Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als - Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen - Dr. Jacobs ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Autoren-PDF für private Zwecke des Autors Abb. 1 © exclusive-design / Adobe Stock Mineralstoff- und Säure- Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen Wasser, Mineralstoffe und Säu- Leben und Gesundheit sind ohne die gesun- Natrium am Tag und war basenüberschüs- de Homöostase des Wasser-, Mineralstoff- sig. Die gängige Ernährungsweise liefert nur ren beeinflussen sich gegensei- und Säure-Basen-Haushalts nicht möglich. 3 g Kalium und zu wenig Bikarbonat-Bildner tig, bereits eine geringe Dehyd- Sowohl säure- als auch basenbildende Mine- (z. B. Zitrate) aus Obst und Gemüse. Jedoch ratation mindert die Leistungs- ralstoffe dienen der Gesundheit, aber nur enthält sie große Mengen an fixen Säure- fähigkeit ▬ Ein ausgeglichenes dann, wenn sie im naturgemäßen Verhältnis bildnern wie ca. 10 g Natriumchlorid (Koch- vorliegen. Mineralstoffe erhalten die Funkti- salz), viel Phosphat (z. B. aus phosphorsäu- Mineralstoffverhältnis ist unab- on von Muskeln, Nerven, Knochen, Blutdruck rehaltigen Colagetränken) und saure Schwe- dingbar für Gesundheit und und Herzrhythmus. Wenn der Körper nicht felverbindungen (aus tierischem Protein). Leistungsfähigkeit genügend Mineralstoffe bekommt, wird er Damit haben wir nicht nur das Natrium-Ka- geradezu „morsch und lahm“. lium-Verhältnis, sondern auch das Säu- Ludwig Manfred Jacob Die ursprüngliche Ernährung des Men- re / Chlorid-Basen-Verhältnis auf den Kopf schen lieferte etwa 10 g Kalium und nur 1 g gestellt – zentrale Pfeiler unserer Gesund- 46 Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
Säure-Basen-Dysbalance Wissen zkm Physiologische Lebensprozesse sind aber Während Kalzium und Phosphor mengen- Zusammenfassung auch auf ein optimales Verhältnis bestimm- mäßig die wichtigsten Mineralstoffe sind, Chronische Störungen der Säure-Basen- und ter Elektrolyte angewiesen. Mineralstoffe sind sie aus gutem Grund vorwiegend in Mineralstoff-Homöostase verändern unzähli- spielen die zentrale Rolle in der Funktion den Knochen gebunden: Frei dürfen sie nur ge biochemische Reaktionen, die Funktion von Nervenzellen (Signalübertragung), Mus- in sehr geringen Konzentrationen vorliegen, von Enzymen, Membranpotenziale und Ge- keln, Knochen, Blutdruck und Herzrhyth- da sie sehr reaktionsfreudig sind. Zusam- webe. Meist treten sie schleichend auf, so- mus sowie im Energiehaushalt. Knochen, men reagieren sie zu Kalziumphosphat, das dass sie lange unbemerkt bleiben. Zahlrei- Nerven und Muskeln brauchen Kalzium, Ka- die Gefäße „verkalkt“ und nur im Knochen che wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass lium, Magnesium und Phosphor. Herzrhyth- gesund ist. sie maßgeblich zur Entstehung von Wohl- standskrankheiten wie Hypertonie, Insulin- mus und Blutdruck hängen stark von der Nur eine Zelle mit ausreichend negati- resistenz, chronische Müdigkeit, aber auch Zufuhr von Kalium und Magnesium ab. Ein vem Ruhepotenzial ist leistungsfähig. Schmerzen, Gicht und Nierenerkrankungen ausgeglichenes Mineralstoffverhältnis ist Schwächt es sich ab, entstehen im Herzen Autoren-PDF für private Zwecke des Autors beitragen können. damit eine unabdingbare Voraussetzung für z. B. Rhythmusstörungen, nach experimen- Zur Erhaltung der Homöostase eignet sich Gesundheit und Leistungsfähigkeit. tellen Hinweisen bei Epithelzellen sogar generell am besten eine pflanzenbetonte Krebs [3]. Nicht nur im Leben, auch in der Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Kräutern, Mineralstoffverhältnisse Zelle gilt: Aus der Ruhe kommt die Kraft. Hülsenfrüchten und Nüssen, ggf. ist eine im Körper Substitution bestimmter Nährstoffe notwen- Mineralstoffe liegen im Körper in einem Mineralstoffe kommen nie nackt, dig. Ähnlich essenziell sind regelmäßige Be- ganz bestimmten Verhältnis vor, wobei ins- sondern kleiden sich in Wasser wegung, tiefe Bauchatmung, Phasen der besondere säure- und basenbildende Mine- Aufgrund der elektrostatischen Interaktion Regeneration und ausreichend guter Schlaf. ralstoffe in Balance stehen. Der Körper eines lagern sich Mineralstoffen immer Wasser- durchschnittlichen Erwachsenen (70 kg) be- moleküle an (Hydratation). Es entsteht eine steht u. a. aus den in Tab. 1 aufgeführten ba- Wasserhülle, die die osmotischen Druckver- sen- und säurebildenden Mineralstoffen, hältnisse innerhalb und außerhalb der Zelle heit [1]. Die Folgen sind eine hohe Last an bzw. ihren anionischen Partnern . bestimmt. Ernähren wir uns sehr kochsalz- Säuren (ca. 100 mEq) und eine insgesamt Extrazellulär herrschen Natrium und haltig, so bewirkt die hohe Natriumkonzen- hohe potenzielle Säurebelastung der Nieren Chlorid vor, intrazellulär Kalium und Mag- tration im extrazellulären Raum, dass Was- von täglich durchschnittlich 23 mEq [2]. nesium, wobei die Kaliumkonzentration ser aus der Zelle zum Konzentrationsaus- Die chronische Störung der Säure-Basen- weitgehend das Ruhepotenzial bestimmt. gleich in den extrazellulären Raum fließt. und Mineralstoff-Homöostase verändert unzählige biochemische Reaktionen, die Funktion von Enzymen, Membranpotenzia- le und Gewebe. Diese Veränderungen kön- Basen- und säurebildende Mineralstoffe im menschlichen nen sich als akute, lebensbedrohliche Ent- Körper: Menge, Vorkommen und Aufgaben gleisungen zeigen, aber meistens treten sie Basenbildend Säurebildend schleichend und unspektakulär auf, sodass Kalzium (1570g) Phosphor/Phosphat (840g) sie lange unbemerkt bleiben. Dabei tragen – großteils im Knochen gebunden – großteils im Knochen gebunden sie maßgeblich zur Entstehung der klassi- – Knochenbau, Muskelkontraktion, Auslösung der – Knochenaufbau; intrazellulär: Energiegewin- schen Wohlstandskrankheiten wie Hyper- Drüsensekretion, Erregbarkeit der Gewebe nung tonie, Herzrhythmusstörungen, Insulinre- – Überschüsse werden über die Nieren eliminiert sistenz, chronische Müdigkeit, diffuse Kalium (190g) Schwefel/Sulfat (175g) Schmerzen, Gicht, Muskelschwäche, bis hin – großteils intrazellulär – großteils intrazellulär zu Diabetes, Nierenerkrankungen, Muskel- – Ruhepotenzial der Zellmembran beruht auf – aktives Element von Enzymen; bildet mit H+ und Knochenabbau bei. Kaliumgleichgewicht, intrazelluläre Säure-Basen- Schwefelsäure Balance – Überschüsse werden über die Nieren eliminiert Ohne Mineralstoffe und Wasser Natrium (130g) Chlorid (109g) ist kein Leben möglich – großteils extrazellulär – großteils extrazellulär Unser Körper besteht alters- und ge- – Wasser- und Osmoregulation in Körper und – bildet mit H+ Salzsäure: wichtig im Magen zur Zellen, elektrische Erregung von Zellen Verdauung schlechtsabhängig im gesunden Zustand zu – Überschüsse werden über die Nieren eliminiert 60–80 % aus Wasser, gefolgt von Proteinen Magnesium (35g) und Fetten. Zu 5 % bestehen wir aus Mineral- – großteils intrazellulär stoffen. Wasser, Mineralstoffe und Säuren – elektrische Stabilität → setzt Erregbarkeit der stehen im unmittelbaren Zusammenhang Zellen herab, verhindert Kalziumüberladungen der und beeinflussen sich gegenseitig. Wasser Zelle, vermindert Freisetzung erregungsfördern- der Transmittersubstanzen ist Voraussetzung für alles Leben und schon – essenziell an über 300 Enzymen beteiligt eine geringe Dehydratation mindert unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Tab. 1 Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52 47
zkm Wissen Säure-Basen-Dysbalance Natriumchlorid bindet sehr viel Wasser, daher ▄▄ Im Gegensatz zu Natriumchlorid wirkte Natriumhydrogenkarbonat bei Patien- steigt bei salzreicher Ernährung der Druck in den ten mit leichter Hypertonie sogar blut- drucksenkend. Natriumchlorid erhöhte Blutgefäßen. außerdem die Kalziumausscheidung über den Urin [5]. ▄▄ Schon bei gesunden, vorpubertären Ein Extrembeispiel hierfür ist das Trinken (Cl-, SO42– und PO43–) werden so größten- Kindern war der systolische Blutdruck von Meerwasser bei Schiffbrüchigen, das teils durch die Kationen Na+, K+, Mg2+ und bei einem höheren Urin-PRAL-Wert tatsächlich zum Verdursten führt. Da Natri- Ca2+ zu Salzen neutralisiert, bevor sie über erhöht [6]. umchlorid sehr viel Wasser bindet, steigt bei die Nieren ausgeschieden werden. Herrscht ▄▄ Bei Osteopenie erhöhten Kalzium und einer salzreichen Ernährung der Druck in ein Ungleichgewicht zwischen Säurebild- Vitamin D zusammen mit Kaliumzitrat Autoren-PDF für private Zwecke des Autors den Blutgefäßen. Dies ist einer der Gründe, nern und neutralisierenden Mineralstoffen, die Knochendichte, zusammen mit Kali- warum zu viel Salz das Blutvolumen und werden letztere aus Zellen, Muskeln und umchlorid verschlechterten sie dagegen den Blutdruck erhöht. Knochen mobilisiert. Notfalls werden Prote- den Knochenstatus [7]. ine abgebaut, um Ammoniak zur Säureneu- ▄▄ Bei Schwerkranken erhöhte eine Hyper- Wie Übersäuerung und Mineral- tralisierung freizusetzen [1, 4]. Das toxische chlorämie das Risiko für akute Nieren- stoff-Dysbalance krankmachen Ammoniak schadet den Nieren auf Dauer schädigung um das 6,44-Fache, für Basenbildende Mineralstoffe machen ebenso wie fixe Säurebildner. Sterblichkeit um das 2,46-Fache [8]. aggressive Säuren unschädlich In der bekannten Berechnung der poten- ▄▄ In der Intensivmedizin findet eine kriti- Unter dem Begriff „Säure“ versteht man Mo- ziellen Säurebelastung der Nieren (potential sche Hinterfragung der isotonischen leküle, die Protonen (H+) übertragen kön- renal acid load, kurz: PRAL) nach Remer und Kochsalzlösung statt, da diese die nen. Protonen sind an zahllosen Stoffwech- Manz stellt Kalium die wichtigste basenbil- hyperchlorämische Azidämie von selreaktionen beteiligt und extrem reakti- dende Komponente dar, Protein (schwefel- Schwerkranken verstärkt [9]. onsfreudig: Sie suchen sich immer einen haltige Aminosäuren) und Phosphat die ▄▄ Erhöhte Phosphatwerte im Serum sind Bindungspartner. Binden Protonen an Salze wichtigste säurebildende. Leider wird in der ein Hauptrisikofaktor für Gefäß organischer Säuren (z. B. Zitrate oder Lakta- PRAL-Berechnung der belegte maßgebliche verkalkung und vorzeitigen Tod bei te) oder Bikarbonat, so entstehen schwache, negative Einfluss von Natriumchlorid nicht Patienten mit und ohne Nierenerkran- flüchtige Säuren. Diese können metaboli- dargestellt, denn Natrium und Chlorid heben kungen [10]. siert und abgeatmet werden. sich in der Berechnung gegenseitig auf. Binden Protonen hingegen an anorgani- Gestresst, versalzt und übersäuert sche, fixe Säurebildner, wie z. B. Phosphat, Studien: Schädlichkeit anorganischer zu Hypertonie und Insulinresistenz Schwefelverbindungen oder Chlorid, dann Säurebildner Dauerstress, Übergewicht und die hierzu- entstehen Phosphor-, Schwefel- und Salz- Die Wissenschaft hat sich bisher zu einsei- lande typische säurebildende (protein- und säure – hochaggressive, fixe Säuren. Von tig auf die Kationen konzentriert und dabei salzreiche, kaliumarme) Ernährung lassen diesen anorganischen Säuren dissoziieren die säurebildenden negativen Eigenschaften die Cortisol- und Aldosteronspiegel anstei- die Protonen viel stärker und sind entspre- von Chlorid, Schwefelverbindungen und gen [4, 11, 12]. Beide Hormone sorgen dafür, chend reaktionsfreudiger und aggressiver. Phosphat zu wenig beachtet. Doch immer dass überschüssige Säuren und Stickstoff, Daher wird die Bildung starker, anorgani- mehr Studien zeigen, dass die säurebilden- gleichzeitig aber auch Kalium, Magnesium scher Säuren durch diverse Puffersysteme den Anionen wohl ebenso schädlich sind und Kalzium renal forciert ausgeschieden verhindert: Die anorganischen Säurebildner wie z. B. das Kation Natrium selbst: werden. Dagegen wird Natriumchlorid reti- niert [13, 14]. Ödeme und Hypertonie sind die Folge [15]. Hypertonie hat weltweit das Rauchen als Hauptrisikofaktor für Invalidität und vorzei- Cl– tigen Tod abgelöst. In der Therapie steht Ca2+, Mg2+ P/PO43– eine Reduktion von Kochsalz und eine Erhö- K+, Na+ S/SO42– hung der Zufuhr von Kalium, Kalzium und Magnesium im Zentrum (z. B. in Form der Säurebildend Basenbildend DASH-Diät) [16]. Auch zur Erhaltung der In- sulinsensitivität werden ausreichend Kali- um und Magnesium benötigt. sauer neutral alkalisch Säuren, Schmerzen und Entzündungen Ein saurer Gewebs-pH-Wert kann die Abb. 2 Die anorganischen SäurebildnerCl-, SO4 und PO4 müssen durch basenbildende Kationen 2– 3– Na+, K +, Schmerzempfindlichkeit erhöhen und Mg2+ und Ca2+ zu Salzen neutralisiert werden. Schmerz hervorrufen. In der Schmerzüber- 48 Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
Säure-Basen-Dysbalance Wissen zkm tragung spielen säuremessende Ionenkanä- Den Zusammenhang belegt auch ein Proteinbindung. Das freie Kalzium fällt ver- le eine zentrale Rolle [17]. Säuren sind Teil Teilergebnis der großen Studie National mehrt mit Phosphat als Kalziumphosphat jedes Entzündungsprozesses. Werden sie Health and Nutrition Examination Survey aus und muss aus dem Knochen neu mobi- nicht neutralisiert, lagern sie sich in Binde- 1999–2004 (NHANES) an 12 293 US-Ameri- lisiert werden. gewebe und Gelenken ab und verstärken kanern: Eine höhere Säurebelastung der Doch das freie Kalzium kann bei einer den Teufelskreis aus Entzündungen und Nieren geht einher mit Albuminurie und stärkeren lokalen Azidose (infolge Mangel- Schmerzen [4], wie möglicherweise auch niedrigerer glomerulärer Filtrationsrate. Die durchblutung und Hypoxie) auch die Gerin- bei Fibromyalgie und Erkrankungen des Senkung der täglichen Säurelast in der Er- nungskaskade anstoßen und so die Entste- rheumatischen Formenkreises. Das klassi- nährung sei wichtiges Ziel für zukünftige In- hung eines Thrombus im Gehirn oder in den sche Beispiel ist die Gicht mit stark pro-ent- terventionen bei Menschen mit hohem Risi- Herzkranzgefäßen auslösen. Parallel be- zündlichen Harnsäureablagerungen. Typi- ko für chronische Nierenerkrankungen [20]. wirkt die lokale Übersäuerung spezifische scherweise tritt Gicht bei vegetarischer Er- Zur Neutralisierung der Säuren werden Elektrolytverschiebungen, die die Erythro- Autoren-PDF für private Zwecke des Autors nährung sehr selten auf. im Alter verstärkt die Mineralstoffdepots in zyten aufquellen und starr werden lassen („Azidosestarre der Erythrozyten“), was die Mikrozirkulation stark einschränkt [35]. Die Ein saurer Gewebs-pH-Wert kann die Schmerzemp- typischen Elektrolytverschiebungen können auch die Erregungsleitung des Herzens und findlichkeit erhöhen und Schmerz hervorrufen. so den Herzrhythmus stören. Daher ist eine metabolische Azidose auch ein sehr wichti- ger Risikofaktor für die Entstehung von Im Alter verstärkt der Rückgang Muskeln und Knochen herangezogen, was Kammerflimmern bei Herzinfarkt-Patien- der Nierenfunktion den Teufelskreis Osteoporose und Muskelabbau fördert [1, ten und Schlaganfall [22]. Diese Zusammen- Der Körper kann durch seine Puffersysteme 20]. hänge sind so wesentlich für die tägliche und Zellpumpen lange eine unausgegliche- Auch Medikamente wie z. B. PPIs und Praxis, dass ihnen ein separater Artikel ge- ne Mineralstoffzufuhr einigermaßen kom- Thiazide können massiv die Mineralstoffho- widmet wird. pensieren. Relativ früh können jedoch brü- möostase stören. Thiazide schwemmen chige Nägel, vermehrter Haarausfall und zwar Natriumchlorid, aber auch Kalium und Warum basenbildende Mineral- Sodbrennen sowie mittelfristig Hypertonie Magnesium aus. Eine durch Diuretika ausge- stoffe besonders essenziell sind und Insulinresistenz als Symptome auftre- löste Hypokaliämie verursacht eine Insulin- Basenbildende Mineralstoffe befinden sich ten. resistenz und eine gestörte Glukosetole- insbesondere in Gemüse und Obst. Die emp- Auf Dauer begünstigt die heute übliche ranz. fohlenen 5 Portionen Gemüse und Obst pro hohe potenzielle renale Säurelast den All diese Faktoren verstärken im Alter die Tag erreichen allerdings nur 10 % der deut- schleichenden Rückgang der Nierenfunk leichte metabolische Azidose, die mit ei- schen Bevölkerung [23]. tion [18, 19], die im Alter typischerweise nem reduzierten Bikarbonat- und Erythro- nur noch bei 50 % liegt. Ein Teufelskreis ent- zytenpuffer einhergeht [1]. Diese Konstella- Kalium und Natrium wickelt sich: Je stärker die Schädigung der tion bildet auch einen wesentlichen Faktor Die quantitativ wichtigsten Mineralstoffe Nieren, desto schlechter kann sich der Kör- für das Kalzifizierungsparadox: warum im sind Kalium und Natrium. Gerade das zent- per von anorganischen Säuren befreien, die Alter die Knochen morsch werden und die rale und sensible Gleichgewicht aus Kalium zur renalen Freisetzung von Ammoniak und Gefäße verkalken. Schon dezente pH-Sen- und Natrium haben wir mit unserer Ernäh- weiteren Nierenschäden führen. kungen befreien Kalzium im Blut aus seiner rungsweise auf den Kopf gestellt. Vor der Entwicklung der Landwirtschaft nahmen die Menschen täglich nur 0,8 g Natrium (33 mmol), aber 10,5 g Kalium (269 mmol) zu sich [24]. Seitdem hat sich das Verhältnis Insulinresistenz und Chronische Müdigkeit Muskel- und von Kalium zu Natrium ins Gegenteil ver- Diabetes mellitus Typ 2 durch chronischen Stress Gelenkschmerzen kehrt: So erreichen Menschen, die nur die in Europa bislang empfohlenen 2 g Kalium am Tag, aber dafür die durchaus üblichen 7 g Gestörter Säure-Basen- und Niereninsuffizienz Mineralstoff-Haushalt Entzündungen Natrium essen, eine Verschiebung des mol- Verhältnisses von Kalium zu Natrium um den Faktor 47. Studien zu aktuell lebenden Herzrhythmus- und Durch- Urvölkern wie die Yanomami-Indianer in Osteoporose und blutungsstörungen bis hin zu Bluthochdruck Muskelschwäche der INTERSALT-Studie liefern ähnlich hohe Infarkt und Schlaganfall Kaliumaufnahmen wie früher. Die Bewoh- ner Okinawas, die sehr lange weltweit den Abb. 3 Typische Krankheiten, die durch einen gestörten Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt mitverursacht Langlebigkeitsrekord hielten, hatten traditi- werden. onell auch eine basenüberschüssige, relativ Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52 49
zkm Wissen Säure-Basen-Dysbalance Veränderung des NA-K-Verhältnisses 300 300 mmol/Tag 200 200 100 100 0 0 Autoren-PDF für private Zwecke des Autors Steinzeit Heute Kalium Natrium Abb. 4 Schematisch geschätzte Entwicklung der Natrium- und Abb. 5 Früher kaliumreiche, basenbildende Kartoffeln, heute salzige, säurebildende Kartoffelchips. © Sea Wave Kaliumzufuhr von der Steinzeit bis heute. (links), vipman4 (rechts) / Adobe Stock protein- und salzarme, kaliumreiche Ernäh- Vergleich der Effekte von Natrium und Kalium rungsweise [25–27]. im Organismus [35] Kalium ist der quantitativ wichtigste Mi- Kalium, insbesondere basenbildende Kalium neralstoff. Die D-A-CH-Referenzwerte für Natrium, insbesondere Natriumchlorid verbindungen Kalium wurden vor Kurzem auf 4 g verdop- pelt [28]. Das Food and Nutrition Board der erhöht den Blutdruck normalisiert den Blutdruck USA empfiehlt für Erwachsene 4,7 g Kalium erhöht das Schlaganfallrisiko senkt das Schlaganfallrisiko am Tag, da diese Menge erforderlich ist, um schädigt das Herz (Herzinsuffizienz, Fibrosierung) normalisiert den Herzrhythmus „Bluthochdruck, Salzsensitivität, Nieren- fördert oxidativen und nitrosativen Stress durch lindert oxidativen und nitrosativen Stress durch steine, Osteoporose oder Schlaganfall vorzu- Aktivierung von NADPH-Oxidase und Superoxid- Hemmung von NADPH-Oxidase und Superoxid- beugen bzw. sie zu vermindern oder zu ver- Radikal-Bildung Radikal-Bildung zögern“ (Übersetzung des Autors) [29]. versteift das Endothel durch verminderte NO-Syn- macht das Endothel weicher durch normale NO- these (→ endotheliale Dysfunktion) Synthese Kalium ist v. a. für die intrazelluläre Ent- säuerung essenziell. Nur die akute Azidose fördert die Entstehung von Nierensteinen schützt die Nieren und senkt die renale Ammoni- akbildung bewirkt eine Hyperkaliämie. Bei einer chro- fördert eine leichte metabolische Azidose gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus nisch latenten Azidose verarmen die Zellen an Kalium und die Blutwerte zeigen norma- fördert die Fibrosierung von Herz, Nieren und Gefäßen (Aldosteron-abhängig) le Kaliumwerte an [30]. Für die Praxis ist un- bedingt darauf zu achten, dass Patienten mit verstärkt altersbedingte Abnahme der Gedächtnis- reduziert altersbedingte Abnahme der Gedächt- leistung nisleistung kaliumausscheidenden Diuretika gut mit erhöht das Osteoporoserisiko verringert Kalziumabbau aus dem Knochen und Kalium versorgt werden. Eine Kalium-Sup- die renale Kalziumausscheidung plementierung konnte in einer großen Stu- hemmt die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe steigert die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe die der Harvard-Universität das Schlagan- fallrisiko um 64 % senken [31]. erniedrigt Zellmembranpotenzial und intrazellulä- erhöht Zellmembranpotenzial und intrazelluläres res Magnesium, erhöht intrazelluläres Natrium Magnesium, senkt intrazelluläres Kalzium Natrium wird viel zu viel und v. a. als und Kalzium Kochsalz aufgenommen, das das ebenso intrazellulär erhöhtes Natrium und erniedrigte intrazellulär normales Kalium und normale Mem- schädliche Chlorid mitliefert. Das Natrium- Membranpotenziale sind prokanzerogen branpotenziale sind antikanzerogen Kalium-Verhältnis beeinflusst die Memb- fördert die Insulinresistenz verbessert Insulinsensitivität ranpotenziale und den Blutdruck. Während fördert die Ödembildung in Zellen und im Binde- fördert die Diurese Kalium nach aktuellen Erkenntnissen das gewebe Endothel „weich“ macht und das Schlagan- wird im Bindegewebe eingelagert, fördert über fördert die Natriumausscheidung und wirkt des- fallrisiko stark senkt, versteift Natriumchlo- VEGF-C die Lymphangiogenese, Entzündungspro- sen Einlagerung im Bindegewebe entgegen zesse und möglicherweise die Metastasierung rid das Endothel [32–34]. – Dies ist nur ei- ner von vielen der blutdruckerhöhenden fördert Autoimmunerkrankungen Mechanismen von Kochsalz. erhöht das Magenkrebsrisiko Tab. 2 50 Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
Säure-Basen-Dysbalance Wissen zkm Die gesundheitliche Bedeutung des Natrium- Kalium-Verhältnisses Die BioMed-Klinik ist ein onkologisches Akutkranken- Tab. 2 fasst die wissenschaftlich belegten negativen Effekte eines haus im heilklimatischen Kurort Bad Bergzabern im übermäßigen Verzehrs von Natrium (v. a. Natriumchlorid) s owie Süden der Pfalz. Mit 100 Betten sind wir eine der größten die positiven Effekte einer kaliumreichen Ernährung (insbeson- Kliniken für komplementäre Onkologie in Deutschland dere von b asischen Kaliumverbindungen wie Kaliumzitrat aus und behandeln in unserer Hyperthermie-Abteilung nationale und internationale Patienten. Wir suchen zum Gemüse, Kräutern, Obst) zusammen. nächstmöglichen Zeitpunkt einen Magnesium und Kalzium Magnesium wirkt synergistisch mit Kalium und ist essenziell für Insulinsensitivität, Energiestoffwechsel, Nerven, (Herz-)Muskeln Chefarzt (m/w/d) und Knochen. Durch die industrielle Landwirtschaft und die Le- Als ein von den gesetzlichen Krankenkassen anerkanntes Autoren-PDF für private Zwecke des Autors bensmittelverarbeitung ist der Magnesiumgehalt unserer Le- Krankenhaus kommt der Großteil unserer Patienten bensmittel deutlich gesunken. Zusätzlich sind unsere Essge- aus Deutschland, als Chefarzt betreuen Sie jedoch vor wohnheiten dafür verantwortlich, dass wir zu wenig Magnesium allem unsere privaten und internationalen Patienten, – auch im Verhältnis zu Kalzium – aufnehmen. In Gemüse und die aus den USA, der EU aber auch anderen Staaten Obst liegen Kalzium und Magnesium im Verhältnis von 3:2 vor, stammen. in Kuhmilch von 10:1. Ihr Profil: Kalzium ist das essenzielle Knochen-, Zahn- und Muskelmi- neral. Kalzium sollte am besten als Kalziumzitrat oder -laktat mit K Anerkennung als Facharzt mit entsprechender max. 500 mg Kalzium pro Portion sowie zusammen mit Magne- Zusatzbezeichnung/Weiterbildung für die Onkologie/ sium und den Vitaminen D3 und K2 aufgenommen werden. Die Hämatologie und einer aufgeschlossenen Einstellung Vitamine agieren synergistisch bei der Einlagerung von Kalzium zur komplementären Medizin in die Knochen (Bildung und Aktivierung von Osteocalcin) und K Deutsch und Englisch fließend in Wort und Schrift, wirken somit der Ablagerung von Kalzium in den Gefäßwänden weitere Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil entgegen [36]. K Teamfähigkeit und wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeiter/-innen des Hauses, aber auch Empfehlungen für einen ausgeglichenen Führungseigenschaften und Konsensfähigkeit Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt K Als Repräsentant der BioMed-Klinik können Sie Insbesondere bei Medikamenteneinnahme, Niereninsuffizienz überzeugend vortragen, um das vorhandene Netz- und älteren Patienten können komplexe Störungen des Mineral- werk mit niedergelassenen Kolleginnen/Kollegen stoff- und Säure-Basen-Haushalts vorliegen. Über die Therapie und anderen Kliniken zu pflegen und auszubauen entscheidet die Beurteilung der individuellen Situation anhand der Elektrolyte in Serum und Hämatokrit-korrigiert im Vollblut. Unser Profil: Nur letztere ist in der Lage, Aussagen über die äußerst wichtigen K Seit 30 Jahren anerkanntes Therapiekonzept mit intrazellulären Konzentrationen insbesondere von Kalium und hervorragendem internationalem Ruf Magnesium zu treffen. K Als Chefarzt haben Sie sehr gute Möglichkeiten zur Zur Erhaltung der Homöostase eignet sich generell am besten Verwirklichung Ihrer beruflichen Vorstellungen eine pflanzenbetonte Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Kräu- K Umfangreich ausgestattetes Labor und zahlreiche tern, Hülsenfrüchten und Nüssen. Diese liefert reichlich Zitrate, Hyperthermiegeräte (regionale Tiefenhyperthermie, Kalium, Kalzium und Magnesium. Reduziert werden sollten säu- Ganzkörperhyperthermie, Oberflächenhyperthermie, rebildende Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Käse, Brot, Salz, Perfusionshyperthermie) und damit exzellente koffeinhaltige Erfrischungsgetränke und Fertigprodukte. Bei ein- diagnostische und therapeutische Voraussetzungen seitiger Ernährung, Sport und ab dem 50. Lebensjahr sind ggf. die K Palliativmedizin, Psychologie und Physiotherapie zur Einnahme von Vitamin D3, Vitamin K2 sowie eines kaliumreichen Abrundung unseres medizinischen Angebotes Zitrat-Basenpulvers wichtig, insbesondere wenn schon Hinwei- Die Dotierung für diese anspruchsvolle Aufgabe wird frei se auf eine erniedrigte Knochendichte vorliegen. Ähnlich essen- verhandelt. ziell sind regelmäßige Bewegung, tiefe Bauchatmung, Phasen der Regeneration und ausreichend guter Schlaf. Die Stadt Bad Bergzabern verfügt über ein Schulzentrum, Weitere Literatur in einem ausführlichen Artikel unter: www. eine Therme, vielfältige kulturelle Angebote und darüber DrJacobsInstitut.de ▬ hinaus über eine sehr gute Verbindung in das Ober- zentrum Karlsruhe. Die äußerst reizvolle Umgebung an Interessenkonflikt: Der Autor ist Gesellschafter der Dr. Jacob’s Medical der Deutschen Weinstraße bietet höchsten Freizeitwert. GmbH. Online zu finden unter Ihre Bewerbung mit vollständigen Unterlagen http://dx.doi.org/10.1055/a-0705-1458 senden Sie bitte an die BioMed-Klinik Betriebs-GmbH – Geschäftsführerin Elke Walther – Tischbergerstr. 5 + 8, 76887 Bad Bergzabern oder per E-Mail an Nicole Beer: n.beer@biomed-klinik.de
zkm Wissen Säure-Basen-Dysbalance Literatur me and resistant hypertension. Prog Cardiovasc Sulfate. 2005; https://doi.org/10.17226/10925 Dis 2010; 52 (5): 401–409 (abgerufen am 17.04.2018) 1 Frassetto L, Morris RC, Jr, Sellmeyer DE et al. Diet, evolution and aging – the pathophysiologic 16 Juraschek SP, Miller ER, 3 rd, Weaver CM et al. 30 Gennari FJ, Cohen JJ. Role of the kidney in potas- effects of the post-agricultural inversion of the Effects of sodium reduction and the DASH diet sium homeostasis: lessons from acid-base distur- potassium-to-sodium and base-to-chloride ratios in relation to baseline blood pressure. J Am Coll bances. Kidney Int 1975; 8 (1): 1–5 in the human diet. Eur J Nutr 2001; 40 (5): 200– Cardiol 2017; 70 (23): 2841–2848 31 Ascherio A, Rimm EB, Hernán MA et al. Intake 213 17 Sluka KA, Winter OC, Wemmie JA. Acid-sensing of potassium, magnesium, calcium, and fiber 2 Remer T, Manz F. Paleolithic diet, sweet potato ion channels: A new target for pain and CNS and risk of stroke among US men. Circulation eaters, and potential renal acid load. Am J Clin diseases. Curr Opin Drug Discov Devel 2009; 12 1998; 98 (12): 1198–1204 Nutr 2003; 78 (4): 802–803; author reply 803– (5): 693–704 32 Oberleithner H, Riethmuller C, Schillers H et al. 804 18 Scialla JJ et al.; African American Study of Kidney Plasma sodium stiffens vascular endothelium 3 Sundelacruz S, Levin M, Kaplan DL. Role of Disease and Hypertension Study Group. Net and reduces nitric oxide release. Proc Natl Acad membrane potential in the regulation of cell endogenous acid production is associated with a Sci U S A 2007; 104 (41): 16 281–16286 proliferation and differentiation. Stem Cell Rev faster decline in GFR in African Americans. Kid- Autoren-PDF für private Zwecke des Autors 33 Oberleithner H, Callies C, Kusche-Vihrog K et 2009; 5 (3): 231–246 ney Int 2012; 82 (1): 106–112 al. Potassium softens vascular endothelium and 4 Vormann J, Goedecke T. Acid-base homeostasis: 19 Mirmiran P, Yuzbashian E, Bahadoran Z et al. increases nitric oxide release. Proc Natl Acad Sci latent acidosis as a cause of chronic diseases. Dietary acid-base load and risk of chronic kidney U S A 2009; 106 (8): 2829–2834 Schweiz Zschr GanzheitsMedizin 2006; 18 (5) disease in adults: Tehran Lipid and Glucose Stu- 34 Jayedi A, Ghomashi F, Zargar MS et al. Dietary dy. Iran J Kidney Dis 2016; 10 (3): 119–125 sodium, sodium-to-potassium ratio, and risk of 5 Luft FC, Zemel MB, Sowers JA et al. Sodium bicarbonate and sodium chloride: effects on 20 Banerjee T, Crews DC, Wesson DE et al. Dietary stroke: A systematic review and nonlinear dose- blood pressure and electrolyte homeostasis in acid load and chronic kidney disease among response meta-analysis. Clin Nutr 2018; doi: normal and hypertensive man. J Hypertens adults in the United States. BMC Nephrol 2014; 10.1016/j.clnu.2018.05.017 1990; 8 (7): 663–670 15: 137 35 Jacob LM. Dr. Jacobs Weg des genussvollen Ver- 6 Krupp D, Shi L, Remer T. Longitudinal relation- 21 Lemann J, Jr., Bushinsky DA, Hamm LL. Bone zichts: Die effektivsten Maßnahmen zur Präventi- ships between diet-dependent renal acid load buffering of acid and base in humans. Am J Phy- on und Therapie von Zivilisationskrankheiten. 3. and blood pressure development in healthy siol Renal Physiol 2003; 285 (5): F811–832 Aufl. Heidesheim am Rhein: Nutricamedia; 2013 children. Kidney Int 2014; 85 (1): 204–210 22 Nagai T, Anzai T, Kaneko H et al. Impact of sys- 36 Schurgers LJ, Barreto DV, Barreto FC et al. The 7 Jehle S, Zanetti A, Muser J et al. Partial neutrali- temic acidosis on the development of malignant circulating inactive form of matrix gla protein is zation of the acidogenic Western diet with potas- ventricular arrhythmias after reperfusion therapy a surrogate marker for vascular calcification in sium citrate increases bone mass in postmeno- for ST-elevation myocardial infarction. Circ J chronic kidney disease: a preliminary report. Clin pausal women with osteopenia. J Am Soc Neph- 2010; 74 (9): 1808–1814 J Am Soc Nephrol 2010; 5 (4): 568–575 rol 2006; 17 (11): 3213–3222 23 Rabenberg M, Mensink GBM. Obst- und Gemü- 8 de Vasconcellos K, Skinner DL. Hyperchloraemia sekonsum heute. Robert Koch-Institut Berlin, is associated with acute kidney injury and morta- Hrsg. GBE kompakt 2011; 2 (6). www.rki.de/ lity in the critically ill: A retrospective observatio- gbe-kompakt (Stand: 01.09.2011) nal study in a multidisciplinary intensive care 24 Eaton SB, Eaton SB, 3 rd, Konner MJ. Paleolithic unit. J Crit Care 2018; 45: 45–51 nutrition revisited: a twelve-year retrospective 9 Barker ME. 0.9 % saline induced hyperchloremic on its nature and implications. Eur J Clin Nutr acidosis. J Trauma Nurs 2015; 22 (2): 111–116 1997; 51 (4): 207–216 10 Kendrick J, Kestenbaum B, Chonchol M. Phos- 25 Willcox B, Willcox C, Todoriki H et al. Caloric phate and cardiovascular disease. Adv Chronic restriction, the traditional Okinawan diet, and Kidney Dis 2011; 18 (2): 113–119 healthy aging: the diet of the world’s longest- lived people and its potential impact on morbidi- 11 Maurer M, Riesen W, Muser J et al. Neutralizati- ty and life span. Ann NY Acad Sci 2007; 1114: on of Western diet inhibits bone resorption inde- 434–455 Dr. med. Ludwig Manfred Jacob pendently of K intake and reduces cortisol secre- 26 Mancilha-Carvalho Jde J, Souza e Silva NA. The Dr. Jacobs Institut tion in humans. Am J Physiol Renal Physiol 2003; Yanomami Indians in the INTERSALT study. Arq Egstedterstr. 46 284 (1): F32–40 Bras Cardiol 2003; 80 (3): 289–300 55262 Heidesheim am Rhein 12 Sowers JR, Whaley-Connell A, Epstein M. Narra- E-Mail: info@drjacobsinstitut.de tive review: the emerging clinical implications of 27 Intersalt Cooperative Research Group. Intersalt: www.drjacobsinstitut.de the role of aldosterone in the metabolic syndro- an international study of electrolyte excretion me and resistant hypertension. Ann Intern Med and blood pressure. Results for 24 hour urinary Ludwig Manfred Jacob (*1971) erforscht die 2009; 150 (11): 776–783 sodium and potassium excretion. BMJ 1988; 297 Therapie und Prävention von Wohlstandserkran- 13 Chhokar VS, Sun Y, Bhattacharya SK et al. Hy- (6644): 319–328 kungen durch Veränderungen der Ernährungs- perparathyroidism and the calcium paradox of 28 Deutsche Gesellschaft für Ernährung. DGE aktu- und Lebensweise. Hierzu hat er zahlreiche Fach- aldosteronism. Circulation 2005; 111 (7): 871– alisiert die Referenzwerte für Natrium, Chlorid artikel und zwei Fachbücher verfasst: „Prostata- 878 und Kalium. Presseinformation der Deutschen krebs-Kompass“ und „Dr. Jacobs Weg“ auf Basis Gesellschaft für Ernährung e. V. vom 03.01.2017. von 1400 zitierten Studien. 14 Messaoudi S, Jaisser F. Aldosterone and the https://www.dge.de/presse/pm/dge-aktualisiert- mineralocorticoid receptor. Eur Heart J 2011; 13 die-referenzwerte-fuer-natrium-chlorid-und-kali- (Suppl B): B4–B9 um/ (abgerufen am 18.04.2018) 15 Whaley-Connell A, Johnson MS, Sowers JR. 29 Institute of Medicine. Dietary Reference Intakes Aldosterone: role in the cardiometabolic syndro- for Water, Potassium, Sodium, Chloride, and 52 Jacob LM. Mineralstoff- und Säure-Basen-Dysbalance als Risikofaktor für Wohlstandserkrankungen. zkm 2018; 6: 46–52
Sie können auch lesen