Marken im Windsurfen 2019: Brand Awareness und Image - Heidelberger Waters ports Management Report 02/2019 Prof. Dr. Benedikt Römmelt
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Marken im Windsurfen 2019: Brand Awareness und Image Heidelberger Watersports Management Report 02/2019 Prof. Dr. Benedikt Römmelt
Inhalt 1 HINFÜHRUNG 1 1.1 Die Wassersportbranche und der Markt für Windsurfen 1 1.2 Entstehung der Studie 1 2 IN DER STUDIE BERÜCKSICHTIGE MARKEN 3 3 EIGENSCHAFTEN VON WINDSURFERN 4 4 BRAND AWARENESS 5 5 IMAGE VON WINDSURFMARKEN 7 5.1 Qualitätswahrnehmung 7 5.2 Sympathie 8 5.3 Innovativität 9 6 ANMERKUNGEN ZUR METHODIK 11 6.1 Fragebogen 11 6.2 Zur Interpretation von Unterschieden 11 6.3 Rücklauf 12 7 WATERSPORTS MANAGEMENT AN DER SRH HOCHSCHULE HEIDELBERG 13 8 QUELLENVERZEICHNIS 15 Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de
1 Hinführung 1.1 Die Wassersportbranche und der Markt für Windsurfen Die Wassersportbranche schwimmt laut Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW) auf einer Woge des Erfolgs: Aktuell hat der Wassersport Markt in Deutschland ein Vo- lumen von über 2 Milliarden Euro und konnte im letzten Jahr Rekordumsätze feiern (BVWW 2018). Europaweit genießen 48 Millionen Wassersportler die Bewegung im und über dem Wasser (European Boating Industry o.J.). In den 1970ern wurde Windsurfen zum Trend. Der Windsurf-Boom, der in den 1980ern herrschte, ebbte Ende der 1990er Jahre ab. Dennoch bleibt Windsurfen die „Mutter aller Trendsportarten“. Verlässliche Daten zur Zahl der aktiven Windsurfer existieren aufgrund der geringen Organisationsquote der Windsurfer in Vereinen nicht. Die Statis- tik des DOSB (2018) berichtet von 188.243 Mitgliedern im DSV (Deutscher Segler Ver- band e.V.). Jedoch nur ein kleiner Teil der Segler sind auch Windsurfer, zumal das Wind- surfen in olympischen Klassen nur einen sehr kleinen Anteil am Windsurfmarkt hat. Die DWSV (Deutsche Windsurfing Vereinigung e.V.), die alle bundesdeutschen Regattasurfer unter einem gemeinsamen Dach organisiert, veröffentlicht zwar keine Mitgliederstatis- tik, jedoch hat sie nur etwa 1.000 Segelnummern vergeben (DWSV, 2019). Die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) weist nur „Surfer“ aus und unterscheidet nicht zwischen Wind- und Kitesurfern sowie Wellenreitern. Die AWA (2017) zählte 450.000 deutsche Surfer, die ihren Sport häufig betreiben. Zu diesen ge- sellen sich noch weitere 1,9 Millionen Gelegenheitssurfer, die lediglich ab und zu surfen. Auf der Boot 2019 in Düsseldorf präsentierten sich 114 Aussteller und zeigten Entwick- lungen sowie Trends im Surfsport (Wind-, Kite- und SUP). In diesem vielfältigen Ange- botsumfeld versuchen die Unternehmen sich, ihre Marken und Produkte so zu positio- nieren, dass sie sich von den anderen Anbietern abheben. Diese Studie untersucht die Wahrnehmung von ausgewählten Marken bei Windsurfern. 1.2 Entstehung der Studie An der SRH Hochschule Heidelberg wird mit einem innovativen Studienmodell gelehrt und gelernt, dem CORE-Prinzip (Competence Oriented Research and Education). Neben Fachkompetenzen werden auch Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen gefördert. Um Bulimie-Lernen zu vermeiden, ist das Semester in vier Fünf-Wochen-Blöcke unter- teilt, die jeweils mit einer Prüfung abschließen. Abwechslungsreiche Lernmethoden und Prüfungsformen sorgen für einen nachhaltigen Lerneffekt. Diese Studie entstand im Modul „Business Research“. In diesem Kurs bearbeiten die Studierenden ein praxisrelevantes Forschungsprojekt in einem Zeitraum von fünf Wo- chen. Ziel war es, unseren Studierenden mit den Ergebnissen der Studie in der Studien- richtung „Watersports Management“ aktuelle Insights in die Wassersportbranche bieten zu können. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 1
Den in diesem Projekt involvierten Master Studierenden sei an dieser Stelle ausdrücklich für deren Einsatz, Engagement und die hervorragenden Leistungen in diesem Projekt gedankt: Lara Fortenbacher, Alexandra Mitlewski, Vivian Sakellariou, Frederike Schmalz, Moritz Specht und Christopher Wüstholz. Ohne die Mitarbeit dieser Studierenden wäre die Durchführung der Studie nicht möglich gewesen. Die Studie wurde im Arbeitsbereich „Watersports Management“ an Fakultät für Wirt- schaft der SRH Hochschule Heidelberg unabhängig von Dritten durchgeführt. Keine der beteiligten Marken wurde im Vorfeld über die Studie informiert. Die Finanzierung der Studie erfolgte ohne Unterstützung der analysierten Marken. Viel Freude mit der Lektüre der Studie wünscht Prof. Dr. Benedikt Römmelt Heidelberg, März 2019 Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 2
2 In der Studie berücksichtige Marken Die Studie analysiert das Fremdbild von Marken bei der externen Zielgruppe (Burmann et al. 2018, 14ff.). Die externe Perspektive bezieht sich in diesem Kontext auf Windsur- fer. In dieser Studie werden zwei Dimensionen des Fremdbildes (Keller 2013) berücksich- tigt: Die Brand Awareness (Markenbekanntheit) sowie das Image, sprich das Bild einer Marke im Kopf der Windsurfer. Das Image wird bezogen auf die drei Dimensionen „Qualität“, „Sympathie“ und „Innovativität“ analysiert. Aus den zahlreichen sich auf dem Markt befindlichen Windsurfmarken wurden 20 be- sonderes relevante Marken identifiziert (Abbildung 1). Dies geschah durch eine qualitati- ve Vorstudie, in der Experten die aus ihrer Perspektive wichtigsten Marken identifizier- ten. Experten haben in diesem Kontext mindestens zehn Jahre professionelle Erfahrung im Windsurfen (z.B. Windsurflehrer, Inhaber von Windsurfshops, Stationsleiter). Abbildung 1: In der Studie analysierte Marken aus dem Windsurfen Die Marken decken unterschiedliche Bereiche des Windsurfsports ab. Einige Marken sind besonders bekannt für Segel (z.B. GA Sails, North Sails, Gunsails, Duotone). Andere sind für Boards (z.B. Tabou, Starboard, Fanatic, JP), Bekleidung (z.B. ION, Ascan, Proli- mit) oder Zubehör (z.B. Dakine) bekannt. Viele Marken versuchen den Nachfragerück- gang im Windsurfen durch neue Themen auszugleichen (insb. durch SUP Angebote). Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 3
3 Eigenschaften von Windsurfern Die in Facebookgruppen organisierten Windsurfer sind zumeist entweder sehr aktiv oder eher Urlaubssurfer (Abbildung 2). 45% surfen häufiger als an 16 Tagen pro Jahr. Etwa ein Drittel (34%) sind als typische Urlaubswindsurfer zu bezeichnen, die an fünf oder weniger Tagen mit dem Windsurfbrett auf dem Wasser sind. Ein Fünftel der Windsurfer liegt wischen diesen Gruppen und surft zwischen sechs und 15 Tagen pro Jahr. Einige der Windsurfer sind auch in anderen Wassersportarten aktiv. So betreiben 35% der Windsurfer auch Stand-up-Paddling (SUP). Kitesurfer sind mit 20% und Taucher mit 17% unter den Windsurfern seltener. Abbildung 2: Eigenschaften von Windsurfern Männer sind im Windsurfsport überrepräsentiert. Windsurfer sind zu fast drei Vierteln männlich. Die Sportler sind im Schnitt 37,8 Jahre alt. Der Anteil der jüngeren Windsurfer ist leicht höher als der Anteil der älteren. Diese Verteilung ähnelt der im Stand-up- Paddeln. Während 45% der Windsurfer über 40 Jahre sind, sind beim Kitesurfen die älteren Gruppen (ab 40 Jahre) in deutlich geringerem Umfang vertreten. 26% der Kiter sind über 40 Jahre alt (15% zwischen 40 und 49 Jahren, 11% zwischen 50 und 60 Jah- ren). Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 4
4 Brand Awareness Zur Messung der Brand Awareness sahen die Probanden die Logos der Marke (gestützte Markenbekanntheit). Dabei konnten die Probanden angeben, ob sie die Marke gut (be- reits verwendet), vom Namen her oder gar nicht kannten. Abbildung 3 zeigt das Ran- king der Marken nach Bekanntheit. Die Marken „Dakine“ und „F2“ sind mit 88% die beiden (zumindest dem Namen nach) bekanntesten Marken. Windsurfer nutzten be- sonders häufig Fanatic (63%), ION (62%) sowie Neilpryde und North Sails (jeweils 61%). Abbildung 3: Bekanntheit von Windsurfmarken Nur ein gutes Drittel kennt die Marke „Chinook“, die für Windsurfer vor allem Segel, Riggs sowie Zubehör anbietet. Auch Goya ist relativ unbekannt und wurde selten bereits verwendet. Lediglich 8% nutzen die Boards, Segel oder das Zubehör von Goya. Ein Fokus soll an dieser Stelle auf den Marken „North Sails“ und „Duotone“ liegen. Im Sommer 2019 kündigte die Boards & More GmbH an, die Marken „North Sails“ und „North Kiteboarding“ durch „Duotone“ zu ersetzen. Die Boards & More GmbH hatte über Jahre die Rechte an der Marke „North Sails“ von der US-amerikanischen Firma North Technology Group, die der Oakley Capital Group gehört, für Windsurfen und Kitesurfen inne. Die von der Boards & More GmbH entwickelten Produkte dieser Sport- arten werden seitdem unter der neu geschaffenen Marke „Duotone“ vermarktet. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 5
Abbildung 4: Brand Awareness von North Sails und Duotone im direkten Vergleich Für Windsurfer ist North Sails eine Segelmarke mit langer Tradition im gehobenen Preis- segment. Mit 78% ist die Bekanntheit von North Sails bei Windsurfern hoch (Abbildung 4). Wie oben bereits erwähnt haben mit 61% besonders viele Windsurfer Erfahrungen mit den Segeln von North Sails. Nach lediglich einem halben Jahr auf dem Markt schaff- te es die Boards & More GmbH mittels umfangreichen Marketingmaßnahmen der Mar- ke „Duotone“ zu einem beachtlichen Bekanntheitsgrad von 59% zu verhelfen. Dass bis dato lediglich 21% der Windsurfer die Marke durch eigene Erfahrungen gut kennen, ist ob der kurzen Zeit nicht verwunderlich. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 6
5 Image von Windsurfmarken Starboard, Duotone und Neilpryde weisen in Summe aller drei Dimensionen die besten Imagewerte (Abbildung 5). Fanatic, ION, Severne und North Sails sind geringfügig hinter diesen drei Marken positioniert. BIC und Ascan findet man im Wettbewerbsvergleich stets auf den hinteren Plätzen. Wenngleich F2 die bekannteste Marke ist, hat sie ein relativ schwach ausgeprägtes Image. Insgesamt ist eine hohe Korrelation zwischen den einzelnen Image-Dimensionen zu be- obachten. Dies bedeutet, dass die Wahrnehmung der Qualität, der Sympathie und der Innovativität der einzelnen Marken nicht unabhängig voneinander ist. Im Folgenden werden die drei Image-Dimensionen im Detail analysiert. Abbildung 5: Rankings der Image Bewertungen 5.1 Qualitätswahrnehmung Die wahrgenommene Qualität wird mittels Einschätzung einer Marke durch Windsurfer auf einer Skala von „1“ = „qualitativ minderwertig“ bis „5“ = „qualitativ hochwertig“ gemessen. Dies stellt somit keine Messung der technisch funktionalen Qualität der Pro- dukte der jeweiligen Marken dar. Insgesamt liegen die Ergebnisse bei den meisten un- tersuchten Marken auf relativ hohem Niveau (Abbildung 6). North Sails wird als qualita- Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 7
tiv hochwertigste Marke wahrgenommen. Nachefolgemarke „Duotone“ unterscheidet sich mit einem Zehntel Punkt auf der Bewertungsskala weniger – statistisch betrachtet – nicht signifikant von North Sails. Ebenso erreichen Neilpryde, Severne und Goya nahezu gleichwertige, sehr gute Qualitätsbewertungen. Selbst die Marken auf den Plätzen 6 bis 8 (ION, Fanatic, Starboard) sind nur zwei Zehntelpunkte von North Sails entfernt. Die spricht für ein sehr enges Feld an qualitativ hochwertig wahrgenommenen Marken. Auch bei Dakine, Naish, JP, Chinook und Tabou überwiegen positive Bewertungen deut- lich. Abbildung 6: Detailergebnisse der Qualitätswahrnehmung von Windsurfmarken Die zusammen mit Dakine bekannteste Marke „F2“ hat offensichtlich an altem Glanz verloren. Nur noch 63% sprechen der Marke „F2“ Qualität zu. Bei Ascan und BIC Wind- surf ist es weniger als die Hälfte der Windsurfer, die den Marken eine gute Qualität un- terstellen. Über ein Fünftel der Windsurfer nehmen BIC sogar als eine Marke von min- derwertiger Qualität wahr. Somit ist BIC Windsurf alleiniges Schlusslicht der Qualitäts- bewertung. 5.2 Sympathie Das Ranking der Sympathie für eine Marke unterscheidet sich nur in geringem Ausmaß von dem der wahrgenommenen Qualität (Korrelationskoeffizient r=0,93). Die elf Mar- Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 8
ken top platzierten Marken unterschieden sich lediglich um 0,2-Bewertungspunkte (Abbildung 7). Während ION mit geringem Vorsprung an der Spitze des Sympathieran- kings steht, ist die Vergabe der Rangplätze 2 bis 5 statistisch gesehen zufällig. Star- board, Naish, Fanatic und Dutone sind somit in gleicher Weise sehr sympathisch bewer- tet. Abbildung 7: Detailergebnisse der Sympathiebewerbung von Windsurfmarken Auf den drei letzten Plätzen bezüglich Sympathie finden sich dieselben Marken wie hin- sichtlich der wahrgenommenen Qualität: F2 mit etwas Abstand vor Acan. BIC ist mit deutlichem Abstand die unsympathischste Marke. 5.3 Innovativität Insgesamt wird die Innovativität der Marken zurückhaltender bewertet als die Qualität. Dabei lässt sich wiederum eine hohe Korrelation (r=0,89) zwischen Qualität und Innova- tion bescheinigen. Die qualitativ hochwertigen Marken werden auch innovativer bewer- tet. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 9
Abbildung 8: Detailergebnisse bezüglich Innovativität von Windsurfmarken Windsurfer empfinden Starboard als am innovativsten (Abbildung 8). Neilpryde, Duoto- ne und Fanatic folgen knapp dahinter. Chinook kann relativ wenige Windsurfer von sei- ner Innovationskraft überzeugen und erhält einen sehr großen Anteil an neutralen Be- wertungen. Die Schlusslichter bezüglich Innovativität gleichen denen der beiden vorhe- rigen Imagerankings. Die Polarisierung von F2, Ascan und BIC wird bei der Betrachtung der wahrgenommenen Innovationskraft besonders deutlich. Während F2 noch von ei- nem guten Drittel der Windsurfer als tendenziell innovativ wahrgenommen wird, liegt der Anteil bei Ascan nur bei einem Viertel. Fast die Hälfte (44%) der Windsurfer spre- chen BIC keine Innovativität zu. Zusammen mit Ascan liegt BIC Windsurf somit auf dem letzten Platz. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 10
6 Anmerkungen zur Methodik 6.1 Fragebogen Die Identifikation der wichtigsten 20 Marken, die in der Studie berücksichtigt wurden, erfolgte auf Basis qualitativer Interviews mit langjährigen (>10 Jahre) Windsurfexperten (Windsurflehrer, Inhaber von Windsurfshops, Stationsleiter). Auf dieser Basis wurde ein standardisierter Onlinefragebogen erstellt. Dazu wurde die Plattform SoSci-Suvey ge- nutzt (Leiner 2016). Die Erhebung der Daten fand im Dezember 2018 statt. Im Fragebogen erfolgte zunächst die Abfrage der betriebenen Sportarten (Mehrfach- auswahl: Tauchen, Windsurfen, Kitesurfen, SUP). Diese Frage diente als Filter. Die sport- artspezifischen Fragen wurden entsprechend nur angezeigt, wenn die Sportart zu Be- ginn gewählt wurde. Für jede zuvor gewählte Sportart wurde die Intensität, in der die Sportart betrieben wird, in vier Stufen erhoben (1-5 Tage p.a., 6-10 Tage p.a., 11-15 Tage p.a., 16 Tage und mehr p.a.). Die Markenbekanntheit (Brand Awareness) wurde gestützt durch das Zeigen des Logos erhoben (Brand Recall; Burmann et al. 2018; Keller 2013). Die Mar- kenbekanntheit wurde in drei Stufen erhoben: 1) „Marke kenne ich nicht“, 2) „Marke kenne ich vom Namen her“, 3) „Marke kenne ich gut (habe ich bereits verwendet)“. Zur Vermeidung von Reihenfolgeeffekten rotierte die Abfolge der Marken bei jedem Pro- banden zufällig. Kannte eine Auskunftsperson eine Marke, bewertete diese zudem drei Image- Dimensionen (Qualität, Sympathie und Innovativität) auf einer 5-stufigen Likertskala („1“ = geringste, negativ konnotierte Bewertung; „5“ = höchste, positiv konnotierte Bewertung). Das Image einer Marke ist das externe Fremdbild, im Kontext der Studie also die Wahrnehmung einer Marke durch die Sportler der jeweiligen Sportart. Die Erhebung demographischer Daten (Geschlecht, Geburtsjahr, Bundesland) erfolgte am Ende des Fragebogens. Die Nichtbeantwortung einzelner Fragen durch die Auskunftspersonen (z.B. Filterfüh- rung, Antwortverweigerung, Drop-out) führt zu variierenden Fallzahlen. 6.2 Zur Interpretation von Unterschieden Die Mittelwerte der Image-Items entstehen durch die Bewertung auf einer fünf-stufigen Skala („1“ = geringste, negativ konnotierte Bewertung; „5“ = höchste, positiv konno- tierte Bewertung). Die Mittelwertsunterschiede wurden mit multiplen t-Tests getestet. In der Regel wurden Mittelwertsunterschiede in dieser Studie ab einer Höhe von +|- 0,4 Skalenpunkten signifikant. Bei 20 Marken entspricht dies pro Image-Dimension (Quali- tät, Sympathie und Innovativität) jeweils 190 Tests. Die Darstellung aller Einzeltest würde den Rahmen sprengen. Die Fallzahl der einzelnen Tests ist in Abhängigkeit der Bekannt- heit der jeweils getesteten Marken variierend. Zur Vermeidung der Alpha-Fehler- Kumulierung bei multiplem Testen kam die Bonferroni-Holm Korrektur zum Einsatz (Holm 1979). Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 11
Vereinzelt sind bei Tests mit relativ geringen Freiheitsgraden (im Falle von Marken mit geringer Fallzahl) MW-Unterschiede in Höhe von +|-0,4 nicht signifikant, sondern erst ab Differenzen von +|- 0,5 bis 0,6. Im Gegenzug zeigen einige Test mit hohen Freiheitsgra- den bereits ab MW-Unterschieden von +|-0,3 signifikante Ergebnisse. 6.3 Rücklauf Grundgesamtheit der Studie sind in Deutschland ansässige Windsurfer, die Mitglied in einer themenspezifischen Gruppe auf Facebook sind. Nicht in allen 24 identifizierten Gruppen konnte allerdings der Link zur Befragung gepostet werden. Die Erhebungsge- samtheit ist entsprechend kleiner als die definierte Grundgesamtheit. In 17 windsurfspe- zifischen Gruppen konnte die Einladung zur Onlinebefragung gepostet werden (Erhe- bungsgesamtheit 22.747 Mitglieder). Die Stichprobengröße der auswertbaren Antwor- ten beträgt n=231. Die Rücklaufquote von 1,0% ist gering, jedoch für Erhebungen bei Facebook erwartbar, da viele Mitglieder in den Gruppen nicht aktiv sind („Karteilei- chen“). Die Nichtbeantwortung einzelner Fragen durch die Auskunftspersonen (z.B. Fil- terführung, Antwortverweigerung, Drop-out im Laufe der Befragung) führt zu variieren- den Fallzahlen. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 12
7 Watersports Management an der SRH Hochschule Hei- delberg Die Wassersportbranche wächst: Laut Bundesverband Wassersportwirtschaft stiegen die Umsätze im vergangenen Jahr um 2,9% auf 2,1 Milliarden Euro. Neben Tauch- und Surflehrern, Bootsbauern und Absolventen in maritimen Lehrberufen, sind vermehrt Manager gefragt, die über entsprechende Kenntnisse der Branche verfügen. Die SRH Hochschule Heidelberg bietet ab dem Wintersemester 2019 ein maßgeschneidertes An- gebot für diese Zielgruppe: Wer sich für die neue Studienrichtung „Watersports Ma- nagement“ in den Bachelor-Studiengängen „Betriebswirtschaft“ und „International Business“ (englischsprachig) entscheidet, hat beste Chancen durchzustarten. Das Studium ist speziell auf die Bedürfnisse der Wassersportbranche zugeschnitten: In Praxisprojekten und spezifischen Watersports Management Modulen erhalten die Stu- dierenden einen direkten Einblick in ihr künftiges Berufsfeld. So erstellen sie im Modul Marketing ein Konzept für die Markteinführung einer neuen Surf- oder Tauchmarke und präsentieren die Ergebnisse einer Fachjury. Im Modul Produktion analysieren die Studie- renden die Prozesse am Beispiel eines Sportartikelherstellers oder eines Bootsbauers. Bei Gastvorträgen und Exkursionen knüpfen sie direkte Kontakte zu potenziellen Arbeitge- bern: Dazu zählen unter anderem Wassersportcenter, Hersteller von Booten und Was- sersportausrüstung, Eventmanagement-Agenturen, Sporttourismus, Verbände, Charter- unternehmen, Beach Ressorts oder Marinas. Durch die grundständige betriebswirtschaftliche Ausbildung stehen den Absolventen auch Karrieren außerhalb des Wassersports offen. Gelehrt und gelernt wird nach dem CORE-Prinzip (Competence Oriented Research and Education), einem innovativen Studi- enmodell der SRH Hochschule Heidelberg: Neben Fachkompetenzen werden auch Me- thoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen gefördert. Um Bulimie-Lernen zu vermeiden, ist das Semester in vier Fünf-Wochen-Blöcke unterteilt, die jeweils mit einer Prüfung ab- schließen (Abbildung 9). Abwechslungsreiche Lernmethoden und Prüfungsformen sor- gen für einen nachhaltigen Lerneffekt. Heidelberg bietet mit Neckar und der Nähe zum Rhein zahlreiche Möglichkeiten des Binnenwassersports. Im Rahmen von Traveling Classrooms fahren die Studierenden au- ßerdem für mehrere Wochen an Orte am Meer, an denen Wassersport täglich gelebt wird. So erhalten sie Erfahrungen aus erster Hand und können in Verbindung mit einem viermonatigen Praktikum und einer Thesis bis zu einem Jahr „am Strand“ studieren. Zudem kann eine Instruktor- oder Trainerlizenz in einer Wassersportart ins Studium ein- gebracht werden. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 13
Abbildung 9: Curriculum der Studienrichtung "Watersports Management" im Bachelor Betriebswirtschaft Weitere Informationen zum Studiengang, Studiengebühren, CORE-Konzept sowie aktu- ellen Studien des Arbeitsbereichs „Watersports Management“ finden Sie auf unserer Hompepage: www.hochschule-heidelberg.de/WatersportsManagement Für Fragen steht Ihnen Prof. Dr. Benedikt Römmelt gern zur Verfügung: benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de. Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 14
8 Quellenverzeichnis AWA (Lagardère Sports Germany GmbH, Hrsg.) (2017). Sportprofile AWA. Sportliche Freizeitbeschäftigung Surfen. Zugriff am 07. März 2019 unter http://ls.prod.comsulting.net/ Burmann, C., Halaszovich, T., Schade, M. & Piehler, R. (2018). Identitätsbasierte Mar- kenführung (3. Aufl.). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. BVWW (2018). Wirtschaftliche Entwicklung der Wassersportbranche. Zugriff am 07. März 2019 unter https://www.bvww.org/detail-news- startseite/?tx_bvwwnews_pi1%5Buid%5D=1298 DOSB (2018). Bestandserhebung 2018. Fassung vom 1. November 2018. Zugriff am 07. März 2019 unter https://cdn.dosb.de/user_upload/www.dosb.de/uber_uns/Bestandserhebung/BE- Heft_2018.pdf DWSV (2019). Segelnummern für alle Windsurfing Klassen. Zugriff am 07. März 2019 unter https://www.dwsv.net/dwsv/segelnummern/ European Boating Industry (o.J.). Facts & Figures. Zugriff am 07. März 2019 unter http://europeanboatingindustry.eu/facts-and-figures Holm, S. (1979). A simple sequentially rejective multiple test procedure. Scandinavian Journal of Statistics, 6 (2), 65-70. Keller, K. L. (2013). Strategic brand management. Building, measuring, and managing brand equity (4th ed.). Boston, Mass.: Pearson. Leiner, D. J. (2016) SoSci Survey [Computer software]. München unter https://www.soscisurvey.de Fakultät für Wirtschaft – Watersports Management Prof. Dr. Benedikt Römmelt benedikt.roemmelt@hochschule-heidelberg.de 15
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