MEDIENDOSSIER - Solothurner Filmtage
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Medienmitteilung Solothurn, 14. Dezember 2021 Die 57. Solothurner Filmtage Es ist das Jahr der Romandie und das Jahr der Produzentinnen. Die 57. Solothurner Filmtage präsentieren vom 19. bis 26. Januar 2022 eine vielfältige Werkschau des Schweizer Films. Auffallend ist, dass in diesem Jahr viele Langfilme eingereicht wurden. Und: Die Filmtage sollen wieder als Festival vor Ort stattfinden. 596 Filme wurden für die 57. Solothurner Filmtage eingereicht (darunter 150 Langfilme), 157 Filme wurden insgesamt selektioniert. Fast die Hälfte der 78 selektionierten Langfilme stammt aus der Romandie. Damit ist der Anteil der französischsprachigen Produktionen historisch gross. Ebenfalls interessant: Bei mehr als der Hälfte der selektionierten Langfilme waren Frauen massgeblich an der Produktion beteiligt. Im Programm fallen starke Spiel- aber auch starke Dokumentarfilme auf, bei welchen narrative Elemente, detaillierte bis hin zu investigativen Recherchen und eine anspruchsvolle filmische Umsetzung immer mehr zum Standard werden. Das Niveau ist hoch. So ist etwa auch der Eröffnungsfilm «Loving Highsmith» von Eva Vitija ein raffiniert gebautes Porträt, das ein neues Licht auf das Doppelleben der berühmten Thriller-Autorin Patricia Highsmith wirft. Stimmigerweise fällt das Datum der Filmtage-Eröffnung auf den Geburtstag der Schriftstellerin. Bundesrat Alain Berset wird die Eröffnungsrede der 57. Solothurner Filmtage halten. Für die drei Wettbewerbe «Prix de Soleure», «PRIX DU PUBLIC» und «Opera Prima» wurde in dieser Ausgabe der Wettbewerbscharakter verstärkt. Es wurden je acht Filme für die Wettbewerbe nominiert. Für den «Prix de Soleure» sind es sechs Dokumentar- und zwei Spielfilme von vier Regisseurinnen und vier Regisseuren. Fünf Filme werden als Weltpremiere erstmals in Solothurn zu sehen ein, ein Film als nationale Premiere. Produziert wurden die Filme übrigens von mehr Frauen als Männern. Die diesjährige Jury bilden der Autor und Filmemacher Matthias Zschokke, die Filmemacherin und Journalistin Nicole Vögele sowie die Komponistin Olivia Pedroli. Der «Prix de Soleure» ist mit CHF 60‘000.– dotiert. Er wird getragen vom Fonds «Prix de Soleure» sowie dem Kanton Solothurn und der Stadt Solothurn. Zum zweiten Mal wird der Filmpreis «Opera Prima» von einer Fachjury der nationalen und internationalen Filmszene verliehen. Der Preis zeichnet Erstlingswerke im Langfilmbereich aus. Die acht Debüts – sechs Dokumentar- und zwei Spielfilme – sind sehr unterschiedlich umgesetzt, voller Erzähllust und Energie. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20‘000 Franken dotiert. Die Jury des «Opera Prima» bilden Carolina Steinbrecher, Kamerafrau, die Produzentin Flavia Zanon sowie Elsa Charbit, künstlerische Leiterin des Internationalen Filmfestivals von Belfort. Preisstifter sind die Kulturfonds der Urheberrechtsgesellschaften SUISSIMAGE und SSA. Und auch in dieser Ausgabe darf das Publikum mit dem «PRIX DU PUBLIC» zum 15. Mal seinen eigenen Preis verleihen. Die Auswahlkommission hat fünf Spiel- und drei Dokumentarfilme nominiert, darunter drei nationale Premieren und zwei Weltpremieren – von der subtilen Liebesgeschichte über den engagierten Dokumentarfilm bis zur Komödie. Im Wettbewerb finden sich bekannte Namen wie auch Newcomer*innen. Der «PRIX DU PUBLIC» ist mit CHF 20’000.– dotiert und wird von den Solothurner Filmtagen gemeinsam mit der Hauptsponsorin Swiss Life ausgerichtet. Nach jeder Vorführung können die Besucherinnen und Besucher den gezeigten Film bewerten. In der Sektion «Panorama» werden weitere Kurz- und Langfilme gezeigt, die das vergangene Schweizer Filmjahr geprägt haben – oder das neue ankündigen. Dazu gehört auch Kurzfilmsektion «Upcoming», die jungen Filmeschaffenden eine Plattform und Gelegenheit zum Austausch bietet. Für die 57. Solothurner Filmtage 2
wurden auffallend viele sogenannte «Tableau-Filme» eingereicht, bei der die Kamera statisch auf eine bestimmte Szene gerichtet wird um zu beobachten, wie sich die Geschichte im vorgegebenen Rahmen entwickeln wird. Eine filmische Referenz der jungen Generation an den partiellen Stillstand der Welt? Im Spezialprogramm «Fokus» widmen sich die Solothurner Filmtage dem Publikum. Hintergrund ist die Tatsache, dass das Kino, das Filmeschauen, das Festival vor Ort zurzeit neu verhandelt werden. Welche Rolle spielt dabei das Publikum? Welche Wirkung hat das Publikum auf die Filmemacher und wie wird das Publikum einbezogen? Nebst einem Filmprogramm zum Thema finden Veranstaltungen und Podien statt, unter anderem mit zwei Architekten, die darüber berichten, wie man heute Kinosäle baut. Ausserdem wird vor ausgewählten Zuschauer*innen ein Testscreening durchgeführt, bei dem es darum geht, zu beobachten wie das Publikum auf einen Film reagiert und dessen Fertigstellung beeinflusst. Ehrengast der 57. Solothurner Filmtage ist Jürg Hassler, einer der wohl vielfältigsten Schweizer Filmeschaffenden der letzten fünfzig Jahre. Eine Auswahl von zehn Filmen – darunter seine erste Regiearbeit «Krawall» von 1970, der damals schweizweit für Furore sorgte, weil Hassler kompromisslos Partei nahm für die jungen Leute, die auf die Strasse gingen – zwei längere Gespräche und eine Ausstellung mit Skulpturen von Jürg Hassler bieten Gelegenheit, den Gast und sein Schaffen kennenzulernen. Unter dem Titel «Grenzgängerinnen» werden im zweiten historischen Programm unter anderem Cristina Perincioli und Danielle Jaeggi geehrt. Die beiden Exil-Schweizerinnen werden in Solothurn ihre Filme aus den bewegten 1970er-Jahren persönlich vorstellen. Im Vorfeld der Filmtage wurde – nicht nur wegen der Pandemie – immer wieder diskutiert, ob ein Festival vor Ort immer noch der Weg sei, die Werkschau des Schweizer Filmeschaffens zu präsentieren. Mit der 57. Ausgabe setzen die Solothurner Filmtage ganz bewusst wieder auf eine Präsenzveranstaltung. Dies vor dem Hintergrund, dass gerade Filmeschaffende den Kontakt mit dem Publikum während der vergangenen Monate immer mehr vermissten. Gemeinsame Erfahrungen und das Debattieren gehören zur Essenz der Solothurner Filmtage. Ein Online-Festival ist ausschliesslich der Plan B im Falle eines Lockdowns aber keine echte Alternative zum Festival vor Ort. Zusammen mit einem starken Team und dank der grosszügigen Unterstützung der Sponsoren und Partner blicken die Solothurner Filmtage erwartungsvoll auf das gemeinsame Ziel: der Schweiz im Kino zu begegnen. Zum 57. Mal. Das gesamte Programm der 57. Solothurner Filmtage ist online verfügbar unter: www.solothurnerfilmtage.ch Bildmaterial steht ebenfalls auf der Website der Solothurner Filmtage bereit: www.solothurnerfilmtage.ch/branche-und-presse/pressebilder Die 57. Solothurner Filmtage finden vom 19. bis 26. Januar 2022 statt. Weitere Informationen Eric Send Medienverantwortlicher T +41 79 730 36 84 E presse@solothurnerfilmtage.ch 3
Einleitung Mediendossier Der Schweiz im Kino begegnen Filmische Werke entstehen über Monate und Jahre hinweg. Für sie müssen Filmemacherinnen und Filmemacher geduldig das Vertrauen von Menschen gewinnen, investigativ tätig sein, beobachten, dokumentieren, verstehen und gewichten. Daraus entstehen einmalige Werke von Menschen. Egal ob Dokumentation oder Fiktion: künstlerische Arbeit ist ein Akt der Realitätsbildung – unabhängig von der Erkenntnis, die daraus gewonnen wird. 2021 darf als das Jahr bezeichnet werden, in welchem die Begegnung und das Kino als solche neu verhandelt worden sind. Umso wichtiger scheint uns, dass Menschen zusammenkommen, gemeinsame Erfahrungen machen und debattieren können. Diese beginnen beim Publikum, das sich nur vor Ort – und gerade in einer Kleinstadt wie Solothurn – als sichtbare Gemeinschaft erfährt: auf der Strasse, in den Beizen und in den Kinosälen. Es bündelt den Blick auf die Leinwand, wenn ihm die Verdunkelung des Saals keine andere Wahl lässt, und es klickt nicht weg, wenn ein Film eine gewisse Anlaufzeit braucht. Wird’s wieder hell, betreten die Filmemacher*innen die Bühne und reden dialogisch mit ihrem Saalpublikum. Ist dieser Raum überblickbar, ein Film für einmal auch ausverkauft, so steigert das seinen Wert. Wieder und wieder haben uns Filmschaffende im Lauf der Jahre zu verstehen gegeben, dass sie und ihre Filme das Ritual der Festivalvorführung brauchen und schätzen. Seine Sinnlichkeit lässt sich durch keinen HD-Stream, sein sozialer Wert durch keine Zoom-Konferenz ersetzen. Sollte es am Ende allerdings zu einem weiteren Lockdown kommen, so bleibt auch uns nur der Notfallplan für ein erneutes Online-Festival. Zusammen mit unserem Team und dank der grosszügigen Unterstützung unserer Sponsoren und Partner blicken wir erwartungsvoll auf unser gemeinsames Ziel: der Schweiz im Kino zu begegnen. Marianne Wirth, David Wegmüller und Veronika Roos Co-Leitung der Solothurner Filmtage 4
2.2 «Prix de Soleure» 2022 Der Wettbewerb «Prix de Soleure» ist thematisch ausgerichtet und stellt den Menschen und gesellschaftliche Fragen rund um das Zusammenleben in den Mittelpunkt. Die selektionierten Dokumentar- und Spielfilme überzeugen durch ihren ausgeprägten Humanismus und nehmen sich ihrem Thema eindrucksvoll und innovativ an. 2022 stehen acht Filme im Wettbewerb: Sechs Dokumentar- und zwei Spielfilme von vier Regisseurinnen und vier Regisseuren. Fünf Filme werden als Weltpremiere erstmals in Solothurn zu sehen ein, ein Film darf seine nationale Premiere feiern. Der «Prix de Soleure» ist mit CHF 60‘000.– dotiert. Er wird getragen vom Fonds «Prix de Soleure» sowie dem Kanton Solothurn und der Stadt Solothurn. Eine international und interdisziplinär zusammengesetzte Jury vergibt den «Prix de Soleure» an den 57. Solothurner Filmtagen zum 14. Mal. Informationen zu den Jurymitgliedern Matthias Zschokke, Nicole Vögele und Olivia Pedroli finden sich im Kapitel «Jury Prix de Soleure 2022». Die Preisübergabe findet am Mittwoch, 26. Januar 2022 um 18:30 Uhr an der «Soirée de clôture» im Landhaus statt. Der prämierte Film wird im Anschluss um 20:30 Uhr im Kino Palace gezeigt. Nominierte Filme «Prix de Soleure» À CIEL OUVERT von Charlie Petersmann Schweiz | 2022 | 75’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 17:30 Uhr, Konzertsaal | Mo 24.1. 12:15 Uhr, Landhaus Produktion: Mnemosyn films, Radio Télévision Suisse RTS Hinter den Kulissen einer Grossbaustelle in der Westschweiz tauchen wir in die Welt des Bauens ein, in der die meisten Arbeiter Ausländer sind. Von der Entwicklung dieses pharaonischen Projekts bis hin zur Zerbrechlichkeit des Lebens erforscht der Film, was es bedeutet, in der heutigen Gesellschaft ein «Mann» in einem Arbeitermilieu zu sein. AYA von Lorenzo Valmontone und Thomas Szczepanski Schweiz | 2021 | 69’ Dokumentarfilm Do 20.1. 18:00 Uhr, Landhaus | So 23.1. 20:30 Uhr, Konzertsaal Produktion: Take Time Films 5
In einem Calais wie aus dem Wilden Westen beherbergt die grossherzige 50-jährige Lydie den widerspenstigen Sans-Papier Zimako aus Togo. Witzig, ernsthaft und bisweilen verwirrend zeichnen sie das menschliche Wesen in all seinen Widersprüchen, seiner Grossartigkeit und Zerbrechlichkeit. An einem Scheidepunkt ihrer Existenz, zwischen ungewisser Zukunft, begrenzter Gegenwart und einer Vergangenheit, die nicht ruht, geben sie sich zu erkennen. (IM)MORTELS von Lila Ribi Schweiz | 2022 | 88’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 20:45 Uhr, Landhaus | Di 25.1. 12:30 Uhr, Reithalle Produktion: maximage GmbH Filmproduktion, SRF Schweizer Radio und Fernsehen Was ist nach dem Tod? Über Jahre filmt Lila Ribi ihre 100-jährige Grossmutter Greti. Diese hat auf Lilas Frage immer dieselbe Antwort: Nach dem Tod ist nichts. Die Filmemacherin sieht das anders. Sie bricht zu einer Reise auf, findet andere Sichtweisen und schlussendlich keine Antwort. Dafür die Gewissheit, dass die Liebe im Jetzt den Tod überdauert. L’ART DU SILENCE von Maurizius Staerkle Drux Schweiz, Deutschland | 2022 | 82’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 20:45 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 14:15 Uhr, Konzertsaal Produktion: Beauvoir Films, Lichtblick Film- und Fernsehproduktion GmbH, ZDF/Arte, Schweizer Radio und Fernsehen, Radio Télévision Suisse RTS Der erste Kino-Dokumentarfilm über den legendären Pantomimen Marcel Marceau. Er inspiriert mehrere Künstlergenerationen, darunter auch seinen Enkel und seine Familie, die ein neues Licht auf sein Lebenswerk werfen. Als Kind erlebt Marceau die Hinrichtung seines jüdischen Vaters durch die Nazis. Ein Trauma, das ihn motiviert, sich dem französischen Widerstand anzuschliessen und seine tiefe Überzeugung in der Kunst des Schweigens beflügelt. LOVING HIGHSMITH von Eva Vitija Schweiz, Deutschland | 2022 | 83’ Dokumentarfilm Mi 19.1. 17:30 Uhr, Reithalle, Landhaus | Sa 22.1. 17:45 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 15:00 Uhr, Landhaus Produktion: Ensemble Film GmbH, Lichtblick Film- und Fernsehproduktion GmbH, ZDF/Arte, Radiotelevisione Svizzera RSI, SRF Schweizer Radio und Fernsehen 6
Basierend auf Patricia Highsmiths persönlichen Aufzeichnungen und Berichten ihrer Familie und Liebhaberinnen, wirft der Film ein neues Licht auf das Leben und das Werk der berühmten Thriller-Autorin, das durch Themen wie Liebe und ihrem bestimmenden Einfluss auf die Identität geprägt war. OLGA von Elie Grappe Schweiz, Frankreich | 2021 | 85’ Spielfilm Do 20.1. 21:00 Uhr, Konzertsaal | So 23.1. 14:15 Uhr, Reithalle Produktion: Point Prod‘ S.A., Cinéma Defacto, Radio Télévision Suisse RTS, Canal+ 2013. Die 15-jährige talentierte ukrainische Turnerin Olga lebt im Exil in der Schweiz. Sie tut ihr Bestes, um sich ihren Platz in der Nationalmannschaft zu sichern. Doch dann bricht in Kiew der Euromaidan-Aufstand aus, in den plötzlich alle für Olga wichtigen Personen verwickelt sind. Während sich das junge Mädchen auf die Europameisterschaft vorbereitet, tritt die Revolution in ihr Leben und stellt alles auf den Kopf. ROTZLOCH von Maja Tschumi Schweiz | 2022 | 96’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 15:00 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 17:45 Uhr, Landhaus Produktion: Distant Lights Filmproduktion GmbH, SRF Schweizer Radio und Fernsehen Am Ende eines Steinbruchs beginnt für vier junge Männer ein neues Leben. Nach langer Flucht versuchen sie, von hier aus wieder Boden unter die Füsse zu kriegen. Sie sehnen sich vor allem nach Kontakt zu Frauen, nach Begegnungen, Liebe und Sex. Dabei geraten sie in Konflikte, von denen sie nichts geahnt haben und suchen einen Umgang mit der neuen Realität, aber auch mit sich selbst, mit ihrer Männlichkeit und ihrer Sexualität. WET SAND von Elene Naveriani Schweiz, Georgien | 2021 | 114’ Spielfilm Fr 21.1. 11:45 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 20:45 Uhr, Reithalle Produktion: maximage GmbH Filmproduktion, Takes Film, SRF Schweizer Radio und Fernsehen Ein Dorf am georgischen Schwarzen Meer mit freundlichen Menschen, die glauben, sich zu kennen. Eines Tages wird Eliko erhängt aufgefunden und seine Enkelin Moe wird gerufen, die Beerdigung zu organisieren. Sie stösst auf ein Netz von Lügen, doch das Stillschweigen wird gebrochen, und sie erfährt die tragischen Hintergründe von Elikos verborgenem Liebesleben mit Amnon in den letzten 22 Jahren. 7
2.3 «PRIX DU PUBLIC» 2022 Der «PRIX DU PUBLIC» ist seit 2007 fester Bestandteil der Solothurner Filmtage. Für den Publikumspreis der 57. Solothurner Filmtage hat die Auswahlkommission fünf Spiel- und drei Dokumentarfilme nominiert, darunter drei nationale Premieren und zwei Weltpremieren. Drei Filme wurden von Regisseurinnen und fünf von Regisseuren realisiert. Der «PRIX DU PUBLIC» ist mit CHF 20’000.– dotiert und wird von den Solothurner Filmtagen gemeinsam mit der Hauptsponsorin Swiss Life ausgerichtet. Die Jury ist das Publikum, welches nach jeder Vorführung eines nominierten Films eine Wettbewerbskarte erhält. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 26. Januar 2022 um 18:30 Uhr im Rahmen der «Soirée de clôture» im Landhaus statt. Der prämierte Film wird anschliessend im Landhaus um 20:30 Uhr gezeigt. Nominierte Filme «PRIX DU PUBLIC» 3/19 von Silvio Soldini Italien, Schweiz | 2021 | 120’ Spielfilm Do 20.1. 20:15 Uhr, Reithalle | So 23.1. 17:45 Uhr, Landhaus Produktion: Lumière & Co., ventura film, Radiotelevisione Svizzera RSI, SRG SSR Camilla ist eine erfolgreiche Anwältin und Mutter einer erwachsenen Tochter. Ein nächtlicher Verkehrsunfall, an dem sie möglicherweise schuld ist und bei dem ein Sans-Papier ums Leben kommt, stellt ihr Leben auf den Kopf. Dieser namenlose Tote veranlasst sie, private Ermittlungen anzustellen, die sie weit weg von gewohnten Orten und Menschen führen. LOST IN PARADISE von Fiona Ziegler Schweiz, Tschechien | 2021 | 75’ Spielfilm Fr 21.1. 21:00 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 21:00 Uhr, Reithalle Produktion: Catpics AG, Cinémotif Films Debutfilm Evžen ist Ende dreissig und hat in Prag, der Stadt, aus der sein Vater ursprünglich herkommt, einen Underground-Musikklub aufgebaut. Als dieser niederbrennt, ist er gezwungen, in die Schweiz zurückzukehren, um das Geld für die Renovation aufzutreiben. Seine Rückkehr konfrontiert ihn mit dem geschmuggelten Krokodil Karlchen, der Lebenslüge seines Vaters und dem grotesken Charme der Bourgeoisie. 8
PRESQUE von Bernhard Campan und Alexandre Jollien Schweiz, Frankreich | 2021 | 92’ Spielfilm Sa 22.1. 21:00 Uhr, Reithalle | Di 25.1. 14:00 Uhr, Konzertsaal Produktion: JMH & FILO Films, Pan European Recording, SRG SSR Louis, 58, leitet in Lausanne ein Bestattungsunternehmen. Igor, 40, ist ein kluger Kopf mit einem cerebral gelähmten Körper. Durch einen Zufall kreuzen sich ihre Wege. Aus einer Laune heraus beschliesst Louis, Igor in seinem Leichenwagen mitzunehmen, um den toten Körper der alten Madeleine an den Rand der Cevennen zu bringen. Auf dieser Reise helfen sie sich gegenseitig dabei, sich vom Blick der anderen zu befreien und das eigene Leben so zu lieben, wie es ist. STAND UP MY BEAUTY von Heidi Specogna Schweiz, Deutschland | 2021 | 110’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 12:00 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 18:00 Uhr, Reithalle Produktion: Fama Film AG, Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH, SRF Schweizer Radio und Fernsehen, ZDF/3sat Nardos, eine Azmari-Sängerin aus Addis Abeba, hat den Traum, in ihrer Musik aus dem Leben einfacher Leute zu erzählen. Auf ihrer Suche nach Geschichten für ihre Lieder lernt sie Gennet kennen, eine Dichterin, die mit ihren Kindern auf der Strasse lebt. Während Nardos die Lebenswelten der äthiopischen Frauen, ihre Visionen und Kraft ins Zentrum ihrer Kreation rückt, tauchen wir immer tiefer in ein sich rasant änderndes Land ein. STILLE POST von Florian Hoffmann Deutschland | 2021 | 94’ Spielfilm Do 20.1. 17:00 Uhr, Reithalle | So 23.1. 21:00 Uhr, Landhaus Produktion: Chromosom Film, dffb Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin Als der Berliner Grundschullehrer Khalil Kriegsbilder aus seiner kurdischen Heimatstadt Cizre zugespielt bekommt, glaubt er in den Videos seine tot geglaubte Schwester zu erkennen. Sein geordnetes Leben gerät aus den Fugen: er versucht um jeden Preis, seine Schwester in Sicherheit zu bringen und die Öffentlichkeit über den brutalen Krieg zu informieren. Als seine Existenz in Berlin am Abgrund steht, muss er sich fragen, wo er hingehört. 9
THE MUSHROOM SPEAKS von Marion Neumann Schweiz | 2021 | 90’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 12:15 Uhr, Reithalle | So 23.1. 12:15 Uhr, Konzertsaal Produktion: Intermezzo Films SA Der Film erkundet die regenerativen Fähigkeiten der Pilze. Er nimmt uns mit auf einen Spaziergang an der Seite von Parasiten, Symbionten und Destruenten und vermittelt uns eine Vorstellung von gegenseitiger Verbundenheit und Zusammenarbeit. Angetrieben von einer gemeinsamen Vision des Widerstands suchen die Protagonisten nach Möglichkeiten der Erneuerung und fragen sich, was uns verbindet, wenn die Welt auseinander zu fallen scheint. Mit Pilzen und ihren Verbündeten lädt der Film dazu ein, sich eine mykokulturelle (R)evolution vorzustellen. TOUT COMMENCE von Frédéric Choffat Schweiz | 2022 | 90’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 18:00 Uhr, Reithalle | Mo 24.1. 20:15 Uhr, Konzertsaal Produktion: Close Up Films Meine beiden Kinder, 13 und 17 Jahre alt, stellen mich zur Rede: Die Welt steht am Rande des Zusammenbruchs. Klimakrise, Verlust der Biodiversität, unfruchtbare Böden, Überbevölkerung… Was habt ihr mit unserem Planeten gemacht? Dieser Frage kann ich mich nicht entziehen. Und mich selbst muss ich mit der Frage konfrontieren: Ist die Situation wirklich so katastrophal? Wer kann uns informieren, wer kann uns davon erzählen, wer handelt? UNE HISTOIRE PROVISOIRE von Romed Wyder Schweiz, Luxemburg | 2022 | 85’ Spielfilm Fr 21.1. 18:00 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 15:00 Uhr, Reithalle Produktion: Paradigma Films SA, Milan Film AG, Amour Fou Luxembourg sàrl, Radio Télévision Suisse RTS Eine Iranerin und ein Schweizer mieten ein Zimmer im gleichen Airbnb. Sie hat keine Lust, ihn kennen zu lernen, zieht sich ein Kopftuch über und nutzt so die westlichen Vorurteile zu ihren Gunsten. Trotz der gegenseitigen Vorbehalte können sich die zwei jedoch nicht ignorieren. Als schliesslich Mina, eine lebendige, amerikanische Weltenbummlerin, dazu stösst, tun sich neue Möglichkeiten auf. 10
2.4 «Opera Prima» 2022 Mit der Auszeichnung «Opera Prima» kreierten die Solothurner Filmtage 2021 einen Preis für Erstlingswerke im Schweizer Film. Der Wettbewerb umfasst ausgewählte Langfilm-Debüts der offiziellen Auswahl. Die acht Erstlinge – sechs Dokumentarfilme und zwei Spielfilme – wurden von drei Regisseurinnen und sieben Regisseuren realisiert. Ein Film entstand in Ko-Regie von zwei Filmemachern, einer in Ko-Regie von zwei Filmemacherinnen. Die Filme werden von Fachpersonen der nationalen und internationalen Filmszene juriert. Mehr Informationen den Jurymitgliedern Elsa Charbit, Carolina Steinbrecher und Flavia Zanon finden sich im Kapital «Jury Opera Prima». Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20‘000 Franken dotiert. Preisstifter sind die Kulturfonds der Urheberrechtsgesellschaften SUISSIMAGE und SSA. Das Preisgeld geht zu gleichen Teilen an die Regie und an die ausführende Produktion. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 29. Januar 2022 um 18:30 Uhr im Rahmen der «Soirée de clôture» im Landhaus statt. Der prämierte Film wird anschliessend um 20:45 Uhr im Kino Canva gezeigt. Nominierte Filme «Opera Prima» DIARIES FROM AN UNCONVENTIONAL JOURNEY Regie: Sagar Shiriskar Schweiz | 2021 | 63’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 09:15 Uhr, Landhaus | Di 25.1. 12:15 Uhr, Palace Produktion: Sagar Shiriskar Ein Film, der das Thema Behinderung anhand der Reise eines schwer behinderten jungen Mädchens und ihrer Familie zum Dalai Lama zeigt. Die kurze Reise thematisiert das Verhältnis von Familienmitgliedern und Freunden in einem multikulturellen Umfeld. DO YOU REMEMBER ME? von Désirée Pomper und Helena Müller Schweiz | 2022 | 83’ Dokumentarfilm Do 20.1. 20:45 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 12:00 Uhr, Palace Produktion: Désirée Pomper Sara (28) aus Zürich wurde als kleines Mädchen in Äthiopien beschnitten. Dieses Ereignis hat sie schwer traumatisiert. Um ihren inneren Frieden zu finden, beschliesst Sara, ihre Beschneiderin zu suchen. Sie reist nach Harar, wo sie die Beschneiderin tatsächlich findet, und konfrontiert sie mit der Tat. Auf der Reise deckt Sara auf, dass, trotz staatlichem Verbot, in Äthiopien noch immer Mädchen beschnitten werden. Sara wird zur Aktivistin gegen FGM (Female Genital Mutilation). 11
FORMA DEL PRIMO MOVIMENTO Regie: Tommaso Donati Schweiz | 2022 | 83’ Dokumentarfilm Do 20.1. 15:45 Uhr, Palace | So 23.1. 12:45 Uhr, Capitol Produktion: Noha Film Der Film begleitet eine Gruppe von Menschen bei den Proben für ein neues Theaterstück. Durch die Bewegung ihrer Körper bilden sie eine spannungsgeladene Struktur und versuchen, Vergangenes wach zu rufen. Die Protagonisten bringen die Einzigartigkeit ihrer Körper zum Ausdruck und ermöglichen die Begegnung ihrer Verschiedenheiten im Theaterraum. Sie konzentrieren sich auf ihre Körper, durch welche sie sich kennenlernen. LOVE WILL COME LATER von Julia Furer Schweiz | 2021 | 81’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 20:30 Uhr, Kino Canva | Mo 24.1. 17:30 Uhr, Konzertsaal Produktion: freihändler Filmproduktion GmbH, ZHdK Zürcher Hochschule der Künste, SRF Schweizer Radio und Fernsehen Inmitten der pulsierenden Medina Marrakeschs sehnt sich Samir nach Liebe und einer besseren Zukunft. Doch seine Sommerflirts enden immer am Flughafen, und er bleibt zurück in einem Land mit begrenzten Möglichkeiten. Als sich Samir so richtig verliebt, steht er vor der Entscheidung seines Lebens: Soll er auf seine Schwester hören und eine traditionelle Ehe in Marokko eingehen oder der Liebe und dem Traum von einer besseren Zukunft in Europa folgen? LUX von Mateo Ybarra und Raphaël Dubach Schweiz | 2021 | 72’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 14:30 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 15:15 Uhr, Reithalle Produktion: Jeunes Sauvages Im Jahr 2019 sind Genf und sein Flughafen von einem Angriff einer antikapitalistischen Terrorgruppe bedroht: der Globalen Befreiungsfront. Die Schweizer Armee wird unverzüglich zur Bekämpfung dieser Sicherheitskrise mobilisiert. Dies ist die Grundlage von LUX, der kolossalen Simulationsübung der Schweizer Armee. Zehn Tage, in denen 1500 Soldaten an einem Spiel in Originalgrösse teilnehmen, um sich mit der fiktiven Bedrohung auseinanderzusetzen. 12
MOMENTUM von Edwin Charmillot Schweiz | 2020 | 64’ Spielfilm Fr 21.1. 12:30 Uhr, Palace | So 23.1. 17:30 Uhr, Konzertsaal Produktion: Mangrove films Es sind Sommerferien. Emma und ihr Vater lassen ein schmerzhaftes Jahr Revue passieren, aber es ist Zeit, nach vorne zu schauen. Toms Rückkehr in seine Heimatstadt macht die Sache nicht einfacher. Emma ist erst sechzehn und hat ihr ganzes Leben noch vor sich. PAS DE DEUX von Elie Aufseesser Schweiz, USA | 2022 | 84’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 15:00 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 21:00 Uhr, Canva Kino Produktion: ToïToï, Joshua Troxler Jon zieht für das College nach New York und schliesst sich dem Tauchteam der renommierten Columbia University an, während Peter durch die jordanische Wüste wandert, krank und an seiner Lebensweise zweifelnd. Beide Brüder werden durch ihre geografische Lage auf die Probe gestellt und müssen oft feststellen, dass diese mehr Enge als Freiheit mit sich bringt. Während der Trennung wächst die ohnehin schon grosse Distanz zwischen den Brüdern. ZAHORÍ von Marí Alessandrini Schweiz, Argentinien, Chile, Frankreich | 2021 | 105’ Spielfilm Sa 22.1. 17:45 Uhr, Canva Kino| Di 25.1. 17:00 Uhr, Konzertsaal Produktion: Le Laboratoire Central, El Calefón, Cinestación, Norte Productions, Selva Fría Ein grauer Wind fegt über die patagonische Steppe. Mora ist 13 Jahre alt und will eine «Gaucha» werden. Sie stellt die Schule in Frage und behauptet ihre Identität gegenüber ihren Eltern, zwei schweizerisch-italienischen Ökologen, deren Traum von Autonomie zu einem Albtraum wird. Mora taucht in die Steppe ein, um ihrem einzigen Freund Nazareno, einem Mapuche-Mann, der sein Pferd Zahorí verloren hat, zu helfen. 13
2.5 Liste der Premieren 2022 Die 57. Solothurner Filmtage präsentieren zahlreiche Uraufführungen aus allen Sprachregionen. Das Programm umfasst 27 Weltpremieren und 13 Schweizer Premieren von langen Spiel- und Dokumentarfilmen sowie TV- Serien. Weltpremieren À CIEL OUVERT von Charlie Petersmann Schweiz | 2022 | 75’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 17:30 Uhr, Konzertsaal | Mo 24.1. 12:15 Uhr, Landhaus Produktion: Mnemosyn films, Radio Télévision Suisse RTS Weltpremiere À MORT LA SORCIÈRE von Maria Nicollier und Cyril Dépraz Schweiz | 2022 | 62’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 15:00 Uhr, Canva Kino | Mo 24.1. 15:00 Uhr, Canva Kino Produktion: Mnemosyn films Weltpremiere BESKO von Ciril Tscheligi Schweiz | 2022 | 63' Dokumentarfilm Sa 22.1. 09:30 Uhr, Reithalle | Mi 26.1. 11:30 Uhr, Canva Club Produktion: Hook Film & Kultur Produktion GmbH Weltpremiere DAS MADDOCK MANIFEST von Dimitri Stapfer Schweiz | 2022 | 83' Spielfilm Fr 21.1. 18:00 Uhr, Kino Canva | So 23.1. 17:45 Uhr, Canva Club Produktion: Lomotion AG Weltpremiere DIARIES FROM AN UNCONVENTIONAL JOURNEY von Sagar Shiriskar Schweiz/USA I 2022 I 63' Dokumentarfilm Fr 21.1. 09:15 Uhr, Landhaus I Di, 25.1. 12.15 Uhr, Palace Produktion: Sagar Shiriskar Weltpremiere DO YOU REMEMBER ME? von Désirée Pomper und Helena Müller Schweiz | 2022 | 83’ Dokumentarfilm Do 20.1. 20:45 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 12:00 Uhr, Palace Produktion: Désirée Pomper Weltpremiere DURCH SCHNITT von Pablo Callisaya Schweiz | 2022 | 72' Dokumentarfilm Do 20.1. 15:00 Uhr, Kino Canva | So 23.1. 17:30 Uhr, Canva Blue Produktion: Tapir Film Weltpremiere 14
DYNAMIC WISDOM von Elise Shubs Schweiz | 2022 | 75' Dokumentarfilm Do 20.1. 15:15 Uhr, Konzertsaal | Sa 22.1. 17:15 Uhr, Canva Club Produktion: Casa Azul Films Weltpremiere FORMA DEL PRIMO MOVIMENTO von Tommaso Donati Schweiz | 2022 | 83’ Dokumentarfilm Do 20.1. 15:45 Uhr, Palace | So 23.1. 12:45 Uhr, Capitol Produktion: Noha Film Weltpremiere HALTLOS von Peter Guyer und Jürg Halter Schweiz |2021 | 45' Experimentalfilm Do 20.1. 15:15 Uhr, Canva Club | So 23.1. 09:30 Uhr, Kino Capitol Produktion: Recycled TV AG Weltpremiere HEBAMMEN von Leila Kühni Schweiz | 2022 | 90' Dokumentarfilm Sa 22.1. 15:00 Uhr, Kino Capitol | Mi 26.1. 09:30 Uhr, Palace Produktion: Einhornfilm Bern / Progr – Zentrum für Kulturproduktion Weltpremiere (IM)MORTELS von Lila Ribi Schweiz | 2022 | 88’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 20:45 Uhr, Landhaus | Di 25.1. 12:30 Uhr, Reithalle Produktion: maximage GmbH Filmproduktion, SRF Schweizer Radio und Fernsehen Weltpremiere INDOCAM von Alexander Hahn USA, Schweiz | 2022 | 85' Dokumentarfilm Fr 21.1. 12:15 Uhr, Canva Blue | Di 25.1. 17:30 Uhr, Canva Club Produktion: Alexander Hahn Weltpremiere KLAMMER GEGEN RUSSI – DAS RENNEN IHRES LEBENS von Michael Bühler Schweiz | 2021 | 51' Dokumentarfilm So 23.1. 15:30 Uhr, Kino Capitol | Di 25.1. 11:30 Uhr, Canva Club Produktion: Alien Alliance Films GmbH Weltpremiere L'AMI, UN PORTRAIT DE MIX & REMIX von Frédéric Pajak Schweiz | 2022 | 80' Dokumentarfilm Do 20.1. 17:45 Uhr, Konzertsaal | So 23.1. 21:00 Uhr, Kino Capitol Produktion: Caravel Production Sàrl Weltpremiere 15
L’ART DU SILENCE von Maurizius Staerkle Drux Schweiz, Deutschland | 2022 | 82’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 20:45 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 14:15 Uhr, Konzertsaal Produktion: Beauvoir Films, Lichtblick Film- und Fernsehproduktion GmbH, ZDF/Arte, Schweizer Radio und Fernsehen, Radio Télévision Suisse RTS Weltpremiere LOVING HIGHSMITH von Eva Vitija Schweiz, Deutschland | 2022 | 83’ Dokumentarfilm Mi 19.1. 17:30 Uhr, Reithalle, Landhaus | Sa 22.1. 17:45 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 15:00 Uhr, Landhaus Produktion: Ensemble Film GmbH, Lichtblick Film- und Fernsehproduktion GmbH, ZDF/Arte, Radiotelevisione Svizzera RSI, SFR Schweizer Radio und Fernsehen Weltpremiere MERCI VENISE von Geneviève Guhl Schweiz |2020 | 77' Dokumentarfilm Sa 22.1. 15:00 Uhr, Palace | Di 25.1. 11:30 Uhr, Canva Blue Produktion: L'ascenseur à poissons Cie Weltpremiere NOS UTOPIES COMMUNAUTAIRES von Pierre-Yves Borgeaud Schweiz | 2022 | 100' Dokumentarfilm Do 20.1. 14:30 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 11:00 Uhr, Konzertsaal Produktion: Louise Productions Vevey Sàrl, Momentum Production Weltpremiere PAS DE DEUX von Elie Aufseesser Schweiz, USA | 2022 | 84’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 15:00 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 21:00 Uhr, Canva Kino Produktion: ToïToï, Joshua Troxler Weltpremiere ROTZLOCH von Maja Tschumi Schweiz | 2022 | 96’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 15:00 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 17:45 Uhr, Landhaus Produktion: Distant Lights Filmproduktion GmbH, SRF Schweizer Radio und Fernsehen Weltpremiere SCHWARZARBEIT von Ulrich Grossenbacher Schweiz | 2022 | 109' Dokumentarfilm Fr 21.1. 14:45 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 17:45 Uhr, Reithalle Produktion: Fair&Ugly Filmproduktion GmbH Weltpremiere SYSTEMRELEVANT ABER UNSICHTBAR von Hedwig Bäbler Schweiz | 2021 | 49' Dokumentarfilm Do 20.1. 15:15 Uhr, Canva Club | So 23.1. 09:30 Uhr, Kino Capitol Produktion: First Hand Films GmbH 16
TOUT COMMENCE von Frédéric Choffat Schweiz | 2022 | 90’ Dokumentarfilm Sa 22.1. 18:00 Uhr, Reithalle | Mo 24.1. 20:15 Uhr, Konzertsaal Produktion: Close Up Films Weltpremiere UNE HISTOIRE PROVISOIRE von Romed Wyder Schweiz, Luxemburg | 2022 | 85’ Spielfilm Fr 21.1. 18:00 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 15:00 Uhr, Reithalle Produktion: Paradigma Films SA, Milan Film AG, Amour Fou Luxembourg sàrl, Radio Télévision Suisse RTS Weltpremiere WER HAT DIE KONFITÜRE GEKLAUT? von Cyrill Moritz Heinz Oberholzer und Lara Stoll Schweiz | 2022 | 90' Spielfilm Sa 22.1. 21:00 Uhr, Kino Capitol | Mi 26.1. 15:00 Uhr, Palace Produktion: Bild mit Ton, Motor Productions Weltpremiere YABAN von Tareq Daoud Schweiz, Frankreich, Türkei | 2022 | 79' Spielfilm Fr 21.1. 15:15 Uhr, Palace | Di 25.1. 17:45 Uhr, Kino Canva Produktion: IDIP Films, WAG prod, Radio Télévision Suisse RTS, Ret Film Weltpremiere 17
Nationale Premieren 3/19 von Silvio Soldini Italien, Schweiz | 2021 | 120’ Spielfilm Do 20.1. 20:15 Uhr, Reithalle | So 23.1. 17:45 Uhr, Landhaus Produktion: Lumière & Co., ventura film, Radiotelevisione Svizzera RSI, SRG SSR Nationale Premiere AYA von Lorenzo Valmontone und Thomas Szczepanski Schweiz | 2021 | 69’ Dokumentarfilm Do 20.1. 18:00 Uhr, Landhaus |So 23.1. 20:30 Uhr, Konzertsaal Produktion: Take Time Films, Genève Nationale Premiere CHROMA von Jean-Laurent Chautems Schweiz, Belgien | 2020 | 96' Spielfilm Sa 22.1. 17:45 Uhr, Landhaus | Mo 24.1. 12:00 Uhr, Reithalle Produktion: P.S. Productions Sàrl, Saga Film, Magellan Films, Radio Télévision Suisse RTS Nationale Premiere HAZTE DIOS von Anne Lise Michoud Frankreich | 2020 | 71' Dokumentarfilm Do 20.1. 17:30 Uhr, Kino Canva | So 23.1. 15:15 Uhr, Canva Blue Produktion: JPL Productions Nationale Premiere HUGO IN ARGENTINA von Stefano Knuchel Schweiz | 2021 | 97' Dokumentarfilm Fr 21.1. 11:30 Uhr, Konzertsaal | Mi 26.1. 13:45 Uhr, Landhaus Produktion: Fiumi Film, Radiotelevisione Svizzera RSI Nationale Premiere INFERNO IN PARADISO von Tiziana Caminada Schweiz | 2021 | 111' Dokumentarfilm Fr 21.1. 20:00 Uhr, Canva Blue | So 23.1. 09:15 Uhr, Landhaus Produktion: Les Films Zorrr, Framevox Nationale Premiere LAURENCE DEONNA LIBRE von Nasser Bakhti Schweiz | 2021 | 106' Dokumentarfilm Fr 21.1. 17:45 Uhr, Palace | So 23.1. 14:45 Uhr, Canva Club Produktion: Troubadour Films SA Nationale Premiere LOST IN PARADISE von Fiona Ziegler Schweiz, Tschechien | 2021 | 75’ Spielfilm Fr 21.1. 21:00 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 21:00 Uhr, Reithalle Produktion: Catpics AG, Cinémotif Films Nationale Premiere 18
LUX von Mateo Ybarra und Raphaël Dubach Schweiz | 2021 | 72’ Dokumentarfilm Fr 21.1. 14:30 Uhr, Konzertsaal | Di 25.1. 15:15 Uhr, Reithalle Produktion: Jeunes Sauvages Nationale Premiere MADELEINE COLLINS von Antoine Barraud Frankreich, Belgien, Schweiz | 2021 | 102' Spielfilm Fr 21.1. 20:30 Uhr, Kino Canva | Di 25.1. 09:30 Uhr, Palace Produktion: Les Films du Bélier, Frakas Productions Sprl, Close Up Films, Radio Télévision Suisse RTS Nationale Premiere MOTHER LODE von Matteo Tortone Frankreich, Italien, Schweiz | 2021 | 86' Doku-Fiction Fr 21.1. 17:30 Uhr, Canva Blue | Di 25.1. 14:15 Uhr, Canva Blue Produktion: Wendigo Films, Malfé Film s.r.l.s., C-Side Productions SA Nationale Premiere STILLE POST von Florian Hoffmann Deutschland | 2021 | 94’ Spielfilm Do 20.1. 17:00 Uhr, Reithalle | So 23.1. 21:00 Uhr, Landhaus Produktion: Chromosom Film, dffb Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin Nationale Premiere WARTEN AUF DIE WELT von Ralph Etter und Rouven Rech Deutschland | 2020 | 79' Dokumentarfilm Sa 22.1. 12:15 Uhr, Palace | Di 25.1. 14:30 Uhr, Canva Club Produktion: Torero Film GbR Nationale Premiere 19
2.6 «Upcoming» – Der Ort der jungen Talente Zum zehnten Mal präsentieren die Solothurner Filmtage 2022 die Sektion «Upcoming», die sich zum Hot Spot für den Nachwuchs entwickelt hat: Hier trifft und präsentiert sich die Zukunft des Schweizer Films. Die Sektion besteht aus drei Teilen: den Filmprogrammen «Upcoming Talents» und «Best Swiss Video Clip» mit je einem eigenen Wettbewerb sowie dem Workshop «Upcoming Lab», welcher zum Ziel hat, jungen Talenten mit einem Mentoring-Programm den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. In der Auswahl finden sich Ideen und Experimente junger Filmschaffender, die kreative neue Wege des Erzählens gehen. Seien es Schnecken in der Grossstadt, Cowboys auf Fahrrädern oder eine bizarre Reise durch die Zeit: Man staunt, wie viel Fantasie die Zukunft des Schweizer Films hat. Eine dreiköpfige Jury vergibt an der «Upcoming Award Night» den Nachwuchspreis SUISSIMAGE/SSA für den besten Kurzfilm im Wert von CHF 15’000.-. Die «Upcoming Award Night» findet am Samstag, 22. Januar 2022 im Kino im Uferbau statt. An die Preisverleihung anschliessend findet die «Upcoming Award Night Party» statt. TALENTS Talents I Fr 21.1. 09:15 Uhr, Kino Capitol | So 23.1. 15:00 Uhr, Kino Canva Balthazar et Madalena Gabriel Colban | CH | fic 27' Sad Cowboy Platonic Love Ciel Sourdeau | CH | fic 17' Blue Devil Blues Rayan Abdelrahman | CH | doc 12' Onur Calling Annik Faivre | CH | doc 37' Fischknusperli Lars Mulle | CH | fic 8' Talents II Fr 21.1. 12:00 Uhr, Kino Capitol | So 23.1. 18:00 Uhr, Kino Canva Impériale Coline Confort | CH | doc 22' A Brief Appearance of Neon Matthias Sahli, Immanuel Esser | CH/DE | doc 16' Meteor Elijah Graf | CH | fic 17' Chute Nora Longatti | CH | fic 20' Sauna Anna Lena Spring, Lara Perren | CH | ani 4' Es muss Jumana Issa, Flavio Luca Marano | CH | fic 19' 20
Talents III Fr 21.1. 15:00 Uhr, Kino Capitol | So 23.1. 12:00 Uhr, Kino Canva Die Stadt, die es noch gibt Lukas Fuhrimann, Marvin Meckes | CH/DE | doc 18' Good Vibes is All I Need Saro Vallejo | CH | exp 6' La fièvre Matias Carlier | CH | fic 22' Sweet Nothing Joana Fischer, Marie Kenov | CH | ani 4' À la recherche d’Aline Rokhaya Marieme Balde | CH | fic 27' Phlegm Jan-David Bolt | CH | fic 6' Esther Ana Scheu Amigo | CH | doc 19' Talents IV Fr 21.1. 18:15 Uhr, Kino Capitol | So 23.1. 21:00 Uhr, Kino Canva L’autre côté de son âme Kathrin Schweizer | CH | fic 23' The Trashwoman Ivan Avramovic´ | CH | fic 6' Doosra Keerthigan Sivakumar | CH | fic 29' Reverie Gaëtan Nicolas, Lukas Gut, Laura Morales, Hannes Cullum | CH | fic 4' Tu che forse vedrai il sole Andrea Franchino | CH | fic 22' Run Fast, Bite Hard Tobias Kubli | CH | doc 8' 21
2.6.1 Best Swiss Video Clip Zur Sektion «Upcoming» gehört auch das Programm «Best Swiss Video Clip», welches die Highlights des aktuellen Musikvideoschaffens auf der grossen Leinwand präsentiert. Im Rahmen der Solothurner Filmtage werden die mit je CHF 2000.– dotierten Nominationen für den «Best Swiss Video Clip» bekannt gegeben. «Best Swiss Video Clip» ist eine Zusammenarbeit mit m4music, dem Popmusikfestival des Migros-Kulturprozent und der FONDATION SUISA. Der Hauptpreis wird am 26. März 2022 am Festival m4music verliehen. PROGRAMM BEST SWISS VIDEO CLIP Sa 22.1. 17:30 Uhr, Canva Blue | Di 25.1. 17:00 Uhr, Canva Blue Intoned in the Distance (Organ Mug) Camille Bovey | CH | 4' (I’m in Love with an) Astronaut (Long Tall Jefferson) Maximilian Speidel | CH | 4' Driver (Joya Marleen) Bastien Bron, Laetitia Gauchat | CH | 3' Take me to the Moon (Kadebostany) Hasan Kuyucu | CH | 4' Versamento Girata (Yannick Trachsel) Nils Klaus | CH | 5' Bouncy Castle (Dino Brandão) Jérôme Derathé, Fred Mortagne | CH/FR | 4' La lumière (Martin XVII) Camille de Pietro, Gaspard Gigon | CH | 5' Cannot Not Dance (Carvel’) Sam Lutz, Tobias Metzger | CH | 3' Run (Le Roi Lézard) Pablo Delpedro | CH | 4' Tiptop (Vo) Ivo Bernegger, Alexander Anderfuhren, Timo Friedli CH | 4' Solitude (Sofiane Pamart) Mei Fa Tan | CH | 4' Come Down (Mischgewebe) Melanie Danuser, Bill Bühler, Benjamin Lüthold, Sarah Keusch | CH | 4' Bad Things (Klischee) Marina Klauser | CH | 3' Just Wanna Vibe (Evelinn Trouble) Kim Allamand | CH | 3' Marry Jane (Sektion Züri) Hannes Oehen | CH | 4' 6300 (Blind Butcher) Ralph Kühne | CH | 4' Claude (Estelle Zamme) Julien Ledermann | CH | 4' 22
3. Spezialprogramme 3.1 Rencontre Jürg Hassler Das Spezialprogramm «Rencontre» ehrt jährlich eine Persönlichkeit des Schweizer Films und zeigt ausgewählte Werke ihres Schaffens. Das Programm vermittelt einen Einblick in die Arbeit der gewürdigten Person und ermöglicht dem Publikum, dieser zu begegnen. Die diesjährige «Rencontre» ist einem der vielfältigsten Schweizer Filmschaffenden der letzten fünfzig Jahre gewidmet: Jürg Hassler. Eine Auswahl von zehn Filmen, zwei längere Gespräche und eine Ausstellung mit seinen Schachskulpturen bieten Gelegenheit zur «Rencontre» mit unserem Ehrengast. FILMPROGRAMM ERNESTO CHE GUEVARA – DAS BOLIVIANISCHE TAGEBUCH von Richard Dindo CH / FR 1994 | doc 93' Di 25.1. 20:30 Uhr, Palace Vom Scheitern eines revolutionären Intellektuellen, der glaubte, dass man die Welt allein kraft seines Willens und seiner Überzeugungskraft verändern könne. GHETTO von Thomas Imbach | CH 1997 | doc 122' Sa 22.1. 20:45 Uhr, Palace Eine Handvoll Kids an der Zürcher Goldküste auf dem Weg von der Schulzeit in die Arbeits- und Konsumwelt. Hautnahe Beobachtungen, im Schnittraum zerstückelt und neu arrangiert. JOSEPHSOHN – STEIN DES ANSTOSSES von Jürg Hassler | CH 1977 | doc 85' So 23.1. 18:00 Uhr, Palace Ein Porträt des Plastikers Hans Josephsohn, der unbeirrt von allen Verlockungen und Forderungen des Zeitgeists an seiner Formensprache arbeitet und Einblick in seine Herkunft gibt. KRAWALL von Jürg Hassler | CH 1970 | doc 64' Fr 21.1. 20:30 Uhr, Palace Eine kompromisslose Parteinahme für die jungen Leute von 1968, die ihre Unzufriedenheit auf die Strasse trugen und in den Globuskrawallen niedergeknüppelt wurden. 23
LAAFI – TOUT VA BIEN von S. Pierre Yaméogo | BF / CH 1991 | fic 98' Mo 24.1. 20:30 Uhr, Palace Einige Tage im Leben eines angehenden Studenten, der in Ouagadougou auf Vetternwirtschaft und gleichgültige Bürokraten, aber auch auf kluge Leute von der Strasse stösst. LENZ von Thomas Imbach | CH / DE 2006 | fic 96' Di 25.1. 17:30 Uhr, Palace Georg Büchner frei verfilmt: Der moderne Lenz ist ein exzentrischer Berliner Filmemacher, der bei Skiferien in Zermatt seine Exfrau und seinen Sohn für sich zurückgewinnen will. LÜZZAS WALKMAN von Christian Schocher | CH / DE 1989 | fic 105' Mo 24.1. 17:30 Uhr, Palace Ein Bündner Bergbauernsohn fährt mit einem entwendeten Jeep nach Zürich und taucht ein in die nächtliche Stadt. Er trifft auf Gestrandete und einen Rest von Gegenkultur. TANZ DER BLAUEN VÖGEL von Lisa Faessler | CH 1993 | doc 80' Do 20.1. 20:45 Uhr, Palace Ein Berner und ein böhmisches Dorf in einer Zeit politischer Weichenstellungen und fehlender gesellschaftlicher Visionen: eine Gegenüberstellung mittels pointierter Montage. UR-MUSIG von Cyrill Schläpfer | CH 1993 | doc 107' So 23.1. 15:00 Uhr, Palace Bilder und Klänge aus einer ursprünglichen Schweiz. Eine musikalische Reise in die Welten und Klanglandschaften der Innerschweiz und des Appenzellerlandes. WELCHE BILDER, KLEINER ENGEL, WANDERN DURCH DEIN ANGESICHT? von Jürg Hassler | CH 1986 | doc 65' Sa 22.1. 18:45 Uhr, Palace Eine Reise in die Welt der Kinder, ihrer Spiele, ihrer Ausgelassenheit, ihres Erfindungsreichtums. Sechzig Minuten reine Beobachtung, unterbrochen nur von magischen Naturaufnahmen. GESPRÄCHE Sa 22.1. 17:00 – 18:00 Uhr, Kino Palace KUNST KOMMT VOM PRÖBELN Bildhauer und Fotograf, Regisseur, Kameramann und Cutter: Der «Rencontre»-Ehrengast Jürg Hassler hat in seiner fünfzigjährigen Berufslaufbahn viel gesehen und ausprobiert. Die Filmwissenschaftlerin Julia Zutavern befragt ihn nach seinem Werdegang und seiner Schaffensweise. Auf Deutsch mit französischer Simultanübersetzung. So 23.1. 10:00 – 11:00 Uhr, Barock Cafe & Bar FILM-BRUNCH: BEWEGUNGSFILM DAMALS UND HEUTE Jürg Hasslers Film «Krawall» gab der 1968er-Bewegung ein Gesicht. 52 Jahre später zeigt Frédéric Choffat in «Tout commence» die Klimajugend. Ein Gespräch über Aktivismus über drei Generationen. Auf Französisch und Deutsch mit Simultanübersetzung. 24
AUSSTELLUNG Freitagsgalerie JÜRG HASSLERS SCHACHOBJEKTE In den letzten fünfzehn Jahren kehrte der «Rencontre»-Ehrengast Jürg Hassler zu seinen Anfängen als Bildhauer zurück. Er schuf eine Reihe faszinierender Objekte aus Holz und anderen Materialien. Sie sind stark vom Schachspiel inspiriert, weiten es ins Dreidimensionale aus und verfremden damit spielerisch seine Gesetze. Die Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl dieser Werkreihe. Vernissage: Fr 21.1. 16:00 – 20:00 Uhr Fr 21.1. – Mi 26.1. 16:00 – 20:00 Uhr Fr 28.1. 16:00 – 20:00 Uhr Fr 4.2. 16:00 – 20:00 Uhr Das Programm «Rencontre» wird von der Ernst Göhner Stiftung unterstützt. 25
3.3 Histoires du cinéma suisse: Grenzgängerinnen Unter dem Titel «Grenzgängerinnen» zeigt das historische Spezialprogramm Filme von fünf Regisseurinnen, die mit ihren Biografien und auch Arbeiten in den 1960er und 1970er Jahren einen geografischen, formalen oder politischen Auf- und Ausbruch gewagt haben. «Mit ganz enorm wenig viel», so heisst es in einem Gedicht der Künstlerin Meret Oppenheim. Dass sich damit eine Menge machen – anders machen – lässt, zeigen die Filme von Cristina Perincioli, Danielle Jaeggi, Anne- Marie Miéville und Loretta Verna, aber auch jene der Schweizer Trickfilmpionierin Gisèle Ansorge. Wie damals das Private politisch medial reflektiert wurde, lässt sich in diesem bewusst vielfältigen Programm wiederentdecken. FILMPROGRAMM DIE MACHT DER MÄNNER IST DIE GEDULD DER FRAUEN von Cristina Perincioli DE 1978 | doc 80' | Fr 21.1. 18:00 Uhr, Uferbau Eine Marktfrau wird von ihrem Mann jahrelang seelisch und körperlich misshandelt. Der Film über sie wurde zusammen mit Frauen entwickelt, die solche Gewalt selbst erlebt haben. Vorfilme: Nichts von Cristina Perincioli | DE 1968 | exp 3' Striking my Eyes von Cristina Perincioli | DE 1966 | exp 8' «ÉCOUTEZ VOIR»: DREI PERSÖNLICHE WERKE FÜR DAS FERNSEHEN CH 1977 | doc 105' | Di 25.1. 10:30 Uhr, Uferbau Papa comme maman von Anne-Marie Miéville | 40' Évidemment la vie s’écoule von Loretta Verna | 31' Le croyable et le vrai von Francis Reusser | 34' Anne-Marie Miéville, Alain Tanner, Loretta Verna und Francis Reusser realisierten jeweils eine persönliche Arbeit mit einfachen filmischen Mitteln (Super 8, Video), die im Winter 1977 in der TSR-Sendung «Écoutez voir» ausgestrahlt wurden. 26
FRAUEN IM STREIK So 23.1. 12:15 Uhr, Palace Für Frauen. 1. Kapitel von Cristina Perincioli | DE 1971 | 29' Cerizay, elles ont osé von Annie Caro, Jean-Paul Fargier, Danielle Jaeggi | FR 1973 | 40' Frankreich: Die Arbeiterinnen einer Fabrik streiken. Deutschland: Die Verkäuferinnen eines Supermarktes verlassen ihren Arbeitsplatz. Zwei Länder, zwei Streiks, zwei filmische Umsetzungen – ein Dialog zwischen den Werken von Danielle Jaeggi und Cristina Perincioli. KURZFILMPROGRAMM: GISÈLE UND NAG ANSORGE von Gisèle und Nag Ernest Ansorge Mo 24.1. 15:00 Uhr, Palace Alunissons CH 1969 | ani 3' Les corbeaux CH 1967 | ani 4' Das Veilchen CH 1982 | ani 3' Anima CH 1977 | ani 4' Les enfants de laine CH 1984 | ani 5' Le petit garçon qui vola la lune CH 1988 | ani 7' 1957 begannen Gisèle und Nag Ansorge mit dem Filmemachen. Die sechs Kurzfilme bieten einen Einblick in das Werk des Paars, das für seine virtuosen Sandanimationen berühmt ist. Im Anschluss Gespräch: Animierter Sand: zum SNF-Projekt «Nag und Gisèle Ansorge» LA FILLE DE PRAGUE AVEC UN SAC TRÈS LOURD von Danielle Jaeggi | FR 1978 | fic 105' Sa 22.1. 13:30 Uhr, Uferbau Milena ist gerade aus Prag in Paris angekommen. Sie und ihre schwere Tasche geben in Paris Rätsel auf. Weder ihre Schilderungen der tschechischen Realität noch die Dokumente, die davon zeugen, entsprechen den Erwartungen ihres neuen Umfeldes. Auf sich allein gestellt, treibt Milena durch die Stadt und gibt sich der Zufälligkeit von Begegnungen hin. Vorfilm: Deux dans une von Danielle Jaeggi | FR 1975 | fic 7' GESPRÄCHE Sa 22.1. 10:00-11:00 Uhr, Barock Cafe & Bar FILM-BRUNCH: «PAR-DELÀ LES FRONTIÈRES» Vivre en Suisse et partir en exil à Paris ou Berlin: conversation sur les biographies mouvementées des pionnières du programme «Histoires du cinéma suisse». Avec: Danielle Jaeggi und Cristina Perincioli (Regisseurinnen). Auf Deutsch und Französisch mit Simultanübersetzung. Le programme est un partenariat avec la Cinemathèque suisse. 27
3.3 filmo Die Online-Edition des Schweizer Films macht die Schweizer Filmgeschichte erlebbar – auch für jüngere Generationen. filmo zeigt drei digitale Premieren: darunter der Director’s Cut von «Vollmond», produziert zusammen mit Fredi M. Murer. filmo ist eine Initiative der Solothurner Filmtage und wird ermöglicht durch den Migros-Pionierfonds. Sie hat das Ziel, das Schweizer Filmerbe, welches vom Zerfall bedroht oder für die Öffentlichkeit schwer zugänglich ist, zu restaurieren und digitalisieren. KLINGENHOF von Beatrice Michel | CH 2005 | doc 85' Di 25.1. 15:00 Uhr, Uferbau Ein Innenhof im Zürcher Kreis 5, ein Film über Geschichten, Gesichter und Schicksale vor der eigenen Haustür – jeder Ort kann Mittelpunkt der Erde sein. MAGIC MATTERHORN von Anka Schmid | CH 1995 | doc 85' Do 20.1. 18:15 Uhr, Palace Eine verspielte Suche nach zeitgenössischen Vorstellungen von Heimat: Im realen Touristendorf Zermatt und in der irrealen Kunstwelt des kalifornischen Disneylands. VOLLMOND von Fredi M. Murer | CH / DE / FR 1998 | fic 115' Fr 21.1. 21:00 Uhr, Capitol Bei Vollmond verschwinden landesweit zwölf zehnjährige Kinder. Bis der Mond wieder voll ist, müssen ihre Eltern einen orakelhaften Brief entschlüsselt und die Forderung erfüllt haben. 28
3.4 Fokus: Publikumsfantasien Es waren zwei Jahre, in der die Kultur über weite Strecken ohne ihr Publikum auskommen oder dieses ausschliesslich online finden musste. Ein überaus einschneidendes Erlebnis für viele Künstler*innen und Veranstalter*innen. Seit mehreren Monaten sind die Kinos wieder geöffnet und die Zuschauer*innen kehren zurück. Das Bedürfnis, sich an öffentlichen Orten zu treffen und auszutauschen, ist ungebrochen. Alles also zurück zum Status Quo? Können wir an 2019 anknüpfen? Der Wunsch, in volle Kinosäle zurückzukehren trifft dabei auf die Tatsache, dass sich die Medienlandschaft und damit auch das Publikum schon seit einigen Jahren in einem Umbruch befanden. Wen genau meinen wir, wenn wir heute von Zuschauer*innen sprechen? Wo und wie sehen sich diese Zuschauer*innen die Filme an? Fühlen sie sich überhaupt noch als Publikum? Welchen Einfluss üben Zuschauer*innen auf die Filmproduktion aus? Diese Fragen stehen an den 57. Solothurner Filmtagen im Fokus. Die Herausforderungen, vor der die Filmkultur heute steht, haben nur auf den ersten Blick mit der aktuellen Ausnahmesituation zu tun. Noch nie waren so viele Filme gleichzeitig verfügbar wie heute – und noch nie war das Angebot so unübersichtlich. Zusätzlich zu den sich über Jahrzehnten etablierten Abspielstätten wie Kinos, Festivals und dem linearen Fernsehen, drängen heute zahlreiche Streaming-Plattformen auf den Markt. Bestand früher die Herausforderung darin, einen Film überhaupt zu drehen, so besteht heute mehr denn je die Herausforderung darin, überhaupt ein Publikum zu finden. Algorithmen sollen dabei Abhilfe schaffen. So soll sich Netflix etwa über 76'000 Micro-Genres ausgedacht haben, damit ihr «Content» möglichst zielgerecht vorgeschlagen werden kann. Für wen werden heute also Filme gemacht? Die Vorstellung eines Publikums als Monolith war immer eine Illusion. Dank dem Web 2.0 waren die unterschiedlichsten Publika und dessen unterschiedlichste Erwartungen noch nie so sichtbar wie heute. Diese starke Ausdifferenzierung hat jedoch nicht nur Konsequenzen für den Vertrieb von Filmen. Es hat auch gesellschaftspolitische Implikationen. Jede Gesellschaft ist auf eine breite Interaktion und einen gewissen Konsens angewiesen und der Rückzug in den privaten Filmkonsum zu Hause geht einher mit der Krise des öffentlichen Raums, zu dem auch die Kinos gehören. Es ist ein guter Zeitpunkt, um über das Publikum nachzudenken. 29
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