Liebe Leserinnen und Leser, Science Leads

 
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Liebe Leserinnen und Leser, Science Leads
ZEIT CHANCEN Brief – 8. Oktober 2018                                http://newsletterversand.zeit.de/ov?mailing=2Y0OHIOW-CC17...

                                                                                                       08.10.2018

              Liebe Leserinnen und Leser,

              kurz vor den Landtagswahlen in Bayern hat die CSU mit Spitzenkandidat Markus
              Söder keinen guten Lauf. Selbst Bavaria One, die bayerische Raumfahrtstrategie,
              zündete erst eimal nur sehr eingeschränkt (Das ist wichtig). Im heutigen
              CHANCENBriefs gibt es daneben Notizen zu Wissen (c.t.) im Westerwald, die
              erstaunliche Liebe von Ratten zur Literatur, und Julia Stamm liefert im Fragebogen
              ein astreines Plädoyer für die Interdiziplinarität.

                      Das ist wichtig

                         Bavaria One
                         Der Countdown läuft. In sechs Tagen sind Landtagswahlen in Bayern, und alle
                         Umfragen deuten auf eine krachende Niederlage von Ministerpräsident Markus
                         Söder hin. Seit Monaten befindet sich die CSU samt Spitzenkandidat im Sinkflug
                         (ZEIT-Online). Spott und Häme hagelt es dazu, seitdem Söder vor ein paar
                         Tagen die Raumfahrtstrategie „Bavaria One“ mit seinem Konterfei im Logo
                         präsentierte (Tagesschau, Tagesspiegel, Spiegel-Online). Der Bayernkurier
                         immerhin steht zur CSU und schreibt mit ironiefreiem Enthusiasmus auf, wie
                         der Freistaat mit 700 Millionen Euro „Europas Nr. 1 in der Luft- und Raumfahrt“
                         werden soll. Zu den großen Gewinnern von „Bavaria One“ gehört die TU
                         München. Für ihre Raumfahrtfakultät soll sie jährlich 30 Millionen Euro
                         erhalten, um sie mit 50 Professuren und 2000 Studierenden zur größten
                         Raumfahrtfakultät Europas auszubauen. Eine Übersicht der
                         wissenschaftspolitischen Pläne aller Parteien finden sich in zwei
                         verschiedenen Wahlprüfsteinen. Die Antworten der Parteien auf die Fragen des
                         bayerischen Verbands der Hochschullehrer an Fachhochschulen stehen hier.
                         Zu den Wahlprüfsteinen der Deutschen Gesellschaft für Juniorprofessuren

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ZEIT CHANCEN Brief – 8. Oktober 2018                                 http://newsletterversand.zeit.de/ov?mailing=2Y0OHIOW-CC17...

                           geht es dort entlang.

                           Auffällige Berichtsdichte
                           Wahrscheinlich ein Zufall, trotzdem bemerkenswert. In seltener Dichte legen
                           Wissenschaftseinrichtungen gerade Berichte vor. Wir konzentrieren uns hier lieber
                           gleich auf drei besonders lesenswerte Exemplare. Dazu gehört definitiv der
                           jüngste Umsetzungsbericht zum Hochschulpakt, abrufbar bei der GWK. Das
                           Konvolut zeigt einmal mehr die Expansion, die das Hochschulwesen seit 2005
                           erfährt. Die Studienanfängerzahlen (+25 Prozent an Unis, +71 Prozent an FH)
                           stiegen deutlich, und mit ihnen nicht nur die Zahl der Professoren (+24 Prozent),
                           sondern vor allem die der Lehrbeauftragten (+72 Prozent). Luft nach oben gibt
                           es beim Dual-Use-Forschungsmonitoring in Deutschland, wie sich aus dem
                           Tätigkeitsbericht (PDF) des Gemeinsamen Ausschusses von DFG und
                           Leopoldina schließen lässt. Aktuell sind dem Bericht zufolge gerade einmal 71 auf
                           Dual-Use spezialisierte Ethikkommissionen an Hochschulen und
                           Forschungsinstituten aktiv. Welle für den Wissenschaftsstandort Deutschland
                           zu machen, verspricht das Hochschulkonsortium GATE-Germany. Ob und wie das
                           etwa bei internationalen Hochschulmessen gelingt, offenbart die jetzt vorgelegte
                           Wirkungsanalyse (PDF). Sie enthält unter anderem eine Befragung von
                           Messebesuchern, die zeigt: Für die Ingenieur- und die
                           Wirtschaftswissenschaften interessieren sich mit 32 und 29 Prozent weit mehr
                           als doppelt so viele Messeteilnehmer wie für die Sozialwissenschaften (16
                           Prozent). Und jetzt vielleicht noch eine Sonderwarnung an die Informatik:
                           Gerade einmal 9 Prozent der Befragten gaben an, sich für ein Informatikstudium
                           in Deutschland zu interessieren. Mehrfachnennungen waren möglich!

                           Ein Fest für Ratten
                           Fake news? Leider nein. An der Stuttgarter Unibibliothek haben sich Ratten
                           über Monate hinweg häuslich eingerichtet. Etwa 8000 wissenschaftliche Werke
                           sind zerstört, berichtet Spiegel Online unter Berufung auf die Stuttgarter Zeitung.
                           Besonders wohl fühlten sich die Ratten offenbar bei der sozial-, wirtschafts- und
                           rechtswissenschaftlichen Literatur aus den Sechziger- bis Achtzigerjahren des 20.
                           Jahrhunderts.

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ZEIT CHANCEN Brief – 8. Oktober 2018                              http://newsletterversand.zeit.de/ov?mailing=2Y0OHIOW-CC17...

                      Die Zahl

                                                         3,3
                  Milliarden Euro sind nach Angaben des Europäischen Rechnungshof im vergangenen
                    Jahr schlampig oder zu Unrecht verteilt worden. Insgesamt gab Brüssel 2017 rund
                   137,4 Milliarden Euro aus. An der Fehlerquote von 2,4 Prozent ist auch die deutsche
                       Wissenschaft schuld. So gab eine von den Prüfern nicht benannte deutsche
                  Forschungseinrichtung EU-Zuschüsse nicht projektgebunden aus, sondern nutzte das
                  Geld für Ausgaben in der Zentrale. Ein Fall von Zweckentfremdung. Europaweit hatten
                    die Auditoren 700 Transaktionen geprüft. Als Betrugsverdachtsfälle wurden davon
                            lediglich 13 an die EU-Korruptionsbekämpfungsstelle Olav gereicht.

              Quelle: Wirtschaftswoche

                      3½ Fragen an…

                                              Dr. Julia Stamm

                                              Gründerin und Direktorin des internationalen
                                              Wissenschaftsberatungsunternehmens Science Leads

                                              Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt?
                                              Visionen zu haben ist keine Krankheit.

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ZEIT CHANCEN Brief – 8. Oktober 2018                               http://newsletterversand.zeit.de/ov?mailing=2Y0OHIOW-CC17...

                                               Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich
                                               ohne Geld lösen?
                  Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, über disziplinäre Grenzen hinaus zu denken und
                  Forschungsthemen jeweils aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Eine
                  wichtige Frage hierbei ist unter anderem, welche Konsequenzen (zum Beispiel
                  sozialer, ethischer, rechtlicher, politischer Natur) Forschung haben kann und wie diese
                  Überlegungen von Anfang an in den Forschungsprozess integriert werden können.
                  Dass dies bereits getan wird, zeigt die Anfrage einer Forschungsorganisation der
                  australischen Regierung, für die ich eine Analyse der gesellschaftlichen Auswirkungen
                  verschiedener Zukunftsforschungsbereiche erstellt habe.

                  Lektüre muss sein. Welche?
                  „Investigating Interdisciplinary Collaboration“, herausgegeben von Frickel, Albert and
                  Prainsack (2017), bietet profunde Einblicke in Theorie und Praxis interdisziplinärer
                  Zusammenarbeit und zeigt, was warum funktioniert – oder eben sehr oft nicht. Und
                  wenn es auch etwas Nicht-Akademisches sein darf: „Die Lebenden reparieren“ von
                  Maylis de Kerangal. Macht einem wieder bewusst, was Leben und Menschsein heißt.

                  Und sonst so?
                  Am Leben teilnehmen hilft.

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                      Diese Woche in der ZEIT

                                           Eine Schule für Lotta Wann gelingt Inklusion? Die Autorin
                                           Sandra Roth erzählt, wie sie für ihre behinderte Tochter ein
                                           Klassenzimmer sucht

                                           Leiden für eine bessere Welt Bei einer internationalen
                                           Organisation zu arbeiten gilt als Traumjob. Doch wer im Ausland
              Gutes tun will, darf nicht zu idealistisch sein. Denn auch im Paradies kann der Arbeitsalltag
              zermürbend sein Good bye, England Während über den Brexit noch verhandelt wird,
              packen einige deutsche Auswanderer längst ihre Koffer – und ziehen zurück in ihre alte
              Heimat. Drei von ihnen berichten Der fast normale Wahnsinn Familien im
              Ausnahmezustand: Ein Dokumentarfilm über Eltern, die lernen müssen, Eltern zu sein
              Krönchen für viele Zwei Jahre lang wurden die deutschen Universitäten begutachtet. Jetzt
              steht fest, wer im Exzellenzwettbewerb erfolgreich war. Was wurde entschieden – und von
              wem?

              Zur aktuellen Ausgabe

                      c.t.

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ZEIT CHANCEN Brief – 8. Oktober 2018                                     http://newsletterversand.zeit.de/ov?mailing=2Y0OHIOW-CC17...

              Integraler Bestandteil der Bundesrepublik, eine Marke im Berliner „Band der Einheit“ und
              Hidden Champion im noch unveröffentlichten CHANCENBrief-Ranking: Wissen.

              Wir grüßen Wissen!

              Ihr CHANCEN-Team

              PS: Gefällt Ihnen der CHANCEN Brief, dann leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn
              weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an –
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ZEIT CHANCEN Brief – 8. Oktober 2018                                        http://newsletterversand.zeit.de/ov?mailing=2Y0OHIOW-CC17...

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                  Geschäftsführer: Dr. Rainer Esser
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