MASTERPLAN Überseestadt Bremen - Überseestadt Bremen
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Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten MASTERPLAN MASTERPLAN Überseestadt Bremen Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten Kontorhaus am Markt Langenstraße 2-4 (Eingang Stintbrücke 1) 28195 Bremen www.ueberseestadt-bremen.de H & K +S, 09/2003
Überseestadt Bremen Vorwort Mit der Lage am Fluss verfügt Bremen über einen den unmittelbaren Übergang zum historischen Zentrum gewaltigen Standortvorteil. Über Jahrhunderte geprägt der Hansestadt, am Ufer der Weser werden durch Schiffahrt und Handel, konnte sich die Hanse- architektonisch herausragende Bauten entstehen. Das stadt zur führenden Wirtschaftsmetropole im Nord- schon vorhandene, private Engagement zeigt uns, dass westen Deutschlands entwickeln. Inzwischen haben sich wir mit diesem Plan auf dem richtigen Weg sind. Zu den die Rahmenbedingungen aber geändert: Im Seeverkehr europaweit größten Projekten dieser Art zählend, konzentriert sich das Geschäft auf die Containerfracht, braucht die Gestaltung der Überseestadt aber einen landeinwärts gelegene Hafenanlagen haben vielfach ihre langen Atem: Wir erwarten, dass erst im Jahr 2020 alle Funktion verloren. So auch die Alten Hafenreviere rechts Flächen vermarktet sind und sich die Wirkung des der Weser, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bremer neuen Stadtteils voll entfalten kann. Bis dahin werden Innenstadt. Diesen Wandel begreifen wir als Chance wir die Vision kontinuierlich weiterentwickeln. Daran und Herausforderung: Mit der „Überseestadt Bremen“ mitzuwirken, lade ich Sie auf diesem Wege herzlich ein. entwickeln wir einen neuen Stadtteil, bewahren vorhandene Wirtschaftsstrukturen und sorgen zugleich für die Entfaltung neuer Möglichkeiten. Der vorliegende Masterplan bildet den Rahmen dafür. Mit erheblichem Engagement der öffentlichen Hand schaffen wir die Voraussetzungen, damit private Investoren die Über- seestadt als langfristig attraktiven und profitablen Bürgermeister Hartmut Perschau Standort akzeptieren. Neue Infrastrukturen sorgen für Senator für Wirtschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bremen Zeichnung: Peter Wels
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagen 1.1 Der Masterplan 2 1.2 Das Planungsgebiet 2-3 2. Anlass und Ziel 2.1 Entwicklungsgeschichte 4-5 2.2 Wirtschaftsstrukturelle Bedeutung 6-7 2.3 Innergebietliche Gliederung und Orientierung 8-9 3. Leitbilder für die Entwicklung 3.1 Integration in die Stadt 10 3.2 Sichtlinien 11 3.3 Städtebauliche Struktur und öffentlicher Raum 12-13 3.4 Nutzungsstruktur und Verteilung 14-15 3.5 Quartiere 16-25 4. Flächenbezogene Rahmenbedingungen 4.1 Eigentumsverhältnisse 26 4.2 Flächenbilanz 27 5. Infrastrukturen 5.1 Verkehr (Individualverkehr, ÖPNV, Rad- und Fußwegeverbindungen) 28-29 5.2 Grün- und Freiflächen 30-34 5.3 Hochwasserschutz 35 5.4 Ver- und Entsorgung 35 6. Umweltbedingungen 6.1 Lärmbelastungen 36 6.2 Geruchsbelastungen 36 6.3 Luftschadstoffe 37 6.4 Altlasten 37
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten 1. Grundlagen 1.1 Der Masterplan Auf dem Gebiet der alten Hafenreviere rechts der Weser Das Planwerk drückt als „Sonstige städtebauliche Das Gebiet ist durch unterschiedlich ausgeprägte Im Planungsgebiet befinden sich Bereiche von in Bremen soll unter dem Leitbegriff „Überseestadt“ ein Planung“ nach § 1(5) Nummer 10 BauGB die wesent- Ränder (Wälle, Zäune, Kajen, Ufer, Bahntrassen) von der besonderer städtebaulicher Bedeutung: neuer Stadtteil entwickelt werden. lichen stadtentwicklungsplanerischen und städtebau- übrigen Stadt abgegrenzt. Im Südwesten wird es durch – der Weserbahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft lichen Ziele Bremens für die auf einen längerfristigen die Weser, im Nordosten durch den Straßenzug Bre- zum innerstädtischen Stephaniquartier Grundlage ist die im Jahre 2000 durch den Bremer Zeitraum angelegte Entwicklung der Überseestadt aus. merhavener-, Nord- und Hans-Böckler-Straße tangiert. – der Kopf des Europahafens Senat und die Bürgerschaft beschlossene „Entwicklungs- Im Nordwesten liegen das Wendebecken und das Weser- – das Überseetor als wesentlicher Verknüpfungsbereich konzeption zur Umstrukturierung der Alten Hafenreviere Die Überseestadt soll zu einem modernen Dienst- ufer. Im Südosten begrenzt die Bremen-Oldenburger- mit den westlichen Vorstädten in Bremen“. leistungs- und Gewerbestandort entwickelt werden. Eisenbahn mit der parallel geführten Schnellstraße B6 – der Überseepark mit seinen exponierten Landzungen Wesentliche Bestandteile sind dabei die wasser- das Gebiet der Überseestadt. Diese Begrenzungen be- am Wendebecken Der Masterplan, bestehend aus Texten, Plänen, Schau- bezogenen Lagen am Weserufer und am Europahafen einflussten nachhaltig Stadtraum und Architektur im bildern und Modellen ist eine wesentliche Planungs- mit der neuen Adressenbildung „Waterfront“ und die Hafengebiet. Im gesamten Bereich der Überseestadt sind grundlage. Er ist ein anpassungsfähiges und fort- enge Anbindung an die historische Bremer Innenstadt. denkmalgeschützte Gebäude eher die Seltenheit. Der schreibungsfähiges Instrument, das im weiteren Durch die Unterschiedlichkeit der Nachbarschaften Speicher XI und das Molenfeuer sind denkmalge- Planungs- und Entwicklungsprozess durch städtebau- haben sich spezifische Flächencharaktere entwickelt. schützt. Weitere Gebäude und Schuppen sind als 1.2 Das Planungsgebiet liche Konzepte, Bebauungspläne und vorhabenbezo- Diese Charaktere sind durch die Eigenart der internen denkmalwürdig einzustufen. gene Bebauungspläne konkretisiert wird. Erschließungsstruktur von Hafenbahntrassen mit weit Auf einer Fläche von 288 ha erstreckt sich das Pla- ausschweifenden Gleisbögen, Weichen und Gleisfeldern Das Landesamt für Denkmalpflege lässt zur Zeit mit der Der Masterplan formuliert das städtebauliche Entwick- nungsgebiet in Nordwest-/Südostrichtung von der und kreuzenden oder parallel geführten Straßen und Unterstützung der Überseestadt GmbH ein Bestands- lungskonzept für die Umwandlung der Hafenreviere Bremen-Oldenburger-Eisenbahn und der parallel ge- Hafenbecken geprägt. kataster erstellen, in dem alle noch vorhandenen Ge- rechts der Weser. Er ist ein Instrument der informellen führten Schnellstraße B6 bis zum Molenfeuer am bäude, nach Kriterien gewichtet, aufgeführt werden. Planung. Wendebecken in einer Länge von 3,5 km und im Diese Inventarliste soll als Planungshilfe beim weiteren Bereich des Überseetors in einer Breite von 1,0 km. Umgang mit den vorhandenen Gebäuden dienen. 2 3
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten 2. Anlass und Ziel 2.1 Entwicklungsgeschichte Über mehr als ein Jahrhundert war das jetzige Gebiet Die Hafenwirtschaft und die signifikante städtebauliche Firmen zu einem Frischezentrum ausgebaut werden. gastronomischen Einrichtungen. der Überseestadt, mit Ausnahme des Bereichs um den Struktur des See- und Eisenbahnhafens entwickelten Im Jahr 2000 beschloss der Senat die „Entwicklungs- Parallel dazu sollen die um den Holz- und Fabriken- Holz- und Fabrikenhafen, von Zollzäunen und Erdwällen sich über die vergangenen annähernd 100 Jahre konzeption zur Umstrukturierung der Alten Hafenre- hafen, am Weserufer sowie am Europahafen ansässigen umgeben und somit für die Bremer Bevölkerung im kontinuierlich mit vielen Höhepunkten wirtschaftlich viere in Bremen“. Diese Konzeption war die Grundlage Hafenbetriebe und Industrieunternehmen in ihrer Ent- Allgemeinen nicht zugänglich, auch konnte die Betrieb- äußerst erfolgreich. Mit dem in den 60er Jahren des für die erschließungstechnische, nutzungsmäßige und wicklung gefördert werden. Im Bereich des samkeit im Hafen nicht wahrgenommen werden. 20. Jahrhunderts aufkommenden Containerverkehr stadtwirtschaftliche Neuplanung der stadtbremischen Überseetors und des Holz- und Fabrikenhafens hat sich reduzierten sich die Stückgutumschläge so Häfen rechts der Weser. Die stadteigenen Flächen ein Kompetenzzentrum für „erneuerbare Energien“ Bis zum Jahr 1860, als der Bremer Weserbahnhof dramatisch, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht werden als „Sondervermögen Überseestadt“ von der entwickelt. Die Logistikbetriebe an der Hafenstraße westlich der Bremen-Oldenburger-Eisenbahn gebaut mehr möglich war. Parallel dazu verloren die zumeist Überseestadt GmbH verwaltet. und an der Straße Speicherhof haben Bestandsschutz. wurde, lagen alle Hafenplätze von der Balge über die über 50 Jahre alten Kajen- und Spundwände Tiefer bis zur Schlachte direkt in oder vor der altersbedingt an Standfestigkeit. Das Frischezentrum (Großmarkt) mit den Erschlie- Am 25.März 2003 wurde der Masterplan Überseestadt historischen Altstadt an der Weser. Sie waren frei ßungsstraßen in den Bereichen Übersee- und Hansator vom Senat der Freien Hansestadt Bremen beschlossen. zugänglich. Zu dieser Zeit war der Hafenumschlag Teil Diese Entwicklungen waren Anlass, den Betrieb im und der Konsul-Smidt-Straße nahm seinen Betrieb im des öffentlichen Lebens. Überseehafen einzustellen und die Verfüllung zu be- Jahr 2002 auf. Zeitgleich begann der Ausbau im auftragen, um auf der neu entstandenen Fläche den historischen Speicher XI zwischen Großmarkt und Mit dem Bau des Freihafens I westlich der Innenstadt Großmarkt anzusiedeln. Er soll zusammen mit weiteren Holz- und Fabrikenhafen an der Eduard-Suling-Straße. im Jahre 1888, dem heutigen Europahafen, und der Errichtung der Zollzäune waren die Hafengebiete für Hier wird die Hochschule für Künste im Herbst 2003 die Bevölkerung, außer für Stauer und Seeleute, einziehen. Im östlichen Teil des Gebäudes, Platz Am Tabuzone. Speicher XI, entsteht ein Kulturforum mit musealen und 4 5
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten 2.2 Wirtschaftsstrukturelle Bedeutung Die Umnutzung der „Alten Hafenreviere“ rechts der Die über 300 gebietsansässigen Unternehmen mit ihren Weser ist ein bedeutender Baustein der unterschiedlichen Entwicklungsperspektiven sind ein wirtschaftlichen Entwicklung Bremens. nennenswertes wirtschaftliches Potential, das es für neue Aktivitäten zu nutzen gilt. Gerade sie prägen den Die Überseestadt wird sich zu einem neuen Charakter einiger Quartiere. Der vom Senat vorgege- zukunftsfähigen Stadtteil und zu einer bedeutenden benen Prämisse, den Bestandsschutz und die Entwick- Adresse für vielfältige neue wirtschaftliche Aktivitäten lungsmöglichkeiten der ansässigen Unternehmen zu entwickeln. Hervorragende Standortqualitäten, wie die sichern, wird durch den Masterplan Rechnung getragen. Nähe zur Innenstadt, die Nachbarschaft zu den Stadtteilen Walle und Gröpelingen sowie die Lage am Die Größe des Gebietes erfordert eine innere Gliede- Wasser zeichnen die Überseestadt aus. rung, die auch wirtschaftsstrukturelle Überlegungen berücksichtigt. Dies leistet der Masterplan. Mit der Neuordnung durch den Masterplan wird ein wesentlicher Beitrag zur Realisierung der Ziele der Der Holz- und Fabrikenhafen stellt beispielsweise einen bremischen Stadtentwicklung und des Sanierungs- ausgezeichneten Standort für Produktionsbetriebe programms geleistet. Die Umstrukturierung führt zu sowie für Unternehmen aus der Zukunftsbranche der einer Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur regenerativen Energien dar. Dienstleistungsunternehmen und zu einer Stärkung des gesamtwirtschaftlichen wiederum treffen in der Hafenvorstadt, aufgrund der Wachstums. Der bremische Arbeitsmarkt wird Innenstadtnähe und besonderen Lage am Wasser, auf entlastet und die ökonomischen Eigenkräfte und die ein ideales Ansiedlungsumfeld. Finanzkraft des Landes gestärkt. In den nächsten 20 Jahren sollen neben den bestehenden knapp 6.300 Im Zuge der Umsetzung des Masterplans werden sich Arbeitsplätzen weitere 10.000 durch die Neuordnung vielfältige wirtschaftsstrukturelle Veränderungen er- der Überseestadt geschaffen werden. Mit der Umset- geben, die bei der Neuordnung der Überseestadt zu zung der öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen i.H.v. berücksichtigen sind. bis zu 385 Mio. € können Investitionen der Privatwirt- schaft zwischen 590 Mio. € und 2.160 Mio. € ausgelöst werden. Getreideverkehrsanlage Zollamt am Holz- und Fabrikenhafen Markthalle am Speicher XI Blick von der Rolandmühle auf den Blick von der Weser Eduscholager in der Hafenvorstadt Rolandmühle am Holz- und Fabrikenhafen Schiffe am Weserbahnhof Holz- und Fabrikenhafen 6 7
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten Hans-Böckler Straße / Lloydstraße Zentrale Magistrale mit Speicher I am Europahafen Weserbahnhof II Konsul-Smid-Straße Blick Richtung Innenstadt 2.3 Innergebietliche Gliederung und Orientierung Aufgrund der erheblichen Längenausdehnung des Hansator, Lloydtor, Stephanitor, Zentrale Magistrale, Gebietes von Nordwesten nach Südosten und des darin Magistrale am Speicher XI und Magistrale am Europa- eingeschnittenen Europahafens ist das Erschließungs- hafen) werden mit dem vorhandenen regionalen und system durch gestreckt geführte, magistralenartig aus- weiter mit dem überregionalen Straßennetz verbunden. gebildete Straßenführungen geprägt. Die quer dazu Nach Schluss des Autobahnrings (A 281) wird der Flug- verlaufenden Anbindungsstraßen an den vorhandenen hafen über die B 6 nach 3,5 km erreicht. Die bauliche Stadtgrundriss werden abgeleitet aus der hafenge- Entwicklung soll in Etappen entlang der Infrastruktur- schichtlichen Vorprägung des Gebietes als Tore be- achsen realisiert werden, schwerpunktmäßig im Bereich zeichnet. Diese Tore und Magistralen (Überseetor, der Tore und entlang der Magistralen. 8
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten 3. Leitbilder für die Entwicklung 3.1 Integration in die Stadt 3.2 Sichtlinien Das städtebauliche Leitbild ist die gemischt genutzte Um eine klare und leistungsfähige Anbindung des Zur Verflechtung der Stadtteile tragen entscheidend vernetzte Stadt mit traditionellem Gewerbe, neuen neuen Stadtteils an die Innenstadt zu schaffen, ist die Sichtlinien, Blickbeziehungen und Ausblicke bei. Dienstleistungen und modernen Arbeits- und Lebens- Unterführung der B6 und der Bremen-Oldenburger- formen. Unter diesem Leitbild entstehen Stadtquartiere Eisenbahn in Verlängerung der Straße Auf der Muggen- 1. Kaisenbrücke Richtung Weserbahnhof mit eigenständigem Charakter. Diese Charaktere burg mit Anschluss an die Straße Am Wall bedeutender 2. von der Zentralen Magistrale in Richtung Innenstadt entwickeln sich aus dem gewachsenen Stadtgrundriss, Bestandteil des Masterplans. mit den Türmen des Doms den Industriebauten mit ihren vergessenen Räumen und 3. auf die Industriehäfen, das Kraftwerk Hafen, die Bremer der Entwicklungskonzeption zu einem neuen „Standort Durch diese neue Verbindung am Stephanitor wird der Stahlwerke, die Getreideanlage und den Space Park 3 der Möglichkeiten“. östliche Bereich der Überseestadt – die Hafenvorstadt – 4. der Blick vom flussaufwärts fahrenden Schiff Rich- unmittelbar an die Innenstadt angebunden. Der Weg tung Innenstadt Auch nach der Aufhebung des Freihafenstatus und dem vom Bremer Marktplatz bis an den Weserbahnhof 5. von der Hans-Böckler-Straße (Hafenrandstraße) über Entfernen der Zollzäune ist das Gebiet der reduziert sich auf 1,5 km, der Europahafen ist nach das Lloydtor auf die Weser Überseestadt durch die Verkehrsbauten der B6 und der weiteren 650 m erreichbar. Die Anbindung des be- 6. Sichtlinie von den Bahnsteigen des Bremer Haupt- Bremen-Oldenburger-Eisenbahn weiterhin von der nachbarten Stadtteils Walle erfolgt über das Übersee-, bahnhofes auf die Rolandmühle Innenstadt räumlich getrennt. das Hansa- und das Lloydtor. Fußläufig wird das Gebiet zusätzlich im Bereich des Überseetors, in Verlängerung Die beiden einzigen Verbindungen für den Fahrverkehr des Waller Rings, über den Waller Stieg erschlossen. über die Hans-Böckler-Straße und für den Rad- und Ein Brückenschlag über den Europahafen soll hier den 4 Fußgängerverkehr über die Schlachte am Weserufer Weserzugang eröffnen und den Landschaftsraum am stellen keine adäquate Anbindung dar, sie berühren Fluss erschließen. das Gebiet der neuen Überseestadt nur tangential. Ziel der Planung ist eine enge Verknüpfung mit der Innen- stadt und den angrenzenden Stadtteilen. 1 5 Sichbeziehung / Hafenstrasse mit Blick auf Dom und Stephanikirche 2 6 10 11
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten 3.3 Städtebauliche Struktur und öffentlicher Raum Die städtebauliche Struktur der künftigen Überseestadt Dabei werden unterschiedliche Grundstücksgrößen er- Vier Bereiche sind besonders herauszustellen: wird geprägt durch eine ausgeglichene und lineare möglicht und als wesentlicher Bestandteil der Ausprä- Baumassenverteilung mit einer differenzierten Ausfor- gung der Quartiere aufgenommen. Am neuen Weserbahnhof sollen Platzflächen mit Trep- Im Überseetor werden zwei öffentliche Plätze nach mung in den einzelnen Quartieren. Dies beinhaltet auch penanlagen an die Weser geführt werden. Stege, dem Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs neu die Integration von Solitären in das besondere Gefüge Die Grundstücksgrößen variieren zwischen 500 qm im Brücken und Pontons bieten Anlegemöglichkeiten für angelegt. Nach diesem Konzept wird auch der zentrale des alten Hafens, in dem Alleen als robuste Figur die Bereich der Hafenvorstadt, 120.000 qm im Bereich des Seebäderschiffe. Ein Vorbild ist die Entwicklung an der Zugang in die Überseestadt am Waller Stieg und am raumbildende Funktion übernehmen. Sie bilden den Frischezentrums und 200.000 qm im Bereich der Indu- Schlachte. Kopf des Holz- und Fabrikenhafens mit Freiflächen für Rahmen für eine vielfältige bauliche Gestaltung. strien am Weserufer. Gastronomie ausgebaut. Der Europahafen ist einer der bedeutenden Wasser- Über großzügige Grünflächen und Straßenräume Mit den Flächenanteilen des Sondervermögens räume in der Überseestadt. Mit Kajen und einem großen Der Überseepark am Wendebecken bietet einen werden Binnenlagen, wie zum Beispiel in der Hafen- Überseestadt kann der öffentliche Raum qualitätvoll Hafenplatz an seinem Kopfende und der Promenade einmaligen Panoramablick auf die benachbarten vorstadt und im Überseepark, mit den Wasserflächen und beispielgebend gestaltet werden. Daraus ergibt auf der nördlichen Kaje zieht er sich bis weit in den Industrien, die Bremer Stahlwerke, die Getreideanlage und Uferzonen verbunden. Hierdurch werden alle sich die Chance, Freiräume und Plätze sowie Tore und Überseepark am Weserufer bis zum Molenfeuer am und den Space Park. Grundstücksteile in wert gesetzt, so dass sie mit dem Magistralen in einem hohen freiraumplanerischen Wendebecken. Begriff „Überseestadt – ein Stadtteil am Wasser“ Standard zu entwickeln. Zur Sicherung und Stabilisierung einer adäquaten, identifiziert werden können. Es wird vorgeschlagen, die Kajen auf einer qualitätvollen Architektur beim jetzt beginnenden Auf- Die herausragenden Lagen sollen städtebaulich und größtmöglichen Strecke um ca. 3 m abzusenken, um bau sind sorgfältiges Bauen und das Beachten der Unter den Bedingungen der inneren Erschließung und architektonisch bedeutend besetzt werden, hier können den Wasserbezug und somit die Attraktivität in diesem besonderen Lage, sowie Wettbewerbe und Gutachter- der gegebenen Eigentumsverhältnisse hat sich ein auch Hochhäuser stadtverträglich gebaut werden. Für Bereich besonders zu erhöhen. verfahren anzustreben. komplexes Geflecht aus hafentypischer Architektur diese Zonen der städtebaulichen Entwicklung ist die und Stadtstruktur entwickelt, das jetzt von dem neuen hochwertige Ausgestaltung und Sicherung des inneren Erschließungsnetz überlagert, differenzierte öffentlichen Raumes, insbesondere der Wasserlagen, Bereiche zu eigenständigen Quartieren formt. von großer Bedeutung. Entwicklungskonzept 11/2002
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten 3.4 Nutzungsstruktur und Verteilung Das Nutzungskonzept des Masterplans berücksichtigt Der Masterplan sieht die folgende Nutzungsgliederung In dieser Abfolge schließt das Zonierungsmodell den vorhandenen Unternehmensbestand und stellt die vor: gegenseitige Störungen und Behinderungen besonders Dienstleistungsschwerpunkte sind der Weserbahnhof, aus der Entwicklungskonzeption abgeleiteten neuen mit ansässigen Betrieben aus. Wohnen soll nur das Überseetor, der Europahafen und der Überseepark. Flächennutzungen in einer zonierten Abfolge dar. Das – Gewerbe zugelassen werden, wenn bestehendes Gewerbe nicht Besonders herausgestellt wird der Bereich um den Gliederungsprinzip geht von einer gestuften Abfolge, – Gewerbe und Dienstleistung beeinträchtigt wird. Besondere Schwerpunkte der ehemaligen Weserbahnhof. In dieser innenstadtnahen ausgehend von unempfindlichen Nutzungen bis hin zu – Gewerbe, Dienstleistung und Freizeit / Kultur / klassischen gewerblichen Nutzung bleiben die Flächen und wasserbezogenen Lage sollen beispielgebende empfindlichen Nutzungen, aus. Tourismus um den Holz- und Fabrikenhafen, das Frischezentrum, Dienstleistungen und verwandte Nutzungen – Dienstleistung der Speicherhof und der Industriegürtel am angesiedelt werden, die als Initialzündung für den – Dienstleistung mit Wohnen als Sonderform Weserufer. Diese Bereiche sollen gesichert und gesamten Bereich der Überseestadt wirksam sind. – Dienstleistung und Freizeit / Kultur / Tourismus entwickelt werden. – Freizeit / Kultur / Tourismus 14
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten 3.5 Quartiere Aufgrund der Größe des Entwicklungsbereiches und Die Quartiere sollen eine aus der Entwicklungskonzep- seinen unterschiedlichen Nachbarschaften, Nutzungs- tion und den vorgefundenen Flächencharakteren bedingungen und Lagequalitäten werden in der eigenständige Identität entwickeln. Richtungsweisend ist Überseestadt unterschiedliche Quartiere mit eigener hierbei die sorgfältige und thematisch gefasste Ausstat- Hafenvorstadt städtebaulicher Milieuprägung entstehen. tung der öffentlichen Verkehrsräume und Freiflächen. Nettobauland: 30,0 ha Lage: Die westlichen Flächen um den Grünraum bieten Platz zwischen der Bundesstraße B 6 und dem Kopfbereich für Sonderwohnformen. des Europahafens, im Norden begrenzt durch die Hans- Böckler-Straße und im Süden durch den Weserbahnhof. Im Bereich des Weserbahnhofs kann höher und dichter gebaut werden. Hier ist Ort für besondere und Europahafen ausgeprägte Architekturen mit hochwertiger Nutzung: Frischezentrum Mit überwiegend Dienstleistungsflächen auf den Binnen- Dienstleistung und Tourismus. Hafenvorstadt Speicherhof flächen des nördlichen Bereiches soll die gewerbliche Überseetor Nutzung geschützt (Zonierungsmodell) und dadurch er- Der übrige Bereich soll an den Rändern 3 – 5-geschossig Weserufer Überseepark halten und ausgebaut werden. mit hohen Erd- und Staffelgeschossen bebaut werden. Holz- und Fabrikhafen Hafenvorstadt / Nutzungskonzept 16 17
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten Weserufer Europahafen Nettobauland: 27,8 ha Nettobauland: 23,6 ha Lage: Nutzung: Lage: Nutzung: entlang des nördlichen Weserufers, zwischen Weser- Die Gewerbenutzung des Gebiets soll erhalten und ge- an der nördlichen und südlichen Kaje des Europahafens Die Nutzungen auf der Südkaje des Europahafens be- bahnhof, Stephanikirchenweide, parallel zur Südkaje stärkt werden. bis zur Konsul-Smidt-Straße im Norden, der Stephani- stehen aus kleineren Dienstleistungseinheiten. des Europahafens und bis zur Landzunge im Westen. kirchenweide im Süden und bis zum Hafenkopf im Osten; Bis zur Umwandlung in eine Industriezone für Nahrungs- im Westen bis zum Kap der Halbinsel und im Nord- Auf dem Hafenplatzgrundstück ist eine Mischung aus und Genussmittel waren hier vornehmlich Werften und westen, an der Uferzone der Weser, bis zum westlichen Dienstleistung und öffentlichen Nutzungen (Freizeit / Hafenbetriebe angesiedelt. Ende des Frischezentrums. Kultur / Tourismus) geplant. An der nördlichen Kajenseite entstehen bis zum Überseetor Dienstleistungsbereiche mit Sonderformen des Wohnens. In Verlängerung dessen soll es wieder zu Weserufer / Nutzungskonzept kleinteiligen Dienstleistungsnutzungen an der Ufer- zone der Weser vor dem Frischezentrum kommen. Auf der Halbinsel vor dem Kap, als Übergang in den Frei- bereich, ist eine öffentliche Nutzung vorgesehen. Europahafen / Nutzungskonzept 18 19
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten Speicherhof Überseetor Nettobauland: 14,9 ha Grundstücksflächen: 12,8 ha Lage: Lage: Nutzung: zwischen Nordstraße, Heimatviertel und Konsul-Smidt- Süden in eine gemischt nutzbare Fläche für Gewerbe-, zwischen Nordstraße und Zentraler Magistrale, vom Hier können die Grundstücke höher und dichter bebaut Straße, nicht ganz an das Hansator heranreichend. Logistik- und Dienstleitungsbetriebe über und endet an Frischezentrum bis in Höhe des ehemaligen Hafen- werden als in den übrigen Bereichen. Eine größere Viel- der Zentralen Magistrale. hauses, einschließlich des angeschlossenen Dreieck- falt an Baustrukturen und Architekturen soll gefördert Nutzung: grundstücks. werden; Bebauungshöhe mindestens 3 – 5-geschossig. In Die Nutzung als Logistikzentrum soll gestärkt werden. Die Flächen des Speicherhofes sind überwiegend diesem Bereich sind überwiegend Dienstleistungsbe- Die Flächen an der Nordstraße werden Dienstleistungs- bebaut. Die Erweiterungsflächen nach Süden sollen im triebe anzusiedeln. nutzungen vorbehalten. Das Quartier mit den Bereich zur Magistrale 3 – 5-geschossig bebaut werden. mächtigen Speicherbauten aus der Nachkriegszeit geht Überseetor / Nutzungskonzept n a c h Speicherhof / Nutzungskonzept 20 21
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten Frischezentrum Holz- und Fabrikenhafen Grundstücksflächen: 20,4 ha Grundstücksflächen: 75,0 ha Lage: Nutzung: Lage: zwischen Speicher XI im Norden, Am Waller Freihafen Das gesamte Areal wird vom Großmarkt und zwischen Nordstraße und Bremerhavener Straße im Durch die Anlieferverkehre mit Seeschiffen besteht im Osten, dem Grünraum im Westen und der Konsul- assoziierten Betrieben genutzt, die das Frischezentrum Norden, mit dem Speicher XI im Süden, dem noch heute erhebliche Betriebsamkeit in diesem Hafen- Smidt-Straße im Süden. bilden. Die Flächen sind überwiegend bebaut; am Überseetor im Osten und bis hinter das Wendebecken teil. westlichen Ende des Gebiets sind zwei Grundstücke im Westen. verfügbar. Bis auf kleine Anteile sind die Flächen mit Industrie- und Nutzung: Lagergebäuden unterschiedlichster Qualität und ver- Das Hafenbecken wurde zwischen 1890 und 1899 schiedensten Alters bebaut; darunter sind Roland angelegt. Der Holz- und Fabrikenhafen war der erste Mühle, Kaffee-HAG, die Bachmann Speicher u.a. als Hafen neben dem Weserbahnhof außerhalb der bedeutend einzustufen. Innenstadt. Durch die Industrie- und Mühlenbetriebe, insbesondere an der Nordkaje gelegen, blieb dieser Südöstlich grenzt der denkmalgeschützte Speicher XI Frischezentrum / Nutzungskonzept Bereich außerhalb des Freihafengebietes. an das Frischezentrum. Genutzt wird das Gebäude im westlichen Teil von der Hochschule der Künste, im Die Flächen sollen weiter industriell und gewerblich östlichen Teil gewerblich und in 3 Segmenten als Kultur- genutzt werden, u. a. durch neue Betriebe der forum mit musealen und gastronomischen Nutzungen. „erneuerbaren Energien“ südlich des Hafenbeckens. Holz- und Fabrikhafen / Nutzungskonzept 22 23
Überseestadt Bremen Standort der Möglichkeiten Überseepark Waller Wied (Heimat – Viertel) Grundstücksflächen: 15,8 ha Lage: Nutzung: Lage: Das Waller Wied bekommt eine Erweiterungsfläche im zwischen Wendebecken, Grünraum im Osten, Gewerbe- Am Weserufer sieht der Masterplan Dienstleistung mit zwischen Nordstaße, Überseetor und Speicherhof. Überseetor, es befindet sich aber generell außerhalb gebiet am Holz- und Fabrikenhafen im Norden und dem Wohnen als Sonderform vor, die in Richtung Molenfeuer des „Sondervermögen Überseestadt“. Weserufer im Süden. (Mole II) in besonderen Bauformen mit besonderen Nutzung: Höhen und besonderen Ausformungen endet. Das Wohngebiet wurde um 1900 als Werkssiedlung für die Jutespinnerei gebaut. Die überwiegende Zahl der Nach Norden sind dienstleistungsgenutzte Flächen Reihenhauseinheiten ist heute im Besitz der Bewohner. vorgesehen, die sich im Übergang zu den gewerblichen Gebieten mit Gewerbenutzungen durchmischen. Die nordwestliche Landzunge wird dienstleistungsgenutzten und öffentlichen Flächen Waller Wied / Auszug aus “Hafenanlagen in Bremen 1951“ (Freizeit /Kultur/ Tourismus) vorbehalten. Überseepark / Nutzungskonzept 24 25
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