MMB Learning Delphi 2010 Vernetzung ist angesagt - Social Learning weiterhin auf dem Vormarsch - MMB-Trendmonitor II/2010 Weiterbildung und ...

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MMB-Trendmonitor II/2010

MMB Learning Delphi 2010

Vernetzung ist angesagt –
Social Learning weiterhin auf dem Vormarsch
Weiterbildung und Digitales Lernen heute und in drei Jahren
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

Im MMB-Trendmonitor präsentiert das MMB-Institut in unregelmäßiger Folge Ergebnisse aus eigenen Forschungsarbeiten,
die an der Nahtstelle von Medien und Qualifikation für eine breitere Öffentlichkeit besonders interessant sind. Die Themen
berühren dabei Qualifikationsbedarfs- und Berufsforschung, Arbeitsmarktforschung, Digitales Lernen, Erkenntnisse aus lau-
fender Begleitforschung und Evaluation sowie Standortanalysen. Wenn Sie in Zukunft den MMB-Trendmonitor kostenlos er-
halten möchten, schicken Sie uns eine E-Mail an: trendmonitor@mmb-institut.de

          Einmal im Jahr werden E-Learning-
                                                                               – und damit ähnlich viele wie im vergange-
          Expertinnen und -Experten zu Lern-
                                                                               nen Jahr (96%) – messen „Blended-
          Auguren. In diesem Jahr verzeichnete die
                                                                               Learning“-Angeboten – also der Mischung
          Studie MMB Learning Delphi sogar eine Re-
                                                                               aus traditionellen Präsenz-Lernformen und
          kordbeteiligung: Insgesamt 65 Experten
                                                                               digitalem Lernen – die größte Bedeutung
          aus Deutschland, Österreich und der
                                                                               bei. Ein Social Media-Werkzeug hat weiter
          Schweiz haben sich an der Online-
                                                                               an Bedeutung gewonnen: „Lerner-
          Befragung im Frühjahr 2010 beteiligt.
                                                                               Communities“ und „Social Networks allge-
          Sie gaben Auskunft über die Entwicklung                              mein“ verzeichnen 84 Prozent der Nennun-
          des Digitalen Lernens in den kommenden                               gen und belegen damit den zweiten Platz –
          drei Jahren: Wie wird die Weiterbildung in                           im Vorjahr war es mit 83 Prozent noch
          Unternehmen im Jahr 2013 aussehen?                                   Platz 3. Dicht gefolgt von „Web-Based-
          Welche Trends werden dann das digitale                               Trainings“ (82%), die im Vergleich zu 2009
          Lernen bestimmen – und über welche Inno-                             allerdings neun Prozentpunkte einbüßen.
          vationen spricht man nicht mehr? Was wird
          dies für die Weiterbildungswirtschaft in
                                                                                          Abbildung 1: Nutzung neuer Lerntechnologien in Unternehmen
          Deutschland bedeuten?                                                                         Blended Learning                                                                                         91

                                                                    Lerner Communities / Social Networks allg.                                                                                          84

          Wie in den Vorjahren wurden auch 2010                                         Web Based Trainings (WBTs)                                                                                     82

          neue Fragen, die die E-Learning-Entwick-                                                            Simulationen                                                                  69

                                                                                                Virtuelle Klassenräume                                                                   66
          lungen der letzten Monate widerspiegeln,                                                                       Wikis                                                         65

          ergänzt. Der vorliegende MMB-Trendmonitor                                   (semantische) Suchmaschinen                                                           50

                                                                                                          Content Sharing                                                   49
          II/2010 fasst die Ergebnisse der Studie                                                                  Podcasts                                           41

          MMB Learning Delphi 2010 zusammen.                                           Open Educational Ressources                                               37
                                                                                                                                                                                        Alle Antworten
                                                                                                                     Weblogs                    17                                      "Zentrale Bedeutung"
                                                                                              Twitter / Micro-Blogging                         15
                                                                                                                                 0      10       20      30      40        50    60       70      80        90        100
                                                                    Frage 1: Bitte schätzen Sie einmal ein, wie sich die Nutzung der folgenden Technologien in deutschen Unternehmen in den kommenden drei Jahren
                                                                                                                entwickeln wird. Werden die genannten Tools eine zentrale Bedeutung für das betriebliche Lernen haben

          Auf die Mischung kommt es an:
                                                                                                                   oder eher eine geringere Bedeutung? N=64-65 Experten | Angaben in Prozent | © MMB-Institut 2010

          Blended Learning bleibt vorn
                                                                               Eine zunehmende Relevanz erwarten die
          Zu den Standard-Fragen des MMB Learning                              Experten für den E-Learning-Einsatz von
          Delphi gehört mittlerweile die Liste mit                             „Simulationen“ (2010: 69%, 2009: 61%)
          Lernformen und Lerntechnologien, die den                             und „Podcasts“ (2010: 41%, 2009: 37%).
          Expertinnen und Experten als Einstieg zur
          Online-Befragung vorgelegt wird (vgl. Abb.                           „(Semantische) Suchmaschinen“, das
          1).                                                                  Thema „Content Sharing“ sowie „Open
                                                                               Educational Ressources“ werden nach An-
          Die Befragten werden gebeten einzuschät-                             sicht der Experten in den kommenden drei
          zen, ob die genannten Formen und Techno-                             Jahren eine im Vergleich mit 2009 (in etwa)
          logien in naher Zukunft eine eher zentrale                           konstant gebliebene „zentrale Bedeutung“
          oder eher geringere Bedeutung für das be-                            einnehmen.
          triebliche Lernen haben werden. 91 Prozent

                                                                                                 MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 1
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

               Dass der Hype um das Micro-Blogging-Tool                                                                                                     le für das digitale Lernen vorhersagen, ist
               „Twitter“ nach Meinung der Experten sich                                                                                                     im Laufe der Jahre von teilweise unter 60
               nicht auf das betriebliche Lernen überträgt,                                                                                                 auf mittlerweile 84 Prozent angestiegen
               bestätigt sich auch in diesem Jahr wieder.                                                                                                   (vgl. Abb. 2).
               Genau wie 2009 sehen hier lediglich 15
               Prozent der Experten Potenzial für diese                                                                                                     Verschlechtert haben sich die Werte für
               Lerntechnologie.                                                                                                                             primär „offene“ Angebote: Auch wenn die
                                                                                                                                                            Wichtigkeit von „Podcasts“ in diesem Jahr
                                                                                                                                                            etwas höher eingeschätzt wird als 2009
            Abbildung 2: Nutzung neuer Lerntechnologien in Unternehmen (Vergleich)                                                                          (plus 4 Prozentpunkte), so ist dennoch ein
    100

      90                                                                                                       Wikis
                                                                                                                                                            deutlicher Abwärtstrend gegenüber 2006
      80
                                                                                                               Weblogs
                                                                                                                                                            und 2007 erkennbar. Ähnlich liegt der Fall
      70
                                                                                                               Open Educational
                                                                                                                                                            bei „Weblogs“, die anfangs von 74 Prozent
      60                                                                                                       Ressources
                                                                                                               Podcasts
                                                                                                                                                            der Experten als Lerninstrument der Zu-
      50
                                                                                                                                                            kunft angesehen wurden. 2010 wird die
      40                                                                                                       Content Sharing

      30
                                                                                                                                                            Wichtigkeit gerade mal von 17 Prozent der
                                                                                                               Simulationen
      20                                                                                                                                                    Befragten als zentral eingestuft – und büßte
                                                                                                               Lerner-Communities /
      10                                                                                                       Social Networks allg.
                                                                                                                                                            damit noch einmal 15 Prozentpunkte ge-
       0
                 2006              2007               2008              2009               2010                                                             genüber dem Vorjahr ein.
Frage 1: Bitte schätzen Sie einmal ein, wie sich die Nutzung der folgenden Technologien in deutschen Unternehmen in den kommenden drei Jahren
     entwickeln wird. Werden die genannten Tools eine zentrale Bedeutung für das betriebliche Lernen haben oder eher eine geringere Bedeutung?
                 N=48-65 Experten | Angaben in % der Nennungen "Zentrale Bedeutung" bzw. "Gebrauch wird steigen" | © MMB-Institut 2006-2010

                                                                                                                                                            Relativ konstant bleibt die Expertensicht in
                                                                                                                                                            Bezug auf das Lernen mit „Simulationen“.
                                                                                                                                                            Nach einem kleinen Bedeutungsverlust im
               Insgesamt untermauern die Prognosen des
                                                                                                                                                            Jahr 2007 wird dieser Technologie in die-
               diesjährigen MMB Learning Delphi einen
                                                                                                                                                            sem Jahr mit 69 Prozent Zustimmung so-
               Trend, der sich bereits im vergangenen
                                                                                                                                                            gar ihre bislang größte Bedeutung beige-
               Jahr vorgezeichnet hat: Unternehmen wer-
                                                                                                                                                            messen.
               den auch zukünftig auf traditionelle Lern-
               formen setzen. Diese werden aber zuneh-
                                                                                                                                                       Abbildung 3: Relevanz technologischer Systeme für das betriebliche Lernen
               mend mit digitalen Elementen (beispiels-                                                                                          100

               weise bei Blended Learning-Arrangements)                                                                                          90                                                                      Gruppe A: E-Learning-Dienstleister

               und Web 2.0- bzw. Social Media-                                                                                                   80                       74                   75                        Gruppe B: E-Learning-Anwender & Sonstige

               Komponenten kombiniert. Bei diesen fällt                                                                                          70

                                                                                                                                                 60
               auf, dass vor allem solche Tools relevant                                                                                         50

               erscheinen, die sich in begrenzten Netz-                                                                                          40

               werken einsetzen lassen, während solche                                                                                           30                                                                                     26                   25

               Werkzeuge als weniger relevant eingestuft                                                                                         20

                                                                                                                                                  10
               werden, die sich an eine breite, schwer ab-
                                                                                                                                                   0

               zugrenzende Öffentlichkeit wenden (Blogs,                                                                                                         Eher geschlossene Systeme                                         Eher offene Systeme
                                                                                                                                                         (wie firmeninterne Wikis und Communities)                     (wie öffentliche Wikis, Weblogs und Foren)
               Twitter, Podcasts).                                                                                                                       (zugänglich nur für die eigenen Mitarbeiter)                          (zugänglich für jedermann)
                                                                                                                                                       Frage 3: Was schätzen Sie – welche technologischen Systeme werden für das betriebliche Lernen in Zukunft eher relevant sein?
                                                                                                                                                                                                                            n=63 Experten | Angaben in % | © MMB-Institut 2010

               Diesen Trend bestätigt auch ein Vergleich
               mit den Expertenbefragungen seit 2006:
               „Lerner-Communities“ und „Social Net-                                                                                                        Insgesamt sehen alle Befragten – sowohl E-
               works“ werden inzwischen eine deutlich                                                                                                       Learning-Dienstleister als auch E-Learning-
               höhere Bedeutung beigemessen wird als                                                                                                        Anwender sowie alle anderen Teilnehmer-
               dies noch 2006 und 2007 der Fall war. Der                                                                                                    gruppen – eine höhere Relevanz für ge-
               Anteil der Experten, die diesen Technolo-                                                                                                    schlossene E-Learning-Systeme wie firmen-
               gien in der nahen Zukunft eine zentrale Rol-                                                                                                 interne Wikis und Communities, die nur für

                                                                                                                                                                            MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 2
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

die eigenen Mitarbeiter eines Anwenderun-               „Simulationen“ dagegen verzeichnen nicht
ternehmens zugänglich sind (vgl. Abb. 3).               nur einen Bedeutungsgewinn für das be-
Nur rund ein Viertel der Experten betrach-              triebliche Lernen – die befragten Experten
tet offene Technologien wie öffentliche Wi-             stufen auch die ökonomischen Aussichten
kis, Weblogs und Foren, die für jeden zu-               für diese Lernform höher ein als im Jahr
gänglich sind, als zukünftig relevant für das           zuvor (2010: 67%, 2009: 54%). Zusammen
betriebliche Lernen. Hiermit zeichnet sich              mit „Virtuellen Klassenräumen“ entwickeln
eine mögliche Abkehr vom „Open-Trend“                   sich „Simulationen“ zu einer Form des E-
ab, der Unternehmen zwar ermöglicht, Wis-               Learnings, die für Anwender relevanter und
sen und Lerninhalte von außen zu erhalten,              für Produzenten kommerziell interessanter
aber auch voraussetzt, dass dafür eigene                wird – ein Hinweis darauf, dass diese Lern-
Informationen preisgegeben werden.                      formen in Zukunft neben „Blended Lear-
                                                        ning“ zu wichtigen Säulen im E-Learning-
                                                        Markt werden können.

Social Media – gut für’s Lernen,
                                                              Abbildung 4: Kommerzieller Erfolg neuer Lerntechnologien
nicht für’s Geldverdienen                                                   Blended Learning                                                                       86

                                                               Web Based Trainings (WBTs)                                                                  75

Neben der Frage nach der künftigen Bedeu-                                         Simulationen                                                        67

tung wurden die Experten wieder gebeten,                             Virtuelle Klassenräume                                                        64

den wirtschaftlichen Erfolg der ausgewähl-      Lerner Communities / Social Networks allg.                                              49

ten Lernformen und Lerntechnologien zu                                        Content Sharing                                32

                                                             (semantische) Suchmaschinen                                     32
prognostizieren (vgl. Abb. 4).
                                                                                       Podcasts                              31

                                                              Open Educational Ressources                         19
Während „Blended Learning“-Arrangements
                                                                                           Wikis                 15
nicht nur in Bezug auf ihre Nutzung,                                Twitter / Micro-Blogging                     15
                                                                                                                                                     Alle Antworten
                                                                                                                                                     "Sehr erfolgreich"
sondern auch in ökonomischer Hinsicht                                                  Weblogs          5

Erfolg versprechend zu sein scheinen, fällt                                                        0        10   20     30        40   50     60      70     80      90    100
                                                          Frage 2: Und was schätzen Sie – welche dieser Tools für das betriebliche Lernen werden in den nächsten drei Jahren
                                                             kommerziell sehr erfolgreich sein und welche weniger? N=63-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Institut 2010
die Prognose des kommerziellen Erfolgs für
die Social Media-Komponenten „Lerner-
Communities“ und „Social Networks
allgemein“ deutlich geringer aus – nur jeder
                                                        Die Zukunft des Lernens: mobile,
zweite Experte (49%) glaubt, dass man mit
diesen Technologien auch Geld verdienen                 rapid und blended
kann.
                                                        Die befragten E-Learning-Spezialisten hat-
Auch bei den ökonomischen Chancen sind                  ten auch dieses Mal wieder die Gelegenheit,
„Weblogs“ der eindeutige Verlierer der dies-            die drei wichtigsten E-Learning-Trends (vgl.
jährigen Expertenrunde. Nur noch fünf Pro-              Abb. 5) sowie die drei E-Learning-Themen
zent glauben an einen kommerziellen Erfolg              mit abnehmender Bedeutung (vgl. Abb. 6)
– das sind noch einmal 12 Prozentpunkte                 zu benennen, und zwar ohne Antwortvorga-
weniger als 2009. Auch „(semantische)                   ben.
Suchmaschinen“ werden mittlerweile von
                                                        Als wichtigster – und vor allem stark
den meisten als wirtschaftlich unattraktiv
                                                        zunehmender – Trend stellt sich das Thema
angesehen („kommerziell erfolgreich“:
                                                        „Mobile Learning“ heraus. Gut ein Drittel
2010: 32%, 2009: 46%).
                                                        (36%) der 59 Experten, die diese Frage mit
                                                        Möglichkeit zur Mehrfachnennung
                                                        beantwortet haben, nannte diesen Trend.

                                                                       MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 3
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

          Beim MMB Learning Delphi 2009 lag das                                                                                       auch automatisch auf eine rückläufige
          mobile Lernen mit 20 Prozent noch auf                                                                                       „Nutzungsbedeutung“ schließen lässt.
          Platz 3.
                                                                                                                                      Dass auch bei der offenen Trendfrage
               Abbildung 5: Die drei wichtigsten Trends für die Zukunft
                                                                                                                                      „Weblogs / Blogs“ zu den Themen mit der
                                                                                                                                      am stärksten abnehmenden Bedeutung ge-
                                                                                                                                      hören, kann nach den bisherigen Experten-
 Mobile Learning                                                                                36
                                                                                                                                      Votings nicht mehr überraschen.

Rapid Learning /
                                                                              27
 Micro Learning

                                                                                                                                      Im Trend: Kleinste Lernmodule
Blended Learning                                                       24
                                                                                                                                      zur Problemlösung am Arbeits-
                                                                                                                                      platz
                      0         5        10        15        20        25        30        35        40        45        50

                             Frage 9: Welche drei E-Learning-Trends sind Ihrer Ansicht nach die wichtigsten für die Zukunft?
    n=59 Experten (Mehrfachnennungen möglich) | Angaben in % der Experten, die diesen Trend ohne Vorgabegenannt haben
                                                                                                                                      Die Experten wurden wie in den Vorjahren
                                                                                                      © MMB-Institut 2010
                                                                                                                                      gebeten, Szenarien zu bewerten, die die
                                                                                                                                      Weiterbildung in drei Jahren bestimmen
          Nicht nur mobile Lernformen, sondern auch                                                                                   können (vgl. Abb. 7). Dabei wurden 2010
          die Bereitstellung kleinster Lerneinheiten                                                                                  vier Statements aus dem Vorjahr über-
          („Rapid/Micro Learning“) steht 2010 hoch                                                                                    nommen. Ein Vergleich der Antworten der
          im Kurs. Mit 27 Prozent der Expertenstim-                                                                                   E-Learning-Experten ist hier also möglich.
          men belegen sie Platz 2 der Trendliste und                                                                                  Drei Szenarien sind neu hinzugekommen
          lösen damit „Games“ und „Simulationen“                                                                                      (siehe eingerahmte Statements).
          ab, die es 2009 mit 26 Prozent auf Platz 2
          schafften, 2010 aber nicht mehr unter den
                                                                                                                                             Abbildung 6: Themen, die an Bedeutung verlieren werden
          Zukunftstrends zu finden sind.

          Dass die Kombination von digitalen und so-                                                                               WBTs / CBTs                                                                                                    48

          zialen Lernelementen mit klassischem Prä-
          senzlernen für die betriebliche Weiterbil-
                                                                                                                               Lernplattformen /
          dung nicht wegzudenken ist, belegt auch                                                                                    LMS
                                                                                                                                                                                                          26

          bei dieser Frage der dritte Platz: 24 Pro-
          zent der Teilnehmer sehen „Blended Lear-
          ning“ als einen der wichtigsten Trends für                                                                            Weblogs / Blogs                                    15

          die kommenden drei Jahre.
                                                                                                                                                      0        5        10        15       20        25        30       35       40       45        50

                                                                                                                                       Frage 10: Und welche drei E-Learning-Themen werden in den nächsten Jahren am stärksten an Bedeutung verlieren?
          Den stärksten Bedeutungsverlust (mit 48%                                                                               n=54 Experten (Mehrfachnennungen möglich) | Angaben in % der Experten, die dieses Thema ohne Vorgabe genannt haben
                                                                                                                                                                                                                                 © MMB-Institut 2010

          der Expertenstimmen) verzeichnen einmal
          mehr Offline-Inhalte bzw. Web 1.0-
          Elemente. „WBTs“ und „CBTs“ wird bereits                                                                                    Die Mehrheit der Experten (83%) geht da-
          seit dem MMB Learning Delphi 2006 eine                                                                                      von aus, dass bis 2013 „Mikro-Learning“,
          abnehmende Relevanz für das E-Learning                                                                                      also die Nutzung kleinster Lernmodule zur
          bescheinigt.                                                                                                                Problemlösung am Arbeitsplatz, eine wich-
                                                                                                                                      tige Rolle spielen wird.
          Auch „Lernplattformen“ bzw. „Learning
          Management Systemen“ ergeht es ähnlich.                                                                                     Drei Viertel der Befragten glauben ferner,
          Diese Ergebnisse bedeuten jedoch nicht,                                                                                     dass immer mehr Lehr- und Lerninhalte in
          dass die niedrigere „Themenbedeutung“

                                                                                                                                                     MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 4
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

           den Anwenderunternehmen selbst erstellt                                                                                                       nicht zuletzt auf Initiativen des BMBF –
           werden (2010: 75%, 2009: 72%).                                                                                                                namentlich das Projekt iMOVE – zurückzu-
                                                                                                                                                         führen sein.
           Vergleichbar viele Experten (71%) schät-
           zen, dass „Software as a Service“, also die                                                                                                   Für eher unrealistisch wird nach wie vor die
           Nutzung von Software auf einem fremden                                                                                                        Annahme eingeschätzt, Unternehmen setz-
           Server via Internet, für die Bereitstellung                                                                                                   ten zukünftig vermehrt auf „proprietäre
           von E-Learning-Angeboten künftig eine                                                                                                         Plattform-Lösungen“: Wie im vergangenen
           wichtige Rolle spielen wird.                                                                                                                  Jahr stimmen auch 2010 nur 38 Prozent
                                                                                                                                                         einem solchen Szenario zu.
Abbildung 7: Zukünftige Entwicklungen in der beruflichen Weiterbildung in Deutschland
       "Mikro-Learning", also die Nutzung kleinster
  Lernmodule zur Problemlösung am Arbeitsplatz, wird in                                                                                   83
           Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

             Immer mehr Lehr-/Lern-Inhalte werden in den
                Anwenderunternehmen selbst erstellt.
                                                                                                                                 75
                                                                                                                                                         Die E-Learning-Wirtschaft er-
   "Software as a Service", also die Nutzung von Software
   auf einem fremden Server via Internet, wird künftig die                                                                      71
                                                                                                                                                         reicht KMU
     dominierende Angebotsform für E-Learning-Tools.

       Es werden mehr Open-Source-Lernplattformen, also
          kostenlose Softwarelösungen, in Unternehmen
                           eingesetzt.
                                                                                                                         65                              Die deutschen Großunternehmen sind nach
     "Persönliche Lernumgebungen" (PLE), also von den                                                                                                    wie vor ein wichtiger Treiber der E-
   Lernern individuell gestaltete Lernoberflächen im Web,                                                            60
         werden im E-Learning deutlich zunehmen.
                                                                                                                                                         Learning-Wirtschaft. Wie das MMB-Institut
   Deutschland wird seine Position als Bildungsexporteur
                        ausbauen.
                                                                                                             48
                                                                                                                                                         Anfang 2009 im Rahmen einer aktuellen
        Es werden mehr proprietäre Lernplattformen, also
       kostenpflichtige Softwarelösungen, in Unternehmen                                            38
                                                                                                                    Alle Antworten
                                                                                                                    "Stimme eher zu"                     Studie für den IT-Verband BITKOM ermit-
                            eingesetzt.

                                                                       0      10     20      30     40      50     60      70        80    90
                                                                                                                                                         telte1, setzen 55 Prozent aller Unterneh-
 Frage 4: Wie wird sich die berufliche Weiterbildung in Deutschland in den nächsten drei Jahren entwickeln? Bitte geben Sie zu den folgenden
          Aussagen an, ob Sie diesen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. N=63-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Institut 2010
                                                                                                                                                         men über 1.000 Mitarbeiter E-Learning sys-
                                                                                                                                                         tematisch ein.
           Ähnlich stark wie 2009 ist auch die Zu-
                                                                                                                                                         Diese Treiber-Funktion zeigt sich auch wie-
           stimmung für einen vermehrten Einsatz von
                                                                                                                                                         der im diesjährigen MMB Learning Delphi.
           „Open-Source-Lernplattformen“ (2010:
                                                                                                                                                         Folgt man dem Urteil der Experten, dann
           65%, 2009: 62%) innerhalb der nächsten
                                                                                                                                                         bleiben Großunternehmen auch weiterhin
           drei Jahre.
                                                                                                                                                         die für die E-Learning-Wirtschaft am meis-
           Dass „Persönliche Lernumgebungen
           (PLE)“, also von Lernern individuell gestal-                                                                                           Abbildung 8: Erfolg versprechende Zielgruppen für die E-Learning-Wirtschaft

           tete Lernoberflächen im Web, beim digita-
                                                                                                                                                                                                                                                                                  8

                                                                                                                                                               Großunternehmen                                                                                             1,28
           len Lernen gefragt sein werden, davon ge-                                                                                                 (mehr als 1.000 Mitarbeiter)
                                                                                                                                                                                                                                                                                  7

                                                                                                                                                Kleine und Mittlere Unternehmen                                                                       2,11
           hen fast zwei Drittel (60%) der Antworten-
                                                                                                                                                                                                                                                                                  6

                                                                                                                                                          (bis 1.000 Mitarbeiter)
                                                                                                                                                                                                                                         2,64
           den aus.                                                                                                                                        Öffentliche Verwaltung                                                                                                 5

                                                                                                                                                                                                                                      2,72
                                                                                                                                                                       Hochschulen                                                                                                4

           Etwas weniger Zustimmung erfährt das Sta-                                                                                                                         Schulen                                 3,48                                                         3

           tement, dass Deutschland „seine Position                                                                                                 Selbstständige / Freiberufler                                 3,51

           als Bildungsexporteur ausbauen“ wird. Al-
                                                                                                                                                                                                                                                                                  2

                                                                                                                                                                          Handwerk
                                                                                                                                                                                                         3,86                 1="sehr Erfolg versprechend"
           lerdings ist hier im Vergleich zu den Jahren                                                                                                                                                                       6="überhaupt nicht Erfolg versprechend"
                                                                                                                                                                                                                                                                                  1

           2006 bis 2008 ein deutlicher Anstieg des
                                                                                                                                                                                                                                                                                  0

                                                                                                                                                                                      4,5          4,0         3,5          3,0          2,5          2,0          1,5          1,0

           Zuspruchs zu verzeichnen (2009 und 2010:
                                                                                                                                                  Frage 5: Was schätzen Sie – welche Zielgruppen sind in den kommenden drei Jahren für die E-Learning-Wirtschaft besonders Erfolg
                                                                                                                                                        versprechend? Bitte geben Sie Ihre Einschätzungen auf einer 6er-Skala an. Eine 1 bedeutet dabei "sehr Erfolg versprechend",
                                                                                                                                                                  eine 6 "überhaupt nicht Erfolg versprechend". N=64-65 Experten | Angaben in Mittelwerten | © MMB-Institut 2010

           46-48%; 2006 bis 2008: 34-37%). Wäh-
           rend der „Exportweltmeister“ in anderen
           Branchen Federn lässt, scheint er im bisher
           stark vernachlässigten Markt der Weiterbil-                                                                                                   1
                                                                                                                                                             Siehe MMB-Meldung April 2010,
           dung an Dynamik zu gewinnen. Dies dürfte                                                                                                      www.mmb-institut.de

                                                                                                                                                                         MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 5
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

ten Erfolg versprechende Zielgruppe (vgl.              Einsatz von E-Learning-Angeboten zuneh-
Abb. 8). Die Experten stufen diese Ziel-               mend relevant (2010: 92%; 2009: 83%).
gruppe auf einer Skala von 1 („sehr Erfolg             Ganz ähnlich verhält es sich mit Blick auf
versprechend“) bis 6 („überhaupt nicht Er-             die Gruppe der „Berufsrückkehrer / Wie-
folg versprechend“) im Mittel auf 1,3 ein –            dereinsteiger“ (2010: 85%; 2009: 79%).
und damit noch höher als 2009 (1,8) und
2008 (1,5).
                                                Abbildung 9: Relevanz von E-Learning-Angeboten für verschiedene Mitarbeitergruppen
Kleine und mittlere Unternehmen holen al-            Auszubildende                   8
                                                                                                                                                                                    92

lerdings als Kunden der E-Learning-             Berufsrückkehrer /                                                                                                        85
                                                                                           14
                                                 Wiedereinsteiger
Wirtschaft kräftig auf: Verzeichneten sie                                                                                                                    72
                                                     Sachbearbeiter                                  25

2009 noch einen Mittelwert von 2,9, bewer-                                   3

                                                                                                                                                   63
                                                       Facharbeiter                                            33
ten die Experten diese Zielgruppe nun deut-                                  3

                                                                                                                                         52
                                                  Ältere Mitarbeiter
                                                                                                                    38
lich besser – im Mittel mit 2,1 (2010: 2,1;           (50 plus)              3

                                                                                                                                         51
                                                     Führungskräfte
2009: 2,9; 2008: 2,7).
                                                                                                                                   46
                                                                             3

                                                 Mitarbeiter mit                                                         40                                            Wird steigen
                                                                                                                              43
                                              Migrationshintergrund              5                                                                                     Bleibt gleich

Konstant ist hingegen die Einschätzung der    Ungelernte Hilfskräfte
                                                                                          13
                                                                                                          28
                                                                                                                                    48
                                                                                                                                                                       Wird sinken

Zielgruppe „Öffentliche Verwaltung“ mit der                             0            10         20        30        40              50        60        70        80           90        100
                                                 Frage 6: Viele Unternehmen richten ihre E-Learning-Angebote an spezifische Adressatengruppen innerhalb der Belegschaft. Wie wird sich Ihrer

Note 2,6 (2009: 2,5; 2008: 2,6).                  Meinung nach die Relevanz computerbasierter Lernangebote für die folgenden Mitarbeitergruppen in den kommenden drei Jahren verändern?
                                                                                                                                   N=64-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Institut 2010

„Hochschulen“ liegen ein wenig (2,7),
„Schulen“ sogar deutlich (3,5) unter dem
                                                       Im Vergleich dazu schätzen die Befragten
Niveau der „Top 3“-Zielgruppen.
                                                       den E-Learning-Einsatz für ältere Mitarbei-
Weiterhin wenig Erfolg versprechend blei-              ter und für Beschäftigte mit geringerer Vor-
ben auch „Selbstständige und Freiberufler“             bildung deutlich pessimistischer ein: Nur
sowie das „Handwerk“. Erstgenannte Ziel-               28 Prozent glauben, dass Unternehmen E-
gruppe wird mit 3,5 schlechter bewertet als            Learning-Angebote in den kommenden drei
2009 (3,3), das „Handwerk“ steigt in der               Jahren verstärkt an „Ungelernte Mitarbei-
Gunst der Experten leicht – von 4,1 (2009)             ter“ adressieren werden. Zwar nehmen
auf 3,9 (2010).                                        auch nur 13 Prozent an, dass die Relevanz
                                                       für diese Zielgruppe weiter sinken wird.
                                                       Aber fast die Hälfte (48%) der Befragten ist
                                                       davon überzeugt, dass sich die Bedeutung
E-Learning vor allem für junge                         nicht verändern wird.
Mitarbeiter mit Vorbildung
                                                       Nur jeweils gut die Hälfte der Experten
Zu diesem Schluss gelangt man, wenn man                glaubt an eine steigende Bedeutung von E-
die Ergebnisse zur Relevanz von E-                     Learning-Angeboten für „Ältere Mitarbeiter“
Learning-Angeboten für verschiedene Mit-               und „Führungskräfte“. Was die steigende
arbeitergruppen betrachtet, die die Exper-             Bedeutung von E-Learning-Angeboten für
ten – nach dem Auftakt im vergangenen                  Mitarbeiter in der „Sach-“ und „Fachbear-
Jahr – auch dieses Mal wieder einschätzen              beitung“ sowie mit Migrationshintergrund
sollten (vgl. Abb. 9).                                 angeht, so fallen die Expertenstimmen im
                                                       Vergleich zu 2009 fast identisch aus.
Die Auswertung für 2010 ergibt exakt die
gleiche Rangfolge der Zielgruppen wie beim             Die Experten können sich somit am ehesten
letzten MMB Learning Delphi. Demnach sind              vorstellen, dass junge Mitarbeiter („Auszu-
vor allem die „Auszubildenden“ für den                 bildende“), Mitarbeiter mit höherer Vorqua-

                                                                         MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 6
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

           lifikation („Sach-“/„Facharbeiter“) sowie                                                                                                  Neuere Marketing- und Ausstellungsforma-
           bereits eingearbeitete Beschäftigte („Wie-                                                                                                 te wie „Open Spaces“, „Barcamps“ oder
           dereinsteiger“) mit spezifischen E-Learning-                                                                                               „World Cafés“ spielen für die befragten Ex-
           Angeboten gut bedient werden können. An-                                                                                                   perten (noch?) eine nachgeordnete Rolle.
           dere Gruppen mit möglichen Lerndefiziten                                                                                                   Bis zu zwei Drittel halten diese Formen für
           und niedrigerem Bildungsabschluss („Un-                                                                                                    eher weniger geeignet.
           gelernte“, „Migrationshintergrund“) oder in
           anderen Lebenssituationen und mit anderer
           Lernbiografie („Ältere Mitarbeiter“) werden                                                                                               Abbildung 11: Potenzial von Messen und Kongressen für die E-Learning-Branche

           voraussichtlich weniger stark angespro-                                                                                                      LEARNTEC                                                      30
                                                                                                                                                                                                                                                                           64

           chen. Dies entspricht aber sicherlich auch                                                                                                                                                                                                             59
                                                                                                                                                  Zukunft Personal
           dem allgemeinen Trend in der beruflichen                                                                                                                                                              28

           Weiterbildung.                                                                                                                             Online Educa
                                                                                                                                                                                                                                36
                                                                                                                                                                                                                                                47

                                                                                                                                                                                                                                             45
                                                                                                                                                           didacta
                                                                                                                                                                                                                                             45

                                                                                                                                                                                                                           33
                                                                                                                                                            CeBIT
                                                                                                                                                                                                                                                                     60

           Quo vadis E-Learning-Marketing?                                                                                                     Sonstige Messen bzw.                                         24
                                                                                                                                                                                                                                                     Eher hohes Potenzial
                                                                                                                                                                                                                                                     Eher geringes Potenzial
                                                                                                                                                    Kongresse                                       20

           In diesem Jahr wurden die Teilnehmer                                                                                                                       0            10              20              30                40           50              60              70

                                                                                                                                                                 Frage 8: Welchen Messen bzw. Kongressen schreiben Sie künftig für die E-Learning-Branche ein eher hohes Potenzial zu

           erstmals gebeten, geeignete Marketingfor-
                                                                                                                                                                                            und welchen ein eher geringes? N=41-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Institut 2010

           mate sowie das Potenzial von spezialisier-
           ten Messen und Kongressen für die E-
           Learning-Branche zu beurteilen (vgl. Abb.                                                                                                  Neben den Veranstaltungsformaten konn-
           10).                                                                                                                                       ten die Teilnehmer auch das Potenzial ex-
                                                                                                                                                      plizit genannter Messen und Kongresse ein-
                                                                                                                                                      stufen (vgl. Abb. 11).
              Abbildung 10: Geeignete Formate für das E-Learning-Marketing

Verknüpfungen von                                                                                                            87
                                                                                                                                                      Demnach ist es die „LEARNTEC“, der künf-
Messe und Kongress           6

                                                                                                            71
                                                                                                                                                      tig das höchste Potenzial (64% der Exper-
        Kongresse                                     26

                                                                                             62
                                                                                                                                                      tenstimmen) eingeräumt wird – dicht ge-
           Messen                                               34

   Tagesmessen /                                                                   54
                                                                                                                                                      folgt von der „Zukunft Personal“ (59%). Die
                                                                                                                                                      „Online Educa“ kann als eher international
  Aussteller-Camps                               23

                                           17
      Open Spaces                                                                                 65
                                                                                                                                                      ausgerichteter Kongress für die E-Learning-
                                       15
         Barcamps                                                             49
                                                                                                                                                      Branche nicht ganz so gut punkten (47%).
                                      14
                                                                                                                                                      Was die „didacta“ betrifft, so sind die Ex-
       World Cafés                                                               52
                                                                                                                 Eher gut geeignet
                                                           29                                                    Eher weniger geeignet
   Sonstige Formate          7
                                                                                                                                                      perten geteilter Meinung (je 45% „eher ho-
                                                                                                                                                      hes“ bzw. „eher geringes Potenzial“).
                      0          10         20         30            40     50          60             70           80        90         100

             Frage 7: Welche Formate halten Sie für das E-Learning-Marketing für eher gut geeignet und welche für eher weniger geeignet?
                                                                               N=45-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Institut 2010

                                                                                                                                                      Die „CeBIT“ scheint ihre Chance, ein aner-
                                                                                                                                                      kanntes Forum für die E-Learning-Branche
           Die große Mehrheit (87%) der Experten ist                                                                                                  zu etablieren, nicht genutzt zu haben. Fast
           sich einig, dass eine „Verknüpfung von                                                                                                     zwei Drittel (60%) der Experten sehen künf-
           Messe und Kongress“ für das E-Learning-                                                                                                    tig nur noch ein eher geringes Potenzial für
           Marketing am Besten geeignet ist. Auch die                                                                                                 diese Großveranstaltung.
           Durchführung von „Tagesmessen und Aus-
           steller-Camps“ hält mehr als die Hälfte
           (54%) für eher gut geeignet.

                                                                                                                                                                     MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 7
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

Die wichtigsten Ergebnisse des                  7.  Dass „Persönliche Lernumgebungen
                                                    (PLE)“, also von Lernern individuell
MMB Learning Delphi 2010
                                                    gestaltete Lernoberflächen im Web,
in Thesenform                                       beim digitalen Lernen gefragt sein
1.   Unternehmen setzen weiterhin auf tra-          werden, davon gehen fast zwei Drittel
     ditionelle bzw. gemischte E-Learning-          der Antwortenden aus.
     Formen (vor allem Blended Learning).       8. Großunternehmen liegen nach wie vor
     Hinzu kommen mehr und mehr Social              auf Platz 1 der Top-Zielgruppen für die
     Media-Elemente. Dass sich Micro                E-Learning-Wirtschaft. Allerdings holen
     Blogging-Dienste wie „Twitter“ auch            Kleine und Mittlere Unternehmen stark
     zur betrieblichen Weiterbildung eig-           auf – 2009 noch auf Platz 4, belegen
     nen, das glauben nach wie vor nur we-          Sie 2010 den 2. Platz der Top-
     nige Experten.                                 Zielgruppen.
2.   Es deutet sich in den Unternehmen ei-      9. Unter den E-Learning-Zielgruppen in-
     ne Abkehr von offenen Lernsystemen             nerhalb des Unternehmens stehen –
     an, die für alle Internet-Nutzer zugäng-       exakt wie im vergangenen Jahr – wie-
     lich sind, hin zu unternehmensinternen         der junge Mitarbeiter mit Vorbildung
     Lernformen (Unternehmenswikis, in-             (wie „Auszubildende“, „Berufsrückkeh-
     terne Fachforen) an.                           rer“ sowie „Sach-“ und „Facharbeiter“)
3.   Die traditionellen Lernformen verspre-         ganz vorn. Weniger Experten sehen bei
     chen weiterhin den größten kommer-             anderen, unter Umständen benachtei-
     ziellen Erfolg (Blended Learning,              ligten Mitarbeitergruppen (wie „Ältere
     WBTs, Simulationen, Virtuelle Klassen-         Mitarbeiter“, „Ungelernte Hilfskräfte“
     räume). Social Media-Elemente bzw.             und „Mitarbeiter mit Migrationshin-
     Web 2.0-Tools bieten hingegen weniger          tergrund“) eine Zielgruppe für das be-
     Potenzial für einen kommerziellen Er-          triebliche E-Learning. Auch „Führungs-
     folg.                                          kräfte“ gehören nicht zur bevorzugten
4.   Auch wenn Experten spontan E-                  E-Learning-Zielgruppe innerhalb der
     Learning-Trends ohne Vorgabe äußern            Belegschaft.
     sollen, nennen Sie die traditionelle       10. Die Mehrheit der Experten hält Mes-
     Mischform Blended Learning (Platz 3).          sen, Kongresse oder eine Verknüpfung
     Noch häufiger werden Rapid Learning            aus beidem für das geeignete Marke-
     (Platz 2) und Mobile Learning (Platz 1)        tinginstrument der E-Learning-
     genannt.                                       Branche. Neuere Formen wie „Bar-
5.   Die Experten gehen davon aus, dass             camps“ oder „World Cafés“ spielen für
     „Mikro-Learning“, also die Nutzung             die Experten (noch?) keine Rolle.
     kleinster Lernmodule zur Problemlö-        11. Die „LEARNTEC“ und die „Zukunft
     sung am Arbeitsplatz, in den kom-              Personal“ sind nach Meinung der Be-
     menden Jahren eine wichtige Rolle              fragten die Veranstaltungen, die auch
     spielen wird.                                  in Zukunft das größte Potenzial für das
6.   Fast drei Viertel der Befragten schät-         Branchenmarketing besitzen. Die „Ce-
     zen, dass „Software as a Service“, also        BIT“ als E-Learning-Forum liegt hinge-
     die Nutzung von Software auf einem             gen weit abgeschlagen – fast zwei Drit-
     fremden Server via Internet, für die Be-       tel der Befragten sehen hier zukünftig
     reitstellung von E-Learning-Angeboten          sogar nur noch geringes Potenzial.
     künftig eine zentrale Bedeutung haben
     wird.

                                                      MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 8
MMB-Trendmonitor: Learning Delphi 2010

   Der Methoden-Steckbrief zur                                      Die Fragen wurden größtenteils so formuliert,
                                                                    dass sie mit den Formulierungen in den Vor-
   Trendanalyse MMB Learning                                        jahren identisch sind. Deshalb werden in die-
   Delphi                                                           sem MMB-Trendmonitor an einigen Stellen die
                                                                    aktuellen Ergebnisse mit denen aus dem/den
   Mit diesem MMB-Trendmonitor liegt die fünfte                     Vorjahr/-en verglichen. Bei anderen Fragen
   Welle der Expertenbefragung MMB Learning                         wurden die Formulierungen oder Antwortvor-
   Delphi vor, die das MMB-Institut für Medien-                     gaben dem heutigen Stand des digitalen Ler-
   und Kompetenzforschung jährlich durchführt.                      nens angepasst. Ein Vergleich der Ergebnisse
   Erstmalig wurden die Expertinnen und Exper-                      aus den vorherigen Wellen mit denen der ak-
   ten im Jahr 2006 auf der LEARNTEC inter-                         tuellen Welle ist in diesen Fällen nur bedingt
   viewt – damals noch als „paper-pencil“-                          möglich.
   Befragung. In diesem Jahr erfolgte der Start-
   schuss für die Interviews – wie auch im ver-                     Außerdem sind auch in diesem Jahr wieder
   gangen Jahr – zur CeBIT. Die Erhebung wurde                      neue Themenschwerpunkte hinzugekommen.
   2010 ausschließlich online mit dem Befra-                        Mit der Frage nach geeigneten Formaten und
   gungstool „SurveyMonkey“ durchgeführt. Ins-                      Veranstaltungen für das E-Learning-Marketing
   gesamt beteiligten sich in diesem Jahr 65 Ex-                    wird allgemeinen Entwicklungen und Trends
   pertinnen und Experten aus der Bildungswirt-                     sowie einem verstärkten Wunsch nach Orien-
   schaft an der Befragung.                                         tierung in der E-Learning-Branche Rechnung
                                                                    getragen.
   Dabei gleicht die Samplestruktur in etwa der
   aus den vergangenen Jahren. Höher als bei
   den vergangenen Wellen liegt in diesem Jahr
   der Teilnehmeranteil der E-Learning-                             Impressum und Copyright
   Anwender, die von MMB verstärkt angespro-
   chen wurden. Damit wurde einem öffentlich                        MMB Learning Delphi ist ein Projekt von:
   vorgetragenen Wunsch aus der Fachöffent-
   lichkeit Rechnung getragen. Die tabellarische                    MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung
   Darstellung der prozentualen Verteilung der
                                                                    Dr. Lutz P. Michel
   Befragten auf die jeweiligen Akteursgruppen
   gibt einen Einblick in die Zusammensetzung                       Folkwangstraße 1
   der Stichprobe (vgl. Tab. 1).                                    45128 Essen

                                                                    Telefon: 0201 / 72027-0
                                                                    Telefax: 0201 / 72027-29
Akteursgruppe                      2006 2007 2008 2009 2010
                                                                    E-Mail: info@mmb-institut.de
Produzenten / Dienstleister           48%   56%   47%   50% 55%     Internet: www.mmb-institut.de

Anwender                              3%    4%    8%    2%    12%

Medien / Journalisten                 8%    8%    4%    4%    2%

Öffentliche Einrichtungen /
                                      10%   6%    4%    8%    9%
Regierungsorganisationen

Wissenschaft / Forschung /
                                      33%   21%   34%   25% 22%
Beratung
Keine Angabe /
                                      0%    6%    4%    12%   0%
Andere Gruppe

                               n       40    51    53    52    65

Tab. 1: Befragtenstruktur 2006–2010

                                                                           MMB-Trendmonitor II/2010 – Seite 9
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