Leitfaden Smart Cities Demo - Boosting Urban Innovation - Ein Programm des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung - Klima...

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Leitfaden Smart Cities Demo - Boosting Urban Innovation - Ein Programm des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung - Klima...
Leitfaden
Smart Cities Demo –
Boosting Urban Innovation
 Jahresprogramm 2020

Ein Programm des Klima- und Energiefonds
der österreichischen Bundesregierung

Wien, Juni 2020
Leitfaden Smart Cities Demo - Boosting Urban Innovation - Ein Programm des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung - Klima...
Inhalt
		Vorwort                                                                                                               2

 1.0   Das Wichtigste in Kürze                                                                                          3

 2.0   Die Smart Cities Initiative                                                                                      6
 2.1   Strategische Ausrichtung                                                                                         6
 2.2   Mission                                                                                                          6
 2.3   Zusammenspiel mit anderen Initiativen und Förderprogrammen                                                       6

3.0 Die Ausschreibung                                                                                                 11
3.1 Ausschreibungsziele für ­Forschungsprojekte                                                                       11
3.2 Aktionsfelder für Forschungsprojekte                                                                              12
3.3 Zielgruppen                                                                                                       13
3.4 Ausschreibungsthemen für ­Forschungsprojekte                                                                      14
		3.4.1 THEMENFELD 1: Transformation – Resilienz –Krisenmanagement im urbanen Kontext                                 15
		3.4.2 THEMENFELD 2: Urbane Klimawandelanpassung durch „Nature-Based Solutions“                                      16
3.5 Ausschreibungsthemen für F&E-Dienstleistungen                                                                     17
		3.5.1 THEMA 3: Urban Climate Services & Data                                                                        17
		3.5.2 THEMA 4: Ex-Post-Impact-Monitoring                                                                            18
		3.5.3 THEMA 5: Frugale Innovationen für resiliente Städte                                                           19

 4.0   Administratives                                                                                                21
 4.1   Ausschreibungsdokumente                                                                                        21
 4.2   F&E-Dienstleistungen                                                                                           22

 5.0   Rechtliche Aspekte                                                                                             23
 5.1   Datenschutz und Vertraulichkeit                                                                                23
 5.2   Rechtsgrundlage                                                                                                23
 5.3   Veröffentlichung Projektergebnisse                                                                             23

 6.0   Kontakte und Beratung                                                                                          25

		Impressum                                                                                                           26

                                                                    Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   1
Vorwort
Mit dem Zielhorizont 2024 startet die Smart Cities Initiative einen mehrstufigen Entwicklungsprozess im urbanen
Innovationsraum: Mit unserem differenzierten und zielgruppenorientierten Förder- und Finanzierungsangebot im
Rahmen der Smart Cities Initiative 2020 adressieren wir erstmals Urban Innovation Frontrunner & Urban Innovation
Follower und setzen darüber hinaus Impulse für den Urban Innovation Roll-Out. Näheres zur Neuausrichtung
finden Sie im Strategiepapier der Smart Cities Initiative 2020-2024.

Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie und ihrer Auswirkungen steht die Ausschreibung
Smart ­Cities Demo 2020 ganz im Zeichen urbaner Resilienz und enthält Förder- bzw. Finanzierungsangebote
für ­Urban Innovation Frontrunner & Urban Innovation Follower.

Eine resiliente, also krisenfeste Stadt nimmt an Störereignissen keinen grundlegenden Schaden und wahrt trotz
zusätzlicher Belastungen und Stress ihre Entwicklungsmöglichkeiten. Die mit dem Klimawandel und seinen Folgen
verbundenen Problemlagen und ihre Bewältigung erscheinen uns beispielhaft und übertragbar auf andere mögliche
Krisensituationen. Über den Resilienz-Begriff erschließt sich insbesondere für eine integrierte Stadtentwicklung
ein erweitertes Problemverständnis und damit möglicherweise auch ein Zugang zu neuartigen Lösungen im Sinne
nachhaltiger Stadtentwicklung.

In der praktischen Umsetzung sind bereits zahlreiche Städte in Europa dabei, ihre Städte gegenüber dem
­Klimawandel widerstandsfähiger zu machen. Im Sinne der Mission „100 climate neutral cities by 2030“1 sollen
 unsere Umsetzungsprojekte an diese Entwicklungen andocken – sowohl Frontrunner als auch Follower-Cities.

Gerade in Zeiten des Umbruchs ist es umso wichtiger in die Zukunft zu investieren! Das Angebot des Klima- und
Energiefonds unterstützt die relevanten Akteure, damit Österreichs Städte als lebenswerte Orte erhalten bleiben
und sich als nachhaltige prosperierende Wirtschaftsorte positionieren können. Damit wird die regionale Konjunktur
belebt, was mittelfristig hochwertige Arbeitsplätze in der Stadt sichert.

Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!

Theresia Vogel                                             Ingmar Höbarth
Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds                  Geschäftsführer Klima- und Energiefonds

1
    Siehe dazu Homepage der Europäischen Kommission                     Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   2
1.0 Das Wichtigste in Kürze
Smart Cities Initiative
Die Smart Cities Initiative unterstützt praxisrelevante                  Weitere Projekte, vor allem in der Säule Urban
Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung.                          ­Innovation Roll-Out, werden außerhalb dieser
Innovative Produkte, Dienstleistungen und Prozesse                        ­Ausschreibung vergeben.
sollen im realen städtischen Umfeld erstmalig getestet
und in weiterer Folge breit ausgerollt werden, um am                     Aktionsfelder & Ziele für F&E-Projekte
Ende kommunalen Mehrwert und konkrete Klimawirkung                       Jedes Kooperative F&E-Projektvorhaben muss in einem
für österreichische Städte und Gemeinden zu schaffen.                    räumlichen Bezugsgebiet mindestens zwei der folgenden
                                                                         Aktionsfelder abdecken: Energieversorgung &-nutzung,
Mit dem Jahresprogramm 2020 (Zielhorizont 2024)                          Bestand & Neubau, Warenströme & Dienstleistungen,
startet die Smart Cities Initiative einen neuen mehrstufi-               Stadtökologie & Klimawandelanpassung, Siedlungsstruktur
gen Entwicklungsprozess. Im Wesentlichen baut dieser                     & Mobilität, Kommunikation & Vernetzung.
auf den folgenden drei Säulen auf und bietet ein
entsprechend differenziertes und zielgruppenorientier-                   Von allen Kooperativen F&E-Projektvorhaben der
tes Förder-, Netzwerk- und Finanzierungsangebot2.                        Ausschreibung wird erwartet, dass sie Beiträge zu
                                                                         jedem der drei folgenden Ausschreibungsziele leisten:
1. Urban Innovation Frontrunner sind die „Speerspitze“                   1. Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten
   der Innovation in Österreich, wenn es um die Trans­                   2. Experimentierräume in der realen Stadt schaffen
   formation in Richtung Klimaneutralität und Resilienz                  3. Kommunalen Mehrwert generieren und Klima­
   im Sinne der „Grand-Challenges“ geht.                                    wirkung erzielen
2. Urban Innovation Follower adaptieren für sie passen-
   de smarte (Teil-)Ansätze der „Innovation Frontrunner“,
   entwickeln diese weiter und implementieren Neues                       BITTE BEACHTEN SIE:
   großflächig, ohne selbst forschen zu müssen.                           Sind die Formalvoraussetzungen für eine Projekt-­
3. Im Urban Innovation Roll-Out werden smarte neue                        Einreichung entsprechend den Konditionen und
   Produkte, Dienstleistungen und Prozesse, die sich                      Kriterien des jeweiligen Förderinstruments und
   aufgrund der Testphasen als effektiv und effizient                     der Ausschreibung nicht erfüllt und handelt es sich
   in der Lösung von Grand-Challenges herausgestellt                      um nicht-behebbare Mängel, wird das Ansuchen
   haben, skaliert und möglichst breit ausgerollt.                        bei der Formalprüfung aufgrund der erforderlichen
                                                                          Gleichbehandlung aller Ansuchen ausnahmslos
Smart Cities Demo 2020 – Boosting Urban Innovation                        aus dem weiteren Verfahren ausgeschieden und
Thematischer Schwerpunkt der heurigen Ausschrei-                          formal abgelehnt. Das eCall-System der FFG bietet
bung ist urbane Resilienz v. a. im Lichte des Klima­                      diesbezüglich Unterstützung, die Letztverantwortung
wandels. Hier geht es im Kern darum, die Problemlagen                     für die Einhaltung der Formalvoraussetzungen
der Kommunen aus einer Resilienz-Perspektive heraus                       liegt allerdings bei den AntragstellerInnen. Eine
zu bearbeiten und neue Lösungen aufzuzeigen, damit                        detail­lierte Checkliste hinsichtlich der Konditionen
Städte robuste physische und soziale Infrastrukturen                      und Kriterien des jeweiligen Förderungsinstruments
unterstützen und damit urbane Resilienz schaffen.                         und der Ausschreibung finden Sie am Beginn der
                                                                          Antragsformulare (Projektbeschreibung).
Ausgeschrieben werden Förderungen und Finanzierungen
für Urban Innovation Frontrunner (1: „Transformation –                    Eine Förderung darf nur gewährt werden, wenn
Resilienz – Krisenmanagement“ im urbanen Kontext;                         sie einen Anreizeffekt aufweist. Jeder Projektpartner
2: Urbane Klimawandelanpassung durch „Nature-Based                        muss daher aufgrund der Themen-FTI-Richtlinie im
Solutions“; 3: Urban Climate Services & Data) sowie für                   eCall eine Erklärung abgeben, in welchem Umfang die
Urban Innovation Follower (4: Ex-Post-Impact-Monitoring,                  Förderung die Projektdurchführung erst ermöglicht
5: Frugale Innovationen für resiliente Städte).                           oder zur Erweiterung des Projektumfanges beiträgt.

2
    Weitere Informationen auf der Homepage der Smart Cities Initiative               Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   3
Tabelle 1a: Ausgeschriebene Instrumente für Urban Innovation Frontrunner

 Themen(-felder) für                        Kooperative F&E-Projekte                     F&E-Dienstleistung
 Urban Innovation Frontrunner               Forschungskategorie
                                            Experimentelle Entwicklung

 1: „Transformation – Resilienz –           anwendbar                                    nicht anwendbar
 Krisen­management“ im urbanen
 Kontext (vgl. Abschnitt 3.4.1)

 2: Urbane Klimawandelanpassung             anwendbar                                    nicht anwendbar
 durch „Nature-Based Solutions“
 (vgl. Abschnitt 3.4.2)

 3: Urban Climate Services & Data           nicht anwendbar                              anwendbar
 (vgl. Abschnitt 3.5.1)

Tabelle 1b: Ausgeschriebene Instrumente für Urban Innovation Follower

 Themen für                                 Kooperative F&E-Projekte                     F&E-Dienstleistung
 Urban Innovation Follower                  Forschungskategorie
                                            Experimentelle Entwicklung

 4: Ex-Post-Impact-Monitoring               nicht anwendbar                              anwendbar
 (vgl. Abschnitt 3.5.2)

 5: Frugale Innovationen für                nicht anwendbar                              anwendbar
 resiliente Städte (vgl. Abschnitt 3.5.3)

Tabelle 2: Übersicht über die in der Ausschreibung verfügbaren Instrumente

 Förderungs-/          Kurz­                maximale            Förderungsquote          Laufzeit in              Kooperations­
 Finanzierungs-        beschreibung         Förderung /                                  Monaten                  erfordernis
 instrument                                 Finanzierung in €

 Kooperatives          Kooperatives         min. 100.000        35 % bis 60 %            max. 36                  ja
 F&E-Projekt           F&E-Projekt          bis max. 600.000
                       Experimentelle
                       Entwicklung

 F&E-­                 Erfüllung eines      keine               Finanzierung             6/24                     nein
 Dienstleistung        vorgegebenen                             100 %                    (je nach Thema)
                       Ausschreibungs­
                       inhaltes

                                                                                Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   4
Tabelle 3: Budget, Fristen, Kontakte und weitere Informationen

 Weitere Information     Nähere Angabe(n)

 Budget gesamt           4,5 Mio €

 Einreichfrist           20.10.2020, 12:00 Uhr

 Sprache                 Deutsch

 Ansprechpersonen        Daniela Kain, Klima- und Energiefonds
                         Telefon: +43(0)1 585 03 90-27
                         E-Mail: daniela.kain@klimafonds.gv.at

                         Heinz Buschmann, Klima- und Energiefonds
                         Telefon: +43(0)1 585 03 90-32
                         E-Mail: heinz.buschmann@klimafonds.gv.at

                         Johannes Bockstefl, FFG
                         Telefon: +43(0)5 7755-5042
                         E-Mail: johannes.bockstefl@ffg.at

                         Paul Kuttner, FFG
                         Telefon: +43(0)5 7755-5069
                         E-Mail: paul.kuttner@ffg.at

 Information im Web      FFG-Website zum Thema Smart Cities

                         Website des Klima- und Energiefonds
                         Website der Smart Cities Initiative

 Zum Einreichportal      Einreichportal „eCall“ der FFG

Klimafondsnummer beantragen
Vor Einreichung ist die Registrierung zur Erlangung der
Klimafondsnummer unter folgendem Link erforderlich:
Webportal zur Beantragung der Klimafondsnummer

                                                                    Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   5
2.0 Die Smart Cities Initiative
2.1     Strategische Ausrichtung

In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts leben           #2: Die urbane Energiewende und die Anpassung an
erstmalig mehr als 50 Prozent der Menschen in Städten.    den Klimawandel in österreichischen Städten und
Und die Prognosen sprechen eine klare Sprache: Städte     Kommunen als gesamtheitlichen Prozess etablieren
und ihr Umland sind der Lebensraum der Zukunft. 2050,     und voranbringen.
so prognostizieren die Vereinten Nationen, werden         Wir fördern nachhaltige, integrierte, partizipatorische
fast 70 Prozent der Weltbevölkerung im urbanisierten      Stadtplanung & -entwicklung, deren Umsetzung
Lebensraum leben. Auch in Österreich macht sich           durch das Zusammenwirken aller städtischen Inter­
der Trend zur Verstädterung stark bemerkbar.              essensgruppen in Multi-Akteur-Partnerschaften
                                                          ­ermöglicht wird.
Die Smart Cities Initiative fördert und beschleunigt
die nachhaltige urbane Transformation.                    #3: Smart Cities Wissen für Lernprozesse der
                                                          ­städtischen Akteure und den Kapazitätsaufbau in
Österreichs Städte und Gemeinden sind wichtige             Stadt- und Gemeindeverwaltungen bereitstellen.
Partner für die Transformation des urbanen Systems         Wir leisten einen Beitrag zur stetig wachsenden
(u. a. Ver- und Entsorgung, Energie- und Mobilitäts­       ­Wissensbasis für die nachhaltige Weiterentwicklung
system, Infrastruktur usw.) im Sinne des Klimaschutzes.     der Smart Cities-Praxis und stellen Projektergebnisse
Die Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds     anderen Smart Cities-Akteuren in österreichischen
mit ihren vielfältigen Förderangeboten und Maßnahmen        Städten und Kommunen zur Verfügung.
leistet hier einen wesentlichen Beitrag zum nationalen
Energie- und Klimaplan (NEKP) der Bundesregierung.
Alle Aktivitäten unterstützen österreichische Kommunen    2.3     Zusammenspiel mit anderen Initiativen
und ihre BürgerInnen dabei, sich an der Energie- und              und Förderprogrammen
Mobilitätswende aktiv zu beteiligen sowie die negativen
Folgen des Klimawandels zu bekämpfen.
                                                            Potenziellen AntragstellerInnen wird empfohlen, sich
Weitere Informationen zur strategischen Ausrichtung         mit themenrelevanten Programmen und Initiativen
des Programms können hier nachgelesen werden:               auseinanderzusetzen und frühzeitig das Gespräch
Infos zur strategischen Ausrichtung                         mit den für sie relevanten Projekten zu suchen.
der Smart Cities Initiative

2.2     Mission

# 1: Städte als Vorreiter eines beschleunigten
­infrastrukturellen, wirtschaftlichen und sozialen
 Wandels fördern.
 Wir unterstützen österreichische Städte auf ihrem
 Weg zur „Zero Emission City“. Urbane Systeme in ihrer
 Komplexität haben ein enormes Potenzial, Lösungen
 für die Herausforderungen unserer Zeit rasch zu
 implementieren. Städte sind aus diesem Grund Vorreiter
 im Bereich Klimaschutz und Klimawandelanpassung.

                                                                       Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   6
Abgrenzung zu themenrelevanten Programmen

Technologieprogramm Stadt der Zukunft des
­Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt,
 Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Tabelle 4: Abgrenzung der Programme „Stadt der Zukunft“ und „Smart Cities Demo“

 Dimension            Programm „Stadt der Zukunft“                Programm „Smart Cities Demo“

 Ausrichtung          Ausrichtung auf Entwicklung neuer           Ausrichtung auf schnell umsetzbare & möglichst
                      Technologien, technischer Systeme und       direkt klimawirksame Demonstrationsprojekte
                      Dienstleistungen sowie deren System­        entlang der Aktionsfelder mit Fokus auf mittlere
                      integration und Erprobung auf Gebäude-      und kleine Städte.
                      oder Quartiersebene.

 Mission              Das Technologieprogramm „Stadt der          # 1: Städte als Vorreiter eines beschleunigten
                      Zukunft“ verfolgt die Mission, durch        infrastrukturellen, wirtschaftlichen und sozialen
                      Erforschung und Entwicklung von Techno­     Wandels fördern.
                      logien, Systemintegration, neuen Lösungen
                      und mithilfe der Digitalisierung die Um­    #2: Die urbane Energietransformation als gesamt-
                      setzung von Plus-Energie-Quartieren         heitlichen Prozess etablieren und voranbringen.
                      zu ermöglichen.
                      Im Mittelpunkt stehen innovative            #3: Smart Cities Wissen für Lernprozesse der
                      ­Techno­logien und Konzepte der Energie­    städtischen Akteure und den Kapazitätsaufbau in
                       erzeugung, -verteilung, -umwandlung        Stadt- und Gemeindeverwaltungen bereitstellen.
                       und -speicherung, aber auch der Ver­
                       brauchs­optimierung in Gebäuden und
                       Gebäude­verbänden sowie Technologien
                       und Effizienz für Neubau und Sanierung.

                                                                        Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   7
Dimension          Programm „Stadt der Zukunft“                  Programm „Smart Cities Demo“

Ziele              Ziel 1: Beitrag zur Entwicklung resilienter   F&E-Projekte haben die folgenden Ziele:
                   Städte und Stadtteile mit hoher Ressourcen-   1. Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten
                   und Energieeffizienz, verstärkter Nutzung     2. Experimentierräume in der realen Stadt schaffen
                   erneuerbarer Energieträger sowie hoher        3. Kommunalen Mehrwert generieren und Klima­
                   Lebensqualität.                                  wirkung erzielen

                   Ziel 2: Beitrag zur Optimierung und
                   ­Anpassung der städtischen Infrastruktur
                    und zur Erweiterung des städtischen
                    Dienstleistungsangebots vor dem Hinter-
                    grund fortschreitender Urbanisierung
                    und erforderlicher Ressourcen- und
                    Energieeffizienz.

                   Ziel 3: Aufbau und Absicherung der
                   Technologieführerschaft bzw. Stärkung
                   der internationalen Wettbewerbsfähigkeit
                   österreichischer Unternehmen und
                   Forschungsinstitute auf dem Gebiet
                   intelligenter Energielösungen für
                   ­Gebäude und Städte.

Beiträge zur       • Plus-Energie-Technologien & Konzepte        • Demonstration urbaner Klimawandelanpassungs-
Mission „100       • Reduktion urbaner Hitzeinseln mittels         maßnahmen v. a. durch „nature-based solutions“
climate neutral      Begrünungstechnologien                      • Demonstration von Maßnahmen im Rahmen der
cities by 2030“    • Energiekooperationen                          urbanen Energie- und Mobilitätswende
der Europäischen   • Digitalisierung                             • Fokus auf eine möglichst umfassende Partizi­
­Kommission im                                                     pation, Information und Inklusion breiter Teile
Rahmen von                                                         der Bevölkerung für die urbane Transformation
„Horizon Europe“                                                 • Demonstration alternativer Finanzierungs­
                                                                   instrumente und Beteiligungsprozesse
                                                                 • Vorbereitung der Marktreife und -einführung
                                                                   innovativer urbaner Lösungen über das
                                                                   ­Mehr­phasen-Modell
                                                                    1) Urban Innovation Frontrunner
                                                                    2) Urban Innovation Follower
                                                                    3) Urban Innovation Roll-Out

                                                                       Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   8
JPI Urban Europe                                          FTI-Initiative Vorzeigeregion Energie
„Global Urban Challenges, Joint European Solutions“       des Klima- und Energiefonds
Informationen zu den Projekten siehe                      Informationen zu den Projekten siehe
Website der Projekte von JPI Urban Europe                 Website der Vorzeigeregion Energie

Die Joint Programming Initiative (JPI) Urban Europe       Die folgenden Schwerpunkte stehen im Mittelpunkt:
wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, den gegenwärtigen      • Musterlösungen mit bis zu 100 % erneuerbare Energien:
globalen städtischen Herausforderungen zu begegnen,         Ziel ist ein für alle Marktteilnehmer optimiertes
einen europäischen Forschungs- und Innovationsknoten        Gesamtsystem mit einem perfektionierten Zusammen­
zu urbanen Fragestellungen zu schaffen und durch            spiel von Erzeugung, Verbrauch, Systemmanagement
koordinierte Forschung und Entwicklung europäische          und Speicherung.
Lösungen dafür anzubieten. Die JPI Urban Europe           • Stärkung und Ausbau Österreichs als Leitmarkt
möchte öffentliche Stellen, die Zivilgesellschaft, For-     für innovative Energietechnologien, um heimische
schende, InnovatorInnen und Unternehmen zusammen-           Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Branchen zu
bringen und Experimentierzonen sowie eine langfristige      schaffen.
Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur in einem        • Unter Miteinbeziehung der Bevölkerung wird der
breiten Sinn für diese Akteursgruppen bieten. Sie sieht     Einsatz heimischer Spitzentechnologien möglichst
ihre Mission in der Entwicklung von Wissen, Werkzeugen      nahe an realen Bedingungen getestet und demonstriert.
und Plattformen für den Dialog zu städtischen Transi­
tionen. Neben Österreich engagieren sich 13 weitere       Derzeit sind drei Vorzeigeregionen aktiv:
Mitgliedsländer und sechs Länder mit Beobachterstatus     1. Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria
sowie die Europäische Kommission in der Initiative.          Power & Gas: WIVA P&G demonstriert die Umstellung
                                                             der österreichischen Volkswirtschaft und Energie­
Stadt der Zukunft Innovationslabor des BMK                   versorgung auf ein stark auf Wasserstoff basierendes
Informationen zu den Projekten siehe                         Energiesystem.
Webportal der Innovationslabore von Stadt der Zukunft.    2. New Energy for Industry: NEFI demonstriert
                                                             den Weg zur vollständigen Dekarbonisierung der
Labore bieten eine reale Ent­wicklungsumgebung               produzierenden und energieintensiven Industrie.
mit der notwendigen materiellen (Geräte, Werkstätten,     3. Green Energy Lab: Innovative Gesamtlösungen für
Testumgebungen etc.) und immateriellen (Personal­            die flexible Erzeugung und Speicherung von Strom
ressourcen, Datenbanken, etc.) FTI-­Infrastruktur, um        und Wärme in den Innovationsfeldern Flexibilität,
nutzerInnenzentrierte Innovations­vorhaben zu ermögli-       Digitalisierung, integrierte Systeme, KundInnen­
chen und/oder um Forschungs­ergebnisse in markt­             integration und Geschäftsmodelle.
fähige Produkte und Dienstleistungen zu übersetzen.

Derzeit laufen zwei Innovationslabore:
1. GrünStattGrau: Das Innovationslabor unterstützt
   Innovationen für die Grüne Stadt. Wesentlich ist die
   Demonstration der Umsetzung innovativer Begrünungs­
   maßnahmen für einen ganzen Stadtteil – beginnend
   mit Entwicklungsprojekten bis hin zu großflächigen
   Begrünungen.
2. Act4energy: Hauptfokus: Optimierung des Eigen­
   verbrauchs von erzeugtem PV-Strom auf dem
   ­aggregierten NutzerInnenniveau von Mehrfamilien-
     wohnhäusern oder auf Gemeindeebene sowie
    die ­Mobilisierung von Flexibilitätspotenzialen für
    die Elektrizitätsnetze unter Einbeziehung von
    ­End­nutzerInnen.

                                                                      Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation   9
Bezug zu weiteren Programmen

Klima-und Energie-Modellregionen                         Zero Emission Mobility des Klima- und Energiefonds
des Klima- und Energiefonds                              Informationen zu den Projekten siehe
Informationen zu den Projekten siehe                     Website von Zero Emission Mobility
Website der Klima- und Energiemodellregionen
                                                         Der Klima- und Energiefonds fördert technologie-
Der Ausstieg aus fossiler Energie soll in den KEM        und umsetzungsorientierte Projekte im Themenbereich
durch gesamtheitliche, mehrjährige Konzepte mit mind.    Elektromobilität zur Integration von Komponenten,
10 konkreten Maßnahmen pro Periode umgesetzt werden.     Systemen und Dienstleistungen zu einem ganzheitlichen
Im Rahmen des Programms werden regionale Klima-          Mobilitätssystem. Die 3. Ausschreibung 2020 fokussiert
schutzprojekte initiiert und durch das ko-finanzierte    auf das Ziel einer 100%igen Elektrifizierung (Batterien,
regionale Modellregionsmanagement koordiniert. Invest-   Brennstoffzellen, Hochleistungskondensatoren) von
förderung kommt teilweise aus anderen Programmen.        Fahrzeugen, die Entwicklung und Erprobung von
Klima- und Energie-Modellregionen haben exklusiven       intelligenter Ladeinfrastruktur sowie Zero-Emission
Zugang zu einem breiten Netzwerk sowie exklusiven        Logistik und Zero-Emission Mobilitätslösungen.
Schulungen, Unterstützungen und Förderungen.

Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!)
des Klima- und Energiefonds
Informationen zu den Projekten siehe
Website der KLAR!

Ziel des Programmes ist es, Regionen und Gemeinden
die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel
vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die
negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren
und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen. Aktuell
erhalten 39 KLAR!-Modellregionen aus ganz Österreich
Unterstützung in der Anpassung an den Klimawandel.
Dabei entwickeln die Regionen ihr maßgeschneidertes
Anpassungskonzept mit 10 konkreten Maßnahmen
und setzen dieses in weiterer Folge um.

                                                                     Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 10
3.0 Die Ausschreibung
3.1     Ausschreibungsziele für
        ­Forschungsprojekte

#1: Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten        #3: Kommunalen Mehrwert generieren und
• Auf Vorleistungen und Ergebnissen aus vorangegan-      ­Klimawirkung erzielen
  genen Forschungsprojekten, akademischen Arbeiten       • Kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen der
  und Entwicklungsvorhaben von Wirtschaftsakteuren          getesteten Lösungen im Sinn ökologischer, sozialer
  aufbauen;                                                 und ökonomischer Nachhaltigkeit untersuchen
• Daraus praxistaugliche und bedarfsorientierte             und aufzeigen;
  ­Lösungen für die Herausforderungen und Bedürfnisse    • Wirtschaftliche Machbarkeit der durchgeführten
   konkreter Städte und Kommunen sowie betroffener          Demonstrationsprojekte beweisen;
   Akteursgruppen entwickeln und testen;                 • Konkrete Maßnahmen für Umsetzungen, die sich
                                                            an den Möglichkeiten österreichischer Städte
#2: Experimentierräume in der realen Stadt schaffen         ­orientieren und auf andere Kommunen übertragbar
• Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Er-             sind, ­ent­wickeln;
  kenntnisse in einem realen urbanen Umfeld (Testbed)    • Mit den gesetzten Maßnahmen in der Projekt­
  erproben und in die praktische Anwendung überleiten;       laufzeit für die Kommune nachweisliche
• Intensiven Dialog zwischen der Stadtbevölkerung,           ­Klimawirkung erzielen;
  ExpertInnen natur- und sozialwissenschaftlicher
  ­Fachrichtungen, Wirtschaftsakteuren und zivil­
   gesellschaftlichen Institutionen pflegen;
• Intelligente Lösungen für ein ökologisch und sozial
   nachhaltiges Zusammenleben in Zusammenarbeit
   mit und entsprechend den Bedürfnissen von ver­
   schiedenen Bevölkerungs- und Akteursgruppen
   im städtischen Umfeld entwickeln;
• Urbane Innovationen tatsächlich im Leben
   der ­BürgerInnen ankommen lassen;

                                                                     Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 11
3.2      Aktionsfelder für Forschungsprojekte

      ­Energie­versorgung & -­nutzung                      ­Bestand &­ ­Neubau

 Setzt sich mit der Transformation kommunaler           Hat die historisch gewachsene Bebauungsstruktur
 Energiesysteme in Richtung Energieeffizienz und        ebenso wie die neu entwickelten Bauobjekte im
 Nutzung erneuerbarer Energiequellen auseinander.       städtischen Raum und deren zugewiesenen,
 Ziel ist die Demonstration innovativer, energietech­   nachhaltigen Nutzungen im Fokus. Zentrale Themen
 nischer Lösungen im städtischen Raum, wobei            sind ressourceneffizientes und sozial verträgliches
 unterschiedliche Nutzergruppen als Bedarfsträger,      Bauen und Sanieren, innovative Gebäudefunktionen
 Energieverbraucher bzw. Prosumer sowie im              an der Schnittstelle zwischen technischen, sozialen
 weitesten Sinn die Stadtbevölkerung in großange-       und ökologischen Aspekten des städtischen Lebens
 legte Pilotumsetzungen einbezogen werden. Durch        sowie die Schaffung von integrativen und flexiblen
 begleitende Bewusstseinsbildungsmaßnahmen              Baustrukturen, die im Hinblick auf Nutzungs­
 sollen diverse, teils vulnerable Zielgruppen           mischung, sowie mögliche Zwischen- und
 ­angesprochen und für urbane Energiethemen             ­Nach­nutzungen geplant sind.
  sensibilisiert werden.

      ­Warenströme & Dienstleistungen                     ­Stadtökologie & Klimawandel­anpassung

  Thematisiert urbane Wirtschaftsstrukturen und         Adressiert die nachhaltige Nutzung natürlicher
  -prozesse, insbesondere deren räumlich-funktionale    ­Ressourcen im urbanen Raum sowie Aspekte der
  Verflechtungen. Im Mittelpunkt stehen Lösungen         Grün- und Freiraumgestaltung unter Berücksichti-
  für eine ökologisch und sozial verträgliche Waren­     gung sozial-ökologischer Funktionen. Darüber hinaus
  produktion und -logistik in Städten und Kommunen.      rückt im Spannungsfeld zwischen existierenden
  Ebenso sind smarte, öffentliche und private            globalen Nahrungsmittelsystemen und nachhaltigen
  ­Dienstleistungen für die Stadtbevölkerung und         lokalen bzw. regionalen Produktions-, Konsum- und
   die lokale Wirtschaft gefragt. Lebenszyklus­          Verbrauchsstrukturen das Thema „­Nahrungsraum
   betrachtungen und beispielhafte Umsetzungen           Stadt“ immer mehr in den Vordergrund. Angesichts
   einer urbanen Kreislaufwirtschaft sind unabding­      des voranschreitenden Klimawandels werden
   bare Elemente zukunftsorientierter Stadtent­          resiliente Stadtstrukturen angestrebt: Maßnahmen
   wicklungskonzepte.                                    zur ­Minderung negativer Klimaeffekte bzw. zur
                                                         Klimawandel­anpassung sollen beispielhaft umge-
                                                        setzt werden, um der potenziellen Krisenanfälligkeit
                                                        des Lebensraums Stadt entgegenzuwirken.

      Siedlungsstruktur & Mobilität                        ­Kommunikation & Vernetzung

 Betrachtet Aspekte des städtischen bzw. stadt­         Umfasst alle Maßnahmen zur Einbindung der
 regionalen Verkehrs im Zusammenwirken mit der          Stadtbevölkerung und weiterer lokaler Akteure
 Bebauungs­struktur sowie dem qualitativen und          in partizipative Planungsprozesse sowie Pilot­
 quantitativen Verteilungsmuster der Nutzungen          umsetzungen in städtischen Experimentierräumen –
 im urbanen Raum. Im Vordergrund stehen                 vom Grätzl bis hin zur Stadtregion. In Zeiten der
 ­stadtplanerische Prinzipien und Konzepte wie          fortschreitenden Digitalisierung benötigen Städte
  „Innen- vor Außenentwicklung“, „Stadt der kurzen      als Orte technischer und sozialer Innovation auch
  Wege“ oder „Teilen statt Besitzen“ vor dem Hinter-    neuartige Kommunikationskanäle und -werkzeuge,
  grund eines sparsamen und vorausschauenden            welche die Stadt­verwaltung mit den BürgerInnen
  Umgangs mit Grund und Boden bzw. urbanen              und Wirtschafts­treibenden verbindet, sodass
  Ressourcen.                                           Interaktionen mit Haushalten und gewerblichen
                                                        Energie­nutzern im Rahmen kommunaler Energie-
                                                        und Klimaprojekte ermöglicht werden.

                                                                 Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 12
3.3     Zielgruppen

Die Ausschreibung adressiert Multi-Akteur-Partner-                             • Akteure aus der Energieraum-, Raum-, ­Verkehrs-
schaften, die zur konkreten Umsetzung von Demonstra-                             und Landschaftsplanung
tionsprojekten in Richtung einer Smart City beitragen                          • Forschungseinrichtungen und Universitäten
können. Dies umfasst insbesondere:                                             • Bürgerinitiativen bzw. -vertretungen (z. B. NGOs,
• Städte, Gemeinden mit mehr als 5.000 EinwohnerInnen                            Smart City-Plattformen, Bürgerforen)
• Unternehmen (von Industrie/Großbetrieben bis
   KMUs), vor allem Energieversorgungsunternehmen,
   Energiedienstleister; Bauträger, Immobilienent­
   wicklerInnen, Investoren; Infrastrukturbetreiber
   (z. B. aus den Bereichen Gebäudemanagement,
   Energie[netze], kommunale Versorgungs- und
   ­Entsorgungssysteme etc.);

           Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Ausschreibungszielen,
           Aktionsfeldern und Themenfeldern der Ausschreibung

                                                                      Ausschreibungsziele

                                              1. Forschungs-            2. Experimentier-           3. Kommunalen
                                             ergebnisse in die         räume in der realen        Mehrwert generieren
                                             Praxis überleiten           Stadt schaffen            und Klimawirkung
                                                                                                        erzielen

                                                                  Energieversorgung & -nutzung
         Aktionsfelder gemäß Abschnitt 3.2

                                                                        Bestand & Neubau

                                                                 Warenströme & Dienstleistungen

                                                            Stadtökologie & Klimawandelanpassung

                                                                  Siedlungsstruktur & Mobilität

                                                                  Kommunikation & Vernetzung

                                                                 Themenfelder für F&E-Projekte

                                                                                             Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 13
3.4     Ausschreibungsthemen für
        ­Forschungsprojekte

Inhaltliche und formale Anforderungen an                  c. Projektmonitoring der Smart Cities Initiative
­Urban ­Innovation-Frontrunner-Projekte:                  (SCI-Monitoring)
                                                          Als einer der ersten nationalen Fördergeber hat der
Forschungsprojekte in dieser Ausschreibung sind           Klima- und Energiefonds ein systematisches Wirkungs-
lediglich in der Forschungskategorie Experimentelle       monitoring entwickelt, um intendierte & nicht intendierte
Entwicklung möglich und müssen der Kategorisierung        Effekte sowie die Entwicklungsdynamik von Förder­
als „Urban Innovation Frontrunner“-Projekt Rechnung       projekten gezielt erfassen zu können. Die Wirkungs­
tragen. Das heißt, es geht hier um Entwicklungen über     indikatoren werden entlang von drei Ziel-Dimensionen
den Stand der Technik bzw. des Wissens hinaus und         „bottom-up“ durch die Projektteams selbst entwickelt.
nicht um die Replikation bereits vorhandener Lösungen.    Eine vom Klima- und Energiefonds bereitgestellte
                                                          projektbegleitende Beratung ermöglicht gemeinsames
Die folgenden Anforderungen gelten für die                Lernen und dient der Qualitätssicherung.
­Themen­felder 1 und 2:
                                                          Im Rahmen des SCI-Monitorings entwickeln Projekt­
a. Einbettung in Aktionsfelder & Beitrag zu allen         konsortien im Projektantrag ein Ziel-Indikatoren-System
drei Programmzielen                                       (ZIS) für ihre Förderprojekte, evaluieren diese projekt­
Projektanträge müssen mindestens eines der nach­          begleitend und berichten dem Klima- und Energiefonds
folgend genannten Themenfelder adressieren und            im Projektverlauf. Dazu werden die jährlichen Zwischen­
einem systemübergreifenden und integrativen Ansatz        präsentationen genutzt, bei denen die Teilnahme von
entsprechen. Dies betrifft die inhaltliche Ausrichtung    mindestens einer Person je Konsortialpartner unter
entlang der Aktionsfelder sowie die Einbindung rele­      Einbeziehung des Programm-Managements des Klima-
vanter Akteursgruppen. Im Rahmen der Einreichung          und Energiefonds verpflichtend ist. Eine abschließende
ist außerdem darzulegen, in welcher Form jedes der        Präsentation der Ergebnisse bei Projektende kann
drei Programmziele adressiert wird (siehe S. 11).         optional durchgeführt werden.

Soweit dem Projektvorhaben relevante Strategie­           Speziell für die Projektkonsortien laufender Stadt­
prozesse auf der Ebene der angesprochenen Stadt           projekte werden vom Klima- und Energiefonds
oder Kommune vorangegangen sind, ist explizit auf         ­Vernetzungsveranstaltungen organisiert. Jedes
vorliegende Anforderungen bzw. Ergebnisse aus einer        Projektkonsortium ist einmal jährlich zur Teilnahme
Vision oder einer Entwicklungs-Roadmap oder auf            verpflichtet.
konkrete Maßnahmenpläne bzw. vergleichbare
­Kon­zepte einzugehen.
                                                            Es gelten die Vorgaben laut Leitfaden Smart Cities
b. Erfüllung von Voraussetzungen für Projekt­               Monitoring & Projektbezogene Öffentlichkeitsarbeit
realisierung und Projekt-Meilensteine                       2020, veröffentlicht auf der Website der SCI in der
Eine Umsetzung des geplanten Projektumfanges                Rubrik SCI-Monitoring.
innerhalb der beantragten Laufzeit wird erwartet.           Hier finden sich auch Vorlagen, weitere Dokumente,
Die entsprechenden Voraussetzungen für eine erfolg­         Prozessbeschreibungen sowie ein Ablaufschema
reiche Realisierung (z. B. Vorliegen behördlicher           für ProjektleiterInnen.
­Genehmigungen) müssen daher erfüllt sein und sind
 im Projektantrag darzustellen. Besteht im Projekt bzw.
 in Projektteilen ein Entwicklungsrisiko, ist darauf
 im ­Projektarbeitsplan mittels Vorsehens geeigneter
 Stop-and-go-Entscheidungen (Meilensteine)
 zu r­ eagieren.

                                                                      Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 14
3.4.1   THEMENFELD 1:
        Transformation – Resilienz –
        Krisenmanagement im urbanen Kontext

Österreichs Städte stehen vor vielfältigen sozialen,     Gesucht werden Demonstrationsprojekte, die die
ökologischen und ökonomischen Herausforderungen:         urbane Widerstandsfähigkeit nachhaltig stärken
die Auswirkungen des Klimawandels, der demo­             und ­bereits im Projektverlauf nachweislich Klima­
graphische Wandel, wachsende soziale Ungleichheiten      wirkung erzielen.
und die Bewältigung des Strukturwandels. Stadt-
und Quartiersentwicklung, Städtebau und die infra­       Mögliche Schwerpunkte (exemplarisch):
strukturelle Versorgung sind zentral von diesen Verän­   • Stadtklima/Sommerliche Extremwetter
derungen betroffen. Sie müssen zukunftsweisende            – Hitzebelastung und Lebensqualität
Lösungen entwickeln, um smarte Städte auch resilient       – Attraktivierung des öffentlichen Raums
gegenüber Störereignissen und Krisen zu machen.              im S­ inne von Wirtschafts-/Konsumräumen
                                                           – Starkregenereignisse/Hochwasser/­
Wir betrachten urbane Resilienz als Fähigkeit von            Massenbewegungen
Einzelpersonen, Gemeinschaften, Institutionen, Unter-      – Dürreperioden
nehmen und Systemen, innerhalb einer Stadt zu über­      • Versorgungslinien in der Stadt an der Schnittstelle
leben, sich anzupassen und zu wachsen, unabhängig          zwischen Technologie und Sozialem:
davon, welchen Arten von chronischen Belastungen           – Energie-Krisenmanagement und Ausfallsicherheit
und akuten Schocks sie ausgesetzt sind.                      in Verbindung mit Speichertechnologien
                                                           – Wasser
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Klimawandels         – Lebensmittel/Produkte des täglichen Bedarfs
befassen sich Stadtentwicklung, Stadtplanung, Städte-        (Ernährungsraum Stadt)
bau und Infrastrukturplanung mit Fragen zur Resilienz:   • Sozialorientierte Versorgung mit Wohnraum
Wie können grundlegende städtische Funktionen auch       • Selbsthilfenetzwerke/Quartiersentwicklung von unten
unter den Bedingungen von Stress und Störungen
aufrechterhalten oder sogar verbessert werden?

Instrument:              Kooperatives F&E-Projekt
Max. F&E-Förderung:      EUR 600.000,– / Vorhaben

                                                                     Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 15
3.4.2          THEMENFELD 2:
               Urbane Klimawandelanpassung
               durch „Nature-Based Solutions“

Der voranschreitende Klimawandel trifft vor allem                                          Gesucht werden breite Umsetzungen der konzeptio­
Städte und deren BewohnerInnen mit seinen negativen                                        nellen Leitidee „grüner und blauer Infrastruktur für die
Auswirkungen in voller Härte. Phasen von großer Hitze                                      Stadt“, welche sich auf verschiedene Handlungsfelder
und Dürre wechseln sich mit Phasen von Starkregen                                          und auf verschiedene Ebenen (Gesamtstadt, Quartier)
und Überschwemmungen ab. Einerseits geraten da-                                            ausweiten kann:
durch die kommunalen und städtischen Infrastrukturen
an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, andererseits                                      Mögliche Schwerpunkte (exemplarisch):
leiden besonders vulnerable Gruppe (ältere Personen,                                       • Exemplarische Umsetzungen von NBS in verbauten
Einkommensschwache, sozial benachteiligte Menschen),                                         urbanen Gebieten (auf öffentlichen UND privaten
die oft in dicht verbauten Arealen wohnen, stark                                             Flächen in unterschiedlichen stadtypologischen
­unter diesen negativen Erscheinungen. Es besteht                                            Bereichen wie z. B. Blockrandverbauung, Zeilen­
 Handlungsbedarf.                                                                            verbauung, Altstadtkernen) möglichst inklusive einer
                                                                                             breiten Beteiligung der Zivilgesellschaft, Wirtschaft,
„Nature-Based Solutions“ (NBS)3 stellen hier ein                                             Verwaltung, Wissenschaft & Forschung.
­geeignetes Mittel dar, um gegenwärtige und noch auf                                       • Exemplarische Umsetzungen von NBS in Neubau­
 uns zukommende Herausforderungen in Österreichs                                             gebieten v. a. in Hinblick auf die Mehrfachnutzung
 Städten der Gegenwart und Zukunft zu meistern. Durch                                        von NBS (z. B. die „Essbare Stadt“; „Food-Water-­
 NBS können sowohl die negativen Folgen des Klima-                                           Energy Nexus“, „Schwammstadt“).
 wandels gemildert als auch die Aufenthaltsqualität des                                    • Umsetzung im Bereich der Renaturierung und/oder
 öffentlichen Raumes erhöht werden. Darüber hinaus                                           Öffnung städtischer Fließgewässer (z. B. inner­
 leisten NBS durch das Wiedereinführen von Pflanzen                                          städtische Mühlbäche oder andere stark verbaute
 und Wasserräumen einen wertvollen Beitrag zur                                               oder eingehauste Fließgewässer) zur Schaffung
 Unterstützung der Biodiversität im urbanen Bereich.                                         von innerstädtischen Frischluftschneisen, urbanen
 Generelles Ziel der NBS ist es also, die Lebensqualität                                     Erholungsräumen und damit Orten gesteigerter
 in Österreichs Städten auch im Zuge des Klimawandels                                        Biodiversität.
 langfristig zu erhalten.                                                                  • Entwicklung von innovativen Geschäfts-, Finanzie-
                                                                                             rungs- und Partizipationsmodellen, um NBS in eine
                                                                                             breite und rasche Umsetzung, v. a. auch durch Ein­
                                                                                             bindung der BürgerInnen, zu bringen, unter spezieller
                                                                                             Berücksichtigung der Maßnahmen der „Green Finance
                                                                                             Agenda“ gemäß aktuellem Regierungsprogramm.

Instrument:                             Kooperatives F&E-Projekt
Max. F&E-Förderung:                     EUR 600.000,– / Vorhaben

3
    Unter „Nature-Based Solutions“ werden i. d. R. grüne und blaue Infrastrukturen subsummiert,
    außer es wird explizit auf eine spezielle Technologie referenziert.                                Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 16
3.5     Ausschreibungsthemen
        für F&E-Dienstleistungen

3.5.1   THEMA 3:
        Urban Climate Services & Data

a. Gegenstand
Österreichische Großstädte verfügen teilweise bereits            bereits in anderen europäischen Ländern
über interne Fachabteilungen, die sich mit der lokalen           (z. B.: ­„Fernerkundliche Erfassung und stadträum-
Stadtklimatologie auseinandersetzen und stehen im                lich-funktionale Differenzierung der Grünausstattung
Austausch mit ExpertInnen facheinschlägiger For-                 von Städten in Deutschland“; BBSR 2019)?
schungs- und Wissenseinrichtungen. Aufgrund von                • Wie ist die Datenlage im Bereich urbaner Klima­
Ressourcenmangel sind kleineren Städten diese hoch               wandelanpassung und welche themenbezogene
spezialisierten Dienstleistungen oft nur schwer oder             (open source) Software ist auf (inter)nationalem
eingeschränkt zugänglich.                                        Level verfügbar? Wie ist deren Grad der Nutzbarkeit
                                                                 für österreichische Städte zu bewerten?
Daher sollen aus den Ergebnissen aktueller anwendungs­
orientierter Forschungsprojekte jene Inhalte extrahiert        c. Publizierbare Ergebnisse
werden, die es auch Kleinstädten ermöglichen, urbane           • Kurzbericht: Management-Zusammenfassung,
Klimawandelanpassungsmaßnahmen nach dem Stand                    welche die Beantwortung der Fragenblöcke umfasst.
der Technik bzw. neuesten wissenschaftlichen Erkennt-          • Präsentation der Ergebnisse im Rahmen eines der
nissen und validierten Klimamodellen zu planen und               beiden jährlichen Vernetzungstreffen der SC-Commu-
umzusetzen.                                                      nity (veranstaltet vom Klima- und Energiefonds)

b. Auszuarbeitende Fragestellungen                             d. Bieterkonsortien
• Welchen Bedarf haben österreichische Kleinstädte             Die Bildung von Bieterkonsortien mit einem breiten
   im Bereich von wissenschaftlich fundierten Stadt­           Kompetenzspektrum ist zulässig. In jedem Fall hat ein
   klimamodellen und -simulationen als Grundlage               Bieterkonsortium bzw. ggf. auch ein allein auftretender
   für Planungs- und Umsetzungsmaßnahmen in                    Bieter seine Kompetenzen und Erfahrungen in Form von
   der urbanen Klimawandelanpassung (Interviews/               ExpertInnen-CVs und Referenzprojekten nachzuweisen.
   Befragung von mind. 5 Kleinstädten zw. 5.000
   und 25.000 EinwohnerInnen)?                                 e. Präsentationen
• Welche Erkenntnisse aus abgeschlossenen nationalen           Innerhalb der Projektlaufzeit sind verpflichtend eine
   (v. a. aus den Programmen ACRP, Stadt der Zukunft,          Kick-off Veranstaltung (Projektmonat 1-2) sowie eine
   ASAP) und internationalen Forschungsprojekten               Endpräsentation (Projektmonat 6) in Abstimmung
   (v. a. aus JPI Climate, JPI Urban Europe, H2020) sind       mit dem Klima- und Energiefonds vorzusehen.
   dafür geeignet, speziell österreichischen Kleinstädten
   eine verlässliche Wissens- und Datenbasis für deren         f. SC-Monitoring & Projektbezogene
   lokale Planung und Umsetzung von Klimawandel­               ­Öffentlichkeitsarbeit
   anpassungsmaßnahmen an die Hand zu geben?                   Diese F&E-Dienstleistung ist vom Prozess des SC-Moni-
• Welche Rolle können Fernerkundungsdaten (v. a.               toring ausgenommen. Soweit anwendbar gelten die
   Sentinel-Daten im Copernicus-Programm) und deren            Vorgaben zur Projektbezogenen Öffentlichkeitsarbeit
   Auswertung in den oben genannten Fragestellungen            aus dem Leitfaden Smart Cities Monitoring & Projekt­
   spielen? Welche vergleichbaren Projekte gibt es             bezogene Öffentlichkeitsarbeit 2020, veröffentlicht auf der
                                                               Website der SCI in der Rubrik SCI-Monitoring.

Instrument:              F&E-Dienstleistung
Max. Finanzierung:       EUR 50.000,– zzgl. allfälliger USt.
Projektdauer:            6 Monate

In diesem Schwerpunkt wird max. eine F&E-Dienstleistung vergeben.

                                                                            Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 17
3.5.2         THEMA 4:
              Ex-Post-Impact-Monitoring

a. Gegenstand                                                                          b. Erwartete Ergebnisse
Zur Einreichung eingeladen werden Smart Cities-­                                       Publizierbarer Monitoring-Bericht zum entsprechenden
Demonstrationsvorhaben, deren Projektlaufzeit am                                       Demonstrationsvorhaben, um für künftige Vorhaben
20.10.2020 bereits geendet hat bzw. bei denen das                                      das vorhandene Optimierungspotenzial in energetischer,
F&E-Projekt längstens bis 31.5.2021 läuft.                                             ökologischer und sozialer Hinsicht besser nutzen
                                                                                       zu können.
Die Monitoring-Maßnahmen sollen auf den Planungen
für das ursprüngliche Demonstrationsprojekt aufbauen                                   c. Zwischenpräsentation & Vernetzungstreffen
und die für das Projekt relevanten Handlungsfelder                                     Ab dem ersten Projektjahr und für jedes weitere ist
umfassen. Je nach Projektinhalt sind Monitoring-­                                      innerhalb von 12 Monaten verpflichtend eine Zwischen-
Maßnahmen auf Basis technischer Indikatoren zur                                        präsentation unter Einbeziehung des Programm-­
Bewertung von Energieeinsparungen und klimaschutzre-                                   Managements des Klima- und Energiefonds abzuhalten.
levanter Projektauswirkungen ebenso vorzusehen                                         Von jedem Konsortialpartner ist mindestens eine
wie ggf. Auswertungen zu sozialen Wirkungen der                                        Person zur Teilnahme verpflichtet.
Projektumsetzung.
                                                                                       VertreterInnen laufender Projekte sind zur Teilnahme
Leistungsbestandteile der ausgeschriebenen                                             an den vom Klima- und Energiefonds organisierten
F&E-Dienstleistung sind neben der Datenerfassung                                       Vernetzungsveranstaltungen verpflichtet.
und -erhebung (quantitativ und qualitativ) auch die
Aufbereitung, Auswertung und Interpretation der                                        d. SC-Monitoring & Projektbezogene
­gewonnenen Daten.                                                                     ­Öffentlichkeitsarbeit
                                                                                       Diese F&E-Dienstleistung ist vom Prozess des SC-Moni-
Monitoring-Maßnahmen bei Gebäuden haben sich                                           toring ausgenommen. Soweit anwendbar gelten die
an den im Rahmen des BMK-Programms „Stadt der                                          Vorgaben zur Projektbezogenen Öffentlichkeitsarbeit
Zukunft“ erarbeiteten Vorgaben für das Monitoring                                      aus dem Leitfaden Smart Cities Monitoring & Projekt­
zu orientieren4.                                                                       bezogene Öffentlichkeitsarbeit 2020, veröffentlicht auf der
                                                                                       Website der SCI in der Rubrik SCI-Monitoring.
Die Bildung von Bieterkonsortien mit einem breiten
Kompetenzspektrum ist zulässig. In jedem Fall hat ein
Bieterkonsortium bzw. ggf. auch ein allein auftretender
Bieter seine Kompetenzen und Erfahrungen in Form von
ExpertInnen-CVs und Referenzprojekten nachzuweisen.

Instrument:                           F&E-Dienstleistung
Max. Finanzierung:                    EUR 50.000,– zzgl. allfälliger USt.
Projektdauer:                         24 Monate

4
    Siehe Ergänzende Vorgaben für das Monitoring von Demonstrationsgebäuden und -quartieren         Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 18
3.5.3          THEMA 5:
               Frugale Innovationen für resiliente Städte

a. Gegenstand                                                                        b. Auszuarbeitende Fragestellungen
Die ausgeschriebene Studie soll aktuelle sowie künftig                               • Welches Potenzial haben frugale Innovationen,
relevante urbane Trends und Themenkomplexe um­                                          um Problemstellungen im städtischen Kontext
reißen und zur Diskussion stellen, um neue Blickwinkel                                  durch innovative Produkt- und/oder Dienstleistungen
für österreichische Städte und Kommunen zu öffnen                                       nachhaltig zu lösen? Welche unterschiedlichen
sowie Potenziale für die Weiterentwicklung der Smart                                    erfolgreichen Anwendungsbeispiele (möglichst
Cities Initiative zu identifizieren.                                                    nach Aktionsfeldern) für frugale Innovationen im
                                                                                        Stadtbereich gibt es bereits auf lokalem, nationalem,
Die Fachliteratur definiert frugale Innovationen als                                    europäischem und internationalem Level?
innovative Produkte und Dienstleistungen, die den                                    • Welche Akteure sind systemübergreifend für die
Einsatz von materiellen und finanziellen Ressourcen im                                  Implementierung bedarfs- bzw. nutzungsseitig
kompletten Produktlebenszyklus von der Entwicklung                                      für die Umsetzung von frugalen Innovationen ver­
und Produktion bis hin zur Nutzung und Entsorgung zu                                    antwortlich? Welche neuen Arten von Innovations­
minimieren versuchen, um die ganzheitlichen Besitz-                                     partnerschaften können optimiert zu neuen
bzw. Nutzungskosten bei gleichzeitiger Gewährleistung                                   ­frugalen Innovationen führen?
akzeptabler Sicherheits- und Qualitätsstandards                                      • Welche Chancen ergeben sich aus den analysierten
substantiell zu reduzieren.                                                              Beispielen für österreichische Städte und Kommunen?
                                                                                         Welche Potenziale lassen sich für urbane Gebiete
Ziel frugaler Innovationen ist es, gemäß dem Leitsatz                                    mit unterschiedlicher Entwicklungsdynamik ableiten?
„Von der Technologie der Exklusivität hin zur Techno­                                    Wo gibt es Ansatzpunkte für die Smart Cities Initiative
logie der Inklusivität“ neben Spitzentechnologie auch                                    des Klima- und Energiefonds?
niederschwellige und zielgruppenorientierte Innovation
zu betreiben. Dabei geht es um eine Abkehr eines                                     c. Publizierbare Ergebnisse
rein technologieorientierten Ansatzes zu einem                                       • Kurzbericht: Management-Zusammenfassung,
­um­fassenderen und erweiterten Innovationsansatz                                       welche die Beantwortung der Fragenblöcke umfasst.
 für ­Produkte und Dienstleistungen.                                                 • Inputs für Broschüre: Darstellung der Good Practice
                                                                                        Beispiele sowie Learnings für österreichische
Die ausgeschriebene F&E-Dienstleistung soll eine                                        ­Städte und Kommunen in einem offenen Textformat5
Grundlage für österreichische Städte und Kommunen                                    • Während der Projektlaufzeit: Ausarbeitung
bilden, um sich mit dem Thema „Frugale Innovationen                                      ­aus­gewählter Beiträge für die Timeline von
für österreichische Städte“ im eigenen lokalen bzw.                                       ­Energy ­Transition 2050, siehe
stadtregionalen Kontext näher auseinander zu setzen.                                    Website von Energy Transition 2050
Aktuelle Herausforderungen und potenzielle Spannungs-
felder sollen diskutiert und Good Practice Beispiele aus
dem europäischen Raum analysiert werden.

5
    Lektorat, Layout und grafische Bearbeitung sind nicht Teil des Projektumfangs.                Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 19
d. Bieterkonsortien                                            f. SC-Monitoring & Projektbezogene
Die Bildung von Bieterkonsortien mit einem breiten             ­Öffentlichkeitsarbeit
Kompetenzspektrum ist zulässig. In jedem Fall hat ein          Diese F&E-Dienstleistung ist vom Prozess des SC-Moni-
Bieterkonsortium bzw. ggf. auch ein allein auftretender        toring ausgenommen. Soweit anwendbar gelten die
Bieter seine Kompetenzen und Erfahrungen in Form von           Vorgaben zur Projektbezogenen Öffentlichkeitsarbeit
ExpertInnen-CVs und Referenzprojekten nachzuweisen.            aus dem Leitfaden Smart Cities Monitoring & Projekt­
                                                               bezogene Öffentlichkeitsarbeit 2020, veröffentlicht auf der
e. Präsentationen                                              Website der SCI in der Rubrik SCI-Monitoring.
Innerhalb der Projektlaufzeit sind verpflichtend eine
Kick-off Veranstaltung (Projektmonat 1-2), eine Zwischen­
präsentation, (z. B. Projektmonat 5 oder 6) sowie eine
Endpräsentation (Projektmonat 10) in Abstimmung mit
dem Klima- und Energiefonds vorzusehen.

Instrument:              F&E-Dienstleistung
Max. Finanzierung:       EUR 40.000,– zzgl. allfälliger USt.
Projektdauer:            6 Monate

In diesem Schwerpunkt wird max. eine F&E-Dienstleistung vergeben.
.

                                                                            Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 20
4.0 Administratives
4.1            Ausschreibungsdokumente

Reichen Sie das Projekt ausschließlich elektronisch                                       Verwenden Sie die bereitgestellten Vorlagen und
via eCall unter der Webadresse des eCalls der FFG ein.                                    Ausschreibungsdokumente im Download Center:
Der Projektantrag besteht aus:                                                            Infos zur SC Ausschreibung 2020 auf der FFG Website
• Online-Kostenplan – direkt im eCall einzugeben
• Projektbeschreibung sowie ergänzende Angaben                                            Die in den Antragsformularen angegebenen maximalen
  zum Projektmonitoring der Smart Cities Initiative                                       Seitenzahlen je Kapitel sind als zu beachtende Richt­
  für Koooperative F&E-Projekte - Upload im eCall.                                        werte anzusehen und nach Möglichkeit einzuhalten.
                                                                                          Auf die Angabe der geplanten Wirkungsindikatoren ist
                                                                                          besonders zu achten. Förderungskonditionen, Ablauf
                                                                                          der Einreichung und Förderungskriterien sind in den
                                                                                          Instrumentenleitfäden beschrieben.

Tabelle 5: Übersicht der relevanten Ausschreibungsdokumente

     Förderungs-/Finanzierungs­                                 Verfügbare Ausschreibungsdokumente
     instrument bzw. sonstige Information

     Kooperatives F&E-Projekt                                   Instrumentenleitfaden Kooperatives F&E-Projekt (PDF)

                                                                Vorlage für die Projektbeschreibung Kooperatives F&E-Projekt (WORD)

                                                                Vorlage für Angaben zum Projektmonitoring der Smart Cities Initiative
                                                                für Koooperative F&E-Projekte (WORD)

                                                                Eidesstattliche Erklärung zum KMU-Status (bei Bedarf) (PDF) 6

     Allgemeine Regelungen zu Kosten                            Kostenleitfaden 2.1 (Leitfaden zur Behandlung der Projektkosten) (PDF)

     F&E-Dienstleistung                                         Instrumentenleitfaden F&E-Dienstleistung (PDF)

                                                                Inhalt des Anbotes (WORD)

                                                                Eidesstattliche Erklärung (im eCall)

                                                                Bietererklärung (im eCall)

                                                                Mustervertrag (PDF)

6
    Hinweis: Die eidesstattliche Erklärung zum KMU-Status ist für Vereine, Einzelunternehmen
    und ausländische Unternehmen notwendig. In der zur Verfügung gestellten Vorlage muss –
    sofern möglich – eine Einstufung der letzten 3 Jahre lt. KMU-Definition vorgenommen werden.       Leitfaden Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation 21
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