Martinskurier Juni 2022 bis September 2022 - Evangelischer Gemeindebrief Martinskirche Bad Hersfeld - Ev. Martinskirche Bad Hersfeld
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2 Geistliches Wort Martinskurier Liebe Leserinnen und Leser! te sowie die Eigenkräfte der Natur gehören dazu. Gottes Geistwirken ist daher nicht auf Pfingsten steht vor der Tür, das Fest des den Raum der Kirche und uns Menschen Heiligen Geistes. Und schon drängt sich die begrenzt, sondern Teil der ganzen Schöp- Frage auf: Wer ist das überhaupt? fung. Gott lebt und wirkt durch seinen Geist Einerseits nebulös und schwer fassbar, an- um uns und unter uns, mit uns und durch dererseits erfüllend und begeisternd wird uns, schöpferisch und kreativ, aufrichtend Gottes Geist erfahren. Manche sprechen und tröstend, erneuernd und Lebensmut vom unbedingt guten Geist Gottes oder der gebend, Hilfe füreinander stiftend. kreativen Geistkraft. Im Johannesevangeli- um sagt Jesus über ihn: „der Tröster, der Diese Kräfte gilt es wahrzunehmen und sich Heilige Geist, den mein Vater senden wird von ihnen erfüllen und leiten zu lassen, da- in meinem Namen, der wird euch alles leh- mit der Tröster Raum bekommt. Denn es ren und euch an alles erinnern, was ich geht nicht nur um unsere individuelle Stär- euch gesagt habe.“ (Joh 14,26) Und als kung im Sinne von Mitgefühl und Zuspruch, Auferstandener begabt er seine Jünger mit sondern auch um eine Stärkung unseres diesem Geist. (Joh 20,22) gemeinsamen Lebens im Sinne von Hilfe Gott wirkt unter uns durch seinen Geist. und Verlässlichkeit. Doch Pandemie und Krieg, Falschmeldun- gen und ökologische Krise bedrohen für vie- An Pfingsten feiern wir, dass Gottes Geist le unter uns das Vertrauen in Gottes Geist- wirkt, immer und überall! Darum lassen Sie kraft. Mancher fragt: Warum lässt Gott das uns auf Spurensuche gehen und selbst in zu? Ist er nicht allmächtig? seinem Sinne tätig werden! Gehen wir dieser Frage mit Bezug auf Über- Eine Geist-erfüllte und kreative Sommerzeit legungen des Theologen M. Welker nach. wünscht Ihnen Gottes Allmacht garantiert keine durch und durch gute Welt. Bereits die Schöpfung Ihre Pfarrerin Tamara Schäfer selbst ist darauf angelegt, dass alles irdi- sche Leben auf Kosten von anderem Leben lebt. Bei allem Dank und Lob für die Natur Redaktionskreis „Martinskurier“: dürfen wir nicht übersehen, welche zerstö- rerischen Kräfte in ihr wohnen. Auch wir • Pfarrerin Tamara Schäfer Menschen können uns in vielerlei Hinsicht • Karin von Baumbach zerstörerisch gegeneinander und gegen die • Traute Hinz Natur verhalten. Dabei respektiert Gott die • Vera Hettenhausen menschliche Freiheit zum Guten und Bösen • Christopher Göbel Layout: Hettenhausen sowie die Eigenkräfte der Evolution. Gottes Allmacht ist nicht die Macht eines kosmi- Druck: Glockdruck, Bad Hersfeld schen Puppenspielers; sie besteht vielmehr darin, selbst aus Elend und Not, Verderben Sie erreichen uns: und Tod etwas Neues und Gutes zu schaf- Schlippental 39, 36251 Bad Hersfeld fen. Und hier wirkt Gottes Geist unter uns. Tel. 06621 2801 Dabei steht Gottes Geist für Wahrheit und pfarramt.badhersfeld-martinskirche@ekkw.de Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Mit- menschlichkeit, Freiheit und Frieden. Diese Besuchen Sie uns auf: Kräfte umgeben uns in Kirche, Rechtssys- www.martinskirche-bad-hersfeld.de, tem, Wissenschaft, Familienzusammenhän- facebook, Instagram und Youtube gen und Kultur. Viele lebensförderliche Kräf-
Martinskurier Kasualien / Interna 3 Getauft wurden: 17.04.2022 Linus Sebastian 01.05.2022 Lina Reckling 01.05.2022 Emmi Buchmann Beerdigt wurden: Johannes Schmidt (81 Jahre) Hans-Peter Wittich (66 Jahre) Annemarie Freke, geb. Hotz (93 Jahre) Jürgen Sander (69 Jahre) Ellen Pätzold, geb. Ninse (87 Jahre) Foto: medio.tv / Olaf Dellit Liebe Leserinnen und Leser! Mein Name ist Inge Sehmer, ich bin verhei- chenvorstand der Martinskirche mich als ratet und wohne auf dem Johannesberg, ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Kirchen- Bad Hersfeld. gemeinde aufgenommen haben. Nach vielen Jahren ohne feste Gemeinde- zugehörigkeit habe ich jetzt wieder eine Hei- mat gefunden. Ich freue mich aber vor allem darauf, Sie kennenzulernen, in Gottesdiensten, bei Be- suchsdiensten, beim Zusammensein im Ca- fé St. Martin, bei Besuchen und Gesprächen anlässlich freudiger oder trauriger Ereignis- se. Meine Telefonnummer lautet 06621- 51112. Und bis wir uns kennenlernen, halte Gott Sie fest in seiner Hand. Ihre Prädikantin Inge Sehmer In eigener Sache Vor 15 Jahren bin ich vom damaligen Bi- schof Dr. M. Hein in das Amt der Prädikan- Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der tin der EKKW berufen worden. Das Prädi- Coronapandemie wird die bisherige 3G- kantenamt ist ein Ehrenamt im Verkündi- Regelung im Gottesdienst ausgesetzt. Das gungsdienst. Unsere wichtigste Aufgabe ist Tragen von Masken und Abstand halten die Verkündigung des Evangeliums. wird weiterhin empfohlen. In der Abend- Wir feiern Gottesdienste mit der Gemeinde, mahlspraxis bleiben wir dabei, die Oblate in wir dürfen taufen, trauen und bestatten. Al- den Kelch einzutauchen. Da es gegebenen- les in Absprache mit den zuständigen Pfar- falls zu Änderungen kommen kann, bitten rern und Pfarrerinnen. Ich freue mich, dass wir Sie, sich auch auf unserer Homepage zu das Pfarrerehepaar Schäfer und der Kir- informieren.
4 Konfirmation Martinskurier Herzlichen Glückwunsch zur firmandenstunde geplant war, nicht mehr Konfirmation drangekommen, erzählte Schäfer lachend. Über alle möglichen Themen sei gespro- Am 8. Mai wurden in zwei Gottesdiensten chen worden. Selbst die Physik und ihre feierlich eingesegnet: Gesetzt blieben nicht ausgespart. Deshalb zog er das Fazit: „Ihr seid das m in der Re- lativitätstheorie, dessen Formel E = m x c² Eva Günther, Neele Knötig, Tim Florian lautet. Ihr und der Glauben ergebt pure Heß, Alina Alac, Lilja Reinke, Sacha Simen- Energie.“ kov, Konstantin Wiens, Gero Noll, Lisa Bla- ckert, Valentin Wehnes, Maximilian Dicker, Kampmann überreichte noch Energie- Charlie Stenzel. Drinks zur weiteren Stärkung. Nach der fei- erlichen Einsegnung gratulierte Kirchenvor- Eine solche Konfirmandengruppe hätte er steherin Dorothee Lengemann herzlich im noch nicht gehabt, sagte Pfarrer Ingo Schä- Namen des Vorstandes und ließ mit einer fer zur Begrüßung der zu Konfirmierenden Geschichte über „Die wichtigen Dinge im und ihrer Angehörigen im Rahmen der Kon- Leben“ den Blick besinnlich auf das We- firmationsgottesdienste. Alle schauten ihn sentliche richten. erstaunt an und waren neugierig, was er mit dieser Aussage meinte. Es folgte ein großes Auch Lengemann drückte die Hoffnung auf Lob, auch von Diakonin Sabine Kampmann, ein Wiedersehen aus. die für den Unterricht mit verantwortlich war und die Konfirmandenansprache mit Schä- fer zusammen gestaltete: „Ihr wart enga- giert, disku- tierfreudig und bewe- gend. Ich habe in der mit Euch verbrachten Zeit auch von Euch noch lernen können.“ Wenn er einen Satz in die Run- de warf, ent- stand sofort eine ange- regte Dis- kussion, dabei wäre dies, was auf seinem Tagesplan für die Kon-
Martinskurier Jugend 5 26 junge Menschen haben sich zur neuen Konfirmandenstunde getroffen. Wir freuen uns auf die Zeit mit Euch. Am Anfang war der Kaktus… Am Anfang war der Kaktus und der Kaktus gehen Bowlen und machen harte Work- stand einsam und verlassen am Straßen- outs im Fitnessstudio. Aber vor allem rand in Brotterode. Er wollte mitgenommen reden und lachen wir viel miteinander. werden und wir taten es! Denn unser Motto ist: Glaube macht le- bendig! Dass dies wohl sehr witzig, aber nicht ganz unproblematisch war, stellte sich erst in den Hast Du Lust, mitzumachen, dann melde kommenden Stunden heraus. Passiert ist Dich bei mir (06621 2801, Pfarrer Ingo dies alles auf der Konfirmandenfreizeit in Schäfer) oder einem Kaktuskind deiner Brotterode im vergangenen Jahr und ent- Wahl. Wir freuen uns auf Dich! standen ist aus diesem epochalen Ereignis die Jugendstunde namens Kaktuskinder. Wir – die Kaktuskinder – sind eine lusti- Zum unteren Bild: Glaube macht lebendig! ge Truppe von 12 – 15 Jugendlichen, die Die Teilnehmer/innen der Jugendstunde viel miteinander unternehmen. Wir ko- haben alles im Fitnessstudio gegeben. chen zusammen, fahren Schlittschuh, Danke an alle, die dies ermöglicht haben.
6 Kindertagesstätte Martinskurier Liebe Leserinnen und Leser, nehmen.“ Hanna: „Ich finde es gut, dass wir den Müll unsere Maxis haben sich mit ihren Erziehe- eingesammelt haben. Aber es ist nicht gut, rinnen und Pfarrerin Tamara Schäfer am dass die Leute alles einfach hinschmeißen.“ 10.05.2022 auf den Weg gemacht, um acht- Liam: „Ich mache das so, dass ich den Müll los weggeworfene Abfälle in der Umgebung wieder mitnehme und irgendwo in einen der Einrichtung und unserer Gemeinde ein- Mülleimer werfe oder mit nach Hause neh- zusammeln. me.“ Der Sauberhafte Kindertag ist eine Aktion Joris: „Tiere im Meer sterben von dem gan- vom Land Hessen, die in jedem Jahr statt- zen Plastikmüll.“ findet. Ausgerüstet mit Greifzangen, Eimern und Handschuhen ging es los. Im März haben wir mit den Kindern einen Es kam allerlei Müll zusammen, wie zum wunderschönen Weltgebetstag rund um Beispiel Taschentücher, Plastik, Flaschen, England gefeiert. Das Thema des diesjähri- verschiedene Verpackungen und Zigaretten. gen Weltgebetstags war, sehr passend, Die Maxi-Kinder haben sich viele Gedanken Hoffnung. Wir haben englische Lieder ge- zu der Aktion gemacht und sie in Gesprä- sungen, Bilder von England angeschaut chen zum Ausdruck gebracht. (Landschaften, Lebensgewohnheiten und Marleen: „Ich finde es nicht so toll, dass die Speisen) und haben Geschichten von Kin- Leute Gläser und so in den Wald werfen, dern aus England gehört. Passend dazu das ist auch für die Tiere nicht schön. Sie haben wir englische Scones gebacken und sollen das in den Mülleimer werfen oder mit- Gurkensandwich hergestellt. Dies ist bei den Kindern sehr gut angekommen. Jede
Martinskurier Kindertagesstätte 7 Gruppe hat zum Thema verschiedene An- gebote gemacht. Auch die Krippe hat engli- sche Lieder gelernt und war hierzu kreativ. der Ukraine. Wir haben dies aufgegriffen, indem wir mit den Kindern ein Päckchen für Kinder in der Ukraine gepackt haben und dieses zu Frau In der Zeit bis Ostern haben wir die Passi- Stedtler (Christlicher Hilfsdienst) brachten. onsgeschichten erzählt und gespielt, um die Wir danken allen Familien, die uns bei den Kinder auf das Osterfest vorzubereiten. Päckchen für die Ukraine unterstützt oder Hierzu haben sich die Kinder mehrmals in selbst gepackt haben. Der Christliche Hilfs- der Woche getroffen. dienst sagt auch herzlichen Dank. Ein besonderes Highlight war die Geschich- Jubiläumsfeier te von der Tempelreinigung, aber auch der Am Samstag, den Einzug nach Jerusalem hat die Kinder sehr 02.07.2022 findet beeindruckt. ab 10.30 Uhr un- ser 50-jähriges Kindergartenjubi- läum unter dem Motto „Besucht uns mal im Kin- dergarten“ statt. Wir schauen zu- sammen auf „früher und heu- te“. Zunächst la- den wir zur Famili- enkirche und da- nach zu einem zauberhaften Pro- gramm mit vielen Spielstationen ein. Ab Mit- tag münden die Aktivitäten für Groß und Klein in einem Gemeindefest. Wir freuen In den Kindergartengruppen sprechen die uns auf eine schöne Feier! Kinder während des Frühstücks oder Mit- tagessens miteinander über die Situation in Fotos und Text : Ihr Kita-Team
8 Termine Martinskurier „Mittendrin“ Konfirmationsjubiläen an der Martinskirche Unser Gesprächskreis für alle im mittleren Alter ist wieder gestartet. Wir möchten gerne wieder Gottesdienste Wir treffen uns am 9. Juni, 21. Juli, 15. Sep- zum Silbernen und zum Goldenen Konfir- tember, jeweils 19.30 - 21 Uhr im Gemein- mationsjubiläum unter dem Motto deraum der Martinskirche. „Unterwegs mit Gott!?“ feiern. Zur Silbernen Konfirmation des Jahrgangs 1997 wird am Wir möchten über 26. Juni 2022 um 10 Uhr in der Martinskir- che eingeladen. Der Termin für die Goldene Gott und die Welt sprechen, Konfirmation des Konfirmationsjahrgangs singen und beten, 1972 ist am Sonntag, 25. September 2022, fragen und zweifeln, auch um 10 Uhr. Glaube und Leben miteinander teilen. Pfarrerin Tamara Schäfer bittet darum, dass Die Themen bestimmen die Teilnehmer und sich inzwischen außerhalb Bad Hersfelds Teilnehmerinnen selbst. lebende Jubilare bis Mitte Juni für das Sil- Neugierig? Dann komm‘ vorbei! berne und bis Anfang September für das Goldene Jubiläum per E-Mail an Frau Mit großem Ensemble Pfalzgraf im Kirchenbüro unter Kirchenbuero.Hersfeld-Mitte@ekkw.de oder per Telefon 06621-7990184 wenden, damit die Einladungen zugestellt werden können. "Vielleicht können auch Verwandte, die noch in der Umgebung wohnen, bei der Adresssuche behilflich sein", so Schäfer. Malstunde für Groß und Klein Am 12. Juni laden wir um 17 Uhr zu einem Konzert mit schwedischer Musik in die Mar- tinskirche ein. Es spielt das große Ensem- ble der Musikschule von Elke Schmitt. Zwischen den Stücken werden Geschichten von und um Astrid Lindgren gelesen. Tradi- tionelle schwedische Folklore und natürlich auch bekannte Stücke wie das „Michel-Lied“ oder „Pippi Langstrumpf“ stehen auf dem Programm. Es ist ein Konzert für die ganze Familie, für Groß und Klein. Am 18. September wird es wieder von dem gleichen Ensemble ein Konzert mit irischer Musik geben. Grund für diese Neuauflage ist der Erfolg vom letzten Herbst. Beginn ist auch um 17 Uhr.
Martinskurier Termine 9 Sommer, Sonne und Musik Für freuen uns über Ihre Spende: Am 24. Juli um 17 Uhr freuen wir uns auf Kirchenkreisamt Hersfeld-Rotenburg viele Gäste zu unserem Klappstuhlkonzert Verwendungszweck „Martinskirche“ auf der Pfarrwiese. Es wird der Posaunen- Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg chor des CVJM und der ev. Kirche in Bad IBAN DE96 5325 0000 0001 0031 09 Hersfeld unter der Leitung von Gesa Hild VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg spielen. Dazu erwartet die Besucher noch IBAN DE17 5329 0000 0001 0058 71 ein besonderer Konzertgenuss mit der Pia- nistin You Kyong Kim, die schon mehrmals Evangelische Bank Kassel unser Gast war und das Publikum begeis- IBAN DE02 5206 0410 0001 9001 02 terte. Besuchen Sie uns: Facebook Youtube-Channel Webseite Grüße aus dem Café St. Martin Liebe Besucherinnen und Besucher un- Termine: seres Cafés, liebe Gemeindeglieder, wir 09.06.22: Begeistert sein - Gottes Geist- laden Sie herzlich zum gemütlichen Bei- kraft damals und heute (Pfarrerin Schä- sammensein mit Programm ein: fer) Beginn ist um 15 Uhr im Gemeinderaum unserer Kirche. 14.07.22: Soziale Medien & Handy- Werkstatt (Pfarrer Schäfer) Sommerpause im August Freundliche Grüße, Traute Hinz & Team 06621 3737 08.09.22: Gedankenaustausch mit einem Ein Fahrdienst wird gerne organisiert. Bestatter (Herr Globisch)
10 Zurückgeblickt Martinskurier Viel Auswahl auf großer Fläche Konfirmandengruppe in Brotterode Nach langer Pause fand Ende April wieder ein vom Förderverein Martinskids organi- sierter Basar im Kircheninneren statt. Es gab ein großes Verkaufsangebot und somit viel zum Stöbern und Schauen. Die Veran- stalter konnten sich über zahlreiche Besu- cher/innen freuen. Auf dem Programm der dreitägigen Freizeit in Brotterode stand unter anderem der Besuch der schönen Schmalkalder Stadtkirche. Die im Mai in unserer Kirche konfirmier- ten jungen Menschen haben sich eine eigene Fassung des Glaubensbekennt- nisses erarbeitet: Very british Wir glauben an Gott, unseren Beschützer, Mit englischem Teeservice, Gebäck und unseren Freund. Informationen über Land und Leute feierten Gott schenkt uns die Schöpfung des wir Anfang März den Weltgebetstag der Lebens. Frauen aus England, Wales und Nordirland. In Allem können wir Gott finden. Wir glauben an Jesus. Er zeigte uns Nächstenliebe, hat alle Menschen gleich behandelt und alle willkommen geheißen. Er zeigt uns, dass der Tod nicht das Ende ist. Die Liebe ist stärker als der Tod. Wir glauben an den Heiligen Geist, die Liebe, die das Böse überwindet und am Ende alles verzeiht. Unsere Gemeinschaft teilt den Glauben und die Liebe, wir lernen voneinander und arbeiten gemeinsam an einer friedlichen, gerechten Welt. Amen.
Martinskurier Zurückgeblickt 11 Viel diskutiert, geplant, gewandert Zu seiner Vorstandssitzung im April traf sich che ein. Eine morgendliche Andacht mit unser Kirchenvorstand nicht wie gewohnt im neuen Passionsliedern und der Gottes- Gemeindesaal im Schlippental, sondern 100 dienst mit Pfarrer Andreas Adler am Sonn- km entfernt im Seminarraum der Evangeli- tag in der Brotteröder Kirche, dem noch ei- schen Familienerholungs- und Bildungsstät- ne nette Gesprächsrunde mit Mitgliedern te auf dem Seimberg im schönen Brottero- des dortigen Kirchenvorstandes vor der Kir- de. Erinnerungen an die gelungene Freizeit che folgte, bereicherten das Programm dort vor eineinhalb Jahren wurden wach. ebenso wie die gemütlichen, abendlichen Ausklänge nach getaner, geistiger Arbeit. Von der Unterkunft und dem tollen Essen waren alle auch dieses Mal wieder begeis- tert. Mit vielen guten Ideen für die Schwer- punkte der KV-Arbeit in den nächsten Jah- ren begab man sich wieder in Richtung Hei- mat. Die KV-Mitglieder verweilten mit dem Pfarr- ehepaar Ingo und Tamara Schäfer drei Ta- ge dort und hatten ein intensives Pro- gramm. Nachdem zunächst über die Vor- stellungen von christlicher Gemeinschaft diskutiert wurde, beschäftigte sich die Grup- pe mit dem Auftrag der Kirche ("Kirche be- wegt") und ordnete Angebote und Wünsche nach dem Reflexionsmodell der Landeskir- Fotos: Hettenhausen
12 Literaturecke Martinskurier BLAISE PASCAL (1623-1662) proben, aber nicht, unsere Kräfte ganz in Anspruch zu nehmen.“ Mathematiker, Physiker, Naturforscher, The- ologe, Philosoph Das Ziel, auf das Pascal zu jener Zeit sei- nen Sinn gerichtet und dem er sich zu nä- hern suchte, war das, was das Evangelium das "Einzig-Nötige“ nennt und als Gottes- und Nächstenliebe versteht. Die geistige Entwicklung zum hilfsbereiten Diener der Mitmenschen ist der Schlüssel zum Ver- ständnis des „ganzen Pascal“. Sie vollzog sich jedoch nicht in einem stillen, gleichmä- ßigen Wachstum, sondern „ruckweise“ durch seelische Erschütterungen, die in der damaligen Zeit in Frankreich „conversions“ genannt wurden und weniger als „Bekehrung“ oder Umkehr des Ungläubigen zum Glauben verstanden wurden, sondern als „Einkehr“ oder eine „Vertiefung“ des Pascal war ein genialer Mathematiker und Gläubigen in ein bewusstes Leben der Got- bedeutender Physiker, der bereits als Kind tesliebe. Den beiden „conversions“ Pascals eine erstaunliche naturwissenschaftliche verdanken wir seine zwei Hauptwerke; die Neugier und beeindruckende Begabung für „Lettres à un provincial“ (Briefe an einen die Mathematik zeigte. Ohne Anleitung ei- Provinzbewohner“) und die „Pensées“ (Ge- nes Lehrers oder Lehrbuches eignete er danken). sich die Grundbegriffe der euklidischen Ge- Um 1646 lernte Pascal eine religiöse Er- ometrie an und verfasste im Alter von 16 weckungsbewegung kennen, die sich in Jahren eine bahnbrechende Abhandlung späterer Entwicklung (lange nach Pascals über die Kegelschnitte. Mit 19 Jahren kon- Tod) unter der Bezeichnung „Jansenismus“ struierte er eine praktikable Rechenmaschi- von der Mutterkirche loslöste. ne, untersuchte in weit angelegten Experi- menten die Theorie des leeren Raumes und Dieser Bewegung stand Pascal sehr nahe gab zur späteren Entfaltung der Wahr- und fühlte sich ihr zugehörig, da ihr Glau- scheinlichkeits- und Infinitisimalrechnung bensbekenntnis sich auf die „Gnadenlehre" wichtige Impulse. Doch gegen Ende seines des Kirchenvaters Augustinus berief; jedoch Lebens waren ihm Wissen und Leistung in cinq propositions (fünf Sätzen) von ihr nicht mehr wichtig; selbst seine Leiden- abwich. Ein alter Meinungsstreit keimte wie- schaft für die Mathematik hatte sich ver- der auf und führte zu heftigen Auseinander- flüchtigt, wie er einem Fachkollegen 1660 setzungen mit den „Jesuiten“, denen Pascal mitteilte: "Um ganz offen von der Mathema- mit den Provinzlerbriefen geistreich Paroli tik zu sprechen, so sehe ich in ihr die höchs- bot. Ihr Inhalt ist freilich ausgesprochen the- te geistige Betätigung des Menschen. Zu- ologisch. Aber sowohl ihr Anlass als auch gleich erkenne ich sie aber als etwas so der Schreibstil der 1656/57 zu Papier ge- Fruchtloses, dass ich wenig Unterschied brachten 18 Briefe in klassischer Prosaform mache zwischen einem Mann, der nur Ma- deuten auf eine Veränderung in Pascals thematiker ist, und einem geschickten Persönlichkeit hin: „nicht mehr ein gelehrtes Handwerker . . . Ich habe es schon oft ge- Zwiegespräch, nicht mehr theoretische Auf- sagt: sie ist gut dazu, unsere Kräfte zu er- sätze, sondern angewandte, praktische
Martinskurier Literaturecke 13 Theologie, theologische Unterweisung und übergeordnet und verweist sie in ihre Berichterstattung, Briefe über das aktuelle Schranken. „Das Herz hat seine Gründe, Leben, polemische Publizistik um Gottes die die Vernunft nicht kennt. Es ist das willen. Pascal steht jetzt als Theologe fest Herz, das Gott spürt, und nicht die Vernunft und stark im Leben. Er will ins Volk hinein- - Das ist der Glaube: Gott spürbar im Her- wirken, kämpfen, helfen“. (H. Rheinfelder) zen und nicht der Vernunft . . . wie weit ist Den Wandel seiner inneren Haltung haben es von der Erkenntnis Gottes bis dahin, ihn wir als Pascals erste „conversion“ zu verste- zu lieben! ... Jesus Christus, Paulus folgten hen. der Ordnung der Gottesliebe, nicht der des Geistes; sie wollten nicht unterrichten, son- Zwischen 1652 und 1654 verkehrte Pascal dern entzünden.“ Während der acht Jahre in gesellschaftlichen Kreisen, die ihm bisher zwischen der zweiten „conversion“ und sei- so gut wie fremd waren. Er lernte einen Ty- nem Tod hatte Pascal das Material für eine pus kennen, der im 17. Jahrhundert als beabsichtigte Ausarbeitung einer „Apologie „honnète homme“ bezeichnet wurde: den des Christentums" gesammelt. 1669 wurde adeligen, feingebildeten Mann der vorneh- diese Materialsammlung, in mehrere Kapitel men Gesellschaft; glänzend im Salon, geordnet, von seinem Freundeskreis unter schlagfertig in der Konversation, aufge- dem Titel „Pensées“ in Druck gegeben. In schlossen für Kunst und Wissenschaft, in der „Apologie“ (Verteidigung) wollte Pascal Fragen der Religion aber gleichgültig und ausgehen von der Stellung des Menschen überlegen distanziert. Die hieraus gewonne- zwischen Unendlichgroß und Unendlich- nen Erfahrungen gedachte Pascal später in klein, zwischen Erhaben und Erbärmlich. In den Dienst der Religion und der Menschen- die schroffsten Gegensätze hineingestellt, führung einzubringen. Aber zwischen dieser kann ein vernünftiger Mensch nicht gleich- weltlichen Phase und dem Späteren lag gültig bleiben. Die Seele, die sich durch die Pascals zweite „conversion“, eine Ekstase, mannigfaltigen Ablenkungen der Welt nicht ein mystisches Erlebnis in der Nacht vom betäuben lässt, ersehnt einen höheren Zu- 23. auf den 24. November 1654. In einem stand, für den sie allein von allen Wesen von ihm selbst so genannten „Memorial“, der Erde ein wahres Empfinden hat: der eingenäht im Futter seines Rockes, hat Mensch ist der entthronte König, der um Pascal festzuhalten versucht, welche Ge- sein Reich weiß und sich wieder nach ihm danken ihm blieben, als die „Nacht des Feu- sehnt. Hierin begegnen sich alle große Den- ers“ vorüber war. Er bekennt sich zu Gott, ker der Menschheit. aber es ist ein anderer Gott, den er nun zu sehen glaubt: den „Gott Abrahams, Isaaks Text: Karin von Baumbach und Jakobs", der weit entfernt ist von jenem Gott, den Pascal mit Hilfe des „gesunden Menschenverstandes“ für sich beanspru- chen zu können meinte. Dieser „sehr kleine“ Gott war der Gott der Philosophen und Ge- lehrten; ihn wird es nicht mehr geben. Pascal ließ von seiner Vision nicht mehr ab. In den „Pensées“ hat er noch einmal aufge- zeigt, welche Lehre er aus der Vision vom „Gott-im-Feuer“ zog. Demnach erfährt der Mensch Zuspruch als die Stimme seines Herzens. Als Ort unmittelbarer Einsicht und der Gewissheiten ist das Herz der Vernunft
14 Ihre Meinung Martinskurier Ihre Meinung ist gefragt, den im Kooperationsraum Hersfeld-Mitte denn „Kirche bewegt“ (Stadt- und Johanneskirche, Matthäuskir- che, Auferstehungskirche, Petersberg/ Wir leben aus Sorga/Kathus, Kirchspiel Ludwigsau) ge- dem Evangelium meinsam durchführen? und wollen es mit- Dazu möchten wir Ihre Meinungen in die einander teilen. Arbeit des Kirchenvorstandes einbeziehen. Das geschieht Nehmen Sie sich bitte ein wenig Zeit für fol- momentan durch gende Fragen: verschiedenste Angebote, die Was gefällt mir an meiner Kirchenge- sich im Laufe der meinde? Zeit verändert ha- Welche Angebote sind mir wichtig? ben: Die Gottes- Was ist mir nicht so wichtig? dienste sind in Texten und Liedern moder- Was wünsche ich mir in meiner Kirchen- ner geworden, der Gemeinschaftskelch wur- gemeinde? de ausgesetzt, digitale Angebote sind dazu- Kann ich mir vorstellen, mich ehrenamt- gekommen, die Pfarrwiese erzählt die Ge- lich einzubringen? schichten zu Weihnachten und Ostern, eine Jugendstunde findet sich neu zusammen, Wir freuen uns über Ihre Anregungen und ein gemeinsames Tauffest findet statt, die Ideen! Bitte lassen Sie uns Ihre Rückmel- Malschule beginnt und einiges mehr. dungen per E-Mail, Post, telefonisch, über Aber angesichts knapper werdender Res- Facebook oder persönlich zukommen. Oder sourcen wie unserer finanziellen Mittel und nutzen Sie bequem den Link auf unserer Mitarbeitenden kommen wir nicht darum Webseite. Ganz herzlichen Dank! herum, uns selbstkritisch zu fragen: Wie wollen wir zukünftig Kirche sein? Welche Ihr Kirchenvorstand und Angebote brauchen wir in der Martinskir- Ihr Pfarrehepaar Schäfer chengemeinde dafür? Was können wir mit den anderen evangelischen Stadtgemein-
Gottesdienstplan - Juni 2022 bis September 2022 Datum Uhrzeit Gottesdienste Pfarrer/in, Lektor/in, Prädikant/in 05.06. So 10 Uhr „Sei begeistert!“ Pfarrer Schäfer Pfingsten Gottesdienst auf der Pfarrwiese mit Taufmöglichkeit 06.06. Mo 11 Uhr Ökumenischer Pfingstgottesdienst ACK Pfingsten in der Stadtkirche 12.06. So 17 Uhr „Michel & Pippi“ Elke Schmitt & großes Familienkonzert zu A. Lindgren Ensemble 19.06. So 10 Uhr „Gott ist wie ein Kleeblatt“ Pfarrer Schäfer Gottesdienst 26.06. So 10 Uhr „Unterwegs mit Gott!?“ Pfarrerin Schäfer 25 Jahre konfirmiert Gottesdienst mit Abendmahl 02.07. Sa 10.30 Uhr „50 Jahre Kita Ev. Martinskirche“ Kita; Pfarrer/in Schäfer Familienkirche und Gemeindefest 10.07. So 11 Uhr „Wunderbar!“ Ev. Gemeinden HEF- Tauffest im Kurpark & Picknick Mitte 17.07. So 10 Uhr „Ich will dich segnen!“ Pfarrerin Schäfer Gottesdienst und Kirchenkaffee 20.07. Mi 19 Uhr Gottesdienst an der Pröpstin Kropf-Brandau neuen Fuldabrücke 24.07. So 17 Uhr Klappstuhlkonzert auf der Pfarrwiese Posaunenchor & Pianis- tin You Kyong Kim 31.07. So 10 Uhr „5 Brote & 2 Fische“ Pfarrer Schäfer Gottesdienst mit Abendmahl 07.08. So 11 Uhr „Be a Blessing!“ Ev. Allianzgemeinden Gottesdienst im Jahnpark 14.08. So 10 Uhr Abendmahlsgottesdienst Prädikantin Sehmer 17.08. Mi 19 Uhr Gottesdienst auf dem Tanzplatz Pfarrerin Fiß 28.08. So 10 Uhr „David & Nathan“ - Gottesdienst Lektor Herbert 31.08. Mi 19 Uhr Gottesdienst auf dem Johannesberg Pfarrerin Kohlwes (bitte Veröff. in der Presse beachten) 04.09. So 10 Uhr „Siehe, es war sehr gut …“ Pfarrerin Schäfer Gottesdienst zum Schöpfungstag mit Taufmöglichkeit 11.09. So 10 Uhr „Wer ist mein Nächster?“ Pfarrer Schäfer Gottesdienst und Kirchenkaffee 18.09. So 17 Uhr „Möge die Straße“ Elke Schmitt & großes Irische Musik & Segenswünsche Ensemble 25.09. So 10 Uhr „Unterwegs mit Gott!?“ Pfarrerin Schäfer 50 Jahre konfirmiert Gottesdienst mit Abendmahl „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen!“ (Joh 6,37)
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