LIFE SCIENCES-STRATEGIE 2018-2021 - Life Sciences Cluster Basel
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Herausgeber Initiative Life Sciences Cluster Region Basel Layout Brenneisen Theiss Communications, Basel Druck buysite AG, Basel Handelskammer beider Basel St. Jakobs-Strasse 25 Postfach CH-4010 Basel T +41 61 270 60 60 F +41 61 270 60 05 info@hkbb.ch Oktober 2017
INHALTSVERZEICHNIS 04 Management Summary 14 Ziele und Massnahmen 03 06 Einleitung 25 Umsetzung 08 Ausgangslage 26 Entwicklungen seit 2005 13 Vision Inhaltsverzeichnis | LS-Strategie 2018–2021
MANAGEMENT SUMMARY Mit den Life Sciences-Strategien, die sie in regel- Um Precision Medicine in der Region Basel mög- 04 mässigen Abständen erarbeiten (bisher: 2005– lichst breit zu etablieren, werden unter der Lei- 2007; 2008–2010; 2011–2013; 2014–2017), wollen tung von DayOne2 drei Projekte umgesetzt: die beiden Kantone Basel-Landschaft und Ba- sel-Stadt sowie die Handelskammer beider Basel • Precision Medicine mit Fokus auf Kinderme- das überdurchschnittliche Wertschöpfungspoten- dizin: personalisierte Entwicklungen in den Be- zial der Life Sciences-Industrie gezielt weiterent- reichen Diagnose, Behandlung und Feedback- wickeln und die Wettbewerbsfähigkeit des Stand- Schleifen beschleunigen. ortes weiter erhöhen. • Dr. HouseArzt: Expertensystem zur Diagnose Ein Stärken-Schwächen- und ein Chancen-Risiko- häufiger und seltener Krankheiten schaffen. Profil der Life Sciences-Region Basel, das Inputpa- pier der Life Sciences-Kommission der Handels- • Digital Health/elektronische Pille: Verknüp- kammer und Diskussionen mit Persönlichkeiten fung digitaler Lösungen mit den Bedürfnissen aus Politik, Verwaltung, Hochschulen, Spitälern der Patienten. und Wirtschaft anlässlich der fünften Bad Schauen burg-Tagung zeigen für die Strategieperiode 2018– Gleichzeitig, das heisst mit der Umsetzung dieser 2021 deutlich drei Schwerpunkte auf: Precision drei Projekte, soll ein Kompetenzzentrum für Pre- Medicine1, Start-ups und Regulierung. In diesen cision Medicine aufgebaut werden. Dieses legt drei Bereichen muss im Life Sciences Cluster Ba- den Grundstein, damit Experten von Hochschu- sel gehandelt werden, will Basel den Anschluss an len, Industrie, Gesundheitsdienstleistern und Spi- nationale und internationale Konkurrenzstandor- tälern neue Formen und Kulturen einer Zusam- te nicht verlieren. Die Life Sciences-Strategie menarbeit finden, um gemeinsam weitere Projekte 2018–2021 adressiert diese Herausforderungen umzusetzen. Das Kompetenzzentrum soll einen mit einem umfassenden Katalog von elf Massnah- entscheidenden Beitrag zur Transformation des men, mit denen bis 2021 insgesamt sieben Ziele jetzigen Gesundheitssystems hin zu einem stark erreicht werden sollen. patientenzentrierten Gesundheitswesen leisten. 1 Precision Medicine: Im Sinne einer personalisierten Medizin können durch speziell auf Patientengruppen ausgerichtete Thera- pieverfahren die Qualität und die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen verbessert, Nebenwirkungen reduziert und die Kosteneffizienz langfristig erhöht werden. Das richtige Medikament zum richtigen Zeitpunkt beim richtigen Patienten. Hierfür gilt es u.a. die rasant wachsende Menge an gesundheitsbezogenen Daten richtig zu nutzen. 2 DayOne ist eine Initiative von BaselArea.swiss und dem Kanton Basel-Stadt mit dem Ziel, ein weltweit führendes Innovati- onszentrum für Precision Medicine in Basel einzurichten. Die bisherigen Aktivitäten von DayOne beinhalten vierteljährliche Fachveranstaltungen, Gespräche am runden Tisch, eine internationale Konferenz und ein Labor zur Prototypenentwicklung. LS-Strategie 2018–2021 | Management Summary
Start-ups sind ein Nährboden für einen funktio- Alle diese Anstrengungen führen langfristig dazu, 05 nierenden Life Sciences Cluster. Bis 2021 soll es dass in der Region Basel deshalb mehr Start-ups im • die Region Basel ein weltweit führender Life Life Sciences-Bereich geben. Hierfür werden von Sciences-Standort ist, der Universität Basel, der Fachhochschule Nord- • die Life Sciences-Industrie der Region Basel at- westschweiz, den Universitätsspitälern und weite- traktiv und wettbewerbsfähig ist, über eine hohe ren Akteuren diverse Massnahmen umgesetzt, Innovationskraft verfügt und in der Region welche für Start-ups spürbare Verbesserungen in Basel investiert, den Bereichen Finanzierung und Infrastruktur • in der Region Basel exzellente Akteure der ge- bringen werden. Darüber hinaus wird die Han- samten Wertschöpfungskette angesiedelt sind, delskammer beider Basel eine Übersicht über alle • die Region Basel in der Schweiz der führende in der Region tätigen Start-up-Förderorganisatio- Standort für Life Sciences-Start-ups ist und nen und deren Dienstleistungen erarbeiten. • in der Region Basel die Precision Medicine etab- liert ist. Grundvoraussetzung für einen weltweit führen- den, attraktiven und innovativen Life Scien- ces-Standort ist eine liberale Gesetzgebung. Die Life Sciences-Strategie beinhaltet deshalb auch Massnahmen, welche die gesetzlichen Vorausset- zungen schaffen sollen, damit die Ziele der Strate- gie 2018–2021 erreicht werden können. Management Summary | LS-Strategie 2018–2021
EINLEITUNG Die beiden Kantone Basel-Landschaft und Ba- kong), sondern auch weil nationale Konkurrenz- 06 sel-Stadt gehören zu den innovativsten der standorte – allen voran Zürich und Bassin Léma- Schweiz.3 Die Life Sciences4 tragen als innovati- nique – zunehmend in den Life Sciences-Bereich onsstärkste Leitbranche entscheidend zu diesem investieren. Erfolg bei. Die Bedeutung der Life Sciences-Industrie für die Region5 widerspiegelt sich in rund 33’200 Be- Inputpapier schäftigten, die 7,6 Prozent der gesamten regiona- len Erwerbstätigen repräsentieren und einen Bei- trag an die regionale Wertschöpfung von 27,5 Bad Schauenburg-Tagung Prozent leisten. Die regionale Bedeutung der Life Sciences zeigt sich auch im nationalen Vergleich. Life Sciences-Strategie Die Life Sciences in der Region machen rund 58 Prozent der gesamtschweizerischen Life Scien- ces-Aktivitäten aus und über ein Drittel aller Umsetzung schweizweit in diesen Branchen Beschäftigten ar- beiten in der Region.6 Es liegt im Interesse des Wirtschaftsstandortes In regelmässigen Abständen entwickelt deshalb Region Basel, dass das überdurchschnittliche die Handelskammer beider Basel in Zusammenar- Wertschöpfungspotenzial der Life Sciences- beit mit den beiden Basler Kantonen eine gemein- Industrie gezielt weiterentwickelt wird. Ent- same Life Sciences-Strategie (bisher 2005–2007; scheidende Rahmenbedingungen sind laufend 2008–2010; 2011–2013; 2014–2017). Die Basis der zu hinterfragen und zu optimieren; zumal der Strategie wird von der Life Sciences-Kommission internationale Standortwettbewerb um die wert- der Handelskammer in einem Inputpapier erarbei- schöpfungsstarke Life Sciences-Industrie stetig tet und an der Strategieplattform auf Bad Schauen- zunimmt und sich zukünftig weiter verstärken burg (Bad Schauenburg-Tagung) mit hochkarätigen wird. Dies nicht nur aufgrund der aufstrebenden Vertretern aus Politik, Verwaltung, Hochschulen, asiatischen Standorte (Schanghai, Singapur, Hong– Spitälern und Wirtschaft diskutiert, um gemein- 3 UBS (2016): Kantonaler Wettbewerbsindikator 2016 4 Aggregat von pharmazeutischer Industrie, elektrischer und orthopädischer Medizinaltechnik sowie Forschung und Entwick- lung in Biotechnologie 5 Abgrenzung: Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Jura, Fricktal und Dorneck-Thierstein 6 Werte 2016 von BAK Economics LS-Strategie 2018–2021 | Einleitung
07 sam eine Marschrichtung für die Life Sciences-Re- Zielsetzungen die jeweilige Life Sciences-Strategie gion Basel mit Zielsetzungen und anzugehendem bildet. Eine Strategie hat so lange Gültigkeit, bis sie Handlungsbedarf festzulegen. Die Resultate aus im Rahmen einer Bad Schauenburg-Tagung wieder der Tagung werden im Anschluss in einen Mass- überarbeitet und von einer neuen, weiterführen- nahmenplan übersetzt, der zusammen mit den den Life Sciences-Strategie abgelöst wird. Einleitung | LS-Strategie 2018–2021
AUSGANGSLAGE Resultate aus der vergangenen Fragestellungen im gesamten Healthcare-Bereich 08 Strategieperiode 2014–2017 beleuchtet. FutureHealth Basel will alle Akteure In der Strategieperiode 2014–2017 lag der Fokus entlang der Life Sciences-Wertschöpfungskette darauf, die Fragmentierung der Life Sciences-För- zusammenbringen, von der Forschung bis zur An- derorganisationen zu überwinden und dafür zu wendung. sorgen, dass der Life Sciences-Standort national und international mit all seinen Akteuren nach Weiter wurden in der vergangenen Strategieperio- aussen geeinter auftritt. Hierfür rief die Handels- de Massnahmen verfolgt, um die Rahmenbedin- kammer beider Basel gemeinsam mit den beiden gungen für Start-ups attraktiver zu gestalten. Basler Kantonen die Initiative Life Sciences Clus- Diese Bemühungen finden in der vorliegenden ter Region Basel ins Leben. Seit Anfang 2015 tref- Strategie ihre Fortsetzung. fen sich im geschäftsführenden Ausschuss der Cluster-Initiative regelmässig Vertreter relevanter Basis der Strategieperiode 2018–2021 Förderorganisationen (Handelskammer beider Ba- Im Februar 2017 trafen sich Persönlichkeiten aus sel, kantonale Standortförderungen, BaselArea. Politik, Verwaltung, Hochschulen, Spitälern und swiss, SIP Basel Area und projektspezifisch Inter- Wirtschaft zur fünften Bad Schauenburg-Tagung. pharma). Gemeinsam führen sie Projekte zur Sie diskutierten, wie sich die Region Basel als füh- Stärkung des Life Sciences Cluster Basel durch, render Standort in der Precision Medicine7 positi- stellen die Umsetzung der Life Sciences-Strategie onieren und attraktiver für die Gründung neuer sicher, institutionalisieren die Zusammenarbeit Life Sciences-Unternehmen werden kann. Ein In- zwischen den Förderorganisationen und sorgen putpapier, das die Life Sciences-Kommission der für einen geeinten Auftritt des Life Sciences- Handelskammer erarbeitet hat, bildete die Grund- Standortes Basel. lage für die Diskussionen. Zusammen mit Exper- ten wurde im Anschluss an die Tagung die vorlie- Mit FutureHealth Basel initialisierte die Handels- gende Strategie erarbeitet. Basis der Arbeiten kammer beider Basel eine neue Konferenz mit in- waren die Resultate der Tagung und das im Vor- ternationaler Ausrichtung. Diese schafft eine in- feld erarbeitete Stärken-Schwächen- und Chan- terdisziplinäre Plattform, die Lösungsansätze für cen-Risiko-Profil der Life Sciences-Region Basel kommende wirtschaftliche und regulatorische (SWOT-Analyse). 7 Precision Medicine: Im Sinne einer personalisierten Medizin können durch speziell auf Patientengruppen ausgerichtete Thera- pieverfahren die Qualität und die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen verbessert, Nebenwirkungen reduziert und die Kosteneffizienz langfristig erhöht werden. Das richtige Medikament zum richtigen Zeitpunkt beim richtigen Patienten. Hierfür gilt es u.a. die rasant wachsende Menge an gesundheitsbezogenen Daten richtig zu nutzen. LS-Strategie 2018–2021 | Ausgangslage
Fokus der Strategie 2018–2021 entsprechend auf Verbesserungen von Rahmen- 09 • Precision Medicine bedingungen für die Precision Medicine und Die digitale Transformation stellt alle Akteure für Start-ups. Grundvoraussetzung für einen im Life Sciences Cluster vor Herausforderungen weltweit führenden, attraktiven und innovati- und bietet gleichermassen Chancen. Datenge- ven Standort bleibt jedoch eine liberale Gesetz- triebene Diagnostik und Therapien lösen die gebung. Immer wieder sind Bestrebungen im klassischen Formen zunehmend ab und können Gang, die in der Folge innovationshemmende durch eine individualisierte Anwendung volks- Auswirkungen haben. Die Strategie adressiert wirtschaftlich gesehen zur Dämpfung des Kos- deshalb auch den steten Einsatz gegen überbor- tenwachstums im Gesundheitswesen beitragen. dende Regulierungen. Will die Life Sciences-Industrie innovativ und wettbewerbsfähig bleiben, muss sie den Patien- Zusätzliche Aspekte ten ins Zentrum stellen. Sie muss die Zusam- Ein international führender Life Sciences Cluster menarbeit zwischen einzelnen Organisationen benötigt aber auch stetige Anstrengungen hin- und Disziplinen fördern und sich in der For- sichtlich Nachwuchskräften, Spitalplanung und schung und Entwicklung die riesigen Daten- steuerlicher Belastung. Zudem müssen Stärken mengen zunutze machen. In der Region Basel und Erfolge gemeinsam über die Region hinaus sind sämtliche Komponenten vorhanden, um bekannt gemacht werden. Das heisst: genau das anzugehen. Die Region hat das Poten- zial, sich zu einem weltweit führenden Standort • Nachwuchskräfte und exzellente Forschung der für die Precision Medicine zu entwickeln. regional ansässigen Hochschulen sichern. Mit der Hochschule für Life Sciences (HLS) der • Start-ups Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), dem Start-ups sind ein Nährboden für einen funktio- Departement für Systembiologie der ETH Zürich nierenden Cluster, der über alle Akteure der in Basel (D-BSSE) und der Universität Basel ver- gesamten Wertschöpfungskette verfügt. Die fügt die Region Basel über Hochschulen, die der SWOT-Analyse und die Diskussionen an der Bad Industrie sowohl Nachwuchskräfte als auch For- Schauenburg-Tagung zeigen: Hier hat der Stand- schungsexpertise auf international hohem Niveau ort Verbesserungspotenzial. anbieten. Die in der Region Basel ansässigen Hochschulen sind für die volkswirtschaftliche • Regulierung und kulturelle Entwicklung von elementarer Die Region hat in den beiden oben genannten Bedeutung. Sie tragen mit ihrer exzellenten For- Bereichen den dringendsten Handlungsbedarf. schung in Life Sciences wesentlich zur Innovati- Die Strategie 2018–2021 legt den Schwerpunkt onskraft und damit zur Wertschöpfung der Re- Ausgangslage | LS-Strategie 2018–2021
10 Skala, September 2016 (++) hervorragend (+) gut, Verbesserungspotenzial vorhanden (-) relativ schwach (- -) ausgeprägt schwach Die rot dargestellten Punkte geniessen oberste Priorität. LS-Strategie 2018–2021 | Ausgangslage
SWOT-Analyse zur Life Sciences-Region Basel Stärken Schwächen • Arbeitsmarktpotenzial (++) • Geringe IT-Kompetenz in der Region (- -) Vermag hoch qualifizierte Arbeitskräfte/Expats Mangelnde Vernetzung und Analyse von Forschungs- a nzuziehen und zu halten, Grenzlage und Gesundheitsdaten • Innovationskraft (++) • Unsicherheit Finanzierung Universität (--) Spardruck BL gefährdet Finanzierung Universität Private F&E-Ausgaben, Forschungskompetenz an drei Hochschulen, renommierte private Forschungs • Zu wenig Unternehmertum an institute Uni/FHNW und Technologietransfer (- -) Verbindung Hochschule–Industrie (v.a. KMU), • Gesamte Wertschöpfungskette, v ielfältiges I nnovationsförderung wenig systematisch, viele Synergiepotenzial (++) Organisationen/Netzwerke, aber wenig face-to-face Headquarter-Funktionen, F&E, Produktion, CRO, Dienstleister (LS-Organisationen), Grösse des Clusters • Regulierungsumfeld (-) Preisregulierung, Arbeitsbewilligungen, EU-Regulie- • Infrastruktur (++) rungen werden übernommen und z usätzlich verschärft 11 Energie, IT-Netz, Verkehr, Schulen, Logistik usw. • Verfügbarkeit Risikokapital (-) • Zusammenarbeit Behörden–Industrie (++) Für die ersten Schritte ist Seed Money vorhanden, Direkter Kontakt möglich, Anliegen werden ernst aber danach wird es schwierig genommen • Aussenwahrnehmung (-) • Liberale Wirtschaftspolitik (++) Darstellung Life Sciences-Region nach aussen, n ational Arbeitsmarktregulierung, stabiles politisches System, und international, Life Sciences Cluster vorwiegend via hohe Eigenverantwortung Roche/Novartis wahrgenommen • Akzeptanz in der Bevölkerung (+) • Fragmentierung in Region/Schweiz (-) Bevölkerung steht hinter Life Sciences Kommunikation unter (zu) vielen standortpolitischen Akteuren; Verzettelung Ressourcen, BS/BL Chancen Risiken • Digitale Transformation mit Fokus • Finanzierungsunsicherheit Hochschulen Precision Medicine (++) durch Kantone/Bund (--) Querschnittsdisziplin Digitalisierung/IT entlang Druck auf öffentlichen Haushalt wächst, führt zu Wertschöpfungskette fördern, Ausbildungssynergien Giesskannen-Sparübungen (Bildung, Forschung), nutzen, Koordination mit Zürich und n ationales Netz- notwendige Investitionen in Infrastruktur sowie BFI- werk ausbauen, disruptive Geschäftsmodelle Bereich (Uni und FHNW) werden nicht d urchgeführt • Konsequenter Ausbau SIP Basel Area (++) • Bilaterale in Gefahr, Umsetzung MEI Nach geglücktem Start weitere A usbauschritte, Sicht- restriktiv (--) barkeit SIP erhöhen: Wirtschaft kennt SIP zu wenig Gefährdung des Life Sciences-Standorts bei restriktiver • Regionale Spitalplanung BS/BL (++) Umsetzung MEI, Marktzugang, Grenzgänger, Gelder für Bessere Koordination von Ausbildung und Forschung, Forschungsprojekte (Horizon 2020) inklusive Ausbau klinischer Forschung • Zunehmender Regulierungsdruck (--) • Technologie- und Innovationstransfer (++) Regulatory-Affairs-Abteilungen müssen stetig Zusammenarbeit Akademie/Industrie gezielt verstärken ausgebaut werden, Komplexität und Kosten steigen (auch aufgrund politischer Initiativen) • Räumliche Entwicklung Hochschulen (++) Campus Rosental, Campus Schällemätteli, Campus • Fachkräftemangel (--) Polyfeld: Bau von Top-Forschungsanlagen Unternehmen verlagern Einheiten, weil sie zu wenig Fachkräfte finden (MINT-Förderung), wachsende • Nationale/internationale Sichtbarkeit (+) Konkurrenz durch andere, internationale Cluster Basel ist Life Science Cluster Nummer 1 in der Schweiz und in Europa. Diese Tatsache stärker in Politik und Be- • Konkurrenzsituation mit Greater Zurich hörden verankern (ausserhalb Region) Area und Arc Lémanique (--) • Koordination Life Sciences-Kongresse (+) Zunehmende Investitionen im Life Sciences-Bereich in FutureHealth Basel, Basel Life, CLINAM, Start-ups und Zürich, Zug und Arc Lémanique (Private und ETHs), Pharma zusammenbringen Sichtbarkeit gegenüber Geldgebern (Nationalfonds usw.) sinkt • Entwicklung Wirtschaftsflächen (+) Investitionen und Ansiedlung ermöglichen, Beitrag Reor- • Frankenstärke (-) Life Sciences-Industrie gerät wegen starkem Franken ganisation BaselArea.swiss zu WTT/Firmenansiedlung unter Druck • Unternehmenssteuerreform III (+) Internationale Akzeptanz gesichert (Patentboxen, • Steigender Preisdruck (-) Steigende Gesundheitskosten, Druck auf Medikamen- t iefere Unternehmenssteuer) tenpreise, Rationierung Ausgangslage | LS-Strategie 2018–2021
12 gion Basel bei. In Zukunft stellt die Kooperation reich klinische Forschung und Patientenstudien zwischen den verschiedenen Hochschulen ein signifikant verstärkt. Dies setzt den Standort wichtiger Wettbewerbsfaktor dar. Für einen er- Basel bei internationalen Unternehmen ver- folgreichen Life Sciences Cluster ist die lang- mehrt auf die Landkarte, wenn es darum geht, fristige Sicherung und die ausreichende Finan- klinische Studien durchzuführen. zierung der universitären Medizin und der naturwissenschaftlichen Fakultäten entschei- • Steuervorlage 17 kantonal rasch umsetzen. dend. Damit die Region Basel auch in Zukunft für klei- ne und grosse Unternehmen attraktiv bleibt, ist • Die Chancen einer gemeinsamen Gesundheitsver- eine Steuerreform notwendig, die auf die Be- sorgung auf allen Ebenen realisieren. dürfnisse der Wirtschaft eingeht. Für die for- Jahrelang lief die Spitalplanung der Kantone Ba- schenden Life Sciences-Unternehmen gehört sel-Landschaft und Basel-Stadt getrennt. Mit dazu unter anderem eine nach internationalen dem Projekt «Gemeinsame Gesundheitsregion Standards ausgestaltete Patentbox. beider Basel» ergibt sich nun die Chance, dass die beiden zuständigen Departemente – das Gesund- • Stärken und Erfolge des Clusters gemeinsam und heitsdepartement Basel-Stadt und die Volks- selbstbewusst kommunizieren. wirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel- Die von den beiden Basler Kantonen und der Landschaft – sowie die beiden öffentlichen Spitäler Handelskammer im Jahr 2014 gemeinsam ins Universitätsspital Basel und Kantonsspital Ba- Leben gerufene Initiative Life Sciences Cluster selland kantonsübergreifend enger zusammen- Region Basel hat sich dieses Ziel auf die Fahne arbeiten. Ziel ist eine zwischen den Kantonen geschrieben. Hierfür wurden in der vergange- abgestimmte Spitalplanung sowie eine gemein- nen Strategieperiode beispielsweise eine Clus- same Spitalgruppe mit dem Universitätsspital ter-Website (Landing Page) und die zentrale Basel und dem Kantonsspital Baselland. Auch Aufbereitung und Pflege von Facts und Figures für die Forschung bieten sich neue Chancen, zum Cluster umgesetzt. Damit ist man dem Ziel, denn diese soll in der gemeinsamen Spitalgrup- dass die Life Sciences-Region Basel mit all ihren pe gefördert werden. Dabei steht die hoch spezi- Akteuren geeinter nach aussen auftritt, näher alisierte Medizin (seltene und komplexe Fälle) gekommen. Will der Life Sciences-Standort Ba- im Fokus. Dadurch gewinnt die klinische For- sel weiterhin geschlossen und selbstbewusst schung in der Region an Grösse und Gewicht. wahrgenommen werden, bedarf es aber weite- Auch die Ausbildung kann gemeinsam besser rer Anstrengungen. Die regionalen Akteure für organisiert werden. Mit der konsequenten Um- Standortentwicklung sind aufgerufen, für eine setzung eines gemeinsamen Spitalkonzepts gemeinsame Kommunikation die Cluster-Web- wird die regionale Wertschöpfungskette im Be- site lifesciencesbasel.com zu nutzen. LS-Strategie 2018–2021 | Ausgangslage
VISION • Die Region Basel ist ein weltweit führender Life Spitäler; relevante Serviceanbieter und Zulie 13 Sciences-Standort. ferer). • Die Life Sciences-Industrie der Region Basel ist • Die Region Basel ist in der Schweiz der führende attraktiv und wettbewerbsfähig, verfügt über Standort für Life Sciences-Start-ups. eine hohe Innovationskraft und investiert in der • In der Region Basel ist die Precision Medicine Region Basel. etabliert. Im Hinblick auf globale gesundheitli- • In der Region Basel sind exzellente Akteure der che Herausforderungen wird die Zusammenar- gesamten Wertschöpfungskette angesiedelt beit zwischen den Hochschulen, den Gesund- (Hochschulen, Forschungsinstitute; Unterneh- heitsdienstleistern, der Industrie und den men mit Hauptsitzfunktionen, Forschung und Spitälern in Abstimmung mit den bestehenden Entwicklung sowie Produktion; KMU und Gross Initiativen gefördert. unternehmen in verschiedenen «Lebensphasen»; Vision | LS-Strategie 2018–2021
ZIELE UND MASSNAHMEN Ziele Massnahmen Precision Medicine Ziel 1 Massnahme 1 Drei Vorzeigeprojekte (Precision Medicine mit Drei Vorzeigeprojekte (Precision Medicine mit 14 Fokus auf Kindermedizin, Dr. HouseArzt, Digital Fokus auf Kindermedizin, Dr. HouseArzt, Digital Health) sind umgesetzt und tragen zur Etablie- Health) umsetzen. Gleichzeitig – im Rahmen der rung der Precision Medicine in der Region Basel Projektumsetzung – Kompetenzzentrum für Pre- bei. cision Medicine aufbauen. Ziel 2 Im Basler Kompetenzzentrum für Precision Me- dicine wird das benötigte Know-how aufgebaut, um weitere Vorzeigeprojekte umzusetzen. Start-ups Ziel 3 Massnahme 2 In der Region Basel gibt es mehr Start-ups im Innovationsstrategie der Universität Basel und Life Sciences-Bereich. der Universitätsspitäler umsetzen. Massnahme 3 Strategische Initiative «Unternehmertum» der FHNW umsetzen. Massnahme 4 Proof of Concept Funding an der Universität Basel in Anlehnung an die «Pioneer Fellowships» der ETH Zürich aufbauen. Massnahme 5 Unterstützung durch BaseLaunch für die Pre- Seed-Phase ausbauen. Massnahme 6 Für den Zukunftsfonds Schweiz lobbyieren. LS-Strategie 2018–2021 | Ziele und Massnahmen
Ziele Massnahmen Ziel 4 Massnahme 7 Den Start-ups stehen Forschungsinfrastrukturen Aufbau eines Shared Reasearch Facility Center einschliesslich professionellen Betriebsperso- (virtuell oder physisch) initiieren. nals zur Verfügung, die gemeinsam und gegen 15 entsprechendes Entgelt genutzt werden können (Shared Research Facilities). Ziel 5 Massnahme 8 Infrastrukturanbieter wie der BASEL INKUBA- Sichtbarkeit der einzelnen Infrastrukturanbieter TOR, der Technologiepark Basel und der SIP Basel durch gemeinsame Positionierung und gemein Area arbeiten enger zusammen und haben einen samen Auftritt erhöhen. gemeinsamen Auftritt gegenüber den Start-ups. Ziel 6 Massnahme 9 Alle Akteure und ihre Dienstleistungen sind den Alle Akteure und ihre Dienstleistungen auf der Gründern von Start-ups bekannt und Synergien Cluster-Website übersichtlich darstellen. werden genutzt. Regulierung Ziel 7 Massnahme 10 Die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbe- Gesetzliche Rahmenbedingungen für mehr Start- dingungen ermöglichen Innovationen und unter- ups und eine führende Precision Medicine in der stützen die Umsetzung der Life Sciences-Strate- Region Basel sicherstellen. gie 2018–2021. Massnahme 11 Überbordende Regulierungen eindämmen. Ziele und Massnahmen | LS-Strategie 2018–2021
Precision Medicine Ziel 1 zu pflegen. Zudem bietet Basel das richtige Um- Drei Vorzeigeprojekte (Precision Medicine feld, um das Silodenken aufzubrechen und den mit Fokus auf Kindermedizin, Dr. House- Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren zu Arzt, Digital Health) sind umgesetzt und fördern: Weltweit führende Life Sciences-Unter- tragen zur Etablierung der Precision Medi- nehmen, eine unternehmerisch geprägte Bio- cine in der Region Basel bei. tech-Branche, Start-ups, die neue und innovative Therapien, Diagnostika und Medizinprodukte an- Ziel 2 bieten, sowie das ausgezeichnete Gesundheitssys- Im Basler Kompetenzzentrum für Precision tem in unserer Region bilden eine solide Grund Medicine wird das benötigte Know-how lage hierfür. Ebenso die Universität Basel, die 16 aufgebaut, um weitere Vorzeigeprojekte Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), das umzusetzen. Friedrich Miescher Institute (FMI) und das ETH-Departement für Biosysteme (D-BSSE). Basel Situationsanalyse ist es jedoch noch nicht gelungen, grosse Informa- Das Gesundheitswesen sieht sich mit Herausfor- tions- und Kommunikationstechnologie-Unter- derungen wie einer alternden Bevölkerung, sich nehmen wie Google, Apple, Oracle oder IBM anzu- ändernden Lebensweisen und Kostendruck kon- ziehen, die künftig eine entscheidende Rolle im frontiert. Innovationen sind deshalb dringend Gesundheitswesen und bei der Precision Medici- nötig. Der mangelnde Austausch zwischen der Ge- ne spielen werden. sundheitsindustrie, den Gesundheitsdienstleistern, den Hochschulen und den Start-ups hemmt diese Auf kantonaler und nationaler Ebene ist bereits jedoch. Zwar wurden trotz Fragmentierung bzw. erkannt, dass die Region Basel weiterhin an der Silodenken vielversprechende Ansätze für neue Spitze von Wissenschaft und Medizin stehen Therapien, Diagnostika und Medizinprodukte muss, um die Chancen, welche die Transformati- entwickelt, diese erreichen die Patienten aber zu on des Gesundheitswesens bietet, vollumfänglich langsam oder gar nicht. zu nutzen und den Anschluss weltweit nicht zu verlieren. Erste Investitionen wurden bereits ge- Eine Transformation des Gesundheitswesens tätigt. So eine Anschubfinanzierung für das Da- durch Precision Medicine bietet die Chance, das tenkoordinationszentrum des Swiss Personalized heute vorherrschende Silodenken aufzubrechen. Health Network (SPHN), den BaseLaunch Accele- Precision Medicine kombiniert Diagnostik (mole- rator und den SIP Basel Area. Darüber hinaus ha- kulare Biomarker, digitale Bildgebung usw.), me- ben die Universität Basel und die Universitätsspi- dizinische Interventionen (Therapien, Arzneimit- täler 2017 die Plattform «Personalized Health tel, Prävention) und Feedback-Schleifen mittels Basel» (PHB) gegründet, die eng mit der FHNW, Digital Health. Ein Bereich, der sich rasch entwi- der Universität Zürich, der ETH und dem Univer- ckelt und u.a. künstliche Intelligenz, Big Data und sitätsspital Zürich zusammenarbeitet. BaselArea. Wearables umfasst. swiss möchte innovationsorientierte Unterneh- men, darunter auch ICT-Firmen, dazu anregen, Der Zeitpunkt ist richtig, um in Precision Medici- sich in der Region niederzulassen. Es ist aber auch ne zu investieren. Basel ist gut aufgestellt, um entscheidend, dass die verschiedenen Organisati- eine solche Transformation in der Schweiz voran- onen ihre Kräfte bündeln, gemeinsame Anstren- zutreiben. Die Region verfügt über die erforderli- gungen unternehmen und die relevanten Akteure che Wissensinfrastruktur, um diesen innovativen von Anfang an in den Transformationsprozess Ansatz im Gesundheitswesen zu etablieren und einbezogen werden. LS-Strategie 2018–2021 | Ziele und Massnahmen
Massnahme 1 Rahmen und ein gemeinsames Verständnis für Drei Vorzeigeprojekte (Precision Medicin mit die Zusammenarbeit zu schaffen. So können die Fokus auf Kindermedizin, Dr. HouseArzt, verschiedenen Akteure und Teilnehmer am Inno- Digital Health) umsetzen. Gleichzeitig – im vations-Ökosystem auf gemeinsame Erwartun- Rahmen der Umsetzung – Kompetenzzentrum gen, Anforderungen und Anreize für den anhal- für P recision Medicine aufbauen. tenden Erfolg auf lokaler, nationaler und globaler Ebene ausgerichtet werden. Je nach Projekt müs- Um die Transformation zu beschleunigen, wird sen nicht alle lokalen Akteure, die am Aufbau des ein Kompetenzzentrum für Precision Medicine Innovations-Ökosystems beteiligt sind, in glei- aufgebaut, das einen patientenzentrierten Ansatz chem Masse involviert werden. Um rasche Fort- und die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, schritte zu erzielen, können Teams diejenigen Ak- 17 Gesundheitsdienstleistern und Industrie fördert. teure mit dem grössten Interesse und Engagement Der Aufbau des Kompetenzzentrums wird unter einbeziehen. Um disruptive Innovationen voran- der Leitung von DayOne8 vorangetrieben. zutreiben, wird bewusst ein Ansatz gewählt, der auf Befähigung und Förderung basiert und ein Wegbereiter für ein erfolgreiches Kompetenz- hohes Mass an Beweglichkeit, Geschwindigkeit zentrum für Precision Medicine und Flexibilität erlaubt. 1. Führung 3. Fähigkeiten Das Kompetenzzentrum muss von einem starken, Fähigkeiten, die nicht im Innovations-Ökosystem erfahrenen Führungsteam geleitet werden, das vorhanden sind, müssen entwickelt werden. Das die Tätigkeiten der verschiedenen Akteure aufein- Kompetenzzentrum wird dies mittels Technolo- ander abstimmt und bis zum Erreichen der ge- gieplattformen und Think Tanks sicherstellen: So steckten Ziele vorantreibt. Das Kompetenzzent- soll Zugang zu einer grossen Gruppe von Exper- rum soll einen klaren Schwerpunkt verfolgen und ten («Bring the best to Basel»), zu qualitativ hoch- die Vorzeigeprojekte zur Precision Medicine vor- wertigen (Patienten-)Daten und computerbasier- anbringen. Das Führungsteam hat die Aufgabe, ten Kompetenzen geschaffen werden. Besonders den Status quo infrage zu stellen und sich auf ein- entscheidend ist es, die Ausbildung und Weiterbil- zigartige, neue und relevante Lösungen mit ho- dung von (lokalen) Talenten zu fördern. Das Kom- hem Wirkungspotenzial zu konzentrieren. Erstes petenzzentrum wird ausserdem neue Formen des Ziel des Führungsteams im Jahr 2017 ist es, inter- Denkens, des Arbeitens und der Zusammenarbeit disziplinäre und kollaborative Vorzeigeprojekte fördern (Design Thinking, schnelle Entwicklung zu initiieren und an ihnen mitzuwirken. von Prototypen, Skunk Works, Hackathons usw.) mit dem Ziel, epochale interdisziplinäre und glo- 2. Innovations-Ökosystem bale Lösungen für komplexe Herausforderungen Das Kompetenzzentrum gründet auf einem kolla- in den Bereichen Gesundheitswesen und Life borativen Ansatz. Es verbindet lokale und globale Sciences zu finden. Akteure zu einem nachhaltigen Innovations- Ökosystem und fördert beispielsweise Austausch- 4. Reputation und Werte programme und Sabbaticals, die Talente anziehen Noch ist Basel kein führender Hotspot für Precisi- und binden. Eine wesentliche Aufgabe ist es, einen on Medicine auf der globalen Landkarte. Die Regi- 8 DayOne ist eine Initiative von BaselArea.swiss und dem Kanton Basel-Stadt und verfolgt das Ziel, ein weltweit führender Hot spot für Precision Medicine in Basel einzurichten. Die bisherigen Aktivitäten von DayOne beinhalten vierteljährliche Fachver- anstaltungen, Gespräche am runden Tisch, eine internationale Konferenz und ein Labor zur Prototypenentwicklung. Ziele und Massnahmen | LS-Strategie 2018–2021
on verfügt jedoch über ein starkes, qualitätsorien- 1. Precision Medicine mit Fokus tiertes Profil in biomolekularer Innovation, das Kindermedizin (Pädiatrie) sich auf klassische F&E-Settings konzentriert. Viele Bereiche der Pädiatrie sind nicht hinrei- Das Kompetenzzentrum wird die internationale chend erforscht. Dies ist eine einmalige Gelegen- Reputation der Region Basel für Precision Medici- heit, Erkenntnisse in der Kindermedizin zu erwei- ne aufbauen, andere Cluster heraufordern und so tern und gleichzeitig den Einsatz von Precision im Benchmark zur Weiterentwicklung der Preci- Medicine zu fördern. Viele Herausforderungen sion Medicine weltweit beitragen. Ebenso können der Precision Medicine kumulieren sich in der Pä- die Werte, die die Region Basel als Life Scien- diatrie. Precision Medicine-Lösungen, die für pä- ces-Standort auszeichnen, wie Neuartigkeit, Ein- diatrische Anwendungen entwickelt werden, las- 18 zigartigkeit, Innovation und Swissness bekannter sen sich auf jede Altersgruppe übertragen. gemacht werden. Der Fokus auf Kindermedizin trägt dazu bei, die Drei Vorzeigeprojekte Entwicklung von Precision Medicine in Diagnose Das multidisziplinäre Transition-Team «Precision (schnelle, präzise und minimal-invasive Unter Medicine» hat die Themen für drei Vorzeigepro- suchungen, Diagnose seltener Erkrankungen), jekte bestimmt. Behandlung (personalisierte Medikamente und LS-Strategie 2018–2021 | Ziele und Massnahmen
Präzisionsdosierung) und Feedback-Schleifen (Per- immanente Einschränkung der aktuellen Diag- sonalisierung der Behandlung) zu beschleunigen. nostik verzögert eine korrekte Diagnose und folg- Das Projekt konzentriert sich zunächst auf das lich auch eine zeitnahe und adäquate Therapie. molekulare Profiling (Genom, Metabolom, Mikro- biom), Digital Health und künstliche Intelligenz Diese Problematik wird in einem personalisierten sowie Medizingräte (Diagnostik, Therapie). The- Gesundheitssystem stark zunehmen, da häufige rapeutische Schwerpunkte könnten Lungen- und Krankheiten künftig vermehrt in unterschiedli- Infektionskrankheiten sein. che diagnostische/therapeutische Untergruppen eingeteilt werden, welche wiederum als seltene 2. Dr. HouseArzt: Expertensystem zur Diagnose Krankheiten eingestuft werden könnten. häufiger und seltener Krankheiten schaffen 19 Bisweilen erfolgt die Diagnose in der medizini- Die heutige rasche Entwicklung innovativer Diag- schen Grundversorgung auf Grundlage von Symp- nosemethoden für seltene Krankheiten und die tomen. Dies führt oftmals zu einer fehlerhaften dabei besser anschliessende Therapie eröffnet so- symptombasierten Zusammenfassung von häufi- mit Chancen, das regionale Gesundheitssystem gen und seltenen Erkrankungen, denen jedoch auf Precision Medicine/Personalized Health aus- verschiedene Pathologien zugrunde liegen. Diese zurichten. Ziele und Massnahmen | LS-Strategie 2018–2021
Mit dem Projekt Dr. HouseArzt soll ein Experten- Handlungsplan system geschaffen werden, das Fachleute für Pri- märversorgung, Datenintegration (z.B. eGA) und 1. Umsetzung der drei Vorzeigeprojekte künstliche Intelligenz zusammenbringt und auf Eine Task Force konzentriert sich umgehend auf eine umfangreiche Dateninterpretation sowie auf die drei Vorzeigeprojekte, mit denen Precision die Erstellung einer patientenorientierten, webba- Medicine in Basel etabliert werden soll. Diese sierten Softwarelösung abzielt. werden nun präzisiert und sollen dazu beitragen, die Vision zu Precision Medicine in Basel zu ver- Der Fokus des Projektes liegt zunächst auf der Un- wirklichen. terscheidung häufiger und seltener Krankheiten 20 mit ähnlichen Symptomen. Anschliessend soll 2. Konzeption Kompetenzzentrum für das Projekt auf bisweilen vernachlässigte Patien- Precision Medicine tenpopulationen ausgeweitet werden. Die Anforderungen an das Kompetenzzentrum (ge- messen an den Leitbegriffen «Führung», «Innova- 3. Digital Health/elektronische Pille tions-Ökosystem», «Kompetenzen» und «Kultur») Der Einsatzbereich für digitale Lösungen in der leiten sich aus den bei der Planung, Ausarbeitung Gesundheitsversorgung wurde in den letzten fünf und Implementierung identifizierten Bedürfnissen Jahren erweitert. Nur wenige Anwendungen ste- der drei Vorzeigeprojekte ab. Dabei ist entscheidend, hen dabei aber in direktem Bezug zu den Bedürf- dass erfahrene Akteure und Entscheidungsträger nissen der Patienten. Die jüngste Weiterentwick- sowie technische Experten eingebunden werden. lung des Internets der Dinge und der Digitalisierung ermöglicht es, die Patientenbedürfnisse in den Fo- 3. Errichtung Kompetenzzentrum für kus zu stellen und die reale mit der virtuellen Welt Precision Medicine zu verknüpfen. Dies fördert eine personalisierte Das Kompetenzzentrum wird von Regierung, Wis- Behandlung, stärkt die Patientenverantwortlich- senschaft, Gesundheitsdienstleistern, Industrie und keit (Selbstmanagement) und ermöglicht ein gross Spitäler gemeinsam errichtet und auf die Förderung angelegtes Monitoring von Krankheiten oder der von Precision Medicine ausgerichtet. Das Kompe- öffentlichen Gesundheit. Im Mittelpunkt stehen tenzzentrum fördert die Zusammenarbeit aller Ak- personalisierte Therapien und Arzneimitteldosie- teure und nutzt bestehende Infrastrukturen, Orga- rungen, aktuelle, patientenbezogene Gesundheits- nisationen und Kompetenzen. daten und mobile Diagnostik- und Therapiegeräte – einschliesslich Datentransfer Speicherung, Stan- Nächster Schritt dardisierung, Visualisierung und Verarbeitung. Gründung einer Task Force mit engagierten Pro- Therapeutische Schwerpunkte könnten Herz-Kreis- jektteams, die parallel die drei Vorzeigeprojekte lauf-Erkrankungen oder die Schmerzbekämpfung ausgestalten und das Kompetenzzentrums konzi- sein. Möglich ist aber auch eine Ausrichtung an pieren. Es werden vier Teams (drei Vorzeigepro- anderen Vorzeigeprojekten oder seltenen Krank- jekte plus Aufbau Kompetenzzentrum) gebildet, heiten. die parallel arbeiten. • Ideen präzisieren (Zweck, Zielsetzung, kompeti- tives Umfeld) • Lokale Teilnehmer identifizieren und einbinden • High-Level-Geschäftsszenario entwickeln (Leis- tungsversprechen, Zeitrahmen, Ressourcenan- forderungen, Finanzierung usw.) • Implementierungsplan für 2021 entwickeln LS-Strategie 2018–2021 | Ziele und Massnahmen
Start-ups Ziel 3 Massnahmen 2 bis 6 In der Region Basel gibt es mehr Start-ups Innovationsstrategie der Universität Basel und im Life Sciences-Bereich. der Universitätsspitäler umsetzen. Situationsanalyse Die Universität Basel und die Universitätsspitäler Die Region Basel muss für die Gründung von Life sind bestrebt, ihre Aktivitäten hinsichtlich Innova- Sciences-Unternehmen attraktiver werden. Das tion und Entrepreneurship zu intensivieren. Um Potenzial für Ausgründungen sowohl aus der In- Innovationskompetenzen zu verstärken, wollen sie dustrie als auch aus Hochschulen ist vorhanden. – neben dem nachfolgend aufgeführten Proof of Vor allem Letzteres gilt es besser auszuschöpfen Concept Funding – Studierende und Forschende und dafür zu sorgen, dass in der Region mehr fi- mittels Events/Clubs und Kursen weiter dafür sen- 21 nanzielle Mittel insbesondere für die sogenannte sibilisieren sowie das Mentoring intensivieren. Pre-Seed-Phase vorhanden sind. Strategische Initiative «Unternehmertum» der Zu einem führenden Standort für Life Sciences- FHNW umsetzen. Start-ups gehört, dass Gründer unkompliziert Zu- Die FHNW will vermehrt und öffentlich sichtbar zu gang zu Geldern haben. Für Folgefinanzierungen Betriebsgründungen, Innovationsleistungen in be- und späte Finanzierungen gibt es für Start-ups in stehenden Betrieben sowie zum Erhalt bestehender der Region Basel mit dem BioValley Business An- und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. gels Club (BioBAC) und Venture Capitalists (VCs) Ihre Initiative «Unternehmertum» fördert das un- wie der Novartis Venture Fund und der Roche ternehmerische Denken und Handeln der Studie- Venture Fund etablierte Investoren. Hingegen renden sowie der Angehörigen der Multisparten- sind Pree-Seed-Gelder, das heisst Fördermittel für hochschule und schlägt zugleich eine Brücke zur die Proof of Concept-Phase, noch zu wenig vorhan- KMU-Wirtschaft der Nordwestschweiz. Zentrale den. Für den Standort Basel ist es wichtig, dass in Plattform der Initiative sind die SwissChallenge- der Pre-Seed-Phase sowohl universitäre als auch Unternehmenswettbewerbe. Die FHNW will in Zu- ausseruniversitäre Fördermöglichkeiten vorhanden sammenarbeit mit den bestehenden Akteuren des sind. EVA – the Basel life sciences start-up agency Life Science Cluster damit auch einen Schwerpunkt und BaseLaunch (healthcare accelerator program, in den Life Sciences setzen. eine Initiative von BaselArea.swiss) sind in der frühen Anschubfinanzierung tätig. Weitere Akti- Proof of Concept-Funding an der Universität vitäten sind erstrebenswert. Basel in Anlehnung an die «Pioneer Fellow ships» der ETH Zürich aufbauen. Start-ups aus Hochschulen stehen mit dem BASEL Der Fonds soll von Mäzenen und Unternehmen INKUBATOR, dem Technologiepark Basel und geäufnet und von der Universität Basel verwaltet dem SIP Basel Area Infrastrukturanbieter zur werden. Mit dem Fonds werden in einem kompeti- Verfügung. Studierende oder Mitarbeitende der tiven Verfahren Fördermittel an Forschende für Hochschulen haben zudem teilweise die Möglich- Material und ein Gehalt für 12 bis 18 Monate verge- keit, in der Startphase ihres Unternehmens die ben. Damit können Forschende die Entwicklung Infrastrukturen der Hochschulen eine gewisse innovativer Produkte basierend auf ihren wissen- Zeit lang weiter zu nutzen. Was hingegen fehlt, schaftlichen Arbeiten bis zum Proof of Concept sind strategisch ausgerichtete Aktivitäten und weiterführen. Die Forschenden arbeiten dabei in Anreizsysteme, um Studierende und auch Profes- den Strukturen der Universität, der Universitäts- sorinnen und Professoren im unternehmerischen spitäler, des Inkubators oder im SIP-Umfeld weiter. Denken zu unterstützen. Ziele und Massnahmen | LS-Strategie 2018–2021
Unterstützung durch BaseLaunch für die Pre- Massnahme 7 Seed-Phase ausbauen. Aufbau eines Shared Reasearch Facility Im Sinne einer gesamtheitlichen Betrachtung Center (virtuell oder physisch) initiieren. werden die Universität Basel und BaseLaunch das Thema Pre-Seed-Finanzierung gemeinsam und Der SIP Basel Area will seinen Mietern For- aufeinander abgestimmt ausbauen. schungsinfrastrukturen zur gemeinsamen Nut- zung zur Verfügung stellen. Dieses Angebot ist im Für den Zukunftsfonds Schweiz lobbyieren. Rahmen eines gesamtregionalen Konzepts zu ex Die Region setzt sich dafür ein, dass der Zukunfts- trapolieren. Sei es indem ein Shared Research Fa- fonds Schweiz geschaffen wird. Ein Dachfonds, cility Center mit breitem Angebot aufgebaut wird 22 der es Pensionskassen, Versicherungen und ähn- oder indem existierende Modelle wie dasjenige lichen institutionellen Anlegern ermöglicht, mit vom SIP Basel Area und vom BASEL INKUBATOR Investitionen Schweizer Jungunternehmen über mit einem virtuellen Center – beispielsweise mit- mehrere Jahre zu finanzieren, damit diese ihre tels Rahmenverträgen – ergänzt wird. Ein virtuel- innovativen Produkte bis zur Marktreife entwi- les Center kann dem Anspruch auch auf sehr spe- ckeln können. zifische Geräte eher gerecht werden, indem es auf in Hochschulen und der Industrie nicht voll ausge- Um eine gemeinsame Position zu erzielen, bietet lastete Einrichtungen zurückgreift. Das Center sich die Zusammenarbeit mit der Metropolitan- soll für alle Unternehmen offen sein, wobei Start- konferenz Basel und der Nordwestschweizer Re- ups eine tiefere Nutzungsgebühr verrechnet wird. gierungskonferenz an. Folgende Schritte sind anzugehen: Ziel 4 • Bedarfsklärung: mit potenziellen Nutzern klä- Den Start-ups stehen Forschungsinfra- ren, welche Forschungseinrichtungen mehr als strukturen einschliesslich professionellen 70 Prozent der Start-ups als Shared Research Fa- Betriebspersonals zur Verfügung, die ge- cilities nutzen würden. meinsam und gegen entsprechendes Ent- • Klären, ob in der Region ein virtuelles oder ein gelt genutzt werden können (Shared Rese- physisches Shared Research Facility Center arch Facilities). sinnvoll und realisierbar ist? Ist auch eine Kom- bination denkbar? Situationsanalyse • Konzipierung gemeinsam mit der Industrie Wenn Start-ups die Räumlichkeiten der Hoch- • Umsetzung: Shared Research Facility Center ge- schulen verlassen, bedeutet dies meist auch, dass mäss Konzept aufbauen. sich die jungen Unternehmen eigene Laborgeräte anschaffen und betreiben müssen. Da diese Gerä- Ziel 5 te teuer sind, ist es für ein Start-up meist nicht Infrastrukturanbieter wie der BASEL möglich, solche Anschaffungen zu tätigen und INKUBATOR, der Technologiepark Basel voll auszulasten. Es fehlt in der Region an For- und der SIP Basel Area arbeiten enger zu- schungseinrichtungen, die Start-ups gemeinsam sammen und haben einen gemeinsamen nutzen können. Der BASEL INKUBATOR bietet Auftritt g egenüber den Start-ups. seinen Mietern einige ausgerüstete Laborplätze zur gemeinsamen Nutzung an. Es gilt, mehr sol- Situationsanalyse che Angebote zu schaffen. Den Gründern von Unternehmen erschliesst es sich nicht, wieso es im Life Sciences Cluster Basel verschiedene Infrastrukturanbieter mit ähnlichem LS-Strategie 2018–2021 | Ziele und Massnahmen
Angebot gibt, die sich teilweise sogar konkurren- erkennen, wo sie welche Unterstützung (Finanzie- zieren. Die spürbare Konkurrenz macht wenig rung, Infrastruktur, Coaching, Beratung, Netz- Sinn, da zumindest der Technologiepark und der werk usw.) für die Gründung erhalten. SIP Basel Area beide von der öffentlichen Hand ge- tragen werden. Ein gemeinsamer Auftritt ist anzu- Massnahme 9 streben, im Mindesten aber eine transparente Ab- Alle Akteure und ihre Dienstleistungen auf der grenzung der Infrastrukturanbieter. Dies erlaubt Cluster-Website übersichtlich darstellen. nicht nur einen effizienteren Ressourceneinsatz, sondern die Region kann sich auch deutlicher als Folgende Schritte sind anzugehen: Topstandort für Gründer positionieren. Ein zusam- • Identifizierung aller Organisationen und Institu- menhängendes System ist für Start-ups zudem tionen, die in den beiden Basel in der Start-up-För- 23 sinnvoller als einzelne Infrastrukturanbieter. derung aktiv sind. • Entwicklung einer strukturierten, webbasier- Massnahme 8 ten Übersicht über die einzelnen Akteure und Sichtbarkeit der einzelnen Infrastruktur ihre Dienstleistungen im Sinn einer Landing anbieter durch gemeinsame Positionierung Page mit Verlinkungen. und gemeinsamen Auftritt erhöhen. • Veröffentlichung der Übersicht auf der Clus- Die staatlich voll- und teilfinanzierten Infrastruk- ter-Website lifesciencesbasel.com. turanbieter (SIP Basel Area und Technologiepark Basel) sowie der BASEL INKUBATOR müssen ge- genüber Start-ups klar darstellen, wo ihre Aufga- benschwerpunkte liegen und worin sie sich diffe- renzieren. Vor allem hinsichtlich ihrer Leistungen (infrastrukturbezogene Services, Innovationsser- vices) und Mietpreise müssen sie Transparenz schaffen. Es gilt sicherzustellen, dass Synergien genutzt und eine Kannibalisierung vermieden wird. Ziel 6 Alle Akteure und ihre Dienstleistungen sind den Gründern von Start-ups bekannt und Synergien werden genutzt. Situationsanalyse In der Region Basel gibt es zahlreiche Akteure – staatliche und private, die Leistungen zur Förde- rung von Life Sciences-Start-ups anbieten. Für Personen, die ein Unternehmen gründen wollen, ist es schwierig, sich in diesem Angebot zurecht- zufinden. Für sie ist oft unklar, welche Akteure welche Leistungen anbieten und bei wem sie ihre gewünschten Informationen erhalten. Es fehlt an einer öffentlich zugänglichen Übersicht aller Ak- teure, die in den beiden Basel in der Start-up-För- derung aktiv sind. Gründer sollten auf einen Blick Ziele und Massnahmen | LS-Strategie 2018–2021
Regulierung 24 Ziel 7 Massnahme 10 und 11 Die gesetzlichen und regulatorischen Rah- Gesetzliche Rahmenbedingungen für mehr menbedingungen ermöglichen Innovatio- Start-ups und eine führende Precision nen und unterstützen die Umsetzung der Medicine in der Region Basel sicherstellen. Life Sciences-Strategie 2018–2021. Es gilt gemeinsam mit der Industrie zu überprü- fen, ob die relevanten Gesetze und Regularien Situationsanalyse (Datenschutz, Steuern usw.) es zulassen, dass die Will sich die Region Basel zu einem führenden Ziele der Life Sciences-Strategie 2018–2021 er- Standort für Precision Medicine entwickeln und reicht werden können. Wo nötig, werden Lob- das Gesundheitssystem entsprechend den neuen bying-Massnahmen zwecks deren Änderung er- Technologien ausrichten, müssen dies die gesetz- griffen. lichen Rahmenbedingungen auch zulassen. Vor allem die nationalen und regionalen Datenschutz- Überbordende Regulierungen eindämmen. gesetze dürfen Innovationen und die Anwendung Unnötige Regulierungsideen müssen frühzeitig von Precision Medicine nicht verhindern. erkannt und unterbunden werden. Die Industrie setzt sich vehement gegen unnötige Erweiterun- Je nachdem wie die Gesetze ausgestaltet sind, ist gen oder wortgetreue Übernahmen von EU-Regu- die Region für Start-ups attraktiv oder nicht. Das lierungen durch den Schweizer Gesetzgeber aus. Steuergesetz lässt sich beispielsweise als fördern- Nationale Parlamentarierinnen und Parlamenta- des Instrument einsetzen. Aktuell ist die Region rier sowie Vertreterinnen und Vertreter der Regu- für Start-ups steuerlich attraktiv. Es ist darauf zu lierungsbehörden wie Swissmedic und das Bun- achten, dass dies so bleibt und die steuerliche At- desamt für Gesundheit (BAG) sind regelmässig zu traktivität auch auf nationaler Ebene gewährleis- begrüssen und ein enger Kontakt zu ihnen zu tet ist. pflegen. Mittels Issue Management wird die Ge- setzgebung zudem laufend beobachtet. Wo nötig, Überbordende Regulierungen sind für Life Scien- werden gezielte Lobbying-Massnahmen ergriffen. ces-Unternehmen problematisch. Exemplarisch sei die Übernahme von EU-Regulierungen ge- nannt, die für die Schweiz im Rahmen eines soge- nannten Swiss Finish oft unnötig erweitert und wortgetreu umgesetzt werden. Dies führt zu un- nötigen Einschränkungen und verunmöglicht In- novationen. LS-Strategie 2018–2021 | Ziele und Massnahmen
UMSETZUNG Die vorliegende Life Sciences-Strategie wurde im Spätestens Anfang 2020 informiert die Geschäfts- 25 September 2017 von den Regierungen der Kanto- stelle der Handelskammer beider Basel mit einem ne Basel-Landschaft und Basel-Stadt sowie vom Fortschrittsbericht ihren Vorstand und die beiden Vorstand der Handelskammer beider Basel verab- Basler Regierungen über die Umsetzung. Anfang schiedet. Es wurden keine Finanzierungsbe- 2021 wird eine Bad Schauenburg-Tagung zwecks schlüsse gefasst. Für die einzelnen Massnahmen Reflexion der vorliegenden und Lancierung einer werden, wo nötig, separate Finanzierungsanträge neuen Life Sciences-Strategie geplant. an die jeweils zuständige Stelle eingereicht. Ver- bindliche Ansprüche für zukünftige Projektfi- nanzierungen auf Grundlage der vorliegenden Strategie bestehen nicht. Umsetzung | LS-Strategie 2018–2021
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