Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als - Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen - Dr. Jacobs ...

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Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als - Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen - Dr. Jacobs ...
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                                                                                                                                                          Abb. 1   © exclusive-design / Adobe Stock

                                            Mineralstoff- und Säure-
                                            Basen-Dysbalance als
                                            Risikofaktor für
                                            Wohlstandserkrankungen
                                            Wasser, Mineralstoffe und Säu-     Leben und Gesundheit sind ohne die gesun-                   Natrium am Tag und war basenüberschüs-
                                                                               de Homöostase des Wasser-, Mineralstoff-                    sig. Die gängige Ernährungsweise liefert nur
                                            ren beeinflussen sich gegensei-
                                                                               und Säure-Basen-Haushalts nicht möglich.                    3 g Kalium und zu wenig Bikarbonat-Bildner
                                            tig, bereits eine geringe Dehyd-   Sowohl säure- als auch basenbildende Mine-                  (z. B. Zitrate) aus Obst und Gemüse. Jedoch
                                            ratation mindert die Leistungs-    ralstoffe dienen der Gesundheit, aber nur                   enthält sie große Mengen an fixen Säure-
                                            fähigkeit ▬ Ein ausgeglichenes     dann, wenn sie im naturgemäßen Verhältnis                   bildnern wie ca. 10 g Natriumchlorid (Koch-
                                                                               vorliegen. Mineralstoffe erhalten die Funkti-               salz), viel Phosphat (z. B. aus phosphorsäu-
                                            Mineralstoffverhältnis ist unab-   on von Muskeln, Nerven, Knochen, Blutdruck                  rehaltigen Colagetränken) und saure Schwe-
                                            dingbar für Gesundheit und         und Herzrhythmus. Wenn der Körper nicht                     felverbindungen (aus tierischem Protein).
                                            Leistungsfähigkeit                 genügend Mineralstoffe bekommt, wird er                     Damit haben wir nicht nur das Natrium-Ka-
                                                                               geradezu „morsch und lahm“.                                 lium-Verhältnis, sondern auch das Säu-
                                            Ludwig Manfred Jacob
                                                                                  Die ursprüngliche Ernährung des Men-                     re / Chlorid-Basen-Verhältnis auf den Kopf
                                                                               schen lieferte etwa 10 g Kalium und nur 1 g                 gestellt – zentrale Pfeiler unserer Gesund-

                                    46                                             Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
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Säure-Basen-Dysbalance Wissen zkm

                                                                                                           Physiologische Lebensprozesse sind aber                 Während Kalzium und Phosphor mengen-
                                            Zusammenfassung                                                auch auf ein optimales Verhältnis bestimm-              mäßig die wichtigsten Mineralstoffe sind,
                                            Chronische Störungen der Säure-Basen- und                      ter Elektrolyte angewiesen. Mineralstoffe               sind sie aus gutem Grund vorwiegend in
                                            Mineralstoff-Homöostase verändern unzähli-                     spielen die zentrale Rolle in der Funktion              den Knochen gebunden: Frei dürfen sie nur
                                            ge biochemische Reaktionen, die Funktion                       von Nervenzellen (Signalübertragung), Mus-              in sehr geringen Konzentrationen vorliegen,
                                            von Enzymen, Membranpotenziale und Ge-                         keln, Knochen, Blutdruck und Herzrhyth-                 da sie sehr reaktionsfreudig sind. Zusam-
                                            webe. Meist treten sie schleichend auf, so-
                                                                                                           mus sowie im Energiehaushalt. Knochen,                  men reagieren sie zu Kalziumphosphat, das
                                            dass sie lange unbemerkt bleiben. Zahlrei-
                                                                                                           Nerven und Muskeln brauchen Kalzium, Ka-                die Gefäße „verkalkt“ und nur im Knochen
                                            che wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass
                                                                                                           lium, Magnesium und Phosphor. Herzrhyth-                gesund ist.
                                            sie maßgeblich zur Entstehung von Wohl-
                                            standskrankheiten wie Hypertonie, Insulin-                     mus und Blutdruck hängen stark von der                      Nur eine Zelle mit ausreichend negati-
                                            resistenz, chronische Müdigkeit, aber auch                     Zufuhr von Kalium und Magnesium ab. Ein                 vem Ruhepotenzial ist leistungsfähig.
                                            Schmerzen, Gicht und Nierenerkrankungen                        ausgeglichenes Mineralstoffverhältnis ist               Schwächt es sich ab, entstehen im Herzen
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                                            beitragen können.                                              damit eine unabdingbare Voraussetzung für               z. B. Rhythmusstörungen, nach experimen-
                                            Zur Erhaltung der Homöostase eignet sich                       Gesundheit und Leistungsfähigkeit.                      tellen Hinweisen bei Epithelzellen sogar
                                            generell am besten eine pflanzenbetonte                                                                                Krebs [3]. Nicht nur im Leben, auch in der
                                            Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Kräutern,                     Mineralstoffverhältnisse                                Zelle gilt: Aus der Ruhe kommt die Kraft.
                                            Hülsenfrüchten und Nüssen, ggf. ist eine                       im Körper
                                            Substitution bestimmter Nährstoffe notwen-                     Mineralstoffe liegen im Körper in einem                 Mineralstoffe kommen nie nackt,
                                            dig. Ähnlich essenziell sind regelmäßige Be-                   ganz bestimmten Verhältnis vor, wobei ins-              sondern kleiden sich in Wasser
                                            wegung, tiefe Bauchatmung, Phasen der                          besondere säure- und basenbildende Mine-                Aufgrund der elektrostatischen Interaktion
                                            Regeneration und ausreichend guter Schlaf.
                                                                                                           ralstoffe in Balance stehen. Der Körper eines           lagern sich Mineralstoffen immer Wasser-
                                                                                                           durchschnittlichen Erwachsenen (70 kg) be-              moleküle an (Hydratation). Es entsteht eine
                                                                                                           steht u. a. aus den in Tab. 1 aufgeführten ba-          Wasserhülle, die die osmotischen Druckver-
                                                                                                           sen- und säurebildenden Mineralstoffen,                 hältnisse innerhalb und außerhalb der Zelle
                                            heit [1]. Die Folgen sind eine hohe Last an                    bzw. ihren anionischen Partnern .                       bestimmt. Ernähren wir uns sehr kochsalz-
                                            Säuren (ca. 100 mEq) und eine insgesamt                           Extrazellulär herrschen Natrium und                  haltig, so bewirkt die hohe Natriumkonzen-
                                            hohe potenzielle Säurebelastung der Nieren                     Chlorid vor, intrazellulär Kalium und Mag-              tration im extrazellulären Raum, dass Was-
                                            von täglich durchschnittlich 23 mEq [2].                       nesium, wobei die Kaliumkonzentration                   ser aus der Zelle zum Konzentrationsaus-
                                               Die chronische Störung der Säure-Basen-                     weitgehend das Ruhepotenzial bestimmt.                  gleich in den extrazellulären Raum fließt.
                                            und Mineralstoff-Homöostase verändert
                                            unzählige biochemische Reaktionen, die
                                            Funktion von Enzymen, Membranpotenzia-
                                            le und Gewebe. Diese Veränderungen kön-                          Basen- und säurebildende Mineralstoffe im menschlichen
                                            nen sich als akute, lebensbedrohliche Ent-                       ­Körper: Menge, Vorkommen und Aufgaben
                                            gleisungen zeigen, aber meistens treten sie
                                                                                                            Basenbildend                                           Säurebildend
                                            schleichend und unspektakulär auf, sodass
                                                                                                            Kalzium (1570g)                                        Phosphor/Phosphat (840g)
                                            sie lange unbemerkt bleiben. Dabei tragen
                                                                                                            – großteils im Knochen gebunden                        – großteils im Knochen gebunden
                                            sie maßgeblich zur Entstehung der klassi-
                                                                                                            – Knochenbau, Muskelkontraktion, Auslösung der         – Knochenaufbau; intrazellulär: Energiegewin-
                                            schen Wohlstandskrankheiten wie Hyper-                          Drüsensekretion, Erregbarkeit der Gewebe               nung
                                            tonie, Herzrhythmusstörungen, Insulinre-                                                                               – Überschüsse werden über die Nieren eliminiert
                                            sistenz, chronische Müdigkeit, diffuse                          Kalium (190g)                                          Schwefel/Sulfat (175g)
                                            Schmerzen, Gicht, Muskelschwäche, bis hin                       – großteils intrazellulär                              – großteils intrazellulär
                                            zu Diabetes, Nierenerkrankungen, Muskel-                        – Ruhepotenzial der Zellmembran beruht auf             – aktives Element von Enzymen; bildet mit H+
                                            und Knochenabbau bei.                                           ­Kaliumgleichgewicht, intrazelluläre Säure-Basen-      Schwefelsäure
                                                                                                            Balance                                                – Überschüsse werden über die Nieren eliminiert
                                            Ohne Mineralstoffe und Wasser                                   Natrium (130g)                                         Chlorid (109g)
                                            ist kein Leben möglich                                          – großteils extrazellulär                              – großteils extrazellulär
                                            Unser Körper besteht alters- und ge-                            – Wasser- und Osmoregulation in Körper und             – bildet mit H+ Salzsäure: wichtig im Magen zur
                                                                                                            ­Zellen, elektrische Erregung von Zellen               Verdauung
                                            schlechtsabhängig im gesunden Zustand zu
                                                                                                                                                                   – Überschüsse werden über die Nieren eliminiert
                                            60–80 % aus Wasser, gefolgt von Proteinen
                                                                                                            Magnesium (35g)
                                            und Fetten. Zu 5 % bestehen wir aus Mineral-
                                                                                                            – großteils intrazellulär
                                            stoffen. Wasser, Mineralstoffe und Säuren
                                                                                                            – elektrische Stabilität → setzt Erregbarkeit der
                                            stehen im unmittelbaren Zusammenhang                            Zellen herab, verhindert Kalziumüberladungen der
                                            und beeinflussen sich gegenseitig. Wasser                       Zelle, vermindert Freisetzung erregungsfördern-
                                                                                                            der Transmittersubstanzen
                                            ist Voraussetzung für alles Leben und schon
                                                                                                            – essenziell an über 300 Enzymen beteiligt
                                            eine geringe Dehydratation mindert unsere
                                            körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.                   Tab. 1

                                            Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52                                                      47
Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als - Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen - Dr. Jacobs ...
zkm Wissen Säure-Basen-Dysbalance

                                            Natriumchlorid bindet sehr viel Wasser, daher                                                                      ▄▄   Im Gegensatz zu Natriumchlorid wirkte
                                                                                                                                                                    Natriumhydrogenkarbonat bei Patien-
                                            steigt bei salzreicher Ernährung der Druck in den                                                                       ten mit leichter Hypertonie sogar blut-
                                                                                                                                                                    drucksenkend. Natriumchlorid erhöhte
                                            Blutgefäßen.                                                                                                            außerdem die Kalziumausscheidung
                                                                                                                                                                    über den Urin [5].
                                                                                                                                                               ▄▄   Schon bei gesunden, vorpubertären
                                            Ein Extrembeispiel hierfür ist das Trinken           (Cl-, SO42– und PO43–) werden so größten-                          Kindern war der systolische Blutdruck
                                            von Meerwasser bei Schiffbrüchigen, das              teils durch die Kationen Na+, K+, Mg2+ und                         bei einem höheren Urin-PRAL-Wert
                                            tatsächlich zum Verdursten führt. Da Natri-          Ca2+ zu Salzen neutralisiert, bevor sie über                       erhöht [6].
                                            umchlorid sehr viel Wasser bindet, steigt bei        die Nieren ausgeschieden werden. Herrscht                     ▄▄   Bei Osteopenie erhöhten Kalzium und
                                            einer salzreichen Ernährung der Druck in             ein Ungleichgewicht zwischen Säurebild-                            Vitamin D zusammen mit Kaliumzitrat
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                                            den Blutgefäßen. Dies ist einer der Gründe,          nern und neutralisierenden Mineralstoffen,                         die Knochendichte, zusammen mit Kali-
                                            warum zu viel Salz das Blutvolumen und               werden letztere aus Zellen, Muskeln und                            umchlorid verschlechterten sie dagegen
                                            den Blutdruck erhöht.                                Knochen mobilisiert. Notfalls werden Prote-                        den Knochenstatus [7].
                                                                                                 ine abgebaut, um Ammoniak zur Säureneu-                       ▄▄   Bei Schwerkranken erhöhte eine Hyper-
                                            Wie Übersäuerung und Mineral-                        tralisierung freizusetzen [1, 4]. Das toxische                     chlorämie das Risiko für akute Nieren-
                                            stoff-Dysbalance krankmachen                         Ammoniak schadet den Nieren auf Dauer                              schädigung um das 6,44-Fache, für
                                            Basenbildende Mineralstoffe machen                   ebenso wie fixe Säurebildner.                                      Sterblichkeit um das 2,46-Fache [8].
                                            aggressive Säuren unschädlich                            In der bekannten Berechnung der poten-                    ▄▄   In der Intensivmedizin findet eine kriti-
                                            Unter dem Begriff „Säure“ versteht man Mo-           ziellen Säurebelastung der Nieren (potential                       sche Hinterfragung der isotonischen
                                            leküle, die Protonen (H+) übertragen kön-            renal acid load, kurz: PRAL) nach Remer und                        Kochsalzlösung statt, da diese die
                                            nen. Protonen sind an zahllosen Stoffwech-           Manz stellt Kalium die wichtigste basenbil-                        ­hyperchlorämische Azidämie von
                                            selreaktionen beteiligt und extrem reakti-           dende Komponente dar, Protein (schwefel-                            Schwerkranken verstärkt [9].
                                            onsfreudig: Sie suchen sich immer einen              haltige Aminosäuren) und Phosphat die                         ▄▄    Erhöhte Phosphatwerte im Serum sind
                                            Bindungspartner. Binden Protonen an Salze            wichtigste säurebildende. Leider wird in der                        ein Hauptrisikofaktor für Gefäß­
                                            organischer Säuren (z. B. Zitrate oder Lakta-        PRAL-Berechnung der belegte maßgebliche                             verkalkung und vorzeitigen Tod bei
                                            te) oder Bikarbonat, so entstehen schwache,          negative Einfluss von Natriumchlorid nicht                          ­Patienten mit und ohne Nierenerkran-
                                            flüchtige Säuren. Diese können metaboli-             dargestellt, denn Natrium und Chlorid heben                          kungen [10].
                                            siert und abgeatmet werden.                          sich in der Berechnung gegenseitig auf.
                                                Binden Protonen hingegen an anorgani-                                                                          Gestresst, versalzt und übersäuert
                                            sche, fixe Säurebildner, wie z. B. Phosphat,         Studien: Schädlichkeit anorganischer                          zu Hypertonie und Insulinresistenz
                                            Schwefelverbindungen oder Chlorid, dann              Säurebildner                                                  Dauerstress, Übergewicht und die hierzu-
                                            entstehen Phosphor-, Schwefel- und Salz-             Die Wissenschaft hat sich bisher zu einsei-                   lande typische säurebildende (protein- und
                                            säure – hochaggressive, fixe Säuren. Von             tig auf die Kationen konzentriert und dabei                   salzreiche, kaliumarme) Ernährung lassen
                                            diesen anorganischen Säuren dissoziieren             die säurebildenden negativen Eigenschaften                    die Cortisol- und Aldosteronspiegel anstei-
                                            die Protonen viel stärker und sind entspre-          von Chlorid, Schwefelverbindungen und                         gen [4, 11, 12]. Beide Hormone sorgen dafür,
                                            chend reaktionsfreudiger und aggressiver.            Phosphat zu wenig beachtet. Doch immer                        dass überschüssige Säuren und Stickstoff,
                                            Daher wird die Bildung starker, anorgani-            mehr Studien zeigen, dass die säurebilden-                    gleichzeitig aber auch Kalium, Magnesium
                                            scher Säuren durch diverse Puffersysteme             den Anionen wohl ebenso schädlich sind                        und Kalzium renal forciert ausgeschieden
                                            verhindert: Die anorganischen Säurebildner           wie z. B. das Kation Natrium selbst:                          werden. Dagegen wird Natriumchlorid reti-
                                                                                                                                                               niert [13, 14]. Ödeme und Hypertonie sind
                                                                                                                                                               die Folge [15].
                                                                                                                                                                  Hypertonie hat weltweit das Rauchen als
                                                                                                                                                               Hauptrisikofaktor für Invalidität und vorzei-
                                                                   Cl–                                                                                         tigen Tod abgelöst. In der Therapie steht
                                                                                                                      Ca2+, Mg2+
                                                                 P/PO43–                                                                                       eine Reduktion von Kochsalz und eine Erhö-
                                                                                                                       K+, Na+
                                                                 S/SO42–                                                                                       hung der Zufuhr von Kalium, Kalzium und
                                                                                                                                                               Magnesium im Zentrum (z. B. in Form der
                                                            Säurebildend                                             Basenbildend                              DASH-Diät) [16]. Auch zur Erhaltung der In-
                                                                                                                                                               sulinsensitivität werden ausreichend Kali-
                                                                                                                                                               um und Magnesium benötigt.
                                                                  sauer                      neutral                    alkalisch

                                                                                                                                                               Säuren, Schmerzen und Entzündungen
                                                                                                                                                               Ein saurer Gewebs-pH-Wert kann die
                                            Abb. 2 Die anorganischen SäurebildnerCl-,   SO4 und PO4 müssen durch basenbildende Kationen
                                                                                        2–       3–                                         Na+,   K +,        Schmerzempfindlichkeit erhöhen und
                                            Mg2+ und Ca2+ zu Salzen neutralisiert werden.                                                                      Schmerz hervorrufen. In der Schmerzüber-

                                    48                                                                 Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
Säure-Basen-Dysbalance Wissen zkm

                                            tragung spielen säuremessende Ionenkanä-                          Den Zusammenhang belegt auch ein                     Proteinbindung. Das freie Kalzium fällt ver-
                                            le eine zentrale Rolle [17]. Säuren sind Teil                  Teilergebnis der großen Studie National                 mehrt mit Phosphat als Kalziumphosphat
                                            jedes Entzündungsprozesses. Werden sie                         Health and Nutrition Examination Survey                 aus und muss aus dem Knochen neu mobi-
                                            nicht neutralisiert, lagern sie sich in Binde-                 1999–2004 (NHANES) an 12 293 US-Ameri-                  lisiert werden.
                                            gewebe und Gelenken ab und verstärken                          kanern: Eine höhere Säurebelastung der                      Doch das freie Kalzium kann bei einer
                                            den Teufelskreis aus Entzündungen und                          Nieren geht einher mit Albuminurie und                  stärkeren lokalen Azidose (infolge Mangel-
                                            Schmerzen [4], wie möglicherweise auch                         niedrigerer glomerulärer Filtrationsrate. Die           durchblutung und Hypoxie) auch die Gerin-
                                            bei Fibromyalgie und Erkrankungen des                          Senkung der täglichen Säurelast in der Er-              nungskaskade anstoßen und so die Entste-
                                            rheumatischen Formenkreises. Das klassi-                       nährung sei wichtiges Ziel für zukünftige In-           hung eines Thrombus im Gehirn oder in den
                                            sche Beispiel ist die Gicht mit stark pro-ent-                 terventionen bei Menschen mit hohem Risi-               Herzkranzgefäßen auslösen. Parallel be-
                                            zündlichen Harnsäureablagerungen. Typi-                        ko für chronische Nierenerkrankungen [20].              wirkt die lokale Übersäuerung spezifische
                                            scherweise tritt Gicht bei vegetarischer Er-                      Zur Neutralisierung der Säuren werden                Elektrolytverschiebungen, die die Erythro-
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                                            nährung sehr selten auf.                                       im Alter verstärkt die Mineralstoffdepots in            zyten aufquellen und starr werden lassen
                                                                                                                                                                   („Azidosestarre der Erythrozyten“), was die
                                                                                                                                                                   Mikrozirkulation stark einschränkt [35]. Die
                                            Ein saurer Gewebs-pH-Wert kann die Schmerzemp-                                                                         typischen Elektrolytverschiebungen können
                                                                                                                                                                   auch die Erregungsleitung des Herzens und
                                            findlichkeit erhöhen und Schmerz hervorrufen.                                                                          so den Herzrhythmus stören. Daher ist eine
                                                                                                                                                                   metabolische Azidose auch ein sehr wichti-
                                                                                                                                                                   ger Risikofaktor für die Entstehung von
                                            Im Alter verstärkt der Rückgang                                Muskeln und Knochen herangezogen, was                   Kammerflimmern bei Herzinfarkt-Patien-
                                            der Nierenfunktion den Teufelskreis                            Osteoporose und Muskelabbau fördert [1,                 ten und Schlaganfall [22]. Diese Zusammen-
                                            Der Körper kann durch seine Puffersysteme                      20].                                                    hänge sind so wesentlich für die tägliche
                                            und Zellpumpen lange eine unausgegliche-                           Auch Medikamente wie z. B. PPIs und                 Praxis, dass ihnen ein separater Artikel ge-
                                            ne Mineralstoffzufuhr einigermaßen kom-                        Thiazide können massiv die Mineralstoffho-              widmet wird.
                                            pensieren. Relativ früh können jedoch brü-                     möostase stören. Thiazide schwemmen
                                            chige Nägel, vermehrter Haarausfall und                        zwar Natriumchlorid, aber auch Kalium und               Warum basenbildende Mineral-
                                            Sodbrennen sowie mittelfristig Hypertonie                      Magnesium aus. Eine durch Diuretika ausge-              stoffe besonders essenziell sind
                                            und Insulinresistenz als Symptome auftre-                      löste Hypokaliämie verursacht eine Insulin-             Basenbildende Mineralstoffe befinden sich
                                            ten.                                                           resistenz und eine gestörte Glukosetole-                insbesondere in Gemüse und Obst. Die emp-
                                               Auf Dauer begünstigt die heute übliche                      ranz.                                                   fohlenen 5 Portionen Gemüse und Obst pro
                                            hohe potenzielle renale Säurelast den                              All diese Faktoren verstärken im Alter die          Tag erreichen allerdings nur 10 % der deut-
                                            schleichenden Rückgang der Nierenfunk­                         leichte metabolische Azidose, die mit ei-               schen Bevölkerung [23].
                                            tion [18, 19], die im Alter typischerweise                     nem reduzierten Bikarbonat- und Erythro-
                                            nur noch bei 50 % liegt. Ein Teufelskreis ent-                 zytenpuffer einhergeht [1]. Diese Konstella-            Kalium und Natrium
                                            wickelt sich: Je stärker die Schädigung der                    tion bildet auch einen wesentlichen Faktor              Die quantitativ wichtigsten Mineralstoffe
                                            Nieren, desto schlechter kann sich der Kör-                    für das Kalzifizierungsparadox: warum im                sind Kalium und Natrium. Gerade das zent-
                                            per von anorganischen Säuren befreien, die                     Alter die Knochen morsch werden und die                 rale und sensible Gleichgewicht aus Kalium
                                            zur renalen Freisetzung von Ammoniak und                       Gefäße verkalken. Schon dezente pH-Sen-                 und Natrium haben wir mit unserer Ernäh-
                                            weiteren Nierenschäden führen.                                 kungen befreien Kalzium im Blut aus seiner              rungsweise auf den Kopf gestellt. Vor der
                                                                                                                                                                   Entwicklung der Landwirtschaft nahmen
                                                                                                                                                                   die Menschen täglich nur 0,8 g Natrium
                                                                                                                                                                   (33 mmol), aber 10,5 g Kalium (269 mmol)
                                                                                                                                                                   zu sich [24]. Seitdem hat sich das Verhältnis
                                                     Insulinresistenz und                   Chronische Müdigkeit                         Muskel- und               von Kalium zu Natrium ins Gegenteil ver-
                                                    Diabetes mellitus Typ 2                durch chronischen Stress                    Gelenkschmerzen
                                                                                                                                                                   kehrt: So erreichen Menschen, die nur die in
                                                                                                                                                                   Europa bislang empfohlenen 2 g Kalium am
                                                                                                                                                                   Tag, aber dafür die durchaus üblichen 7 g
                                                                                        Gestörter Säure-Basen- und
                                                       Niereninsuffizienz
                                                                                          Mineralstoff-Haushalt
                                                                                                                                         Entzündungen              Natrium essen, eine Verschiebung des mol-
                                                                                                                                                                   Verhältnisses von Kalium zu Natrium um
                                                                                                                                                                   den Faktor 47. Studien zu aktuell lebenden
                                                  Herzrhythmus- und Durch-                                                                                         Urvölkern wie die Yanomami-Indianer in
                                                                                                                                       Osteoporose und
                                                 blutungsstörungen bis hin zu                    Bluthochdruck
                                                                                                                                       Muskelschwäche              der INTERSALT-Studie liefern ähnlich hohe
                                                    Infarkt und Schlaganfall
                                                                                                                                                                   Kaliumaufnahmen wie früher. Die Bewoh-
                                                                                                                                                                   ner Okinawas, die sehr lange weltweit den
                                            Abb. 3 Typische Krankheiten, die durch einen gestörten Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt mitverursacht            Langlebigkeitsrekord hielten, hatten traditi-
                                            werden.
                                                                                                                                                                   onell auch eine basenüberschüssige, relativ

                                            Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52                                                    49
zkm Wissen Säure-Basen-Dysbalance

                                                               Veränderung des
                                                              NA-K-Verhältnisses
                                            300                                                 300
                                                                               mmol/Tag

                                            200                                                 200

                                            100                                                 100

                                             0                                                  0
Autoren-PDF für private Zwecke des Autors

                                                  Steinzeit                             Heute

                                                         Kalium               Natrium

                                    Abb. 4 Schematisch geschätzte Entwicklung der Natrium- und        Abb. 5 Früher kaliumreiche, basenbildende Kartoffeln, heute salzige, säurebildende Kartoffelchips. © Sea Wave
                                    Kaliumzufuhr von der Steinzeit bis heute.                         (links), vipman4 (rechts) / Adobe Stock

                                                   protein- und salzarme, kaliumreiche Ernäh-          Vergleich der Effekte von Natrium und Kalium
                                                   rungsweise [25–27].                                 im Organismus [35]
                                                       Kalium ist der quantitativ wichtigste Mi-
                                                                                                                                                                      Kalium, insbesondere basenbildende Kalium­
                                                   neralstoff. Die D-A-CH-Referenzwerte für            Natrium, insbesondere Natriumchlorid
                                                                                                                                                                      verbindungen
                                                   Kalium wurden vor Kurzem auf 4 g verdop-
                                                   pelt [28]. Das Food and Nutrition Board der         erhöht den Blutdruck                                           normalisiert den Blutdruck

                                                   USA empfiehlt für Erwachsene 4,7 g Kalium           erhöht das Schlaganfallrisiko                                  senkt das Schlaganfallrisiko
                                                   am Tag, da diese Menge erforderlich ist, um         schädigt das Herz (Herzinsuffizienz, Fibrosierung)             normalisiert den Herzrhythmus
                                                   „Bluthochdruck, Salzsensitivität, Nieren-
                                                                                                       fördert oxidativen und nitrosativen Stress durch               lindert oxidativen und nitrosativen Stress durch
                                                   steine, Osteoporose oder Schlaganfall vorzu-        Aktivierung von NADPH-Oxidase und Superoxid-                   Hemmung von NADPH-Oxidase und Superoxid-
                                                   beugen bzw. sie zu vermindern oder zu ver-          Radikal-Bildung                                                Radikal-Bildung
                                                   zögern“ (Übersetzung des Autors) [29].              versteift das Endothel durch verminderte NO-Syn-               macht das Endothel weicher durch normale NO-
                                                                                                       these (→ endotheliale Dysfunktion)                             Synthese
                                                       Kalium ist v. a. für die intrazelluläre Ent-
                                                   säuerung essenziell. Nur die akute Azidose          fördert die Entstehung von Nierensteinen                       schützt die Nieren und senkt die renale Ammoni-
                                                                                                                                                                      akbildung
                                                   bewirkt eine Hyperkaliämie. Bei einer chro-
                                                                                                       fördert eine leichte metabolische Azidose                      gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus
                                                   nisch latenten Azidose verarmen die Zellen
                                                   an Kalium und die Blutwerte zeigen norma-           fördert die Fibrosierung von Herz, Nieren und
                                                                                                       Gefäßen (Aldosteron-abhängig)
                                                   le Kaliumwerte an [30]. Für die Praxis ist un-
                                                   bedingt darauf zu achten, dass Patienten mit        verstärkt altersbedingte Abnahme der Gedächtnis-               reduziert altersbedingte Abnahme der Gedächt-
                                                                                                       leistung                                                       nisleistung
                                                   kaliumausscheidenden Diuretika gut mit
                                                                                                       erhöht das Osteoporoserisiko                                   verringert Kalziumabbau aus dem Knochen und
                                                   Kalium versorgt werden. Eine Kalium-Sup-                                                                           die renale Kalziumausscheidung
                                                   plementierung konnte in einer großen Stu-
                                                                                                       hemmt die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe                   steigert die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe
                                                   die der Harvard-Universität das Schlagan-
                                                   fallrisiko um 64 % senken [31].                     erniedrigt Zellmembranpotenzial und intrazellulä-              erhöht Zellmembranpotenzial und intrazelluläres
                                                                                                       res Magnesium, erhöht intrazelluläres Natrium                  Magnesium, senkt intrazelluläres Kalzium
                                                       Natrium wird viel zu viel und v. a. als         und Kalzium
                                                   Kochsalz aufgenommen, das das ebenso                intrazellulär erhöhtes Natrium und erniedrigte                 intrazellulär normales Kalium und normale Mem-
                                                   schädliche Chlorid mitliefert. Das Natrium-         Membranpotenziale sind prokanzerogen                           branpotenziale sind antikanzerogen
                                                   Kalium-Verhältnis beeinflusst die Memb-             fördert die Insulinresistenz                                   verbessert Insulinsensitivität
                                                   ranpotenziale und den Blutdruck. Während
                                                                                                       fördert die Ödembildung in Zellen und im Binde-                fördert die Diurese
                                                   Kalium nach aktuellen Erkenntnissen das             gewebe
                                                   Endothel „weich“ macht und das Schlagan-            wird im Bindegewebe eingelagert, fördert über                  fördert die Natriumausscheidung und wirkt des-
                                                   fallrisiko stark senkt, versteift Natriumchlo-      VEGF-C die Lymphangiogenese, Entzündungspro-                   sen Einlagerung im Bindegewebe entgegen
                                                                                                       zesse und möglicherweise die Metastasierung
                                                   rid das Endothel [32–34]. – Dies ist nur ei-
                                                   ner von vielen der blutdruckerhöhenden              fördert Autoimmunerkrankungen
                                                   Mechanismen von Kochsalz.                           erhöht das Magenkrebsrisiko

                                                                                                      Tab. 2

                                    50                                                                        Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
Säure-Basen-Dysbalance Wissen zkm

                                            Die gesundheitliche Bedeutung des Natrium-­
                                            Kalium-Verhältnisses                                                       Die BioMed-Klinik ist ein onkologisches Akutkranken-
                                            Tab. 2 fasst die wissenschaftlich belegten negativen Effekte eines         haus im heilklimatischen Kurort Bad Bergzabern im
                                            übermäßigen Verzehrs von Natrium (v. a. Natriumchlorid) s­ owie            Süden der Pfalz. Mit 100 Betten sind wir eine der größten
                                            die positiven Effekte einer kalium­reichen Ernährung (insbeson-
                                                                                                                       Kliniken für komplementäre Onkologie in Deutschland
                                            dere von b ­ asischen Kaliumverbindungen wie Kaliumzitrat aus
                                                                                                                       und behandeln in unserer Hyperthermie-Abteilung
                                                                                                                       nationale und internationale Patienten. Wir suchen zum
                                            Gemüse, Kräutern, Obst) zusammen.
                                                                                                                       nächstmöglichen Zeitpunkt einen
                                            Magnesium und Kalzium
                                            Magnesium wirkt synergistisch mit Kalium und ist essenziell für
                                            Insulinsensitivität, Energiestoffwechsel, Nerven, (Herz-)Muskeln
                                                                                                                                     Chefarzt (m/w/d)
                                            und Knochen. Durch die industrielle Landwirtschaft und die Le-             Als ein von den gesetzlichen Krankenkassen anerkanntes
Autoren-PDF für private Zwecke des Autors

                                            bensmittelverarbeitung ist der Magnesiumgehalt unserer Le-                 Krankenhaus kommt der Großteil unserer Patienten
                                            bensmittel deutlich gesunken. Zusätzlich sind unsere Essge-                aus Deutschland, als Chefarzt betreuen Sie jedoch vor
                                            wohnheiten dafür verantwortlich, dass wir zu wenig Magnesium               allem unsere privaten und internationalen Patienten,
                                            – auch im Verhältnis zu Kalzium – aufnehmen. In Gemüse und                 die aus den USA, der EU aber auch anderen Staaten
                                            Obst liegen Kalzium und Magnesium im Verhältnis von 3:2 vor,               stammen.
                                            in Kuhmilch von 10:1.
                                                                                                                       Ihr Profil:
                                               Kalzium ist das essenzielle Knochen-, Zahn- und Muskelmi-
                                            neral. Kalzium sollte am besten als Kalziumzitrat oder -laktat mit         K Anerkennung als Facharzt mit entsprechender
                                            max. 500 mg Kalzium pro Portion sowie zusammen mit Magne-                    Zusatzbezeichnung/Weiterbildung für die Onkologie/
                                            sium und den Vitaminen D3 und K2 aufgenommen werden. Die
                                                                                                                         Hämatologie und einer aufgeschlossenen Einstellung
                                            Vitamine agieren synergistisch bei der Einlagerung von Kalzium
                                                                                                                         zur komplementären Medizin
                                            in die Knochen (Bildung und Aktivierung von Osteocalcin) und               K Deutsch und Englisch fließend in Wort und Schrift,
                                            wirken somit der Ablagerung von Kalzium in den Gefäßwänden                   weitere Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil
                                            entgegen [36].                                                             K Teamfähigkeit und wertschätzenden Umgang mit
                                                                                                                         den Mitarbeiter/-innen des Hauses, aber auch
                                            Empfehlungen für einen ausgeglichenen                                        Führungseigenschaften und Konsensfähigkeit
                                            ­Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt                                    K Als Repräsentant der BioMed-Klinik können Sie
                                            Insbesondere bei Medikamenteneinnahme, Niereninsuffizienz                    überzeugend vortragen, um das vorhandene Netz-
                                            und älteren Patienten können komplexe Störungen des Mineral-                 werk mit niedergelassenen Kolleginnen/Kollegen
                                            stoff- und Säure-Basen-Haushalts vorliegen. Über die Therapie                und anderen Kliniken zu pflegen und auszubauen
                                            entscheidet die Beurteilung der individuellen Situation anhand
                                            der Elektrolyte in Serum und Hämatokrit-korrigiert im Vollblut.
                                                                                                                       Unser Profil:
                                            Nur letztere ist in der Lage, Aussagen über die äußerst wichtigen          K Seit 30 Jahren anerkanntes Therapiekonzept mit
                                            intrazellulären Konzentrationen insbesondere von Kalium und                  hervorragendem internationalem Ruf
                                            Magnesium zu treffen.                                                      K Als Chefarzt haben Sie sehr gute Möglichkeiten zur
                                                Zur Erhaltung der Homöostase eignet sich generell am besten              Verwirklichung Ihrer beruflichen Vorstellungen
                                            eine pflanzenbetonte Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Kräu-                K Umfangreich ausgestattetes Labor und zahlreiche
                                            tern, Hülsenfrüchten und Nüssen. Diese liefert reichlich Zitrate,            Hyperthermiegeräte (regionale Tiefenhyperthermie,
                                            Kalium, Kalzium und Magnesium. Reduziert werden sollten säu-                 Ganzkörperhyperthermie, Oberflächenhyperthermie,
                                            rebildende Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Käse, Brot, Salz,                Perfusionshyperthermie) und damit exzellente
                                            koffeinhaltige Erfrischungsgetränke und Fertigprodukte. Bei ein-             diagnostische und therapeutische Voraussetzungen
                                            seitiger Ernährung, Sport und ab dem 50. Lebensjahr sind ggf. die
                                                                                                                       K Palliativmedizin, Psychologie und Physiotherapie zur
                                            Einnahme von Vitamin D3, Vitamin K2 sowie eines kaliumreichen
                                                                                                                         Abrundung unseres medizinischen Angebotes
                                            Zitrat-Basenpulvers wichtig, insbesondere wenn schon Hinwei-
                                                                                                                       Die Dotierung für diese anspruchsvolle Aufgabe wird frei
                                            se auf eine erniedrigte Knochendichte vorliegen. Ähnlich essen-
                                                                                                                       verhandelt.
                                            ziell sind regelmäßige Bewegung, tiefe Bauchatmung, Phasen der
                                            Regeneration und ausreichend guter Schlaf.                                 Die Stadt Bad Bergzabern verfügt über ein Schulzentrum,
                                            Weitere Literatur in einem ausführlichen Artikel unter: www.               eine Therme, vielfältige kulturelle Angebote und darüber
                                            DrJacobsInstitut.de                                            ▬          hinaus über eine sehr gute Verbindung in das Ober-
                                                                                                                       zentrum Karlsruhe. Die äußerst reizvolle Umgebung an
                                            Interessenkonflikt: Der Autor ist Gesellschafter der Dr. Jacob’s Medical   der Deutschen Weinstraße bietet höchsten Freizeitwert.
                                            GmbH.
                                            Online zu finden unter                                                     Ihre Bewerbung mit vollständigen Unterlagen
                                            http://dx.doi.org/10.1055/a-0705-1458                                      senden Sie bitte an die BioMed-Klinik Betriebs-GmbH
                                                                                                                       – Geschäftsführerin Elke Walther – Tischbergerstr. 5 + 8,
                                                                                                                       76887 Bad Bergzabern oder per E-Mail an Nicole Beer:
                                                                                                                       n.beer@biomed-klinik.de
zkm Wissen Säure-Basen-Dysbalance

                                            Literatur                                                       me and resistant hypertension. Prog Cardiovasc                Sulfate. 2005; https://doi.org/10.17226/10925
                                                                                                            Dis 2010; 52 (5): 401–409                                     (abgerufen am 17.04.2018)
                                             1 Frassetto L, Morris RC, Jr, Sellmeyer DE et al.
                                               Diet, evolution and aging – the pathophysiologic          16 Juraschek SP, Miller ER, 3 rd, Weaver CM et al.           30 Gennari FJ, Cohen JJ. Role of the kidney in potas-
                                               effects of the post-agricultural inversion of the            Effects of sodium reduction and the DASH diet                sium homeostasis: lessons from acid-base distur-
                                               potassium-to-sodium and base-to-chloride ratios              in relation to baseline blood pressure. J Am Coll            bances. Kidney Int 1975; 8 (1): 1–5
                                               in the human diet. Eur J Nutr 2001; 40 (5): 200–             Cardiol 2017; 70 (23): 2841–2848                          31 Ascherio A, Rimm EB, Hernán MA et al. Intake
                                               213                                                       17 Sluka KA, Winter OC, Wemmie JA. Acid-sensing                 of potassium, magnesium, calcium, and fiber
                                             2 Remer T, Manz F. Paleolithic diet, sweet potato              ion channels: A new target for pain and CNS                  and risk of stroke among US men. Circulation
                                               eaters, and potential renal acid load. Am J Clin             diseases. Curr Opin Drug Discov Devel 2009; 12               1998; 98 (12): 1198–1204
                                               Nutr 2003; 78 (4): 802–803; author reply 803–                (5): 693–704                                              32 Oberleithner H, Riethmuller C, Schillers H et al.
                                               804                                                       18 Scialla JJ et al.; African American Study of Kidney          Plasma sodium stiffens vascular endothelium
                                             3 Sundelacruz S, Levin M, Kaplan DL. Role of                   Disease and Hypertension Study Group. Net                    and reduces nitric oxide release. Proc Natl Acad
                                               membrane potential in the regulation of cell                 endogenous acid production is associated with a              Sci U S A 2007; 104 (41): 16 281–16286
                                               proliferation and differentiation. Stem Cell Rev             faster decline in GFR in African Americans. Kid-
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                                                                                                                                                                      33 Oberleithner H, Callies C, Kusche-Vihrog K et
                                               2009; 5 (3): 231–246                                         ney Int 2012; 82 (1): 106–112                                al. Potassium softens vascular endothelium and
                                             4 Vormann J, Goedecke T. Acid-base homeostasis:             19 Mirmiran P, Yuzbashian E, Bahadoran Z et al.                 increases nitric oxide release. Proc Natl Acad Sci
                                               latent acidosis as a cause of chronic diseases.              Dietary acid-base load and risk of chronic kidney            U S A 2009; 106 (8): 2829–2834
                                               Schweiz Zschr GanzheitsMedizin 2006; 18 (5)                  disease in adults: Tehran Lipid and Glucose Stu-          34 Jayedi A, Ghomashi F, Zargar MS et al. Dietary
                                                                                                            dy. Iran J Kidney Dis 2016; 10 (3): 119–125                  sodium, sodium-to-potassium ratio, and risk of
                                             5 Luft FC, Zemel MB, Sowers JA et al. Sodium
                                               bicarbonate and sodium chloride: effects on               20 Banerjee T, Crews DC, Wesson DE et al. Dietary               stroke: A systematic review and nonlinear dose-
                                               blood pressure and electrolyte homeostasis in                acid load and chronic kidney disease among                   response meta-analysis. Clin Nutr 2018; doi:
                                               normal and hypertensive man. J Hypertens                     adults in the United States. BMC Nephrol 2014;               10.1016/j.clnu.2018.05.017
                                               1990; 8 (7): 663–670                                         15: 137                                                   35 Jacob LM. Dr. Jacobs Weg des genussvollen Ver-
                                             6 Krupp D, Shi L, Remer T. Longitudinal relation-           21 Lemann J, Jr., Bushinsky DA, Hamm LL. Bone                   zichts: Die effektivsten Maßnahmen zur Präventi-
                                               ships between diet-dependent renal acid load                 buffering of acid and base in humans. Am J Phy-              on und Therapie von Zivilisationskrankheiten. 3.
                                               and blood pressure development in healthy                    siol Renal Physiol 2003; 285 (5): F811–832                   Aufl. Heidesheim am Rhein: Nutricamedia; 2013
                                               children. Kidney Int 2014; 85 (1): 204–210                22 Nagai T, Anzai T, Kaneko H et al. Impact of sys-          36 Schurgers LJ, Barreto DV, Barreto FC et al. The
                                             7 Jehle S, Zanetti A, Muser J et al. Partial neutrali-         temic acidosis on the development of malignant               circulating inactive form of matrix gla protein is
                                               zation of the acidogenic Western diet with potas-            ventricular arrhythmias after reperfusion therapy            a surrogate marker for vascular calcification in
                                               sium citrate increases bone mass in postmeno-                for ST-elevation myocardial infarction. Circ J               chronic kidney disease: a preliminary report. Clin
                                               pausal women with osteopenia. J Am Soc Neph-                 2010; 74 (9): 1808–1814                                      J Am Soc Nephrol 2010; 5 (4): 568–575
                                               rol 2006; 17 (11): 3213–3222                              23 Rabenberg M, Mensink GBM. Obst- und Gemü-
                                             8 de Vasconcellos K, Skinner DL. Hyperchloraemia               sekonsum heute. Robert Koch-Institut Berlin,
                                               is associated with acute kidney injury and morta-            Hrsg. GBE kompakt 2011; 2 (6). www.rki.de/
                                               lity in the critically ill: A retrospective observatio-      gbe-kompakt (Stand: 01.09.2011)
                                               nal study in a multidisciplinary intensive care           24 Eaton SB, Eaton SB, 3 rd, Konner MJ. Paleolithic
                                               unit. J Crit Care 2018; 45: 45–51                            nutrition revisited: a twelve-year retrospective
                                             9 Barker ME. 0.9 % saline induced hyperchloremic               on its nature and implications. Eur J Clin Nutr
                                               acidosis. J Trauma Nurs 2015; 22 (2): 111–116                1997; 51 (4): 207–216
                                            10 Kendrick J, Kestenbaum B, Chonchol M. Phos-               25 Willcox B, Willcox C, Todoriki H et al. Caloric
                                               phate and cardiovascular disease. Adv Chronic                restriction, the traditional Okinawan diet, and
                                               Kidney Dis 2011; 18 (2): 113–119                             healthy aging: the diet of the world’s longest-
                                                                                                            lived people and its potential impact on morbidi-
                                            11 Maurer M, Riesen W, Muser J et al. Neutralizati-
                                                                                                            ty and life span. Ann NY Acad Sci 2007; 1114:
                                               on of Western diet inhibits bone resorption inde-
                                                                                                            434–455                                                   Dr. med. Ludwig Manfred Jacob
                                               pendently of K intake and reduces cortisol secre-
                                                                                                         26 Mancilha-Carvalho Jde J, Souza e Silva NA. The
                                                                                                                                                                      Dr. Jacobs Institut
                                               tion in humans. Am J Physiol Renal Physiol 2003;
                                                                                                            Yanomami Indians in the INTERSALT study. Arq              Egstedterstr. 46
                                               284 (1): F32–40
                                                                                                            Bras Cardiol 2003; 80 (3): 289–300                        55262 Heidesheim am Rhein
                                            12 Sowers JR, Whaley-Connell A, Epstein M. Narra-
                                                                                                                                                                      E-Mail: info@drjacobsinstitut.de
                                               tive review: the emerging clinical implications of        27 Intersalt Cooperative Research Group. Intersalt:
                                                                                                                                                                      www.drjacobsinstitut.de
                                               the role of aldosterone in the metabolic syndro-             an international study of electrolyte excretion
                                               me and resistant hypertension. Ann Intern Med                and blood pressure. Results for 24 hour urinary           Ludwig Manfred Jacob (*1971) erforscht die
                                               2009; 150 (11): 776–783                                      sodium and potassium excretion. BMJ 1988; 297             Therapie und Prävention von Wohlstandserkran-
                                            13 Chhokar VS, Sun Y, Bhattacharya SK et al. Hy-
                                                                                                            (6644): 319–328                                           kungen durch Veränderungen der Ernährungs-
                                               perparathyroidism and the calcium paradox of              28 Deutsche Gesellschaft für Ernährung. DGE aktu-            und Lebensweise. Hierzu hat er zahlreiche Fach-
                                               aldosteronism. Circulation 2005; 111 (7): 871–               alisiert die Referenzwerte für Natrium, Chlorid           artikel und zwei Fachbücher verfasst: „Prostata-
                                               878                                                          und Kalium. Presseinformation der Deutschen               krebs-Kompass“ und „Dr. Jacobs Weg“ auf Basis
                                                                                                            Gesellschaft für Ernährung e. V. vom 03.01.2017.          von 1400 zitierten Studien.
                                            14 Messaoudi S, Jaisser F. Aldosterone and the
                                                                                                            https://www.dge.de/presse/pm/dge-aktualisiert-
                                               mineralocorticoid receptor. Eur Heart J 2011; 13
                                                                                                            die-referenzwerte-fuer-natrium-chlorid-und-kali-
                                               (Suppl B): B4–B9
                                                                                                            um/ (abgerufen am 18.04.2018)
                                            15 Whaley-Connell A, Johnson MS, Sowers JR.
                                                                                                         29 Institute of Medicine. Dietary Reference Intakes
                                               Aldosterone: role in the cardiometabolic syndro-
                                                                                                            for Water, Potassium, Sodium, Chloride, and

                                    52                                                                        Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
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