Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwick-lungsstrategie der Region Maloja - Anträge und Behandlung - Region ...
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Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwick- lungsstrategie der Region Maloja Anträge und Behandlung Detailbericht. Überarbeitete und am 17. Dezember 2020 von der Präsidentenkoferenz Maloja genehmigte Version 17. Dezember 2020
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja 1 Ausgangslage 3 1.1 Standortentwicklungsstrategie und Regionalpolitik ..................................... 3 1.2 Vorgehen zur Aktualisierung der Standortentwicklungsstrategie ................ 4 2 Öffentliche Mitwirkung 5 2.1 Ablauf und Eckdaten zur öffentlichen Mitwirkung ....................................... 5 2.2 Möglichkeit zur Stellungnahme zum Mitwirkungsbericht ............................ 5 3 Mitwirkungsbericht im Detail 5 3.1 Regionale Standortentwicklungsstrategie 2020 – Zusammenfassung der Strategie ........................................................................................................ 6 3.1.1 Einleitung und Ausgangslage (Kapitel 1) ....................................................... 6 3.1.2 Vision, Leitsätze (Kapitel 2.1) ........................................................................ 8 3.1.3 Chancen der Region (Kapitel 2.2. und 2.3) ................................................. 10 3.1.4 Stossrichtungen (Kapitel 3.1 – 3.3) ............................................................. 14 3.1.5 Methodik der Strategiearbeit (Kapitel 4) .................................................... 17 3.2 Projektportfolio .......................................................................................... 18 3.2.1 Allgemeine Bemerkungen und Ergänzungen.............................................. 18 3.2.2 Folie 8 (die top Chancen der Region Maloja aus heutiger Sicht) ................ 22 3.2.3 Folien 11 und 12 (Übersicht Projekte) ........................................................ 23 3.2.4 Folie 14 (Raumbezogene Regionalplanung Tourismus (TGK)) .................... 24 3.2.5 Folie 15 (Masterpläne Tourismus) .............................................................. 25 3.2.6 Folie 16 (Masterplan Gesundheitstourismus) ............................................ 26 3.2.7 Folie 17 (Engadin Airport) ........................................................................... 26 3.2.8 Folie 18 (Hahnenseebahn) .......................................................................... 27 3.2.9 Folie 20 (Smart Destination) ....................................................................... 28 3.2.10 Folie 21 (Innere Verkehrserschliessung) ..................................................... 29 3.2.11 Folie 22 (Langsamverkehr).......................................................................... 31 3.2.12 Folie 23 (Verkehrserschliessung nach Aussen) ........................................... 31 3.2.13 Folie 24 (Diavolezza als Ausflugsberg) ........................................................ 32 3.2.14 Folie 25 (Regionales Event- und Veranstaltungshaus) ............................... 32 3.2.15 Folie 26 (Regionale Energie-, Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie) ........... 33 3.2.16 Folie 30 (Ultraschnelles Internet mit Hochbreitbandversorgung) .............. 34 3.2.17 Folie 31 (Regionale Bildungsstrategie) ....................................................... 34 3.2.18 Folie 32 (Interkantonaler Finanzausgleich) ................................................. 34 3.2.19 Folie 34 (Eissportzentrum) .......................................................................... 34 3.2.20 Folie 35 (Integration und Mitbestimmung Zweitwohner) .......................... 35 3.2.21 Folie 39 (Charterflüge) ................................................................................ 35 3.2.22 Folie 40 (Signalbahn St. Moritz) .................................................................. 35 3.3 Chartset ...................................................................................................... 36 3.4 Generelle Anträge und Hinweise ................................................................ 38 2
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja 1 Ausgangslage 1.1 Standortentwicklungsstrategie und Regionalpolitik Der Bund hat dem Kanton Graubünden die Umsetzung der Regionalpolitik übertragen. Im Kanton Graubünden erfolgt dies in elf administrativen Regionen. Das Regionalmanagement der Region Maloja steht auf folgender Basis: Bundesgesetz über Regionalpolitik vom 6. Oktober 2006 (BGR) Gesetz über die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in Graubünden (GWE) Verordnung über die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in Graubünden (VWE) Leistungsvereinbarung der Region Maloja mit dem Kanton Graubünden Leistungsvereinbarungen der Standortgemeinden mit der Region Maloja Darüber hinaus bilden kommunale, kantonale und nationale Gesetze, die direktdemokratischen Prozesse und die Gemeindeautonomie sowie die Einsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten auf der Ebene von konkreten Vorhaben und Projekten die Rahmenbedingungen, in die sich regionale Zielsetzungen und Vorhaben einfügen. Mit der Entwicklung der Agenda 2030 nahm der Kanton Graubünden seine regionalpolitischen Aufgaben wahr. In diesem Zuge wurden 2015 erstmals regionale Standortentwicklungsstrategien (nachfolgend «rSES») entwickelt. Gemäss der entsprechenden Verordnung umfassen regionale Standortentwicklungsstrategien unter den entsprechenden Gemeinden abgestimmte Massnahmen für deren wirtschaftliche Entwicklung. Beiträge und Darlehen an Vorhaben zur Standortent- wicklung können gewährt werden, wenn dadurch die Attraktivität oder Wettbewerbsfähigkeit erhöht wird und damit Grundlagen geschaffen werden, damit Unternehmen Wertschöpfung und attraktive Arbeitsplätze schaffen können. Eine Teilrevision des GWE, welche 2019 von der Regierung vorgelegt und anschliessend vom Grossen Rat des Kantons Graubünden 2020 beraten wurde, sieht eine Neukonzeption des Regionalmanagements vor. Dabei sollen auch die «rSES» an Bedeutung gewinnen: Sie dienen künftig als verbindliches Steuerungs- und Planungsinstrument, das dem Kanton bei der Vergabe von Fördermitteln im Bereich der Regionalpolitik als Orientierung dient. Demnach werden künftig Vorhaben von öffentlich-rechtlichen Trägerschaften nur gefördert, wenn sie regional abgestimmt und in der «rSES» enthalten sind. Als Folge der Revision des GWE und hinsichtlich der NRP-Periode ab 2024 sind dem Kanton aktualisierte Standortentwicklungsstrategien vorzulegen, wobei die Verantwortung für die Weiterentwicklung bei den Regionen liegt und der Kanton diese zur Kenntnis nimmt. 3
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja 1.2 Vorgehen zur Aktualisierung der Standortentwicklungsstrategie Die Aktualisierung der «rSES» von 2015 erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren, welches die enge Abstimmung mit den Gemeinden sowie die öffentliche Mitwirkung sicherstellte (vgl. Abbildung). Beauftragt durch die Präsidentenkonferenz hat die Geschäftsstelle der Re- gion Maloja am 7. Januar 2020 eine Arbeitsgruppe eingesetzt und ein Mandat an die Hanser Consulting AG vergeben, um die bestehende «rSES» von 2015 zu überarbeiten. Die Aktuali- sierung der «rSES» beinhaltete die Klärung folgender Fragen: Ist die bestehende Standortentwicklungsstrategie weiterhin gültig oder braucht es in- haltliche Anpassungen, Präzisierungen? Wie kann man sicherstellen, dass die Strategie soweit operationalisiert wird, dass sie auch von der Region, den Gemeinden und dem Kanton als Instrument optimal genutzt werden kann? Welches sind die wichtigsten Projekte der Standortentwicklung für die Region Maloja in den nächsten 5 - 10 Jahren? Welche Projekte sind zu priorisieren und wer ist für das «Vorantreiben» dieser Pro- jekte zuständig? Welches sind die nächsten Schritte dieser Projekte? Wie kann ein Prozess installiert werden, welcher hilft, dass die Standortentwicklungsstrategie aktuell bleibt und die Projekte auch effektiv vorangetrieben werden? Zunächst erfolgte eine Überprüfung der bestehenden «rSES» durch die Arbeitsgruppe. Diese Arbeiten wurden durch die Corona-Pandemie und die entsprechen- den Einschränkungen während des Lockdowns erschwert. Dennoch war die Überarbeitung der regionalen Standortentwicklungsstrategie im Frühling 2020 plan- mässig fortgeschritten, so dass die Standortgemeinden der Region Maloja eingeladen waren, sich zum Entwurf der aktualisierten Regionalstrategie vernehmen zu lassen. Die Gemeinden machten regen Gebrauch davon und brachten sich ein. Auf dieser Basis wurden die Strategiedokumente nochmals überarbeitet und am 16. Juli 2020 der Präsidentenkonferenz vorgelegt, welche sie einstimmig genehmigte. Es wurde zudem entschieden, die vorläufigen Strategiedokumente zwecks öffentlicher Mitwirkung zu publizieren. Der vorliegende Mitwirkungsbericht fasst die Ergebnisse der öffentlichen Mitwirkung zusammen. Nach der erneu- ten Überarbeitung werden die Strategiedokumente von der Präsidentenkonferenz final genehmigt und schliesslich publiziert und dem Kanton Graubünden zur Kenntnisnahme übergeben (noch ausstehend). Die aktualisierte Standortentwicklungsstrategie dient dem Regionalmanagement und der Regionalentwicklung fortan als Arbeitsinstrument. Die Gesamtverantwortung für die «rSES» liegt bei der Präsidentenkonferenz, ebenso die Genehmigung von Projekten und Entscheide über Budgets und Mandate. Weitere Details zu den Zuständigkeiten und zur Strategiearbeit rund um die «rSES» sind im Dokument «Regionale Standortentwick- lungsstrategie» zu finden. Die aktuelle Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja umfasst drei Dokumente: Chartset: Zusammenstellung von statistischen Auswertungen, welche die Entwicklungen in der Region Maloja in verschiedenen Bereichen mit Zahlen und Fakten abbilden. Zusammenfassung der Strategie: Textdokument, welches die Strategie der Region Maloja inkl. Vision, Chancen und Stossrichtungen beschreibt Projektportfolio: Katalog an konkreten Vorhaben und Projekten mit regionaler Relevanz, die der Umsetzung der Strategie dienen und von den Gemeinden eingebracht und ergänzt wurden. Das Projektportfolio ist das zentrale Umsetzungsinstrument, welches durch das Regionalmanagement in Zusammenarbeit mit einer von der Präsidentenkonferenz einzusetzenden Begleitgruppe jährlich aktualisiert und von der Präsidentenkonferenz genehmigt werden soll. 4
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja 2 Öffentliche Mitwirkung 2.1 Ablauf und Eckdaten zur öffentlichen Mitwirkung Bis zur Frist am 15. September 2020 gingen in der öffentlichen Mitwirkung 10 Beiträge von Organisationen und Institutionen sowie 5 Beiträge von privaten Personen – also insgesamt 15 Beiträge – ein. Der Gemeindevorstand St. Moritz gab in seinem Schreiben bekannt, die nun vorliegende und überarbeitete Regionale Standortentwicklungsstrategie zur Kenntnis zu nehmen. Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung erfolge daher durch den Gemeindevorstand keine weitere Ein- gabe an die Region Maloja. Aus diesem Grund sind keine darüber hinausgehenden Rückmeldungen der Gemeinde St. Moritz im vorliegenden Mitwirkungsbericht vermerkt. Die übrigen Anträge sind im nachfolgenden Bericht systematisch erfasst. Aufgrund der detaillierten Beiträge und um der Transparenz Genüge zu tun, wurden die Anträge und Hinweise im Wortlaut der mitwirkenden Parteien erfasst und thematisch geordnet (ab Kapitel 3). Vorschläge zur Behandlung der Anträge wurden durch die Geschäftsstelle und durch die Arbeitsgruppe erstellt. 2.2 Möglichkeit zur Stellungnahme zum Mitwirkungsbericht Die Präsidentenkonferenz beschloss an ihrer Sitzung vom 5. November 2020, den Gemeinden sowie den Personen und Organisationen, die sich im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung geäussert hatten, die Möglichkeit zu geben, bis zum 30. November 2020 zum Mitwirkungsbericht (Version 1 vom Oktober 2020) Stellung zu nehmen. Zu diesem Zweck wurde der vorläufige Bericht an diesen Interessenkreis versendet. Bei der Möglichkeit zur Stellungnahme handelte es sich um keine zweite öffentliche Mitwirkung, sondern um eine Vernehmlassung zum Mitwirkungsbericht selbst. Die Kommentare wurden daher auch nicht systematisch in einem zweiten Bericht erfasst und dienen ausschliesslich zur Präzisierung und Ergänzung des Mitwirkungsberichts und den dort festgehaltenen Entscheidungen. Es gingen insgesamt 6 Schreiben von Privaten, 2 Schreiben von Organisationen sowie 5 Schreiben von Gemeinden ein. Die vorliegende Fassung des Mitwirkungsberichts stellt eine überarbeitete Version dar. Sie wurde erneut durch die Arbeitsgruppe geprüft und wird nach der Genehmigung durch die Präsidentenkonferenz im Sinne einer offiziellen Antwort auf die Anträge der öffentlichen Mitwirkung publiziert. 3 Mitwirkungsbericht im Detail Aufgrund der teilweise sehr umfangreichen und konstruktiven Rückmeldungen hat sich das Regionalmanagement zugunsten der Transparenz entschieden, auf jegliche Konsolidierung / Zusammenfassung / Pauschalisierung zu verzichten. Die nachfolgende Spalte «Rückmeldung» enthält entsprechend Anträge oder Hin- weise der antragstellenden Partei. Die Spalte «Beantwortung und Behandlung» beinhaltet die Erklärung zur Behandlung durch das Regionalmanagement. 5
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja 3.1 Regionale Standortentwicklungsstrategie 2020 – Zusammenfassung der Strategie 3.1.1 Einleitung und Ausgangslage (Kapitel 1) Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung Die rSES aus dem Jahr 2015 wurde auf der Basis eines Auftrags des Kantons S: 2. Die Quellenbeschreibung ist sehr diffus. W.h. „Auftragsbearbeitung“? und basierend auf dem GWE vorgenommen. Die Einbettung und das Ziel der Es fehlt ein ausformulierter schriftlicher Auftrag seitens der Auftragsgeberin, rSES wurden einleitend in diesem Dokument erläutert und im Strategiedo- der Region Maloja: Wie lautete dieser konkret, welcher Umfang und wel- kument ergänzt. Die Quellen wurden jeweils bei den Darstellungen in den Forum Engadin cher Entscheidungstiefe wurde verlangt? - verschiedenen Dokumenten direkt vermerkt. Die Seite 3 zeigt lediglich die Zusammenfassung von zentralen Punkten. Auf eine ausführlichere Bewertung wird an dieser Stelle verzichtet. S. 3: Der Nachhaltigkeitsaspekt wird in der Strategie stärker verankert, in dem 1) der Tourismus wird pauschalisiert. Wäre nicht hier der Ort, zu schildern, die damit zusammenhängenden Themen in der strategischen Ausgangslage welcher Tourismus wünschenswert ist (Ruhe, schillernd, Kurzzeit, Stamm- ergänzt und bei Vision und Chancen sowie den Stossrichtungen der Standor- gäste, Sport)? Einfach so viel Umsatz wie möglich? Auch später werden vor tentwicklungsstrategie stärker gewichtet und ausgeführt werden. Im Pro- allem die Angebote isoliert beschrieben. jektportfolio ist nebst den Kategorien «Tourismus» und «Wohnen & Arbei- 5) Ausgangslage: zentrales Thema der rSES ist die Wertschöpfung. Wir ver- ten» eine separate Kategorie «Querschnittthema nachhaltige Entwicklung» missen die Nachhaltigkeit (ökologisch + ökonomisch + sozial). Der Klimawan- erstellt. del müsste hier und überall im Folgenden einbezogen werden. Die Erhaltung der Engadiner Landschaft (Stichwort Möblierung), auch die absehbaren Kon- Die Art des wünschenswerten Tourismus ist neu im Sinne eines qualitativen, sequenzen aus Covid19 sollten in unsere prospektiven Überlegungen ein- ganzjährigen Tourismus, der Hand in Hand mit den Nachhaltigkeitszielen ge- Forum Engadin fliessen. J hen soll, beschrieben. S. 5: Die Monokulturen Tourismus + Bau sind die Ursache für das Stottern (nicht „trotz…“). Der Tourismus stottert, weil er ausgelaugt ist, abgegriffen. Immer neue, noch innovativere Tourismusmodelle, wie in der Mode oder in der Spielzeugindustrie, nutzen sich ab. Die Berge verlieren laufend an Zau- ber Die Seite 5 zeigt wertneutral den Rückgang der Logiernächte und die Fre- (Nietzsche, Vico Torriani). Das Skifahren ist zu mechanisiert geworden: quenzen und Ersteintritte der Engadin St. Moritz Mountains AG als Indikato- Neuorientierung? Die Kultur lebt von Zyklen, die endlich sind (Gotik, Renais- ren der Tourismusentwicklung. Eine Wertung oder Begründung ist an dieser Forum Engadin sance, Barock); der Tourismus ist 150 Jahre alt und wird an Reiz verlieren. N Stelle nicht vorgesehen. S.6 Wohnen: Die Bevölkerungsabnahme folgte präzis auf das Ende des überzogenen Baubooms. Bildung (im Unterland) ist wichtiger geworden, „Heimat“ kommt abhanden. Die Pflege solcher Werte ist ein Thema, wenn Das Ziel dieses Absatzes ist, eine neutrale Beurteilung der Bevölkerungsent- man „diesen Trend brechen“ möchte. Die genannte „residentielle Ökono- wicklung vorzunehmen. Wir verzichten an dieser Stelle auf die Nennung von Forum Engadin mie“ gewinnt an Bedeutung. N einzelnen Gründen. S: 7: Schön, dass der Gehalt des Wortes „Zweitheimische“ erkannt wurde. Andernorts wird der kalte und magere Begriff „Zweitwohner“ verwendet. Die „weichen Faktoren“ Lebensqualität, natürliche Schönheit der Landschaft, Forum Engadin - Wird zur Kenntnis genommen. Integration oder Mitsprache werden angesprochen, aber leider reichlich 6
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung knapp. Immerhin wird der „wahrgenommenen Attraktivität“ die zentrale Rolle zugesprochen. Geld ist gut, Werte sind besser. Die Region erachtet es als nicht zielführend, die Anzahl Betten starr festzule- S. 5: Tourismus und Bauwirtschaft als Leitbranche: In den letzten Jahrzehn- gen und es liegt auch nicht in ihrer Kompetenz. Die Gemeinden können bei ten wurden in der Parahotellerie zu viele Betten gebaut. Antrag: Die ange- der Bewilligungspraxis und über die Raumplanung Einfluss nehmen. Ein regi- strebte Bettenzahl in der Region für die Hotellerie und für die Parahotellerie onales touristisches Gesamtprojekt soll zudem die Stossrichtungen und die Forum Engadin ist festzulegen N räumlichen Auswirkungen aufzeigen. Seite 3: Punkt 1: Der Tourismus, Beherbergung und Gastronomie hat sich in den letzten 3-4 Jahre erholt und wir in diesem Jahr voraussichtlich Rekorde schreiben. Punkt 2: Darf nicht überbewertet werden Punkt 3: Die Bauwirtschaft muss noch weiter gesundschrumpfen Punkt 4: Eine wertschöpfungsintensivere, tourismusnähere Dienstleistungs- wirtschaft brauchen wir nicht, wir sind teuer genug. Punkt 5: Zentrales Thema ist der Tourismus. Die Frage ist, was für ein Touris- mus soll unsere Region auch für die nächsten Generationen retten. Die Klimaerwarmung sollte bei allen Strategen angekommen sein; Verneiner bringen uns nicht weiter und wollen nur das Honorar einsacken und am Wo- chenende in die Karibik fliegen. Unsere immer noch zunehmende Mobilität, wird unsere Lebensgrundlagen, in den Alpen noch schneller als anderswo, Die Seite 3 zeigt lediglich die Zusammenfassung von zentralen Punkten. Auf zerstören; wir müssen auf den ÖV umsteigen und wir müssen als Kollektiv eine ausführlichere Bewertung wird an dieser Stelle verzichtet. Der Nachhal- lernen uns weniger zu bewegen; die Artenvielfalt in den Alpen, muss wieder tigkeitsaspekt wird in der Strategie jedoch an verschiedenen Stellen (Aus- zunehmen. Wir müssen die Mailänder und die Münchner davon überzeu- gangslage, Vision, Chancen, Stossrichtungen sowie im Projektportfolio) stär- Marcello Giovanoli gen, dass weniger Mobilität mehr Zukunft bedeutet. - ker verankert. Seite 3: Bei den wichtigsten Aussagen zur rSES fehlt die Grundlage unseres Erfolges im Engadin; die NATUR, unsere Umwelt, unsere Lebensgrundlage. Bei den wichtigsten Aussagen zur rSES muss daher das Thema Naturschutz, ressourcenschonender Umgang, sprich Suffizienz und Vorbeugung des Kli- mawandels erwähnt sein. Die Erhaltung unserer Lebensgrundlage MUSS das wichtigste werden. Wir können einen noch so guten Qualitätstourismus an- bieten, setzen wir JETZT nicht voll und ganz auf Nachhaltigkeit in allen Berei- chen, so verlieren wir früher als später Einheimische und Gäste und kom- mende Generationen leiden darunter. Wir müssen JETZT handeln. Das Com- Die Seite 3 zeigt lediglich die Zusammenfassung von zentralen Punkten. Auf mitment der Region, alles Erdenkliche zu tun, um die Auswirkungen des Kli- eine ausführlichere Bewertung wird an dieser Stelle verzichtet. Der Nachhal- mawandels zu minimieren muss gegeben sein. Ich bitte sie daher dies aufzu- tigkeitsaspekt wird in der Strategie stärker verankert. Die Nachhaltigkeit nehmen. Die Regionale Energie- Klima und Nachhaltigkeitsstrategie muss als und ihre Einbettung in nationale und kantonale Ziele und Gesetze sind in der Tanja Kreis Prio 1 angesehen werden und muss daher als wichtigste Aussage erfolgen. J Standortentwicklungsstrategie neu in der Ausgangslage umschrieben. 7
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung Seite 6: Luxustourismus? Das ist für das Oberengadin nicht zutreffend, Qua- litätstourismus jedoch schon. Bitte um Änderung überall in den Dokumen- Tanja Kreis ten. J Wird angepasst. Seite 7: Steuerliche Aspekte sowie attraktive Ausbildungs- und Karrieremög- lichkeiten sind nur einige der Kriterien, welche die Lebensqualität für Ein- und Zweitheimische in der Region bestimmen. Anmerkung: Dieser Satz ist ein Wiederspruch zu Aussage auf Seite 6, letzter Satz. «Fehlende Ausbil- dungs- und Karrieremöglichkeiten veranlassen, dass junge Einheimische das Tal verlassen» aber auf Seite 7 wird dieser Nachteil als Kriterium aufgeführt, dass «…attraktive Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten sind nur einige der Kriterien, welche die Lebensqualität für Ein- und Zweitheimische in der Region bestimmen. «Haben wir attraktive Ausbildungs- und Karrieremög- Attraktive Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bilden eine wichtige lichkeiten? Dann müssten auf Seite 6 andere Gründe stehen für den Wegzug Grundlage der Lebensqualität für die ansässige Bevölkerung. Die Formulie- von jungen Einheimischen. J rungen wurden angepasst. Generelle Anmerkungen zum Dokument «Zusammenfassung rSES 2030»: -Tourismusstrategie ESTM und VR ESTM hätten miteinbezogen werden müs- sen, bei Weiterentwicklung ist das sehr zu begrüssen - Eine Synchronität muss gewährleitet sein zwischen rSES, Tourismusstrate- gie, Entwicklung von Infrastrukturen (Gemeindestrategien). Klare Verant- wortungen und Rollenverständnisse müssen definiert werden! Eine Abstim- mung und Koordination ist auf vielen Ebenen notwendig, um gemeinsam zum Ziel zu gelangen. - Ebenfalls eine breitere Vertretung in Begleitgruppe (Seenregion hat in Be- gleitgruppe gefehlt) - Interessensabdeckung muss in Zukunft breiter sein in Begleitgruppe - Bei einer Weiterführung sollten Projektstatus integriert werden. Woran wurde gearbeitet, was bleibt stehen etc. Ein Controlling und Personen, die dieses Strategie leben/verfolgen muss gewährleistet sein! Bemerkungen zur Behandlung der Anträge werden unter den verschiede- - Der Nachhaltigkeit muss zugunsten einer langfristigen und lebenswerten nen, nachfolgenden Detailanmerkungen der Antragstellerin im Dokument Tanja Kreis Region Maloja mehr Gewicht verliehen werden J beantwortet (Wiederholungen). 3.1.2 Vision, Leitsätze (Kapitel 2.1) Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung «Wir bieten internationalen Luxustourismus auf höchstem Niveau und in ei- ner modernen Interpretation an.» weckt falsche Assoziation. Es soll nicht der Eindruck entstehen, man wolle den herkömmlichen «Pelzmanteltouris- mus» und ausschliesslich Gäste aus Asien erreichen. Qualitativ hochwertiger Engadin Mountains Tourismus ist das Ziel. J Wird zur Kenntnis genommen. Leitsatz wird angepasst. 8
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung Der Leitsatz «Wir bieten internationalen Luxustourismus auf höchstem Ni- veau und in einer modernen Interpretation an», stimmt nicht. Man setzt Gemeinde Celerina / nicht nur auf den Luxustourismus!! Zweimarkenstrategie muss berücksich- Tourismusrat tigt werden. J Wird zur Kenntnis genommen. Leitsatz wird angepasst. Die ESTM AG begrüsst die Formulierung einer Vision. «Region Maloja - eine der führenden Alpendestinationen und moderner Wohnstandort» empfeh- len wir im Sinne einer ambitionierten und inspirierenden Vision in «Region Maloja - eine der globalen Top-Ten Tourismus-Destinationen und moderner ESTM AG Wohnstandort» umzuformulieren. J Wird entsprechend angepasst. Die Chancen: Wiege des Wintertourismus, Luxus, Netzwerke, Innovation, Di- gitalisierung, werden genannt. Wieso nicht auch die «cleane» Umwelt? Clean Energy als Werbeargument. Reine Luft, Lichtfülle, Kühle, Weite, an der Quelle des europäischen Wasserspeichers. Diese könnten hier betont, Die Chancen durch Landschaft und Umwelt, auch im Zusammenhang mit Forum Engadin gepflegt und sogar vermarktet werden. J dem Klimawandel, sind unter den Chancen ergänzt. HGVs Oberengadin Bei den Leitsätzen zur Region Maloja in der Zusammenfassung der Strategie (Samedan-Bever, Pont- unter 2.1, sollen diese um einen Satz über die touristische Ausrichtung des Die Zweimarkenstrategie der ESTM ist die Basis für die touristische Entwick- resina, St. Moritz) Engadins gemäss der Zweimarkenstrategie der ESTM AG ergänzt werden J lung. Sie wird sinngemäss ergänzt. Das Thema Nachhaltigkeit wird stärker in der Strategie verankert. Das Pro- jektportfolio enthält Ideen, die der Nachhaltigkeit dienen (Langsamverkehr, Forum Engadin, Chris- Generell werden den Themen Landschaft, Nachhaltigkeit und Klimawandel Nachhaltigkeitsstrategie, Gebäudesanierungen usw.) und kann ergänzt wer- toph Moggi zu wenig Gewicht eingeräumt. J den, wenn konkrete Ideen vorhanden sind. Vision (Mission?) und Leitsätze sind ein eigenes Kapiteln der Ausgangslage sollte Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren systematisch aufgelistet werden. Ein separates Kapitel sollte den strategischen Zielen gewidmet sein; Strategische Ziele sind bei den Stossrichtungen (Kapitel 3.1 bis 3.3) formu- Christoph Moggi dabei sind auch Zielkonflikte anzusprechen (Ziele nicht gleich Chancen) N liert. Eigene Vision und Leitsatze: Wir bieten europäischen Tourismus auf höherem Niveau und in eine Um- weltgerechten, klimaneutralen Interpretation an. Wir wollen der ersten Destinationen der Alpen sein, welche den Klimawan- del, die Artenvielfalt und eine Reduktion der Mobilität auf Ihre Fahne schreibt. Wir wollen die Bevölkerung, unsere nationalen Forscher und unsere Touris- musschulen in diesen Prozess einbinden, und dafür sorgen, dass auch un- Marcello Giovanoli sere Enkel und Urenkel unsere intakte Natur bewirtschaften können. - Wird zur Kenntnis genommen. Gewünschte Änderung bei der Vision: «Die Region Maloja ist eine der führ- Die Vision ist mit folgendem Leitsatz ergänzt: «Wir sind einer langfristigen, endenden Alpendestinationen und ein moderner Wohnstandort, welcher nachhaltigen Entwicklung verpflichtet und berücksichtigen ökonomische, Tanja Kreis sich nachhaltig entwickelt.» J ökologische und soziale Ansprüche» Leitsätze, gewünschte Änderungen: - Ersatz von Luxustourismus durch Qualitätstourismus - Ergänzung «wir sind ein attraktiver Wohn -und Arbeitsort..:» - Neu: NEU z.B.: «Wir tragen Sorge zur Umwelt und Handeln nach den Ersatz des Begriffs Qualitätstourismus anstelle von Luxustourismus wird vor- Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Der Erhalt unserer Natur ist unsere wich- genommen, ebenso die Ergänzung «attraktiver Wohn- und Arbeitsort». Die Tanja Kreis tigste Aufgabe für eine erfolgreiche Zukunft der Region.» J Leitsätze wurden mit dem Nachhaltigkeitsaspekt ergänzt (siehe oben). 9
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja 3.1.3 Chancen der Region (Kapitel 2.2. und 2.3) Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung Grundsätzlich unterstützen wir die Aussage, dass der Tourismus die trei- bende Kraft in der Region Maloja ist. Wie generell die Gesellschaft ist insbe- sondere auch der Tourismus grossen Veränderungen aufgrund der Digitali- sierung unterworfen. Dieser unaufhaltbare Wandel ist mit einer klaren und getragenen «first mover-Strategie» über die ganze Destination als Chance zu Wird zur Kenntnis genommen. Die Region als First Mover im Bereich der Di- betrachten und unter dem Ansatz der SMART DESTINATION mit Massnah- gitalisierung und das Selbstverständnis als Smart Destination wird im Be- Engadin Mountains men und Projekten umzusetzen. J richt, wo sinnvoll, noch stärker betont. Die Begriffe Sommer- und Wintergeschäft beziehen sich nicht ausschliesslich auf Sport- und Outdooraktivitäten, sondern beinhalten auch beispielsweise Produkte in Kultur/Unterhaltung, Gastronomie und Beherbergung. Das Win- tergeschäft unterscheidet sich in punkto Gästesegmenten und touristischen Produkten nach wie vor stark vom übrigen Jahr. Die Begrifflichkeiten «Win- ter- und Ganzjahrestourismus» werden als zweckmässig erachtet, um diese Generell sind wir der Meinung, dass im Pt. 2.2.1 Chancen mit Fokus Touris- Unterscheidung zu gewährleisten. Outdoor- und Sportaktivitäten sind zwei- mus eher von OUTDOOR-SPORT/-AKTIVITÄTEN gesprochen werden sollte, fellos ein zentrales Thema in vielen Stossrichtungen der Region. Die Begriffe Engadin Mountains als vom klassischen Sommer-/Winter-Geschäft N werden, wo sinnvoll, ergänzt. Die Digitalisierung wurde zurecht als ein massgeblicher Trend in der Stan- dortentwicklung erkannt und in mehreren Projekten der Standortentwick- lungsstrategie aufgenommen. Die ESTM AG sieht die «Digitalisierung» der destinationsweiten touristischen Dienstleistungskette als einen elementa- Wird zur Kenntnis genommen. Auch der Kanton Graubünden sieht die Digi- ren Erfolgsfaktor für die zukünftige touristische Wertschöpfung. Die Stoss- talisierung als zentralen Trend und stellt daher ein spezifisches Förderpro- richtungen «Tourismus» und «residenzielle Ökonomie» sind überschnei- gramm zur Verfügung. Die Region sieht die Digitalisierung ebenfalls als zent- dend und die «residenzielle Ökonomie» hängt stark von der Stossrichtung rale Entwicklung und sorgt dafür, dass diese adäquat in der Strategie veran- ESTM AG Tourismus ab. - kert ist. a) Gesundheitstourismus kann gut sein, aber man hüte sich, die Medizin noch mehr als Business zu züchten. b) Im Zusammenhang mit der Fliegerei hätte die Petition gegen den Zaun und somit der Wunsch der Bevölkerung mindestens erwähnt werden müs- sen. Es muss angesichts der Popularität dieses Anliegens eine Strategie sein, die Sicherheit des Flugplatzes auch ohne Umzäunung zu garantieren. Trotz- dem sind regelmässige Flugverbindungen kein absolutes «No-Go». Es kommt auf das Wie an! Ein Linienflug pro Tag wäre denkbar, wenn auch an- gesichts der diversen Flugplatzkonkurse nur sehr zurückhaltend und be- scheiden. Die Charterflüge riskieren aus dem Ruder zu laufen, dienen (nur) dem Luxus. Die Anmerkungen werden zur Kenntnis genommen. Bezüglich Verkehrser- c) Immerhin wird das grosse Knowhow von Zweitheimischen lobend er- schliessung: Gemeindeverband ÖV (GVÖVOE) ist für die Präzisierung zustän- wähnt. Es darf aber nicht zur Milchkuh werden. Welche tourismusnahen dig. Dienstleistungen sind gemeint? Bezüglich Flugplatz: Die Anzahl potenzieller Flüge pro Tag ist von der Bewilli- d) Verkehrstechnische Verbesserungen werden gefordert: Nur die Eisen- gung auf Bundesebene und der gesetzlichen Basis abhängig und darüber bahn (z.B. Halbstundentakt) oder auch der Strassenbau? Rennbahnen für hinaus eine operative Entscheidung des Betreibers bzw. anderer zuständi- Kurzentschlossene? Breitstrassen für 40-Tönner? Transitachse München- gen Gremien (i.e. lnfrastrukturunternehmung Regionalflughafen Same- Forum Engadin Mailand? In der Augustsession 2020 des Grossen Rates sind diese Fragen - dan (INFRA) mit den Trägergemeinden). 10
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung durchdiskutiert geworden. Die Verkehrszunahme als unweigerliche Folge je- der Strassenverbesserung war dort eine Dauerklage. Verkehrsfreie Zonen werden in der rSES nur wenig erwähnt, Entschleunigung nicht thematisiert. Der Fokus muss vielmehr auch noch auf den alltäglichen Fuss- und Velover- kehr gelegt und mit dem öV koordiniert werden. Zudem müssen Fahrräder bei jedem öV-Anbieter (RhB, Engadin Bus und Postauto) permanent mittransportiert werden können. Forum Engadin S.10 Die Clusterdarstellung bzw. Überschneidungen der Tourismusthemen - Wird zur Kenntnis genommen. ist interessant. Die genannte Basis einer starken politischen Bindung zwi- schen Ein-und Zweitheimischen (nicht Zweitwohner!) muss aber zuerst noch aufgebaut werden! Gute Rahmenbedingungen zu schaffen ist eine politische Herausforderung, welche hohe Politkultur und einen tauglichen politischen Werkzeugkasten erfordert (Parlament). Dies fehlt im Oberengadin. Zur Erreichung der angestrebten Position ist es unerlässlich, die Priorisie- rung der umzusetzenden Massnahmen strikt an den Bedürfnissen der Gäste und Einwohner (sprich Kunden) auszurichten. Dieser Aspekt kommt in den vorliegenden Dokumenten zu wenig zum Tragen. Unter anderem auch da- her fehlen aus unserer Sicht in den aufgeführten Projekten wichtige The- men, wie: - Erstellung von Radwegen, um damit eine Verlagerung und Entflechtung des Langsamverkehrs in den Bereichen Freizeit und Pendeln zu erreichen - Das Bereitstellen einer Infrastruktur für Roadbiking im Kontext der Engadin Arena - Eine Ganzjahresssichere Strassenverbindung Maloja -Sils im Kontext der Verkehrserschliessung nach Aussen - Ganzjahresangebot im Bereich «Freestyle» (in- und outdoor) Bedürfnisorientierung wird in den Leitsätzen der rSES vermerkt; die rSES ori- - Die Schaffung eines Eventkompetenzzentrums im Kontext zu Konsolidie- entiert sich zudem an der Tourismusstrategie der ESTM AG. Anträge zu kon- rung, Optimierung und Fokussierung der in der Region ausgeprägten und kreten Projekten: Siehe Projektportfolio. Das Freestyle-Center wurde neu im ESTM AG anerkannten Event- und Veranstaltungskompetenz. J Projektportfolio aufgenommen. S.8 / Pt. 6 «Verstärkte Nutzung des Flughafens Samedan, indem Flugverbin- dungen geschaffen werden»: Die Bevölkerung hat sich diesbezüglich wiederholt kritisch gezeigt, kürzlich auch im Zusammenhang mit der Petition gegen einen Flugplatzzaun. Antrag: Der Flugbetrieb am Flugplatz Samedan wird nicht wesentlich ausgebaut. Auf ei- Terrafina nen Zaun um den Flugplatz wird verzichtet. - Wird zur Kenntnis genommen. S.9 / Pt. 2.3 Freizeitinfrastrukturen: Antrag: Neue Freizeitinfrastrukturen dürfen die Landschaft nicht ungebührlich belasten. Bei der Planung neuer Anlagen ist als Kompensation der Rückbau anderer Infrastrukturen zu prü- Wird zur Kenntnis genommen. Den Rahmen bilden die gesetzlichen Grund- Terrafina fen. - lagen (RPG, NHG, usw.). Im vorliegenden Zusammenfassung besteht ein Durcheinander der Begriffe und insbesondere die SWOT-Analyse ist sehr unübersichtlich und lücken- Hinweis zu den Begrifflichkeiten wird zur Kenntnis genommen und sinnge- haft. Die Hauptstärke der Region liegt sicher in der tollen Landschaft, dem mäss im Bericht präzisiert. Auf die Erstellung einer klassischen SWOT-Ana- Christoph Moggi angenehmen Klima und der Ruhe. Alle Ziele, welche diese Stärke gefährden, N lyse wird zugunsten eines chancenbasierten Ansatzes bewusst verzichtet. 11
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung sollten kritisch hinterfragt werden. Wie zum Beispiel beeinträchtigen ge- Das methodische Vorgehen ist zweckmässig, um auf konkrete Massnahmen plante Charterflüge die Ruhe in den Bergen? Schon heute stinkt es im Win- hinzuleiten (vgl. Projektportfolio). ter auf der Loipe dem Flugplatz entlang nach Kerosin. Hingegen Gesund- heitstourismus» passt gut zu diesen Stärken. Gefahren bestehen im Over- tourismus und der Abhängigkeit von gewissen Touristenkategorien. Was passiert bei einer Unterbrechung des internationalen Tourismus wegen ex- terner Einflüssen wie Finanz- oder politische Krisen, Vulkanausbrüche, Pan- demien, etc.? Eine fehlende Diversifikation ist zu vermeiden und die Schwei- zer Gäste als stabile Quelle zu erhalten. Tourismus: Die wiederholte Verknüpfung der Bauwirtschaft mit dem Touris- mus ist eine Gewerblerdoktrin (so im Stile: wenn es uns schlecht geht, dann geht es dem Tourismus auch schlecht; oder: wir sitzen im gleichen Boot). Eine weitere Gesundschrumpfung der immer noch aufgeblähten Bauwirt- schaft ist im Interesse des Tourismus. Der Nachteil des starken Franken muss mit einer intakten und vielfältigen Natur kompensiert werden. Die Gäste aus den USA und den übrigen Fernmärkten sollen in ihren eigenen Destinationen ihre Ferien verbringen. Corona kann uns auch hierzu helfen; die Mobilität muss reduziert werden und nicht angekurbelt werden! Die Bergbahnen müssen ihre Probleme selbst lösen oder ebenfalls redimensio- niert werden. Ob die normalen Skifahrer jeweils um 7.30 Uhr 30-80m breite, perfekt präparierte Pisten brauchen oder 20.- bis 30.-Fr günstigere Tages- karten bevorzugen ist fraglich. Auch die Luxusskitouristen brauchen die Menge und nicht leere Pisten und leere Bahnen. Die Sommersaison ist be- reits heute der Wintersaison ebenbürtig, siehe Chartset Seite 12. Der Unter- schied von etwa 50'000 Logiernächte wurde diesen Sommer egalisiert. Wird zur Kenntnis genommen. Den Rahmen bilden die gesetzlichen Grund- Schneekompetenz? Wir leben auch im Winter vor allem von der Landschaft, lagen (Persönlichkeitsrechte im ZBG; Handels- und Gewerbefreiheit in der Bilder mit Kunstschneeloipen,-Pisten auf erdigem Untergrund, bringen uns Bundesverfassung, NHG, RPG, usw.) sowie punkto Gästefokus die Touris- Marcello Giovanoli keine neue und treue Schweizergäste ins Engadin. - musstrategie der ESTM AG. Eigene Chancen mit Fokus auf Tourismus: 1. Wir erkennen den Klimawandel an und entwickeln Strategien und Mo- delle, welche die Ursache des Klimawandels (zunehmende Individualmobili- tät, Reduktion des Fleischkonsums) vermindern und Naturerlebnisse und Naturzusammenhänge vermitteln. 2. Wir verzichten bewusst auf die Nachfrage aus Asien und Amerika und wollen unsere Nachbarstädter (Mailänder, Münchner) bewusst ins OE zu- rückholen; sollte eine Flugverbindung nach London (oder anderen europäi- schen Städte) nicht rentieren, dann sollte der Flugplatz nicht künstlich oder mit öffentlichen Geldner am Leben erhalten werden. Wir verzichten zwi- schenzeitlich auf den Ausbau. Der Arbeitsmarktradius (für Unternehmen und Einwohner/innen) wird ver- kleinert, der ÖV wird ausgebaut. Die vielen Naturliebhaber des Engadins, vor allem unsere Schweizer Touris- Die eigenen formulierten Ziele werden dankend zur Kenntnis genommen. Marcello Giovanoli ten, wollen wir weiterhin an uns binden, indem wir bewusst klimafreundli- - Der Rahmen bildet insbesondere die Tourismusstrategie der ESTM AG. 12
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung che, artenvielfaltfördernde Projekte vorantreiben und den ÖV attraktiv be- halten und verbessern. - Vorbildliche Beherbergungsbetriebe sollen regional ausgezeichnet und in unserer Werbung verstärkt erwähnt werden. -Ökologische Aufwertungen sollen vermarktet werden und unseren Einsatz für die Natur soll aufzeigen, dass weniger, langfristig mehr ist. - Unsere Schneesportgebiete werden für ihre ökologischen Wiedergutma- chungen ausgezeichnet. -Neue Beherbergungsbetriebe dürfen die letzten Freiflachen des Engadins nicht beanspruchen, wir gehen behutsam mit unserem Naturgutboden um, es wird nur innerhalb der Bauzonen gebaut, die bestehenden Wege und Strassen werden bescheiden und nur dort wo es ökologisch sinnvoll ist er- weitert. - Uninteressante tourismusabhängige Infrastrukturen dürfen nicht ausgela- gert werden und sollen vermehrt von der Region finanziell entschädigt wer- den. - Die schon lange geforderte Eishalle ist vorrangig anzugehen. Ziel: - Junge einheimische Familien müssen ihren Lebensmittelpunkt in der Re- gion behalten können. Die Baugesetzte der einzelnen Gemeinden müssen harmonisiert und angepasst werden, um eben dieses Ziel zu erreichen. - Auf regionaler Ebene soll eine Wohnbaugenossenschaft mit eben diesem Ziel aufgebaut werden und durch die einzelnen Gemeinden unterstützt wer- den, sei dies mit Bauland oder mit finanziellen Garantieren. - Den nächsten Generationen muss eine intaktere Landschaft hinterlassen werden. Die Sünden der letzten 40 Jahre müssen mit Gegenmassnahmen (Revitalisierungen) und mit einer Abnahme der individuellen Mobilität, kom- Marcello Giovanoli pensiert werden. - Die eigenen formulierten Ziele werden dankend zur Kenntnis genommen. Chancen mit Fokus Tourismus: Punkt 2 ist zu streichen, welche Märkte wie bearbeitet werden müssen soll die Strategie der ESTM behandeln. Es ist ver- messen in einer rSES konkrete Märkte zu nennen. Punkt 6: Strategie der Region Maloja muss sein, die Sicherheit und die Grundlagen für ein Erhalt des Flughafens zu sichern, nicht aber, den Flugver- kehr zu fördern. Fluglärm und weitere Emissionen werden für viele Gäste ein Grund werden nicht mehr ins Engadin zu reisen. Unser Flughafen ist für eine kleine Anspruchsgruppe eine Chance für das Engadin (bringt Wert- schöpfung klar) aber ist auch eine grosse Gefahr. Es braucht klare Regulie- rungen und es darf nicht ausarten mit dem Flugverkehr. Landschaft-, Luft- verschmutzungen und Lärmemissionen müssen reduziert werden! CO2 Ab- gaben wichtig (Entscheid bis Herbstsession). Neuer Punkt: Nutzen der Chance der aktuellen Klimabewegung. Nachhaltig- Auf die Nennung von einzelnen Märkten wird verzichtet. Die Nachhaltigkeit keit wird ein immer wichtigeres Reisebedürfnis und ebenfalls bei der Wahl wird in geeigneter Weise in der Strategie verankert. Die Anmerkungen zum Tanja Kreis des Wohnstandorts. Das Engadin muss nachhaltig Zeichen setzen! Das Enga- J Flugverkehr werden zur Kenntnis genommen. 13
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung din will keine Cartouristen, kein Massentourismus! SLOW Tourism (Naturna- her Tourismus) ist das Stichwort! - Authentizität, Regionalität und Nachhal- tigkeit in allen Bereichen. Chancen mit Fokus Wohnen und Arbeiten (gewünschte Änderungen unter- strichen): 3. Entwicklung von neuen Dienstleistungen aus den Netzwerken der Touris- muswirtschaft, und damit Förderung von innovativen Start-ups und einer Der Vorschlag zur Formulierung bezüglich diversifizierte Wirtschaft wird diversifizierten Wirtschaftsstruktur. übernommen. Bezahlbarer Wohnraum ist wichtig für die Region als Wohn- => klar ist alles irgendwie mit dem Tourismus verbunden werden, aber ich und Lebensraum, es handelt sich aber in erster Linie um eine kommunale finde, um eben genau eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur zu fördern soll Aufgabe, die der Gemeindeautonomie untersteht und u.a. auch über die die Formulierung offengehalten werden. Schaffung von entsprechenden Zonen und im kommunalen räumlichen Leit- 5. Ausweitung des Arbeitsmarkt-Radius (für Unternehmen und für Einwoh- bild umgesetzt werden kann. Das Thema ist daher nicht Gegenstand der re- ner/innen) durch eine bessere verkehrstechnische Erreichbarkeit der Region gionalen Standortentwicklungsstrategie. Zur Sicherung von Arbeitsplätzen von ausserhalb. => Aussagen über Überlegungen wie Einheimische gewon- sind gute Rahmenbedingungen für Unternehmen wichtig. Derzeit ist der nen werden können fehlt, ebenfalls über bezahlbaren Wohnraum für Einhei- Tourismus als Branche der bedeutsamste Arbeitgeber; Projekte, die eine mische sowie der Sicherung und Förderung von Arbeitsplätzen im Engadin. Stärkung des Tourismus zur Folge haben, wirken sich positiv auf den Be- Tanja Kreis In diesen Themen gibt es ebenfalls viele Chancen! J stand von Arbeitsplätzen aus. Die Chancen sind aufgrund der gegenseitigen Befruchtung und nicht ein- Seite 9, Chancen mit Fokus Querschnittthemen: Warum fehlt dieses Kapitel? deutigen Trennung der Themenbereiche überschneidend. Sie werden neu in Seite 12 folgen Stossrichtungen, also sollte das Kapitel Chancen aufgeführt die Bereiche Tourismus, residenzielle Ökonomie und Querschnittsthema Tanja Kreis werden. J nachhaltige Entwicklung aufgeteilt. Seite 9, Cluster: Tourismus: statt Partizipation steigende Luxusnachfrage neue Märkte: Slow Tourismus. Entwicklung und Förderung von nachhalti- Vorschläge wurden teilweise übernommen und angepasst. Anstelle von Lu- gem Tourismus. (Anpassungen in allen Dokumenten etc.) xusnachfrage wurde in den Dokumenten generell der Begriff «Qualitätstou- Stärkung Sommer durch nationale und internationale Positionierung rismus» gewählt, der von ESTM vorgeschlagen wurde. Die Begrifflichkeiten Querschnittthemen: Nachhaltigkeit fehlt, muss aufgenommen werden: in der Cluster-Grafik wurden überarbeitet und der Begriff der Nachhaltigkeit Tanja Kreis Energie- Klima und Nachhaltigkeitsstrategie J aufgenommen. 3.1.4 Stossrichtungen (Kapitel 3.1 – 3.3) Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung Neue touristische Produkte (Pt. 2) ist einfach gesagt und sicher gerne will- kommen. Wir sind aber der Meinung, dass noch viel Potential bei Bestehen- den vorhanden ist. Ganz nach dem Zitat von Winston Churchill auf Seite 14 insbesondere bei jenen, welche eingeschlafen (z.B. Bike-Masterplan, Auffri- Die Hinweise und Projektideen werden zur Kenntnis genommen. schung von Themenwegen, …) oder noch nicht fertig entwickelt sind wie z.B. Die Region unterstützt die Vorhaben und ein gemeinsames Vorgehen von das Projekt www.winterolymp.ch als «best practice» Beispiel im Digitalen Destination und Bergbahnen. Die Vorhaben können im Projektportfolio auf- Angebotsbereich. Konkreter Wunsch der Beherberger, Bergbahnen und der genommen werden, wenn ein konkretes Vorhaben mit regionaler Relevanz Engadin Mountains Destination: Digitale Gästekarte inkl. ÖV. - beim Regionalmanagement eingebracht wird. S.11-13: Gute und neue Hotels sind tatsächlich nötig. Ob jedoch immer neue Bezüglich der Beherbergungsbetriebe wird auf Seite 10 festgestellt, dass Forum Engadin touristische Produkte besser sind, als gut erhaltene alte, fragen wir uns. Die J leistungsfähige Betriebe wichtig für einen prosperierenden Tourismus sind. 14
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung Übersättigung wurde oben bereits erwähnt. Marktbearbeitung besteht Dabei kann es sich um bestehende und um neue handeln. Mögliche Mass- nicht nur aus einem Werbebudget. Stammgäste wollen keine PR. nahmen der Region fokussieren sich auf gute Rahmenbedingungen für alle Ein regionales touristisches Gesamtkonzept TGK fehlt tatsächlich und be- Unternehmen sowie gezielte Anreize für neue Betriebe. dingt Das TGK wird als zentrales Instrument für die Weiterentwicklung der Region grosse Anstrengungen einer demokratisch breit abgestützten Tourismusor- erachtet. Zusammen mit der ESTM wird das Regionalmanagement die Um- ganisation. Demokratie ist anspruchsvoll. Die Vermeidung eines endlosen setzung an die Hand nehmen. Wunschkonzertes bedingt weises Planen der Fragestellungen. Die Anregungen der Antragssteller zum Thema Energie, Klima und Nachhal- Auch die «Engadin Arena» ist ein sehr hehres Ziel (erfüllbar?). tigkeitsstrategie werden zur Kenntnis genommen und in das Thema Nach- Flugplatz als Verkehrshub in Samedan? Man beachte die Anliegen der haltigkeit in der Strategie in geeigneter Weise und an verschiedenen Stellen Flugplatzpetition, die den Zaun als Aufhänger für ungehemmten Flugverkehr stärker verankert. befürchtet. Landschaft, Luftverschmutzung und Lärmimmissionen müssen die Fliegerei in Schranken halten. Die regionale Energie-, Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie verdient ein gan- zes Kapitel! Das ist zum alles dominierenden Thema geworden, welches re- gional geplant werden muss. Wertschöpfung muss diesem inzwischen un- tergeordnet werden! Auch im Projektportfolio schlägt sich dieses Thema viel zu mager nieder. Bravo für die Vorschläge zur Attraktivitätssteigerung für Zweitheimische, namentlich für die Willkommenskultur mit Mitspracherechten. Mitsprache motiviert, auch Einheimische. Das inspirierende Umfeld beinhaltet vor allem Forum Engadin die «weichen» Faktoren (s.o.) - Wird zur Kenntnis genommen. S. 11: Schneesportgebiete optimieren: Hier fehlt bezüglich der nachhaltigen Tourismusentwicklung der ökologische Aspekt, gemäss der Definition von Nachhaltigkeit: ökonomisch / ökologisch / sozial. Möglicherweise ist anstelle von «nachhaltig» auch «langfristig» ge- Terrafina meint J Formulierung wird angepasst. Raumbezogene Regionalplanung: Neue Infrastrukturen und/oder verstärkte Nutzung werden eher akzeptiert, wenn auch die Grenzen der Entwicklung Diese Frage muss mit den raumplanerischen Instrumenten sowie ergänzend festgelegt sind. Antrag: Es sind auch die Gebiete zu definieren, welche lang- mit einem regionalen touristischen Gesamtkonzept (noch zu erarbeiten) be- fristig geschützt sind, d.h. in welchen bezüglich neuen Infrastrukturen gar antwortet werden und ist nicht Gegenstand der Standortentwicklungsstra- Terrafina nicht geredet wird. N tegie. S.13 Nachhaltigkeit: Es fehlt die Feststellung, dass der Klimawandel durch die Förderung der Fernmärkte (USA, Asien) mit dem entsprechenden Flugverkehr verstärkt wird. Eine Kompensation durch die Förderung von Alternativenergien in der Region (Paradebeispiel Hotel Muottas Muragl) liesse sich auch touristisch vermarkten, indem sich die Region trotz Internationalität als umweltfreundlich positioniert. Antrag: Die durch den Flugverkehr versur- Der Vorschlag wird zu Kenntnis genommen. Die Region nimmt zum genann- sachte Belastung des Klimas wird durch die Förderung von Alternativener- ten Kompensationsmechanismus nicht Stellung. Der Vorschlag kann von Ge- Terrafina gien in der Region kompensiert. - meinden sowie den entsprechenden Leistungsträgern geprüft werden. «Das Ziel der Region Maloja muss es sein, den Kerntourismus –insbesondere Die touristischen Leistungsträger werden gem. Vorschlag nicht weiter spezi- die Beherbergungswirtschaft und die touristischen Leistungsträger...» => fiziert, ebenfalls wird bei der Erreichbarkeit auf «internationale Gäste» ver- Bitte Bergbahnen streichen. zichtet. Hingegen wird die Formulierung «neue touristische Produkte für die Tanja Kreis Es sind nicht NEUE Angebote nötig, bestehendes sollte besser vermarktet J Sommersaison» beibehalten. 15
Mitwirkungsbericht zur Regionalen Standortentwicklungsstrategie der Region Maloja Antragsteller Rückmeldung J /N Beantwortung und Behandlung werden, genutzt, Erhalten und saniert etc. Der Engadiner Gast muss nicht wie in Disneyland bespielt werden, ihm müssen Naturerlebnisse geschaffen werden und diese gibt es zu Erhalten. Unsere Berge müssen in Zukunft be- gehbar bleiben. Wichtige Studie die berücksichtig werden muss; Wandern 2040 https://www.wsl.ch/de/projekte/sicher-wandern-2040.html «siebtens ist die verkehrstechnische Erreichbarkeit für (internationale) Gäste zu verbessern.» => nicht nur internationale!! S. 11, Finanzierung: Wir haben im Engadin eine grosse Anzahl an Betrieben, welche saniert werden müssten/könnten, es muss nicht immer neu gebaut werden. Es sollten Rahmenbedingungen und attraktive Lösungen geschaffen werden, sowie finanzielle Mittel abgeholt werden können, um Betriebe zu unterstützen welche Sanierungen durchführen müssen, um so wieder marktgerechte Dienstleistungen anbieten zu können. Energiesanierungen lassen grüssen, wir haben Verpflichtungen gegenüber unseren nächsten Ge- nerationen, sowie vorerst gegenüber dem Kanton und Bund Massnahmen umzusetzen, welche die klimapolitischen Ziele verfolgen. Ebenfalls haben wir Die Finanzierungsproblematik stellt sich spezifisch in der Hotellerie aufgrund ein Raumproblem; daher bestehendes Nutzen und fördern! Bitte um Umfor- der Kostenstruktur in der Schweiz. Gebäudesanierungen sind separat zu the- mulierung von Absatz, dass Sanierungen nicht nur auf Beherbergungsbe- matisieren (vgl. Projektportfolio: regionale Energie, Klima- und Nachhaltig- Tanja Kreis triebe reduziert wird. N keitsstrategie). Der Wording-Vorschlag im Bereich der Bildungsangebote wird übernom- Seite 12, Stossrichtung 2, Wohnen und Arbeiten attraktiveren. Aufzählung: men. Die Stossrichtungen «Wohnen und Arbeiten» sowie «Querschnitts- Um dieses Potenzial zu nutzen, sind folgende Richtungen einzuschlagen: thema nachhaltige Entwicklung» zielen alle auf Themen ab, welche die Re- Wenn wir wollen das junge Einheimische im Tal bleiben (Seite 6), resp. nach gion als Wohn- und Arbeitsort attraktiver machen. Bezahlbarer Wohnraum Ihrer Ausbildung wieder zurückkommen, dann darf der Fokus nicht nur auf ist wichtig für die Region als Wohn- und Lebensraum, es handelt sich aber in Schule und Kinderbetreuung sein. Der Absatz ist richtig aber müsste ergänzt erster Linie um eine kommunale Aufgabe, die der Gemeindeautonomie un- werden, dass Bildungsangebote und Arbeitsstellen für junge Erwachsende tersteht und u.a. auch über die Schaffung von entsprechenden Zonen und ebenso gefördert werden müssen. Auch diese wählen ihren Wohnort da- im kommunalen räumlichen Leitbild umgesetzt werden kann. Das Thema ist nach aus nicht nur Familien. Aussagen über Überlegungen wie Einheimische daher nicht Gegenstand der regionalen Standortentwicklungsstrategie. Zur gewonnen/zurückgewonnen werden können fehlt, ebenfalls über bezahlba- Sicherung von Arbeitsplätzen sind gute Rahmenbedingungen für Unterneh- ren Wohnraum für Einheimische sowie der Sicherung und Förderung von Ar- men wichtig. Derzeit ist der Tourismus als Branche der bedeutsamste Ar- beitsplätzen im Engadin. In diesen Themen gibt es ebenfalls beitgeber; Projekte, die eine Stärkung des Tourismus zur Folge haben, wir- Tanja Kreis viel Potential. J ken sich positiv auf den Bestand von Arbeitsplätzen aus. Seite 12/13 , Stossrichtung 3, Querschnittsthemen stärken: «Erstens ist das Know-how im Tourismus zu nutzen, um tourismusnahe Dienstleistungen zu entwickeln und damit den Arbeitsmarkt zu diversifizie- ren» => tourismusnah weglassen «zweitens ist eine gute Erreichbarkeit der Region zu gewährleisten sowie eine bedürfnisgerechte Mobilität innerhalb der Region sicherzustellen»=> Wichtig, Schlagwort regionales Verkehrskonzept für die Zukunft! «drittens ist die digitale Erreichbarkeit bzw. Abdeckung zu optimieren, wel- Die Begrifflichkeit «tourismusnahe Dienstleistungen» wird neutral formu- che digitales Arbeiten und Vernetzen erst ermöglicht» => Wichtig, neue liert, die Trends bezüglich digitalem Arbeiten und die übrigen Anmerkungen Tanja Kreis Trends (CoWorking, hybride Arbeites- und Lebensformen/, Homeoffice ) J werden zur Kenntnis genommen. 16
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