RaiffeisenMagazin - 왎 DRV-Forum Tierische Veredelung 왎 Plakatmotive des Raiffeisen-Jahres 왎 IGW: Vom Wein bis zum Schwein - profil.bayern
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| Ausgabe 6 | Dezember 2017 | Deutscher Raiffeisenverband e.V. RaiffeisenMagazin 왎 DRV-Forum Tierische Veredelung 왎 Plakatmotive des Raiffeisen-Jahres 왎 Zukunft der GAP 왎 IGW: Vom Wein bis zum Schwein 왎 Exportmärkte im Fokus 왎 Deutschland – Mein Garten.
DRV und ADG Agribusiness Fachtagung 2018 Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und die Akademie Deutscher Genossenschaften ADG laden herzlich ein zur Agribusiness Fachtagung 2018. Am 22. und 23. Februar wird auf Schloss Montabaur das vielschichtige Thema „Erfolgreich in stagnierenden Märkten – genossenschaftliche Geschäftsmodelle für die Zukunft“ diskutiert. Gemeinsam werden Lösungsansätze entwickelt. Referenten aus Wissenschaft, Praxis und Verbänden beleuchten aktuelle Marktentwicklungen und leiten mögliche Handlungsoptionen ab. Die Teilnehmer diskutieren und entwickeln Ansätze für innovative Geschäftsmodelle ihrer Genossenschaft und erhalten somit wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens. Donnerstag, 22. Februar 2018 Freitag, 23. Februar 2018 13:00 Uhr: Eröffnung und Einführung 09:00 Uhr: „Das Heft in der Hand behalten“ – DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp sicher strategisch handeln in einem turbulenten Umfeld! 13:15 Uhr: Trends im Agribusiness – „einfach“ Till Crazius, Vorstand, Bierend, Zeller & Partner AG anpassen oder von Grund auf neu denken? Prof. Dr. Rainer Kühl, Institut für Betriebslehre 10:15 Uhr: Drücken, wo es weh tut – digitale der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Transformation am Beispiel von UseMyTec Justus-Liebig-Universität Gießen Rodney Younce, Geschäftsführer, UseMyTec GmbH 14:30 Uhr: Kommunikationspause 10:45 Uhr: Kommunikationspause 15:00 Uhr: Der Handel im Wandel – 11:15 Uhr: Boxenstopp mit „Tiefenbohrung“: Die Lösungen der ANWR DNA im Geschäftsmodell der Warengenossenschaft Gregor F. Bernhart, Bereichsleiter Vorstandsstab, ANWR GROUP eG Kompakt-Workshop, moderiert von Till Crazius, Vorstand, Bierend, Zeller & Partner AG 15:50 Uhr: Genossenschaft first – die wertorien- Co-Moderation: Dr. Michael Reininger und Guido tierte Transformation von Geschäftsmodellen in Seedler (DRV), Kai Geisslreither und Carina Arndt Zeiten der Internet-Ökonomie (ADG) Dr. Ralf Kölbach, Vorstand Westerwald Bank eG 12:30 Uhr: Präsentation der Ergebnisse im Plenum 16:40 Uhr: Kommunikationspause 12:55 Uhr: Schlusswort 17:00 Uhr: Impulsvortrag Dr. Henning Ehlers, DRV-Hauptgeschäftsführer Holger Laue, Geschäftsführer, Raiffeisen Centralheide eG 13:00 Uhr: Mittagessen 17:15 Uhr: Podiumsdiskussion Wir freuen uns, Sie zur Agribusiness Fachtagung Prof. Dr. Rainer Kühl, Gregor F. Bernhart, 2018 auf Schloss Montabaur zu begrüßen. Dr. Ralf Kölbach, Holger Laue Moderation: Dr. Michael Reininger, DRV Die Anmeldung erfolgt online: 17:55 Uhr: Resümee www.adgonline.de/adg_online/Seminar/ Yvonne Zimmermann, ADG-Vorstandsvorsitzende SB418-0031/drv-und-adg-agribusiness- fachtagung-2018/# 18:30 Uhr: Empfang und gemeinsames Abendessen 2 RaiffeisenMagazin 06|2017
Auf ein Wort Kampagne zum Erfolg machen P ünktlich zum Start des Raiffeisen-Jahres prä- Jubiläumsjahres während der In- sentieren wir Ihnen die acht Jubiläums-Moti- ternationalen Grünen Woche 2018 ve der agrarwirtschaftlichen Sparten (S. 8/9), mit auf Großflächen in Bahnhöfen der denen sich die ländlichen Genossenschaften Hauptstadt zeigen. 2018 der Öffentlichkeit vorstellen. Das Fotogra- Was einer allein nicht fenteam und die in Szene gesetzten Mitarbeiter schafft, das schaffen viele. Das der Genossenschaften waren mit viel Enthusias- Raiffeisen-Jahr unter der Schirm- mus bei der Sache und das Ergebnis lässt sich herrschaft von Bundespräsident sehen: Ich bin begeistert von den Aufnahmen Frank-Walter Steinmeier ist die und stolz auf die Vielfalt unserer Tätigkeiten, die einmalige Gelegenheit, die Person wir erstmals in einheitlicher Bildsprache zum Raiffeisen, die genossenschaftli- Ausdruck bringen. che Idee und Ihr Unternehmen in Szene zu Die Motive zeigen, wie wir sind: modern, setzen. Helfen Sie im Sinne Raiffeisens mit, die vielfältig und leidenschaftlich. Wir übernehmen Jubiläums-Kampagne zum Erfolg zu machen. Verantwortung für Mensch und Tier und stehen für Qualität und Fortschritt. „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ fällt dem Betrachter der Motive un- weigerlich ein, vor allem, wenn er alle Bilder gleichzeitig vor Augen hat. DRV-Präsident Jetzt sind Sie gefragt: Bitte setzen Sie die Motive intensiv in Ihrer Unternehmens-Kommu- nikation ein! Nutzen Sie das Jubiläumsjahr, die Passend zum Jubiläumsjahr hat Idee Raiffeisens noch bekannter zu machen und die Dagernova Weinmanufaktur Ihr Engagement in den verschiedenen Sparten Dernau den 2016er Ahr Rotwein der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Cuvée „Edition Raiffeisen“ kreiert. Sie verbindet die guten Eigen- Die Motive stehen auf der Webseite der schaften von drei Rebsorten Jubiläums-Kampagne www.raiffeisen2018.de und somit die Stärken jeder zur Verfügung. Sie können die Bilder als Poster einzelnen Sorte in der Ge- samtheit des Weines. bestellen, Siloplakate oder Lkw-Planen anferti- Weitere Informationen: gen lassen. Schalten Sie Anzeigen in Ihren Ta- www.dagernova.de geszeitungen und vereinbaren Sie Termine mit Sehr zum Wohl! Presse und Politik vor Ort. Für Ihre Kommunika- Die RM-Redaktion wünscht tionsmaßnahmen stehen Ihnen begleitende Me- allen Lesern und Leserinnen frohe Festtage und alles dien-Materialien zur Verfügung. Der DRV geht Gute für 2018. voran: Wir werden die acht Motive zum Start des RaiffeisenMagazin 06|2017 3
DRV-Forum Tierische Veredelung Genossenschaften – Fit für die Zukunft! Text: Wiebke von Seggern | Foto: Dirk Laessig talisierung für sich nutzen können und wo digi- A m 29. und 30. November trafen sich 160 haupt- und ehrenamtliche Unternehmens- tale Technologien bereits in der Agrarwirtschaft vertreter der Sparten Milch-, Vieh- und Fleisch- Anwendung finden, zeigte Martin Allmendinger sowie Futterwirtschaft zum vierten DRV-Forum von der OMM Solutions GmbH auf. Die prakti- Tierische Veredelung in Berlin. In diesem Jahr sche Umsetzung führte Robert Hoste aus und standen Themen wie Digitalisierung, der Fahr- stellte die Fortschritte des Smart Farmings am plan der Umweltgesetzgebung und die Zukunft Beispiel der Wertschöpfungskette Schwein dar. der Genossenschaften auf dem Programm der Smarte Lösungen tragen auch dazu bei, den Zie- Dialogplattform. len der Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Positi- DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp ve Effekte ergeben sich insbesondere mit Blick hob in seiner Eröffnungsrede die vier großen auf die Arbeits- und Kosteneffizienz. Herausforderungen – gesellschaftliche Erwar- Der zweite Themenblock befasste sich tungen, Entwicklungen auf den globalen Märk- mit dem Einfluss der Umweltgesetzgebung auf ten, Digitalisierung und die Ausgestaltung der die Tierhaltung und die ländlichen Räume. Genossenschaften – hervor. Anschließend folgte Prof. Dr. Christine Tamásy von der Ernst- der Themenblock zur Digitalisierung in der Moritz-Arndt-Universität Greifswald verdeutlich- Agrarbranche. Wie Genossenschaften die Digi- te den rasanten Strukturwandel in der Agrarwirt- schaft und die Probleme in der Nutztierhaltung. Transformative Veränderungsprozesse, die das Produktionssystem ganzheitlich in den Blick nehmen, wurden als ein Lösungsansatz für die Branche gesehen. Dr. Knut Ehlers vom Umweltbundesamt (UBA) kam ebenfalls zu dem Schluss, dass die Tierproduktion maßgebliche Problemverursa- cherin ist und es umfassender sowie unbeque- mer Veränderungen bedarf. Vor allem im Be- reich Biodiversität, Klima und Nährstoffe muss Eröffnung DRV-Forum Tierische Veredelung: aus Sicht des UBA die Politik handeln. Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers, Martin Die damit einhergehenden Zielkonflikte Allmendinger, OMM Solutions GmbH, Stuttgart, zeigte Dr. Ludwig Diekmann von der Landwirt- Robert Hoste, Universität Wageningen, DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp (v. l.) schaftskammer Niedersachsen auf. 4 RaiffeisenMagazin 06|2017
Aus seiner Sicht bedarf es einer deutli- eindeutig zuordenbare Daten. Der Referent er- chen Verbesserung der öffentlichen und priva- läuterte zudem mit der Ferkelwaschung eine ten Forschung im Tier- und Umweltschutz. Än- weitere Möglichkeit, Tierseuchen vorzubeugen derungen der gesetzlichen Rahmenbedingun- und den Einsatz von Antibiotika zu verringern. gen sollten stets auf Basis fundierter, wissen- schaftlicher Erkenntnisse erfolgen. Fachforum Futter Fachforum Fleisch Das Fachforum Futter wurde erstmalig im Zuge der Kooperation mit dem Deutschen Verband Im Fachforum Vieh & Fleisch referierte Prof. Dr. Tiernahrung (DVT) von Geschäftsführer Peter Franz J. Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut Radewahn moderiert. (FLI) über die Prävention und das Krisenma- Der erste Vortrag über eine groß angeleg- nagement mit Blick auf die Afrikanische Schwei- te Feldstudie zur „Tiergerechten Schweinefütte- nepest (ASP). Er zeigte auf, welche Folgen ein rung und Bedeutung von ballaststoffreichem Ausbruch der ASP in Deutschland hätte und wel- Getreide“ wurde von Wilhelm Behrens von der che Handlungsfelder sich hinsichtlich des aktu- Viehvermarkung Walsrode eG – einer von drei ellen Seuchengeschehens für den Viehhandel Projektbeteiligten – mit der Versuchsbeschrei- ergeben. Dabei verwies er auf die besondere Be- bung eröffnet. Durch Roggen-betonte Rationen deutung der Prävention. So spielen eine korrek- soll eine tierwohlgerechtere Fütterung von te Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen Schweinen erreicht werden. Dazu veranschau- und das Bereithalten von aktuellen Krisenplänen lichte Richard Grone von der Stiftung Tierärztli- eine herausragende Rolle. Die lebhafte Diskussi- che Hochschule Hannover die vermehrte Bil- on zeigte noch einmal die Brisanz des Themas dung von Buttersäure und deren positive Wir- sowie die Schwierigkeiten in der Seuchenbe- kung im Verdauungstrakt des Schweins. An- kämpfung auf. Herausgestellt wurde u. a., dass schließend stellte Andreas von Felde, KWS es in absehbarer Zeit keine Impfung gegen ASP Lochow GmbH, erstmals die überzeugenden Er- geben wird. gebnisse der Feldstudie mit 27.303 Masttieren Jan Nevermann von der Firma Menno vor. Aufgrund der Roggen-betonten Fütterung Chemie-Vertrieb GmbH stellte vor dem Hinter- konnten Salmonellenbefunde, Ebergeruch und grund der Tierseuchenprävention unterschiedli- Tierverluste bei gleicher oder gestiegener Leis- che Methoden für das Reinigungs- und Hygiene- tung deutlich reduziert werden. management von Nutztierfahrzeugen vor. Be- Im zweiten Vortrag verdeutlichte der sondere Bedeutung kommt bei den unterschied- landwirtschaftliche Berater Johannes Thomsen lichen Methoden der fachgerechten Durchfüh- die Herausforderungen einer stickstoff- und rung zu. Zur Vermeidung von Haftungsrisiken phosphorreduzierten Fütterung in der Milch- bei der Verbreitung von Tierseuchen gilt für die viehhaltung. Als Möglichkeiten zur Reduzierung Dokumentation entsprechender Maßnahmen der Stickstoff-Ausscheidungen nannte er u. a. der Stand der Technik, also revisionssichere und die nach Tiergruppen differenzierte Ausbilanzie- RaiffeisenMagazin 06|2017 5
DRV-Forum Tierische Veredelung rung der Rationen sowie die Vermeidung von schätzt. Die im Vergleich relativ geringen Grenz- RNB-Überhängen in der Gesamtration. Thom- kosten und eine niedrige Liquiditätsschwelle sen führte aus, welche Maßnahmen ergriffen führen dazu, dass es einzelbetrieblich sinnvoll werden müssen, wenn sich N- und P-Belastun- ist, den Produktionsumfang beizubehalten. gen nicht durch Fütterungsmaßnahmen senken lassen, wie z. B. Reduzierung des Viehbestands Die Zukunft selbst gestalten oder Anwendung mobiler Gülleseparation. Sein Fazit: Auf die Betriebe kommt durch die zusätzli- Die DRV-Fachtagung schloss im Plenum mit che Dokumentationspflicht definitiv höherer Ver- zwei spannenden Vorträgen unter dem Motto waltungs- und Kostenaufwand zu. „Genossenschaften – Fit für die Zukunft ma- chen“. Fachforum Milch Peter Spiegel vom WeQ Institute stellte das Erfolgsmodell der genossenschaftlichen Or- Im Fokus des Fachforums Milch stand das The- ganisationsform dar. Wir-Qualitäten sind der ma Lieferbeziehungen in der Milchmarktpolitik, neue Treiber individueller und gesellschaftlicher zu dem MinR Karl-Heinz Tholen vom Bundes- Entwicklungen. Der Forscher rief die Forumsteil- ministerium für Ernährung und Landwirtschaft nehmer auf, die Zukunft selbst zu gestalten. (BMEL) referierte. Sollte es in der Branche bzgl. Im zweiten Vortrag referierte Oliver der Lieferbeziehung und Mengenplanung zu kei- Schmitz von der berufundfamilie Service GmbH nen Veränderungen bzw. Anpassungen kom- über Megatrends in der Gesellschaft. Vor dem men, wird das BMEL rechtliche Möglichkeiten Hintergrund des demografischen Wandels und der Durchsetzung prüfen, so seine Botschaft. Als der Nutzung neuer Technologien werden flexib- Fazit zog Tholen, dass Nichtstun ein staatliches lere, familiengerechtere Arbeitsformen sowie Eingreifen entweder über Artikel 148 GMO oder die Entkoppelung von Arbeitszeit und -ort we- über neue Mengenregelungen bis hin zu obliga- sentliche Bestandteile im zukunftsfähigen Perso- torischen, entschädigungslosen Maßnahmen im nalmanagement von Unternehmen sein. Krisenfall provoziert. Aus seiner Sicht wären Preis-Mengen-Systeme mit einer besseren Risi- koverteilung zwischen Milchverarbeitung und Der DRV bedankt sich bei den Referenten Milcherzeugung wünschenswert. für ihre spannenden und wertvollen Vorträ- Im zweiten Vortrag zeigte Prof. Dr. Falk ge sowie bei den Teilnehmern für die regen Mißfeldt von der Fachhochschule Kiel auf, wie Diskussionsbeiträge. Milchviehbetriebe auf Markt und Gesellschaft Besonderer Dank gilt den Sponsoren und reagieren. Er verdeutlichte, dass in Milchpreis- Ausstellern: R+V Versicherung, AGRAVIS krisen eine Mengenreduktion auf einzelbetriebli- Raiffeisen AG, BUNGE, Boehringer Ingel- cher Ebene wenig sinnvoll ist. Die möglichen heim, MSD, H. Jürgen Kiefer, Menno und Kosteneinsparungen bei einer Drosselung der Zaluvida. Produktion werden laut Prof. Mißfeldt über- 6 RaiffeisenMagazin 06|2017
Mitteilung der EU-Kommission Zukunft der GAP unter der Lupe Text: Dr. Thomas Memmert A m 29. November hat die Europäische Kom- Die Kommission erwägt erneut, die Opti- mission in einer Mitteilung „Ernährung und on einer Kappung bzw. Degression hoher Direkt- Landwirtschaft der Zukunft“ ihre Pläne zur wei- zahlungen anzuwenden, wobei auf mögliche ne- teren Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrar- gative Wirkungen auf Arbeitsplätze hingewiesen politik vorgelegt. In dem Papier wird die wichti- wird. Gleichzeitig wird eine stärkere Förderung ge Rolle der europäischen Land- und Ernäh- kleiner Betriebe angesprochen. rungswirtschaft, vor allem für die Ernährungssi- cherheit sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen Gute Diskussionsgrundlage und Wachstum, insbesondere in den ländlichen Räumen der EU, unterstrichen. Die Kommission Viele Aussagen zur GAP bleiben in der Mittei- betont, dass sie einen klaren Mehrwert in der lung recht allgemein, was insbesondere den Fortsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik noch ausstehenden Vorschlägen zum EU-Agrar- sieht. Als wichtige Handlungsfelder nennt sie budget geschuldet ist. So fehlen Hinweise zur u. a. Innovationen, Investitionen sowie Beratung Ausgestaltung der aus Sicht der vermarktenden und Bildung. Auch den eingeschlagenen Kurs Genossenschaften relevanten Instrumente der der Markt- und Exportorientierung will sie kon- Gemeinsamen Marktorganisation. sequent fortführen. Der DRV begrüßt im Grundsatz die Über- legungen, vor allem im Hinblick auf die Aussa- Umwelt- und Klimaziele im Blick gen zur generellen Politikorientierung. Zugleich mahnt der DRV an, bei aller gebotenen Flexibili- Zudem unterstreicht die Kommission die Not- tät, nicht vom Grundprinzip gemeinsamer Re- wendigkeit, die landwirtschaftliche Produktion geln in der EU-Agrarpolitik abzurücken. Ein Fli- insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Sie strebt ckenteppich unterschiedlicher nationaler oder an, die finanzielle Unterstützung der Landwirte gar regionaler Instrumente der Einkommens- in der GAP noch stärker an Umwelt- und Klima- stützung würde die Gefahr von Wettbewerbsver- zielen auszurichten. In einem neuen System- zerrungen im Binnenmarkt, die z. T. bereits be- ansatz sollen entsprechende Ziele zwar auf Ge- stehen, weiter erhöhen. meinschaftsebene festgelegt werden, bei der Erneut hat der DRV auf die spezielle Si- Wahl der zur Umsetzung erforderlichen Maß- tuation der als Mehrfamilienbetriebe geführten nahmen soll aber den Mitgliedstaaten im Sinne Agrargenossenschaften in Ostdeutschland hin- der Subsidiarität deutlich mehr Spielraum ein- gewiesen, die auf jeden Fall angemessen be- geräumt werden. rücksichtigt werden müssen. RaiffeisenMagazin 06|2017 7
Alle acht Plakatmotive stehen neben weiteren Materialien als Download zur Verfügung: https://raiffeisen2018.de/ kampagnenmaterial
Bei Fragen hilft Ihnen der DRV, E-Mail: Raiffeisenjahr@drv.raiffeisen.de und Tel. 030 856 214 440, Dr. Claudia Döring.
Deutscher Getreidehandel Exportmärkte rücken in den Fokus Text: RA Guido Seedler | Foto: Alexandra Thiel D eutschland verfügt über einen leistungs- Märkte bei Bedarf zu stabilisieren und damit starken Getreideanbau. Im Mittel der letzten Preisrisiken zu senken. Die deutsche Getreide- Jahre wurden jeweils knapp 48 Mio. t eingefah- wirtschaft hat weltweit einen sehr guten Ruf als ren. Eine Menge, die den Verbrauch regelmäßig Erzeuger von Qualitätsgetreide. Dieses Image übersteigt. Von besonderer Bedeutung sind da- gilt es, zukünftig noch stärker zu nutzen. bei Weizen, der mit ca. 25 Mio. t rund die Hälfte Allerdings sind viele interessante Märkte der Ernte ausmacht, gefolgt von Gerste mit gut für deutsches Getreide aufgrund phytosanitärer 10 Mio. t. Handelshemmnisse nicht zugänglich. Eine zen- Die Absatzmöglichkeiten für Getreide trale Aufgabe des DRV besteht mittlerweile da- stoßen in Deutschland zusehends an ihre Gren- rin, für seine Mitgliedsunternehmen solche zen. Die Nachfrage an Brotgetreide zeigt sich Märkte zu öffnen. So konnte der Verband das insgesamt konstant, der Bedarf der Mischfutter- BMEL und das Julius Kühn-Institut (JKI) dazu be- industrie dürfte u. a. aufgrund der sich ändern- wegen, ein Marktöffnungsverfahren für Weizen den Einstellung zum Fleischkonsum sinken. und Gerste nach China einzuleiten. Gleichzeitig wächst aber die weltweite Nachfrage nach hochwertigem Getreide. Grund China ist ein wichtiger Zukunftsmarkt genug für die genossenschaftliche Getreidewirt- schaft, diesem Marktsegment mehr Aufmerk- Der stark wachsende chinesische Markt fragt be- samkeit zu widmen. Vielfältige internationale reits heute große Mengen an Weizen und Gerste Handelsbeziehungen tragen dazu bei, nationale auf dem Weltmarkt nach. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Leider ist deutsches Getreide aufgrund phytosa- nitärer Hemmnisse bislang für diesen Markt ge- sperrt. Ende der 1990er-Jahre wurde versehent- lich eine mit Zwergsteinbrand belastete Weizen- partie nach China verschifft. Seither ist das Reich der Mitte nicht mehr zugänglich. Um diese unbefriedigende Situation zu ändern, unterstützen der DRV gemeinsam mit Die Vertreterin des JKI übergibt gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) sowie Verantwortlichen der Getreidehandelsverbände den Getreidehandelsverbänden VdG und BVA DRV, VdG und BVA die Dossiers an einen chine- sischen Regierungsvertreter. das Marktzugangsverfahren des BMEL. Dossiers 10 RaiffeisenMagazin 06|2017
über die Produktion von Weizen und Gerste in Deutschland wurden vom JKI mit tatkräftiger grünewoche.de Unterstützung der Handelsverbände erstellt und Vertretern der chinesischen Einfuhrkontrollbe- hörde im Oktober in Berlin übergeben. Damit Selbstversorger WILLKOMMEn! wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Markt- öffnung vollzogen. Ein weiterhin erforderliches Weizen-Mo- nitoring, mit dem die „Befallsfreiheit von Zwerg- steinbrand“ nachgewiesen werden soll, wurde zur Ernte 2016 gestartet und 2017 fortgesetzt. Die Finanzierung wird von den beteiligten Ver- bänden und ihren Mitgliedsunternehmen sicher- gestellt. Mit endgültigen Ergebnissen ist im Sommer 2018 zu rechnen. Weitere Interessensbekundungen Neben China bieten aber auch andere Staaten attraktive Absatzperspektiven. Ein auf Initiative des DRV vom BMEL im September durchgeführ- tes Branchengespräch wurde genutzt, um Ex- portwünsche nach Mexiko, Indien und Indone- sien anzumelden. Unmittelbar danach wurden entsprechende Interessensbekundungen beim Bundesministerium eingereicht, die zwingende Voraussetzung für die Eröffnung von Markt- zugangsverfahren sind. Grüne woche Langwierige Prozesse 19.– 28. Januar 2018 Auch wenn es dem DRV gelungen ist, wichtige Schritte zur Öffnung des chinesischen Marktes Bei Abgabe dieses Coupons zu bewirken, ist derzeit nicht absehbar, wann wird an den Tageskassen des Raiffeisen Magazin Messegeländes die Eintrittskarte dieser Markt tatsächlich bedient werden kann. auf 10 EUR ermäßigt. Der DRV treibt die wichtigen Export-Projekte mit Diese Ermäßigung gilt pro Coupon Hochdruck voran. für bis zu zwei Personen.
Journalistentag NRW Landwirtschaft trifft Medien Text: Dr. Verena Schütz | Fotos: Marietheres Förster/AHA G enossenschaften und Berufsstand engagier- (Journalistin) und Prof. Dr. Matthias Kussin ten sich erstmals auf dem Journalistentag (Hochschule Osnabrück) unter der Moderation NRW 2017 im Landschaftspark in Duisburg. Eine von Dr. Wilfried Bommert. Die bekannten Fron- Kommunikationsplattform bieten und sich den ten wurden nicht zuletzt durch die Einleitung des Diskussionen stellen, mit diesem Ziel waren drei WDR-Moderators aufgezeigt. Die Kritik am Sys- genossenschaftliche Unternehmen, der DRV und tem der Lebensmittelherstellung und der Nutz- der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsver- tierhaltung konnte im 45-minütigen Workshop band mit einem Gemeinschaftsstand angetreten. nicht ausgeräumt werden. Dies war aber auch Der Journalistentag ist mit mehr als 400 Besu- nicht der Anspruch. Vielmehr stand das Ge- chern weit über die Grenzen des Bundeslandes sprächsangebot im Mittelpunkt. Vor allem bei hinaus bekannt. Informationsstände, Diskussi- den weiteren Gesprächen wurde im Verlauf des onsforen und Workshops widmen sich aktuellen Journalistentages deutlich, dass dieser Dialog Themen, die aus Sicht der Medienschaffenden gewünscht ist. Klar wurde zudem, dass an einem von Bedeutung sind. Unter dem Titel „Ein Dauer- gemeinsamen Weg und einer von mehreren Sei- konflikt? Von Erwartungen, Lobbys und dem Um- ten beleuchteten Berichterstattung weiter gear- gang mit Fakten“ diskutierten Dirk Nienhaus beitet werden muss. Auf jeden Fall hat sich das (selbstständiger Landwirt), Oda Lambrecht Engagement gelohnt und macht Mut für mehr. 12 RaiffeisenMagazin 06|2017
Internationale Grüne Woche 2018 Vom Wein bis zum Schwein Text: Nora Haunert D er Deutsche Raiffeisenverband (DRV) stellt falt und die Wertschöpfungskette. Neben den mit seinem Messestand bei der Internationa- wesentlichen Merkmalen und Besonderheiten len Grünen Woche 2018 die Genossenschaften der Rechtsform erfahren Messebesucher alles im grünen Bereich mit ihren vielfältigen Produk- rund um den wertvollen Rohstoff Milch. ten und Leistungen vor. Interaktiv und mithilfe von wissensbasierten Spielen werden spannen- „Wir transportieren Tierschutz“ de Informationen rund um die genossenschaftli- chen Prinzipien präsentiert. Praktiker stehen Das ist der bewährte dritte Schwerpunkt als Ansprechpartner zur Verfü- des DRV-Infostandes 2018. Im begeh- gung und sogenannte GENOscouts baren Tiertransporter erleben die Be- berichten von ihrer Arbeit. sucher einen Perspektivwechsel. Sie erfahren alles über die umfangrei- „Wir sind im Grünen Bereich – chen Anforderungen, Regeln und Das WIR ist unsere Stärke“ Voraussetzungen des tiergerech- ten Transports und gewinnen Mit diesem Motto wird die große Band- realitätsnahe Eindrücke, wie breite „vom Wein bis zum Schwein“ vorge- sich Schweine und Kälber während der Fahrt stellt. Spielerisch wird vermittelt, wie weit Ge- verhalten. nossenschaften in Deutschland verbreitet und Das DRV-Team wird tatkräftig durch die wie nah sie am täglichen Leben jedes einzelnen Mitgliedsunternehmen und den Einsatz von Verbrauchers sind. Praktikern aus allen Bereichen der Agrar- und Er- Im Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag nährungswirtschaft unterstützt. Hierfür möchten von Friedrich Wilhelm Raiffeisen stehen die Ak- wir vorab unseren herzlichen Dank aussprechen. tualität der bewährten genossenschaftlichen Prinzipien und vor allem die Menschen, die sich täglich engagieren, im Fokus. Wenn auch Sie Botschafter der „Wir sind die Milch-Macher“ Genossenschaftsidee werden möchten, erfragen Sie gerne Informationen So punktet die genossenschaftliche Molkerei- zum Projekt „GENOscouts“, wirtschaft. Die größten Genossenschaftsmolke- E-Mail: EB@drv.raiffeisen.de. reien Europas geben Einblick in ihre Produktviel- RaiffeisenMagazin 06|2017 13
Deutschland – Mein Garten. Auf dem Weg zur UN-Klimakonferenz Text: Anne-Kathrin Schmalz | Foto: DB AG/Pablo Castagnola A nlässlich der 23. UN-Klimaschutzkonferenz grammwagen stand ganz im Fokus nachhaltig (COP23) reiste die deutsche Regierungs- produzierter Äpfel. delegation – an ihrer Spitze Bundesministerin „Für uns war die Bahnfahrt eine hervor- Dr. Barbara Hendricks, ihre Parlamentarische ragende Gelegenheit, den Konferenzteilneh- Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter und mern die nachhaltige Erzeugung deutscher Äp- Staatssekretär Jochen Flasbarth – mit dem um- fel näherzubringen. Geschmack und Qualität un- weltfreundlichem Sonderzug der Deutschen serer Produkte kamen sehr gut an. Im ,Train to Bahn AG, dem „Train to Bonn“, Anfang Novem- Bonn‘ führten wir intensive Gespräche mit Ent- ber von Berlin ins Rheinland. scheidern aus Politik und Wirtschaft“, sagte Jens Anderson, Marketingleiter der Elbe-Obst Äpfel kamen sehr gut an Erzeugerorganisation r.V., der als „Deutschland – Mein Garten.“-Botschafter mit von der Partie Mit an Bord waren „Deutschland – Mein war. Garten.“, die Verbraucherkampagne der Bun- Während der sechsstündigen Reise über- desvereinigung der Erzeugerorganisationen zeugten sich die Delegierten von den Vorzügen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) und rund 300 der Sorten Elstar, Topaz und Natyra. Probieren Äpfel. Der gut bestückte Thementisch im Pro- war angesagt. Jens Anderson stand als gefrag- ter Ansprechpartner Rede und Antwort, so- dass bei der Ankunft am neuen Haltepunkt „Bonn UN-Campus“ alle 300 Äpfel verteilt und verspeist waren. Bundesministerin Dr. Hendricks zu Besuch bei „Deutschland – Mein Garten.“-Botschafter Jens Anderson 14 RaiffeisenMagazin 06|2017
Betriebsrente Ein Gewinn für alle Beteiligten Karsten Eichner, R+V Versicherung AG | Grafik: R+V BEISPIELRECHNUNG Z um 1. Januar 2018 fällt der Startschuss für das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz, mit dem Beitrag Kostet den Zuschuss die Bundesregierung die betriebliche Altersver- in die bAV Arbeitgeber vom Staat sorgung (bAV) deutlich fördern will. Die steuerlich 240 Euro 168 Euro 72 Euro geförderte „Rente vom Chef“ wird immer wichti- Betriebsaus- … … … gabenabzug ger – im Vorsorgemix jedes einzelnen Beschäftig- 480 Euro 336 Euro 144 Euro ten, aber auch für Betriebe. Nachholbedarf haben hier insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen. Das betrifft auch Genossenschaf- möglichkeiten für Arbeitgeber und Arbeit- ten und landwirtschaftliche Betriebe. nehmer. 왎 Mit dem neuen 15-Prozent-Zuschuss für eine bAV geht jeden an Gehaltsumwandlung des Arbeitnehmers mo- tiviert der Arbeitgeber mehr Mitarbeiter, eine Entweder haben Betriebe bereits eine Betriebs- bAV zu machen. rente für ihre Mitarbeiter abgeschlossen, die an 왎 Eine betriebliche Altersversorgung erhöht die die ab Januar geltenden gesetzlichen Regelungen Mitarbeiterzufriedenheit und damit die Bin- angepasst werden muss. Oder sie denken über dung an das Unternehmen. die künftige Ausgestaltung einer solchen Versor- 왎 Für Beschäftigte mit einem Einkommen bis gungsordnung nach. Das lohnt sich angesichts zu 2.200 Euro im Monat, die eine neue bAV der neuen steuerlichen Möglichkeiten in jedem von ihrem Chef erhalten, bekommt der Ar- Fall – schon für Betriebe ab nur einem Mitarbeiter. beitgeber einen Zuschuss zum Förderbetrag. Besondere Beratungskompetenz bieten die bun- Zusätzlich kann er seinen bAV-Beitrag als Be- desweit mehr als 300 bAV-Berater der R+V zu- triebsausgabenabzug geltend machen. sammen mit den Volksbanken und Raiffeisenban- ken. R+V hat langjährige Erfahrung in der betrieb- lichen Altersversorgung und gehört in Deutsch- » Impressum « land zu den beiden führenden Anbietern. Herausgeber: Deutscher Raiffeisenverband e.V., Pariser Platz 3, 10117 Berlin, www.raiffeisen.de | Ab 2018 bietet die bAV gleichermaßen Vorteile Redaktion: Monika Windbergs, Telefon 030 856214-430, presse@drv.raiffeisen.de | für Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Herstellung: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Neuwied | 왎 Die Erweiterung des steuerlichen Förderrah- Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2017 | Titel: Dirk Laessig mens von 4 auf 8 Prozent der Beitragsbemes- Der Bezug des RaiffeisenMagazins ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. sungsgrenze bedeutet mehr Gestaltungs- RaiffeisenMagazin 06|2017 15
IHR PLUS AN NÄHE. Rundum-Schutz mit dem Landwirt- schaftlichen Versorgungswerk der R+V. Partnerschaft für den Erfolg: R+V-Fachberaterin Sabine Schwanengel und Betriebsleiter Stefan Englert mit Familie Erfahren Sie mehr in allen Volksbanken Raiffeisenbanken, R+V-Agenturen oder auf www.agrarkompetenzzentrum.ruv.de
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