März 2018, 16.30 Uhr - Feissli Gerber Liebendörfer Architekten AG
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Schulanlage im Grentschel Lyss - Erweiterung Projektwettbewerb im selektiven Verfahren Bericht des Preisgerichts RF R IST 30 Uhr SPER Lyss, 01.03.2018 . 18, 16 20 rz 7. Mä Gemeinde Lyss Bau + Planung Bahnhofstrasse 10 3250 Lyss
Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 2 Wettbewerbsaufgabe 2 3 Teilnehmende 3 4 Preisgericht / Beurteilungsgremium 3 5 Ablauf der Beurteilung 4 6 Würdigung und Empfehlung 5 7 Genehmigung 7 8 Projektverfassende 8 9 Projektbeschriebe und Pläne 10 1
1 Ausgangslage Einleitung Lyss ist eine Gemeinde mit 14‘700 Einwohnern. Davon sind 1‘536 schulpflichtige Kinder. Diese werden verteilt auf insgesamt 5 Schulhäuser – 4 Schulhäuser im Dorfteil Lyss, 1 Schulhaus im Dorfteil Busswil – unterrichtet. Aufgrund des prognostizierten Bevölkerungswachstums und den heutigen pädagogischen und gesellschaftlichen Bedürfnissen und den wirtschaftlichen Anforderungen besteht Bedarf nach zusätzlichem Raum für die Bildung und Betreuung. Projektziele Die Veranstalterin beabsichtigt mit diesem Verfahren einen Projektentwurf von grosser Qualität als Grundlage für die Weiterbearbeitung zu erhalten: - Integration der Neubauten in die bestehende Schulanlage, in die Umgebung, ins Quartier - Optimale betriebliche Ergänzung der bestehenden Anlage - Zweckmässige und wirtschaftliche Lösung - Nachhaltige Lösung 2 Wettbewerbsaufgabe Veranstalterin des Projektwettbewerbes Gemeinde Lyss Bau + Planung Bahnhofstrasse 10 3250 Lyss Verfahren Die Gemeinde Lyss hat im Sommer 2017 den Wettbewerb gemäss Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen des Kantons Bern (ÖBG und ÖBV) ausgeschrieben. Für die Durchführung des Projektwettbewerbes im selektiven Verfahren gilt die Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142, Ausgabe 2009. Aus allen Bewerbungen hat das Preisgericht 12 Architekturbüros zur Teilnahme am Projektwettbewerb ausgewählt, davon 1-2 Nachwuchsbüros. Das Verfahren wurde in deutscher Sprache geführt. Termine Ausschreibung im simap 26.07.2017 (Wo 30) Eingabe der Bewerbungen (Präqualifikation) 30.08.2017 (Wo 35) Beurteilung der Bewerbungen / Verfügung Woche 38 Schriftliche Bestätigung zur Teilnahme bis 26.09.2017 (Wo 39) Begehung / Abgabe der WBW-Unterlagen 29.09.2017 (Wo 39) Fragestellung bis 06.10.2017 (Wo 40) Fragenbeantwortung bis 13.10.2017 (Wo 41) Abgabe Pläne Projektwettbewerb bis 22.12.2017 (Wo 51) Abgabe Modell Projektwettbewerb bis 19.01.2018 (Wo 2 2018) Juryentscheid / Verfügung Februar 2018 Geplanter Beginn Projektierung März 2018 Geplanter Baubeginn Oktober 2019 Geplanter Bezug Februar 2021 Wettbewerbsaufgabe Der oder die Erweiterungsbauten sollen das bestehende Schulhaus Grentschel sinnvoll ergänzen. Der Neubau / die Neubauten sollen so organisiert sein, dass die unterschiedlichen Nutzungen störungsfrei nebeneinander funktionieren können. Insbesondre die Tagesschule ist so anzuordnen, resp. zu konzipieren, dass die „Tagesschüler“ den teilweise gleichzeitig stattfindenden Unterricht nicht stören. Der Bereich Tagesschule muss erweiterbar sein. 3 Klassenzimmer und eine entsprechend den Bedürfnissen angepassten Nasszelle zur Vermietung an die heilpädagogische Tageschule wurden ins Raumprogramm des Erweiterungsbaus / der Erweiterungsbauten 2
aufgenommen. Diese Räume sollen in das Raumkonzept der Volksschule integriert werden. Es ist keine spezielle Anbindung an die heilpädagogische Tagesschule vorzusehen. Der bestehende Pavillon wird abgebrochen. Die heutigen Nutzungen im Pavillon sind im vorliegenden Raumprogramm enthalten. 3 Teilnehmende Im Herbst 2017 sind 54 Bewerbungen zur Teilnahme am Wettbewerb eingegangen. 1 Bewerbung musste von der Beurteilung ausgeschlossen werden, da es zu spät eingereicht wurde. Aus den 53 bleibenden Bewerbungen hat das Preisgericht 12 Architekturbüros eingeladen, davon 2 Nachwuchsbüros. Folgende 11 Architekturbüros haben am Wettbewerb teilgenommen: - Morscher Architekten BSA SIA AG Bern - dolmus Architekten GmbH Luzern - ern + heinzl Architekten GmbH Solothurn - MJ2B Architekten AG Murten - Feissli Gerber Liebendörfer Architekten AG Bern - Jean-Baptiste Bruderer Architecte ETH SIA Carouge - HULL INOUE RADLINSKY Dipl. Architekten ETH GmbH Zürich - Ernst Gerber Architekten + Planer AG Bern - nägele twerenbold architekten eth sia Zürich - Met Architektur GmbH & Bauleitung GmbH Zürich - ahaa GmbH Andreas Heierle Atelier für Architektur Luzern 4 Preisgericht / Beurteilungsgremiun Preisgericht Sachpreisrichterinnen und –preisrichter - Rolf Christen (Gemeinderat Lyss) - Rolf Burkhard (Schulleiter Schule Grentschel) Ersatz Sachpreisgericht - Javier Garcia (Bereichsleiter Hochbau, Ersatz für Rolf Christen) - Regula Meier (Abteilungsleiterin Bildung + Kultur, Ersatz für Rolf Burkhard) Fachpreisrichterinnen und –preisrichter - Silvio Ragaz, Architekt ETH BSA SIA, Jurypräsident - Eveline Schenk, Architektin ETH - Franz Bamert, Architekt ETH SIA Ersatz Fachpreisgericht - Simon Binggeli, Architekt SIA FSAI SWB Expertinnen und Experten, Teilnahme an beiden Juytagen - Thomas Peter (Abteilungsleiter Sicherheit + Liegenschaften) Expertinnen und Experten, Teilnahme am Morgen des 2. Jurytages - Markus Hüsler, BfB Büro für Bauökonomie (Kostenplaner) Experten, die zur Vorprüfung beigezogen wurden, die nicht Mitglieder des Preisgerichts waren - Daniel Mathys, Grolimund und Partner (Energie/Wärmeschutz, Aussenlärm) - Guillaume Garcia-Mora, sdi biel-bienne (Brandschutz) 3
5 Ablauf der Beurteilung Vorprüfung Von den zur Teilnahme am Projektwettbewerb eingeladenen Architekturbüros, die ihre Teilnahme bestätigt hatten, haben alle 11 Architekturbüros ein Projekt eingegeben. Die Projekte wurden fortlaufend nummeriert. Alle eingereichten Projekte wurden einer formellen, materiellen und inhaltlichen Vorprüfung unterzogen. Die Vorprüfung erfolgte in der Periode vom 29.12.2017 bis 17.01.2018 durch die vorgenannten Experten aus dem Preisgericht, die ebenfalls erwähnten externen Experten, sowie durch die Wettbewerbsbegleiter 123architekten Biel. Alle Projekte wurden fristgerecht und anonym eingereicht. Bei allen Projekten wurden die verlangten Unterlagen vollständig eingereicht. Bei der inhaltlichen Prüfung wurde festgestellt, dass einige Projekte kleine Mängel aufweisen: - Praktisch alle Projekte weisen kleine bis kleinste Mängel in der Umsetzung des Raumprogramms auf (01 „Mr. Krabs“, 02 „LYNN“, 03 „Magdalena, Jean-Luc und Tim“, 04 „Sarabande“, 05 „CLUSURA“, 06 Escalier“, 07 „mahjong“, 09 „Bachstelze“, 10 „Unter Dach und Fach“, 11 „MI+MO“) - Alle Projekte weisen kleine Mängel im Brandschutz auf. Folgende Projekte weisen grössere Mängel auf. Beim Projekt 04 „Sarabande“ führt der Fluchtweg von Unterrichtsräumen durch die Bibliothek, was nicht möglich ist. Beim Projekt 05 „CLUSURA“ ist der Gebäudeabstand zur Aula zu klein, er müsste mindestens 4 bis 5 Meter sein. Beim Projekt 08 „Rosalie“ erfolgt der Fluchtweg aus diversen Nebenräumen über den Technikraum im neuen Untergeschoss und über die bestehende Treppe des Aulauntergeschosses, der Fluchtweg aus dem Technikraum muss direkt ins Freie führen. - Einige Projekte weisen Mängel auf im Bezug auf die Umsetzung nach Gebäudestandard 2015 (02 „LYNN“, 03 „Magdalena, Jean-Luc und Tim“, 04 „Sarabande“, 05 „CLUSURA“). - Zwei Projekte weisen Mängel auf in Bezug auf den Schallschutz gegen Aussenlärm (10 „Unter Dach und Fach“, 11 „MI+MO“). Jurierung Am 24.01.2018 trifft sich das Preisgericht vollzählig zur Beurteilung. Der Vorprüfungsbericht wird von der Jury zur Kenntnis genommen und genehmigt. Alle 11 Projekte werden zur Beurteilung und Preiserteilung zugelassen. 1. Rundgang: Im 1. Rundgang scheidet das Preisgericht nach eingehender Diskussion diejenigen Projekte aus, welche in Bezug auf ein oder mehrere Beurteilungskriterien aus, die keine entwicklungsfähigen Ansätze aufweisen und/oder weniger überzeugen: - Gesamtkonzeption (Städtebau, Aussenräume) - Architektur, Raumqualität, Belichtung, Erschliessung und Wegführung, Materialisierung, Konstruktion - Nutzungen, Betrieb (Schulbetrieb, Abläufe) Das folgende Projekt wird ausgeschieden durch einstimmigen Beschluss der Jury: - 09 „Bachstelze“ 2. Rundgang Im 2. Rundgang werden die Projekte nach den selben Kriterien wie im 1. Rundgang noch vertiefter diskutiert und beurteilt. Die folgenden Projekte werden ausgeschieden durch einstimmigen Beschluss der Jury: - 01 „Mr. Krabs“ - 02 „LYNN“ - 07 „mahjong“ 3. Rundgang Im 3. Rundgang werden die Projekte nach den selben Kriterien wie im 1. und 2. Rundgang wiederum diskutiert und beurteilt. Die folgenden Projekte werden ausgeschieden durch einstimmigen Beschluss der Jury: - 04 „Sarabande“ - 11 „MI+MO“ 4
Nach dem ersten Jurytag bleiben somit die folgenden 5 Projekte in der engeren Wahl: - 03 „Magdalena, Jean-Luc und Tim“ - 05 „CLUSURA“ - 06 „Escalier“ - 08 „Rosalie“ - 10 „Unter Dach und Fach“ Von diesen 5 Projekten werden in der Zeit zwischen dem ersten und zweiten Jurytag durch den Kostenplaner Kostenberechnungen erstellt. Am 14.02.2018 trifft sich das Preisgericht vollzählig zur Beurteilung. 4. Rundgang Im 4. Rundgang werden die Projekte nach folgenden Kriterien verglichen: - Gesamtkonzeption (Städtebau, Aussenräume) - Architektur, Raumqualität, Belichtung, Erschliessung und Wegführung, Materialisierung, Konstruktion - Nutzungen, Betrieb (Schulbetrieb, Abläufe) - Wirtschaftlichkeit (Erstellungskosten, Betriebs- und Unterhaltskosten) - Umwelt (Haushälterischer Umgang mit dem Boden, Ökologie, Energiekonzept nach Gebäudestandart 2015) Nach eingehender Diskussion und Abwägung der Vor und Nachteile der verbleibenden Projekte beschliesst das Preisgericht folgende provisorische Rangierung: - 1. Rang: 03 Magdalena, Jean-Luc und Tim - 2. Rang: 10 Unter Dach und Fach - 3. Rang: 06 Escalier - 4. Rang: 08 Rosalie - 5. Rang: 05 CLUSURA Kontrollrundgang Die Ausschlüsse aus dem 1., 2., und 3. Rundgang werden durch das Preisgericht einstimmig bestätigt. Rangierung Zur Auszeichnung von 3 bis 6 Wettbewerbsprojekten (Preise und Ankäufe) und für die feste Entschädigung steht dem Preisgericht eine Gesamtsumme von CHF 144'000.00 (exkl. MwSt.) zur Verfügung. Die feste Entschädigung für jedes zur Beurteilung zugelassene Projekt beträgt Fr. 5'000.00 (exkl. MwSt.) Das Preisgericht beschliesst nach eingehender Diskussion einstimmig die definitive Rangierung mit folgender Preiszuteilung (exkl. MwSt.): 1. Preis Projekt Nr. 03 Magdalen, Jean-Luc und Tim Fr. 30'000.00 2. Preis Projekt Nr. 10 Unter Dach und Fach Fr. 26'000.00 3. Preis Projekt Nr. 06 Escalier Fr. 14'000.00 4. Preis Projekt Nr. 08 Rosalie Fr. 11'000.00 5. Preis Projekt Nr. 05 CLUSURA Fr. 8'000.00 6 Würdigung und Empfehlung Würdigung des Verfahrens und der Ergebnisse Die Jury hat mit Befriedigung von der Vielfalt der Lösungsmöglichkeiten Kenntnis genommen, welche das Wettbewerbsverfahren für die Erweiterung der Schulanlage Grentschel hervorgebracht hat. Die unterschiedlichen Vorschläge ermöglichten dem Preisgerichteine intensive Auseinandersetzung mit möglichen Lösungsansätzen. Die Veranstalterin und das Preisgericht danken allen Projektverfasserinnen und –verfasser für die vertiefte Auseinandersetzung mit der Wettbewerbsaufgabe und der sorgfältigen Ausarbeitung der eingereichten Projekte. In allen Projekten ist ersichtlich, dass Fachplaner insbesondere in den Bereichen Statik, Haustechnik und Landschaftsarchitektur wesentliche Beiträge geleistet haben. 5
Empfehlung des Preisgerichts Das Preisgericht empfiehlt der Veranstalterin, das Projekt Nr. 03 Magdalena, Jean-Luc und Tim zur Weiterbearbeitung durch die Verfasser. Für die Weiterbearbeitung empfiehlt die Jury den Projektverfassern folgende Punkte zu beachten: - 1. Der Aussenraum mit dem Rasenspielfeld am jetzigen Standort des Pavillons soll aussenräumlich besser integriert und für den Pausenbetrieb besser nutzbar werden. Eine Absenkung ist zu prüfen. - 2. Der Neubauteil mit Bibliothek und Tagesschule wird nahtlos an die Aula angebaut. Das Nebeneinander des Neubaus mit der eigenständigen Fassade und das Belassen der bestehenden Fassade der Aula verhindern, dass aus den beiden Teilen eine Einheit entsteht. Es ist zu überprüfen, ob die Fassaden der Aula dem Neubauteil angepasst werden können, oder ob mit einer anderen Massnahme eine Einheit des Zentrumsgebäudes erzielt werden kann. - 3. In den Neubauten muss eine möglichst grosse Nutzungsflexibiltät für Veränderungen und Anpassungen angestrebt werden. Dies gilt insbesondere für die Schulräume. Diese müssen unkompliziert verschieden genutzt werden können. Im Zusammenhang mit den Unterrichtsformen und verschiedenen pädagogischen Überlegungen sollen die Nutzer bei der Weiterbearbeitung des Projektes ihre Bedürfnisse eingeben. Es ist zu prüfen, welche Wände nicht tragend ausgeführt werden können, um spätere Veränderungen einfacher realisieren zu können. 6
8 Projektverfassende Projekt Nr. 01 „Mr. Krabs“ Architektur: Morscher Architekten BSA SIA AG, Bern Projekt Nr. 02 „LYNN“ Architektur: ern + heinzl Architekten, Solothurn Projekt Nr. 03 „Magdalena, Jean-Luc und Tim“ Architektur: ahaa GmbH, Atelier für Architektur, Andreas Heierle, Luzern Projekt Nr. 04 „Sarabande“ Architektur: Jean-Baptiste Bruderer Architecte ETH/SIA, Carouge Projekt Nr. 05 „CLUSURA“ Architektur: Ernst Gerber Architekten + Planer AG, Bern Projekt Nr. 06 „Escalier“ Architektur: Nägele Twerenbold Architekten ETH/SIA, Zürich Projekt Nr. 07 „mahjong“ Architektur: Arge Met Architektur GmbH, Zürich und Bauleitung GmbH, Biel Projekt Nr. 08 „Rosalie“ Architektur: Feissli Gerber Liebendörfer, Bern Projekt Nr. 09 „Bachstelze“ Architektur: HULL INOUE RADLINSKY dipl. Architekten ETH SIA GmbH, Zürich Projekt Nr. 10 „Unter Dach und Fach“ Architektur: dolmus Architekten, Luzern Projekt Nr. 11 „MI+MO“ Architektur: MJ2B Architekten AG, Murten 8
9 Projektbeschriebe und Pläne Projekt Nr. 03 „Magdalena, Jean-Luc und Tim“ 1. Preis CHF 30'000.00 Architektur Ahaa GmbH, Atelier für Architektur, Andreas Heierle, Kasernenplatz 2, 6000 Luzern Mitarbeit Andreas Heierle, Cristina Trofin, Melanie Bareither Landschaftsarchitektur Weber+brönimann ag, Morillonstrasse 87, 3007 Bern Mitarbeit Pascal Weber Projektbeschrieb Die Verfasser schlagen vor die Schulanlage im Nordosten mit einem weiteren solitären Gebäude, sowie einem Anbau an die bestehende Aula zu ergänzen. Die nun vergrösserte Aula steht neu im Zentrum der Schulanlage und wird beidseitig von zwei verschiedenen Pausenräumen umflossen. Der neue Schultrakt im Osten gibt der Schulanlage auf dieser Seite einen neuen weiteren Ankunftsort. Die beiden Gebäude stehen leicht abgedreht zueinander und bilden zusammen mit dem bestehenden Schulhaus ein stimmiges Ensemble. Auf der Ostseite des neuen Schulhauses befindet sich der abgeschottete Aussenraum für die Kindergartenkinder. Alle Kindergartenklassen können sich ebenerdig von Drinnen nach Draussen bewegen. Das Rasenspielfeld liegt, zusammen mit den Veloabstellplätzen leicht erhöht über dem bestehenden Pausenplatz auf der Seite der Hardernstrasse. Durch diesen Niveauunterschied wird das Potenzial des Aussenraumes nicht ganz genutzt, der Übergang an das Rasenspielfeld ist zu prüfen. Die zweigeschossige Bibliothek bildet eine grosse Fuge zwischen Tagesschule und Aula. Die Aussenfassade wird nun zur Innenfassade. Durch die bestehenden Aulafenster entstehen interessante Sichtbezüge zwischen den beiden Nutzungen. Die Tagesschule befindet sich auf zwei Geschossen, die vier Haupträume sind jeweils, gut belichtet, übereck angeordnet. Die Tagesschüler finden rund um die Tagesschule ein vielfältiges Angebot an Pausen-, Sport-, und Naturräumen. Die Lehrpersonen haben von innen her einen guten Überblick auf diese Bereiche. Das Schulhaus hat einen einfachen und klaren Grundriss, die Schul- und Kindergartenräume befinden sich jeweils windmühlenartig in den Ecken. Diese Anordnung ermöglicht eine gute zweiseitige Belichtung. Die drei Ebenen sind 10
durch einen zentralen Innenhof in der Mitte visuell miteinander verbunden. Die Nebenräume sind zwischen den Haupträumen angeordnet und können je nach Bedarf flexibel genutzt werden. Die Tragkonstruktion und der Charakter Innen ist Holz. Die Aussenhaut besteht aus Betonelementen. Durch unterschiedliche Oberflächen des Betons soll der Eindruck entstehen, dass die Fassade eine Tiefe hat. Dieser Effekt kommt auf der Visualisierung schön zur Geltung, ob diese optische Täuschung auch in der Realität wirkt ist zu hinterfragen. Grundsätzlich fügen sich die neuen Bauten optisch schön zum bestehenden Schulhaus hinzu. Bei der Aula und der Tagesschule stellt sich die Frage, ob die zwei aufeinandertreffenden Fassadentypen in einem Gebäude verträglich sind. Bibliothek, Tagesschule und die bestehende Aula bilden nun zusammen einen neuen schulübergreifendenden Gemeinschaftsbereich für alle Altersstufen. Dieser kann frei genutzt werden, ohne den restlichen Schulbetrieb zu tangieren. Im neuen Schultakt werden die verschiedenen Bedürfnisse der Altersstufen gut abgedeckt. Durch die zwei Eingänge und die Lage der Treppen entsteht nicht zwingend eine Vermischung. Die kleinen Kinder können sich ungestört in ihrer Welt bewegen und sind doch durch Sichtbezüge ein Teil des Ganzen. Allgemein sind die Unterrichtsräume, Kindergartenräume und Tagesschulräume gleichwertig und untereinander austauschbar, sie können in Zukunft flexibel bespielt werden. Durch die klare und repetitive Grundrissstruktur können die Räume jederzeit neu angeordnet, zusammengefasst, oder umverteilt werden. Die allenfalls weiten Wege über den Aussenraum zwischen den bestehenden und neuen Schultrakten wird von den Nutzern hinterfragt, aber durchaus für zumutbar erachtet. Die Erstellungskosten liegen im Vergleich zu den geprüften Projekten im unteren Bereich. Die beiden kompakten Volumen und die einfach strukturierten Grundrisse begünstigen eine effiziente Bauweise. Die Erweiterung der Tagesschule würde in einer Aufstockung realisiert. Dies ist gut denkbar und beansprucht keine weiteren Landreserven. Allerdings stellt sich die Frage, wie sich das vergrösserte Volumen in das Ensemble eingliedert. Fazit Das Projekt «Magdalena, Jean-Luc und Tim» liegt folgerichtig im Landschaftsraum des Grentschelbachs und ergänzt die bestehende Schulanlage zu einem stimmigen Ensemble mit schönen Aussenräumen und Pausenplätzen. Das neue Schulzentrum mit Aula und Bibliothek wird begrüsst. Die innenräumlichen Qualitäten, die Raumaufteilung, sowie die flexible Nutzbarkeit der Räume können überzeugen. Das Projekt orientiert sich am Massstab der Unterstufenkinder und leistet auf allen Ebenen einen wertvollen Beitrag für die Weiterentwicklung der Schule. 11
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Projekt Nr. 10 „Unter Dach und Fach“ 2. Preis CHF 26'000.00 Architektur dolmus Architekten, St. Karli-Strasse 41, 6004 Luzern Mitarbeit Cédric von Däniken, Thomas Brotbeck Bauingenieur Emch+Berger WSB AG Rüeggisingerstrasse 41, 6020 Emmenbrücke Mitarbeit Stefan Appius Holzbauingenieur holzprojekt gmbh, Sempacherstrasse 15, 6003 Luzern Mitarbeit Franz Willimann Projektbeschrieb Auf sehr schlüssige Art werden alle Nutzungen des Programmes in einem fünfgeschossigen, quadratischen Volumen untergebracht, welches neben bestehendem Klassentrakt und Aula an die Hardernstrasse platziert wird. Damit leistet der Erweiterungsbau mit wenig Aufwand in verschiedener Hinsicht erstaunlich viel, indem das Neue gegen aussen zum öffentlichen Raum hin als selbstbewusster Akzent auftritt, während es sich im Schulgefüge als Partner einordnet. Der Eingang liegt richtig am neu-alten Schulplatz, dessen Funktion als Drehscheibe der Gesamtanlage dadurch noch verstärkt wird. Auch das Aussenspielfeld ist von hier in kürzester Distanz erreichbar. Dieses sehr flächensparende Konzept erlaubt es, auf dem Areal beträchtlichen Freiraum für allfällige spätere Entwicklungen freizuhalten, ohne dass der Aussenspielplatz aufgegeben werden müsste. Kritisch hinterfragt innerhalb der insgesamt überzeugenden Grundhaltung wird die Parallelität des Neubaus zum bestehenden Klassentrakt, die nicht nur einen relativ unattraktiven Zwischenraum entstehen lässt, sondern auch das Thema der Gesamtwirkung dreier zusammengehöriger, aber unterschiedlicher Schulbauten unnötigerweise hierarchisiert und kompromittiert. Das grosse Potential einer Aufwertung des gemeinsamen Schulplatzes wird so nur teilweise ausgeschöpft. Den grossen Qualitäten in der Grundanordnung entspricht der sehr zurückhaltende und disziplinierte architektonische Ausdruck mit Fassaden in Holz und Glas, die den Neubau als extrovertiertes Element dem introvertierten Bestandesbau gegenüberstellen und daraus eine durchaus positiv zu wertende Spannung schaffen. Auch konstruktiv ist der Vorschlag sorgfältig durchgearbeitet und bringt mit der hybriden Bauweise in Beton und Holz sowohl in technischer wie in stimmungsmässiger Hinsicht sehr interessante Voraussetzungen. Einzig die der Fensterschicht vorgelagerten Holzelemente sind in Bezug auf ihr Langzeitverhalten nicht ganz unproblematisch. Als kleines Meisterstück wird die zentrale, doppelt geführte Wendeltreppe gewertet, die innerhalb der komplexen Nutzungsmischung interessante Erschliessungsoptionen anbietet. Das Innere wird schön aus der zentralen Treppenanlage über gemeinsame Begegnungszonen bis zu den eigentlichen 16
Nutzräumen entwickelt. Die vielen über Eck orientierten Hauptnutzzonen versprechen eine ausserordentlich hohe Raum- und Lichtqualität. Jede der verschiedenen Raumgruppen besetzt ihr eigenes Geschoss, die Kindergärten profitieren vom direkten Ausgang in den Garten. Die Positionierung der Tagesschule im obersten Geschoss überrascht, wird aber trotz der angebotenen doppelten Erschliessung und der geforderten Erweiterungsmöglichkeit insgesamt als kritisch bewertet. Eine eventuelle Aufstockung um ein ganzes Geschoss zur grossflächigen Vergrösserung der Tagesschule oder anderer Bereiche schiene langfristig innerhalb der selbstbewussten Grundhaltung des Konzeptes durchaus denkbar, würde allerdings die ohnehin kontrovers diskutierte Frage des Massstabs weiter akzentuieren. Der Vorschlag liegt in Bezug auf die zu erwartenden Erstellungskosten im unteren Bereich der geprüften Projekte und bringt aufgrund seiner kompakten Form und seiner modularen Bauweise für die Unterhaltskosten günstige Voraussetzungen. Fazit Gesamthaft überzeugt das sehr diszipliniert ausgearbeitete Projekt dadurch, dass es mit dem Erweiterungsbau sowohl gegen Innen wie gegen Aussen Mehrwerte schafft und der Schule nicht nur für die kurzfristigen Bedürfnisse, sondern auch für die langfristige Entwicklung ein grosses Potential bietet. Unsicherheiten verbleiben bezüglich der Eignung des fünfstöckigen Volumens für kleine Kinder und bezüglich seiner Massstäblichkeit. 17
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Projekt Nr. 06 „Escalier“ 3. Preis CHF 14'000.00 Architektur Nägele Twerenbold Architekten ETH/SIA, Josefstrasse 106, 8005 Zürich Mitarbeit Tobias Assmann, Joëlle Kräuchi, Reinhard Nägele, Adrian Twerenbold Projektbeschrieb Das Kennwort „ESCALIER“ weist auf die terrassierte Aussenform dieses Projektvorschlags. Diese ist aufgrund der zur Försterschule hin stark ansteigenden Topografie zwar nachvollziehbar, wird jedoch von der Jury in ihrer Dimension als zu imposant beurteilt. Die Verfasser setzten ihr neues Volumen parallel hinter die Aula. Damit spannen sie einen vierstufigen Aussenraum auf und schaffen gleichzeitig eine ansprechende Eingangssituation. Der bestehende Pausenplatz zwischen Aula und Schulhaus wird wohltuend in Richtung Strasse vergrössert und mit zum Aufenthalt einladenden Tritten eingefasst. Das darauf integrierte Rasenspielfeld wird von den Nutzern als Möglichkeit begrüsst. Eine kaskadenartige Aussentreppe erschliesst auf jeder Stufe eine Aussenterrasse. Damit können alle Geschosse direkt von aussen erschlossen werden. Alle Zimmer sind entweder gegen Norden oder gegen Süden orientiert, wobei die Ausrichtung nach Norden kontrovers diskutiert wurde. Die dazwischenliegende Mittelzone ist als sehr grosszügiger bis zu den Fassaden reichender Gemeinschaftsbereich ausgebildet und setzt sich auf jeder Stufe westseitig in die jeweilige Aussenterrasse fort. Die unterschiedlichen Nutzungen sind folgerichtig auf die vier Stufen verteilt. Direkt am Haupteingang liegt die Mediathek. Daneben im Zugangsgeschoss sind die vier Kindergärten untergebracht. Diese öffnen sich direkt in den angrenzenden Bachraum, was von den Nutzern sehr begrüsst wird. Im ersten Obergeschoss liegen Tagesschule und Lehrerbereiche. Aufgrund der topografischen Situation am Hang, kann auch dieses Geschoss direkt an den angrenzenden Aussenraum angeschlossen werden. Die im Situationsplan eingezeichnete Erweiterungsmöglichkeit der Tagesschule als eingeschossiger Anbau Richtung Försterschule ist schlecht vorstellbar. Im zweiten und dritten Obergeschoss sind die Klassenräume mit ihren Nebenräumen angeordnet. Die interne ebenfalls kaskadenartige Treppe wird als innere Verbindung zwar begrüsst, ihr wird jedoch aufgrund der unabhängigen Nutzungen untergeordnete Bedeutung zukommen. Geplant ist eine Leichtbaukonstruktion in Holz. Auch im Innern herrscht Holz als Oberflächenmaterial vor und auch die Aussenverkleidung ist als Holzschalung vorgesehen. Durchgehende Gesimsbänder in Beton akzentuieren die horizontale Schichtung der Stufen. Mit diesem äusseren Ausdruck distanziert sich der Neubau wesentlich vom Bestand und lehnt sich eher der benachbarten Heilpädagogischen Schule an. Der geometrische Bezug zur Aula wird mit der Materialisierung nicht unterstützt. 22
Das Projekt „ESCALIER“ lässt aufgrund seines überdurchschnittlichen Flächenbedarfs und der terrassierten Gebäudeform überdurchschnittliche Erstellungskosten erwarten. Fazit „ESCALIER“ setzt das Raumprogramm in einem aus der Topografie abgeleiteten, aber etwas zu hohen Volumen um. Seine städtebauliche Setzung nimmt Bezug zur bestehenden Aula und schafft präzise Aussenräume. Trotz geometrischem Anbindungsversuch an die Aula bleibt der Entwurf ein Solitär. Die Nutzungsverteilung auf die vier Geschosse ist gekonnt. Im gemeinschaftlichen Mittelbereich mit angeschlossener Aussenterrasse auf jedem Geschoss sind unterschiedliche Unterrichts- und Pausenformen gut vorstellbar. Besonders positiv gewürdigt wird die grosszügige Erweiterung des Pausenbereiches anstelle des heutigen Pavillons. 23
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Projekt Nr. 08 „Rosalie“ 4. Preis CHF 11'000.00 Architektur Feissli Gerber Liebendörfer Architekten AG, Gasstrasse 4, 3005 Bern Bauingenieur WAM Planer und Ingenieure AG, Münzrain 10, 3005 Bern HLKS-Planung Solvair GmbH, Meriedweg 7, 3172 Niederwangen Landschaftsarchitektur Müller Wildbolz Partner GmbH, Fabrikstrasse 31, 3012 Bern Visualisierung Artools GmbH, Weltistrasse 6, 8002 Zürich Projektbeschrieb Die Verfasser von „Rosalie“ bauen ein dreigeschossiges Volumen direkt hinter die Aula an. Diese Setzung entlang des Grentschelbachs ist gut nachvollziehbar. Der Anbau ist aber bedeutend grösser als die Aula und in seinem Ausdruck eigenständig. Die Aula verkommt damit zum störenden Hindernis zwischen Neubau und Pausenplatz. Die Aussenräume sind klar aufgeteilt. Die Stützmauer zum heutigen Pavillon bleibt mehrheitlich bestehen und damit auch die knappen Platzverhältnisse vor dem bestehenden Schulhaus. Anstelle des Pavillons wird als zusätzlicher Pausenraum das Rasenspielfeld angeordnet. Die Nordseite des Neubaus ist befestigt, südseitig zum Bachraum ist der Aussenraum natürlich belassen. Indem die Breite der Aula aufgenommen wird, bleibt der Neubau versteckt und dessen Auffindbarkeit ist erschwert. Die Erschliessung erfolgt über den Verbindungsweg neben der Aula auf den aufgeweiteten Vorplatz und von da in zwei grosszügige räumlich interessante Eingangs- und Erschliessungsbereiche. Diese öffnen sich sowohl nach oben zum Oblicht, als auch seitlich gegen die Vorzonen an Zugang und Bach. Beiden Eingangsbereichen sind je Seite ein Kindergarten zugeordnet. Ob deren Belichtung über den Eingangsbereich genügt, scheint äusserst fraglich. Die Kleinküche ist der Aula zugeordnet, wäre aber für die Kindergärten vorgesehen und so in diesem Konzept nicht brauchbar. Die Tageschilküche und ein viel zu kleiner Essraum finden sich unabhängig von den übrigen Räumen der Tagesschule ebenfalls im Erdgeschoss. Diese Aufteilung funktioniert nicht. Im ersten Obergeschoss sind die Nutzbereiche variabel einteilbar entlang der Längsfassaden angeordnet. Dort befinden sich die Mediathek, die Lehrerbereiche und die Tagesstrukturen. Das zweite Obergeschoss schliesslich zeigt ein interessantes Schulgeschoss. Schulzimmer und Gruppenräume wechseln sich ab. Dazwischen liegen attraktive zenital belichtete 28
Gemeinschaftsflächen. Die pro Geschoss wechselnde Struktur des Gebäudes führt zu einem vielseitigen Innenleben des Gebäudes und kommt ebenfalls in der kubisch abwechslungsreichen Fassade zum Ausdruck. Angedacht ist eine Tragstruktur in Beton mit einer vorgehängten Fassade in Glas und Metall. Massive Holzlamellen dienen als Filter. Im Innern prägen die statischen Elemente in Beton die Materialisierung. Auch der Bodenbelag ist zementös angedacht. Abgehängte Dreischichtplatten in Holz dienen mit ihrer Lochung der Raumakustik. Im Bereich Brandschutz sind grössere Mängel vorhanden. So müssen die Räume im Untergeschoss direkt entfluchtet werden können und der Konferenzraum bedarf einer zweiten Fluchtmöglichkeit. Aufgrund seines unterdurchschnittlichen Flächenbedarfs und der jedoch etwas aufwändigeren Gebäudestruktur können durchschnittliche Erstellungskosten erwartet werden. Fazit „Rosalie“ überzeugt in seiner Grundkonzeption mit den der Nutzung entsprechenden übereinandergestapelten unterschiedlichen Geschosstypologien. Leider ist die Verteilung der Nutzungen nicht überall funktional befriedigend. Trotz der spannenden Fassadengestaltung konnte die Nachbarschaft zur Aula nicht befriedigend gelöst werden. Der Entwurf bleibt ein ansprechender Konzeptvorschlag ohne Beweis zur Integration und Funktion im Bestand. 29
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Projekt Nr. 05 „CLUSURA“ 5. Preis CHF 8'000.00 Architektur Ernst Gerber Architekten + Planer AG, Güterstrasse 8, 3008 Bern Mitarbeit Mario Mutti, Ernst Gerber Villena, Claire Rosat, Marc Bärtschi, Lara Nenniger, Viola Stirnemann Projektbeschrieb Die Verfasser schlagen vor die Schulanlage hinter der Aula mit einem zweigeschossigen fächerartigen Bau zu erweitern. Der Neubau übernimmt die Ausrichtung der Aula und legt sich flächig auf die Umgebung. Der Aussenraum umfliesst das Gebäude und greift in die Verzahnungen rein. Der Aussenraum wird zum Innenraum und kann als offenes Klassenzimmer genutzt werden. Versteckt hinter der Aula befindet sich der Hauptzugang in den Neubau, das Gebäude wird über eine gedeckte Pausenhalle zentral betreten. Die Fuge zwischen Aula und Neubau ist zu eng (Brandschutz, Gebäudeabstand). Auch räumlich mag sie nicht zu überzeugen. Auf der Ostseite des neuen Schulhauses befindet sich der Zugang zu der Tagesschule. Der dazugehörige Aussenraum und Spielplatz ist übersichtlich vorgelagert auf gleichem Niveau. Alle Kindergartenklassen können sich ebenerdig von Drinnen nach Draussen bewegen. Die Spielbereiche der Kindergärten sind aufgeteilt uns jeweils den einzelnen Klassen zugeordnet, sie befinden sich aufgespannt zwischen den Zimmeeinheiten. Das Rasenspielfeld liegt, zusammen mit den Veloabstellplätzen und einem Spielplatz leicht erhöht über dem bestehenden Pausenplatz auf der Seite der Hardernstrasse. Der Niveauunterschied teilt den Aussenraum vor der Aula in verschiedene Bereiche und büsst so Grosszügigkeit ein. Der flächige zweigeschossige Bau bietet allen Kindern einen nahen Bezug zum Boden und der Umgebung. Das Zentrum des Schulhauses bildet eine mittig angeordnete multifunktionale Raumschicht. Sämtliche Räume werden über diese Zone erschlossen. Je nach Aufenthaltsort entstehen abwechslungsreiche und spannende Blicke in den Aussenraum, oder in die verschiedenen Klassenzimmer. Die Klassenzimmer werden immer von zwei Seiten her belichtet, ein Innenraum folgt abwechselnd auf einen Aussenraum. Als Tragkonstruktion wird eine Hybridbauweise aus Beton und Holz vorgeschlagen. Die grossflächigen Fensterfassaden sollen mit einem Pfosten/Riegelsystem und Holzmetallfenster ausgeführt werden. Der übersichtliche und klar gegliederte Grundriss lässt eine effiziente Bauweise zu. 34
Die Tagesschule kann frei genutzt werden, ohne den restlichen Schulbetrieb zu tangieren, durch den eigenen Eingang im Osten ist sie autonom benutzbar. Die Bibliothek befindet sich im Obergeschoss gleich hinter der Aula, erschlossen wird sie aber über das Treppenhaus der Schüler. Für das neue Schulhaus kann das interessante Möglichkeiten bieten, für die restliche Schule ist die Bibliothek leider etwas abseits. Im neuen Schulhaus können die verschiedenen Bedürfnisse der Altersstufen gut abgedeckt werden. Durch die Aufteilung in zwei Geschosse und die Lage der Haupttreppen entsteht nicht zwingend eine Vermischung. Die kleinen Kinder können sich ungestört in ihrer Welt im Erdgeschoss bewegen, das Obergeschoss bleibt den Schülern vorbehalten. Allgemein sind die Unterrichtsräume und die Kindergartenräume gleichwertig und untereinander austauschbar, sie können in Zukunft flexibel bespielt werden. Die Erstellungskosten liegen im Vergleich zu den geprüften Projekten im mittleren Bereich. Das Verhältnis Gebäudefläche zu Fassadenfläche ist, bedingt durch die grosse Fassadenabwicklung, eher hoch. Für den täglichen Unterhalt werden die vielen verglasten Bereiche im Innenraum in Frage gestellt. Die Erweiterung der Tagesschule würde mit einer erdgeschossigen Verbreiterung im Osten realisiert. Funktional ist dies gut denkbar, jedoch wäre das Konzept (Innenraum / Aussenraum) nicht mehr klar ablesbar und würde nicht mehr in dem Sinne weitergeführt. Fazit Das Projekt CLUSURA überzeugt durch die innerräumliche Qualität der mittleren Raumschicht, sowie der Schulräume. Der nahe Bezug aller Räume zum Boden und zu den Aussenräumen wird positiv gewertet. Leider vermag die versteckte Zugangssituation hinter der Aula nicht zu überzeugen. Gegen Osten verliert das Gebäudekonzept durch das Verbreitern der Tagesschulräume bereits seine Klarheit. 35
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Projekt Nr. 04 „Sarabande“ 3. Rundgang Architektur Jean-Baptiste Bruderer Architecte ETH/SIA, Avenue de la Praille 55, 1227 Carouge Mitarbeit Jean-Baptiste Bruderer, Martin Järmann, Nicole Mildner-Cottier, Jérôme Comment Bauingenieur Thomas Jundt Ingenieure Planer AG, Seelandweg 7, 3013 Bern Mitarbeit John Monk 40
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Projekt Nr. 11 „MI+MO“ 3. Rundgang Architektur MJ2B Architekten AG, Freiburgstrasse 49, 3280 Murten Mitarbeit Manuel Jüni, Beat Buri, Maëlle Waeber 44
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Projekt Nr. 01 „Mr. Krabs“ 2. Rundgang Architektur Morscher Architekten BSA SIA AG, Güterstrasse 8, 3008 Bern Mitarbeit Cornelius Morscher, Ivan Racpan, Jana Schmidtzberg, Jannis Tanner 48
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Projekt Nr. 02 „LYNN“ 2. Rundgang Architektur ern + heinzl Architekten, St. Urbangasse 38, 4500 Solothurn Mitarbeit Theresa Voigt, Olivia Lemp, Luca Maibach HLKSE-Planung Enerconom AG, Brückfeldstrasse 16, 3001 Bern Mitarbeit Roni Hess Visualisierungen Lovel 3 interactive Mitarbeit Thomas Becht 52
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Projekt Nr. 07 „mahjong“ 2. Rundgang Architektur ARGE Met Architektur GmbH & Bauleitung GmbH, Grubenstrasse 37, 8045 Zürich Mitarbeit Daniel Hummel, Dominik Lorenz Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure AG, Grossweid 4, 6026 Rain Mitarbeit Dietmar Hofstetter Bauphysik Pirmin Jung Ingenieure AG, Grossweid 4, 6026 Rain Mitarbeit Daniel Müller HLKS-Planung Wirkungsgrad Ingenieure, Winkelriedstrasse 47, 6003 Luzern Mitarbeit Nicolas Bless Landschaftsarchitektur Maurus Schifferle Landschaftsarchitekt, Käfiggässchen 10, 3011 Bern Mitarbeit Maurus Schifferle, Melina Kistani Visualisierungen Onur Özman, Hagenholzstrasse 76, 8050 Zürich Mitarbeit Onur Özman 56
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Projekt Nr. 09 „Bachstelze“ 1. Rundgang Architektur HULL INOUE RADLINSKY dipl. Architekten ETH SIA GmbH, Sihlfeldstrasse 10, 8003 Zürich Mitarbeit Miyuki Inoue, Silvia Radlinsky, Vaness Hull, Anna Mir Bauingenieur Eichenberger AG, Zürich Mitarbeit HLKS-Planung Meierhans + Partner AG Mitarbeit Michael Kriegers Landschaftsarchitektur Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH Mitarbeit 60
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