MAKRO-AUSBLICK USA: JETZT GILT ES, DIE KURVE IN RICHTUNG WIRTSCHAFTSWACHSTUM ZU NEHMEN
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Ein Ausblick von Franklin Templeton Fixed Income MAKRO-AUSBLICK USA: JETZT GILT ES, DIE KURVE IN RICHTUNG WIRTSCHAFTSWACHSTUM ZU NEHMEN April 2020 EINE EINZIGARTIGE KRISE Die aktuelle Wirtschaftskrise, die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst wurde, ist eine Sonal Desai, Ph.D. Klasse für sich und unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von den großen Krisen der Chief Investment Officer, Vergangenheit – einschließlich der „Großen Rezession“ von 2009 und der „Großen Franklin Templeton Depression“ von 1929, mit denen sie oft verglichen wird. Fixed Income Die gegenwärtige Rezession wurde von der Regierung als Reaktion auf gesundheitliche Nikhil Mohan, MSc Befürchtungen gezielt verursacht und ist nicht auf grundlegende Ungleichgewichte in der Economist, Research Analyst Realwirtschaft oder im Finanzsektor zurückzuführen. Die politischen Entscheidungsträger Franklin Templeton haben – in den Vereinigten Staaten und anderen großen Ländern – praktisch über Nacht Fixed Income weite Teile der Wirtschaft stillgelegt, indem sie die Menschen mit einem Arbeitsverbot und die Verbraucher mit einer Ausgangssperre belegt haben, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Dies hatte zwei gravierende Auswirkungen. Erstens: Den politischen Entscheidungsträgern war sehr wohl bewusst, dass die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen einer extremen sozialen Distanzierung sofort spürbar und massiv sein würden, und sie leiteten daher ein sofortiges und massives politisches Maßnahmenpaket ein. Der Lockdown der Wirtschaft war ein beispielloser Schritt – aber die gewollt herbeigeführte Abschottung machte es auch viel einfacher, die kurzfristigen Auswirkungen vorherzusagen. Es herrschte deutlich weniger Unsicherheit als beispielsweise beim Ausbruch der globalen Finanzkrise. In den Jahren 2007 bis 2008, als das Finanzsystem zu kollabieren begann, war es für die politischen Entscheidungsträger äußerst schwierig, die Auswirkungen des Zusammenbruchs undurchsichtiger strukturierter Finanzprodukte durch die komplizierten Verflechtungen des globalen Finanzsystems – und die Auswirkungen auf die Realwirtschaft – zu beurteilen. Der US-Kongress verabschiedete den Emergency Economic Stabilization Act erst im Oktober 2008, mehr als ein Jahr nach dem Ansturm auf die Bank Northern Rock im Vereinigten Königreich (September 2007). Als die politischen Entscheidungsträger jetzt ihre Leitlinien zur Ausgangsbeschränkung herausgaben, hatten sie eine viel größere Übersicht über die Auswirkungen, und sie wussten, dass diese sehr schnell eintreten würden. Der dramatische Anstieg der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung war erschütternd, aber nicht unerwartet. Die fiskal- und geldpolitische Reaktion wurde ebenfalls erwartet, war jedoch in ihrer Geschwindigkeit und Entschlossenheit schockierend.
Die Federal Reserve (Fed) kündigte eine unbefristete quantitative Lockerung (QE) an und führte eine neue Reihe von Fazilitäten ein, um den Kreditfluss an Haushalte und Unternehmen zu erleichtern. Der US-Kongress verabschiedete ein 2,2 Billionen USD schweres fiskalisches Maßnahmenpaket mit dem Ziel, neben sonstigen Prioritäten die Arbeitslosenunterstützung zu erhöhen und Unternehmen bei der Bezahlung ihrer Mitarbeiter zu unterstützen. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass mit einer Verlängerung des Lohnschutzprogramms (Payroll Protection Program) sowie einer zusätzlichen Unterstützung für die Behörden der Bundesstaaten und Kommunen bald weitere fiskalische Anreize folgen könnten. Die Verhandlungen im US-Kongress laufen zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels noch. Ein umfassendes zweites Paket mit einer wichtigen Infrastrukturkomponente scheint in naher Zukunft weniger wahrscheinlich, sollte aber nicht ausgeschlossen werden. ABBILDUNG 1 Kredite an Großkonzerne Direktzahlungen an COVID-Maßnahmen WOFÜR WERDEN DIE 425 Mrd. USD Familien bundesstaatliche und FINANZMITTEL kommunale Behörden 300 Mrd. USD EINGESETZT? 274 Mrd. USD Verteilung der 2 Bio. USD aus dem CARES-Gesetz (sämtliche Beträge sind in Mrd. angegeben) April 2020 Zusatzzahlungen auf Krankenhäuser Bundesstaatliche & Kleinunternehmen Leistungen der 100 Mrd. USD kommunale Arbeitslosenversi- Behörden: 377 Mrd. USD Unterstützung des cherung Bildungswesens 260 Mrd. USD usw. 65,8 Mrd. USD Luftfahrt- Studiendarlehen Gesund- heitsver- branche 43,7 Mrd. USD sorgung für 58 Mrd. USD Veteranen 20 Mrd. USD Bevorratung, Öffentli- Lebensmittelhilfe che (SNAP), Impfstoffe Dienste 42,5 Mrd. USD (sonstige) 17 Mrd. USD Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, US-Finanzministerium. Zweitens: Die meisten Unternehmen und Betriebe sind davon ausgegangen, dass der plötzliche Stillstand der Wirtschaft nur vorübergehend sein würde. Dies zeigt sich beson- ders deutlich am sehr hohen Anteil der befristeten Entlassungen an der Gesamtzahl der Entlassungen: Befristete Entlassungen machten fast 80 % der 1,35 Millionen neuen Arbeitsplatzverluste aus, die im März verzeichnet wurden.1 Dies ist aus zwei Gründen wichtig. Zum einen signalisiert es, dass selbst bei der derzeitigen erhöhten Unsicherheit die Mehrheit der betroffenen Unternehmen und Menschen aktuell davon ausgeht, dass die Unterbrechung ihrer Tätigkeit nur vorübergehend sein wird: Die Unternehmen hoffen, bald wieder öffnen zu dürfen und viele ihrer Mitarbeiter wieder an Bord nehmen zu können, während die Arbeitnehmer darauf setzen, an ihre Arbeitsplätze zurückkehren zu können. Der zweite wichtige Punkt ist, dass in früheren Rezessionen ein höherer Anteil an vorübergehenden Entlassungen mit einem schnelleren und stärkeren Beschäftigungsaufschwung in genau den Sektoren verbunden war, in denen der anfängliche Arbeitsplatzverlust am stärksten war. Dies war beispielsweise bei der Rezession von 1981-82 der Fall, die die Fed – unter der Leitung von Paul Volcker – herbeiführte, um die hohe Inflation zu bekämpfen. 2 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
ABBILDUNG 2 Mio. VORÜBERGEHENDE 1,0 1,05 Millionen ENTLASSUNGEN GGÜ. Vorübergehende Arbeitsplatzverluste DAUERHAFTEN Dauerhafte Arbeitsplatzverluste ARBEITSPLATZVERLUSTEN IN DEN USA 0,5 Januar 1995 bis März 2020 0,18 Millionen 0 -0,5 1995 2000 2005 2010 2015 2020 Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Macrobond, BLS. ABBILDUNG 3 % im Jahresvergleich, Prozent GEWISSE PARALLELEN ZU 20 % VORÜBERGEHENDEN Fed Funds – Effektiv VPI Reales BIP ENTLASSUNGEN IN DER 15 % VOLCKER-ÄRA 10 % Januar 1970 bis März 2020 5% 0% Mio. 3,0 2,519 Millionen Vorübergehende Entlassungen 2,5 2,016 Millionen 2,0 1,848 Millionen 1,5 1,0 0,5 Veränderung im Monatsvergleich, Millionen 1,0 Vorübergehende Entlassungen (Monatsvergleich) 0,5 0,0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Macrobond, BLS, Federal Reserve Bank of Dallas, Federal Reserve, BEA. 3 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
ALLE VARIANTEN DER ERHOLUNG SIND NOCH MÖGLICH Die Kombination dieser beiden Faktoren – die sofortige entschlossene Reaktion der politi- schen Entscheidungsträger und die Bereitschaft und der Wunsch von Arbeitnehmern und Unternehmen, die Arbeit schnell wieder aufzunehmen – lässt darauf schließen, dass ein robuster V-förmiger Aufschwung immer noch möglich ist – wenn auch keineswegs garan- tiert. In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass im Gegensatz zu 2008-2009 eine ausgewachsene Finanzkrise zum jetzigen Zeitpunkt höchst unwahrschein- lich erscheint – und Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Finanzkrise die Auswirkungen von Rezessionen verstärkt und verlängert. Anders ausgedrückt: Sowohl die Intensität der Rezession als auch die Form der Erholung sind nach wie vor mit einem sehr hohen Maß an Unsicherheit verbunden, und wenn davon ausgegangen wird, dass ein U- oder L-förmiges Szenario unvermeidlich ist, werden die beiden wichtigsten oben angesprochenen Merkmale der aktuellen Situation vernachlässigt. Hierbei sei kurz angemerkt, dass die Diskussion über V-, U- oder L-förmige Erholungen irreführend sein kann, da viel davon abhängt, ob wir – von Makroökonomen favorisierte – „sequenzielle“ Wachstumsraten von Quartal zu Quartal oder jährliche Wachstumsraten betrachten. In unserer Analyse betrachten wir das Wachstum von Quartal zu Quartal, und unsere Einschätzung der Erholung konzentriert sich auf die Fähigkeit, die Arbeitslosigkeit zu senken und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder auf den Trend vor der Rezession zurückzuführen. Die Intensität der Rezession sowie die Geschwindigkeit und Form der Erholung hängen von drei Faktoren ab: 1. Wie schnell und mit welchen Vorkehrungen die politischen Entscheidungsträger ihre Wirtschaft wieder öffnen; 2. ob eine zweite Ansteckungswelle in der zweiten Jahreshälfte zu einer neuen Runde von Betriebsschließungen führen wird; 3. inwieweit sich das Verhalten von Unternehmen und Verbrauchern nach der Wiedereröffnung der Wirtschaft unterscheiden wird. Lassen Sie uns diese drei Fragen der Reihe nach kurz durchleuchten. Erstens – Rückkehr zu wirtschaftlicher Normalität: Je länger die Wirtschaft lahmgelegt ist, desto größer wird die Zahl der Unternehmen, die in Konkurs gehen oder aufgeben, und je mehr Arbeitnehmer werden dauerhaft arbeitslos (und sind damit also nicht nur vorüberge- hend ohne Beschäftigung). Die daraus resultierenden Verluste von personellem und physischem Kapital könnten den Aufschwung untergraben. Die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit wird nun zunehmend als politische Priorität gesehen – vor allem deshalb, weil sich die Schließung unverhältnismäßig stark auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen auswirkt. In Europa haben eine Reihe von Ländern wie Deutschland, Österreich, Dänemark und die Tschechische Republik bereits erste Schritte in diese Richtung angekündigt oder unternommen; selbst Spanien, eines der am schlimmsten betroffenen Länder, hat die Wiederaufnahme der Produktions- und Bautätigkeit (teilweise) ermöglicht. In den Vereinigten Staaten hat das Weiße Haus Richtlinien herausgegeben, die den Bundesstaaten helfen sollen, ihren individuellen Weg zu planen. Sieben Bundesstaaten an der Ostküste planen gemeinsam eine koordinierte Wiedereröffnung – genau wie sieben Bundesstaaten im Mittleren Westen und drei an der Westküste. Die Neuinfektionen mit COVID-19 und gemeldeten Todesfälle gehen derzeit in ermutigender Geschwindigkeit zurück, was darauf hindeutet, dass die US-Wirtschaft im Laufe des Monats Mai in der Lage sein sollte, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen und im Juni etwas zu verstärken. Wir gehen davon aus, dass die Wiedereröffnung schrittweise erfolgen wird. Wie der Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, Dr. Anthony Fauci, hierzu treffend bemerkte, „wird es nicht so sein, als ob man einen Schalter umlegte“. Da das Virus immer noch in der Bevölkerung aktiv ist, werden sich die politischen Entscheidungsträger wahrscheinlich für eine gestaffelte Wiedereröffnung entscheiden und gleichzeitig Vorkehrungen treffen, um die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu schützen und eine rasante Wiederbeschleunigung der Ansteckung zu verhindern. 4 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
Zweitens – Gefahr einer zweiten Welle: Die meisten Experten erwarten, dass im Herbst, wenn die neue Grippesaison beginnt, auch das Coronavirus zurückkommen wird – die Frage ist nur, mit welcher Intensität. Die politischen Entscheidungsträger sind sich sehr wohl bewusst, dass die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen katastrophal sein werden, wenn die Ansteckung im Herbst wieder aufflammt und eine erneute Abschaltung der Wirtschaft erzwingt. Unsere Ausgangsannahme ist daher, dass sie bei der Wiedereröffnung der Wirtschaft die notwendigen Vorkehrungen treffen werden, um dies zu verhindern. Dabei wird der Schwerpunkt auf mehreren Arbeitsfeldern liegen: Antikörpertests, Therapie und Impfstoffe. Wir betrachten eine zweite Ansteckungswelle, die intensiv genug ist, um eine erneute Abschaltung zu verursachen, als eher unwahrscheinliches Risiko. Drittens —Veränderungen im Geschäfts- und Verbraucherverhalten: Werden die Menschen künftig deutlich weniger geneigt sein, mit dem Flugzeug zu reisen, in Bars und Restaurants zu gehen, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und in großen Städten zu leben? Wir glauben, dass dies bis zu einem gewissen Grad der Fall sein wird, zumindest in den ersten Monaten nach der Wiedereröffnung der Wirtschaft. Die Intensität und Dauer des veränderten Verhaltens werden jedoch wahrscheinlich je nach Altersgruppe mit ihren unterschiedlichen Risikofaktoren sowie in den verschiedenen Ländern mit ihren eigenen kulturellen Besonderheiten variieren. Wir berücksichtigen diese Faktoren in unseren Hypothesen über das unterschiedliche Tempo der Erholung in den verschiedenen Wirtschaftssektoren. Im nächsten Abschnitt dieses Artikels erläutern wir unsere Rezessions- und Erholungsszenarien für die Vereinigten Staaten. EINE REZESSION, DIE DIE SCHWÄCHSTEN SCHICHTEN DER GESELLSCHAFT TRIFFT In unseren Szenarien gehen wir davon aus, dass die US-Politiker im Mai damit beginnen werden, ihre Wirtschaft schrittweise wieder zu öffnen, wobei sich das Tempo, mit dem die verschiedenen Sektoren wieder anlaufen dürfen, im Juni beschleunigen wird. Die US-Wirtschaft war solide in das Jahr 2020 gestartet und wurde von einem außerge- wöhnlich starken Arbeitsmarkt, steigenden Haushaltseinkommen und Aktienkursen auf Rekordhöhe begleitet. Anfang März zeigten häufig aktualisierte Datenquellen jedoch erste Anzeichen von Schwäche in den Sektoren, die am stärksten von der COVID-19-Krise betroffen sind: Freizeit und Gastgewerbe, Reiseverkehr sowie Groß- und Einzelhandel. ABBILDUNG 4 Prozent AUSWIRKUNG VON 10 % COVID-19 NACH 0% BRANCHE – ÄNDERUNG -10 % DER ÖFFNUNGSZEITEN -20 % VON US-UNTERNEHMEN -30 % 1. März 2020 bis -40 % 15. April 2020 -50 % -60 % -70 % Schönheit & Körperpflege Einzelhandel -80 % Freizeit & Unterhaltung Nahrungsmittel & Getränke -90 % 10 % 0% -10 % -20 % -30 % -40 % -50 % -60 % -70 % Haus & Reparatur Verkehrswesen -80 % Fachdienstleistungen Gesundheitswesen & Fitness -90 % 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 März 2020 April 2020 Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Macrobond, Homebase. 5 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
Innerhalb von weniger als einem Monat, als eine Reihe von Bundesstaaten Ausgangssperren verhängten, kam die Aktivität in mehreren Sektoren zum Stillstand, und die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an: Die Arbeitslosenanträge schnellten bis zur zweiten Aprilwoche auf insgesamt 22 Millionen hoch, von durchschnittlich etwas mehr als 200.000 in den voran- gegangenen zwölf Monaten. Die Unsicherheit in der Wirtschaft nahm zu, und sowohl das Vertrauen der Unternehmen als auch das der Verbraucher brach ein. Die Schließung hat die am stärksten gefährdeten Gesellschaftsgruppen unverhältnismäßig stark getroffen: Die Arbeitsplatzverluste waren unter weniger gebildeten und weniger qualifizierten Arbeitskräften sowie afroamerikanischen und hispanischen Minderheiten wesentlich höher. Diese Arbeitnehmergruppen waren die letzten, die von dem angespannten Arbeitsmarkt durch bessere Arbeitsplätze und steigende Einkommen zu profitieren begannen, und sie verfügen im Allgemeinen über ein sehr begrenztes finanzielles Polster; die vom Fed-Vorstand im Jahr 2016 durchgeführte Untersuchung der Verbraucherfinanzen ergab, dass etwa 25 % dieser Haushalte über weniger als 400 US-Dollar an liquiden Ersparnissen verfügen, und 60 % haben nicht genügend liquides Sparguthaben, um mindestens drei Monate zu überstehen. Analog dazu haben die Beschäftigten in den vier am stärksten von der Schließung betrof- fenen Branchen (Freizeit und Gastgewerbe, Einzelhandel, Verkehrswesen und sonstige Dienstleistungen) ein Medianeinkommen, das unter dem landesweiten Niveau von 48.700 USD liegt – und sie machen fast 30 % der Beschäftigten aus. ABBILDUNG 5 Index, Januar 2020=100 US- 120 VERBRAUCHERSTIMMUNG UND -ERWARTUNGEN 100 SINKEN DEUTLICH 87,0 80 77,3 Dezember 2006 bis 77,1 April 2020 60 40 Konsumerwartungen, Conference Board Konsumerwartungen, Univ. Michigan 20 Verbraucherstimmung, Univ. Michigan 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Macrobond, TCB, University of Michigan. ABBILDUNG 6 Prozent US-ARBEITSLOSENQUOTE 18 % NACH Geringer als High-School-Abschluss BILDUNGSABSCHLUSS 15 % High-School-Abschluss College- oder Associate-Abschluss Januar 2007 bis März 2020 Bachelor oder höher 12 % 9% 6,8 % 6% 4,4 % 3% 3,7 % 2,5 % 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Macrobond, BLS. 6 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
POLITISCHE REAKTION: ABFEDERUNG UND ANREIZ Die politische Reaktion erfolgte, wie im vorigen Abschnitt erwähnt, ebenso schnell: Nur zwei Wochen, nachdem Präsident Trump den nationalen Notstand ausgerufen hatte (13. März), verabschiedete der Kongress den Coronavirus Aid, Relief and Economic Security Act (CARES) und mobilisierte damit über 2 Billionen USD, um die Arbeitslosenunterstützung zu verbessern, Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Lohnzahlungen zu unterstützen und Geld in die Taschen der von der Schließung betroffenen Haushalte zu spülen. Die Fed hatte sogar noch früher gehandelt, indem sie eine unbefris- tete quantitative Lockerung ankündigte, und daraufhin eine neue Reihe von Fazilitäten einführte, um Kredite in Höhe von bis zu 2,3 Billionen USD für Haushalte, Unternehmen, Finanzmärkte sowie bundesstaatliche und kommunale Behörden zu ermöglichen. Die Bilanz der Fed hat sich innerhalb weniger Wochen bereits um 1,8 Billionen USD auf ein neues Rekordhoch von 6,1 Billionen USD ausgeweitet. Der Schwerpunkt sowohl der geldpolitischen als auch der fiskalischen Maßnahmen liegt darauf, die negativen Auswirkungen der vorübergehenden Schließung zu minimieren. Unternehmen werden dabei unterstützt, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten, und den Menschen wird geholfen, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, indem eine finanzielle Rettungsleine in einer Zeit des Einkommensverlustes geschaffen wurde. Die von der Politik zur Verfügung gestellte Einkommensbeihilfe ist beträchtlich. Durch die Pandemiearbeitslosenhilfe (Pandemic Unemployment Assistance, PUA) nach dem CARES- Gesetz wird die landesweite durchschnittliche Arbeitslosenversicherungsleistung von 356 USD mehr als verdoppelt: Arbeitnehmer, die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung beantragen, haben bis zu vier Monate lang Anspruch auf zusätz- liche 600 USD pro Woche. Dies wird dazu beitragen, einen großen Teil des Lohns von ABBILDUNG 7 USD/Woche Rate 1,4 LEISTUNGEN DER ARBEITS- 1.800 USD Durchschnittlicher Wochenlohn, links Erhöhte Ersatzrate, rechts LOSENVERSICHERUNG Durchschnittliche wöchentliche staatliche Leistung, links NACH BUNDESSTAAT Durchschnittliche wöchentliche Leistung mit Aufstock- 1.600 USD ung des Bundes von 600 USD/Woche, links 1,2 Höhere Leistungen aus dem Maßnahmenpaket 1.400 USD Stand: März 2020 1,0 1.200 USD 0,8 1.000 USD 800 USD 0,6 600 USD 0,4 400 USD 0,2 200 USD Delaware North Carolina New Mexico South Carolina Maryland Missouri Nevada Hawaii Alaska Wyoming New York Massachusetts Puerto Rico Connecticut Kalifornien Washington New Jersey Illinois Colorado Texas Minnesota Virginia New Hampshire Vereinigte Staaten Georgia Ohio Pennsylvania North Dakota Rhode Island Arizona Tennessee Florida Utah Louisiana Wisconsin Indiana Iowa Alabama Oklahoma Kentucky Vermont Nebraska West Virginia Jungferninseln District of Columbia Maine Montana South Dakota Idaho Michigan Kansas Arkansas Oregon Mississippi Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, US-Arbeitsministerium. 7 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
Niedriglohnempfängern zu ersetzen; in der Tat wird (a) in bestimmten Staaten die gesamte Arbeitslosenunterstützung den Wochenlohn einiger Arbeitnehmer vor der Krise übersteigen, wie Sie in der obigen Grafik sehen können; und (b) landesweit die erhöhte Arbeitslosenunterstützung die Durchschnittslöhne im Freizeit- und Gastgewerbe um 80 % und im Einzelhandel um 30 % übersteigen, wie in der folgenden Grafik dargestellt. Dollar ABBILDUNG 8 1.200 USD LEISTUNGEN DER US- Durchschnittliche Wochenlöhne Wöchentliche Leistung Wöchentliche Leistung der ARBEITSLOSENVERSICHE- der Arbeitslosenversicherung Arbeitslosenversicherung + Aufstockung 1.000 USD RUNG NACH SEKTOR Höhere Leistungen aus dem 800 USD Maßnahmenpaket 600 USD Stand: März 2020 400 USD 200 USD Alle Arbeitnehmer Freizeit & Gastgewerbe Sonstige Dienstleistungen Einzelhandel Verkehrswesen Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, US-Arbeitsministerium. Dies unterstreicht einen sehr wichtigen Punkt: In dem Maße, in dem diese Finanzhilfe wirksam und rechtzeitig bereitgestellt wird, wird sie nicht nur der Abfederung dienen, sondern tatsächlich die Kaufkraft bestimmter Personengruppen stärken und somit eher als Anreiz denn als Versicherung dienen. ERHOLUNGSSZENARIEN Es herrscht natürlich ein hohes Maß an Unsicherheit darüber, wie wirksam die fiskalischen Gegenmaßnahmen sein werden. Wir haben daher zwei verschiedene Szenarien simuliert: eines mit „mäßiger Durchschlagskraft“ und eines mit „starker Durchschlagskraft“. Als Vergleichsmaßstab haben wir auch ein fiktives Szenario „ohne fiskalischen Anreize“ (oder mit einer völlig unwirksamen Fiskalpolitik) entwickelt, um die voraussichtlichen Auswirkungen der fiskalischen Maßnahmen bewerten zu können. Abbildung 9 unten zeigt unsere Wachstumsaussichten für die nächsten acht Quartale bei diesen drei Szenarien. ABBILDUNG 9 Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 FRANKLIN TEMPLETON Kein fiskalischer Anreiz Mäßige Durchschlagskraft Starke Durchschlagskraft FIXED INCOME – fiskalischer Maßnahmen fiskalischer Maßnahmen WACHSTUMSAUSSICHTEN Q4-2019 2,1 % 2,1 % 2,1 % FÜR DIE NÄCHSTEN ACHT Q1-2020 -8,7 % -8,7 % -8,7 % QUARTALE Q2-2020 -29,9 % -29,2 % -29,2 % Reales BIP (% ggü. Q3-2020 10,3 % 16,3 % 20,1 % Vorquartal, annualisiert) Q4-2020 8,0 % 11,0 % 14,8 % Q1-2021 6,0 % 7,2 % 8,1 % Q2-2021 5,4 % 6,2 % 7,0 % Q3-2021 3,3 % 3,4 % 3,7 % Q4-2021 2,6 % 2,7 % 3,0 % Prognosewerte sind kursiv dargestellt. Quelle: Franklin Templeton Fixed Income Research. Dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen, kann nicht zugesichert werden. 8 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
In allen drei Szenarien werden unsere Prognosen auf der Grundlage der Bruttowertschöpfung und der Beschäftigung in elf wichtigen Industriezweigen erstellt. In unseren Modellen – kein fiskalischer Anreiz, mäßige Durchschlagskraft und starke Durchschlagskraft – legen wir sowohl eine stärkere Erholung der Beschäftigung als auch eine robustere Erholung der Produktivität zugrunde. In allen drei Szenarien gehen wir sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal 2020 von einem gleich starken Anstieg der Arbeitslosigkeit und einem deutlichen Rückgang der Produktivität aus. Wir setzen voraus, dass das Freizeit- und Gastgewerbe, der Groß- und Einzelhandel sowie freiberufliche und Unternehmensdienstleistungen am stärksten betroffen sein werden, dass aber alle elf Branchen zwischen März und Juni dieses Jahres starke Arbeitsplatzverluste erleiden werden, wodurch die Arbeitslosenquote auf etwa 15 % steigen wird. Wir erwarten eine Schrumpfung des realen BIP um fast 9 % im ersten Quartal 2020 und prognostizieren einen weiteren Rückgang um fast 30 % im zweiten Quartal.2 Ohne fiskalische Reaktion geht unser Szenario davon aus, dass bis Mitte des nächsten Jahres nur die Hälfte der verlorenen Arbeitsplätze wiedergewonnen werden, so dass die Arbeitslosenquote über 9 % liegen würde. Die Erholung des BIP wäre dementsprechend schwach und würde eher einer U-förmigen Erholung entsprechen. Die US-Wirtschaft würde in diesem Jahr um fast 6 % schrumpfen und 2021 um weniger als 3 % zulegen. ABBILDUNG 10 Reales BIP – prognostizierte Werte Prognostizierte Arbeitslosenquote SZENARIO-ANALYSE VON Billionen (USD) Arbeitslosenquote (%) FRANKLIN TEMPLETON 20,5 USD 16 % FIXED INCOME Stand: März 2020 20,0 USD 14 % 19,5 USD 12 % 19,0 USD 10 % 18,5 USD 8% 18,0 USD 6% 17,5 USD 4% Q1 2019 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 2020 Q3 Q4 Q1 2021 Q2 Q3 Q4 März 19 Juli 19 Nov. 19 März 20 Juli 20 Nov. 20 März 21 Juni 21 Kein fiskalischer Anreiz Mäßige Durchschlagskraft Starke Durchschlagskraft Trend Prognose fiskalischer Maßnahmen fiskalischer Maßnahmen Quellen: Franklin Templeton Fixed Income Research, Macrobond, FTI Fixed Income Research, BLS, BEA. Dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen, kann nicht zugesichert werden. In unserem Szenario mit einer mäßigen Durchschlagskraft der fiskalischen Maßnahmen würden in der Wirtschaft bis Mitte nächsten Jahres drei Viertel der gesamten Arbeitsplatzverluste wettgemacht. Selbst ein mäßiger Erfolg ermöglicht eine eher V-förmige Erholung mit einem annualisierten Quartalswachstum von 16 % im dritten Quartal und 11 % im vierten Quartal dieses Jahres. Wird eine mäßige Durchschlagskraft vorausgesetzt, federt die fiskalische Unterstützung den Schlag im Jahr 2020 ab, indem sie die Schrumpfung auf knapp 5 % begrenzt, und führt im Jahr 2021 zu einem BIP-Wachstum von 4,5 %, wobei die Arbeitslosenquote bis Mitte nächsten Jahres auf 6,5 % sinkt. Besitzen die Maßnahmen eine starke Durchschlagskraft, gewinnt die Wirtschaft bis Mitte nächsten Jahres fast 90 % ihrer verlorenen Arbeitsplätze zurück, wodurch die Arbeitslosenquote auf 5 % sinkt. Die Erholung des BIP folgt einem V-förmigen Kurs, mit einer 20%igen Expansion im dritten Quartal 2020, gefolgt von einer 15%igen Expansion im vierten Quartal; die fiskalische Reaktion begrenzt die diesjährige Rezession auf „nur“ 4,5 %, gefolgt von einer 6%igen Expansion im nächsten Jahr. 9 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Wirtschaft selbst im Szenario mit einer starken Durchschlagskraft bis Ende nächsten Jahres nicht wieder auf den Wachstumskurs vor der Rezession zurückkehrt (und drei Millionen derjenigen, die in der Rezession ihren Arbeitsplatz verloren haben, immer noch arbeitslos sind). Die Auswirkungen der Abschaltung von März bis Mai sind so gravierend, dass die Wirtschaft selbst dann, wenn im Mai eine allmähliche Wiedereröffnung der Wirtschaft beginnt, und selbst mit einem massiven und rechtzeitigen fiskalischen Maßnahmenpaket, auch Ende nächsten Jahres noch nicht vollständig zu ihrem Wachstumstrend vor der Krise zurückgekehrt sein wird. Blickt man jedoch über das Jahr 2021 hinaus, so könnte, wenn die Fiskalpolitik erfolgreich greift, ein großer Teil des Schadens behoben sein und die Wirtschaft wieder auf einen soliden Expansionspfad zurückkehren. Zudem darf nicht vergessen werden, dass wir uns in unseren Szenarien auf die fiskalpoliti- sche Reaktion konzentriert und die Auswirkungen der ebenso entschiedenen geldpolitischen Reaktion nicht modelliert haben – wir sehen daher ein gewisses Potenzial für eine positivere Entwicklung als von uns prognostiziert. GESUNDHEITLICHE UND WIRTSCHAFTLICHE UNSICHERHEIT – EIN SCHWIERIGER KOMPROMISS Insgesamt unterstreichen unsere Simulationen das hohe Maß an Unsicherheit, mit dem wir nach wie vor konfrontiert sind. Während eine kurze und heftige Rezession bereits unaus- weichlich scheint, sind derzeit noch viele verschiedene Formen der Erholung denkbar. Die politischen Entscheidungsträger stehen vor einem schwierigen Kompromiss zwischen gesundheitlicher und wirtschaftlicher Unsicherheit. Wenn sie die Wirtschaft rechtzeitig und reibungslos wieder öffnen, könnten die enormen fiskal- und geldpolitischen Anreize in der Pipeline im Laufe der nächsten sechs Quartale eine sehr starke Erholung bewirken. Dazu muss eine gewisse Unsicherheit an der Ansteckungsfront in Kauf genommen werden – mit den richtigen Vorkehrungen wäre dies jedoch machbar. Auf der anderen Seite verringert eine Verlängerung der Abschaltung zwar die virusbedingte gesundheitliche Ungewissheit, erhöht jedoch das Risiko, dass zunehmende Konkurse den Anteil der dauerhaften Arbeitsplatzverluste steigern und zu einer viel langsameren und schwächeren Erholung führen. Wir sollten uns auch vor Augen halten, dass eine intensivere und längere Rezession ebenfalls Gesundheitsrisiken birgt – Rezessionen sind mit einem Anstieg von Selbstmorden, Drogentoten, Depressionen und häuslicher Gewalt verbunden. Zur Veranschaulichung werden in der folgenden Abbildung unsere drei Szenarien mit der tatsächlichen Erholung nach der globalen Finanzkrise verglichen. Sollten sich die fiskali- schen Maßnahmen als unwirksam erweisen, würde sich die Wirtschaft nach einem anfänglichen Aufschwung auf einem schwachen Wachstumskurs einpendeln, der sich nicht von dem nach der globalen Finanzkrise unterscheidet. In unserem Szenario mit äußerst erfolgreichen Maßnahmen könnte die US-Wirtschaft im Vergleich dazu ein weitaus stärkeres Wiederaufblühen erleben als vor zehn Jahren – und aus der völlig anderen Beschaffenheit der gegenwärtigen Krise Kapital schlagen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor liegt in der unterschiedlichen Geschwindigkeit der Erholung der Nachfrage- und Angebotsseite der Wirtschaft, mit erheblichen Auswirkungen auf die Preisdynamik. In den nächsten Monaten ist ein Aufwärtsdruck auf die Inflation kaum vorstellbar. Sollte es jedoch zu einem kräftigen Aufschwung kommen, müssen wir darauf achten, dass die Erholung der Nachfrage angesichts der beträchtlichen geld- und fiskalpoli- tischen Impulse allmählich zu einem anhaltenden Inflationsdruck führen könnte. Darüber hinaus wird die Wirtschaft mit einem massiven fiskalischen und geldpolitischem Überhang aus dieser Krise hervorgehen – mit einer deutlich höheren Bilanzsumme der Fed und einem höheren Verhältnis der Staatsverschuldung zum BIP. Dies wird wahrscheinlich zu Ungleichgewichten und Verwerfungen führen, die Finanzinvestoren im Auge behalten und letztendlich in ihre Strategien einbeziehen müssen. 10 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
ABBILDUNG 11 Werte SZENARIO-ANALYSE VON 106 Kein fiskalischer Anreiz FRANKLIN TEMPLETON Mäßige Durchschlagskraft fiskalischer Maßnahmen FIXED INCOME – BIP- 104 Starke Durchschlagskraft fiskalischer Maßnahmen PROGNOSE IM VERGLEICH Globale Finanzkrise 102 MIT GLOBALER Prognose FINANZKRISE 100 Stand: März 2020 98 96 94 92 90 -12 -11 -10 -9 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Quartale Franklin Templeton Fixed Income Research, Macrobond, FTI Fixed Income Research, BLS, BEA. Dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen, kann nicht zugesichert werden. In den kommenden Wochen müssen wir natürlich weiterhin den Trend bei Neuerkrankungen, Krankenhausaufenthalten, Belegung der Intensivstationen und Todesfällen in den einzelnen Bundesstaaten beobachten. Die Daten der nächsten zwei Wochen werden hoffentlich bestätigen, dass die meisten, wenn nicht sogar alle Bundesstaaten den Höhepunkt überschritten und das Schlimmste hinter sich haben. Diese Daten müssen jedoch unbedingt weiterhin überwacht werden, um sicherzustellen, dass bei einer Lockerung der sozialen Distanzierung und der Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivität ein Wiederaufflammen der Ansteckung begrenzt und kontrolliert bleibt. Ebenso werden nachhaltige Fortschritte bei der Steigerung der Kapazität der Krankenhäuser und der weiteren Verbesserung der Testmöglichkeiten wichtig sein, um die Stabilität der Genesungsraten zu gewährleisten. FAZIT Wir müssen eine historisch einzigartige Krise meistern. Dies bedeutet, dass wir vor einer ganzen Reihe neuer Herausforderungen stehen, aber auch, dass wir nicht davon ausgehen sollten, dass es sich um eine Wiederholung der schlimmsten Rezessionen der Vergangenheit handelt – auch wenn dieses Risiko besteht. Es ist immer noch jede Form der Erholung möglich. Die sofortige und massive politische Reaktion zu Beginn der Krise lässt einen soliden Wirtschaftsaufschwung immer noch in greifbare Nähe rücken. Um dies zu erreichen, müssen unserer Meinung nach die politischen Entscheidungsträger die Wirtschaft rechtzeitig und mit den richtigen gesundheitli- chen Sicherheitsvorkehrungen wieder öffnen. Eine kluge und rasche Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit kann diejenigen schützen, die am anfälligsten für das Virus sind, und auch diejenigen, auf die sich die katastrophalen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen einer tiefen, lang anhaltenden Rezession am stärksten auswirken würden. In diesem Artikel wurden die alternativen makroökonomischen Szenarien dargelegt, die unserer Meinung nach noch eine Rolle spielen könnten – und die den Hintergrund für die Fundamentalanalyse bilden, auf die wir unsere Anlagestrategie stützen. Fußnoten 1. Quelle: US Bureau of Labor Statistics; Stand: März 2020. 2. Dass sich Prognosen, Schätzungen oder Hochrechnungen als richtig erweisen, kann nicht zugesichert werden. 11 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
WELCHE RISIKEN BESTEHEN? Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Anleihenkurse entwickeln sich im Allgemeinen gegenläufig zu den Zinsen. Wenn sich also die Anleihenkurse in einem Investmentportfolio an steigende Zinsen anpassen, kann der Wert des Portfolios sinken. Anlagen in ausländischen Wertpapieren sind mit besonderen Risiken behaftet, darunter Währungsschwankungen, wirtschaftliche Unsicherheit und politische Veränderungen. Die Anlage im Ausland ist mit besonderen Risiken verbunden, z. B. Währungsschwankungen, wirtschaftlicher Instabilität und politischen Entwicklungen. Anlagen in Schwellenländern sind mit erhöhten Risiken in Bezug auf dieselben Faktoren verbunden. Zusätzliche Risiken ergeben sich aus dem kleineren Marktumfang, der geringeren Liquidität sowie dem Mangel an rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zur Stützung der Wertpapiermärkte. Bei aktiv verwalteten Strategien könnten Verluste entstehen, wenn sich das Urteil des Anlageverwalters in Bezug auf Märkte, Zinssätze oder die Attraktivität, relativen Werte, Liquidität oder potenzielle Wertsteigerung bestimmter für ein Portfolio getätigter Anlagen als unzutreffend herausstellt. Die Erreichung der gewünschten Ergebnisse mit den Anlagetechniken oder Entscheidungen eines Anlageverwalters kann nicht garantiert werden. 12 Makro-Ausblick USA: Jetzt gilt es, die Kurve in Richtung Wirtschaftswachstum zu nehmen
WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE Das vorliegende Material dient ausschließlich der allgemeinen Information. Es ist weder als individuelle Anlagebera- tung noch als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers oder zur Übernahme einer Anlagestrategie zu verstehen. Es stellt keine juristische oder steuerrechtliche Beratung dar. Die zum Ausdruck gebrachten Meinungen sind die des Anlageverwalters. Kommentare, Ansichten und Analysen entsprechen dem Datum der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Die vorliegenden Informationen stellen keine vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region oder einen Markt dar. Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Bei der Erstellung des vorliegenden Materials wurden möglicherweise Daten Dritter genutzt. Franklin Templeton Investments („FTI“) hat diese Daten nicht unabhängig begutachtet, validiert oder überprüft. 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Herausgegeben in den USA von Franklin Templeton Distributors, Inc., One Franklin Parkway, San Mateo, Kalifornien 94403-1906, (800) DIAL BEN/342-5236, franklintempleton.com – Franklin Templeton Distributors, Inc. ist der Hauptvertriebspartner für in den USA registrierte Produkte von Franklin Templeton Investments. Diese sind nicht durch die FDIC abgesichert, können an Wert verlieren und werden nicht durch eine Bank garantiert; sie sind nur in Ländern erhältlich, in denen das Angebot bzw. die Anforderung solcher Produkte nach geltendem Recht und geltenden Vorschriften zulässig ist. Australien: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments Australia Limited (ABN 87 006 972 247) (Australian Financial Services License Holder Nr. 225328), Level 19, 101 Collins Street, Melbourne, Victoria, 3000. Österreich/Deutschland: Herausgegeben von Franklin Templeton Investment Services GmbH, Mainzer Landstraße 16, D-60325 Frankfurt am Main, Deutschland. Zugelassen in Deutschland durch die IHK Frankfurt a. M., Reg.-Nr. D-F-125-TMX1-08. Tel.: 08 00/0 73 80 01 (Deutschland), 08 00/29 59 11 (Österreich), Fax: +49(0)69/2 72 23-120, info@franklintempleton.de, info@franklintempleton.at. Kanada: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments Corp., 5000 Yonge Street, Suite 900 Toronto, ON, M2N 0A7, Fax: (416) 364-1163, Tel.: (800) 387-0830, www.franklintempleton.ca. Niederlande: FTIS Niederlassung Amsterdam, World Trade Center Amsterdam, H-Toren, 5e verdieping, Zuidplein 36, 1077 XV Amsterdam, Niederlande. Tel. +31 (0) 20 575 2890. Vereinigte Arabische Emirate: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments (ME) Limited. Zugelassen und reguliert durch die Dubai Financial Services Authority. Niederlassung Dubai: Franklin Templeton Investments, The Gate, East Wing, Level 2, Dubai International Financial Centre, P.O. Box 506613, Dubai, U.A.E., Tel.: +9714-4284100, Fax: +9714-4284140. Frankreich: Herausgegeben von Franklin Templeton France S.A., 20 rue de la Paix, 75002 Paris, Frankreich. Hongkong: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments (Asia) Limited, 17/F, Chater House, 8 Connaught Road Central, Hongkong. Italien: Herausgegeben von Franklin Templeton International Services S.à r.l. – Corso Italia, 1 – Mailand, 20122, Italien. Japan: Herausgegeben von Franklin Templeton Investments Japan Limited. Korea: Herausgegeben von Franklin Templeton Investment Trust Management Co., Ltd., 3rd fl., CCMM Building, 12 Youido-Dong, Youngdungpo-Gu, Seoul, Korea 150-968. Luxemburg/Benelux: Herausgegeben von Franklin Templeton International Services S.à r.l. – Unter der Aufsicht der Commission de Surveillance du Secteur Financier – 8A, rue Albert Borschette, L-1246 Luxemburg, Tel.: +352-46 66 67-1, Fax: +352-46 66 76. Malaysia: Herausgegeben von Franklin Templeton Asset Management (Malaysia) Sdn. Bhd. & Franklin Templeton GSC Asset Management Sdn. Bhd. 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