MIGRATIONSHINTERGRUND: ICH BIN DER BEWEIS, DASS DIE AFD NUR RASSISTISCHEN UNSINN REDET - VOLKSVERPETZER
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Migrationshintergrund: Ich bin der Beweis, dass die AfD nur rassistischen Unsinn redet Die Ideologie der AfD ergibt keinen sinn Die AfD sind Rassisten. Don’t @ me. Ich kann es euch beweisen. Und lassen wir mal die hunderte Kommentare und Aussagen aus Interviews, Social-Media-Posts und Parteiprogrammen weg. Dazu haben wir hier, hier oder hier oft genug Beweise gesammelt. Schauen wir uns einmal an, was denn die AfD generell unter „Ausländern“, „Deutschen“ und „Migrationshintergrund“ versteht. Und warum das völlig sinnloser Blödsinn ist und nur Sinn ergibt, wenn man ein Rassist und Faschist ist. In der Welt der AfD gibt es nur weiße „Bio-Deutsche“ und nicht-weiße „Migranten“. „Migrationshintergrund“ ist dort synonym mit „Ausländer“, ist synonym mit „Muslim“ (ist synonym mit „Flüchtling“, aber ignorieren wir das mal). Dabei sind das völlig verschiedene Dinge. Und weil es keine einheitliche, sinnvolle Definition vom vagen Feindbild der AfD gibt, kann man es auch so schwer widerlegen.
Denn einmal beschweren sie sich über die Anzahl der Muslime (5%-6%), dann wieder über die Anzahl der Ausländer (10,6 Mio, Quelle), dann wieder über Menschen mit Migrationshintergrund (19,3 Millionen, 23,6%), die in Deutschland leben. Dabei sind das völlig unterschiedliche Gruppen, die sich dazu natürlich manchmal überschneiden. Das ergibt alles gar keinen Sinn. Es sei denn, man ist Rassist. Kommen wir zu mir Vorweg: Ich will mir auf gar keinen Fall anmaßen, zu wissen, wie sich rassistische Diskriminierung anfühlt oder mich zu einer Gruppe zählen, zu der ich nicht gehöre. Ich bin ein weißer, cismännlicher, heterosexueller Deutscher mit deutschem Pass, Namen und Muttersprache. Ich bin blond und blauäugig und hab einen Universitätsabschluss. Ich bin vergleichsweise sehr privilegiert. Und ich bin so ziemlich der Letzte, den die AfD mit „Migrant“ meinen würde. Und hier ist der Knackpunkt, denn technisch gesehen habe ich einen Migrationshintergrund. Und zähle so in die Statistik hinein, über die die AfD meckert. Meine Großeltern waren Deutsche und sind in Deutschland geboren. Und ohne dass meine Großeltern ihre Heimatstadt verlassen haben („Migration“) sind meine Eltern aber als Polen geboren. Was? Wie? Für diejenigen, die eine Auffrischung in Geschichte brauchen: Meine Familie stammt aus Oberschlesien, das nach dem Zweiten Weltkrieg zu polnischem Staatsgebiet wurde. Meine deutschen Großeltern lebten plötzlich in Polen und meine Eltern wuchsen so auf. Um den Mauerfall herum flohen meine Eltern dann nach Deutschland und beantragten die deutsche Staatsbürgerschaft, die sie natürlich problemlos bekamen. Und ich bin hier geboren und aufgewachsen und habe nichts mit Polen zu tun. Aber meine Eltern sind „Spätaussiedler“ und ich habe somit einen
„Migrationshintergrund“. Genau so wie 3,2 Millionen andere, die heute in Deutschland leben. Und vergessen wir nicht die Millionen anderen Menschen, die auch mit anderer Hautfarbe oder „anderem“ Vornamen absolut deutsch sind, perfektes Deutsch sprechen, hier geboren sind und so weiter. Sie sind teilweise deutscher und gesetzestreuer als diejenigen, die Menschen in einer #Abschiebechallenge aus dem Land werfen wollen, in welchem sie geboren wurden oder als deutsche Staatsbürger mit nicht deutschem Geburtsort leben. So genial rechnet Dunja Hayali mit der #Abschiebechallenge ab Ausländer, Migranten, Muslime Und nein, ich identifiziere mich nicht als „Migrant“ oder möchte behaupten, dass ich die gleichen Erfahrungen gemacht habe wie andere. Dass ich Rassismus erfahre oder dergleichen. Genau im Gegenteil. Damit will ich ja zeigen, dass diese Definition und dieses Konzept nicht funktionieren. Ich habe kein Anspruch darauf, bei #vonhier oder #metwo mitzumachen. Auf gar keinen Fall. Genau deshalb ist der Fingerzeig auf Menschen mit „Migrationshintergrund“ so ein Blödsinn. Von den 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund sind 9,8 Millionen Deutsche, entweder mit eigener Migrationserfahrung oder deren Nachkommen (Quelle). Es gibt sogar 1,5 Millionen Ausländer OHNE Migrationshintergrund in Deutschland. Wenn die AfD über „Migrationshintergrund“ brüllt und ein bestimmtes Bild erzeugen will, zieht sie viele Deutsche mit rein, mich eingeschlossen, die sie gar nicht meint. Und auch relativ viele AfD-Mitglieder und Wähler*innen wohlgemerkt. Der Moment, wenn man unbewusst gegen sich selbst hetzt. Paradox: Diese 7 Flüchtlinge und Migranten sind in der AfD
Und wenn jetzt ein AfDler einwendet, dass es gar nicht um Staatsangehörigkeit ginge, sondern zum Beispiel um Islam: Warum redet ihr dann von „Herkunft“, „Migrationshintergrund“ und „Migranten“? Ich habe gerade gezeigt, dass die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund weiße Deutsche sind. Und zwar „Bio-Deutsche“, auch wenn die Unterscheidung Blödsinn ist. Wie gesagt, 5%-6% der Bevölkerung sind Muslime (und davon auch weiße Deutsche ohne Migrationshintergrund). Aber keine Kriminalstatistik weist die Religionszugehörigkeit aus. Also warum darüber reden? Und die AfD fragt bei Straftaten nach „ausländisch klingenden“ Vornamen, nicht nach der Religion. Außerdem gibt es auch Muslime in Deutschland, die hier seit Generationen leben. Die erste Moschee in Deutschland wurde immerhin 1732 gebaut, verdammt nochmal (Quelle). Und auch die „Nicht-Deutschen“ in Deutschland sind nicht nur Muslime. von den 10 Millionen sind 4,3 Millionen EU-Ausländer, 2,8 aus dem sonstigen Europa, 2 Millionen aus Asien. Alles keine mehrheitlich muslimischen Länder oder Kontinente. Das alles ergibt keinen Sinn. „Migrationshintergrund“ und Staatsangehörigkeit sind fiktive Kategorien Diese ganzen Begriffe bedeuten nicht das, was die AfD denkt, was sie bedeuten. Sie wirft die Begriffe durcheinander und verwendet sie nach Gutdünken, um zu hetzen. Lernt es endlich, die Welt ist nicht so simpel, wie ihr das glaubt. Die einzige Erklärung, wie die Konzepte der AfD Sinn ergeben, ist, wenn sie rassistisch gemeint sind. Wenn damit eben Nicht-Weiße gemeint sind. Denn die AfD meint mit „Migrant“ nicht mich, nicht den französischen Touristen und nicht den Russlanddeutschen. Auch wenn sie gerne unsere Straftaten in den Statistiken hernehmen, um gegen ihr Feindbild zu hetzen. Das ist das Problem des „Ethno-Pluralismus“ (Mehr dazu) und
auch des Vorgängers davon: Der Rassenideologie. „Staatsangehörigkeit“ ist ein erdachtes Konzept, das nichts mit der Realität zu tun hat. Staaten und Grenzen haben sich immer verändert und Menschen haben diese schon immer ignoriert und überwunden. Staatsangehörigkeit ist ein notdürftiges legales Konzept, um eine funktionierende Gesellschaft zu haben. Menschengemacht. Aber letztlich ist es völlig egal, wer dazu gehört. So sagt es auch das Grundgesetz: Deutscher ist, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Fertig. Und die Kriterien dafür sind auch relativ schnuppe, nur sollte diese Person halt das Grundgesetz und das Gesetz achten und seine Steuern zahlen. Mehr braucht man doch auch nicht, um ein funktionierender Bürger zu sein. Es gibt keine biologischen oder kulturellen oder erblichen Merkmale, die Unterschiede machen. Und wer das glaubt, der ist halt einfach ein Rassist und Faschist und Nazi. Ganz einfach. Der Christchurch- Attentäter hat genau diese Sachen geglaubt. Man sieht doch, wohin das führt. 6 Dinge, die der Christchurch-Terrorist mit AfD & Co. gemeinsam hat Die AfD ist rassistisch und Rassismus ist dumm Genau deswegen ist das Konzept vom „Passdeutschen“ auch Schwachsinn (Mehr dazu). Oder „Migrationshintergrund“. Deutscher ist Deutscher. Bildet euch nicht so viel darauf ein. Und wer mit „Deutscher“ „Weißer“ meint,, ist halt ein Rassist. Die Hautfarbe ist eine ziemlich dämliche und willkürliche Unterscheidungsform. Ich muss glaub ich niemanden eine Biologie-Lektion erteilen, wenn ich daran erinnere, dass alle Menschen genetisch näher verwandt sind als die zwei größten Schimpansenarten Afrikas.
Nein, ich bin kein „Migrant“. Ich erlebe keinen Rassismus. Keiner fragt mich, woher ich komme. Weil „Migrationshintergrund“ Schwachsinn ist. Wie weit will man denn zurück gehen? 2 Generationen? 3? 500? Am Ende kommen wir doch alle aus Afrika. Jede Definition und Abgrenzung ist zufällig und nicht vollständig. Es geht nur um künstliche Kriterien des Aussehens. Wir sind alles Menschen, die sich zufällig in Nationen aufteilen. Und diese Staatsangehörigkeiten sind relativ willkürlich festgelegt. Ich hoffe, ich konnte das an meiner eigenen Biografie belegen. „Ethnie“ oder „Kultur“ sind nur die neuesten, trendigen Buzzwörter der Faschisten um davon abzulenken, dass sie doch wieder Rassenreinheit und den Arierausweis haben wollen. Ignorieren wir sie, denn das Konzept haben wir schon mal ausprobiert. Wer auf dieser Grundlage argumentiert, sollte nicht mehr ernst genommen werden. Und auch nicht in Talkshows eingeladen werden. Denn es sind einfach Rassisten. Artikelbild: Thomas Laschyk, Screenshots twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Es reicht! Ihr nervt mit eurer Greta Thunberg- Fixierung! Rechte greta-Manie! Ganz ursprünglich wollte ich diesen Artikel darüber schreiben, dass die Umweltbewegung sich nicht nur auf die junge Schwedin versteifen sollte. Denn versteht mich nicht falsch, ich finde die weltweite Bewegung, die diese Frau gestartet hat, große Klasse. Und zwar weil sie einerseits eine ganze Generation politisiert und andererseits, weil sie endlich die Klimakrise in den Mainstream-Diskurs und in die Talkshows schiebt und Schwachsinns-Debatten der AfD über demokratische Selbstverständlichkeiten herauswirft. Aber das war sie nicht alleine. Ich finde, wir sollten weder eine junge Frau mehr ins Rampenlicht zerren als sie es eh schon ist, noch die anderen Aktivist*innen vergessen. Wie beispielsweise Luisa Neubauer oder Maurice Konrad (Mehr zu ihm), die auch jeden Freitag demonstrieren, Reden halten, in Talkshows sitzen. Aber dann habe ich festgestellt, dass es eigentlich nicht die Umweltbewegung und die Fans der #FridaysForFuture-Bewegung sind, die andauernd über Thunberg reden. Sondern ihre Kritiker*innen.
Greta, greta, greta „Aber Thomas, schreibst du nicht gefühlt auch jeden zweiten Tag über Greta?“ fragt sich vielleicht der ein oder andere. Und ja, mach ich auch öfter als mir lieb ist. Aber jedes Mal, wenn es um Beleidigungen und Lügen von Rechts geht. Da hatten wir einen AfD-Nazi-Vergleich (Hier), einen Fake über die Goldene Kamera (Hier), einen Artikel über die häufigsten Gerüchte über Greta (Hier), einen Artikel darüber, wie Fake- Accounts gegen sie hetzen (Hier) oder über den Hass gegen die Schwedin (Hier). Ihr merkt das Muster. Ich reagiere nur. Ich rede nur über Greta, wenn ich Fakes und Gerüchte über sie aufkläre. Was nebenbei der ganze Sinn dieses Blogs ist – (Rechte) Fakes und Narrative aufklären und analysieren. Und klar, Greta Thunberg ist inzwischen auch zu einem medialen Selbstläufer geworden. Egal ob Goldene Kamera oder Friedensnobelpreis – Sie wird für Preise nominiert und dann schreiben alle Zeitungen darüber. Aber auch nur, weil sie dann viele Klicks, Aufmerksamkeit und Kommentare bekommen. Aber eben zu einem wesentlichen Teil von Greta-Kritiker*innen und - Hatern. Die Rechten machen Greta so groß. Sie stecken enorm viele Energie hinein, um Gerüchte und Lügen über sie zu erfinden, sie schlecht zu reden, in den Kommentarspalten gegen sie zu hetzen. Eine Fake-Account-Armee schickt man nicht zum Spaß los. Was auch natürlich viel Gegenrede erzeugt. Und Zeitungen, die von Klicks und Kommentarzahlen motiviert werden, dazu bringt, noch mehr Greta zu liefern. Rechte Seiten und Gruppen sind voll mit Greta Immer noch nicht überzeugt? Diesen Artikel wollte ich schon seit gut einer Woche schreiben. Aber gestern gab es wieder einmal ein regelrechte rechtes Greta-Sperrfeuer. Eine rechte
Zeitung packt Greta auf ihr Cover, widmet ihr eine als „Aprilscherz“ getarnte Fake News, schreibt einen anderen Artikel über Greta bei Anne Will. Ein anderer rechter Blog titelt auch wieder mit Greta Thunberg. Ein wieder anderer rechter Blog bringt den gleichen „Aprilscherz“ nochmal. Und das Ironische: Sie alle beklagen sich dauernd über die „Hysterie“ um Greta. Screenshots Warum das kein Aprilscherz, sondern klassische rechte Fake News sind liegt im Übrigen daran, dass mehrere Blogs die gleiche Story brachten (Warum?) und ihre Fans das zum Großteil glaubten. Scherze oder Satire, die seinem politischen Gegner genau das unterstellen, was man ihm vorwerfen wollen würde, sind nicht witzig, sondern Propaganda, wie an jedem anderen Tag auch. Mehr dazu, warum Rechte keine Satire machen können hier: Fake-Artikel über Claudia Roth: Warum rechte Fakes keine Satire sein können Auch die AfD ist auf Greta fixiert: Sie sprechen von einer „Heiligen“ und wollen die ständige Thematisierung der jungen Frau thematisieren… in dem sie sie selbst ständig thematisieren.
In rechten Gruppen gibt es nur Posts zu Greta Wie die Recherchegruppe #DieInsider feststellt, gab es in rechten Gruppen gestern fast kein anderes Thema.
Screenshots #DieInsider Man wirft ihr vor, dass sie „nur länger im Gespräch“ bleiben will, dass es eine „PR aktion“ [sic] war. Ähm ja, aber es war ein rechter Fake, sie hat das nicht wirklich gemacht. IHR haltet sie im Gespräch. Ihr bringt sie andauernd ein. Weil ihr Geschichten über sie erfindet, damit ihr euch über sie aufregen könnt. Es ist absurd. Sie wird nicht „verschwinden“, solange ihr täglich tausende Kommentare und Artikel über sie verfasst und teilt. Und diese Leute beschweren sich darüber, dass die Frau so viel Aufmerksamkeit bekommt. Das merken auch selbst einige, hier ein sehr vielsagender Kommentar aus einer der rechten Hassgruppen:
Hey, ich hätte es nicht besser sagen können! Dutzende Posts über eine Person, die sie angeblich nicht interessiert. Und es sind nur Lügen, Beleidigungen, Hass, Gewaltfantasien, Morddrohungen. Selbst inhaltliche Kritik geht voll daneben, weil sie sich meistens auf Dinge bezieht, die Thunberg nie gemacht oder gesagt hat. Also völlig sinnlos ist. Wer macht die heiße Luft? Die Rechten und Faschisten. Warum? Die Antwort liefert diese Person gleich mit: Unsicherheit und Angst. Am Ende schaffen sie die Diskussion erst, über die sie sich dann aufregen. Sie schaffen die „Hysterie“ um die Person, die sie so stört. Sie fordern mich und andere erst heraus, über Greta Thunberg als Person zu sprechen und Zeitungen und Sender noch mehr über sie zu berichten, weil offensichtlich so viel Interesse an ihr besteht. Hey, uns ist Greta Thunberg wirklich nicht so wichtig, wie ihr das glaubt. Euch allerdings mehr als ihr denkt. Weil sie Angst haben. Und die mediale Deutungshoheit verlieren. Weil die AfD in Umfragen immer weiter verliert. Weil wir über grüne Themen reden. Wir diskutieren über Kohleausstieg, Feinstaubgrenzwerte, CO2, Elektroautos und so weiter. Das oft auch nicht sachlich, wie zum Beispiel bei den 100 Lungenärzten mit dem Rechenfehler (Mehr dazu), aber wir reden nicht mehr über die hundertste Fake-Story über Schutzssuchende. Deswegen fixieren sie sich so auf Greta und erfinden so viele Lügen über sie. Weil sie sich weder mit ihren Argumenten noch
mit den Millionen Schüler*innen auseinandersetzen können, die bei #FridaysForFuture zu gewaltig zeigen, wer wirklich in der Mehrheit ist. Darum wird mit typisch rechter Mobbing-Masche versucht, die vermeintliche „Führerin“ der Bewegung in den Dreck zu ziehen, um so zu „gewinnen“. Aber wir haben keine Autoritätsfixierung wie sie, das verstehen sie nicht. Wir sind hunderttausende, eine ganze Generation, die auf die Straße geht. Und wir setzen uns für echte Probleme ein. Ihr könnt gerne weiter über Greta Thunberg fantasieren. Wir retten derweil die Welt. Mehr zum Thema Harald Lesch zerstört in einer Minute alle FridaysForFuture- Kritiker bei Anne Will Artikelbild: 360b, shutterstock.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Das kommt von rechter Hetze: Bombendrohung gegen Ida-Ehre- Schule Ist das euer ernst? Ja, diese bösen, gewaltbereiten Linken immer. Versteht mich nicht falsch, mit „ACAB“ und Steinewerfen habe ich absolut nichts am Hut. Ich verurteile selbstverständlich derartige Gewalt aufs Schärfste. Aber wie viele große Medien sich vor den Karren von faschistischen Kräften in der Politik spannen lassen ist unerträglich. Es gibt keine „die Antifa“ und Antifaschismus ist nicht nur nichts verwerfliches, sondern demokratische Bürgerpflicht. Selbsttest: 6 Anzeichen, dass du zur ANTIFA gehörst Unser Grundgesetz ist antifaschistisch. Und Medien, die pauschal „Antifa“ mit irgendwelchen vermummten Gewalttätern gleichsetzen, bereiten den Boden für rechtsextreme Gewalt und der Akzeptanz von faschistischen Ideen. Und das ist keine grundlose Hysterie. Sobald Antifaschismus genau so schlimm ist wie Faschismus, wird Kritik an Rassismus unmöglich. Um bloß nicht zur „Antifa“ zur gehören muss man Nazis tolerieren. Und wie das endet, wissen wir alle. Doch zum konkreten Fall.
Antifa-Sticker an der Ida-Ehre-Schule An einer Pinnwand in einer Hamburger Schule hingen ein paar Sticker mit Aufschriften wie „Antifaschistische Aktion“, „Jugend gegen rechte Hetze“ oder „Antifa Altona Ost“ und ähnliche. Was das mit „Gewalt“ zu tun haben soll, müsste mir allerdings noch erklärt werden. Nach Hinweisen ausgerechnet über das Hamburger AfD Petz-Portal (Mehr dazu) sprach die AfD gar von einem „linksextremen Netzwerk“ an der Schule – wegen ein paar Anti-Nazi-Stickern. Doch das ist gar nicht einmal das Schlimme. Die Schulaufsicht hat sich nämlich sogleich zum Helfershelfer der teilweise vom Verfassungsschutz zum Verdachtsfall eingestuften Partei gemacht und die Sticker sofort entfernen lassen. Das muss man sich einmal vor Augen halten. Auf Beschwerde einer rechtsextremen, teilweise vom Verfassungsschutz beobachteten Partei (!), die ein datenschutzrechtlich bedenkliches Petz-Portal unterhält, werden Sticker gegen Hetze und Faschismus entfernt. Und darüber hinaus als „extremistisch“, „kriminell“ und sogar „gewalttätig“ dargestellt. Antifa Altona Ost ist friedlich Die „Antifa Altona Ost“, deren Sticker an der Wand hingen, meldete sich dann auch auf Facebook zum Vorfall. „Antifaschismus sollte, gerade in Deutschland, eine Selbstverständlichkeit sein. Es ist für uns völlig unverständlich, wie man den Kampf gegen ein totalitäres und menschenfeindliches Weltbild kriminalisieren und in einen Generalverdacht der Gewaltbereitschaft stellen kann. Wir setzen uns gegen Faschismus und für eine solidarische Welt ein. Darüber, inwiefern unsere Sticker und Plakate, mit denen wir diese Meinungen kundtun, „Gewaltpropaganda“ darstellen, bleiben uns diverse Medienvertreter eine Erklärung schuldig.“
Mit Gewalt habe die Gruppe auch nichts am Hut, dazu zitiert sie auch eine schriftliche Anfrage der AfD (Quelle) zu ihrer Gruppe. Die AfD wollte wissen, ob Gewalttaten der „Antifa Altona Ost“ bekannt seien. Die Antwort lautete: „Dem LfV Hamburg liegen bislang keine konkreten Informationen im Sinne der Fragestellung vor“. Ja, die Schulen sollten neutral sein. Das heißt nicht, das sie unkritisch sein sollen. Und wenn einige Schüler*innen ein paar Sticker an der Wand kleben haben, die nichts (!) mit Gewalt zu tun haben und mit dem Grundgesetz im Einklang sind, sollte das kein Skandal sein. Ida Ehre war übrigens auch Antifaschistin Die Schule wehrt sich auch gegen die Vorwürfe (Quelle). Die öffentliche Berichterstattung hat den Eindruck entstehen lassen, dass Schüler*innen kriminell seien oder Lehrkräfte naiv oder gar „linksextrem“. Was soll daran „kriminell“, „linksextrem“ oder gar „links“ sein, gegen Faschismus zu sein? Die Schule sei entsetzt, dass die Sichtweise der AfD von einigen übernommen worden sei, ohne die Darstellung der Schule zu berücksichtigen, die sich hinter die Lehrkräfte und Schüler*innen stellt. Und ich möchte darüber hinaus erwähnen, dass die Schauspielerin Ida Ehre, nach der die Schule benannt worden ist, sich bei der ganzen Sache im Grab umdrehen würde. Geboren 1900 wurde die jüdische Schauspielerin von den Nazis zuerst mit einem Berufsverbot belegt und dann von der Gestapo verhaftet und ins KZ Fuhlsbüttel gebracht. Natürlich ist die Schule eine „Antifa-Area“. Alles andere wäre eine Schande für eine Schule, die nach Ida Ehre benannt worden ist. Umso bedauerlicher ist die tendenziöse Berichterstattung verschiedener Zeitungen wie der „MoPo“, die „Unterricht in der „Antifa Area“ – Streit um linksradikale Gruppe an Hamburger Schule“ titelte (Quelle). Die BILD spricht gar von „Antifa in Altona Linke Gewalt-Propaganda an Hamburger Schule“. Auch andere Medien verteufeln die Sticker völlig
unnötig und bringen sie mit Gewalt in Zusammenhang. Nochmal: Weder die Schüler*innen noch die Antifa Altona Ost haben sich etwas zu Schulden kommen lassen. Und jetzt das: Rechtsextremistisch motivierte Bombendrohung Heute erreichte die Schule eine Bombendrohung. Nach Informationen der Linke-Abgeordneten Schneider handelte es sich bei dem Schreiben um eine mit rechtsextremistischen Forderungen und Parolen gespickte Nachricht. Der Form und den Forderungen nach zu Urteilen ist sie von der gleichen Person, die in den letzten Monaten bereits E-Mails an zahlreiche Politiker*innen, das Hotel „Atlantic“ und sogar Helene Fischer verschickt hatte. Der Nazi, der seit längerem mit Bombendrohungen terrorisiert, hat heute auch die #IdaEhreSchule bedroht. #noafd #nonazis — Christiane Schneider (@ChristianeSchn2) March 28, 2019 Also halten wir fest: Ein paar Sticker sind ein großer Skandal und lösen eine große Debatte aus. Aber nicht nur haben wir ein Denunziations-Portal einer Partei, die zum Teil schon vom Verfassungsschutz beobachtet wird, nein auch noch Rechtsextreme, die mit Bombendrohungen Schüler*innen und Politiker*innen terrorisieren möchten. Natürlich war das höchstwahrscheinlich eine leere Drohung, da heute sowieso kein Unterricht stattfand. Aber ich frage deutlich: Wo kann man hier eher „Gewalt-Propaganda“ erkennen? Das ist doch pervers. Es macht mich so wütend, auch jetzt, wenn die ersten Meldungen zur Bombendrohung zum Beispiel im Hamburger Abendblatt (Quelle) lauten: „Die Aufregung um die Aktivität der linksradikalen Gruppe „Antifa Altona Ost“ hat weitere Folgen“. Man möchte fast den Eindruck bekommen, die Schüler*innen seien selbst Schuld. Es gab keine Bombendrohung wegen Antifa-
Stickern, sondern wegen rechter Hetze gegen die Schule! Hier haben unschuldige Kinder eine Gewaltdrohung von Nazis bekommen. Das dürfen wir nicht anders sagen. Lasst nicht rechtsextreme den diskurs bestimmen Es ist die alte Leier, die ich alle paar Wochen wiederholen muss: Ja, Bilder von steinewerfenden Schüler*innen mögen gute Presse machen. Aber sie sind falsch und gefährlich. Die AfD möchte, dass die Menschen Angst vor einer ominösen „Antifa“ haben. Einmal um gewaltfreien und verfassungstreuen Widerstand gegen den Faschismus in ihrer Partei zu diskreditieren. Und zum anderen um sich selbst als einzige Partei darzustellen, die die vermeintliche Gefahr benennt. Natürlich, weil es diese „Gefahr“ nicht gibt. Ja klar gibt es autonome Gruppen und Krawalltouristen oder dergleichen. Die findet auch niemand in Ordnung, aber die haben kein Monopol auf Antifaschismus. Sie haben kein Netzwerke im Bundestag (Quelle), in der Bundeswehr oder der Polizei (Quelle), die den Umsturz unserer Demokratie planen. Sie sind nicht die extremistische Gruppe, die die meisten Morde und Gewalttaten begeht. Das sind Rechtsextreme! Lasst euch nicht zum Helfershelfer von Faschisten machen. Und nein, nicht die ganze AfD ist faschistisch. Aber die Faschisten sind der stärkste Flügel in der Partei und dementsprechend schon ein Verdachtsfall für den Verfassungsschutz. Sie sitzen in führenden Positionen und wichtigen Organen. Und die anderen AfDler lassen sie gewähren. Deren Hetze führt letztlich zu Bombendrohungen gegen unschuldige Schüler*innen. Und genau darin liegt das Problem. Wenn wir so darüber reden, verlieren wir die wahre Gefahr, die wahre Gewalt und die wahre Propaganda aus den Augen. Artikelbild: Dirtsc, CC BY-SA 3.0
Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Artikel 13: Wie die Politik der Union Wähler in die Arme der AfD treibt Die vielleicht schlimmste folge von Artikel 13 Nein, Memes werden nicht verboten, Untergangsszenarien für „das Internet, wie wir es kennen“ sind etwas übertrieben. Auch ist das Internet, so wie ich es kenne, alles andere als ein
Paradies. Das dürfen wir nicht vergessen. Das Problem war nicht, dass das EU-Parlament ein Urheberrechtsgesetz beschlossen hat, im Gegenteil. Julia Reda zum Beispiel, die Speerspitze des Widerstands gegen Artikel 13, war diejenige, die am lautesten eine Reform des Urheberrechts gefordert hatte. Die Internet-Oligarchen Google, Facebook und Amazon verdienen sich derzeit mit unserem Content dumm und dämlich und zahlen meistens nicht einmal irgendwo Steuern. Im Gegenteil, Amazon hat nicht nur zum zweiten Mal in Folge keinen Cent Steuern gezahlt, sondern kriegt sogar 129 Millionen US-Dollar an Steuergeldern von den USA (Quelle). Das darf nicht wahr sein. Doch die Artikel 11 bis 13 der Urheberrechtsreform sind Unsinn. Artikel 11 ist ein nicht funktionierendes Geschenk an die Verlage, deren deutsches Pendant trotz 8 Millionen Euro Kosten nichts eingebracht hat. Artikel 12 wurde in Deutschland vom Bundesgerichtshof bereits als nicht rechtens erklärt und beschneidet die Einnahmen aller Mitglieder der VG Wort (Quelle). Und Artikel 13 wird mit Uploadfiltern – die technisch kaum ideal umsetzbar sind – den großen Konzernen nicht schaden. Im Gegenteil, sie werden ihre bereits erprobte Technologie auch noch verkaufen können. Das unwürdige verhalten der union Doch lassen wir die Probleme der Urheberrechtsreform einmal beiseite. Selbst wenn die Hunderttausenden, die dagegen demonstriert haben nicht gute Argumente auf ihrer Seite gehabt hätten, war der Umgang der Verteidiger der Reform in seiner jetzigen Form, allen voran der Union einfach unwürdig. Anstatt einen Bürgerdialog auf Augenhöhe gab es lächerliche Anschuldigungen, dass es sich bei ihnen um „Bots“ handelte oder die Demonstrierenden gar „gekauft“ worden seien.
Faktencheck Demogeld: Wie die CDU mit AfD-Methoden Kritiker mundtot machen will Das sind postfaktische Diffamierungsstrategien, die man sonst nur von der AfD kennt. Die Union und Axel Voss demonstrierten mehrfach, dass sie sich mit dem Internet nicht auskennen (Mehr dazu) und wagten es dann, Verschwörungstheorien zu verbreiten, nur um Reformen durchzudrücken, die ihren Freunden in den deutschen Verlagen zu Gute kommen werden. Und in einem Deal für die „Nord Stream 2“-Pipeline (Quelle). Am Ende entschied das Parlament gegen Änderungsanträge und verabschiedete die Reform. Die enttäuschung ist riesig Das Problem ist, dass quasi eine ganze Generation, die zuvor als „politikverdrossen“ abgestempelt worden war, auf die Straße gegangen ist. Und bitter von dieser Politik enttäuscht wurde. Die Niederlage bei der Abstimmung ist hier weniger das Problem, damit wird das Internet leben können, es wird auch weiterhin Memes geben. Auch eine Niederlage kann ein Demokrat einstecken, es gibt viele Fronten, an denen man was bewirken kann. Und in zwei Monaten kann man an der Wahlurne ja einen Denkzettel verpassen. Aber dass in Augen vieler allen voran die CDU so ignorant und arrogant mit den Kritiker*innen umgegangen ist und ihre Sorgen nicht ernst nahm, ist vielleicht das größte Problem an der Sache. Junge Wähler*innen, die gesehen haben, dass die EU alle Grenzen dicht gemacht hat und Menschen ertrinken lässt, nachdem ein paar tausend Rassisten Montags spazieren gegangen sind, sehen zu, wie sie als „Bots“ ausgelacht werden, nachdem sie zu Hunderttausenden auf die Straße gingen. Ich denke, der Union ist die Unterstützung der Springer-Presse wichtiger als der Bruchteil der jungen Wählerschaft, die nicht nur zahlenmäßig kleiner ist als ihre Stammwähler über 50,
sondern sowieso nicht Union wählen würde. In der ersten Umfrage nach Verabschiedung von Artikel 13 hat die Union auch sogleich 2 Prozentpunkte eingebüßt. Und hier kommt ein Problem. Nur zuwachs bei der afD?! Daten: Forschungsgruppe Wahlen (Link) Die Hashtags #NiewiederCDU und #GehtWählen waren jetzt tagelang in den Trends. Ich selbst habe dazu aufgefordert, Parteien, die nicht deine Interessen vertreten, an der Urne abzustrafen. Aber es braucht mehr als nur zu wissen, wen man NICHT wählt. Die klassische „Alternative“ zur CDU, die SPD, ist schon lange hoffnungslos verloren. Sascha Lobo bezeichnete sie als die „Alles Mitmach-Partei“, denn sie macht sich trotz schöner, aber folgenloser Reden nur zum Helfershelfer der Union. Natürlich gibt es nicht nur diese Parteien, nicht einmal nur die, die in der Grafik oben abgebildet sind. Doch zusammen mit einem Frust, der sich nun auch gegen die EU an sich richtet,
blicken viele ausgerechnet auf die AfD. Es wird darauf hingewiesen, dass die AfD einstimmig gegen die Reform war. Aber abgesehen davon, dass eine einzige Abstimmung noch lange nichts über die Internetfreundlichkeit einer Partei aussagt, hat die AfD dort halt auch nur einen einzigen Sitz. Da ist es nicht schwer, einstimmig abzustimmen. Die Linke und die Piratenpartei haben beispielsweise auch einstimmig dagegen gestimmt. Aber wie wir sehen, ist in der Befragung unmittelbar nach der Wahl nur eine Sache passiert: Wähler*innen sind von der Union abgewandert. Zu einem Prozentpunkt zu „Anderen“, und zu einem Prozentpunkt zur AfD. Das Verhalten der Union ist wieder einmal eine Steilvorlage für Rechtsextreme. #Niemehrcdu, aber #bloßnichtafd Wie ich es gestern bereits geschrieben habe (Mehr dazu) bin ich uneingeschränkt pro EU. Wir brauchen die EU. Eine Digitalreform auf internationaler Ebene ist nur über Organe wie die EU möglich. Genau wie die meisten anderen Probleme, von Arbeitslosigkeit bis hin zur Asylpolitik müssen wir international arbeiten. Die Wirtschaft, das Internet und der Handel sind bereits international, die Politik muss es auch sein. Ausgerechnet die AfD wird versuchen, den Frust über Artikel 13 mit ihren altbekannten Lügen und Falschdarstellungen auf die EU an sich zu richten. Doch für diese verhauene Urheberrechtsreform ist nicht „die EU“ verantwortlich. Sondern ungezügelter Lobbyismus. Gegen den Widerstand hunderttausender Menschen konnten die Verlage ihre Wunschversion durchsetzen. Und das bisher ohne echte Konsequenzen. Und das Problem existiert vor allem auf nationaler Ebene. Um dem Problem entgegen zu wirken, braucht es mehr EU, und eine demokratischere EU. Nicht weniger, wie die AfD will. Und nur falls es jemand vergessen hat: Die AfD wird von ihrem
faschistischen Flügen dominiert (Mehr dazu), steht teilweise bereits unter Beobachtung des Verfassungsschutz und leugnet entgegen jeder Realität den Klimawandel (Mehr dazu). Ich werde nicht sagen, wen man stattdessen wählen sollte, aber informiert euch nach echten Alternativen. Denn die AfD ist keine Protestpartei, sondern eine, die unsere Demokratie und unseren Pluralismus angreift. Sie will das EU-Parlament abschaffen. Also bestraft nicht die CDU damit, indem ihr das alles schlimmer macht. Artikelbild: Andy Mabbett, CC BY-SA 3.0, Grafik: Volksverpetzer, Daten: Forschungsgruppe Wahlen (Link) Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
3 Dinge, die du nach dem Beschluss von Artikel 13 und Co. (nicht) tun solltest Was jetzt? Klar, bei Gegner*innen und Kritiker*innen der Urheberrechtsreform in der Form, wie sie das EU-Parlament gestern beschlossen hat, ist die Enttäuschung riesig. Hunderttausende sind auf die Straße gegangen und haben ihrem Unmut Luft gemacht. So einige haben sich gar das erste Mal politisch engagiert und haben sich in einer großen Bürgerbewegung wiedergefunden. Sie hatten Bürgerrechtler*innen, Technik-Expert*inn*en, Jurist*innen und gute Argumente auf ihrer Seite. Sie wurden zunächst als „Bots“ diffamiert und später als „gekaufte Demonstranten“, die so „naiv“ sein sollten, sich vor die Interessen großer Digitalkonzerne spannen zu lassen. Das tat weh, so sind doch die Artikel 11 bis 13 der Urheberrechtsreform nicht funktionierende Geschenke an die Lobbies, deutsche Verlage, gewesen. Und die großen Digitalkonzerne genau jene, die von den Schwachstellen von Uploadfiltern am schwächsten betroffen sein würden (Mehr dazu). Und noch mehr weh tat es zu sehen, dass das alles anscheinend nichts gebracht hat. Artikel 11, das Leistungsschutzrecht, das in Deutschland bisher zu 0€ Zahlungen von Google an die Verlage geführt hat, Artikel 12, was eine vom Bundesgerichtshof bereits als nicht rechtens erklärte Beteiligung der Verleger an den Ausschüttungen der VG Wort wieder einführt (Quelle) und Artikel 13, welches mit Uploadfiltern im schlimmsten Fall kleine Urheber ruinieren
kann, wurden beschlossen. Persönliche Anmerkung als Autorin: Mit Entscheidung pro #Artikel12 (#Artikel17 ) wurden heute meine VG Wort-Tantiemen (Einnahmen aus verschieden Nutzungsrechten für meine Artikel + Bücher) auf 1 Schlag um 50 % gekürzt.#EU #Article13 #Artikel11 #saveyourinternet #uploadfilter — Jutta Ditfurth (@jutta_ditfurth) March 26, 2019 Enttäuschung konstruktiv anwenden Ihr seid wütend und enttäuscht, klar. Ihr habt euch mit der Sache identifiziert. Und verloren. Und auch wenn die Reform noch nicht vollends beschlossene Sache ist (Der Rat muss noch abstimmen), ist es jedoch wenig wahrscheinlich, dass noch etwas passiert. Ihr sucht Schuldige, ihr wollt etwas tun, klar. Aber es ist wichtig, jetzt nicht auf Leute hereinzufallen, die eure Wut für ihre Zwecke missbrauchen wollen. Behaltet einen kühlen Kopf. 1. 26. Mai: Wählen gehen! Ganz wichtig: In nur 2 Monaten sind Europawahlen. Dort könnt ihr die Parteien abstrafen, die nicht nur die Interessen eines breiten Querschnitts der friedlichen Bevölkerung missachtet haben, sie sogar öffentlich diffamiert haben. Dazu sollt ihr wissen, wer wie abgestimmt hat: Die deutschen Abgeodneten in einer Übersicht. Die Proteste haben bei SPD und Grünen noch einiges bewirkt; kann man… Gepostet von Martin Sonneborn am Dienstag, 26. März 2019
Das ist in Deutschland vor allem die Union, CDU und CSU. Die SPD hat zwar im Parlament auch dagegen gestimmt, aber die SPD hat bei der Reform alles andere als eine gute Figur gemacht. Die Bundesregierung ist quasi die einzige, die die Umsetzung der Reform durch ihre Stimme im Europarat verhindern könnte. Also könnte die SPD sich quer stellen, wenn sie es wirklich wollte. Doch sie hatte bereits einmal dem Kompromiss zu gestimmt. Katharina Barley (SPD) ist Justizministerin und hat sich vermeintlich öffentlich gegen die Urheberrechtsreform in seiner jetzigen Form ausgesprochen. Sie könnte durch ihr Nein etwas tun. Das erscheint aber unwahrscheinlich. Die SPD versucht beides: Sie versucht sich dort, wo es nichts bringt – im Parlament und auf Twitter – in die Opposition gegen ihre eigene Regierung zu positionieren, aber dort, wo es entscheidend wäre, dann doch die Interessen der Verlage umzusetzen. Die CDU ist wenigstens ehrlich damit, wo ihre wahren Prioritäten liegen. Aber Olaf Scholz will Kanzler werden und denkt, das kann er nur mit Unterstützung vom Springer-Verlag (Mehr dazu). Bitte nicht auf Axel Voss einschießen. Er ist nur ein kleines Rädchen. Ohne seine Partei, ohne die in der Bundesregierung vertretenden Parteien, ohne die Verlegerlobby wäre das alles nicht möglich geworden. Big picture, Leute! https://t.co/yAzhvwNEsD — Tilo (@TiloJung) March 26, 2019 Auch die AfD wird damit werben, dass sie geschlossen dagegen gestimmt hat. Aber mit nur einem einzigen Abgeordneten ist das ja auch nicht so schwer. Die AfD ist auf gar keinen Fall eine Option. Sie glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel (Mehr dazu) und will das EU-Parlament gar abschaffen. Und das wäre fatal. Womit wir zu Punkt zwei kommen.
2. Nicht „die EU“ ist Schuld Es wäre ein Leichtes, jetzt den Ärger gegen „die EU“ oder das EU-Parlament an sich zu richten. Das wäre doch ebenso falsch wie fatal. Niemand leugnet, dass wir eine Reform des Urheberrechts gebraucht haben und besser als mit der gesamten EU kann man das nicht umsetzen. Das Problem sind die betreffenden Artikel, die durch Lobbyinteressen mit hinein geschmuggelt wurden. Und ungezügelten Lobbyeinfluss ist bereits ein Problem auf nationaler Ebene. Die deutschen Versionen von Artikel 11 und 12 existieren bereits, auch wenn Artikel 12 von der Justiz wieder abgeschafft werden musste. Die deutschen Verlage, allen voran Axel Springer, haben ihren Einfluss auf die Groko genutzt um diese Paragrafen zu ihren Gunsten umzusetzen. Erst national, dann auf EU-Ebene. Wer mehr demokratische Repräsentation möchte, sollte das EU-Parlament stärken, nicht abschaffen wollen. Denn bisher trifft die letzte Entscheidung der Rat – Also die nationalen Regierungen. Die EU braucht große Reformen, keine Frage. Denn in ihrer jetzigen Form fällt es Wirtschaftsinteressen offensichtlich viel zu leicht, sich gegen breite Bevölkerungsmeinungen durchzusetzen. Aber ohne EU wäre das Problem nicht weg. Nur fehlten uns dann die Möglichkeiten, diese Dinge gemeinsam mit anderen Ländern anzugehen. Ohne EU-Parlament hat kein Europäer mehr eine Stimme auf internationaler Ebene. 3. Das nächste thema kommt bestimmt Engagiert euch. Geht wählen. Und vergesst nicht, wer euch im Stich gelassen hat. Beteiligt euch weiter im öffentlichen Diskurs an den Debatten, informiert euch über Gesetze und Hintergründe. Guckt dazu gerne auch regelmäßig bei uns vorbei. Redet mit anderen über die Probleme und Hintergründe. Sucht euch Vereine und NGOs, die sich bürgerrechtlich einsetzen. Helft ihnen, oder spendet ihnen. Denn sie sind eure Lobby und die hat viel weniger Geld als große Verlage oder Unternehmen.
Ihr habt in den letzten Tagen und Wochen viel gelernt. Demonstrationen, Petitionen und öffentliche Äußerungen mögen heute vielleicht gescheitert sein, das heißt nicht, dass sie nie etwas bringen. Das haben sie in der Vergangenheit nämlich oft. Das nächste Mal seid ihr besser vorbereitet. Das nächste Mal, wisst ihr, wie das Spiel läuft. Ihr habt euch vernetzt und Erfahrungen gesammelt. Wendet sie an. Und gemeinsam können wir ein besseres Internet schaffen, ein besseres Europa und eine bessere Zukunft. Es liegt an euch. Artikelbild: fizkes, shutterstock.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
32 Milliarden Euro: Größter Hartz-IV-Betrug aller Zeiten droht zu Verjähren! Habe ich Hartz-iV-Empfänger gesagt? Ich meinte natürlich Banker Ach schade! Wenn es irgendwelche Armen gewesen wären, dann wäre das ja eine schöne Geschichte gewesen. Aber so waren es ja nur reiche Banker, die Deutschland mit illegalen CumEx- Geschäften um Milliarden beklaut haben. Wenn die Schlagzeile real wäre, dann wäre was los! So war es nur der größte Steuerraub der Geschichte: Banken haben in den letzten Jahren mindestens 55,2 Milliarden Euro Steuergelder durch Steuertricks gestohlen. Allein 32 Milliarden Euro vom deutschen Staat. Doch das scheint nicht so hohe Priorität zu haben: Wie Insider berichten, sind zu wenig Ermittler auf die Fälle angesetzt, weswegen die ersten Fälle des Diebstahls jetzt zu verjähren drohen (Quelle). Währenddessen wird anscheinend absurderweise vor allem gegen die Journalisten von Correctiv ermittelt, die den Diebstahl erst aufgedeckt haben (Quelle). Wenn arme klauen ist das schlimmer Wenn hingegen „kriminelle Banden“ Hartz-IV-Leistungen im Wert von 50 Millionen (fast 700 mal weniger) erschlichen haben sollen (Quelle), werden harte Strafen erteilt: Sozialbetrug kann mit bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden (Quelle). Ein FDP-Politiker erklärte es damit, dass „das
Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Rechtsstaates darf nicht durch Nachlässigkeit beim Kampf gegen den Leistungsmissbrauch gefährdet werden“ dürfte. Die BILD macht Schlagzeilen daraus, wenn ein Hartz-IV-Empfänger mit gefälschten Attesten Urlaub macht (Quelle). Nicht dass so ein Missbrauch nicht geahndet und bestraft werden soll, im Gegenteil. Aber das Land ist eher empört, wenn Arbeitslose, die mit harten Maßnahmen gedrängelt werden, auch nur versehentlich ein paar Euro zu viel bekommen, als wenn Banker die tausend- oder millionenfache Menge an Steuergelder stehlen. Jobcenter sind dazu verpflichtet, auch Kleinbeträge von unter 50€ von Empfänger*innen zurückzufordern. Weil man armen Menschen wohl keinen Cent zu viel gönnen möchte. Der Ergebnis? Um insgesamt 18 Millionen Euro zurückzubekommen haben Jobcenter 60 Millionen ausgegeben (Quelle). Wenn man Armen so wenig ein paar Euro mehr gönnt, dass man das dreifache dafür ausgibt, nur damit sie nichts davon haben. Sind das unsere Prioritäten? Und gleichzeitig passiert im größten Steuerdiebstahl der Geschichte offensichtlich viel zu wenig. DIE WÜRDE DES KAPITALS IST UNANTASTBAR Man bekommt zwangsläufig den Eindruck, für reiche und einflussreiche Menschen gelten andere Gesetze. Oder eben keine. CumEx war keine Steuerhinterziehung, sondern Diebstahl. Und zwar von Steuern. Der Vergleich mit Hartz-IV-Betrug ist vollkommen angebracht. Was wäre wohl los gewesen, wenn meine obige Schlagzeile real gewesen wäre? Wären die Medien auf die Barrikaden gegangen. Hätte die BILD Schaum vor dem Mund bekommen? Wo ist das „Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Rechtsstaates“ bei dem CumEx-Skandal, wenn jetzt die ersten Fälle zu verjähren drohen, ohne dass etwas passiert ist?
Übrigens der Betrag der geklauten Steuern durch Banker ist um einiges größer als das, was Deutschland insgesamt für Hartz-IV ausgibt. Selbst wenn 100% aller Arbeitslosen das Geld illegal erhalten würden, wäre es weniger als der CumEx-Diebstahl. Es geht nicht um Geld. Es geht um Macht. Und dass diese unantastbar macht. In unserem Land ist es bequem, nach unten zu treten. Um bloß nicht selbst dort zu landen. Mit Abstiegsängsten werden Wahlen gewonnen, ein Mindestlohn toleriert, der eigentlich unter dem liegt, was man mindestens verdienen müsste. Ja, wer 45 Jahre Mindestlohn verdient landet garantiert in Altersarmut (Quelle). Der echte Mindestlohn müsste 12,63€ sein. Bleibt die Frage: Wer sind die Sozialschmarotzer? Artikelbild: pixabay.com, CC0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Die 6 schlechtesten Argumente gegen FridaysForFuture & Greta Thunberg (& warum sie scheitern) lenkt nicht vom thema ab! Deutschland wollte bis 2020 seine Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 40% senken. Doch dieses Ziel werden wir deutlich verfehlen (Quelle). Dazu werden der Kohlekompromiss und ein Kohleausstieg 2038 scharf kritisiert. Mit halbherzigen Maßnahmen wird das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, nicht erreicht werden (Quelle). Genau deshalb gehen jeden Freitag hunderttausende Schüler*innen auf die Straße, um zu demonstrieren. Nach dem Vorbild der Schwedin Greta Thunberg protestieren sie dagegen, dass ihre Zukunft und die des Planeten verzockt wird. Dass die Politik drastischere Maßnahmen unternimmt, um die Klimakrise zu lösen. Und zwar jetzt und nicht erst in 20 Jahren. Diese Mentalität hat uns erst in diese Krise geführt. Deswegen demonstrieren Millionen Schüler*innen auf 600 Veranstaltungen in 60 Ländern. Und natürlich steht es jedem frei, die Forderungen und Demonstrationen zu kritisieren.
Ist der Kohlekompromiss vielleicht doch sinnvoll? Gibt es Maßnahmen, die die Klimaziele bis 2030 absehbar erfüllen können? Was ist mit Atomkraft? Das sind Fragen, welche man diskutieren kann oder ins Feld führen könnte. Doch stattdessen versuchen die „Kritiker*innen“ oft vom Thema abzulenken und greifen die Schüler*innen an oder Greta Thunberg persönlich. Das sind die dümmsten Argumente und warum sie keinen Sinn ergeben. 1. Fakes & Lügen über #Fridaysforfuture Die vielleicht niederste Form der „Kritik“ ist das Lügen und Unterstellen falscher Aussagen. Wir haben in den letzten Tagen und Wochen einige Fakes gesammelt, die vornehmlich in rechten Kreisen verbreitet werden. Dabei handelt es sich um falsche Behauptungen, manipulierte Bilder oder False-Flag-Accounts (Mehr dazu), die sich als vermeintliche Klimaaktivist*inn*en auf Twitter ausgeben wollten: Fakes & Lügen: So versuchen Rechte, #FridaysForFuture zu diskreditieren Nicht nur wird hier nicht einmal ansatzweise auf die Forderungen und Argumente der Aktivist*innen eingegangen, man erfindet sogar Kritikpunkte und Aussagen. Das ist gleichermaßen billig wie erbärmlich. Und es lässt die sehr gute Frage zurück: Wenn man wirklich gute Argumente hätte, müsste man dann vermeintliche Kritikpunkte erfinden? Leider scheinen sich viele nicht anders helfen zu können. 2. Schüler*innen – keine „Profis“ Eine weitere Form der illegitimen Kritik ist das Scheinargument des argumentum ad hominem: Das Angreifen der
Person, anstatt ihres Arguments. Viele tun die Proteste der Schüler*innen damit ab, dass es sich ja noch um „Kinder und Jugendliche“ handelt. Doch der Fehler liegt darin, dass auch junge Menschen Recht haben können. FDP-Chef Lindner meinte, man solle lieber auf die „Profis“ hören. Dumm nur, dass die „Profis“ eben genau das Gleiche sagen. Über 23.000 Wissenschaftler*innen, die #Scientists4future (Quelle), haben eine Stellungnahme unterzeichnet, in welcher sie den Schüler*innen Recht geben. „Wir sind die Profis, wir sagen: Die junge Generation hat recht“ heißt es. Die Politik soll auch gar nicht auf die Demonstrierenden hören, sondern auf die Wissenschaft, mit der sich nicht diskutieren lässt. Ironisch wird das Argument erst Recht, wenn es von der AfD kommt, die entgegen der Aussagen von 99% aller Expert*inn*en (Quelle) den Klimawandel leugnet und damit eindeutig unter Beweis stellt, wer hier keine Ahnung hat. Deutlich zeigte sich das auch mit einem peinlichen „Klimaquiz“, welches sie an die Schüler*innen verteilte. #FridaysForFuture: AfD blamiert sich mit lächerlichem Klimaquiz 3. Angriffe auf greta Greta Thunberg hat die Klimastreiks ins Leben gerufen und ist für viele in ihrem Engagement zum Vorbild geworden. Das heißt nicht, dass sie für diese Bewegung steht oder dass ihre Stimme mehr Gewicht hat als die aller anderen Schüler*innen. Dennoch wird versucht, ihre Person anzugreifen und sie schlecht zu reden. So werden verschiedene falsche Behauptungen und Lügen über sie verbreitet. Gerüchte & Unterstellungen: 6 Fake News über Greta Thunberg
In der Öffentlichkeit wird systematisch versucht, ihre Person schlecht zu reden. Es gibt regelrechte Kampagnen, die ihre Autorität in Frage stellen sollen. So hat eine Analyse ergeben, dass bis zu 50% aller Accounts, die unter Berichten über Thunberg Hass über sie verbreiten, von Fake-Accounts stammten (Quelle). Es wird verzweifelt versucht, sie negativ darzustellen, im Versuch, ihre Forderungen und Demonstrationen dadurch mitzudiskreditieren. Nur um sich nicht mit den Argumenten auseindersetzen zu müssen. Greta Thunberg: So viel Schiss haben die Rechten vor einem jungen Mädchen 4. Sie wollen doch nur schwänzen! Ein weiteres Argument, das wieder absolut nichts mit ihren Forderungen zu tun hat, ist, dass unterstellt werde, die Schüler*innen würden die Chance nur nutzen, um die Schule schwänzen zu können. Das Gegenargument ist folgendes: Ohne den Tabubruch hätte es die Aufmerksamkeit nicht gegeben. Streiks für gerechtere Löhne finden auch nicht in der Freizeit statt. Und wir schalten kurz zur Demo. #FridaysForFuture Cartoon für Übermedien: @hauckundbauer pic.twitter.com/8yRbU4JDGW — Übermedien (@uebermedien) March 15, 2019 Dieses Argument wird besonders dann Lügen gestraft, wenn sich tausende Schüler*innen für die #FridaysForFuture-Demos zusammenfinden, auch wenn gerade Schulferien sind, wie es letzte Woche in Hamburg war (Quelle). Nein, vom Thema damit abzulenken, dass die Demonstrierenden ihre eigenen Forderungen „nicht ernst meinen“ würden, funktioniert nicht.
5. Aber die Schulpflicht…! Im Anschluss an Argument 4 kommt das Pochen darauf, dass schließlich eine Schulpflicht gelte. Und dass eben kein Streikrecht für Schüler*innen gelte. Und das ist auch größtenteils richtig. Die genauen juristischen Unterscheidungen haben wir aber hier erklärt. Dennoch gibt oft es verschiedenste Absprachen zwischen Lehrkörper und Schüler*innen. In vielen Schulen werden die Stunden verlegt und die Schüler*innen bekommen die Entlassung genehmigt. Viele Schüler*innen holen (freiwillig oder nicht) die Fehlstunden wieder nach (Quelle). Oder nehmen die Disziplinarmaßnahmen bewusst in Kauf. Letztlich ist es ein bewusstes Opfer der Schüler*innen, das ihnen angerechnet anstatt vorgehalten werden sollte. Niemand hat vergessen, dass die Bildung der Schüler*innen auch wichtig ist. Aber genau das ist der Punkt: Den Planeten Retten ist wichtiger. Wer sich um Fehlstunden Sorgen macht, der könnte sich dafür einsetzen, dass die Forderungen der Schüler*innen umgesetzt werden. Oder sich wegen der Authentizität seiner Sorgen gegen den massiven bundesweiten Lehrermangel und Unterrichtsausfall einsetzen. Jede*r zweite Schulleiter*in beklagt inzwischen Lehrermangel und daraus folgende Unterrichtsausfälle (Quelle). 6. Schüler*innen sind Heuchler Gerne werden vermeintliche oder echte Fotos vom Müll, den die Schüler*innen hinterlassen haben sollen verbreitet. Oder es wird argumentiert, dass diese oder jene doch mit dem Auto zur Schule gefahren werden. Das Ziel hier ist der Versuch, den Schüler*innen Doppelmoral zu unterstellen. Zu sagen: Sie sind auch nicht perfekt umweltfreundlich, wir müssen ihre Argumente nicht ernst nehmen, Während Heuchelei natürlich Empörung rechtfertigt, so ändert das immer noch nichts an den Argumenten. Wenn Hitler
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