Leitfaden Selbstän en be Bern - NMS Bern

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Leitfaden Selbstän en be Bern - NMS Bern
N M S Bern
     Fachmittelschule

     FMS der NMS Bern
     Waisenhausplatz 29
     3011 Bern
     www.nmsbern.ch

     Leitfaden
     Selbstän             en   be t
     S
Leitfaden Selbstän en be Bern - NMS Bern
Leitfaden Selbstän en be Bern - NMS Bern
NMS Bern FMS

Inhaltsverzeichnis
1 Die Selbständige Arbeit SA ............................................................................................. 2
1.1 Was ist eine Selbständige Arbeit (SA)? ..................................................................................... 2
1.2 Anforderungen an die Verfasserin, den Verfasser der SA ........................................................ 2
1.3 Themenspektrum ..................................................................................................................... 3

2 Bestandteile der SA ........................................................................................................ 3
2.1 Die eigene Forschungsaufgabe und deren Ergebnis................................................................. 3
2.2 Die Dokumentation der SA ....................................................................................................... 5

3 Verlauf und Betreuung der SA ........................................................................................ 6
3.1 Ablauf ....................................................................................................................................... 6
3.2 Vorprojekt ................................................................................................................................ 9
3.3 Durchführung der SA .............................................................................................................. 10
3.4 Beratungsgespräche ............................................................................................................... 10
3.5 Einreichen der Selbständigen Arbeit ...................................................................................... 11
3.6 Mündliche Präsentation und Ausstellung .............................................................................. 12

4     Aufbau der Dokumentation .......................................................................................... 13
5 Anforderungen an die Dokumentation ......................................................................... 17
5.1 Formale Vorgaben .................................................................................................................. 17
5.2 Textaufbau und Schreibstil ..................................................................................................... 18
5.3 Umfang der Dokumentation................................................................................................... 19
5.4 Abkürzungen und Fussnoten .................................................................................................. 20
5.5 Verwendung von Quellen ....................................................................................................... 20
5.6 Kurzbelege als Quellenhinweise ............................................................................................. 20
5.7 Bilder im Text.......................................................................................................................... 22
5.8 Quellenverzeichnis ................................................................................................................. 23

6 Grundsätzliches zur SA ................................................................................................. 26
6.1 Aufwand für die SA ................................................................................................................. 26
6.2 Eigenständigkeitserklärung .................................................................................................... 26
6.3 Wissenschaftliches Arbeiten am Ende der FMS ..................................................................... 27
6.4 Rechtsmittelbelehrung ........................................................................................................... 27

7 Beurteilung der SA........................................................................................................ 28
7.1 Die Zusammensetzung der Noten .......................................................................................... 28
7.2 Hinweise zur Bedeutung der Notenwerte .............................................................................. 28
7.3 Beurteilungskriterien .............................................................................................................. 28
7.4 A-Note: eingereichte SA ......................................................................................................... 29
7.4.1 Inhaltliche Qualität der SA ............................................................................................................. 29
7.4.2 Formale Qualität der Arbeit / Dokumentation ............................................................................... 31
7.5       B-Note: Vorprojekt, Prozess, mündliche Präsentation, Ausstellung ...................................... 32
7.5.1 Prozess ........................................................................................................................................... 32
7.5.2 Präsentation und Ausstellung ........................................................................................................ 33

8     Quellen: Grundlagen und Vertiefung ............................................................................ 35

2020/2021                                                            SA-Leitfaden                                                                         1
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1         Die Selbständige Arbeit SA
Am Ende des zweiten und während des dritten Ausbildungsjahres der FMS führen Sie
ein selbständiges Projekt, die „Selbständige Arbeit“ (SA) durch.
Mit dieser Selbständigen Arbeit, in der Folge abgekürzt als SA bezeichnet, stellen Sie
unter Beweis, dass Sie während Ihrer Ausbildung nicht nur fachlich weitergekommen
sind, sondern sich auch fächerübergreifende Kompetenzen (Methoden-, Selbst-, So-
zial- und Sprachkompetenz) angeeignet haben, die Sie befähigen, ein komplexes Ar-
beitsunterfangen erfolgreich zu bewältigen. Sie zeigen unter anderem, dass Sie in der
Lage sind, sich an den Vorgaben zu orientieren, die Hilfestellungen der Schule sinnvoll
zu nutzen und selbständig wissenschaftlich resp. wissenschaftspropädeutisch, zu ar-
beiten.

1.1        Was ist eine Selbständige Arbeit (SA)?
      • Der Arbeitsprozess, das Endergebnis und die Dokumentation einer eigenständi-
        gen Projektarbeit resp. eines eigenen Forschungsprojekts,
      • das fundierte Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit einem Teilge-
        biet eines Themas,
      • eine selbständige Einzelarbeit; ein persönlicher Forschungsbeitrag innerhalb
        des gewählten Themengebietes,
      • ein formal unterschiedliches Ergebnis, z.B. eines literarischen Textes, musikali-
        schen Werks, einer physikalischen Messreihe, einer Organisationsleistung, ei-
        nes methodisch-didaktischen Vergleichs, einer literarischen Recherche..., und
        dessen Interpretation
      • …
Die SA ist also ein Projekt, wofür Sie ein Interessengebiet auswählen. Darin fokussieren
Sie auf ein klar umrissenes, begrenztes Thema. Innerhalb dieses Kernthemas stellen
Sie sich eine Forschungsaufgabe, welche Sie realisieren. Das Ergebnis diskutieren Sie
ausführlich auf der Grundlage Ihrer theoretischen Erkenntnisse. Ihre gesamte Arbeit
dokumentieren Sie nach Vorgaben. Zum Abschluss präsentieren Sie Ihr Projekt öffent-
lich.

1.2        Anforderungen an die Verfasserin, den Verfasser der SA
      •    Mit Engagement, positiver Einstellung, Ausdauer und Fleiss ein Ziel verfolgen,
      •    ein klar umrissenes Thema herauskristallisieren und innerhalb des Themas rele-
           vante Fragen formulieren,
      • systematisch und gezielt Informationen beschaffen und verarbeiten, sich im ge-
        wählten Fachgebiet eigenständig Expertenwissen aneignen,

2                                         SA-Leitfaden                            2020/2021
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      • den ausgewählten Stoff durch das Studium mehrerer Quellen gedanklich
        durchdringen und strukturieren,
      • ein Forschungsvorhaben in Form eines Projektes mit klarer Eigenleistung reali-
        sieren,
      • das methodische Vorgehen planen und den zeitlichen Ablauf festlegen,
      • fachliche Verfahren korrekt anwenden,
      • das Vorgehen und die Ergebnisse schriftlich korrekt und nachvollziehbar darle-
        gen,
      • die Ergebnisse mit Bezug zur Theorie interpretieren,
      • die Präsentation und Ausstellung sachlich richtig und ansprechend gestalten,
      • …

1.3      Themenspektrum
Das Thema der SA ist im Prinzip frei wählbar. Neben fachspezifischen können auch fä-
cherübergreifende Projekte durchgeführt werden. Innerhalb des gewählten Interes-
sengebiets wird ein klar eingegrenztes Thema, genannt „Kernthema“, definiert. Zur ge-
danklichen Anregung steht Ihnen ein Ideenkatalog zur Verfügung.

    Wichtig: Für die SA wählen Sie ein Kernthema, das Sie wirklich interessiert, nicht
    aber emotional tief berührt oder gar persönlich betrifft. Selbstversuche und theore-
tisch nicht fassbare, nicht fundierte Inhalte werden nicht zugelassen. Die SA dient da-
zu, ein wissenschaftspropädeutisches Projekt zu erarbeiten und sich damit auch auf
die höhere Fachschule, die Fachmaturität und die Fachhochschule vorzubereiten.

2        Bestandteile der SA

2.1      Die eigene Forschungsaufgabe und deren Ergebnis
Für Ihre SA suchen Sie sich in Ihrem Kernthema eine interessante Leitfrage, der Sie
nachgehen wollen, und erarbeiten daraus Ihre eigene Forschungsaufgabe: Sie formu-
lieren eine Fragestellung, die forschend untersucht werden kann, eine spannende
Problemstellung, die mit bestimmten Methoden angegangen wird, eine These, die be-
stätigt oder widerlegt werden soll, oder Sie setzen sich eine spezifische Aufgabenstel-
lung, die auf bestimmte Art (künstlerisch, handwerklich, organisatorisch) bearbeitet
wird. Die Forschungsaufgabe ist also der „eigene Beitrag“, die Eigenleistung im Kern-
thema und führt zum angestrebten Endergebnis, zum eigentlichen Ziel der Arbeit.
Die SA-Forschungsaufgabe könnte demnach sein:

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    • ein literarischer VergleichA (z. B. Vergleich der Frauenfiguren und des Frauenbil-
      des im frühen und späten Drama Dürrenmatts),
    • eine Untersuchung zum DialektgebrauchB (z. B. Inwiefern haben Jugendliche
      aus Grindelwald ihren dialektalen Sprachwortschatz gegenüber der Elterngene-
      ration verändert? Besteht unter ihnen ein Zusammenhang zum Zeitumfang,
      den sie mit Medienkonsum verbringen?)
    • eine chemische Testreihe aufgrund einer HypotheseC (z. B. gemessene Wasser-
      werte zum Feststellen des menschlichen Einflusses auf die Mikroorganismen
      der Aare oberhalb und unterhalb des Schönaustegs),
    • ein WohltätigkeitskonzertD (Organisation, Marketing, Durchführung des Kon-
      zerts zugunsten eines Hilfswerks)
    • die Analyse einer reell existierenden SituationE (z. B. die Integration taubstum-
      mer Arbeitnehmenden in den ersten Arbeitsmarkt),
    • die Entwicklung eines begründeten Standpunkts auf Basis einer geschichtlichen
      RechercheA (z. B. Hexen früher und heute – das Hexenbild anhand der Hebam-
      mentätigkeit im Wandel der Zeit in der Gemeinde Riggisberg),
    • eine selber erbaute MaschineD (z. B. eine mit Tretvelo betriebene, effiziente
      Waschmaschine mit wenig Wasserverbrauch),
    • eine Untersuchung im Zeitverlauf und VergleichB (z. B. Lernfortschritte von
      Schüler/innen mithilfe unterschiedlicher Lernmethoden),
    • ein nach speziellen Gesichtspunkten selber gestaltetes KunstobjektD (z. B. ein
      modulares Puppenhaus nach den Prinzipien der Bauhaus - Architektur),
    • usw.
Es gibt also verschiedene Typen von Forschungsaufgaben (die hochgestellten Buchsta-
ben in der Liste mit den Beispielen verweisen auf die Forschungsaufgaben im folgen-
den Abschnitt), je nach Ziel, das Sie verfolgen:
Eventuell ergründen Sie eine enge Fragestellung argumentativ, nur mit dem Studium
von QuellenA. Dabei verfolgen Sie eine oder mehrere Thesen, die Sie mit Ihren Argu-
menten, basierend auf der geeigneten Literatur, überprüfen.
Mit naturwissenschaftlichenC Beobachtungen, Experimenten und Messungen lassen
sich theoretisch begründete Hypothesen überprüfen und damit Zusammenhänge zwi-
schen Ursachen und Wirkungen feststellen. Sie betreiben dann sogenannt «empirische
Forschung», wobei Daten erhoben und ausgewertet werden.
Vielleicht interessiert sie ein FallE aus der Praxis, reale Personen, Situationen oder Vor-
kommnisse mit deren Strategien, Modellen und Lösungen, die Sie evaluieren und be-
gründet modifizieren wollen.
Wenn Sie eine sozial-, wirtschafts-, sprachwissenschaftliche FragestellungB untersu-
chen, versuchen Sie ebenfalls, empirisch eine theoretisch fundierte Hypothese mittels
Beobachtung, Befragung oder Experiment zu bestätigen oder zu widerlegen.

4                                       SA-Leitfaden                              2020/2021
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Möglicherweise erarbeiten Sie für Ihre SA eine Organisationsleistung oder ein konkre-
tes Produkt resp. künstlerisches WerkD. Da liegt eine Problemstellung resp. Zielsetzung
und weniger eine Fragestellung zugrunde. Zur Realisierung ergründen Sie den Kontext,
suchen Sie Anleitungen und wichtige Grundsätze in der Literatur, analysieren beste-
hende, ähnliche Produkte (Referenzwerkanalyse) und leiten daraus Gelingensbedin-
gungen und Kriterien für ihr eigenes Werk, für Ihren eigenen Anlass ab.

   Wichtig: Für die SA reicht es nicht, nur eine Zusammenfassung aus Büchern oder
   dem Internet zu machen, bloss ein Phänomen, eine Person oder eine Sache zu be-
schreiben, nur bestehende Forschungsresultate oder ein Produkt zu reproduzieren, le-
diglich persönliche Erlebnisse, Meinungen, Vermutungen und Eindrücke zu schildern,
eine blosse Zahlensammlung aus einer Umfrage ohne Hypothese mit Theoriefunda-
ment abzugeben oder ein rein intuitiv erstelltes Kunstwerk zu präsentieren…

2.2      Die Dokumentation der SA
Die gesamte SA wird nach Vorgaben dokumentiert (siehe Kpt. 3). Diese Verschriftli-
chung der SA beinhaltet alle wichtigen Grundlagen, Ausführungen und Schlussfolge-
rungen zum gesamten Projekt. Sie umfasst also u.a.:
      • die Erläuterung der Bedeutung der Forschungsaufgabe und deren Ziel,
      • eine Einführung ins Kernthema, d.h. einen Teil der zusammengetragenen theo-
        retischen Grundlagen basierend auf mehreren, relevanten Quellen, soweit
        diese für das Verständnis des Kernthemas und der Forschungsaufgabe von
        Wichtigkeit sind,
      • die genaue Beschreibung der verwendeten fachlichen Verfahren / Methoden
        zur Bearbeitung der Forschungsaufgabe,
      • die Endergebnisse, Resultate der Forschungsaufgabe,
      • eine gründliche Diskussion resp. Interpretation der Resultate
      • Verzeichnisse (z. B. Abbildungsverzeichnis, Quellenverzeichnis) und den An-
        hang (z.B. Interviewabschriften im Originaltext / Korrespondenzen, die für die
        Organisation wichtig waren / Vorarbeiten für das Storyboard des Comics / Skiz-
        zen und Entwürfe für das Wandgemälde / Einladungen zum Kurs / Probevideos
        im Entstehungsprozess der Bühnenproduktion…)

   Wichtig: Ihr ganzes Projekt wird in Ihrer eingereichten SA vollumfänglich darge-
   stellt. Die eingereichte SA bildet Ihre gesamte Arbeitsleistung ab.

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3           Verlauf und Betreuung der SA

3.1         Ablauf

    Klasse           Schritte, Arbeiten, Inhalte         SuS Lp
                     (mögliche Änderungen aufgrund der Corona-Epidemie werden laufend mitgeteilt!)

    FMS 2            Kurzeinführung zur Selbständigen Arbeit SA in TW 8
    DIN 9            Start der Themensuche mit MindMaps, Thementrichter…

    DIN 17           à Grobthema angeben, DIN 16, Sonntag 19.4., 16.00 Uhr
                     Zuteilung der Betreuungsperson

    ab DIN 14        Einführung in die Grundlagen der SA:
    (in mehreren     •   Recherche Bibliotheken, Digithek
    Schritten, je
    nach Schul-
                     •   SA-Leitfaden
    situation auf-   •   Methoden
    grund der
                     •   Dokumentformatierung
    Coronavirus-
    Pandemie)        •   Umgang mit Quellen
                     •   wissenschaftliches Schreiben
                     •   gegenseitiges Coaching                            etc.

    DIN 18-20        Erläuterung des Leitfadens
                     Kontaktaufnahme der Betreuungsperson Bp mit den Lernenden und
                     1. Beratungsgespräch
                     Literaturrecherche und Einlesen und Suche nach Fragestellungen

                     Evtl. weiteres Beratungsgespräch auf Anfrage
    ↓
                     •   vertiefte Recherche und Einlesen
                     •   Suche möglicher Fragestellungen aufgrund der Theorie
                     •   Projektskizze erarbeiten, bestehend aus:
                            § MindMap o.ä. zu möglichen Fragestellungen, mit qualifizier-
                                ten Literaturangaben zu jedem Hauptast
                            § Quellenverzeichnis
                            § theoretischer Kontext der Fragestellungen (Kernthema) be-
                                schreiben, in eigenen Worten, mit Quellenkurzbelegen

6                                                  SA-Leitfaden                                      2020/2021
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 DIN 23      à Abgabe Projektskizze, Donnerstag, 4 6.2020, 16.00 Uhr, auf Papier
             ausgedruckt an Abteilungsassistenz, zuhanden Betreuungsperson (bei
             Absenz per Mail) und im eigenen Ordner im SA-Notizbuch, „Meine SA“.

             Rückmeldung und Bewertung der Projektskizze als «akzeptiert» /
 ↓           «nicht akzeptiert – Überarbeitung notwendig», (evtl Besprechung im
             Kollegium), Bp legt Termin für Überarbeitung fest
             2. Beratungsgespräch Besprechung Projektskizze DIN 25-26
             Input zum wissenschaftlichen Schreiben und den Methoden allgemein
             Vorprojekt „Theorie“ (T) erarbeiten:

             •   konkrete Fragestellung def. festlegen und mit Theorie begründen
             •   Theorieteil schreiben, mit Quellenkurzbelegen
             •   Literaturverzeichnis erstellen

 DIN 27      à SA-Arbeitswoche DIN 27
             à Abgabe Vorprojekt „Theorie“ DIN 27, Freitag, 3.7.20 11.30 Uhr
             (bei Absenz per Mail)
             Vertiefung: Methoden und Auswertung in Themengruppen

 FMS 3       Rückmeldung und Bewertung Vorprojekt T mit ½ Note (evtl Bespre-
 Ab DIN 33   chung im Kollegium) à Rückmeldung an SuS
 ↓           3. Beratungsgespräch Besprechung Vorprojekt T DIN 34-35
             Vorprojekt „Forschung“ (F) erarbeiten:

             •   Forschungsaufgabe aufgrund der Fragestellung klären, geeignete
                 Methoden suchen
             •   Design der Forschungsaufgabe endgültig festlegen - Methoden er-
                 proben
             •   alle Voraussetzungen zur Durchführung der Forschungsaufgabe
                 schaffen (Datenerfassungsinstrumente, Materialien, Termine, Pro-
                 banden etc. klar)
             •   genauer Zeitplan erstellen
             •   Inhaltsverzeichnis der Doku erstellen

 DIN 38      à Abgabe Vorprojekt „Forschung“ DIN 38, 17.9.20, Donnerstag
             11.30 Uhr (bei Absenz per Mail)
             Besprechung Vorprojekt F im Kollegium am 17.9.20, 16.30

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             Bewertung Vorprojekt F mit ½ Note à Rückmeldung an SuS
    ↓        4. Beratungsgespräche Besprechung Vorprojekt F DIN 42-43
             Selbständige Weiterarbeit an der SA: Forschungsaufgabe durchführen

    DIN 42   à SA-Arbeitswoche DIN 42: Forschungsarbeiten oder à Tenero-Sport-
             camp

    DIN 44   à SA-Teaser: Vorbereitung und Video-Aufnahme einer Kurzinformation
             zur eigenen SA

             •   Dauer ca. 20 Sekunden, attraktiv, informativ, Publikum anlocken
             •   die Leitfrage, einige spannende Theorieinputs, Andeutungen zu Er-
                 gebnissen oder Methoden ü.ä.m.

    ↓        Selbständige Weiterarbeit an der SA: Forschungsaufgabe durchführen

    2021     à Forschungsaufgabe fertig durchgeführt: Daten-Nachweis resp. Pro-
    DIN 2    dukt-Nachweis 11. 1. 2021, Montag, 8.00 Uhr

    DIN 2    Input: Hinweise zu

             •   Auswertung der Forschungsaufgabe
             •   Dokumentformatierung
             •   Umgang mit Quellen und Verzeichnissen
             •   Abschlussarbeiten an der Doku und Abgabe

             Selbständige Weiterarbeit an der SA:
    ↓        •   Auswertung der Resultate
             •   Diskussion
             •   Doku fertig
             •   Doku-Überarbeitung        etc.
             Evtl. weiteres Beratungsgespräch auf Anfrage

    DIN 5    à SA-Arbeitswoche: Abschlussarbeiten an der SA oder à Schneesport-
             camp
             Evtl. weiteres Beratungsgespräch auf Anfrage

    DIN 6    à Sportferien oder à SA-Arbeitswoche ohne Beratungsgespräche: Ab-
             schlussarbeiten an der SA

    DIN 7    à Abgabe der SA Montag 8.00 Uhr

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 ↓              Bewertung der SA durch die Betreuungsperson und Korreferierende
                Input: Grundlagen zu Plakatgestaltung, Ausstellung, Präsentation
                Erarbeiten der

                •   Plakatgestaltung
                •   Ausstellung
                •   Präsentation
                Evtl. weiteres Beratungsgespräch auf Anfrage

 DIN 14         à Ausstellung und Präsentation der SA
                Bewertung der SA durch Betreuungsperson und Expertin, Experte
                Noteneröffnung im Schlussgespräch mit der Betreuungsperson und
                schriftliche Beurteilungshinweise

3.2      Vorprojekt
Das Vorprojekt, aufgeteilt in Theorie (T) und Forschung (F), startet mit der Abgabe der
Projektskizze in der FMS 2. Die Arbeit am Vorprojekt beinhaltet das Schaffen sämtli-
cher für die SA wichtigen Voraussetzungen:
      • das Beschaffen von anerkannter Literatur,
      • das Aneignen von Expertenwissen (Theorie) im Fachgebiet,
      • die Erarbeitung eines geeigneten Kernthemas, d.h. das sinnvolle Eingrenzen
        des Fachgebiets,
      • die Suche nach ergiebigen Thesen resp. Frage-, Problem- oder Aufgabenstellun-
        gen im Kernthema,
      • der definitive Entscheid für eine geeignete, realisierbare Forschungsaufgabe,
      • das Organisatorische: Interviewpartner anfragen, Studio buchen, Probanden
        suchen, Materialien besorgen und ausprobieren, Räumlichkeiten testen, reser-
        vieren...,
      • das Ausprobieren wichtiger Experimente, Techniken, Methoden,
      • der Besuch bei Fachpersonen, die Test-Beobachtungen bei Versuchspersonen,
      • das genaue Strukturieren des zeitlichen Ablaufes der Durchführung der SA,
      • das Dokumentieren aller Arbeiten des Vorprojekts,
      • ...
Zuallererst sollen Sie die theoretischen Grundlagen erarbeiten. Nur mit einem soliden
theoretischen „Expertenwissen“ können Sie zwischen verschiedenen Forschungsvor-
haben abwägen und eine sinnvolle Forschungsaufgabe finden. Ohne Theorie, die sagt,
wonach man Ausschau halten soll, übersieht man eventuell bedeutungsvolle Dinge. Es

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besteht beim Forschen ohne Theoriegrundlage die Gefahr, dass man nur das eigene
begrenzte Denken, die eigenen beschränkten Denkmuster bestätigt. Demnach helfen
einem Theorien, zu neuen Denkmustern und Lösungsansätzen zu kommen. Theoreti-
sche Grundlagen können nicht nur die Wahrnehmung, sondern auch die Handlungen
steuern, denn Theorie regt dazu an, sie in der Praxis mit einer Forschungsaufgabe zu
bestätigen oder zu widerlegen.
Durch das Vorprojekt – sofern Sie es gründlich angehen und sorgfältig durchführen –
können Sie die Belastung bei der Durchführung der SA reduzieren und einen weitge-
hend reibungslosen Verlauf der SA gewährleisten. Entsprechend wird nach dem Vor-
projekt das Thema nicht mehr gewechselt.
Bei der Abgabe des Vorprojekts müssen alle obligatorischen Teile (gemäss Angaben /
Formularen der SA-verantwortlichen Lehrpersonen) eingereicht werden. Ausserdem
kann die Betreuungsperson mit Ihnen zusätzliche oder andere, spezifisch an die For-
schungsaufgabe angepasste Bestandteile festlegen.
Die Bewertung des Vorprojektes (T & F) ist ein Teil der Note für die Prozessbeurtei-
lung, sie wird mit der Betreuungsperson besprochen. Zu den eingereichten Vorprojek-
ten erfolgt eine schriftliche Rückmeldung. Die Beurteilung der Vorprojekte wird von
Ihnen und Ihren Eltern mit Unterschrift zur Kenntnis genommen.

     Wichtig: Die verspätete Abgabe oder das Fehlen der Vorprojekte führt zu disziplina-
     rischen Massnahmen und Abzügen in der Bewertung; die FMS-Konferenz verfügt.

3.3      Durchführung der SA
Nachdem Sie alle vorbereitenden Schritte für die Durchführung der SA im Vorprojekt
ausgeführt haben, können Sie nun die Forschungsaufgabe der SA realisieren (z.B. Il-
lustrationen für das Kinderbuch zeichnen, definitive physikalische Versuche durchfüh-
ren und auswerten usw.) und die schriftliche Dokumentation der Arbeit fertig formu-
lieren und gestalten.

3.4      Beratungsgespräche
Ausser bei der Kontaktaufnahme und beim ersten Beratungsgespräch sind immer Sie
als Lernende für die Verabredung mit der Betreuerin, dem Betreuer zuständig.
Die Betreuungsperson hilft mit, eine Frage- oder Problemstellung zu wählen, die eine
eigenständige Erarbeitung der SA zulässt. Ebenso kann sie Ihnen Hinweise auf Literatur
und fachlich sinnvolle Methoden geben. Im späteren Verlauf wird sie Ihnen bei
Schwierigkeiten und bei inhaltlichen und organisatorischen Entscheiden mit Rat zur
Seite stehen. Auch berät sie z.B. bei der Kontaktaufnahme mit Auskunftspersonen,
Probanden oder Institutionen. Mit ihr besprechen Sie auch Ihren Zeitplan mit

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NMS Bern FMS

Arbeitsschritten, den Sie vor resp. bei jedem Treffen erneut für die nächste Zeitperi-
ode erstellen. Weichen Sie von Ihrem Zeitplan ab, melden Sie dies der Betreuungsper-
son. Die Betreuungsperson darf und soll jedoch nicht z.B. Entscheide für Sie treffen,
Arbeiten für Sie erledigen oder die gesamte Arbeit oder grosse Teile davon vor der Ab-
gabe korrigieren.
Es finden verbindlich vier Beratungsgespräche während des SA-Prozesses statt. Sie
sind dafür verantwortlich, dass diese Gespräche rechtzeitig geführt werden (siehe Ab-
laufplan 3.1). Auch verbindlich ist die Rückmeldung der Lehrperson zur Projektskizze,
zum Vorprojekt T und Vorprojekt F. Eventuell werden dazwischen und nachher freiwil-
lig zusätzliche Gespräche angesetzt. Eines davon darf auch noch nach der Abgabe der
SA erfolgen, um über die Präsentation zu sprechen.
In diesen Beratungsgesprächen werden also methodische, arbeitsorganisatorische und
inhaltliche Fragen geklärt, Sie als Lernende protokollieren direkt während des Ge-
sprächs im SA-Classnotebook im entsprechenden Abschnitt Ihres Ordners. Ebenso hal-
ten Sie die bereits getätigten Arbeiten, die bisher aufgewendete Arbeitszeit und die
Pendenzen sowie weitere Hinweise der Betreuungsperson schriftlich fest. Das Proto-
koll wird von beiden Parteien eingesehen und ist Bestandteil der Prozessbeurteilung.

3.5      Einreichen der Selbständigen Arbeit
Normalerweise wird die SA in Form von gebundenen Dokumentationen abgegeben.
Sie als Fachmittelschülerin, Fachmittelschüler wählen, je nach Forschungsaufgabe,
eine sinnvolle Form des Einreichens ihrer SA. Eine aussergewöhnliche Art der Abgabe
(und allfällig der genaue Zeitpunkt bei besonderen Transportumständen u. ä.) müssen
Sie der Betreuungsperson und dem Rektorat im Voraus mitteilen.
Je nach SA sind verschiedene Formen der Abgabe nötig oder angebracht (Beispiele):
      • Das Resultat der Forschungsaufgabe ist z.B. ein Comic-Heft. Die Dokumentation
        ist in einem anderen Heft gebunden. Die Entwürfe, Skizzen sind als separater
        Anhang zusätzlich in einer Zeichenmappe untergebracht.
      • Das Endergebnis der Forschungsaufgabe ist z.B. ein Wohltätigkeitskonzert. Die
        Dokumentation (inklusive Korrespondenz, Verträge usw. im Anhang) ist wie üb-
        lich in Heftform gebunden. Die DVD mit der Videoaufnahme des Konzerts ist
        jedem Exemplar auf praktische Art beigefügt resp. fest darin eingebunden, so
        dass sie nicht verloren geht.
      • Das Produkt der Forschungsaufgabe ist z.B. eine stromlose Tret-Waschma-
        schine. Die Dokumentation mit Anhang (verschiedene Entwicklungsstufen der
        Konstruktionspläne) ist wie üblich in einem Heft gebunden. Mehrere wichtige
        Versuchsstücke des Antriebs sind als separater Anhang in einer Box verstaut.
        Die fertige Waschmaschine wird separat rechtzeitig ins Schulhaus geliefert und
        der Betreuungsperson nach vorheriger Absprache „übergeben“.

2020/2021                              SA-Leitfaden                                 11
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Vorgaben für das Einreichen der SA
      1. Die SA wird als Papierausdruck in dreifacher Ausführung gebunden einge-
         reicht.
      2. Ein separates Werk, das nicht auf Papier in die Dokumentation integriert wer-
         den kann (z.B. Modellflugzeug), wird zuhanden der Betreuungsperson abgege-
         ben. Ist ein separates Werk aber ohne grossen Aufwand in mehrfacher Ausfüh-
         rung herzustellen (z.B. DVD kopieren), wird es allen eingereichten Dokumenta-
         tionen beigefügt.
      3. Ebenfalls wird eine CD resp. ein flacher Daten-Stick (bitte in jedem Fall mit Na-
         men beschriftet!) abgegeben, sicher verpackt und fest angeklebt o.ä., z.B. im
         Umschlag der Dokumentation, welche folgende vier Teile enthält:
         - die komplette Dokumentation als Worddokument,
         - die komplette Dokumentation als PDF,
         - die Dokumentation als Worddokument, jedoch anonymisiert (= ohne ei-
            genen Namen, den der Betreuungsperson und Probanden etc.) und ohne
            Bilder, Grafiken etc.,
         - weitere Dokumente (z.B. Probefilmaufnahmen, Resultate von Voruntersu-
         chungen, Tondokumente, Korrespondenz, Audioaufnahmen von Interviews, Vi-
         deoaufnahmen von Tests und Beobachtungen), die den Arbeitsprozess aufzei-
         gen und alle Arten von SA-Aktivitäten und -Leistungen zweifelsfrei belegen.
      4. Jede Schülerin, jeder Schüler hat zusätzlich für sich selber ein eigenes
         Exemplar der Dokumentation für die Ausstellung bereit.

     Wichtig: Zur Abschlussprüfung wird nur zugelassen, wer eine bewertbare SA abge-
     geben hat.

3.6      Mündliche Präsentation und Ausstellung
Die mündliche Präsentation dauert in der Regel 20 Minuten und ist öffentlich. Wäh-
rend mind. 10 und max. 12 Minuten präsentieren Sie die SA; die restliche Zeit müssen
Sie für Fragen der prüfenden Lehrpersonen und deren Beantwortung reservieren.
Nach Ablauf der Prüfungszeit von 20 Minuten wird eine Fragerunde für das Publikum
eröffnet. Führen Sie während der Präsentation eine Live-Aufführung durch (z. B. Kurz-
film, Tanz, Musikstück...), dann wird die Prüfungszeit angehalten und die Präsentation
verlängert sich um die entsprechende Zeitspanne. Dies müssen Sie bei der Abgabe der
SA anmelden.
Die Präsentation vermittelt nur die wesentlichen Aspekte Ihrer SA, inhaltlich müssen
Sie sich also klar einschränken, d.h. einen sinnvollen Fokus wählen. Einen wichtigen
Teil der Präsentation soll Ihre Reflexion einnehmen: Begutachten Sie Ihre Forschungs-

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aufgabe, Ihre Methode und Ihre Ergebnisse im Rückblick kritisch und kompetent.
PowerPoint und ähnliche Programme, Medien generell, setzen Sie gekonnt ein. Auf
Fragen im Anschluss an Ihr Referat reagieren Sie angeregt, mit Offenheit und Fach-
kompetenz. Ein Exemplar der PowerPoint-Präsentation und gegebenenfalls anderer
visueller Referatsbestandteile müssen Sie auf Papier, in Form von Handzetteln mit
Platz für Notizen, ausgedruckt und zu Beginn der Präsentation der Betreuungsperson
abgeben.
Im Zeitraum der mündlichen Präsentationen und darüber hinaus findet auch die Aus-
stellung aller Arbeiten statt. Diese bildet einen Teil der Beurteilung der mündlichen
Präsentation und stellt einen zusätzlichen Vermittlungskanal dar, um den Inhalt einem
weiteren Publikum überzeugend näher zu bringen. In der Ausstellung werden der Titel,
das Kernthema, die Forschungsaufgabe und deren Ergebnisse klar ersichtlich. Sie gibt
einen präzisen Einblick in wesentliche Aspekte der SA. Ebenso werden wichtige Ar-
beits- und Prozessschritte der SA dargestellt sowie der Inhalt ansprechend, informativ,
kreativ, verständlich und sprachlich korrekt präsentiert. Handwerkliche, handschriftli-
che, künstlerische Elemente lassen erkennen, dass Sie gestalterisch fachgerecht arbei-
ten können.
Werkstücke u. ä. können für die Präsentation aus der Ausstellung geholt werden, müs-
sen danach aber umgehend wieder zurückgelegt werden.

4       Aufbau der Dokumentation

 Bestandteile     Erklärungen

 Titelseite       Siehe Kapitel 5 „Formale Anforderungen“. Der Titel ist kurz und
                  prägnant (max. 40 Zeichen inkl. Leerschläge).
                  Im etwas längeren Untertitel kann das Thema der SA informativ
                  und attraktiv präzisiert werden.

 Vorwort          Das Vorwort enthält ganz persönliche Bemerkungen – diese sind
 (freiwillig)     nur hier oder im Schlusswort erlaubt. Vorwort und Schlusswort
                  sind freiwillige Bestandteile. Weder das eine noch das andere muss
                  in der Dokumentation enthalten sein.
                  Hier können Angaben über den Anlass und die Anregungen einge-
                  fügt werden, welche z.B. zur Themenwahl geführt haben. Ebenso
                  ist dies der Ort, um für Tipps und Hilfe zu danken.

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 Inhaltsver-    Hier sind die Nummerierung der Kapitel, die Titel und Untertitel
 zeichnis       sowie die entsprechenden Seitenzahlen anzugeben. Alle Titel sol-
                len aussagekräftig sein. Die Formatierung und Nummerierung die-
                nen der Übersichtlichkeit (Zergliederung bis max. drei Stellen, z.B.
                3.4.2). Die automatische Erstellung ist zwingend!

 Einleitung     Hier wird in das Kernthema eingeführt und dessen Bedeutung er-
                läutert. Dann wird die Forschungsaufgabe mit Ziel und der gewähl-
                ten Methode vorgestellt sowie begründet. Ihre Leitfrage und Hy-
                pothesen werden klar dargelegt. Ebenso werden notwendige Ein-
                grenzungen erklärt. Zuletzt wird der Aufbau der Dokumentation
                präsentiert.

 Theoretische   Auf einigen Seiten wird das dargelegt, was die Lesenden für das
 Grundlagen     Verständnis der SA wissen müssen. Die hier eingefügten theoreti-
                schen Grundlagen müssen auf die Forschungsaufgabe abgestimmt
                sein. Kontrollfrage: Kann mit diesen theoretischen Informationen
                die Forschungsaufgabe bearbeitet resp. die Forschungsfrage be-
                antwortet werden? Sind sie für das Verstehen des Resultats not-
                wendig?
                Im letzten Kapitel der Grundlagen wird die Forschungsfrage auf-
                grund der vorangehend präsentierten Theorie noch einmal erläu-
                tert und begründet.
                Diese theoretische Auseinandersetzung ist in gut verständlicher
                Form und in eigenen Worten wiederzugeben. Sie basiert auf meh-
                reren öffentlich zugänglichen, wissenschaftlich anerkannten Bü-
                chern sowie Internetseiten (keine Wikipedia- u.ä. Beiträge). Grund-
                legende Begriffe sind zu definieren.

 Methoden       Hier werden die ausgewählten Methoden, Verfahren, Techniken,
                Organisationsvorgänge …, die zur Bearbeitung der Forschungsauf-
                gabe angewendet werden, beschrieben und begründet sowie die
                einzelnen Schritte der Untersuchung dargelegt.
                Es wird aufgezeigt, wie das methodische Vorgehen und die Frage-,
                Problemstellung zusammenhängen, um welche Art Untersuchung
                es sich handelt, wie die Untersuchung gestaltet wird, wer die Pro-
                banden sind, was der Untersuchungsgegenstand ist, warum diese
                ausgewählt wurden und wie sich die untersuchten Daten, Dinge o-
                der Personen zusammensetzen (z.B. Bakteriengruppe, Alter, Ge-
                schlecht usw.). Das methodische Verfahren wird genau beschrie-

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                  ben und theoretisch begründet (z.B. Wie und warum entstanden
                  genau diese Interviewfragen? Warum eignet sich genau dieses
                  Messverfahren? Welchen Zusammenhang gibt es zur Theorie?
                  usw.) und auch die beabsichtigte Auswertung wird dargelegt und
                  begründet.
                  Die ausführlichen, exakten Erläuterungen zur Methode machen
                  sichtbar, wie das Ergebnis der SA zustande kommen kann und soll.
                  Kontrollfrage: Ermöglichen es diese Ausführungen einer anderen
                  Person, dieselbe Forschungsaufgabe auf dieselbe Art durchzufüh-
                  ren?

 Ergebnis         In diesem Kapitel werden die eigenen Ergebnisse, Resultate der
 Resultat         Forschungsaufgabe präsentiert, dies sowohl grafisch, illustrativ wie
                  auch verbal beschrieben.
                  Hier werden die Resultate neutral dargestellt, noch ohne zu inter-
                  pretieren. Es wird aufgezeigt, was bei der Anwendung der vorher
                  gewählten und beschriebenen Methoden herausgekommen ist.
                  Ist das Endprodukt z.B. ein Objekt, das separat eingereicht wird, o-
                  der z.B. eine Organisationsleistung, wird hier das Ergebnis in geeig-
                  neter Weise, z.B. mit Fotos, Skizzen, Teilnahmezahlen u. ä. m., dar-
                  gestellt und ebenfalls verbal beschrieben.

 Diskussion       Dieser wichtige Teil enthält das fachliche Fazit der gesamten SA,
 Interpretation   d.h. die Diskussion, Interpretation der Resultate, die Schlussfolge-
                  rungen und fachlichen Erkenntnisse aus der Forschungsaufgabe.
                  Die Diskussion soll sich argumentativ mit den Ergebnissen ausei-
                  nandersetzen, soll untersuchen, was die Resultate in Verbindung
                  mit der Theorie aussagen können und warum. Hier wird vielleicht
                  auch interpretiert, was die Ergebnisse im Vergleich zu früheren
                  resp. anderen Befunden besagen. Es wird diskutiert, welche Konse-
                  quenzen sich aus ihnen ergeben und was sie für die Zukunft anre-
                  gen etc.
                  Dazu gehört demnach auch, dass Hinweise auf mögliche Mängel
                  im Verfahren, Verbesserungsvorschläge und andere, evtl. weiter-
                  führende Lösungsansätze dargelegt werden. Es findet also eine
                  fachliche Reflexion des Geleisteten statt.

 Schlusswort      Hier können die eigenen Erfahrungen zusammengefasst und es
 (freiwillig)     darf eine rein persönliche Bilanz gezogen, also eine Art persönliche
                  Reflexion, eingefügt werden. Ebenso kann Dank für Tipps und Hilfe

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                  angebracht werden – diese ganz persönlichen Anmerkungen sind
                  nur hier im Schluss- oder dann im Vorwort (siehe oben) erlaubt.

 Quellenver-      Dieses eine (grösstenteils automatisch erstellte) Verzeichnis bein-
 zeichnis         haltet eine Zusammenstellung aller in der Dokumentation verwen-
                  deten Quellen. Diese werden in alphabetischer Reihenfolge nach
                  Nachnamen der Autorschaft (evtl. Institution, Organisation, wenn
                  Autorschaft nicht feststellbar) aufgelistet.
                  Ab zehn Abbildungen und Tabellen wird im Anschluss ans Quellen-
                  verzeichnis zusätzlich ein Abbildungs- und Tabellenverzeichnis (au-
                  tomatisch) erstellt.
                  Die formalen Anforderungen an die Angaben im Quellenverzeich-
                  nis sind in Kap. 5.8 durch Beispiele verschiedener Medien vorgege-
                  ben und absolut verbindlich.

 Eigenständig-    Auf der letzten Seite der Dokumentation (vor dem Anhang) wird
 keitserklärung   die Eigenständigkeitserklärung (siehe auch 6.2) wortwörtlich einge-
                  fügt und persönlich unterschrieben:
                  Ich bestätige hiermit, dass ich die SA vollumfänglich eigenständig erarbeitet
                  habe. Auf alle benutzten Quellen habe ich korrekt verwiesen und alle Quellen im
                  Verzeichnis vollständig aufgelistet. Ich habe die Tätigkeiten und Leistungen mei-
                  ner SA in allen Teilen und in jeder Hinsicht wahrheitsgetreu präsentiert.

                  Unterhalb der Unterschrift steht zusätzlich die Anzahl Zeichen, die
                  die angegebenen Teile der Dokumentation aufweisen (siehe 5.3).

 Anhang           Hier werden die weiteren Unterlagen zum Kernthema und der For-
                  schungsaufgabe abgelegt, welche für das Verständnis und die Be-
                  urteilung der eingereichten SA notwendig sind (z.B. Skizzen, voll-
                  ständige Interviewabschriften - Interviews müssen immer vollstän-
                  dig nachweisbar sein, ausgefüllte Fragebogen, Beobachtungsbo-
                  gen, Korrespondenz, Probeaufnahmen, Mailverkehr etc.). Im An-
                  hang werden auch Adressen, Namen von Probanden, Bestätigun-
                  gen, Unterschriften etc. eingefügt, die alle Arbeiten zweifelsfrei
                  belegen. Anhänge werden mit Grossbuchstaben (Anhang A, B, C,
                  etc.) und nicht mit Nummern, wie die anderen Kapitel, gekenn-
                  zeichnet und erscheinen ebenfalls im Inhaltsverzeichnis. Nur in
                  Spezialfällen und nach Absprache mit der Betreuungsperson (z. B.
                  extrem umfangreich, Entwürfe in speziellem Format, Werkstücke,
                  zahlreiche Skizzen, grosse Modelle u. ä.) werden Anhänge separat
                  eingereicht.

16                                        SA-Leitfaden                                     2020/2021
NMS Bern FMS

5      Anforderungen an die Dokumentation

5.1    Formale Vorgaben

 Ausführung      Die Dokumentation wird einseitig gedruckt und gebunden.

 Titelseite      Die Titelseite enthält gut lesbar folgende Angaben:

                    •   Titel der Arbeit (max. 40 Zeichen!), evtl. Untertitel der Arbeit
                    •   evtl. ein Bild
                    •   Selbständige Arbeit SA an der FMS der NMS Bern
                    •   vorgelegt von: Vorname, Name
                    •   Ort, Datum
                    •   Betreuer/in der Arbeit: Vorname, Name

 Layout          Die Dokumentation muss am Computer mit Microsoft Word ver-
                 fasst werden.

 Papier          A4, hell

 Seitenränder    Oben ca. 2.5 cm, unten ca. 2.5 cm, links bzw. rechts ca. 2.5 - 4 cm
                 (Rand für Bindung beachten)
                 Kopfzeilen ca. 1.2 cm, Fusszeilen ca. 1.8 cm

 Schriftgrösse   11pt oder 12pt für Normaltext, 10pt oder 9pt für Fussnoten und
                 Anmerkungen

 Schriftart      Frei wählbar, aber gut lesbar, einheitlich für Titel und für Text

 Textausrich-    Blocksatz oder Flattersatz linksbündig, immer mit automatischer
 tung            Silbentrennung

 Zeilenabstand   In der Regel 1.2-facher Zeilenabstand

 Kopf- und       Sie enthalten den Titel der Arbeit, den Namen der, des Verfassen-
 Fusszeilen      den, die Seitenzahl, evtl. das Jahr u. ä. Sie sind in leicht hellerer
                 Farbe und kleiner als der Normaltext formatiert.

 Seitenzahlen    Mit Ausnahme der Titelseite und der nachfolgenden Leerseite
                 müssen alle Seiten eine Seitenzahl tragen.

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NMS Bern FMS

 Hervor-          Folgende Möglichkeiten - auch Kombinationen davon - stehen zur
 hebungen         Verfügung, sind aber innerhalb einer Arbeit einheitlich und logisch
                  anzuwenden: Grosse Buchstaben (Majuskeln), Kursivschrift, Fett-
                  druck, Farbe.
                  Mit Hervorhebungen sollte man sparsam umgehen. Auf Unterstrei-
                  chungen ist im Allgemeinen zu verzichten.

 Allgemein        Es gelten die im Unterricht erlernten Regeln der Typographie und
                  der Dokumentgestaltung. Ziel sind Klarheit, Übersicht und Attrakti-
                  vität.

 (siehe auch      Der sprachliche Ausdruck ist verständlich, klar und attraktiv zu ge-
 Kpt. 5.2)        stalten. Die Orthografie, die Grammatik und der Satzbau sind kor-
                  rekt. Die optimale Lesendenführung ist durch sprachliche Einleitun-
                  gen, Überleitungen und Abschlüsse gewährleistet.

                  Durch passende Abstände zwischen Titeln und Text und sinnge-
                  mässe Abschnitte innerhalb eines längeren Texts werden die Kapi-
                  tel klar strukturiert.

5.2    Textaufbau und Schreibstil
Sämtliche Ausführungen in der Dokumentation werden grundsätzlich in Fliesstext dar-
gelegt und differenziert formuliert. Aufzählungen in Listenform u. ä. sind gezielt und
sparsam einzusetzen und zu kommentieren. Grafische Darstellungen und Illustratio-
nen gehören ebenfalls in die Dokumentation; diese werden im Text erklärend einge-
führt und ergänzen und vertiefen das Verständnis der Inhalte, ersetzen aber nie die
verbale Ausformulierung der Sachverhalte.
Der Textaufbau und der Schreibstil soll den Leserinnen und Lesern das Verständnis der
Arbeit erleichtern. Die Inhalte eines Kapitels sollen entsprechend in logischer Abfolge
geordnet werden. Ein längerer Text wird zudem in Abschnitte gegliedert. Ein Abschnitt
(Paragraf, Absatz) bildet eine Inhaltseinheit, eine Sinneinheit – jedes Unterthema ge-
hört in einen Absatz für sich. Zu Beginn eines Abschnitts steht ein Startsatz, der klar-
macht, um was es in diesem Abschnitt geht. Am Schluss des Paragrafen steht ein ab-
schliessender Satz zur Hauptaussage dieses Abschnittes oder ein Überleitungssatz zum
nächsten, neuen Absatz.
Der einzelne Satz bildet wiederum eine Sinneinheit, eine Gedankeneinheit für sich.
Verschiedene Gedanken zu einem Unterthema gehören in verschiedene Sätze. Ne-
bensätze dürfen nicht alleine für sich stehen, es gehört ein Hauptsatz dazu. Die einzel-
nen Teilsätze und Sätze werden durch verdeutlichende Partikel, z. B „nämlich“, „weil“,

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„daher“, „deshalb“, „folglich“, „nachdem“, „trotzdem“, „darum“, „gleichwohl“, in ei-
nen inhaltlichen Zusammenhang gebracht. Die Gestaltung des einzelnen Satzes ist
wichtig, denn auch davon hängt die Aussagekraft, die Attraktivität und Lesefreundlich-
keit eines Textes ab. Man kann Satzglieder verschieben, um die Verständlichkeit zu er-
höhen, etwas zu betonen oder Monotonie zu vermeiden. Satzanfänge und die Wort-
wahl sollen generell präzis und abwechslungsreich gestaltet werden. Auch auf die
Länge der Teilsätze und Sätze ist zu achten – kürzere, klare Sätze sind zu bevorzugen.
Ebenso muss die Zeichensetzung grosse Beachtung finden.
Insgesamt entscheidend ist, dass zwar verständlich, aber distanziert (unpersönlich)
und sachlich, eben in „wissenschaftlichem“ Stil, geschrieben wird. Entsprechend sind
Modewörter, umgangssprachliche, wertende, unsachliche Ausdrücke, witzige, ironi-
sche Anmerkungen oder irgendwelche Klischees zu vermeiden. Man unterlässt es
auch, die Lesenden mit Fremdwörtern zu überhäufen – die notwendigen Fachbegriffe
werden jeweils gründlich erklärt, andere Fremdwörter werden verständlich umschrie-
ben. Die Verfassenden verschriftlichen nur, was sie selber bestens verstanden haben
und auch jederzeit mündlich erklären können.
Wichtig beim wissenschaftlichen Schreiben ist das logische und elegante sprachliche
Zusammenfügen, das sprachliche Verweben der Inhalte aus den verschiedenen Quel-
len innerhalb eines Abschnittes oder Kapitels. Jeder Abschnitt und jedes Kapitel ist
eine Text-Einheit, zwar bestehend aus der Paraphrase verschiedener Informationen
aus unterschiedlichen Quellen, aber sie alle sollen zusammen ein sprachlich harmoni-
sches Textganzes ergeben.
Eine Facharbeit, eine Dokumentation (und natürlich auch ein Referat) weist immer
eine geschlechtergerechte Sprache auf. Es werden also Paarformen, z.B. die Schülerin-
nen und Schüler, oder heute gängige Wortkreationen wie Schüler*innen verwendet.
Um allzu schwerfällige Formulierungen oder nicht neutrale Zusammensetzungen zu
vermeiden, wird nach Alternativen gesucht. Dabei kommen geschlechterumfassende
Ausdrücke, z.B. die Jugendlichen, die Klasse, die Lehrpersonen, oder Pluralformen wie
z.B. die Studierenden, die Lernenden u. ä. m. zum Zug.

   Wichtig: Es muss sprachlich immer ganz klar zwischen eigenen Interpretationen,
   Ideen und Fakten, gesicherten theoretischen Erkenntnissen unterschieden werden.

5.3    Umfang der Dokumentation
Die schriftliche Dokumentation der SA (ohne Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Quellenver-
zeichnis, Vorwort, Schlusswort, Selbständigkeitserklärung und Anhang) umfasst inkl.
Leerschläge 30’000 - 40’000 Zeichen.

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5.4       Abkürzungen und Fussnoten
Im Text sind Abkürzungen nur selten zu verwenden. Gestattet ist der Gebrauch von
geläufigen Abkürzungen, wie z. B., d. h., u. a., etc., die im Rechtschreibe-Duden aufge-
listet sind. Eigene notwendige Abkürzungen (nur für wenige, wichtige, lange Begriffe)
kann man einführen, indem man den Begriff beim ersten Gebrauch ausschreibt und
dann in Klammer abkürzt, wie z.B. Selbständige Arbeit (SA), sowie in einem kurzen Satz
erwähnt, dass zukünftig diese Abkürzung verwendet wird.
Sollten bei bestimmten Textpassagen oder Ausdrücken Anmerkungen eingefügt wer-
den müssen, werden diese mittels Fussnote1 eingesetzt.

5.5       Verwendung von Quellen
In wissenschaftlichen Arbeiten wird viel Literatur verarbeitet und man zitiert norma-
lerweise aus fremden Texten. Deshalb wird verlangt, dass unmissverständlich klar
wird, welche Inhalte übernommen wurden und was die Eigenleistung der Verfassen-
den ist. Dies gilt sowohl für Sachtexte als auch für Bilder, Grafiken, Abbildungen, Prog-
nosen, Meinungen…
Zu verwenden ist grundsätzlich nur, was nachvollziehbar und überprüfbar ist. Unveröf-
fentlichte, nicht allgemein zugängliche Quellen sind im Anhang zur Arbeit einzureichen
(z.B. Interview-Mitschriften, interne Reglemente, Vereinsbroschüren). Mündliche Aus-
künfte von Fachpersonen müssen ebenfalls aufgeführt werden.
Die Art, wie angegeben wird, welche Quellen man verwendet hat, unterscheidet sich
von Institution zu Institution. Allerdings ist allen eines gemeinsam: Quellen werden im-
mer als Kurzbelege direkt im Text und im Verzeichnis am Schluss einer Arbeit ausge-
wiesen. Die Form der Kurzbelege und der Verzeichnisse an den verschiedenen Institu-
tionen gleicht sich, sogar weltweit, unterscheidet sich aber durch Details, die es strikt
zu beachten gilt. Viele Schulen und Hochschulen stützen sich z.B. auf die Vorgaben der
APA, der „American Psychological Association“, und wandeln deren Vorgaben etwas
ab oder kombinieren sie mit anderen, so dass sie dem Bedarf des eigenen Wissen-
schaftszweigs resp. der eigenen Ausbildungsstufe am besten dienen.

5.6       Kurzbelege als Quellenhinweise
Kurzbelege sind Quellenhinweise, d.h. verkürzte Angaben darüber, woher der zitierte
Text, die Abbildung, das zusammengefasste Wissen etc. stammt. Dabei wird zwischen
dem aus fremden Quellen wortwörtlich, unverändert übernommenen Wissen, Zitat,

1Fussnote: Dies ist eine Anmerkung am unteren Rand der Seite, welche eine Textstelle oder einen Begriff ergänzt und erläutert.
Diese zusätzlichen Erklärungen würden im Text den Lesefluss stören, deshalb werden sie als Fussnote eingefügt.

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und dem aus fremden Quellen in eigenen Worten formulierten Wissen, Paraphrase,
unterschieden.
Die Form des Kurzbelegs
Der Kurzbeleg wird in Klammer nach der Autor-Jahr-Seitenzahl – Form, z.B. (Jacoby,
2012, S. 8-9), eingefügt. Auch mehrere verschiedene Quellen werden im Kurzbeleg aus-
gewiesen und durch Strichpunkt getrennt (Jacoby, 2012, S. 8-9; Mahlmann, 2015). Ein Kurz-
beleg, der sich auf ein Werk von mehreren Autorinnen und Autoren bezieht, wird für
bis zu drei Personen auch so aufgeführt (Name 1, Name 2, Name 3, Jahr, Seitenzahl),
z.B. (Krogerus, Tschäppeler, 2017, S. 124-127). Ansonsten kann die lateinische Abkürzung «et
al.» verwendet werden (Name 1 et al., Jahr, Seitenzahl), z.B. (Böcker et al., 2013, S. 21).
Aussagen aus zweiter Hand, also ohne den Originaltext zu konsultieren, können eben-
falls korrekt belegt werden (Autorschaft des Zitats, Jahr, zitiert nach Autorschaft, Jahr,
Seitenzahl), also zum Beispiel (Popper, 1957, zitiert nach Jacoby, 2012, S. 278). Das darf man
zwar, sollte aber vermieden werden – wenn immer möglich verwendet man den Origi-
naltext.
Bei Internetquellen finden sich ebenfalls Autorinnen, Autoren (diese sind wichtig!) und
meistens sogar ein Jahr, wenn man gründlich danach sucht, z.B. (Mahlmann, 2015). An-
sonsten behilft man sich mit der Institution oder Organisation und verbleibt ohne Jahr,
o.J., z.B. (Sucht Schweiz, o.J.). Wichtig ist oft auch die Unterseite (das „Unterkapitel“) ei-
ner Website, von welcher man die betreffenden Informationen entnommen hat, diese
gibt man in Anführungs- und Schlusszeichen an. Damit finden Interessierte dann im
Quellenverzeichnis den Link zu genau dieser Unterseite, z.B. (WWF „Lachs“, o.J.).
Das Zitat - aus fremden Quellen wortwörtlich, unverändert übernommenes Wissen
Wörtlich zitieren heisst, einen Text genau wiederzugeben, wobei eine Modernisierung
älterer Schreibweisen oder die Veränderung der Zeichensetzung nicht erlaubt ist und
auch Formatierungen beizubehalten sind (z.B. kursive Schrift). Die Textpassage ist in
Anführungs- und Schlusszeichen („...“) sichtbar zu machen. Das Zitat wird im Text in-
haltlich eingeführt, dabei werden die Namen der Verfassenden oder der Organisation
genannt, und direkt nach dem Zitat muss ein Kurzbeleg eingefügt werden.
Gemäss dem WWF sinkt die Biodiversität: „Bienensterben, weniger Vogelarten im Garten, schwindende
Lebensräume für Frösche und Fische“ sind nur einige der Beispiele (WWF „Mission B“, o.J.). Besonders
auch der Lachs ist betroffen und seine „steigende Beliebtheit auf dem Speiseplan bringt seine Bestände
in Bedrängnis“ (WWF „Lachs“, o.J.).

Die Paraphrase - aus fremden Quellen in eigenen Worten formuliertes Wissen
Wird in einem Abschnitt in eigenen Worten über einen Sachverhalt berichtet, der aus
einer oder mehreren Quellen entnommen wurde (was in einer SA sehr häufig der Fall
ist), dann werden die Autorennamen / der Institutionsname geschickt in einen Satz

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integriert und direkt nach dem/den genannten Namen ein Kurzbeleg in Klammer ein-
gefügt und am Ende des Absatzes wiederholt, z.B.:
Jacoby (2012, S. 8-9) begründet ausführlich, warum die Fragen der modernen Philosophie eigentlich mit
Kant ihren Anfang nehmen und fortan … (Jacoby, 2012, S. 8-9).

5.7      Bilder im Text
Abbildungen (Grafiken, Fotografien, Tabellen) müssen unabhängig vom Text verständ-
lich sein. Im Text wird auf die jeweilige Abbildung, bzw. Tabelle Bezug genommen, z.B.
„wie in Abbildung 1 dargestellt“, sie wird inhaltlich ausreichend erläutert und durch ei-
nen Klammervermerk wird auf sie verwiesen (Abbildung 1). Abbildungen werden fortlau-
fend nummeriert (Abbildung 1, Abbildung 2 ...).
Abbildungen (Grafiken, Fotografien, Tabellen) erhalten eine Beschriftung mit aussage-
kräftigem Titel (und selten einer kurzen Erklärung bei sehr komplizierten Darstellun-
gen). Sind Abbildungen nicht selbst erstellt, muss in Klammern, direkt in der Bildbe-
schriftung, auf Autor, Jahr und Seitenzahl mittels Kurzbeleg (Stock, 2018) verwiesen wer-
den. Werden Abbildungen abgeändert, wird dies im Kurzbeleg durch den Zusatz „mo-
difiziert nach“ klargestellt.
Ganz selber erstellte Abbildungen und Tabellen müssen einen Hinweis darauf enthal-
ten, dass es sich um eigene handelt, z.B. (eigene Darstellung, 2020).

     Wichtig: „Google Bilder“ ist keine Quelle!

 Abb. 1 Resilienz in der Krisenbewältigung (Stock, 2018).           Abb. 2 Informationen zum Coronavirus (Gesund-
                                                                    heitsdirektion des Kantons Zürich, 2020).

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