Joko und Klaas: So großartig verwendeten sie ihre 15 Minuten in der Prime-Time auf Pro7 - Volksverpetzer

 
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Joko und Klaas: So großartig verwendeten sie ihre 15 Minuten in der Prime-Time auf Pro7 - Volksverpetzer
Joko und Klaas: So großartig
verwendeten   sie   ihre   15
Minuten in der Prime-Time auf
Pro7

Großartig, joko & Klaas!
In einer ihrer Spielshows, „Joko und Klaas gegen ProSieben“,
gewann das Entertainer-Duo 15 Minuten frei verfügbare
Sendezeit vom Sender zur Primetime. Keiner, nicht einmal der
Sender selbst, wusste, wie sie diese Viertelstunde nutzen
würden. Doch anstatt die Zeit für typischen Blödsinn oder
Scherze zu verwenden – die sie sich in den ersten einleitenden
Minuten durchaus nicht nehmen ließen – traten sie bei Seite
und boten Menschen Platz, „die vielleicht mehr zu sagen haben
als wir“, wie Klaas es ausdrückte.

Auf Joko und Klaas folgten drei Personen, die viel zu sagen
hatten. Zuerst trat Pia Klemp auf, Kapitänin des
beschlagnahmten Rettungsschiffs „Iuventa 10“. Sie erzählte zur
besten Sendezeit, wie brutal die Wirklichkeit der
Seenotrettung aussieht. Und wie die Friedensnobelpreisträgerin
EU das Retten von Menschenleben behandelt. „Innerhalb Europas
wird Solidarität mit Menschen in Not kriminalisiert.“ (Hier
entlang, wenn ihr sie mit Spenden für die Prozesskosten
unterstützen wollt) Ihr folgte der Berliner Obdachlosenhelfer
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Dieter Puhl.

Er erzählte von seiner Bahnhofsmission am Zoo und dem
„Abschiedsbaum“, an welchem für jeden Verstorbenen ein
Bändchen geknüpft wird. Berührend machte er auf das Problem
der Obdachlosigkeit aufmerksam. (Hier entlang zur Spenden für
die Obdachlosenhilfe.) Zuletzt kam die Aktivistin Birgit
Lohmeyer zu Wort, die Opfer rechtsradikaler Drangsalierungen
und Anschläge im Dorf Jamel in Mecklenburg-Vorpommern wird.
Als Reaktion veranstalten sie jährlich das „Jamel rockt den
Förster“, ein „Festival für Demokratie und Toleranz“. Sie
beendet ihren Part mit einem Aufruf an die Opfer
rechtsextremer Gewalt: „Wehrt euch, lasst euch nicht
einschüchtern. Es lohnt sich.“ (Hier Spenden für das
Festival).

Hier ihr ganzes video: „Die ersten 15
minuten“

 Joko & Klaas Live – ihre ersten 15 Minuten

 Die 15 Live-Minuten von #JKLive werden heute, erstmalig und
 einmalig, online zur Verfügung stehen.Joko und Klaas wollten
 ihre Sendezeit an Menschen abgeben, die ihrer Meinung nach
 gehört werden und gehört bleiben sollen.Danke ProSieben und
 danke an alle fürs Zuschauen!

 Gepostet von Joko und Klaas am Mittwoch, 29. Mai 2019

Artikelbild: Screenshot facebook.com

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Kein Wahlbetrug in Welden:
Rechtsextreme         wollten
Demokratievertrauen zerstören

Kein Wahlbetrug in Welden
In rechtsextremen Kreisen wurde gestern noch während der
Stimmabgabe zur Europawahl ein Fake mehrere tausend Mal
geteilt. Es hätte Wahlbetrug im bayerischen Welden, im
Landkreis Augsburg, gegeben. Zusammen mit diesem Foto einer
Wahlurne und dem reißerischen Titel „AFD-STIMMEN MUSSTEN WEG:
URNE GEÖFFNET!“ wurde folgender Text verbreitet, der eine
„Zuschrift“ gewesen sei.
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Screenshot facebook.com

„Ich habe gerade eben meine Stimme abgegeben und es gab eine
Besonderheit: Vor mir gingen zwei Männer ins Wahllokal, die
offen verkündeten, die AfD wählen zu wollen. Als die beiden
das Wahllokal verließen, wurden die Türen kurz geschlossen,
was mich verwunderte. Ich ließ mich nicht beirren, öffnete
eigenmächtig die Tür und sah wie ein Herr seine Hand in der
Wahlurne hatte. Sofort zog er seine Hand schreckhaft heraus!
Ich nahm mein Handy und machte schnell zwei Fotos, bevor ich
angeschnauzt wurde. Fotos wären verboten – und der Herr fing
schnell an, das Siegel mit Tesafilm zu überkleben.“
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Wähler bestätigt gegenüber der polizei
seine aussage nicht
Das Polizeipräsidium Schwaben Nord bestätigt, dass das Siegel
der Wahlurne „nicht richtig dran war“. Doch niemand habe seine
Hände in der Wahlurne gehabt. Auch die zuständige Wahlleiterin
des Landkreises Augsburg, Marion Koppe, widerspricht der
Behauptung. Das Bild sei echt, dem Wähler sei die
unzureichende Versiegelung aufgefallen, worauf die
ordnungsgemäße Versiegelung nachgeholt wurde.

Hinweise auf Manipulation gab es jedoch keine. Auch der
Wähler, auf dessen Aussage dieser Fake verbreitet wurde, wurde
von der Polizei vernommen. Gegenüber den Beamten bestätigte er
diese Darstellung dann jedoch nicht mehr. Auch wurden zu
keinem Zeitpunkt die Türen verschlossen, was auch mehrere
Zeugen bestätigen können. Warum verbreitete sich diese
fadenscheinige Behauptung überhaupt so rasant?

Opferdarstellung               &    Zerstörung           der
Demokratie
Aus zweierlei Gründen. Wie wir mehrmals berichtet haben,
entspricht eine Opferdarstellung dem Selbstbild der
Rechtsextremen. Und hat durch das Gefühl der Ungerechtigkeit
auch großes Potential, zur Wahl zu animieren. Die
Opferdarstellung sollte (potentielle) AfD-Wähler motivieren,
zur Wahl zu gehen und gleichzeitig das Narrativ zu bestätigen,
dass es eine Verschwörung gegen die Partei gäbe, wodurch in
Zukunft drastischere politische Maßnahmen gerechtfertigt
werden könnten, die als Notwehr geframed werden.

Der zweite Punkt hängt damit zusammen: Man will das Vertrauen
in demokratische Prozesse zerstören. Hinter den Fake News
steckt der rechtsextreme Verein „Ein Prozent“, welches eine
PR-Agentur rechtsextremer Kampagnen ist und das Bindeglied
zwischen AfD, rechtsextremen Straßengruppen und der
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Identitären Bewegung darstellt. Ziel ist das Erreichen von
medienwirksamen PR-Stunts und das Vortäuschen einer breiten
Bürgerbewegung.

Über das Narrativ der Wahlmanipulation, das bereits im Vorfeld
der Wahl massiv vorbereitet wurde (Mehr dazu), soll Misstrauen
gegen die Demokratie und das Wahlsystem geweckt werden. Wenn
rechtsextreme Vereine und Gruppen ständig davon reden, dass
man die Wahlen überwachen müssen – oder es Fake-Fälle wie in
Welden gebe – müssen ihre manipulierten Anhänger denken, das
wäre überhaupt nötig.

Deutschland bei Wahlintegrität weltweit
Spitze
Dabei   ist   das   falsch.   Die   Bundestagswahl   hatte   nach
dem Election Integrity Project den 5. besten Wert weltweit.
Doch die rechtsextreme Desinformationskampagne hat das Ziel,
dass die Menschen an Staaten denken, in denen die Demokratie
gefährdet sei. Oder Wahlen nur zum Schein durchgeführt würden.
Damit kann man nicht nur das Vertrauen in die Demokratie und
Andersdenkende zerstören, sondern schlechte Ergebnisse einer
Verschwörung zuschreiben. Und unterstellen, nicht nur eine
Minderheit wäre ihrer Meinung.

Je unfairer und undemokratischer die rechtsextremen
Organisationen das Land und die Demokratie zeichnen, desto
stärker können sie ihre Anhänger dazu manipulieren, ihnen zu
folgen. Und umso drastischere Forderungen und Maßnahmen können
gerechtfertigt werden. Im Vergleich zu den vermeintlichen
Methoden der politischen Gegner, die man dazu passenderweise
dämonisiert, sind auch radikale Reaktionen der AfD-Wähler dann
in ihren Augen angemessen. Egal, wie weit sie von der Wahrheit
entfernt sind.

Artikelbild: Screenshot facebook.com

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Whataboutismen, Ablenkungen &
Schweigen: So reagieren AfD
und Co auf das Strache Video

Whataboutismen,                   Ablenkungen               &
Schweigen
In Österreich wird es nach dem Strache-Video Neuwahlen
geben. Deutsche Medien veröffentlichten ein Video, das den
österreichischen inzwischen Ex-Vizekanzler Heinz-Christian
Strache (FPÖ) schwer belastet. Es zeigt den FPÖ-Chef, wie er
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einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen
erklärt, wie sie verdeckte Parteienspenden an die FPÖ
schleusen könne. Auch wird besprochen, wie sie die „Kronen“-
Zeitung übernehmen könnten und auf Parteilinie bringen. Die
Schlüsselszenen sind hier gezeigt und erklärt:

Es ist einer der größten politischen Skandale Österreichs der
jüngeren Zeit. Sie führten zum Rücktritt des Vizekanzlers am
Samstag Nachmittag und dem voraussichtlichen Ende seiner
politischen Karriere. Strache habe den derzeitigen
Infrastrukturminister Hofer als Nachfolger vorgeschlagen, doch
die ÖVP solle das Innenministerium als Ausgleich gefordert
haben, welches die FPÖ nicht opfern wollte. Darüber soll die
Regierung gescheitert worden sein. Die Folge sind Neuwahlen.

Das ist nicht nur für die österreichischen Rechten ein
Desaster. Auch die AfD in Deutschland hat vor dieser
Enthüllung der Korruption große Angst, insbesondere so kurz
vor der Europawahl. Denn man betonte stets die Gemeinsamkeiten
mit der FPÖ und versuchte auch von deren vermeintlichen
politischen Erfolgen zu profitieren. Es ist zu erwarten, dass
die AfD ebenfalls dadurch Schaden nimmt.

 Erinnerungsfoto pic.twitter.com/77PCO5d4qq

 — Ruprecht Polenz (@polenz_r) May 17, 2019

So reagieren AfD-Politiker*Innen
Der erste sichtbare Versuch ist natürlich: Herunterspielen.
Der Sprecher der AfD im Bundestag bezeichnete in einem
inzwischen gelöschten Tweet das Video als „Pseudoskandal“:

 Der Sprecher der ⁦@AfDimBundestag⁩ hat seinen Tweet zur
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Ibiza-Affäre      gelöscht.         Also      den    hier
 pic.twitter.com/HYg3PfcvHu

 — Andreas Kynast (@andikynast) May 18, 2019

AfD-Chef Meuthen bezeichnet es als eine „singuläre
Angelegenheit“ und sagt, die AfD werde der FPÖ „nicht in den
Rücken fallen“ (Quelle). Eine zweite Strategie sind
Whataboutismen, also der Versuch, den Vorfall durch andere
tatsächliche oder unterstellte Fehler zu relativieren.
Joko und Klaas: So großartig verwendeten sie ihre 15 Minuten in der Prime-Time auf Pro7 - Volksverpetzer
Screenshot twitter.com

Brandner versucht Äpfel mit nicht existierenden Birnen zu
vergleichen. Er spielt auf den Mythos des Rechtsbruchs 2015 an
– der gar keiner war. Außerdem werden – vermeintliche –
rechtswidrige politische Entscheidungen mit offener
Korruption, illegalen Parteispenden, Medienmanipulation und
Landesverrat verglichen.
Screenshot twitter.com

Hier wird erneut abgelenkt und auch das Opfernarrativ bedient.
Die Korruption und der Landesverrat wird verschwiegen, dafür
aber die Methoden der Enthüllung als illegal diffamiert.
Straches Aussagen werden heruntergespielt („ein zwei Jahre
altes Video“). Es wird versucht, die Enthüllung (und ihr
Zeitpunkt) schlimmer darzustellen als das, was enthüllt wurde.
Obwohl es das selbstverständlich nicht ist. Und es soll als
„unfair“ dargestellt werden. Was es ebenfalls nicht ist.
Screenshot #DieInsider

Was die AfD Hamburg-Wandsbek bezeichnenderweise als
„widerlich“ tituliert sind nicht die Aussagen Straches,
sondern dass diese publik gemacht wurden. Die Wahrheit wird
mit „Relotius“ als Lüge dargestellt. Und eine Enthüllungsstory
als „Schmierenkampagne“. Wie macht man eine Schmierenkampagne
mit Fakten? Wo ist hier der „Mut zur Wahrheit“?

Um an die bekannten Narrative von Opferhaltung und
Medienverschwörung anzuknüpfen wird beteuert, dass der Skandal
weitaus weniger schlimm sei, als er ist. Obwohl Rücktritt und
die Verkündung von Neuwahlen dieser Darstellung deutlich
widersprechen. Es wird von den Inhalten durch die Art und den
Zeitpunkt der Enthüllung abgelenkt. Und anstatt berechtigte
Kritik an Strache zu üben oder die eigenen Verbindungen zu
reflektieren oder sich zu distanzieren wird auf andere, auch
nicht existierende Fehler hingewiesen.

Schweigen
Doch das war nur die Reaktion einiger weniger Politiker der
AfD. Der Großteil hat zum Vorfall einfach geschwiegen. Auch in
den rechten Gruppen war es sehr lange auffällig ruhig, wie die
Recherchegruppe #DieInsider berichtet. Es dauerte Stunden bis
nach der Enthüllung, bis der erste AfD-Politiker reagierte.
Und manche, wie Alice Weidel brachten es sogar so weit, dass
sie die Sache komplett ignorierten

Screenshot twitter.com

Weidel lobte die rechtspopulistische Politik der
österreichischen Regierung (und damit der FPÖ) als Strache
bereits seinen Rücktritt verkündet hat. Auch nachdem die
Regierung gescheitert ist und Neuwahlen verkündet worden sind
hat Weidel sich nicht dazu geäußert (werde „kein Statement“
abgeben) und das Lob steht immer noch. Niemand soll auf die
Idee kommen, dass rechtspopulistische und -extreme Politik
etwas Schlechtes sei.

Durch die viel belegte und aktiv betriebene Isolierung der
eigenen Zielwählerschaft in hermetischen Filterblasen soll der
Kontakt mit zu vielen Einzelheiten von Straches Aussagen (und
deren Implikationen) vermieden werden. Je weniger die eigenen
Anhänger wissen, desto weniger kann auch das Ansehen der AfD
in Mitleidenschaft gezogen werden. Deswegen ziehen es die
meisten AfD-PolitikerInnen vor, zu schweigen. So viel erneut
zum „Mut zur Wahrheit“.

Die rechtsextremen Gruppen
Die rechten Trolle in den Kommentarspalten und die geheimen
rechtsextremen Gruppen sprachen durchaus über den Vorfall. Und
sie verwendeten viele der gleichen Strategien. So wurde der
Vorfall ebenfalls relativiert, verharmlost und geleugnet.

 Screenshot #DieInsider

Dann wurde wieder versucht, den Fokus auf die Veröffentlichung
zu legen, um von dem eigentlichen Vorfall abzulenken. Dafür
wurde sich auch der Argumentation von Verschwörungstheorien
bedient. Dass die eigenen Aussagen Straches so verwerflich und
entlarvend sind, dass sie der FPÖ und der Regierung schaden,
wird nicht der Korruption Straches zugeschoben, sondern
paradoxerweise denjenigen, die es veröffentlicht haben.

Screenshot #DieInsider

Um die Verschwörungstheorien zu entkräften: Wenn „jemand“ es
derart als politische Waffe missbraucht hat, warum wurde es
dann nicht gleich vor den österreichischen Wahlen
veröffentlicht und erst vor den relativ unwichtigen
Europawahlen? Außerdem ändert es immer noch nichts daran, dass
Strache das nunmal so gesagt hat. Oder ist man weniger an der
Wahrheit interessiert, als an der politischen Implikationen?
Die Veröffentlichung wäre zu egal welchem Zeitpunkt schädlich,
also was soll diese Nonesense-Argumentation?

Auch wird in anderen rechten Gruppen zum Kommentieren von
Beiträgen aufgerufen. Die Argumentation wird buchstäblich
vorgegeben: Strache soll als Opfer dargestellt werden. Es soll
relativiert werden und die Schuld abgewälzt werden.
Screenshot #DieInsider

Hier soll wieder eine vollständige Täter-Opfer-Umkehr
stattfinden und der Landesverräter zum unschuldigen Opfer
gemacht werden. Interessant auch, dass hier deutlich gesagt
wird, dass die Kommentarspalten manipuliert werden sollen.
Keine Neuheit, wie wir schon oft nachgewiesen haben (Mehr
dazu). Es wird das gemacht, was man gerne Gruppen wie
#ichbinhier fälschlicherweise unterstellt.

Weitere Relativierungen

              Screenshot #DieInsider

Interessant – Nicht nur ist es verwerflicher, Korruption
aufzudecken als die Korruption selbst. Auch ist die
Veröffentlichung der Wahrheit (!) eine Wählerbeeinflussung.
Und falsche Tatsachen und verborgene Fakten nicht? Medien
sollen   nicht    „Detektiv    spielen“   und   stattdessen
Berichterstattung nachkommen? Was soll denn Berichterstattung
sonst sein, als die Enthüllung und das Aufdecken von
Wahrheiten? Das Wahrheitsverständnis in diesen Gruppen ist
äußerst beunruhigend.
Screenshot #DieInsider

Und erneut wird abgelenkt. Dieses korrupte Verhalten wird als
normal dargestellt, um es zu verharmlosen. Es wird
unterstellt, dass es alle machen würden. Und die
„gegnerischen“ Parteien werden mit Schmutz beworfen, mit
Verbindungen zu Pädophilie und mit antisemitischen
Verschwörungstheorien. Halten wir fest: Es gibt einen festen
Beweis für die Korruption und das soll mit an den Haaren
herbeigezogenen Verschwörungen verglichen werden.

Selbst wenn das alles wahr sein sollte – was es nicht ist –
sind das nur Whataboutismen. Man redet sich die Verwerfungen
und die Wahrheit durch Hirngespinste schön. Und das soll mit
der Übermacht von koordinierten Kommentaraufrufen und Fake-
Accounts auch nach außen getragen werden. Die Wahrheit soll
zur Wahlmanipulation verdreht werden und der Täter zum Opfer.
Den Schaden für die AfD dürfte das alles aber letztlich nicht
abwenden. Warten wir ab.

Artikelbild: Alexandros    Michailidis,   shutterstock.com,
Screenshot twitter.com

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Analyse: Was das Strache-
Video   über  den  globalen
Rechtsextremismus aussagt

Die maske fällt
Heute ist also dieses Video explodiert [1] [2], auf dem der
Vizekanzler der Republik Österreich, HC Strache, nicht nur den
welt-hässlichsten Pullover präsentiert, sondern auch noch
ausnahmslos alle demokratischen Errungenschaften seines Landes
erst verrät und anschließend verkauft.
Beispiele gefällig? Zu verdeckten Parteispenden
sagt Strache:
 – „Ja, es gibt ein paar sehr Vermögende. Die zahlen zwischen
 500.000 und eineinhalb bis zwei Millionen…Die zahlen aber
 nicht an die Partei, sondern an einen gemeinnützigen Verein…
 Das musst Du (der ebenfalls anwesende Klubchef Johann Gudenus
 übersetzt ins Russische, Anm.) erklären: Verein. Du musst
 erklären, dass das nicht an den Rechnungshof geht.“

– Strache erklärt offenbar den Modus operandi, um Spenden am
Rechnungshof vorbeizulotsen.

Zur Vergabe von Aufträgen an die                 russische
Geschäftspartnerin sagt Strache:
 – „Schau, und dann sind wir genau beim Thema Strabag,
 Autobahnen. Du, das Erste in einer Regierungsbeteiligung, was
 ich heute zusagen kann, ist: Der Haselsteiner (Hans Peter,
 Anm.) kriegt keine Aufträge mehr. So, dann haben wir ein
 Riesenvolumen an infrastrukturellen Veränderungen. Wenn da
 eine Qualität da ist und ein qualitativer Anbieter da ist…bin
 ich der Erste, der sagt…dann sag‘ ich ihr, dann soll sie
 nämlich eine Firma wie die Strabag gründen, weil alle
 staatlichen Aufträge, die jetzt die Strabag kriegt, kriegt
 sie dann.“

– Strache über die Strabag und die mögliche Auftragsvergabe
unter seinem Regierungseinfluss.

Zur Übernahme der Kronen Zeitung und der
anschließenden Gleichschaltung der Medien sagt
Strache:
 –   „Schau,    schau,     sobald    sie   (die    russische
 Gesprächspartnerin, Anm.) die Kronen Zeitung übernimmt…sobald
 das der Fall ist, müssen wir ganz offen reden…Da müssen wir
 uns zusammenhocken, müssen sagen: So, da gibt es bei uns in
der Krone, zack, zack, zack, drei, vier Leute, die müssen
 gepusht werden. Drei, vier Leute, die müssen abserviert
 werden. Und wir holen gleich noch mal fünf neue rein, die ma
 aufbauen. Und das ist der Deal.“

Und die Sicherung von mehr Einfluss auf die größte
österreichische Tageszeitung.
– „Wennst die Kronen Zeitung hast, bist der bestimmende
Faktor. Und wenn du darüber hinaus einen TV-Sender noch
lukrierst, bestimmst du alles.“ – Strache über seine
Medienpläne.“ [3]

Nun könnte man zusammenfassend sagen, dass offensichtliche
Nazis [4] [5] und Nazisympathisanten [6] ihrer Russland-
Affinität frönen [7] [8] [9], Journalisten beschimpfen [10]
[11] [12], Parteispenden am Rechnungshof vorbeischleusen [13]
[14] [15], sich als Partei der kleinen Leute gerieren [16]
[17] [18], dabei aber hauptsächlich damit beschäftigt sind,
ihren elitären Freunden Posten, Aufträge und Einfluss
zuzuschanzen [19] [20] [21] und beim Anblick osteuropäischer
Frauen alles Blut vom Hirn in den (mutmaßlich
tageslichtuntauglichen) Pillemann fließen lassen [22] [23]
[24].

Und? Wissen Sie von wem im letzten Absatz die Rede war?
Die FPÖ? Die AfD? Oder gar Donald J. Trump?

Es sagt einiges aus über den Zustand unserer Welt, wenn man
die Rechtsextremen, die sich aufgemacht haben Parlamente und
Regierungen zu erobern, nicht einmal mehr an ihrer
Staatsverachtung, geschweige denn an ihren Taten,
auseinanderhalten kann.

Der globale Rechtsextremismus
Es sagt aber auch einiges aus über den globalen
Rechtsextremismus, der in all seinen Facetten mit den immer
selben Mechanismen die Erosion des Rechtsstaates vorantreibt
und die lebendige Demokratie zu Fall bringt. Vordergründig
geht es ihm zwar stets um dieselbe rassistische Erzählung vom
Fremden, der herkommt, um Arbeit und Frauen zu rauben und
dabei Krankheiten und Kriminalität einschleppt.

Hintergründig jedoch, und das ist das beeindruckende an diesem
Video, sind es nicht die rassistischen Stereotype, sondern der
harte gesellschaftliche Klassenkampf, der auch diesen
Machtapparat anzutreiben scheint: Erst übernimmt die russische
Geschäftspartnerin die einflussreichste Tageszeitung der
Republik und verhilft über die darauf folgende positive
Berichterstattung der FPÖ zum Wahlsieg, die im im Anschluss an
ihren Einzug in die Regierung Aufträge an ebenjene
Geschäftspartnerin vergibt, die wiederum mit dem neu-
verdienten Geld verdeckte Parteispenden an die FPÖ tätigt, was
dieser wiederum zu weiteren Wahlsiegen verhelfen würde. Ein
Kreislauf? Ein Teufelskreis.

Sprachlosigkeit
Unbeachtet und unerwähnt bleiben die vielen Österreicherinnen
und Österreicher, die ihre Hoffnung in diese Partei gelegt
haben, verbunden mit dem Wunsch, dass sich nach Jahrzehnten
des Stillstandes endlich etwas änderte. Die sich als
Einheimische erhofften, dass ihnen ein besseres Leben bevor
stünde, wenigstens im Vergleich zu den Ausländern. Die bei
allem verengten Blick allerdings vergessen haben nach oben zu
schauen und die gesellschaftliche Ungleichheit zwischen oben
und unten, zwischen arm und reich zu befragen, die
ausgerechnet diese vermeintlich patriotischste Partei doch
bekämpfen wollte.

Welche Prioritäten Strache selbst in seinen politischen
Erwägungen und Auseinandersetzungen an den Tag legt, lässt
sich abschließend an folgendem Zitat nachvollziehen.

„Typische rechtspopulistische Phrasen verwendet Strache an
jenem Abend im Juli 2017, den der FPÖ-Chef auf Anfrage als
„feucht-fröhlich“ bezeichnet, selten. Zwar erwähnt er die
angebliche Islamisierung Europas. Aber wichtiger scheinen ihm
andere Dinge zu sein. Mehrmals raunt der FPÖ-Chef seinem
Vertrauten Gudenus zu, wie attraktiv er die Gastgeberin finde:
„Bist du deppert, die ist scharf.““ [25]

Irgendwie bleibt man letztlich, trotz aller Worte, sprachlos
zurück…

++++++++++

PS.: Die Hooligans Gegen Satzbau haben den österreichischen
Freunden übrigens aktualisierte #Strache-Wahlplakate für die
Europawahl zur Verfügung gestellt [26].

 Griaß di HC Strache.Wir haben Ihr Europawahl-Material
 überarbeitet. Dieses können Sie sich auf unserer Webseite…

 Gepostet von Hooligans Gegen Satzbau am Freitag, 17. Mai 2019

Originaltext auf Facebook     (Hier   entlang!)   Artikelbild:
Hooligans Gegen Satzbau

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Die AfD hat versehentlich
herausgefunden, wie sie 1/4
ihrer potentiellen Wähler
verlieren könnte

Was schreckt AfD-Wähler ab?
Der Verfassungsschutz prüft seit Januar, ob die „Alternative
für Deutschland“ in Zukunft bundesweit überwacht werden
soll. Die Gesamt-AfD ist bisher nur ein „Prüffall“, was heißt,
dass der Verfassungsschutz bisher tatsächliche Anhaltspunkte
für verfassungsfeindliche Bestrebungen sieht, aber (zumindest
noch nicht) eindeutige extremistische Tendenzen. Das heißt
aber auch, dass eine endgültige Beobachtung noch nicht
entschieden ist.

Zum „Verdachtsfall“ wurde die „Junge Alternative“, die
Jugendorganisation der AfD (Quelle). Das heißt, eine
Beobachtung ist eingeschränkt möglich. Die Bundesspitze der
Partei hatte ihre Jugend des Öfteren kritisiert und bereits
eine Trennung von ihr angekündigt (Quelle). Inzwischen
verlassen auch reihenweise Mitglieder die JA (Mehr dazu).Der
rechtsnationale „Flügel“ der AfD um Björn Höcke wurde darüber
hinaus ebenfalls zum „Verdachtsfall“ erklärt. Erst kürzlich
machten sie wieder negativ auf sich aufmerksam, als sie die
erste Strophe des Deutschlandliedes sangen (Quelle).

Laut einer Studie der INSA, die von der AfD-Bundestagsfraktion
in Auftrag gegeben wurde, schreckt diese Überprüfung bereits
15% der potentiellen AfD-Wähler ab, die Partei zu wählen.
Sollte es tatsächlich zu einer Überwachung kommen, wären es
sogar 27% (Quelle). Eine Überwachung würde der Partei also
nachhaltig schaden – selbstverständlich zu Recht. Denn das
würde ja auch heißen, dass die Partei die Verfassung der
Bundesrepublik bedrohe.

Ist die AfD rechtsextrem?
Es spricht einiges dafür, dass eine Überwachung der gesamten
Partei gerechtfertigt ist. AfD-Politiker erklären teilweise
offen, wie ihre Ideologie mit der Verfassung im Konflikt steht
(Mehr dazu), ein zentraler Punkt ihrer Ideologie wurde von
Bundesverfassungsgericht bereits als verfassungsfeindlich
bezeichnet (Mehr dazu). Eine Liste mit Gründen, die dafür
sprechen haben wir hier gesammelt.

 11 Gründe, warum die AfD vom Verfassungsschutz überwacht
 werden sollte

Hier haben wir noch eine Liste an rechtsextremen Äußerungen
führender AfD-Politiker*innen.

 21 Aussagen, die zeigen, wie rechtsradikal die AfD wirklich
 ist

Und hier noch ein Video mit 50 höchst bedenklichen Aussagen.

 Die 50 schlimmsten Aussagen der AfD: Dieses Video entlarvt
die AfD mit ihren eigenen Worten

Natürlich soll das nicht heißen, dass jedes einzelne AfD-
Mitglied ein „Nazi“ ist. Aber es sind viele, die Verbindungen
zur rechtsextremen Szene haben (Quelle, Quelle) oder selbst
von dort kommen (Quelle, Quelle) oder diese Einstellungen
teilen. Und wer sie trotzdem wählt, wählt diese eben auch mit.
Auch sind es nicht nur „Einzelfälle“, die dem „Flügel“
zuzuordnen sind, sondern sich durch die gesamte Partei ziehen.
Außerdem ist der „Flügel“ der größte und einflussreichste
innerhalb der Partei, wie Gauland selbst zugab.

 Dieser Satz Gaulands bei Maischberger könnte das Ende der AfD
 bedeuten

Artikelbild: knipsdesign, shutterstock.com

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Hetze zu Notre Dame: Warum
diese Männer wirklich gelacht
haben

„Ich muss weinen, Paris ist nicht
mehr das gleiche ohne Notre Dame“
Im Rahmen der Tragödie von Notre Dame hat man vor allem in
rechten Kreisen ein Bild verbreitet, das angeblich zeigen
soll, wie zwei Männer vor der brennenden Kirche lachen.
Unterstellt sollte damit werden, dass sie sich über den Brand
freuen würden. Implizit wird auch wegen ihres Aussehens
unterstellt, es handele sich dabei um Muslime und dass man
daraus auf alle anderen Muslime schließen könne. Es ist nur
ein Meme von vielen, das den Brand für die Hetze gegen Muslime
nutzte. Mehr dazu:

 Feuer in Notre Dame: Rechte wünschen sich Terroranschlag

Die französische Presseagentur AFP hat die beiden Männer auf
dem Foto identifiziert und ein persönliches Interview geführt.
Die beiden Architekturstudenten S. und J., die zu ihrer
eigenen Sicherheit anonym bleiben wollen, berichten wie dieses
aus dem Kontext gerissene Foto sie sofort zu den Opfern einer
„Lawine“ an Hassnachrichten machte und warum sie wirklich auf
diesem Schnappschuss gerade lächelten.

Warum lächelten sie?
Die Architekturstudenten befanden sich gerade in einem Café
als sie die Meldung des Brandes erreichte. Die beiden Männer,
die Architektur studieren und unter anderem diese Kathedrale
als 3D Model nachgebaut hatten, wollten daraufhin den Brand
mit eigenen Augen sehen. „Wie könnten wir uns da über den
Brand freuen?“, sagte S. „Als Architekturstudenten lässt es
dich nicht unberührt, wenn du siehst wie ein bauliches
Meisterwerk brennt.“ Als Beweis zeigten sie diesen Chatverlauf
in Snapchat, welcher während des Brandes stattfand:
Screenshot Snapchat, via AFD Fact Check

 P: „Ich muss weinen. Paris ist nicht das gleiche ohne Notre
 Dame“
 S.: „Ich kann es nicht glauben. Ich habe den Turm fallen
 sehen.“
 P: „Schockierend zu sehen, wie 800 Jahre Geschichte
 einstürzen“

 (Übersetzung von volksverpetzer.de)
Sie betrachteten den Brand etwa eine halbe Stunde, als die
Polizei sie aufforderte, den Sicherheitsbereich zu verlassen.
Als sie unter das Absperrband auf der Lagrange Straße hindurch
liefen verfing sich das Band im Gesicht von S. Es lockte ein
Lächeln bei den beiden Männern hervor. Zufällig in genau jenem
Moment wurde das Foto gemacht und auf der Facebook-Seite der
russischen Nachrichtenagentur „Sputnik France“ geteilt. Und
kurz darauf durch rechtsextreme Seiten und Personen auf der
ganzen Welt verbreitet.

Online-Shitstorm und Abmahnungen
Kurz   nachdem   die   Falschmeldung   zusammen   mit   dem   Foto
verbreitet wurde, dass sich „Muslime“ angeblich über den Brand
freuten, welche sofort zehntausende Hasskommentare und
Todeswünsche hervorbrachte, erfuhren die beiden Männer davon.
„Es war völlig surreal“ erinnert sich J. „Ich war bisher nicht
das Opfer von Rassismus geworden. Damit habe ich jetzt genug
für zwei Leben.“

Inzwischen hat Sputnik France einen Artikel veröffentlicht, in
welchem sie betonen, dass sie weder unterstellen wollten, dass
es sich bei den Männern um Muslime handelte, noch dass diese
wegen des Feuers gelacht hätten. Sie sagen, sie seien
geschockt, dass manche allein aufgrund des Aussehens über die
Religionszugehörigkeit spekulieren könnten.

Die beiden Männer haben über einen Anwalt Abmahnungen an
diverse Webseiten verschicken lassen. Ihr Anwalt beklagt eine
„Lawine an Fake News“ und dass viele Nutzer sich dahingehend
äußerten, dass sie seine Klienten ausfindig machen wollten und
sie bedrohten. Sie haben Angst, in der Öffentlichkeit erkannt
und angegriffen zu werden, weshalb sie sich nicht mehr
gemeinsam öffentlich sehen lassen oder die Kleidung aus dem
Foto anziehen würden.

Ihr Anwalt betont: „Wir müssen die Menschen, die Kommentare
lesen und verfassen, dafür sensibilisieren, dass hinter jeder
unbestätigten Meldung Menschen stehen, die direkte
Konsequenzen für deren Leben davon tragen können.“

Zum Original-Artikel     von   AFP   Artikelbild:   Screenshot
facebook.com

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Dieser rechte Troll erklärt,
wie er gegen „Linke“ hetzt &
Diskussionen zerstört
Don’t feed the troll
Es gibt eine alte, immer noch gültige Internet-Weisheit, die
besagt, Trolle soll man nicht füttern. Was das heißt: Leute,
die die Anonymität des Internets nutzen, um anderen Leute
Streiche zu spielen und sie zu verarschen, die soll man
ignorieren. Fangfragen, sich dumm stellen, vom Thema ablenken
und so weiter sind alles typische Trolltaktiken. Alles mit dem
Ziel, eine emotionale Reaktion beim Gegenüber zu provozieren.
Abgesehen davon, dass es meistens echt nervig ist, sind
einzelne Trolle in der Regel relativ harmlos.

Zumindest war das früher so, in den unschuldigen Zeiten des
Internets, in den Chatrooms, Wikis und Blogs. Während
Psychologen hinter dem Troll-Verhalten Langeweile, Suche nach
Aufmerksamkeit oder Rache, aber auch Spaß und Unterhaltung
vermuten, ist es oft eben auch das Ziel, einer Community
größtmöglichen Schaden zuzufügen (Quelle). Besonders dieser
Aspekt wird in Social Media bereits professionalisiert und in
großem Maßstab betrieben.

Ich muss, glaube ich, nicht extra auf staatlich betriebene
Troll-Armeen aus Nordkorea (Hier), Russland (Hier) oder auch
den USA (Hier) eingehen. Und natürlich gibt es die auch in
Deutschland. Neben der Verbreitung von politischer Propaganda
ist auch ein Ziel, die Kommentarspalten in Social Media zu
destabilisieren. Kommentierende sollen emotional agitiert
werden und sich schlecht fühlen. Sie sollen hoffnungslos
gemacht und desillusioniert werden. Durch das Vorgaukeln einer
Mehrheit sollen sie aus dem Diskurs verdrängt werden. Und man
will ihre Zeit mit sinnlosen Diskussionen verschwenden.
Das ist keine Unterstellung, sagt dieser
Troll
Das haben wir schon öfter verfolgen können. Besonders im
Dunstkreis der AfD, die 85% des Traffics von Parteien
beherrscht (Quelle) ist dies zu beobachten. Es ist bereits
bekannt, dass die AfD ihre illegalen Parteispenden unter
anderem für gekaufte Likes ausgegeben hat (Quelle).
Rechtsextreme Trollgruppen störten politische Debatten,
kaperten Hashtags und versuchten im Vorfeld der Bundestagswahl
2017 Stimmung für die AfD zu machen (Mehr dazu). Erst jüngst
entdeckten wir, dass bis zu 50% der Hasskommentare gegen Greta
Thunberg von Fake-Accounts stammten.

 Greta Thunberg: Bis zu 50% der Hass-Kommentare stammen von
 Fake Accounts

Die Recherchegruppe #DieInsider, die die rechtsextremen
Facebook-Gruppen beobachtet, hat kürzlich einen interessanten
Kommentar entdeckt, der die Motivation und die Strategie
hinter den Troll-Kommentaren beschreibt. Dieser rechte Troll
erklärt, wie er die Diskussion zerstören möchte, seine
politischen Gegner falsch darstellen und Verwirrung stiften
will. Schauen wir uns das einmal an.

Die „Strategie“
Screenshot #DieInsider

So moin Leute.
Gestern hab ich Etwas mit Klemens K[…] geschrieben. Ich hab
 mal ein Paar schöne Diskussionstaktiken im metapolitischen
 Raum aufgeschnappt, die ich gerne mal bei Facebook nutze. Im
 Prinzip geht es um die extrem-Überspitzung der Linken
 Forderungen.

 Fordert ein Linker nun, dass Homoehe erlaubt werden soll, so
 fordert man hinterher, dass auch Pädosexualität eine Lobby
 bekommen sollte. So schreibt man halt, dass Pädophile Nichts
 dafür können, dass Sie Opfer der Gesellschaft sind und die
 üblichen Textbausteine. Hinter ein „LGBTQ“ hängt man
 absichtlich ein „P“ und die Menge tobt. Anschließend kann man
 Ihnen Hass und Hetze unterstellen. Ich sag euch, das macht
 ein Heidenspaß.

 Natürlich entspricht das nicht meiner Meinung, aber indem man
 sie einfach mit Ihren Ansichten noch um zwei Level überdreht,
 triggert man die richtig. Diese Diskussionen sind natürlich
 lächerlich ohne Ende und sorgen dafür, dass der neutrale
 Leser einfach schockiert ist von den Linken Forderungen und
 kann so dafür sorgen, dass eben Ihre Forderungen samt der
 Klientel negativ geframed werden. Denkt dran, die Leute mit
 denen Ihr diskutiert, die sind eh unereichbar, doch die sind
 nur immer mein Instrument um Diskussionen zum Entgleisen zu
 bringen. Man kann herrlich mit denen Spielen. Man muss Sie

 einfach nach Strich und Faden parodieren, schon läufts

Was heißt das?
Ich möchte darauf hinweisen, dass trotz meiner ausholenden
Einleitung und seiner Wortwahl wie „Framing“ und
„metapolitischer Raum“ weit weniger intellektuelle Tiefe
hinter der Sache steckt, als es vielleicht den Anschein
erweckt. Doch es beschreibt relativ gut die Absichten der
rechtsextremen Trolle: „Diskussionen zum Entgleisen zu
bringen“. Reale oder vermeintliche Forderungen von „Linken“
sollen wissentlich falsch dargestellt werden.

Ironischerweise ist es gleichzeitig auch eine argumentative
Bankrotterklärung. Warum muss man „Linke“ mit Dingen
kritisieren und diffamieren, die sie nie gesagt haben oder
fordern? Heißt das nicht, dass der Troll an ihren echten
Forderungen nichts kritisierenswertes findet? Wieso werden
„linke“ Forderungen erst durch die Falschdarstellungen
schlecht? Doch das vielleicht für ein anderes Mal. Diese
vermeintliche „Parodie“, bei der es sich natürlich nur um
Hetze handelt, findet sich auch in angeblichen „Satire“-
Bildern, die vor allem grünen Politiker*innen Fake-Zitate in
den Mund legen. Das Ziel ist das gleiche. Mehr dazu:

 Wie Rechte mit Fake-Zitaten auf Facebook Stimmung machen

Neben der Absicht, ihre politischen Gegner in den Schmutz zu
ziehen, sollen diese auch in sinnlose Diskussionen gezogen
werden. Sie sollen sie dazu gebracht werden, sich für diese
absurden Dinge zu rechtfertigen, sie sollen dazu gebracht
werden, dem Troll etwas zu erklären. Was natürlich niemals
klappen wird. Um es in seinen Worten zu sagen: „Denkt dran,
die Leute mit denen Ihr diskutiert, die sind eh unereichbar
[sic]“.

Screenshot #DieInsider

Ziel ist auch, berechtigte Kritik ständig zu wiederholen, auch
an den unpassendsten Stellen, um ihre Wirkkraft auszureizen
und ins Lächerliche zu ziehen. Durch eine Kopie der
Argumentation an völlig sinnlosen Stellen soll der Eindruck
erweckt werden, diese Argumentation sei immer unpassend. Um
sie dann an sinnvollen Orten ebenfalls ablehnen zu können.
Auch hier wird indirekt zugegeben, dass diese Dinge manchmal
wohl gerechtfertigt sind, sonst müsste man diese „Spielzeuge“
nicht angreifen.

Doch das sind keine genies
Vielleicht hat es die Rechtschreibung schon preisgegeben, aber
letztlich sind diese Trolle keine Genies. Ihre Strategien
mögen gefährlich sein, insbesondere in der Masse, und können
gerade ungeübten Diskutierenden Schwierigkeiten bereiten. Aber
letztlich ist das meiste zum Glück nur heiße Luft. Ein
vermeintliches Beispiel, wie das Trollen funktionieren soll
hat Patrick K. auch angeführt:

Screenshot #DieInsider

 Ach und hier übrigens, hab einen Screenshot der neuen Arag
 Werbung bei Facebook. Denen unsterstelle ich jetzt
 Antisemitismus und Hetzerei, weil der Hai eine lange Nase
 hat. Würd mich freuen, wenn ihr ebenfalls dieses „auffällige
 Merkmal“ kommentiert. Das könnte eine köstliche

 Diskussionsrunde werden
Das ist der Screenshot:
Screenshot #DieInsider

Nach den großspurigen Worten ist das dann doch schwer
enttäuschend. Denn weder ist sein „Argument“ besonders
überzeugend, noch klar, noch effektiv. Bis zur
Veröffentlichung dieses Artikels hat dieser Kommentar auch
keine einzige Reaktion hervorgerufen. Am Ende sind Trolle oft
auch nur eines: Heiße Luft. Die Likes gibt’s nur von anderen
Trollen.

Wie reagieren?
Trolle versuchen eure Zeit zu stehlen und Nerven zu rauben.
Sie versuchen in Diskussionen Lügen und Propaganda zu
verbreiten. Ihre politischen Gegner ins Lächerliche zu ziehen.
Sie versuchen in den Kommentarspalten, mit Shitstorms und
Hashtags eine Mehrheit zu simulieren, die es gar nicht gibt.
Aber die, die mit Fakten, echten Menschen und ehrlichen
Argumenten diskutieren wollen, müssen sich das nicht gefallen
lassen.

Ignoriert diese Trolle. Blockt sie. Nur fünf Prozent aller
Accounts sind für 50 Prozent der Likes bei Hasskommentaren
verantwortlich! Wenn wir alle kollektiv jeden, der
Beleidigungen, Hass und Lügen verbreitet, ignorieren oder
blocken, nehmen wir ihnen ihre ganze Macht. Sie tragen
selbsterklärt doch nichts zur Diskussion bei, natürlich haben
sie ihr Recht an dieser damit verspielt. Und oft sich es
sowieso Bots und Fake-Accounts.

Und nein, das schränkt NICHT deren Meinungsfreiheit ein und
ist KEINE Zensur, falls das jemand denkt. Die Meinungsfreiheit
gibt dir das Recht, zu sagen, was du willst, NICHT, dass dich
jeder hören muss. Niemand muss deren Hass und Lügen lesen.
Niemand ist gezwungen, mit irgendjemandem zu diskutieren. Und
das wiederum ist euer gutes Recht. Die AfD hat selbst
Blocklisten, womit sie kritische Stimmen ausblendet. Auch das
ihr Recht. (Auch wenn hier die Frage bleibt, ob eine Partei,
die als Volksvertreter auftreten will, sich so vor Kritik
immunisieren darf.)

Verschwendet eure Zeit nicht. Schont euren Blutdruck. Lest ein
Buch, genießt die Sonne. Setzt euch für das ein, was euch
wichtig ist. Und lasst die traurigen Rechtsextremen so tun,
als seien sie irgendwelche Machiavellis, während sie am Ende
doch nur stumpfe Trolle sind.

Artikelbild: pixabay.com, CC0

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AfD im Größenwahn: Gott will,
dass die AfD im                           Osten             4%
Prozent verliert?

Gott will was?
Am Ostersonntag verbreitete die AfD dieses Facebook-Bild:
Screenshot facebook.com

Dieser Beitrag ist auf mehreren Ebenen bemerkenswert,
auf einer fundamentalen jedoch nicht. Selbstverständlich
präsentiert sich die AfD als die alleinige Retterin des
Abendlandes. Sie hat nicht nur den Anspruch, als einzige
für „das Volk“ zu sprechen, sondern auch als einzige
dieses Volk zu „retten“. Wovor, das erklärt sie täglich
mit vielen Falschdarstellungen und Fake News, wie wir
     sie fast täglich aufklären.

Doch was neu ist, ist die eigene religiöse Überhöhung und die
Anmaßung, für „das Christentum“ zu sprechen, wie es „keine
Amtskirche“ und keine religiösen Führer können. Noch dazu ist
der Anlass dafür ironischerweise die irreführende Meldung,
dass die AfD (nur!) im Osten Deutschlands derzeit in Umfragen
die stärkste Partei ist. Obwohl sie im Vergleich zu letzten
Umfragen dort 4 Prozentpunkte verloren hat. Dazu aber später
mehr.

 Die AfD verliert in Wahrheit massiv an Wählern im Osten – Wie
 Medien Stimmung für die AfD machen

AfD vs Christentum
In der simplen Welt der AfD gibt es nur „gute Christen“ und
„böse Muslime“ und keine anderen Religionen oder Atheisten. In
dieser Welt tragen alle, deren Glaubensausrichtung man grob
unter diesen Labels zusammenfassen kann (immerhin mehrere
Milliarden Menschen) einen großen Konflikt untereinander aus.
Und die „Christen“ sind nicht nur die „Guten“, sondern die AfD
ist auch die wahre Anführerin und die alleinige
Heilsbringerin.

Wenn man nicht vollkommen in diesem wahnwitzigen,
rechtsextremen Weltbild gefangen ist, dann ist die Absurdität
des Ganzen selbstverständlich sofort offensichtlich. Aber
falls nicht: Die Kirchen und die AfD sind keine
Freunde. Mehrere Bischöfe haben sich klar gegen die Partei
positioniert, Kardinal Reinhard Marx sprach sogar von „roten
Linien„. Laut den Kirchen spricht die AfD definitiv nicht für
das Christentum, und zwar wegen ihrer „Ausländerfeindlichkeit,
Verunglimpfung anderer Religionsgemeinschaften, bei einer
Überhöhung der eigenen Nation, bei Rassismus, Antisemitismus,
bei Gleichgültigkeit gegenüber der Armut in der Welt“.

Mir als Atheist geht es in der Sache auch nicht darum, wer
jetzt wirklich für das Christentum spricht. Und was das
Christentum bedeutet und so weiter. Man könnte hier sicher
gute Argumente finden, aber das ist irrelevant. Sofern es mich
betrifft, soll das jeder mit sich selbst ausmachen und
beurteilen. Aber Fakt ist, die AfD versucht das Christentum zu
„kapern“, wie die Kirchen selbst empört feststellen (Hier).
Eine sechs Jahre alte Partei versucht es mit hunderte Jahre
alten Glaubensgemeinschaften aufzunehmen.

Rückbezug auf Kreuzzüge
Mit dem Ausspruch „Deus vult!“ – Gott will es – hat Papst
Urban II. 1095 zum ersten Kreuzzug aufgerufen. Damit soll
ausgedrückt werden, dass man im absolut Recht sei und dass man
dafür auch Gewalt anwenden darf. Die Kriege und Angriffe
wurden – so in der Intention des Ausdrucks – als gerecht und
in Gottes Namen dargestellt. Das ist problematisch. Denn damit
erteilt sich die AfD nicht nur einen Freifahrtschein für quasi
jede Handlung – Wenn man in Gottes Namen handelt, ist alles
was man macht, automatisch richtig. Es ist auch die Ent-
Ironisierung     eines   neurechten     Memes,   welches    an
das Überfremdung/Bevölkerungsaustausch-Narrativ andockt. Und
wir erinnern uns: Das war genau die Begründung, mit welcher
der Terrorist von Christchurch 50 Menschen umgebracht hat. Es
ist also alles andere als eine harmlose Ideologie, sondern
tödlich. Und lässt sich auch in der AfD und Co finden, wie wir
hier belegt haben:

 6 Dinge, die der Christchurch-Terrorist mit AfD & Co.
 gemeinsam hat

Dieser Ausspruch kommt aus den Tiefen der rechten Meme-Szene,
die sich damit meta-ironisch als die Verteidiger des
Abendslandes gegen einfallende Horden glorifizieren. Doch
diese anfangs durchaus scherzhaft gemeinte Selbstinszenierung
hat ein Eigenleben entwickelt und ist durch das ständige
Wiederholen und Wiederkäuen zu einem realen Selbstverständnis
geworden. Es zeigt, dass in der unironischen Verwendung dieses
Ausspruches die AfD inzwischen kultische Züge angenommen hat.

Gott will Tiefflug für die AfD
Umso ironischer ist die Tatsache, dass nur das einseitige
Framing der Medien den Eindruck erweckte, dass die AfD einen
Höhenflug in Umfragen hat. Wobei sie doch derzeit konsequent
in einem Abwärtstrend ist. Das liegt an der Spendenaffäre,
niedrigsten Asyl- und Kriminalitätszahlen und an Greta
Thunberg.

 Greta, Chemnitz & Co: 6 Gründe, warum die AfD in der Krise
 steckt

Und nicht nur das: Die Meldung bezog sich doch auch nur auf
Ostdeutschland. Die AfD ist derzeit nur viertstärkste Partei.
Es zeigt noch einmal, wie realitätsfern diese Partei sich
selbst sieht. Es sei gottgewollt, dass die AfD, die derzeit
nur in Umfragen unter ihr Niveau von der Bundestagswahl
rutscht, und im Osten im letzten halben Jahr 4 Prozentpunkte
(Also 15% ihrer Stimmen) verloren hat? Das Weltbild und das
Selbstverständnis dieser Partei sind höchst realitätsfern
(geworden?).

Artikelbild: pixabay.com, CC0, Screenshot faceobook.com

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Feuer in Notre Dame: Rechte
wünschen sich Terroranschlag

Rechte terrorwünsche
Zuerst zu den Fakten: In der weltberühmten Kathedrale in Paris
ist ein Feuer ausgebrochen. Laut Feuerwehr befindet sich der
Brand im oberen Bereich des Gebäudes, welches zur Zeit zur
Renovierung eingerüstet steht. Der kleine Spitzturm ist
bereits zusammengebrochen. Die Ursache ist derzeit noch
unklar, die Feuerwehr glaubt, es könne mit den
Renovierungsarbeiten zusammenhängen (Mehr dazu).

 Die Pariser Kathedrale #NotreDame steht in Flammen. "Ein
 schreckliches Feuer wütet in der Kathedrale Notre-Dame in
 Paris", teilte Bürgermeisterin Anne Hidalgo auf Twitter mit.
 pic.twitter.com/KWF3Az3wjT
— tagesschau (@tagesschau) April 15, 2019

Rechte „Watch partys“
Soweit, so schrecklich. Social Media wird mit Äußerungen des
Bedauerns und Entsetzens überschwemmt. Die Hashtags
#NotreDame, #Feuerwehr, #Paris trenden. Aber auch
#Brandstiftung. Doch rechtsextreme Hetzer und Influencer
nutzen die Gunst der Stunde, um das Thema politisch
auszuschlachten und ergötzen sich an dem Spektakel. In den
rechten Hetzgruppen werden laut Recherchen von #DieInsider
sogenannte „Watch Partys“ abgehalten.

Screenshots facebook.com/DieInsider

In Live-Streams kremlnaher Medien werden Verschwörungstheorien
verbreitet und wilde Spekulationen über die Tragödie
formuliert. Ein Großteil der Kommentare unterstellt nicht nur
Brandstiftung, sondern weiß auch die Schuldigen:

Screenshots facebook.com/DieInsider

Auch rechte Blogger verbreiten die Falschmeldung:
Screenshot twitter.com

Auch   offizielle   AfD-Accounts   beteiligen   sich   an   den
Spekulationen:
Screenshot facebook.com/link

Ein erst kürzlich erstellter Fake-Account verbreitet auch die
Falschmeldung, dass es sich um einen Terroranschlag handele:
Auch andere beobachten das rasante Verbreiten der rechten
Spekulationen und Verschwörungstheorien:

 #NotreDame steht in Flammen.
 Das kommentieren die WählerInnen der #Hasspartei FPÖ dazu.
 Von 9/11 ist die Rede, Brandstiftung, "wenn das Moslems
 waren, zünden wir dafür Moscheen an" (AFDler) etc.
 pic.twitter.com/bBMjbSnpV9

 — FPÖ Fails (@fpoefails) April 15, 2019

 Rechtsextreme Deutsche Reaktion: pic.twitter.com/fKhBwRkDQN

 — Felix Huesmann (@felixhuesmann) 15. April 2019
Auch werden andere Verschwörungstheorien verbreitet, wie die
Behauptung das Ereignis sei inszeniert:

An der Angst aufgeilen
Zur Erinnerung: Bis jetzt ist die Brandursache unklar, es gibt
nach ersten Angaben zum Glück auch keine Verletzten. Wie so
oft bei Anschlägen und Tragödien nutzen die rechtsextremen
Influencer die Verunsicherung und den Mangel an Informationen,
um schon vorab ihre „alternativen“ Informationen zu
verbreiten. Ziel ist es, das Feindbild der „Linken“, der
„Regierung“ und der „Muslime“ zu zementieren und die Angst
auszunutzen.

Sollte die Realität später ganz anders aussehen, lässt sich so
leichter bei der eigenen Anhängerschaft behaupten, man wolle
„die Wahrheit vertuschen“. Oder man nimmt irritierenderweise
die eigene Paranoia und Panikmache zum „Beweis“, dass das
politische Klima angeblich so schlimm wäre, dass man
„natürlicherweise“ einen Anschlag hätte vermuten müssen. Was
eine sinnlose Zirkelargumentation ist, da man seine eigenen
Taten als Beweis dafür her nimmt, dass man so reagiert
habe. Es ist ein perverses Zelebrieren der Angst und der
Unsicherheit, ein regelrechtes Applaudieren des Terrors, damit
die eigene Panikmache und Hetze gerechtfertigt scheinen.

Update:
 So instrumentalisiert die AfD das Feuer von Notre Dame –
 Verschwörungstheorien & Unterstellungen

Artikelbild: Screenshots facebook.com/DieInsider

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Keine Enteignungen, keine 3-
Flüge pro Jahr: 15 Lügen &
Fakes über die Grünen

Über niemanden wird mehr gelogen
als über die grünen
Versteht mich nicht falsch, man kann so einiges an den Grünen
kritisieren. Und jedem steht es frei, das zu tun. Aber 99% der
Kritik in der Öffentlichkeit sind einfach nur Bullshit. Und
nicht nur in rechten Hetzgruppen, die sowieso in ihrer eigenen
Welt leben. Aber angeführt von der BILD werden den Grünen
verschiedenste Dinge in den Mund gelegt, die dann von anderen
Medien und Politiker*innen so aufgegriffen und kritisiert
werden.

Und die Moral ist immer die gleiche: Diese Grünen sind total
lächerlich. Diese Grünen wollen wieder einmal was verbieten.
Und das ist bei vielen inzwischen so ein Selbstläufer
geworden, dass man nicht nur erwartet, dass Forderungen dieser
Partei lächerlich sind, sondern denkt, dass vermeintlich
komische Forderungen von den Grünen stammen müssen. Auch wenn
sie das nicht tun. Zur Not hilft die BILD auch mit. Glaubt ihr
mir nicht? Ich stelle hier mal eine lange Liste von den Dingen
auf, die über die Grünen erfunden oder die öffentlich völlig
falsch dargestellt wurden.

1.) Grüne fordern keine Enteignungen
Aktuelles Thema: Die Grünen fordern keine „Enteignungen“. Die
Debatte wurde von einem Volksbegehren initiiert. Die LINKE
fordert ebenfalls eine Enteignung. Aber dabei geht’s um
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