Lichtpunkt Nr. 143 - Wohnstift Vitalis
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Lichtpunkt Nr 143 Seite 2 IS A L M Er RO le t A bn a n isw u r ta oh e s r ns s ni ti f eb tV r l E ita lis um ntr e it sz h e n d u es G Das Nachrichten
Lichtpunkt Nr 143 Seite 7 Es liegt was in der Luft Ja ganz genau - es liegt was in der Luft.. und das ist das unverwechselbare und einzigartig-wunderbare Vitalis-Aroma. Unser schönes Erlebnisrestaurant hat nun endlich seinen eigenen Namen bekommen: es heißt AROMALIS. Hinter dem Namen AROMALIS verstecken sich die Wörter „Vitalis“ und „Aroma“. Und wenn man sich einmal mit dem Thema „Aroma“ beschäftigt, dann betritt man eine so große Welt, dass es passender für unser Erlebnisrestaurant eigentlich gar nicht sein kann. Die meisten verstehen unter Aroma den Geschmack, also das, was unsere Geschmackssinne wahrnehmen können. Da ist zum einen die Süße, die Salzigkeit, die Säure und die Bitterkeit. Dies sind die vier Geschmacksrichtungen, die unser Mund bzw. unsere Zunge schmecken kann. Wenn das nun alles zum Thema Aroma gewesen wäre, hätte uns das noch nicht richtig begeistert - bis wir auf eine interessante Formel gestoßen sind: Aroma = Geschmack + Mundgefühl + Duft + Das gewisse Etwas Der Geschmack, wie schon erwähnt, das sind unsere vier Geschmacksrichtungen, die wir schmecken können, das Mundgefühl beschreibt, was der Rest des Mundes erspüren kann, dann natürlich der Duft, also alles, was die Nase wahrnehmen kann und zum Schluß noch das gewisse Etwas. Und dies ist alles, was die anderen Sinne aufnehmen: Herz, Verstand und Seele eingeschlossen. Was Herz, Verstand und Seele wahrnehmen: Wir schmecken ebenso mit dem Herzen wie mit der Zunge. Denn was sonst würde erklären können, dass ein Erwachsener den Gerichten seiner Mutter den Vorrang vor denen eines großen Küchenchefs einräumt? Damit lässt sich auch die Beliebt- heit traditioneller Gerichte und Küchen rund um den Globus erklären, die unsere Liebe zu deren Kulturen, deren Völkern entspringt, und zu den tief verwurzelten Traditionen, die sie uns über Jahrhunderte hinweg bewahrt haben. Speisen zuzu- bereiten, zu kochen und zu essen ist eine „heilige“ Handlung. Entsprechend damit umzugehen, birgt wie kaum etwas anderes die Möglichkeit, unsere tägliche Le- bensqualität zu verbessern. Einige der führenden Küchenchefs haben daran gear- beitet, jeden einzelnen Aspekt des Esserlebnisses zu perfektionieren – angefangen bei Speisen und Getränken, bis hin zur Umgebung und zum Service – um das Ge- samtergebnis auf ein neues Niveau zu heben, das nicht nur von Vergnügen, Ent- spannung und Interesse, sondern von Bedeutung ist! Und so ist unser Name entstanden: aromalis - das ist die Verbindung/ Verschmelzung aller individuellen Aromen, Klänge, Farben und Richtungen zu einer perfekten Einheit! Unser Aroma! Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 8 Geschichte der Gewürze und Aromen Lebensmittel werden seit prähistorischen Zeiten aromatisiert. Seit der Mensch nehmen (z.B. Obstfrüchte), sondern sie auch zuzubereiten, kann man von der Aromatisierung von Lebensmitteln sprechen. Die ersten Aromatisierungsmittel waren Rauch und Gewürze. Rauch war und ist gleichzeitig Konservierungsmittel. Das gilt auch für einige Gewürze, die eine antibakterielle Wirkung haben. Darüber hinaus macht sich der Mensch auch seit prähistorischen Zeiten Fermentations- prozesse zunutze, die zur Aromatisierung (und Konservierung) von Lebensmitteln führen. Bekannte Beispiele sind die Herstellung von Wein, Bier, Käse, Brot und Gärungsgemüse. Gewürze Kulturgeschichte des Menschen zurückverfolgen. Nach der Christianisierung unseres Landes taten sich besonders die Ordensgeistlichen (vor allem die - - zen. Um 800 erließ Karl der Große eine Verordnung, in der mehr als 70 besonders anbauwürdige Kräuter genannt wurden, die in diesen Gärten anzubauen waren. - bekannt. Parallel dazu wurde der Anbau auch auf das weltliche Umfeld um die Buchdruckerkunst und deren Blütezeit im 16. Jahrhundert erschienen verschie- dene Kräuterbücher mit Holzschnitten. Diese Holzschnitte zeigten naturgetreue werden, dass einige früher bekannte Gewürze heute ausgerottet sind, z.B. Moly- zwiebel (Allium moly) und Silphion oder Silphium (griechische Bezeichnung) bzw. gehörte zu den Doldengewächsen und wurde zur Würzung von Bruchteil als Gewürz verwendet. Es wird geschätzt, dass die Lebensmittelindustrie weltweit ca. 120.000 Tonnen Gewürze pro Jahr verarbeitet. An erster Stelle steht Pfeffer. Mit Abstand folgen Muskatnuss, Macis, Paprika und Zimt. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 9 Aromen Die Geschichte der Aromen ist zunächst eng mit der Geschichte der Gewürze ver- knüpft. Aus archäologischen Funden geht hervor, dass die verhältnismäßig schwie- rige Technik der Destillation bereits im 3. Jahrtausend vor Christi Geburt in Persien zur Duftherstellung benutzt wurde. Man kann auch davon ausgehen, dass der Mensch schon früh die Wirkung von Enzymen auf Lebensmittel genutzt hat, allerdings ohne die sich dabei abspielenden Prozesse zu kennen. So beobachte- ten z. B. Hirten in der Antike, dass bei der Aufbewahrung von Milch in den Mägen geschlachteter Tiere ein festes Nahrungsmittel, nämlich das, was wir heute Käse nennen, entstand. Plinius der Ältere (23 – 79 n. Chr.) berichtet von einem römischen Soldaten, der mit dem Zweig eines Feigenbaumes Milch rührt, die sich dabei verfestigt. Wie wir heute wissen, bewirkt das Enzym Ficin diese Verfestigung. Seit Jahrtausenden ist die alkoholische Gärung bekannt. Um 3500 v. Chr. stand die Weinbereitung bei den Assyrern und Ägyptern in hoher Blüte. Bier wurde bereits 2800 v. Chr. in Babylon aus Brot oder gemälzter Gerste bereitet. Die Herstellung des ersten Sauerteigbrotes wird den Ägyptern zugeschrieben. Der Beruf des Bäckers wird ebenfalls von Plinius erwähnt. vorwiegend im Arzneiwesen eingesetzt. Erst im 19. Jahrhundert erkannte man, dass damit auch Lebensmittel aromatisiert werden können. Die ersten Rohstoffe, aus denen die Aromenindustrie ihre Produkte komponierte, waren Extrakte, naturidentische und natürliche Aromastoffe. Bereits 1860 erschien das erste Buch mit Rezepturen für Aromen in Philadelphia. 1916 publizierte Walter ein Handbuch für die Aromenindustrie, welches ebenfalls zahlreiche Rezepturen für Aromen enthielt. Zu Beginn der modernen Aromaforschung wurde vorwiegend untersucht, aus welchen und wie vielen Einzelkomponenten ein Aroma besteht, d.h. es wurden Bestandsaufnahmen gemacht. Der Höhepunkt dieser Phase ist heute überschritten. Mehr als 4000 chemische Verbindungen sind als Aromastoffe erkannt worden, weitere harren noch ihrer Entdeckung. Diese Aromastoffe werden teils aus Natur- produkten isoliert, teils durch chemische Verfahren synthetisiert. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme führten ab etwa 1970 in der Aromenentwicklung und -produktion zu (vorwiegend naturidentischen) Aromen mit bis zu 80 Einzelkompo- nenten. Mit dem Aufkommen des Trends, die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Lebensmitteln (einschließlich ihrer Aromatisierung) mit dem Begriff „natürlich” natürliche Aromen zu entwickeln. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 10 Aromawasser Jeder weiß natürlich, dass das Trinken von Wasser gesund und notwendig ist, aber vielen fällt es schwer genug davon zu trinken. Leonardo da Vinci sagte einmal, dass „Wasser die treibende Kraft der Natur“ sei. Wasser ist aber auch ein Grundbaustein des menschlichen Körpers, der für unsere physische und psychi- sche Gesundheit absolut unerlässlich ist. Fast 70 Prozent unseres Körpers bestehen aus Wasser. Gehirn, Knochen, Organe und Zellen brauchen Wasser für den Transport von lebenswichtigen Nährstoffen. Es hilft bei der Verdauung, verteilt Elektrolyte und Mineralstoffe und unterstützt den Entgiftungsprozess und fördert die Heilung von Entzündungen. Auch für unser Gehirn ist Wasser notwendig. Ausreichendes Wassertrinken fördert die Konzentration und Produktivität. Doch warum fällt es uns oft so schwer ausreichend zu trinken? • „Wasser schmeckt mir einfach nicht“ • „Wasser ist ja so langweilig“ • „Ich mag Getränke lieber mit Geschmack“ Das sind nur ein paar Gründe. Aber Wasser kann auch ganz anders sein. Die Kombination von frischem Obst, Gemüse, Kräutern, Gewürzen und ätherischen quasi unbegrenzt und dadurch schmeckt es immer wieder neu und anders. Und weil Wasser so wichtig ist und gut schmecken soll bieten wir zu jeder „Aromalis“ Veranstaltung ein frisch zubereitetes Aroma-Wasser an. Lasst euch erfrischen! Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 11 Hier mal ein Vorschlag von uns: Rezept Orange-Salbei • 2 unbehandelte Orangen • 10-12 Salbeiblätter • Eiswürfel nach Belieben • 1,5 L stilles Wasser Die Orangen und die Salbeiblätter gründlich waschen. Von den Orangen eine Hälfte auspressen, die restlichen Orangen in Scheiben schneiden. Die Orangenscheiben, den Orangensaft und die Salbeiblätter in einen großen Krug geben. Die gewünschte Menge Eiswürfel in den Krug füllen und dann mit Wasser aufgießen. Vor dem Servieren mindestens 30 Minuten, idealerweise aber 2-3 Stunden ziehen lassen. Rezept Heidelbeere-Zitrone • 240g Heidelbeeren • 2 unbehandelte Zitronen • Eiswürfel, nach Belieben • 1,5 L stilles Wasser Die Heidelbeeren und die Zitronen gründ- lich waschen. Die Zitronen in Scheiben schneiden. Das Obst in einen großen Krug geben. Die gewünschte Menge Eiswürfel in den Krug füllen und dann mit Wasser aufgießen. Vor dem Servieren mindestens 30 Minuten, idealerweise aber 2-3 Stunden ziehen lassen. Es gibt so viele Variationen, die ihr selbst ganz einfach ausprobieren könnt. Gurken- und Ingwerscheiben, ein Stängel Rosmarin mit Himbeeren, Apfelscheiben und Zimtstange u.v.m. Einfach ausprobieren! Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 12 e u e s R e s t a u ra n t Aromalis: Unser n Das Vitalis wäre nicht das Vitalis, wenn wir nur den Namen unseres Erlebnisrestaurants hinzufügen würden und nichts an den Räumlichkeiten gestalten würden. Wir hatten es schon angekündigt, als wir unsere isländische Weihnachten abgebaut hatten, dass wir in neue Welten aufbrechen werden... wir: Aroma = Geschmack + Mundgefühl + Duft + Das gewisse Etwas. Unser Restaurant-Team hat sich gleich ganz viele Gedanken gemacht... Gedanken? Nein, also eigentlich kann man sagen, dass sie gleich losgelegt haben mit der Neuge- staltung unseres Restaurants. Wir haben zur Straßenseite 4 große Fenster und da es ja nun auch 4 Geschmacksrichtungen gibt, kam Anja auf die Idee farblich und geschmacklich die Fenser zu schmücken. Schaun sie beim Vorbeigehen doch mal genau hin - bis ins kleinste Detail wurde dekoriert, geschmückt, verzaubert und versteckt! Warum nur bleiben alle immer beim „süßen Fenster“ stehen? Im Erlebnisrestaurant hängen immer große Bilder, passend zum Motto. Und dieses Mal wollten wir nicht nur die Geschmacksrichtungen, sondern das echte „Vitalis-Aroma“ einfangen. Gar nicht so einfach.. Wir haben unsere Augen geschlossen, tief eingeamtet neuen Welt, von unserem Aroma - und dann durften unsere Freunde AROMALIS zum ersten Mal betreten und sich umschauen! Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 13 aromalis - Das ist pure Vitalis Magie, welche man riechen, schmecken, einatmen, sehen, erleben kann! Wir hoffen, dass wir ganz in unserer Vitalis- Philosophie auch mit AROMALIS einen Ort schaffen werden, der unsere Freunde verzaubert und sie immer wieder einlädt, Neues zu entdecken. „Magische Gerichte, magische Worte: Ein großer Koch gleicht im Endeffekt einem großen Poeten... Denn es muss der Kuss der Musen gewesen sein, der denjenigen inspirierte, der als Erster auf den Gedanken kam, Reis und Huhn, Trauben und Drosseln, Kartoffeln und Entrecote, Parmesan und Pasta, Auberginen und Tomaten, Chambertin und Hähnchen, Brandy und Waldschnepfe, Zwiebeln und Kutteln miteinander zu vermählen.“ Sollten Sie noch nicht im Vitalis leben und wollen sich einmal das AROMALIS genauer ansehen: kein Problem! Sie können jederzeit einen Besichtigungstermin vereinbaren unter: 0911/3202-0 Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 14 Galamenü: Das erste Grün Am Donnerstag, den 7. April war der Auftakt für die Vitalis-Erlebnisgastronomie im Restaurant AROMALIS Frühling! Schon früh am Morgen geben die Vögel ein Konzert zum Besten, welch eine Freude, welch ein Juchzen in den verschied- ensten Oktaven. Das erste Grün wird sichtbar, durchbricht die dunkle Erde und reckt sich der wärmenden Sonne entgegen. Ein kleines Wunder. Ja sogar die ersten Knospen sprießen und so manch ein Blümchen ent- faltet seine prächtig leuchtenden Blüten- blätter. Und es duftet – wir riechen das Grün. Das regenfeuchte Moos im Wald, das taufrische Gras und die ersten Frühlingsblumen. Unsere Freunde schmecken, riechen, fühlen und erblicken den Frühling mit unserem ersten AROMALIS-Motto „Das erste Grün“. Im Gesundheitszentrum träufelt das Team den Freunden ein paar Tropfen Duftöl auf das Handgelenk und reicht ihnen frischen Minztee. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 15 Welches sind die ersten Kräuter, die uns im Frühling begegnen? Die Saison für Bärlauch beginnt im April und ab Mai beginnt er zu blühen. Warum heißt der Bärlauch eigentlich so? Der Bär steht in vielen Kulturen für Kraft und Stärke. Daher seien viele kräftige und besonders man denke an den Bärlapp, das Bärenkraut, die Bärentraube, die Bärwurz. Und eben den Bärlauch. Bärlauch enthält Allicin. Dieses Allicin wirkt antibakteriell und keimtötend und dient daher als natürliches Antibiotikum gegen Krankheitserreger. Bärlauch lässt das Blut in den auswirken... und im Restaurant geht es los mit dem ersten Gang: 1. Gang Kartoffel-Bärlauch-Suppe mit Linsen-Chips Wunderschön haben unsere Erlebnisbedienungen mit viel Liebe und Kreativität die Tische im Restaurant gedeckt und dekoriert. Hier einmal ein besonderes Lob auch an unseren Blumenladen Birkner aus Johannis, die uns immer wieder mit wunderschönen Kreationen beglücken. Passend zum ersten Grün bekamen wir verschiedene frische Kräuter. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 16 Als 2. Gang servierte die Küche uns, wir, die manchmal noch grün hinter den Ohren sind in Bezug auf kreative Küche: 2. Gang Grüner Spargel-Kräutersalat Haben Sie so etwas schon einmal gekostet? Der Frischkäse wird ummantelt mit edlen Pecannüssen und fruchtigen Cranberrys. Zum krönenden Abschluss wird der braune Zucker karamellisiert. 3. Gang auf Rahmlauch mit grünem Als unsere Köche sich Gedanken gemacht haben, wie das Menü „Das erste Grün“ aussehen soll, haben sie einige Aspekte bedacht, die uns als Laien vielleicht fremd sind. Die Kreationen sollen natürlich ein Augen- schmaus sein, zum Thema passen. Die Kombinationen müssen schmack- haft sein, überraschen und brandneu. Wichtig war ihnen sogar, wie sich die Speisen im Mund anfühlen. WOW! Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 17 Das Dessert, der 4. Gang, war eine Geschmacksexplosion: 4. Gang Vorsicht, liebe Eva - nicht fallen lassen.. Zum Menü gab es auch unser AROMAwasser zum ersten Mal. Orangen- Salbei-Wasser. Und wer dann noch Lust hatte konnte sich einen Waldmeisterlikör gönnen. Was für ein Erlebnis - EIN NEUER TAG, DER GLITZERT UND KNISTERT, KNALLT UND JUBILIERT! Aromalis wurde zum Leben erweckt und wir freuen uns auf viele spannende Aromawelten, die wir gemeinsam erkunden werden mit unseren Freunden. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 18 Kleine Wunder im Gesundheitszentrum Liebe Freunde, Was ist ein Wunder? Im Internet wird es so erklärt: Als Wunder gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas Erstaunliches und Außergewöhnliches. Erstaunliches, außergewöhnliches erleben wir im Gesundheitszentrum sehr oft und wir wollen euch gerne daran teilnehmen lassen. Heute erzählt uns Berta Maulwurf, welches "kleine Wunder" sie am eigenen Leib erlebt hat und erlebt: Frage: Berta, du lebst jetzt seit 1 1/2 Jahren im Vitalis. Was hast du denn für eine körperliche Beeinträchtigung? Antwort: Meine Wirbelsäule ist kaputt. Ich habe drei Deckplatteneinbrüche, den letzten letztes Jahr und Spinalkanalverengung. Dadurch werden die Nerven eingeklemmt und das bereitet unheimliche Schmerzen. Die Gleitwirbel sind nicht mehr operabel. Und ich würde es auch gar nicht mehr machen lassen. Frage: Und was ist das Außergewöhnliche, von dem du uns heute berichten möchtest? Antwort: Dass ich die Schmerzmedikamente reduzieren konnte. Ich bekomme vom Arzt sehr starke Schmerzmittel aus der Reihe der Opioide. Von denen nahm ich, als ich hier einzog, vier Stück am Tag und zusätzlich bis zu acht Novaminsulfon, also auch Schmerztabletten. Inzwischen nehme ich von den Opioiden zwei am Tag, früh und abends je eine und von den Novaminsulfon drei, früh, mittags und abends. Frage: Und was meinst du, woran das liegt? Antwort: Ich war gestern bei meinem Hausarzt, Dr. Havel. Der sagt, das liegt nur daran, dass ich mich so regelmäßig und beständig bewege. Ich sollte mich ja – ärztlich verordnet -, viel bewegen und das konnte ich nicht, weil es so weh tat. Hier im Gesundheitszentrum bin ich jeden Vormittag 1 ½ Stunden. Ich fahre mit dem Fahr- rad, gehe in die Lymphdrainage, vor allem auch ins Magnetfeld. Ich nutze die Massagesessel und bekomme Sauerstoff. Das ist ein fester Bestandteil meines Tages und ich brauch es auch. Vitalis Gesundheitszentrum
Lichtpunkt Nr 143 Seite 19 Liebe Berta, so wie Du uns das jetzt geschildert hast, hast Du nicht damit gerech- net, dass sich an Deinem körperlichen Zustand noch irgendetwas verbessern könnte. Dein Wunsch war ja, dass sich im besten Falle Deine Beschwerden nicht verschlimmern. Da freut es uns natürlich sehr, dass Du heute sozusagen besser dastehst als damals, als Du ins Vitalis gezogen bist. Wir erleben Dich als einen Menschen, der sehr offen und aufgeschlossen in die Welt geht. Der sein Schicksal annimmt als Bestandteil seines Lebens und das Beste draus macht. Dass Du dabei so fröhlich und echt bist, macht Dich besonders sympathisch. Danke, dass Du uns von Deinem „kleinen Wunder“ erzählt hast. Noch ein „kleines Wunder“ in der Nähe vom Vitalis Liebe Freunde, Pestalozzistraße an der alten Kerzenfabrik vorbei. Das ist das Anwesen, das als Zaun einen „Naschgarten“ anbietet. Dort ist im letzten Jahr bei einem schweren Sturm der Baum umgefallen, eine starke, mächtige Trauerweide, die aber schon länger „Schlagseite“ hatte. Wo es schon ein kleines Wunder war, dass sie so lange stehen geblieben ist. Nun aber ist sie umgefallen und die Besitzer haben ihn liegen lassen. Und was sehe ich, als ich letzte Woche vorbeigegangen bin? Sie treibt aus und hat jede Menge hellgrüne, zarte Blätter in ihrer liegenden Krone. Wenn das kein Wunder ist. Eure Dagmar Vitalis Gesundheitszentrum
Lichtpunkt Nr 143 Seite 20 Lasst die Spiele beginnen... ... am Donnerstag, den 31. März war es soweit. Im Erlebnisrestaurant wurde gezockt, was das Zeug hält. Es herrschte eine ausgelassene, fröhliche Stimmung und trotzdem lag die Spannung des Spiels in der Luft. Für jeden ist etwas dabei und jeder ist herzlich willkommen. Die Schafkopfrunde in juchzender Männerrunde. Mensch ärgere Dich nicht ist immer noch der Klassiker, den jeder gerne mag. Es hat sich auch eine schöne Gruppe gebildet, bei der die Köpfe rauchen während sie sich das Gehirn zermartern beim Stadt, Land, Fluss. Auch Romme Cup wird gerne gespielt. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 21 Unser Dreamteam Linda und Max haben extra fruchtig, spritzig, süße Zitronenlimonade zubereitet und sorgten für eine lustige Stimmung. Ganz ohne Alkohol, super lecker und gleichzeitig gesund - das ist unsere hausgemachte Limonade. Was wäre ein Spielenachmittag ohne Snacks. Zum Glück ist unser Lädle gut ausgestattet und so musste Kerstin mehrmals hin und her rennen, um alle unsere Freunde zu versorgen! Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 22 Valentinstag im Vitalis Romantische Liebeslieder tönen durchs Haus, rot leuchtende Herzluftballons schweben in der Luft, fröhliche Menschen in rot und rosa gekleidet, lächeln sich zu und wünschen sich einen schönen Valentinstag. Im SB-Lädle bekommt jede Einkäuferin eine Rose überreicht. Im Cafe genießen die Vitalis-Freunde am 14. Februar eine süße, rosa Liebestorte, gebacken von unserem Jungkoch Simon und trinken Cappuccino mit Red Velvet Baileys-Likör. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 23 „Alle 11 Sekunden verliebt sich ein Senior ins Vitalis!“ Denn Liebe ist ansteckend und dagegen hilft auch keine Medizin und ist kein Kraut gewachsen. Wen die Liebe erwischt, der ist ihr mit Haut und Haaren verfallen. Die Liebe macht unser Herz ganz weit. Für die Liebe gibt es keine Grenzen. Die Liebe macht uns mutig und lässt uns Neues ausprobieren. Die Liebe füllt uns aus und so vergessen wir manches, was uns bisher belastet hat. und die Liebe. Vitalis Leben
Das Band, das uns weltweit verbindet! Na klar, es gibt das Band wirklich. So mancher von von Horst Neuendorf uns hat dieses Band schon erlebt oder davon gehört. Dann war das aber ein ganz besonderes Erlebnis. Wie hier bei uns im Haus der mindestens 140 im Alter und in Ehren ergrauten Personen. Vor Jahren wuchs hier „Welten-Forscher“. „Das Rote Band der Liebe!“ Ja! Die Montag-Forscher, mit und durch Anja, waren der weltweiten Band-Aktion eng verbunden, voll dabei. Und diese Aktion fand hier im Vitalis-Haus – und das sah man klipp und klar deutlich – mit offenem Herzen voll dabei. Wie denn das? Die Montag-Forscher-Stunde von und mit Anja vom 21. März 2022 war ein ganz besonderes Erlebnis. Der Saal war knacke voll. Wir alle waren gespannt zu hören. Endlich begann Anja mit den roten Bändern, die sie in ihren Händen hielt, die auf zwei großen Spulen aufgespult waren. Spule 1 = Anfang des Bandes, bekam die ihr am Nächsten. „Bitte Festhalten!“ Und die Tour von Person zu Person durch den ganzen Saal ging weiter. In diesen kurzen Abständen von Person zu Person war je- der von uns am Roten Band. Anja, nein noch nicht fertig. Mit einer Schere schnitt sie das Band in Armlänge. Sie zerteilte, nachdem jeder von uns am gemeinsamen „Roten Band“ war. Das war es. Der Saal jubelte. Das von Anja zugeschnittene da ein Spruch in der Ausgestaltung des Hauses. So zum Beispiel an einer Säule in der Mitte des Saales. „Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens.“ Oder der Spruch den ein Jemand eines Tages Außen an meiner Wohnungstür angebracht hat: „Wir sind niemals so verloren, als dass unser Schutz- mit meinem Roten Band für Jedermann sichtbar eingebunden. In den unverges- senen Herzwochen bekam ich das Herz mit dem Spruch: „Welch eine himmlische Am 31. März 2022 Donnerstag-Nachmittag, also am „Spielenachmittag“, war natür- lich „schwer – was – los“ im Vitalis-Restaurantsaal. Von Anja oder Kerstin wurden viele Momentaufnahmen geschossen. Das Rote Band von Anja von der Filmwand mit unserem Tisch auch. So, das war es. Es gibt ja immer wieder etwas über das Band zu berichten. Das Rote Band mit Anja hier im Frankenland, hat Allesamt so eng verbunden. Welch glückliche Stunden, weltweit und in Fern, empfangen Menschen Bänder gern, friedlich so wie wir. Glück nicht vor der Tür. Wir sagen Dankeschön Mit Freude auf ein Wiedersehn. Horst! Berichte und Geschichten von Vitalis Bewohnern
Eine Herzgeschichte - von Anneliese Beck Lotte war ein hübsches Mädchen, ja ein ausgesprochen schönes Kind. 12 Jahre war sie alt und hatte feste blonde Zöpfe, war freundlich und liebenswürdig zu jedem. Nur ihre traurigen Augen ließen erkennen, dass sie ein großer Kummer quält. Lotte hatte nur ein Bein. Sie war nur mit dem linken Bein auf die Welt gekommen; vom Knie abwärts fehlte die Wade und der Fuß an der rechten Seite des Körpers. Onkel Filip hatte ihr zwar einen hübschen bunten Rollstuhl gebaut, der leicht zu bedienen war, aber trotz aller Annehmlichkeiten, sie war behindert, daran ließ sich wohl nichts ändern. Da gab es Paul, den Bettler, den auch ein ähnliches Schicksal getroffen hatte. Er plauderte mit ihr und tröstete sie oft, während sie ihm immer wieder einige ihrer Ersparnisse zusteckte und er meinte, sie dürfe nicht verzagen. Aber das waren halt nur Worte, nichts als Worte …… Lotte hatte eine große Liebe, eine Liebe zum Sport und ganz besonders zu den weiten Sprüngen, die die Athletinnen vollbrachten. Gerade sie mit nur einem Bein konnte sich an den großen Weiten nicht satt sehen, die diese behinderten Sportle- rinnen und Sportler auch mit nur einem Bein vollbrachten. Am Sportplatz war Lotte die Erste und die Letzte der Zuschauer, wenn irgendwelche Wettkämpfe im Weitsprung ausgetragen wurden. Was Lotte nicht wusste und was ihr Paul, der Bettler, niemals erzählt hatte, war, dass er früher nicht nur ein begabter Schreiner, sondern sogar Kunstschreiner ge- wesen war. Viel Wunderbares hatte er früher schon geschnitzt. Bald war Lottes 13.Geburtstag in Sicht und Paul hatte längst begonnen, Ersatz für das fehlende rechte Bein zu schnitzen, das Lotte fehlte. Nun war freilich ein schönes und stabi- guter alter Freund Ludwig ein. Jetzt ein tüchtiger Orthopäde geworden, waren sie in Kinder- und Jugendtagen gute Freunde gewesen; auch in der Schule hatten sie einander bei Schwierigkeiten immer geholfen. Ihm nun trug Paul sein Anliegen, seine Bitte und Frage vor, evtl. das von ihm geschnitzte Bein bei Lotte als Ersatz für fehlende Gliedmaßen anzubringen. Mit einem kleinen Eingriff war das wohl möglich, meinte Dr. Ludwig Hofmann; schon viele Sportler trugen Ersatzglieder und kamen damit gut zurecht. Und die kleine Operation glückte, Lotte stand zum ersten Mal sicher auf zwei Bei- nen. Überglücklich zeigte sie sich ihren Eltern, die ebenfalls hocherfreut waren. Das war das schönste Geburtstagsgeschenk für Lotte. Lotte hatte nur noch ein Ziel; sie wollte ebenfalls eine tüchtige Weitspringerin werden und vielleicht sogar einmal bei den Paralympics dabei sein. Mut, Energie und Zielstrebigkeit, das waren nun die drei Dinge, die unaufhörlich ihr Denken beherrschten. Und sie waren es auch, die sie nach einigen Jahren und unablässigem Training dazu führten, dass sie alleine strahlend auf dem Sieger- treppchen bei den Paralympics stand. Ein Wunder war geschehen und Lotte und ihre Eltern waren unsagbar glücklich! Berichte und Geschichten von Vitalis Bewohnern
Lichtpunkt Nr 143 Seite 26 Die Geschichte von unserer Angelina und ihrem kleinen Hund namens Phoenix geht weiter... Die Geschichte von Phoenix - Teil 4: Super Bowl Nachdem wir zwei wichtige Tage bzw. Zeiten im Jahr der Menschen beleuchtet haben, kommt jetzt noch ein mega wichtiger Tag dazu. Zumindest für Mutti. Wenn es nach ihr ginge, sollte der Tag selber inklusive dem danach als Nationalfeiertag ausgerufen werden. Speed mutiert (um wach zu bleiben für den großen Moment), nur um dann total erschöpft auf dem Sofa zusammen zu sacken und sich zu fragen, wie sie nur so lange wach bleiben soll. Ist ja auch nicht mehr die Jüngste, die Arme. Nur damit kurz vorher nochmal ne Kan- ne Kaffee gekocht und geschlürft wird und sie vor Ekstase und Kaffeeschock den Rest der Nacht, wenn endlich alles vorbei ist, kein Auge mehr zubekommt und den nächsten Tag herumläuft wie ein Zombie. Die Rede ist vom Super Bowl. Für alle, die nicht wissen wor- um es sich dabei handelt, eine kurze Erklärung. Der Super Bowl ist das letzte Spiel einer Sport einfach super, insbesondere dann, wenn ich dabei auf dem Sofa liegen und Mutti dabeizuschauen kann,wie sie die Heuschrecke oder den herabschauenden Hund macht. Wenn es zu anstrengend wird und ich merke,dass sie ins Schwitzen kommt ( z. B. bei Sit- ups oder Liegestützen ) leg ich mich auch gerne unterstützend auf sie drauf und geb ihr mentale Tipps, damit es ihr leichter fällt durchzuhalten. Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. So ähnlich verhält es sich auch mit Football. Nur mit dem Unterschied, dass ich dabei wirklich die ganze Zeit nur damit beschäftigt bin rumzuliegen und die nächsten Spielzüge zu analysieren. Denn man muss dazu sagen, dass American Football eher ein strategisches, als ein physisches Spiel ist, auch wenn ich die Leute der Defense schon etwas unheimlich - halm. Aber letzten Endes geht es darum seinen Gegner zu durchschauen und zu überlegen, wie man am schlauesten die 10 Yards schafft, um ein neues First Down zu erlangen und im besten Fall für einen Touchdown ( vergleichbar mit einem Tor im Fußball ) in die Endzone zu rennen. Dafür hat jede Mannschaft 4 Versuche. Klappt es nicht beim ersten Versuch, geht das Ganze an der Stelle los, zu der es z. B. der Wide Reciever ( der Typ, der den Ball fängt und dann blitzschnell mit dem Ei losrennt) geschafft hat, bevor er von der anderen Mannschaft aufgehalten wurde. Hat der WR z. B. 3 Yards zurückgelegt, muss die Offense (die Mannschaft, die den Ball hat) im zweiten Versuch nur noch 7 Yards schaffen. Und so weiter. Ist so ähnlich wie bei Mutti und mir. Da bin ich quasi der Spieler in der Offense, der sich ständig überlegt, wie er Mutti ( Defense ) überlisten und am unauffälligsten zur Leckerlie-Tüte im Rucksack kommen kann, um dann auf dem schnellsten Wege das Ei, in meinem Fall das Würstchen, auf Muttis Yogamatte zu schleppen und einen Touchdown zu erzielen. Klappt das nicht auf Anhieb, wandert das Objekt der Begierde weitere gefühlte 100 Yards weiter weg und ich muss überlegen, wie ich aus der Nummer wieder heraus- Ahnung! Man muss dazu sagen, dass der Wahnsinn eigentlich schon Wochen vorher beginnt, wenn die neue Saison im September startet. Dann wird sich jeden Abend, vornehmlich Bierchen geschlürft und ne Menge Essen in sich reingestopft. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 27 Im Grunde eine sehr entspannte Zeit, weil Mutti dann nicht mehr auf die Idee kommt abends noch ne größere Gassirunde zu gehen und wir gemütlich kuschelnd auf dem Sofa liegen, während ich mir die neuesten Wie-überliste-ich-Mutti-Strategien zurechtbastle. Zugegeben, manchmal schlummer ich auch ein Ründchen, weil mir das Ganze dann doch zu lange dauert. Zumindest so lange „ihre“ Mannschaft ordentlich spielt. Wenn nicht, - gründen möchte ich hier nicht wiederholen, was dann so alles aus ihr heraussprudelt. Aber dann ist es erstmal vorbei mit der Konzentration bzw. der Ruhe, das kann ich euch sagen. Denn dann muss ich herhalten und mit Mutti ausdiskutieren warum dieser oder jener Spiel- zug völlig Banane war und warum die Pats es so niemals in den Super Bowl schaffen. Bei der Gelegenheit muss erwähnt werden, dass die New England Patriots bereits 11 Mal den Super Bowl erreicht haben, gefolgt von den Pittsburgh Steelers, Dallas Cowboys und den Denver Broncos mit jeweils 8 Teilnahmen. Erst dieses Jahr haben die New England Patriots ihn wieder gewonnen; zum sechsten Mal! Und das mit nem Quarterback, der älter ist als Mutti und ich zusammen. Ich mein gut, in Anbetracht der Tatsache, dass der Super Bowl zum 53. Mal stattgefunden hat und die Patriots mit 11 Teilnahmen gerade mal zu 20,75% an dem Event teilgenommen haben, kann man die mehr oder minder schweren Panikattacken meiner Mutti schon ein Pats sich so dusselig anstellen, dass sie es erst in der Overtime zu einem Sieg schaffen... Aber mal im Ernst, wir sind ja unter uns, langsam wird‘s langweilig und ich fänd‘s spitze wenn z. B. die Saints oder die Cardinals ( die haben so süße rote Piepmätze auf dem Helm ) soweit kommen und im Super Bowl spielen würden, aber das würde ich ihr natürlich nie sagen. Wär ja taktisch unklug... In diesem Sinne freue ich mich schon auf die neue Saison und bin gespannt was dieses Mal so alles passiert. Vielleicht wird Mutti auch endlich vernünftig und sieht endlich ein, dass sie langsam in ein Alter kommt, bei dem literweise Kaffee, unkontrollierte Wutausbrüche, mit mir auf‘s Sofa und schlummert ein Ründchen. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 28 Die Geschichte von Phoenix - Teil 5: Gassi Gehen Nachdem ich dieses Thema im Beitrag davor schon einmal kurz angeschnitten habe, möchte ich es bei der Gelegenheit noch etwas eingehender beleuch- ten. Wie bereits erwähnt bin ich ein begeisterter Gassigänger. Gut, vielleicht nicht unbedingt im Sommer, Winter, wenn es regnet oder dunkel ist. Wenn es windig ist, steh ich da auch nicht so drauf. Da muss ich immer aufpassen, dass ich nicht plötz- lich abhebe. Im Herbst irritieren mich am Anfang immer die herabfallenden Blätter, mal ganz ab von den Kastanien, die einem dann immer auf den Kopf fallen könnten. Da muss man echt vorsichtig sein; nicht dass man noch eine Gehirnerschütterung bekommt. In diesen Zeiten bin ich ein Fan von Gassistehen. Da kann man so viel Spannendes beob- achten, was einem beim herum spazieren entgehen würde. Zum Beispiel die merkwürdigen Eigenheiten der - den auf die Hundewiese gehen und sich mittendrin in Position bringen. So verbringen sie dann einige Zeit in der Hoffnung, dass doch bald noch jemand vorbeikommt, mit dem man ein Pläuschchen abhalten kann, während die Hunde nebendran sitzen. Die ganz hartgesot- tenen packen bei der Gelegenheit noch einen Klappstuhl und die Thermoskanne mit Kaffee aus und warten darauf, dass endlich etwas passiert. Hat sich nach einiger Zeit ein passendes Grüppchen zusammengefunden, wird sich frisch fröhlich unterhalten und das ein oder andere Tässchen Kaffee geschlürft. Wenn es gut läuft und sich die Wauzis verstehen kommen mehr oder weniger beide Seiten auf ihre Kos- ten. Verstehen sie sich nicht besonders oder sind nach einiger Zeit gelangweilt, wird es richtig schräg. Dann hat man auf einer Hundewiese, die dafür gedacht ist, dass Menschen mit ihren Hunden spazieren gehen und evtl. ein Ründchen spielen, eine Gruppe Menschen stehen, um die herum ihre Hunde sitzen oder liegen. Dabei ist es doch gerade schön zu- sammen durch die Welt zu schlendern und neue Dinge zu entdecken. Mutti erklärt mir Bienen, etc. Freunde sind und kein Futter. Das verbindet nicht nur, sondern man lernt auch nochwas dabei. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 29 und dann 5 Sekunden später das menschliche Gegenstück, dass im Vorbeilaufen hektisch Entschuldigungen stammelt und wild mit den Armen wedelt, von wegen „Der tut nix, der will nur spielen!“ oder „Das ist halt ein Dackel, die haben ihren eigenen Kopf!“ Aber eigentlich auch nicht schlecht diese Art von Gassi gehen. So wissen beide wenigstens am mehr das Haus zu verlassen. Eigentlich ein super Trick, um dem Alleinsein aus dem Weg zu gehen. Muss ich mir nochmal durch mein Köpfchen gehen lassen... Eine andere Variante ist, Wauz an der Leine, am besten eine Flexi-Leine und irgendwo 10km weiter hinten ein Zweibeiner, der dermaßen röchelt, dass ich mich manchmal frage, ob die Nase lang genug zum schnaufen ist oder, ob ich gleich Schnauzen zu Nasenbeatmung durchführen muss. Bisher ist es zum Glück noch nie soweit gekommen. Ist ja auch nicht gerade hygienisch in so eine fremde Nase rein zu pusten. Man weiß ja schließlich nie wo die mit ihrem Rüssel vorher waren. Ein weiterer Klassiker, den Mutti in der Anfangszeit auch einmal versucht hat auszupacken, ist der das Wauz ( also mich ) zu rufen und wenn es nach ein paar Malen nicht reagiert kommt die Ansage: „Phoenix, Mutti geht jetzt heim! Phoooeeenix, wenn du nicht gleich kommst, dann geht die Mutti heim!“ Ich hab‘ sie in dem Moment einfach nur angestarrt und mir gedacht „alles klar, ich kenn den Weg. Komm gut heim, ich komm dann nach!“ Es ist nicht so, dass ich meine Mutti nicht ernst nehmen würde, aber mir war in dem Moment sowas von klar, dass sie mich niemals allein im Park zurück lassen würde. Womit ich aller- dings nicht gerechnet hatte war, dass sie weitergeht und sich bei der ersten Unaufmerk- samkeit meinerseits hinter einem Baum versteckt. Als ich mich dann mal wieder entspannt umgesehen hab, weil Mutti geht ja nicht weg, war sie plötzlich weg! Ich hab nach rechts und nach links geschaut, aber keine Spur mehr von Mutti. Ich bin sofort zu der Stelle losge- und war schon leicht am Verzweifeln, als ich sie endlich hinter dem Baum hab‘ rufen hören. Ich kann euch sagen, ich war dermaßen froh, dass ich sie danach erstmal nicht mehr aus den Augen gelassen hab! Gut, ab und zu kommt dann doch nochmal meine rebellische Ader durch, bin ja schließlich ein Chihuahua und hab meinen eigenen Kopf, aber nachdem ich meist den Kürzeren ziehe, ist mir das Theater doch zu anstrengend. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 30 Mein Leben – Werner Anwand Die Liebe zum Garten ist ein Same, der, einmal gesäet, nie wieder stirbt, sondern weiter und weiter wächst – eine bleibende und immer voller strömende Quelle der Freude. (Gertrude Jekyll (1843 - 1932), englische Gartenkünstlerin, Landschaftsarchitektin und Autorin) Am Donnerstag, den 24. März 2022 fand die Verleihung des Ehrenzeichens für Verdienste im Ehrenamt im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg statt. 57 Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen wurden geehrt. Markus Söder kam von der Bühne herunter, um Herrn Anwand persönlich zu gratulieren und um die Ehrennadel zu überreichen. Wow! Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten wird seit 1994 als ehrende Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit verliehen. Ein 83jähriger Mann hat dieses Zeichen von Markus Söder erhalten. Es ist unser Freund Werner Anwand, der seit November letzten Jahres im Appartement Nummer 110 wohnt. Wow, das ist etwas ganz, ganz besonderes! Jetzt sind wir natürlich neugierig, wer ist dieser Mann, der sich mit „seiner aktiven Arbeit in einem Verein mit gemeinnützigen Zielen hervorragende Verdienste erworben hat.“ Werner Anwand ist Fachberater + Obmann + 2. Vorstand des Kleingartenvereins Nürnberg St. Johannis-Schniegling e.V. Die Schreber- gärten in Nürnberg gehören dem Stadtverband der Kleingärtner Bezirk Nürnberg e.V. an. Der Stadtverband Nürnberg der Kleingärtner hat verschiedene Bezirke. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 31 auch Werners eigener Garten. Zum Bezirk Nr. 9 gehört übrigens auch die Garten- kolonie Fuchsloch, die gleich um die Ecke vom Wohnstift Vitalis ist. Es gibt im Bezirk 9 fünf Anlagen mit 58 Gärten. Werner muss in seinen Ämtern z.B. die Gärtner beraten bei Fragen, dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden und bewertet einen Garten, wenn dieser den Pächter wechselt. Die Kleingartenanlage Raiffeisenstraße in Wetzendorf wurde 1966 gegründet und umfasst 17 Schrebergärten. Werner und eine andere Familie haben von Anfang an einen Garten, sie sind sozusagen Gründungsmitglieder. Viele Jahre ist Werner täglich eine Stunde von zu Hause zu seinem Garten gelaufen. Jetzt fährt er mit dem Bus (Linie 39) von der Maximilianstraße aus und steigt in der Haltestelle Kriegsopfersiedlung aus. Gleich gegenüber sind die Gärten. Vielleicht kennt ihr sie oder seid schon einmal vorbeigelaufen? Sein Garten ist 300qm groß. Sein Gartenhaus hat eine eigene Küche und die wunderschönen Möbel aus Massivholz hat seine Frau selbst bemalt. Er baut Obst- und Gemüse an z.B. Kartoffeln, Erbsen, Bohnen sowie Himbeer- und Brombeersträucher u.v.m. Werner hat auch Exoten in seinem Garten z.B. ein Mandelbäumchen und eine wie ein ganzer tropischer Fruchtcocktail zusammen: Er erinnert an eine Mischung aus Banane, Ananas, Mango und Maracuja mit einem Hauch Vanille. Mandelbäume blühen im März und tragen im August Früchte. So kann Werner seine eigenen Mandeln ernten. Mandelbaum Indianerbanane Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 32 Sein Garten ist seine große Leidenschaft. Ich glaube jeder Gärtner kann das gut verstehen. Wusstet ihr, dass unsere Einrichtungsleitung Eva und Geschäfts- führerin Angie auch Gärtnerinnen aus Leidenschaft sind? Es ist die Liebe zur Natur, das Wunder ihrer Einzigartigkeit und Schönheit, wie es duftet nachdem es geregnet hat, wie sich die Blüten öffnen in der Sonne und dem Licht entgegen- Frühling die harte Erde durchbricht und neu hervortritt, die Farbenpracht und Musterungen, zart wie ein Schneeglöckchen oder stark wie eine Rose. Als mir Werner von seinem Mandelbäumchen erzählt habe ich gar nicht gewusst, wie die Frucht einer Mandel aussieht. Ich kenne die Packung Mandeln, die ich im Supermarkt kaufe in der Tüte. Aber wie die Mandel so am Baum hängt, die Schale Natur. Die Gemeinschaft in der Gartenkolonie ist etwas Besonderes. Im April letzten Jahres hatte Werner einen schlimmen Schlaganfall und lag drei Tage bewusstlos in seiner Wohnung. Die Zeit danach ist für ihn wie im Nebel. Er konnte nicht mehr sprechen und auch nicht mehr laufen. Es ist wie ein Wunder, dass er heute vor mir sitzt, freundlich lacht und seine Lebensgeschichte erzählt. Ich kann es gar nicht Werner kam damals auf Reha nach Herzogenaurach. Und ein Jahr lang konnte er seinen Garten nicht mehr besuchen. Seine Gartenfreunde haben Werners Garten Werner. Was für eine tolle Gemeinschaft! dem Ergometer. Nach seinem Schlaganfall wollte Werner gerne in ein Betreutes Wohnen ziehen und hat sich mehrere Häuser angesehen. Ihm gefällt es so gut, dass er im Vitalis ganz ungebunden und selbstständig sein kann. Er kann z.B. zum Essen kommen, wenn er möchte und wenn er lieber in den Garten fährt ist das auch kein Problem. Er muss sich nicht an- oder abmelden. Auch gefällt Werner das Freizeit- angebot im Vitalis. So freut er sich auf die regelmäßigen Treffen der Schafkopf- runde und die nächste Vitalis-Busfahrt. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 33 Werner hat ein besonderes Ehrenamt, aber natürlich hatte er auch einen Beruf. Als Werner 15 Jahre alt war gab es wenig Lehrstellen und so nahm er die einzig freie Stelle an und begann eine Lehre als Schlosser in einer großen Firma für Stahl- konstruktionen. Nach der drei-jährigen Ausbildung wechselte er den Arbeitsplatz zu einer anderen Firma, da er dort 18 Pfennig mehr verdiente, das waren 2 DM in der Stunde. Eigentlich wollte Werner noch eine Ausbildung als Schweißer machen, aber dazu hätte er erstmal ein Jahr lang Löcher für Rohre buddeln müssen und das wollte er dann doch nicht. Er machte jedoch seinen Meister und kaufte zusammen mit einem Freund eine kleine Schlosserei. Diese Schlosserei gab es schon so lange, dass sie bereits beim Bau des „Schönen Brunnen“ in Nürnberg mitgewirkt hatte. Später hat Werner eine eigene Werkstatt gebaut in der Austraße 73 in Nürnberg-Gostenhof. Bei Werner hat auch der Chef vom Schlüsseldienst Weber, der beim Vitalis um die Ecke ist, seine Ausbil- dung gemacht. Heute führt die Firma sein Sohn und sie heißt: Anwand Jürgen Metallbau. Werner hat für Privatpersonen genauso gearbeitet, wie z.B. für die Stadt Nürnberg. In der U-Bahn- Haltestelle Maxfeld hat er z.B. ein Geländer gemacht. Wie ist Werner eigentlich nach Nürnberg gekom- men? Geboren wurde er am 19. Oktober 1938 in Buchwald (Schlesien). Werner hat zwei Schwestern, Ilse (86 Jahre) und Edeltraud (90 Jahre). Beide wohnen auch in Nürnberg. Im 2. daran, er war ja erst 6 Jahre alt. Letztlich sind die Anwands in der Nähe von Lauf an der Pegnitz, bei Sankt Helena gelandet, in Mittelnaifermühle. Mit 26 Jahren hat Werner geheiratet. Seine Frau Sigrid hat er im berühmten Reichelsdorfer Keller kennengelernt. Er hat mit ihr zwei Kinder. Heute lebt seine Tochter im Westen der USA im Staate Oregon. Werner ist auch Opa von zwei Enkelkindern, nämlich Steffen und Linda. Am Ende des Interviews habe ich Werner gefragt, ob er uns in einem Satz etwas aus 83 Jahren Lebenserfahrung mitgeben kann: „Zufrieden sein mit dem, was man hat.“ Ja, da steckt viel Wahres und Wertvolles drin. Lieber Werner, wir danken Dir ganz herzlich, dass Du uns mitgenommen hast und wir eintauchen durften in Dein Leben. Wir freuen uns, dass Du jetzt bei uns im Vitalis bist und wir möchten Dir gerne so gute Freunde sein, wie Deine Gartenfreunde. Deine Vitalis-Freunde Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 34 Neues von den Weltenforschern Es ist Montagmorgen und frisch gedruckt hängt der farbenfrohe Erlebnisplan im Aufzug und „am schwarzen Brett“ im Restaurant. Ja, im Vitalis gibt es einen Erlebnisplan, denn jedes Freizeitangebot ist ein Erlebnis. Für jeden ist etwas geboten und jeder kann überall mitmachen. Alle Angebote kosten und wenn es Dir gefallen hat, gerne wiederkommen. Unsere Weltenforscher treffen sich jeden Montagnachmittag um 14.30 Uhr im Erlebnisrestaurant unter der Anleitung von Anja. Die Weltenforscher heißen so, weil sie weltoffen sind. Das beschreibt die Haltung, der Welt gegenüber und all der Menschen und Dinge, die in ihr sind, offen zu sein. So vielfältig, spannend, abwechslungsreich und außergewöhnlich sind auch die Themen, mit denen sich die Weltenforscher auseinandersetzen. Dabei darf auch mal heftig diskutiert und kritisch hinterfragt werden. Dabei braucht es manchmal auch ein naives Herz, das unvoreingenommen und frei, eben weltoffen an etwas rangeht, auf etwas blickt mit einer Portion Neugier und gehörigem Entdeckerdurst. Denn trotz großer Lebenserfahrung gibt es Dinge, die man noch nicht kennt, kann man sich wandeln, verändern oder eben aufgrund der Erfahrung kann man anderen eine neue Perspektive eröffnen. Anja hat die Leitung inne und sie ist offen für Ideen, Anregungen und Vorschläge unserer Freunde. So sind die Weltenforscher ein Gemeinschaftsprojekt aus vielen Freunden. So auch diesen Montag im März. Unsere Freundin Renate Hirsch eröffnet eine neue Perspektive. Nämlich die Perspektive des Hubble Teleskops auf die Welt, wodurch Wissenschaftler im Jahr 2014 ein Kosmisches Netz entdeckten, dass die ganze Erde umspannt. Es sieht aus wie ein Netz aus Lichtstrahlen. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 35 Wie entsteht so ein Lichtnetz? Es gibt überall auf der Welt Menschen, die mit Hilfe der Liebe ihres Herzens, mit der Kraft ihrer lichtvollen Gedanken sich verbinden und dadurch entsteht ein Netz aus Licht und Liebe. Man kann es glauben oder nicht. Aber es gibt viele, die daran glauben. Und ins Leben gerufen hat es eine Frau namens Sharon McErlane. Mittlerweile hat sie vier Bücher geschrieben über Ihre Arbeit mit dem Lichtnetz. rlane Die Autorin Sharon McE Wie ist Renate darauf aufmerksam geworden? Renate war früher aktive Gewerkschafterin und hat sich in diesem Rahmen u.a. auch für gleiche Löhne für Frauen eingesetzt. Auch war sie auf verschiedenen Friedensdemonstrationen. Renate sagt selbst von sich, dass sie seit 50 Jahren in der Bioszene unterwegs ist. Sie geht z.B. sehr gerne in den Naturkostladen namens „Lotus“ am Unschlittplatz 1 in Nürnberg. Hier stellte eines Tages eine Kundin ein Buch vor, dass Renate sehr begeistert hat. Es war das erste Buch von Shraon McErlane: „Selbstermächtigung: Die Offenbarung des zutiefst Weiblichen“. Es folgten später noch drei weitere Bände. Band 2 heißt „Unsere Liebe ist unsere Macht“, Band 3 lautet: „Das Lichtnetz wirken“ und Band 4 „Die Rückkehr der Mutter“. Wenn wir momentan die Nachrichten sehen, sind wir sehr erschüttert. Bei vielen Senioren kommen die Erinnerungen an den Krieg hoch. Sie haben ihn erlebt und es Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 36 Wann haben Sie das letzte Mal gebetet? Das Lichtnetz ist ein lebendiges Gebet. Jeder, der möchte gibt liebende, stärkende Gedanken ein und sie erreichen die, die sie besonders brauchen. Wenn wir uns alle auf etwas gemeinsam konzentrie- ren, dann entsteht eine große Kraft. Anja hat den Weltenforschern einen Videoclip mitgebracht. Auf dem Latvian Song Festival (lettische Tanz- und Gesangsfestival) sang ein Es ist ein zutiefst berührendes Lied. Obwohl wir den Text nicht verstehen, spüren wir die unglaublich starke Verbindung dieser vielen Menschen untereinander. Und der Funke springt auf uns über. Welch eine Kraft haben WIR, wenn wir etwas gemeinsam tun! Das Festival ist eine der größten Amateur- Chor-und Tanzveranstaltungen der Welt und ein wichtiges Ereignis in der lettischen Kultur. Als eines der baltischen Liederfestivals ist es seit 2008 auch Teil der Liste der UNESCO-Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Mensch- heit. Insgesamt nehmen ca. 40.000 Künstler teil. Im Juli 2018 fand das Festival anlässlich des 100. Jahrestages der lettischen Unabhängigkeit statt und es wurden 500.000 Besucher erwartet. Das Lichtnetz ist keine Einbahnstraße, wir senden Licht und empfangen das Licht der anderen. Renate beschreibt es so „ich bin mit dem Lichtnetz immer unterwegs, es ist immer bei mir.“ Ist ihnen das auch schon einmal passiert? Sie denken gerade an jemanden und plötzlich kommt dieser Mensch um die Ecke oder ruft sie an. Unsere Gedanken sind kraftvoll. Die Gedan- ken sind Schwingung, für das bloße Auge unsichtbar, aber sie existiert. Anja macht mit den Weltenforschern ein Experiment. Wir halten alle ein langes rotes Band in Händen. Symbolisch steht es für unsere Verbindung unterein- ander. Wir schließen die Augen und lauschen einem Lied. Jeder kann seine Liebe hineingeben und durch das Band erreicht sie jeden. Am Ende schneidet Anja jedem Freund ein Teil des Bandes ab. Der heutige Nachmittag hat uns eine neue Perspektive aufgezeigt. Zeigt uns, was es noch gibt auf der Welt, was ich tun kann, was mir und anderen hilft. Es gibt noch viel mehr zu entdecken mit all unseren Sinnen, mit allem wer wir sind. Vielen Dank liebe Renate und Anja für ein weiten unseres Blickwinkels und vor allem unserer Herzen. Vitalis Leben
Lichtpunkt Nr 143 Seite 37 Auch jetzt, genau in dieser Zeit wo wir an diesem Lichtpunkt arbeiten, haben wir leider die Gewissheit, dass Krieg in Europa herrscht. An dieser Stelle haben wir natürlich auch in unserem Redaktionsteam hin und her überlegt, wie wir mit diesem Thema umgehen. Da es genügend Berichterstattungen über den Ukraine- krieg in den Medien gibt, wollen wir nicht noch einen zusätzlichen Artikel mit Meinungen und Analysen hinzufügen. Das, was gerade in der Ukraine passiert, ist schrecklich, und man kommt sich welches uns in solchen Zeiten Kraft gibt und gleichzeitig - ganz im Sinne des Lichtnetzes - auch die Seelen in Not erreichen soll. Es ist das Friedensgebet von Hazrat Inayat Khan Das Friedensgebet von Hazrat Inayat Khan Gib Deinen Frieden, oh Herr, der vollkommen und ewig ist, auf dass unsere Seelen Frieden ausstrahlen mögen. Gib Deinen Frieden, oh Herr, auf dass unser Denken, Sprechen und Handeln in Einklang sein möge. Gib Deinen Frieden, oh Herr, auf dass wir zufrieden und dankbar sein mögen, für Deine reichlichen Gaben. Gib Deinen Frieden, oh Herr, auf dass wir inmitten unseres weltlichen Streites uns Deiner Seligkeit erfreuen mögen. Gib Deinen Frieden, oh Herr, auf dass wir alles ertragen, alles erdulden mögen, im Gedanken an Deine Gnade und Barmherzigkeit. Gib Deinen Frieden, oh Herr, auf dass unser Leben dem Göttlichen Bilde entsprechen möge und alle Dunkelheit in Deinem Lichte vergehe. Gib Deinen Frieden, oh Herr, unser Vater und Mutter, auf dass wir, Deine Kinder auf Erden, uns vereinigen in einer einzigen Familie. Amen Vitalis Gebet
Sie können auch lesen