Die Kunst ist in den Kirchen - Mai - 22. Juli 2018 Hauptkirche St. Katharinen Hauptkirche St. Jacobi St. Marien-Dom St. Georgskirche am ...

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Die Kunst ist in den Kirchen

27. Mai – 22. Juli 2018

Hauptkirche St. Katharinen
Hauptkirche St. Jacobi
St. Marien-Dom
St. Georgskirche am Hauptbahnhof
Ökumenisches Forum HafenCity
HINSEHEN.REINHÖREN
Die Kunst ist in den Kirchen

Kunst und Kirche haben eine lange gemeinsame              Der Zusammenklang von Kunst und sakralem
Vergangenheit. Die Geschichte der europäischen            Raum lädt ein, genau auf das Alte und auf das
Kunst zeigt zu weiten Teilen die christliche Geschichte   Neue zu schauen.
von Gott und den Menschen. Wir finden sie in den
Fenstern von Kirchräumen, an den Wänden, den              REINHÖREN – Wer von einem Kunstwerk ange-
Altären und Kanzeln. Aber in der Moderne gehen            sprochen wird, hört in sich hinein: Was bewirkt
Kunst und Kirche oft getrennte Wege. In dieser            das, was ich sehe, bei mir? Gleichzeitig hören
Ausstellungsreihe kommen zeitgenössische Kunst            wir in den Kirchen auch darauf, was Gott uns
und Kirche wieder miteinander ins Gespräch:               sagen kann.
Die Kunstwerke sollen Kommentar und Anregung
wie Ergänzung zu dem sein, was sonst in der               So werden diese zu Orten der Kontemplation,
jeweiligen Kirche zu sehen ist. Damit stellen wir         der Meditation - über sich selbst und die Kunst
uns auch bewusst in den Zusammenhang des                  angesichts von neuen und alten „Ankerpunkten“
für 2018 ausgerufenen europäischen Jahres des             der Aufmerksamkeit. Lassen Sie sich berühren
Kulturellen Erbes.                                        und zum Nachdenken verführen!

HINSEHEN – in Bildern erfassen wir die Welt.
In der Ausstellungsreihe trifft (zumeist) neuere
auf ältere Kunst in sakralen Räumen. Die Werke
wollen im Kontext der Kirchen gesehen werden              Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber Verlag.
und umgekehrt: Beides entfaltet durch das jeweils
andere eine neue Wirkung.                                 Detailed information about the artwork is to be found under

                                                          www.hinsehen-reinhören.de
Ausstellungsorte

             1                                             2                   3                                   4
Hauptkirche St. Katharinen             Hauptkirche St. Jacobi   St. Marien-Dom                         St. Georgskirche
Katharinenkirchhof 1                   Jakobikirchhof 22        Am Mariendom 7                         am Hauptbahnhof
20457 Hamburg                          20095 Hamburg            20099 Hamburg                          St. Georgs Kirchhof 19
www.katharinen-hamburg.de              www.jacobus.de           www.mariendomhamburg.de                20099 Hamburg
                                                                                                       www.stgeorg-borgfelde.de

                                                                                        5
Die Kunstwerke bitte nicht berühren!                            Ökumenisches Forum HafenCity
                                                                Shanghaiallee 12
                                                                20457 Hamburg
                                                                www.oekumenisches-forum-hafencity.de
Ai Weiwei

*1957 Peking, Installationskünstler,
 Bildhauer, Autor und Filmemacher.
 Lebt seit 2015 v.a. in Berlin.
 U.a. Teilnehmer der Documenta 12

Die Gruppierung der Fahrräder bezieht
sich auf ein chinesisches nationales
Stereotyp: Die Marke „Forever“ wurde seit
1940 in Shanghai in Massen produziert.
Heute dominieren neben Fahrrädern Autos
die verstopften Straßen und verpesten die
Luft. Für Ai Wei Wei gehören die Fahrräder
aber zur Erinnerung an seine Kindheit
und zur chinesischen Populärkultur.
In der Gruppierung von Einzelelemen-
ten stellt Ai Wei Wei das Verhältnis von
Individuum und Gruppe vor Augen.                  Ai Weiwei, Forever, 2013,
                                                  Courtesy Ai Weiwei Studio

Quelle: www.theglassmagazine.com/
new-ai-weiwei-show-at-the-lisson-gallery-london

                                                  Hauptkirche St. Katharinen
                                                  Katharinenkirchhof 1
                                                  20457 Hamburg
                                                  www.katharinen-hamburg.de
                                                                               1
Vanessa Beecroft

*1969 Genua, Performance-Künstlerin.
 Einzelausstellungen z. B. am Museum
 für Moderne Kunst Frankfurt

Gänzlich schwarz geschminkt, posierten
mehrere Dutzend Akteurinnen am 15. Fe-
bruar 2010 in den Hallen des Fischmarktes
von Neapel zwischen ebenfalls schwarzen
Körperteilen aus Gips. Die menschlichen
Körper ergaben ein in den Raum gestelltes
lebendes Bild. Beecroft verlebendigt so ein
historisches Ereignis, den Ausbruch des
Vesuvs in Pompej 79 n. Chr. Die schwarze
Asche des Vulkans verschüttete alles so
schnell, dass der Moment des Unglücks auf
Dauer konserviert wurde. Die Performance
VB 66 stellt einen Bezug zwischen den da-         Vanessa Beecroft, VB66.128.VB,
                                                  Courtesy Sammlung Wemhöner
maligen Opfern und den Akteurinnen her, der
in der fotografischen Dokumentation zuge-
spitzt wird. Die plötzliche Naturkatastrophe
wiederholt sich auf medienspezifische Weise.      Hauptkirche St. Katharinen
                                                  Katharinenkirchhof 1
                                                  20457 Hamburg
                                                                                   1
Quelle: Katalog „SATISFY ME“ Sammlung Wemhöner,
Kurator Ph. Bollmann, 2018                        www.katharinen-hamburg.de
Joseph Beuys

*1921 in Krefeld; † 23. Januar 1986 in
 Düsseldorf, Aktionskünstler, Bildhauer,
Zeichner, Kunsttheoretiker, Professor
 an der Kunstakademie Düsseldorf

Er gilt weltweit als einer der bedeutendsten
Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts.
Die Pietà ist in Bezug auf Maße und Ausführung
des Kopfes und der Beine Christi einzigartig.
Sie stammt aus einer frühen Schaffensphase
von Beuys, als er als Meisterschüler von
Mataré an der Düsseldorfer Akademie arbei-
tete. Die Themen Tod, Opfer und Auferstehung,
die für das Christentum zentral sind, be-
gannen Beuys in dieser Zeit als Metapher
für Heilung stark anzusprechen. In Verbindung
mit seinen biologischen Studien und Experi-                       Joseph Beuys, Pietà (um 1952),
                                                                  Courtesy Privatsammlung Deutschland,
menten nahmen diese Themen neue skulpturale                       © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Formen an. Die Pietà mit ihrem Thema Leid
und Verlust war eines der Hauptthemen von
Beuys in dieser für den Künstler prägenden                        Hauptkirche St. Katharinen
                                                                  Katharinenkirchhof 1
Zeit.
                                                                  20457 Hamburg

Quelle: Privatsammlung Deutschland / Private Collection Germany
                                                                  www.katharinen-hamburg.de
                                                                                                         1
Asta Gröting

*1961 Herford, Bildhauerin. 1994 Otto-Dix-Preis
 der Stadt Gera. Seit 2009 Professorin an der
 Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

Gröting möchte nicht den Liebesakt, sondern
den Raum zwischen den beiden Liebenden
zeigen: „Die Arbeit handelt vom Raum zwischen
zwei Menschen, der angefüllt ist mit jeder
Menge Ungesagtem, Unsagbarem und Ver-                                       Asta Gröting, Space Between Lovers, 2014,
                                                                            Foto: def image Courtesy Sammlung Wemhöner,
borgenem, das Teil jeder Beziehung ist.“*                                   © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Selbst im Moment körperlichen Verschmelzens
gibt es ein Jenseits des Begehrens, das sich
entzieht. Auch das Ganzheitsversprechen der
sexuellen Vereinigung steht unter dem Vor-
behalt des geistigen Abstands zwischen den
Partnern.

* Asta Gröting, zit. n. Stella Rollig: Wo steht man? Was kann man wissen?
 In: Asta Gröting. n.b.k. Ausstellungen, Bd. 6, hg. von Marius Babias und
 Stella Rollig, Köln 2010, S. 11–18, S. 13.

Quelle: Katalog „SATISFY ME“ Sammlung Wemhöner,
Kurator: Ph. Bollmann, 2018
                                                                            Hauptkirche St. Katharinen
                                                                            Katharinenkirchhof 1
                                                                            20457 Hamburg
                                                                            www.katharinen-hamburg.de
                                                                                                                          1
Rebecca Horn

*1944 Michelstadt, Bildhauerin, Aktions-
 künstlerin und Filmemacherin. 1993 als
 erste Frau Einzelausstellung Guggen-
 heim-Museum New York; mehrfach auf
 der Documenta; 1992 Kaiserring von
 Goslar, wichtigster deutscher Kunstpreis

Eine immaterielle vertikale Skulptur steigt
vom Inneren der Erde auf zum goldenen
Blau des Firmaments. Wenn der Besucher
in die rotierenden Spiegel auf dem Grund
blickt, fällt er fast 20 Meter in die Tiefe
eines Brunnenschachts. Richtet er den
Blick nach oben, so steigt er in einem
Lichtwirbel in die Höhe. Fall und Himmel-
fahrt. Die Spiegel sind Entgrenzungs-
maschinen, Zugang zur anderen Seite.                         Rebecca Horn, The Universe in a Pearl, 2006,
                                                             Mixed Media, variable Größe,
Alles wird durch die Reflexionen in Be-                      Foto: Gunter Lepkowski Berlin, Courtesy Rebecca Horn,
wegung gesetzt. Nichts ist fest.                             © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Quelle: Joachim Sartorius, in: REBECCA HORN, GLOWING CORE,
La Llotja, Palma de Mallorca 2015, S. 133 f
                                                             Hauptkirche St. Katharinen
                                                             Katharinenkirchhof 1
                                                             20457 Hamburg
                                                             www.katharinen-hamburg.de
                                                                                                                     1
Benyamin Reich

*1976 Bnei Brak, Israel, Fotograf.
Zahlreiche Ausstellungen, darunter im
 Haus der Geschichte der Bundesrepublik
 Deutschland, Bonn

„Dass Benyamin meist Männer fotografiert,
 ist sehr gut nachvollziehbar, bedenkt
 man seinen kulturellen Hintergrund, und
 dass er auch heute noch einen Lebensstil
zelebriert, der auf das Männliche fokus-
 siert ist, über die pure Identifikation als
 Homosexueller aber hinausreicht. Seine
 Arbeit leuchtet die Art und Weise aus, wie
 gesellschaftliche Spaltung unseren un-
 bewussten Blick auf die Welt beeinflusst,
 und zwar selbst dann noch, wenn wir
 diese Grenzen bewusst aufgelöst haben.“                             Benyamin Reich, T.S.J, 2018, Gekreuzigter mit Tallit, Courtesy Artist
                                                                     Tefillin schel Jad, 2006, Courtesy of Shaul Shani (keine Abbildung)

Aus: Deborah Feldman, Die Revolution geht weiter. In den Bildern
des Fotografen Benyamin Reich steckt für mich eine Wahrheit,
die vieles aufsprengt. In: DIE ZEIT NR. 50/ 2017, 4. Dezember 2017
www.zeit.de/2017/50/benyamin-reich-fotograf-deborah-feldman
                                                                     Hauptkirche St. Katharinen
                                                                     Katharinenkirchhof 1
                                                                     20457 Hamburg
                                                                     www.katharinen-hamburg.de
                                                                                                                                             1
Axel Anklam

*1971 Wriezen, Bildhauer. 2013 Biennale
 di Venezia, 2017 Preis der Akademie der
 Künste Berlin

In der Kombination von harten und weichen
Stoffen vertraut Axel Anklam einer klaren
Formensprache, die von Licht und Raum
durchdrungen wird. Seine auf Urformen
reduzierten Arbeiten, die zwischen Schwere-
losigkeit und Masse oszillieren, verbinden
eine tiefe Verwurzelung im Handwerklichen
mit hoher künstlerischer Sensibilität.
Klassisch-griechische Harmonielehren,
Naturphänomene, Landschaftswahrneh-
mungen und die Musik sind entscheidende
Impulsgeber seiner Formfindungen. All
dies transformiert er im künstlerischen       Axel Anklam, Off, 2014
                                              Kleine Wand II, 2016, Schnee, 2014,
Prozess auf eine elementare Form und ver-     Flug 2006 /13 (keine Abbildungen),
sucht so, eine Urform sichtbar zu machen.     jeweils Courtesy Artist und C&K Galerie Berlin,
                                              © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Quelle: C&K Galerie, Berlin
                                              Hauptkirche St. Jacobi
                                              Jakobikirchhof 22
                                              20095 Hamburg
                                              www.jacobus.de
                                                                                                2
Regina Baierl

*1967 Schwenningen a.N., Schreinerin,
 Architektin, bildende Künstlerin.
 Ausstellungen seit 2012

Gebrauchtmöbel unterschiedlichen Maßstabs
kombiniert Regina Baierl zu anspielungsreichen
Kleinstarchitekturen, die sie „studioli“ nennt.
Regina Baierl verwendet bei ihren Rückzugs-
möbel-Collagen nur, was bereits fertig vor-
handen ist. Jedem Stück ist anzusehen, woraus
es zusammengefügt wurde. Der erzählerische
Sog ist stark: Was ist die Story, was passiert
eigentlich in diesen Gehäusen? Die kleinen
Behausungen sind keine neutralen Behälter,
                                                           Regina Baierl, S1, Studiolo im privaten Gehäuse, 2012,
sondern Charaktere, bisweilen wilde Sperr-                 Mixed media, 220 x 65 x 184 cm, Foto: Michael Heinrich,
müllkreaturen, die auf ihren Möbelbeinchen                 Courtesy Artist

unruhig herumtippeln oder sie in die Luft                  S2, Studiolo im privaten Gehäuse, 2012,
                                                           Mixed media, 76 x 68 x 155 cm,
strecken wie ein Teufel seine Hörner.                      Foto: Michael Heinrich, Courtesy Artist (keine Abbildung)
Je länger man sich mit ihnen beschäftigt,
desto mehr verwandeln sie sich.
                                                           Hauptkirche St. Jacobi
Quelle: www.bauwelt.de/dl/744451/bw_2013_6_0026-0029.pdf   Jakobikirchhof 22
new-ai-weiwei-show-at-the-lisson-gallery-london/           20095 Hamburg
                                                           www.jacobus.de
                                                                                                                       2
Till Brönner / Dieter Ilg

*1971 Viersen, Trompeter, Sänger,
 Komponist und Arrangeur
*1961 Offenburg, Jazzmusiker
(Kontrabass, Komposition)

Im Jahr 1609 komponierte der Weimarer
Stadtkantor Melchior Vulpius eine der
schönsten Melodien evangelischen Liedguts,
1627 schrieb Joshua Steg den Text ‚Ach gib
mir Deine Gnade‘ dazu. Das Lied wurde zu
vielen Anlässen gesungen und so zu einem
der Kernlieder des deutschen Protestantismus.
Etwa 400 Jahre später spielten der Trompeter
Till Brönner und der Bassist Dieter Ilg auf
Schloss Elmau erneut eine textlose Fassung
ein. Lang, lebendig, elegisch, tief und in
einem Ton voller Sehnsucht. Alexander Ochs      © Christine von Seht

installiert mit diesem Lied einen Raum im       Till Brönner / Dieter Ilg, Ach gib mir Deine Gnade, 2017,
Raum, in einem nicht genutzten Beichtstuhl      Sound, 6:49 min., © 2018 Sony Music Entertainment

in einer evangelischen Kirche.
                                                Hauptkirche St. Jacobi
Alexander Ochs 2018                             Jakobikirchhof 22
                                                20095 Hamburg
                                                www.jacobus.de
                                                                                                            2
Meng Huang

*1966 Beijing, Maler. Soloausstellungen in
 China, Deutschland und der Schweiz.
 Sehr eng mit der chinesischen Literatur-
 szene vernetzt (Liu Xiaobo).

Die Stuhl-Serie besteht aus 5 schwarz-weißen
Bildern, von denen jedes aus unterschiedlicher
Perspektive einen Stuhl zeigt. Sie ist ein Sinn-
bild für die unterschiedlichen Ansichten von
Menschen zum selben Thema. Wie oft bei
Meng Huang, ist das Sujet hoch symbolisch
aufgeladen und hat sowohl kunstgeschicht-
liche Bezüge (Van Gogh) wie auch politische.
Wenn ein Stuhl als Emblem politischer Macht
gesehen werden kann, bezieht sich derjenige
Meng Huangs nicht nur auf den, auf dem ein
Dissident wie Liu Xiaobo während seiner Haft               Meng Huang, Chair No.1, 2001, Courtesy Artist
                                                           Chair No. 2 – 5, 2001, Courtesy Artist (keine Abbildungen)
sitzen musste, sondern auch auf den Stuhl,
den er bei seiner Nobelpreisverleihung leer
lassen musste.
                                                           Hauptkirche St. Jacobi
Quelle: Nataline Colonnello, Meng Huang_I and We.          Jakobikirchhof 22
Published on Mar 14, 2012, Galerie Urs Meile Publication   20095 Hamburg
                                                           www.jacobus.de
                                                                                                                        2
Mari Otberg

*1969 Stuttgart, Modedesignerin,
 bildende Künstlerin und Illustratorin

„Für hamburg wollte ich 3 wichtige frauen-
 persönlichkeiten malen, die mich bewegt
 und inspiriert haben. sie alle verbindet:
 EIN GROSSES HERZ, LIEBE, soziales
 engagement und menschlichkeit.
1. ida ehre, jüdischstämmige schauspielerin.
 dem KZ entkommen. idas mutter und viele
 andere familienmitglieder in auschwitz ermordet.
 ida gründet 1945 die hamburger kammerspiele.
2. domenica, waisenkind, vater gewalttätig,
 mutter spielsüchtig. hure, sozialarbeiterin,
 barbetreiberin, muse vieler künstler.
 domenica, für mich die schutzmantelmadonna
 der prostituierten!                                          Mari Otberg, Ida Dehmel, 2018,
                                                              Teil eines Triptychons, Courtesy Artist
 3. ida dehmel, förderin der künstlerINNEN,                   Ida Ehre, Domenica, 2018, Courtesy Artist
 salondame, muse, inspirationsquelle, gründerin               (keine Abbildungen)

 der GEDOK. selbstmord 1942 in hamburg mit
72 jahren, nachdem alle jüdischstämmigen            Hauptkirche St. Jacobi
                                                    Jakobikirchhof 22
 künstler, freunde bereits deportiert waren.“
                                                    20095 Hamburg
Mari Otberg, 22.03.2018
                                                    www.jacobus.de
                                                                                                          2
Claudia Schink                                       siehe auch
                                                     St. Marien-Dom

*1960, Künstlerin und Autorin, Dr. phil.
Ausstellungen in Galerien und Institutionen
 sowie auf internationalen Messen

„Lucretius“ besteht aus mehreren übereinander
 gelagerten Lasurschichten. Sie erschaffen eine
Tiefenwirkung, welche die Blicke der Betrachter
 kontemplativ hineinzieht. Das mittig platzierte
 Motiv scheint sich um sich selbst zu drehen und
 etwas zu „entwickeln“ – (evolvere). Das Bildmotiv
 entstand aus mikroskopischen Beobachtungen
 sich vereinigender Zellen, es spielt auf Unregel-
 mäßigkeiten und Zufälligkeiten natürlicher
 Prozesse an.
                                                                      Claudia Schink, Lucretius, 2002 /3,
In der Philosophie des Lukrez spielte u.a. die                        Courtesy Artist

Auffassung eine entscheidende Rolle, dass
die Götter weder in der Lage noch willens sind,
sich in das Erdenleben einzumischen.“

Claudia Schink, 23.03.2018
                                                                      Hauptkirche St. Jacobi
                                                                      Jakobikirchhof 22
                                                                      20095 Hamburg
                                                                      www.jacobus.de
                                                                                                            2
Chiharu Shiota

*1972 Osaka, Installations- und Performance-
 Künstlerin. Internationale Einzelausstellungen,
z.B. in´s-Hertogenbosch, Berlin, Paris

Chiharu Shiota erforscht in ihren raumgreifen-
den Installationen die komplexen Beziehungen
zwischen Körper und Geist. Als Ausgangspunkt
dienen meist Sammlungen von gebrauchten
Gegenständen, die Erinnerungen bergen. Sie
zeichnet eine dreidimensionale Karte der Ge-
fühle und Erinnerungen, indem sie diese Dinge
in weit gespannte, eng geknüpfte Netze aus
hunderten Metern langem, feinem Garn einwebt.
Dadurch erschafft Shiota atmosphärische
Umgebungen wie aus einer anderen Welt, die
dazu einladen, über Geschehenes und Kom-
mendes nachzudenken.                                            Chiharu Shiota, Zustand des Seins (Stuhl) /
                                                                State of Being (Chair), 2013, Metall, Garn, Stuhl,
                                                                150 x 160 x 75 cm, Foto: Kim Keibel,
Quelle: http://annaschwartzgallery.com/artists/chiharu-shiota   Courtesy Sammlung Wemhöner,
und www.blainsouthern.com/artists/chiharu-shiota                © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

                                                                Hauptkirche St. Jacobi
                                                                Jakobikirchhof 22
                                                                20095 Hamburg
                                                                www.jacobus.de
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Zhao Zhao

*1982 Xinjiang, Maler und Performance-
 Künstler. Zahlreiche Ausstellungen in den
 USA und Europa. Ehemaliger Filmograph
Ai Wei Weis

Buddha kommt nach China. Zhao Zhao zeigt
der Kunstwelt mit seinem Werk sehr viele
unterschiedliche Gesichter. Doch hinter allem
steht die persönliche Erfahrung, dass das
Hervorbringen von Kunst dem Selbst eine
Strukturierung ermöglicht. Diese Selbst-
Struktur wiederum stellt die alltägliche Basis
der kreativen Verwandlung (des Selbst) dar,
die zum Überleben in der modernen Welt not-
wendig ist. Das visuelle oder konzeptionelle
Potenzial von Zhao Zhaos Werken liegt in den
unmittelbaren Lebensumständen und dem                    Zhao Zhao, Untitled (2012),
                                                         Courtesy Sammlung Wemhöner
Engagement des Künstlers. Vielen Arbeiten
liegt ein gewisser Sinn für chinesischen
Humor oder provokativen Witz zugrunde.
                                                 Hauptkirche St. Jacobi
Quelle: Mark Gisbourne 21. April 2011            Jakobikirchhof 22
                                                 20095 Hamburg
                                                 www.jacobus.de
                                                                                       2
Guillaume Bruère

*1976 Châtellerault, Maler, Zeichner, Bildhauer
 und Performer. Zahlreiche internationale Einzel-
 ausstellungen, u.a. im Deutschen Historischen
 Museum in Berlin, in Graz und Brüssel

Bruères Gestalten sind Mischungen aus Ölfarbe,
Wasserfarbe, Arylfarbe und Grafit. Bruère ver-
sucht schneller zu malen als sein Bewusstsein
arbeitet, wie in einem trance-artigen Zustand.
Er ist inspiriert von der Philosophie Emmanuel
Lévinas’ und entkleidet seine Arbeit aller
vorgefertigen Begriffe, wodurch er eine wahre
Mensch-zu-Mensch-Begegnung aufzeichnet,
wie sie in dem einen Moment geschieht. Nach
Lévinas ist das, was uns wirklich menschlich
macht, unsere Fähigkeit, einander ohne Vor-
urteil oder Vor-Einstellung zu begegnen.                            Guillaume Bruère, 14.11.2016, Acryl, Buntstift und
                                                                    Ölkreide auf Leinwand, 150 x 200 cm, (Detail)
                                                                    26.03.17 canvas cross (keine Abbildung)
Quelle: Priscilla Frank, Artist Enters Trancelike State To Create   Ohne Titel, 2018, Acryl auf Keramik (keine Abbildung)
Brutally Honest Portraits, Huffington Post, 2014                    jeweils Foto: studio Guillaume Bruère, Courtesy Artist

Die Kreuzigungen und Kreuze sind unter                              St. Marien-Dom
                                                                    Am Mariendom 7
dem Eindruck der Begegnung mit Geflüchteten                         20099 Hamburg
entstanden, die Bruère portraitiert hat.                            www.mariendomhamburg.de
                                                                                                                             3
Leiko Ikemura
                                                                                                  Leiko Ikemura, Schrei!, 2016,
                                                                                                  Terrakotta glasiert, 90 x 37 x 32 cm,
                                                                                                  Teil 1 der vierteiligen Gruppe
                                                                                                  Teil 3 (keine Abbildung)
                                                                                                  jeweils Foto: Uwe Gaasch,
                                                                                                  Courtesy Studio Leiko Ikemura,
                                                                                                  © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

                                                                                                  Kitsune-Mann, 2012,
                                                                                                  Bronze patiniert (keine Abbildung)
*1951 Tsu, japanisch-schweizerische Malerin,                                                      face into the dark, 2008,
                                                                                                  Tempera auf Leinwand
 Graphikerin und Bildhauerin. U.a. 2014 Co-                                                       (keine Abbildung)
                                                                                                  jeweils Foto: Studio Leiko Ikemura,
 logne-Fine-Art-Preis. Vertreten in zahlreichen                                                   Courtesy Sammlung
 europäischen und japanischen Museen.                                                             Tobeler Contemporary,
                                                                                                  © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Die Figuren Ikemuras sind mit bodenlangen
Gewändern bekleidet wie die Bildwerke christ-
licher Märtyrerinnen: Katharina, Barbara,
Margaretha und Dorothea. Doch bei Ikemura
fehlen individuelle Details ebenso wie das
Gesicht. Eine alles verschlingende Öffnung
gähnt an dessen Stelle, die an den schreienden
Mund einer Figur von Edvard Munch erinnert.
Trotz ihres Schreis zeigen die Skulpturen Haltung
und Würde. Heilige Frauen wurden in der west-
lichen Bildtradition stets makellos dargestellt,
obwohl sie zu Lebzeiten Folterqualen erlitten.
So schwiegen die bildlichen Darstellungen
über den Schmerz, der hier sichtbar wird.

Quelle: Katja Triebe, Leiko Ikemura, Der Schrei. Text zur Ausstellung
SEIN.ANTLITZ.KÖRPER. Berliner Dom 2016, www.sein-antlitz-koerper.de
                                                                        St. Marien-Dom
                                                                        Am Mariendom 7
                                                                        20099 Hamburg
                                                                        www.mariendomhamburg.de
                                                                                                                                   3
Hermann Nitsch

*1938 Wien, österreichischer Maler und
 Aktionskünstler. Er ist ein bedeutender
Vertreter des Wiener Aktionismus.

Der Wiener Aktionist, Maler, Bildhauer und
Performance – Künstler feiert seit 1971 in
seinem österreichischen Refugium, dem
Schloss Prinzendorf, das von ihm so genannte
Orgien-Mysterien-Theater mit oft Hunderten
Beteiligten. Bei diesem sich nach einer
festgelegten künstlerischen Liturgie wieder-
holenden Fest werden Tiere geschlachtet,
aus deren Blut Relikte entstehen: Gemälde
auf unterschiedlichen Bildträgern wie der
hier gezeigten Bahre. Oft verarbeitet der
Künstler die bespritzten Leinwände auch
lange nach den Theateraufführungen, wie        Hermann Nitsch, Schule, 1978,
                                               Courtesy Sammlung Peter Raue, Berlin,
diese Bahre aus dem Jahr 1978.                 © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Alexander Ochs 2018

                                               St. Marien-Dom
                                               Am Mariendom 7
                                               20099 Hamburg
                                               www.mariendomhamburg.de
                                                                                       3
Claudia Schink

*1960, Künstlerin und Autorin, Dr. phil.
Ausstellungen in Galerien und Institutionen
 sowie auf internationalen Messen

„Schächer” 1 – 6
„Als ‚Schächer‘ gelten die beiden Gestalten
 Gestas und Dismas, welche links und rechts
 von Jesus gekreuzigt wurden. Mein Interesse
 an ihnen richtet sich auf die besondere Dar-
 stellung ihrer Qualen, welche mit heutigen
 Bildern von Grausamkeiten an Kriegsopfern
 und Foltern von Gefangenen korrespondieren.
 Die kleinformatigen Graphitzeichnungen iso-
 lieren die qualvoll Sterbenden zu einsamen
 Körpern, die den Attacken ihrer Folterer schutz-
 und trostlos ausgeliefert sind. Im Nikodemus-
 evangelium bittet Dismas Jesus: ‚Denk an           Claudia Schink, Schächer 1, 2017, Courtesy Artist
                                                    Schächer 2 – 6, 2017, Courtesy Artist (keine Abbildungen)
 mich!‘ “

Claudia Schink, 23.03.2018

                                                    St. Marien-Dom
                                                    Am Mariendom 7
                                                    20099 Hamburg
                                                    www.mariendomhamburg.de
                                                                                                                3
Alte Gemälde aus der
Sammlung Kellner

Das Kreuz ist DAS Symbol des Christentums.
Das Zeichen steht für Christus und seinen Sieg
über Sünde und Tod. In allen vier Evangelien
wird von der Kreuzigung berichtet. Die ältesten
Kreuzigungsdarstellungen datieren etwa in das
Jahr 430. Durch die Jahrhunderte hindurch hat
sich die Weise, wie menschlich oder göttlich,
wie leidend oder abgeklärt, wie naturalistisch
oder abstrakt Jesus am Kreuz gezeigt wird,
immer wieder stark verändert.

 Dem Fresko der Kreuzabnahme im Kirchen-
 raum werden auf der Empore andere, häufig
„dramatischere“ Bilder des Geschehens der
 Kreuzigung selbst und der Kreuzabnahme
 gegenüber gestellt. Außerdem werden Bild-
 typen gezeigt, die den Gekreuzigten in Ver-        Michelangelo Unterberger (Cavalese 1695 – 1758 Wien),
                                                    Die Kreuzabnahme Christi, Courtesy Sammlung Kellner
 bindung mit Gott-Vater und dem Heiligen
 Geist („Gnadenstuhl“) darstellen oder ihn hinter
 der stillenden Maria als Anspielung auf das
 kommende Schicksal Jesu aufragen lassen.           St. Marien-Dom
                                                    Am Mariendom 7
                                                    20099 Hamburg
                                                                                                            3
Veronika Schlör
                                                    www.mariendomhamburg.de
Mwangi Hutter

*1975, Nairobi / Ludwigshafen. Zwei Namen und
 Biographien sind verschmolzen. Ausstellungen
 in Afrika, Asien, Europa, US-Amerika und Süd-
 amerika, u.a. auf der Biennale Venedig und der
 Documenta

„Die Soundinstallation thematisiert den gemein-
 samen Kern menschlichen Seins und versucht
 diesen durch Stimme und Klang zu ‚stimulieren‘.
 Meine Stimme in Deinem Ohr, Deine Bedeutung
 in meinem Ausdruck; Es gibt immer eine tiefe
 Notwendigkeit der Kommunikation. Ein Gefühl
 von Einsamkeit hat mich hergeführt – oder
 warum bin ich hergekommen? Um nahe zu sein.“      Mwangi Hutter, One Ground, 2018
                                                   Courtesy Artist und Galerie Burster, Berlin,
                                                   © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Künstlerbücher: „Wir untersuchen die Beziehung
                                                   My Mind’s Music, 2018, Sound, 1:59 min., Courtesy Artist,
zwischen dem menschlichen Ur-Grund und der         © VG Bild-Kunst, Bonn 2018 (keine Abbildung)

Vielfalt der Erscheinungsformen. Kein Finger-
abdruck gleicht dem anderen. Individualität,
die aus einem Großen Ganzen schöpft.“
                                                   St. Georgskirche am Hauptbahnhof
Mwangi Hutter, 21. Februar 2018                    St. Georgs Kirchhof 19
                                                   20099 Hamburg
                                                   www.stgeorg-borgfelde.de
                                                                                                               4
Christina Doll

*1972 Köln, Meisterschülerin von Alonso
 Hüppi. Internationale Ausstellungs-
 tätigkeit seit 1999, z.B. Berlin, Köln, Delft

Die Bildhauerin konzentriert sich seit
mehreren Jahren auf die ganzfigurige
Porträtplastik. Bekannt geworden ist
sie mit miniaturisierten Abbildern aus
Porzellan, die sie von Menschen aus ihrem
engen Bekanntenkreis geschaffen hatte.
Bei den etwa 30 cm hohen Figuren, die
zum Teil gepaart sind mit persönlichen
Möbelstücken der Dargestellten im selben
Maßstab, geht es um eine Komprimie-
rung der jeweiligen Persönlichkeit zu
einem kostbaren und fragilen Kleinod.
                                                 Christina Doll, Engel, 2014 /15, Kunstharz, Courtesy Artist
Quelle: www.christinadoll.com/texte.html         Hirte, Courtesy Artist (keine Abbildung)

„Engel“ und „Hirte“ sind Porträtplastiken
 von Menschen mit Down-Syndrom.                  Ökumenisches Forum HafenCity
                                                 Shanghaiallee 12
                                                 20457 Hamburg
                                                 www.oekumenisches-forum-hafencity.de
                                                                                                               5
Agung Kurniawan

*1968 Jember (Indonesien). Internationale
 Ausstellungstätigkeit, in Deutschland u.a.
 im Museum für Moderne Kunst Frankfurt

Agung Kurniawan sieht sich als Künstler in
einer sozialen Verantwortung und bezieht klar
Stellung. Themen wie Gewalt, Politik und Tabus
sind Gegenstand seiner Kunst. Kurniawans
Drahtserie beschäftigt sich mit dem Thema
Gedächtnis, sowohl persönlich als auch kollektiv.
Inspiriert wurde sie von einem Fotoalbum
seiner Familie von 1974, in dem die Mutter des
Künstlers in Form eines Foto-Tagebuchs die                Agung Kurniawan, Pope & Mehmet, 2011,
                                                          Courtesy ARNDT ART AGENCY
letzten Tage ihres im Sterben liegenden Vaters
dokumentiert hatte. Dieses Tagebuch hat Kur-
niawan in Draht nach-erschaffen. Diese an der
Wand hängenden Drahtfiguren und die Schatten,
die sie werfen, repräsentieren die unscharfen
Erinnerungen, die in dem Fotoalbum festgehalten
sind.
                                                          Ökumenisches Forum HafenCity
Quelle: www.arndtfineart.com/website/artist_25876?idx=k   Shanghaiallee 12
                                                          20457 Hamburg
                                                          www.oekumenisches-forum-hafencity.de
                                                                                                  5
Karolin Schwab

*1987 Stralsund, studierte 2014 – 2016
 an der Universität der Künste Berlin,
 Meisterschülerin von Ai Weiwei

„Ich versuche, unterschiedliche Vorstellungen
 von Landschaft, Raum und der Beziehung
zwischen dem Betrachter und seiner sich
 ständig verändernden Umwelt zu erforschen.
 Aufgewachsen in einer ländlichen Umgebung
 in Nordostdeutschland, wurde ich von den
 Landschaften beeinflusst, aber auch von dem
 sehr reichen Erbe der deutschen Landschafts-
 malerei, v.a. von Caspar David Friedrich.
 Anstatt jedoch auf bereits etablierten Traditionen       Karolin Schwab, What you sea no. 2, 2017, Courtesy Artist
 und Ideen aufzubauen, will meine Praxis sie              What you sea no. 3, 5, 6, 7, 8, 9, 2017, Courtesy Artist (keine Abbildungen)

 bewusst auseinander brechen. Ich dekon-
 struiere Teile dessen, was eine Landschaft
 auszeichnet, und rekonstruiere sie, um ihre
 Wesensart hervorzuheben.“

Quelle: www.karolinschwab.com/uploads/1/4/3/0/14304702/
artist_statement_2018_deutsch.pdf
                                                          Ökumenisches Forum HafenCity
                                                          Shanghaiallee 12
                                                          20457 Hamburg
                                                          www.oekumenisches-forum-hafencity.de
                                                                                                                                         5
Micha Ullman

*1939 Tel Aviv, Professor an der Staatlichen
 Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
 Bekanntestes Werk: Denkmal zur Erinnerung
 an die Bücherverbrennung, Bebelplatz Berlin

Micha Ullman, Sohn aus Deutschland geflohener
Eltern, wächst in Tel Aviv auf, umgeben von
Bauhaus-Architektur. Als Kibbuznik wird er zum
                                                    Micha Ullman, Erste Stufe (831), 2012,
Künstler und gräbt die ersten quadratischen         Sand auf Papier, Courtesy Artist
Gruben. Mit dem Loch und seinem Aushub ent-         Zweite Stufe, Dritte Stufe, Vierte Stufe,
stehen gleichzeitig ein Negativ und ein Positiv.    Fünfte Stufe, Sechste Stufe, Siebte Stufe
                                                    (832 – 837), 2012, Courtesy Artist
Vielleicht liegt hier sogar der Ursprung der        (keine Abbildungen)
Bildhauerkunst. 1975 entwickelt Ullman eine
rechteckige Grabung mit fünf Stufen in die Tiefe.
Das hebräische Wort für „Stufen“ ist das
gleiche wie das für „Leiter“. Ullman betont,
dass der Text über Jakobs Himmelsleiter sein
Werk Stufen beeinflusst hat: Und ihm träumte,
und siehe, eine Leiter stand auf Erden und die
rührte mit der Spitze an den Himmel und siehe,
die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.      Ökumenisches Forum HafenCity
                                                    Shanghaiallee 12
1. Mose, 28.12
                                                    20457 Hamburg

Alexander Ochs, 2012
                                                    www.oekumenisches-forum-hafencity.de
                                                                                                5
Deborah Wargon

*1962 Melbourne, Musikerin, Komponistin,
Theaterfrau und bildende Künstlerin.
 Seit 2002 Ausstellungen u.a. in Berlin,
London und San Francisco

Deborah Wargon: „Man sitzt und man redet,
aber man kann nicht im Dialog miteinander
sein, weil auf dem Tisch ein großer Stein liegt.
Wir laufen auf Steinen umher, die bildlich
gesprochen für unsere Vergangenheit stehen.
Wir setzen uns immer wieder mit unserer
eigenen Geschichte auseinander, weil sie
vor uns liegt. Ein Stein auf dem Tisch macht
sichtbar, was im Vorborgenen liegt. Der Stein
stellt uns Fragen: Wie können wir uns mit
unseren Vorfahren und mit unserer Geschichte
auseinandersetzen? Wie erkennen wir unsere                 Deborah Wargon, Dialogue and The Problem, 2017,
                                                           Steinzeug mit engobierter Oberfläche, Foto: Nick Ash, Courtesy Artist
Wurzeln, aus denen wir leben?“

Quelle: Georg Maria Roers SJ, Deborah Wargon, Dialogue –
The Problem & the Flowers, Sculpture & Drawings,
Text zur Ausstellung St. Thomas v. Aquin 2018              Ökumenisches Forum HafenCity
                                                           Shanghaiallee 12
                                                           20457 Hamburg
                                                           www.oekumenisches-forum-hafencity.de
                                                                                                                                   5
Begleitveranstaltungen

Mi., 30.5., Katholische Akademie Hamburg                     Fr., 22.6., Hauptkirche St. Jacobi
19.30 Uhr: Das Kreuz mit dem Kreuz.                          18 Uhr: „Weggehen. Ankommen“ – Über das
Symbol – Statement – Kunstobjekt. Podiumsdiskussion          Außen und Innen, Spirituelle Kirchenführung mit
                                                             Kunst-Wegstationen, Texten, Stille, Brot und Wein
So., 3.6., Hauptkirche St. Jacobi
11.30 Uhr: Dr. Johann Hinrich Claussen, Kultur-              Di., 26.6., Hauptkirche St. Katharinen
beauftragter des Rates der EKD, im Gespräch mit              19 Uhr: „Kunst vermitteln, Gott vermitteln?
der Künstlerin Regina Baierl                                 Wider den naiven Optimismus der Alleslerner“,
                                                             Prof. Dr. Bazon Brock, Vortrag und Gespräch;
Do., 7.6., St. Marien-Dom                                    Kooperation mit der Ev. Akademie und der
19 Uhr: Instawalk zur Ausstellung mit professioneller        Kath. Akademie Hamburg
Begleitung; Anmeldung: info@mariendomhamburg.de
                                                             Mo., 4.7., Hauptkirche St. Jacobi
Sa., 9.6., Hauptkirche St. Katharinen 		                     18 Uhr: Über das Pilgern. Der Künstler Axel Anklam
20 Uhr: „Der Weg nach Irgendwohin“, Klang-Wort-Suite         und Pilger-Pastor Lohse im Gespräch
zu Ai Weiweis Installation „Forever“; Ensemble nocturne,
Ltg: Hannes Wienert; Gast: Sheng-Meister WuWei;              Fr. 13.7., Hauptkirche St. Katharinen
Eintritt € 15,-                                              21.30 Uhr: Beuys – ein Film von Andres Veiel;
                                                             ab 20.30 Uhr Bar geöffnet; Kinoabend mit
So., 17.6., Hauptkirche St. Katharinen                       dem Flexiblen Flimmern; Anmeldung erbeten:
13 Uhr: Katharinenweg – „HinGehen. ReinSchauen“              reservierungen@flexiblesflimmern.de;
Mit dem Fahrrad auf den Kunstpfaden zwischen den             Eintritt € 10,-
Kirchen mit Pastor Engelbrecht und Benyamin Reich;
ca. 16 Uhr Abschluss-Imbiss auf dem Kirchhof;
Anmeldung: 040 30 37 47-30, kontakt@katharinen-hamburg.de,   Falls nicht anders angegeben,
Eintritt € 8,- / Kinder frei                                 ist der Eintritt frei.
Gottesdienste im Rahmen
der Ausstellung

 So., 27. Mai                                               So., 15. Juli
11 Uhr, Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1   11 Uhr, Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1
„Hinsehen. Reinhören. Die Kunst ist in den Kirchen“        „Spiegel im Spiegel“
 Eröffnungsgottesdienst zur Ausstellungsreihe               Gottesdienst mit Hauptpastorin u. Pröpstin Dr. Ulrike
 Hauptpastorin u. Pröpstin Dr. Ulrike Murmann und           Murmann und Pastor Frank Engelbrecht zu
 Pastor Frank Engelbrecht                                   Rebecca Horns Installation „The Universe in a Pearl“
                                                            mit Musik von Arvo Pärt
 So., 3. Juni
10 Uhr, Hauptkirche St. Jacobi, Jakobikirchhof 22           So., 8. Juli
„Ach, bleib …“                                             18 Uhr Ökumenisches Forum HafenCity,
 Gottesdienst mit Dr. Johann Hinrich Claussen,              Shanghaiallee 12
 Kulturbeauftragter des Rates der EKD                      „Wie du mir, so ich dir?!“
                                                            Gottesdienst mit Pastorin Corinna Schmidt,
 So., 17. Juni                                              Pastorin Kerstin Montanus und Team;
11 Uhr, Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1    Birgit Neufert, Klavier
„Verschollene Heiligkeit“
 Gottesdienst mit Pastor Frank Engelbrecht und              So., 22. Juli
 dem jüdischen Fotokünstler Benyamin Reich                 10 Uhr, Hauptkirche St. Jacobi, Jakobikirchhof 22
                                                           „lirum larum simulacrum“
                                                            Gottesdienst mit Hauptpastorin u. Pröpstin Astrid Kleist
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                                         Präsentiert von:

Katholische Akademie Hamburg, Herrengraben 4, 20459 Hamburg
Tel. 040 / 36 95 20, programm@kahh.de, www.kahh.de
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