Markets Weekly - Sparkasse Bremen

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Aktienmärkte
Coronavirus beherrscht die Märkte und die Schlagzeilen
                                                                        vom 06.03.2020
Die Ausbreitung des Coronavirus und seine negativen Auswirkungen
auf die globalen Lieferketten sowie die Produktion sind nach wie vor
das beherrschende Thema an den Märkten. Verschiedene Firmen
äußerten sich negativ für die weitere Geschäftsentwicklung. Hierzu
gehörte auch der DAX-Wert Continental. Die Aktie des Automobil-
zulieferers geriet nach der Meldung eines Milliardenverlusts für 2019
und eines schwachen Ausblicks für 2020 erheblich unter Druck. Am
Donnerstag gab der Conti-Kurs um über 12 Prozent nach.

Insgesamt blieben die Kursausschläge hoch. Die spontane Zins-
senkung der US-Notenbank (siehe Seite 2) und der Anstieg beim ISM-
Einkaufsmanagerindex (siehe Seite 3) sorgten nur vorübergehend für
eine Erholung. Für Enttäuschung sorgten die zögerlichen Aussagen
zahlreicher Regierungen, noch keine Konjunkturprogramme zu
starten. Somit sind am kommenden Donnerstag alle Blicke auf die EZB
gerichtet (siehe Seite 2).

Renten und Volkswirtschaft
Einkaufsmanagerindices in China brechen ein
Es war keine Überraschung: Die Einkaufsmanagerindices für China
sind im Februar massiv eingebrochen. Als Beispiel sei der offizielle
Index für das verarbeitende Gewerbe genannt, der von 50 Punkten auf
35,7 Punkte fiel und somit einen historischen Tiefststand erreichte.

Der kräftige Anstieg der Auftragseingänge in der deutschen Industrie
(+ 5,5 Prozent ggü. dem Vormonat) stieß an den Märkten auf keinerlei
Interesse, da es sich um die Zahl für den Januar handelt. Für den
Februar wird nun virusbedingt ein kräftiger Rückgang erwartet.

Auch der Ölpreis gab in den letzten Tagen weiter nach. Aktuell
verhandeln die Mitglieder des OPEC-Kartells und ihre Partner in Wien
über weitere Förderkürzungen, um den Preis zu stabilisieren.

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vom 06.03.2020
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US-Notenbank überrascht mit Zinssenkung
Erster außerordentlicher Zinsschritt seit der Finanzmarktkrise von 2008
In der Vorwoche verzeichneten die Aktienmärkte den
größten Kursverlust seit der Finanzmarktkrise des
Jahres 2008. Dies verdeutlicht die Panik, welche das
Coronavirus an den Märkten ausgelöst hat. Wie nach
der damaligen Schließung der Bank Lehman Brothers
hat die US-Notenbank (FED) am vergangenen
Dienstag unmittelbar reagiert. Die Währungshüter
haben nicht bis zur nächsten regelmäßigen
Gremiumssitzung gewartet, sondern verständigten
sich auf eine außerordentliche Zinssenkung. Das
Zielband für tägliche Kredite sank hierdurch um 0,5
Prozent auf 1,0 bis 1,25 Prozent (siehe Grafik).

Der Aktienmarkt zeigte kurzfristig eine positive
Reaktion auf die Maßnahmen. Deutliche Ausschläge
gab es aber auch bei den US-Renditen und dem
Wechselkurs des US-Dollars.

Blick der Märkte richtet sich auf die EZB
Notenbank gerät unter Zugzwang
Neben der US-Notenbank haben unter anderem auch
                                                              Inflationserwartungen für die USA (rote Linie) und den
die Zentralbanken von Australien und Kanada ihre
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Leitzinsen gesenkt. Angesichts dieser Ausgangslage
richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf den
EZB-Rat und die Ergebnisse seiner Sitzung am
kommenden Donnerstag. Im Gegensatz zu den
genannten Zentralbanken hat er allerdings kaum
Spielraum für eine Zinssenkung. Da der Zins für
Notenbank-Kredite bereits seit Jahren bei null
Prozent liegt, erscheint lediglich eine Senkung des
Einlagenzinses um weitere 0,1 Prozent auf dann
minus 0,6 Prozent möglich. Möglich ist auch eine
Lockerung der Bedingungen für langfristige Kredite
an Banken. Größere Auswirkungen hätte eine
(befristete) Erhöhung des Volumens der Anleihekäufe
von derzeit 20 Milliarden Euro auf 40 Milliarden Euro
pro Monat.

Der Spielraum für Maßnahmen der EZB ist durchaus gegeben. So sank die Inflationsrate des Euroraums im Februar auf
1,2 Prozent und ist damit weit vom Zielbereich der Notenbank entfernt. Hieran wird sich wohl auch so schnell nichts
ändern, denn die Erwartungen des Marktes für die kommenden fünf Jahre ist im Euroraum auf einen neuen Tiefststand
gefallen (siehe Grafik). Diese Inflationserwartungen werden aus den Kursen inflationsindexierter Staatsanleihen
berechnet.

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Zentrale Marktdaten
  Aktienindex                  Indexwert                   52-W-Hoch                    52-W-Tief                   Prozentuale Veränderung

                                                                                                                    1 Woche                     1 Monat                   3 Monate                     12 Monate

  DAX                          11.734                      13.795                       11.266                      - 3,4 %                     - 11,4 %                  - 8,5 %                      + 2,8 %

  EuroStoxx 50                 3.307                       3.867                        3.239                       - 2,7 %                     - 11,0 %                  - 7,8 %                      + 1,1 %

  Dow Jones                    25.958                      29.565                       24.622                      + 2,8 %                     - 11,1 %                  - 6,8 %                      + 1,7 %

  S&P 500                      3.024                       3.394                        2.722                       + 1,5 %                     - 9,3 %                   - 3,0 %                      + 8,4 %

US-Dienstleister überraschen positiv
Geringe Marktreaktion aufgrund des Coronavirus
 Steigende Zuversicht bei Dienstleistern
 Die Stimmung bei den Einkaufsmanagern in den USA
 zeigt trotz des allgegenwärtigen Themas “Corona” ein
 positives Bild. So stieg der ISM-Index für den Dienst-
 leistungsbereich deutlich auf 57,3 Punkte an (siehe
 Grafik). Damit wurde nicht nur der höchste Stand seit
 zwölf Monaten erreicht, sondern auch die Schätzungen
 der Ökonomen übertroffen. Diese hatten im Durch-
 schnitt einen Rückgang auf 55,0 Punkte erwartet.

 Leichter Rückgang in der Industrie
 Für das verarbeitende Gewerbe wurde ein leichter Rück-
 gang der Stimmung gemeldet. Allerdings hatte dieser
 Sektor im Vormonat eine deutliche Verbesserung
 gemeldet, so dass es nicht zu einer direkten negativen
 Reaktion an den Märkten kam. Ohnehin gab es in dieser
 Woche keine klare Reaktion auf die ISM-Daten, da das
 Thema “Corona” weiterhin alles andere überlagert.

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Ausgewählte wichtige Termine
  09.03.2020                     Industrieproduktion und Daten zum                                                   11.03.2020                     Inflationsrate (USA)
                                 Außenhandel (Deutschland)
  12.03.2020                     Notenbank-Sitzung (Euroraum)

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Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine
komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel,
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einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.

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Leiter Wertpapier- und                                                        Chefanalyst Wertpapier- und                                                    Wertpapier-Analyst
Portfoliomanagement                                                           Portfoliomanagement

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Die Sparkasse Bremen                                                                                                 Quellenangaben

Dr. Sascha Otto                                                                                                      Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/
Am Brill 1–3                                                                                                         S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd
28195 Bremen
                                                                                                                     Grafik auf Seite 2 (oben): eigene Darstellung auf Basis von
0421 179-3542                                                                                                        Eurostat-Daten

sascha.otto@sparkasse-bremen.de                                                                                      Grafik auf Seite 2 (unten): Bloomberg
www.sparkasse-bremen.de
                                                                                                                     Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von Daten des
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