Mobilitätsmanagement für Schulen VS 1+2 Enns

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Mobilitätsmanagement für Schulen VS 1+2
Enns
Projektveranwortliche(r)
VD Margarete + Edeltraud Horner + Holzleitner

Schule
VS 1+2 Enns
Volksschule
Kirchenplatz 4
4470 Enns

Angaben zum Projekt
Projektbeschreibung/-inhalt
1. Das Projekt

Die beiden Ennser Volksschulen 1 und 2 sorgen für mehr Gesundheit, Sicherheit und
Klimaschutz. Zusammen mit neun anderen oberösterreichischen Schulen setzen wir im
Rahmen des klima:aktiv mobil Programms „Mobilitätsmanagement für Schulen“ vielfältige
Maßnahmen zur Verminderung des motorisierten Bring- und Holverkehrs um.

Dabei unterstützen uns prozessbegleitend Hr. Christian Kogler, Mobilitätsberater vom
Klimabündnis Oberösterreich, die Gemeinde Enns – Klimabündnis- und
Klimarettergemeinde, demnächst Mitglied in der Vereinigung der lebenswerten Städte von
„Citta slow“, viele andere Helfer und Sponsoren.

Geplant werden die Aktivitäten von einem an den Schulen installierten „Mobiteam“, das aus
den beiden Direktorinnen, LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen besteht.

Ziel/e des Projekts
2. Ziele, zentrale Inhalte unseres Projektes

Gehen tut gut! Wir wollen die Kinder dazu bewegen vermehrt zu Fuß zu gehen, öffentliche
Verkehrsmittel zu benützen, anstatt sich mit dem Auto in die Schule chauffieren zu lassen.
Die „Alltagsbewegung“ steigert die Konzentrationsfähigkeit,
baut Stress ab und vermindert das Aggressionspotential,
hilft das Sozialverhalten der Schüler und Schülerinnen zu verbessern,
leistet einen Beitrag zur eigenen Gesundheit.

• Die Kinder sollen die Möglichkeit nutzen können, auf einem sicheren Schulweg das richtige
Verkehrsverhalten zu üben. Das ist eine sinnvolle Ergänzung zur Verkehrserziehung in der
Schule und fördert die Selbstständigkeit unserer SchülerInnen.
• Auf allen Schulwegen soll Verkehrssicherheit eine Selbstverständlichkeit sein.
• Durch Reduktion der Bring- und Holfahrten soll der CO2-Ausstoß reduziert werden.
„Wir wollen den Kindern ermöglichen, den Schulweg als Abenteuer zu erleben und soziale
Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen.“

Zielgruppe/n
SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen, Bevölkerung von Enns durch Medienpräsens auf
Umweltprojekt aufmerksam machen. Die eingescannten Berichte ließen sich leider nicht
abspeichern - werde es per Mail noch versuchen - habe auch eine CD Rom gebrannt und
abgeschickt.

Erfolge und Besonderes
3. Maßnahmen:

• Gründung des Mobiteams bestehend aus Eltern, LehrerInnen, SchülerInnen der
Volksschulen 1 und 2 Enns. Bei den Erstgesprächen involviert waren Vertreter des Stadtamtes
Enns, der beiden Ennser Volksschulen, der Polizei Enns, des Elternvereins beider Schulen,
Vertreter der BH LL.
Die ausgewählten SchülerInnen sollen die erarbeiteten Inhalte der Workshops an die
Klassenkameraden weitergeben und so als MultiplikatorInnen fungieren. Die Treffen fanden
mehrmals statt (Einzelvorbesprechungen und Teambesprechungen).

• Mittels Fragebogenaktion für Eltern und SchülerInnen wurde am Schulanfang der IST –
Zustand erhoben, wie die Kinder in die Schule und wieder nach Hause gelangen und welche
Kritikpunkte und Wünsche es gibt. Durch Hrn. Dipl. Ing. Clemens Piffl von der Fa. Herry
Consult wurde eine Schulumfeldanalyse erstellt und mit Hrn. Christian Kogler gemeinsam
wurde die Fragebogenaktion ausgewertet.

• Fragebogenergebnisse:
Ausgeteilte Fragebögen: 488
Rücklaufquote: 94,26 %
48 % der SchülerInnen gehen zu Fuß zur Schule.
25 % werden mit dem PKW gefahren.
Der Rest fährt mit dem Schulbus (16 %), mit dem Linienbus (5 %) oder mit dem Rad (1 %). 4
% machten dazu keine Angabe.
Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass in Enns die meisten Kinder, die mit dem PKW
zur Schule gebracht und von dort abgeholt werden, im Umkreis von ein bis zwei Kilometern
wohnen – also eigentlich in Gehdistanz.

Auf die Frage „Warum gehe ich nicht zu Fuß?“ antworteten
o 43 %: weil die Schule zu weit weg ist
o 22 %: weil der Schulweg zu gefährlich ist
o 14 %: weil meine Eltern es nicht erlauben

Fazit: Vorausgesetzt, dass die Sicherheit der Schulwege verbessert wird, gibt es ein enormes
Potential zur Reduktion von „Elterntaxi“-Fahrten.

Zitat:
„Das am häufigsten verwendete Argument seitens der Eltern ist, dass sie aus Sorge um ihre
Kinder – zu viele Gefahrenstellen auf dem Schulweg – diese lieber zur Schule chauffieren.
Damit erhöhen sie aber wiederum das Verkehrsaufkommen. Diesen Teufelskreis zu
durchbrechen, ist uns ein großes Anliegen“, sagen die Schulleiterinnen Margarete Horner und
Edeltraud Holzleitner.
• Ganz wesentlich ist auch Bewusstseinsbildung bei den Eltern. Elterninformation erfolgt
beispielsweise mit dem Vortrags- und Vernissageabend. Weiters ist ein Folder in Arbeit, den
ab Herbst alle Eltern der Volksschüler bekommen werden.

• Die Bedeutung unseres Projektes ist auch daran zusehen, dass Hrn. Christian Kogler und
Klemens Ecker von Hrn. Pier Giorgio Oliveti, dem Verantwortlichen für das
Projektmanagement von „Citta Slow“ eingeladen wurden unser Projekt an der diesjährigen
internationalen Citta Slow Tagung, die von 13.-15.Mai 2007 im italienischen Salerno
stattfand, vorzustellen. Laut Fr. Mag. Dr. Gaby Pils steht der Begriff „Citta slow“ für
„entschleunigen“ - in der Hektik unserer Zeit sehr positiv zu sehen - ebenso für „Genuss und
Lebensfreude“.

• Bisher wurde an der Umsetzung und Gestaltung von zwei Elternhaltestellen und der von
dort ausgehenden Schulwege gearbeitet. Elternhaltestellen sind Plätze, an denen Eltern ihre
Kinder aus dem Auto aussteigen lassen können. Von dort wird ein sicherer Schulweg
gestaltet, den die Kinder mit Freunden gehen können. Standorte der Elternhaltestellen wurden
bekannt gegeben. Schulwegsicherheit (Gehweg, Piktogramme), Elternhaltestellentafeln, …
Die SchülerInnen lernen am täglichen Schulweg das verantwortungsbewusste Verhalten im
Straßenverkehr. Die Kennzeichnung von gefährlichen, aber auch ungefährlichen Stellen des
Schulweges hilft den Kindern zu unterscheiden wo gespielt werden darf und wo sie absolut
konzentriert auf das Verkehrsgeschehen achten müssen. Die Kinder müssen lernen sich im
Straßenverkehr verantwortungsbewusst zu bewegen. Ein gesunder Schulweg ist für alle
(Eltern, Schüler, Lehrer, Exekutive,...) absolut wünschenswert.

• Parallel zu den bereits erwähnten Aktivitäten wird im Unterricht mit den Volksschulkindern
umfassend zum Themenbereich „Mobilität und Umwelt“ gearbeitet.
o Heuer schon zum 2. Mal Teilnahme an der Aktion „ Kindermeilen-„Wir sammeln Grüne
Meilen“. In einer speziell festgelegten Woche versuchen die Kinder möglichst viele
Schulwege zu Fuß, mit dem Bus (öff. Verkehrsmittel) oder je nach Alter mit dem Fahrrad
zurückzulegen. Für jeden autofreien Schulweg erhalten sie ein Grüne Meile. Bei der
1.Teilnahme sammelte die VS 1Enns 2832 Meilenpunkte, beim zweiten Mal 2693 Punkte.
Begeistert wurden im Sammelalbum Grüne Meilen Pickerl eingeklebt, stolz den anderen
Mitschülern gezeigt und mit den Nachbarklassen verglichen. Die Kinder schrieben
„Schulweggeschichten“, befragten ihre Eltern und Großeltern über deren Schulweg und
zeichneten „Schulwegbilder“.

o Am 08. Jänner 2007 fand das 1. MOMO Workshop (MOMO = Mobilität Morgen) für alle
MOBITEAM-SchülerInnen mit Fr. Mag. Gudrun Glocker statt. Spielerisch setzten sich die
SchülerInnen mit dem Thema Mobilität auseinander. Sie lernen kritischer die gewohnte
Verkehrsmittelwahl zu hinterfragen.
Am 11. + 19.06.2007 fand für die 4.Klassen beider Schulen ein Workshop mit Christian
Kogler statt. Bei diesem Workshop wurden neben dem Thema Verkehr, einer Phantasiereise
auch Ideen unserer Kinder zur Schulweggestaltung gesammelt.

o Maskottchen-Zeichenwettbewerb für das Schulweg-Logo. Die SchülerInnen der beiden
Ennser Volksschulen konnten sich als kreative Designer verwirklichen.
Im Rahmen einer Vernissage am 21.05.2007 fand die Ausstellung der 25 besten von einer
Jury ausgewählten Entwürfe in der Raiffeisenbank Enns statt. Die beiden Leiterinnen der
Volksschule 1+2 Enns (Margarete Horner VS 1 + Edeltraud Holzleitner VS 2) stellten den
anwesenden Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen das bisher Erreichte und die zukünftigen
Schritte des Projektes vor. Nach Referaten von hochkarätigen Referenten - Dr. Hans Peter
Hutter vom Verein Ärzte und Ärztinnen für eine gesunde Umwelt,
Prof. Dipl. Ing. Dr. Thomas Macoun vom Institut Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der
TU Wien, Fr. Mag. Gabriele Larndorfer vom Klimabündnis OÖ sowie Dipl. Päd. Klemens
Ecker wurde das Geheimnis gelüftet und die Siegerlogos bekannt gegeben.
Gewinner sind:
1. Hacker David 4a
2. Pfisterer Hannah 4a
3. Panhofer Niki 4c
4. Hintenaus Gabriel 4B
5. Öllinger Julia 4B
In der Schule wurde eine Box aufgestellt, in welche Vorschläge für einen treffenden Namen
für das gewählte Schulwegmaskottchen gesammelt wurden.

o Der „Verkehrte Wandertag“ fand am 26.06.2007 in allen 9 Schulen OÖ’s begleitet von Ö3
Life Radio zur gleichen Zeit statt. Die LehrerInnen einer Schule holten die Kinder
nacheinander von zu Hause ab und gingen dann gemeinsam in die Schule. Der Wegplan
wurde in Zusammenarbeit mit den Eltern ausgearbeitet. Auch Treffpunkte von
2-3 Kindern waren möglich und Labstellen (Spielpausen) bei vorher vereinbarten Eltern
wurden geplant.
Dauer von 8.00 Uhr bis 11.45 Uhr. Bei Regenwetter hätte ein Schulhauszirkel stattgefunden.
Die Kinder gaben bekannt, ob sie alleine nach Hause gehen durften, zu Fuß abgeholt wurden
oder mit den LehrerInnen zu einer der beiden Elternhaltestellen gebracht werden sollten.
Kein Kind durfte vor der Schule mit dem Auto abgeholt werden!
Das Gelände vor der Schule wurde abgesperrt (Polizei,Gemeinde). Jede Klasse erhielt eine
Urkunde für die Teilnahme (Lob für die am weitesten zurückgelegte Strecke). Die Kinder
erhielten Obst, Gemüse und Saft vom Elternverein. Kinder gaben Interviews im Life Radio
durch Lifeschaltung während des gesamten Verkehrten Wandertags.
Zu Mittag fand die Preisverleihung der 5 Sieger-Schulwegmaskottchen statt. Der 1. Preis war
ein Scooter, die 4 weiteren Preise ein toller gefüllter Rucksack vom OÖ Verkehrsverbund.
Dieser Wandertag war ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten

5. Multiplizierbarkeit dieses Projektes:

Eine Umsetzung in ähnlicher Art und Weise ist überall dort möglich wo verkehrsmäßig
ähnliche Probleme auftreten, der Wunsch zur CO2 Reduktion durch weniger Bring- und
Holfahrten vorhanden ist, Schüler sich mehr bewegen sollen, der soziale Aspekt zählt, ein
wertvoller Beitrag zur Gesundheit geleistet werden soll, die Konzentrationsfähigkeit
gesteigert werden soll, ….
Die örtlichen Gegebenheiten gehören unter die Lupe genommen, Lösungsvorschläge
möglichst auf breiter Basis mit verschiedenen involvierten Stellen gesucht und in der Folge
umgesetzt.
Überall wo es Interesse gibt und die Bereitschaft zur Umsetzung da ist, kann unser Projekt
nachgeahmt werden.
Ideen zu den Elternhaltestellen gibt es bereits in Deutschland. Laut Klimabündnis OÖ setzen
9 Schulen in OÖ und 40 Schulen in ganz Österreich das klima:aktiv Programm
„Mobilitätsmanagement für Schulen“ mit unterschiedlichsten Maßnahmen um.
Erfolge werden speziell ab Herbst 2007 erwartet - Umsetzungsphase.
Zeitrahmen
o Am 5.Oktober 2007 findet unser großes Abschlussfest mit der Eröffnung der
Elternhaltestellen mit LehrerInnen, Eltern, Schülerinnen statt. Jedes Schulkind erhält von
Sponsoren Regenjacken mit dem Schulweglogo, um auch gegen schlechtes Wetter bestens
ausgerüstet zu sein.
Folder auf Deutsch und in den beiden an den Schulen angebotenen Muttersprachen
bosnisch/kroatisch/serbisch und türkisch werden verteilt. Mit einem Umzug sollen die beiden
Elternhaltestellen bekannt gemacht und vom Stadtpfarrer St. Marien und dem Pfarrer von
Lorch eingeweiht werden.

Partner
4. Sponsoren, die das Projekt unterstützen:

Kiwanis-Club Enns Donauwinkel, Lions Club Enns St. Valentin, Rotary Club,
Severinapotheke Enns, Stadtapotheke Enns, Raiffeisenbank Enns, Sparkasse Enns,
Buchhandlung Herda, Fa. Wagner Schmelztechnik, Fa. Cemtec, Stadtgemeinde Enns (Referat
für Natur- und Umweltschutz) , Bundesrat Gottfried Kneifel, OÖ Versicherungs AG –
Thomas Buchberger, FPÖ Enns, Die Grünen Enns.
Dank auch an teilnehmende Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen für die engagierte
Mitarbeit im Mobiteam, an die Gemeinde im speziellen Hrn. Bürgermeister Karlinger für die
ideelle und finanzielle Unterstützung und bei der Polizei Enns bei der Umsetzung dieses
Projektes.
Ein besonderer Dank der Raiffeisenbank Enns für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und
des Buffets bei der Vernissage.

Jeder, der uns unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen dies finanziell oder tatkräftig zu
tun. Die Nachhaltigkeit im Schuljahr 2007/08 soll gewährleistet sein.

Evaluierung
Das Projekt wird evaluiert und zwar durch:
Vorschau/Nachhaltigkeit:
Die LehrerInnen beider Volksschulen sind angehalten mit den Kindern
die Schulwege zu den Elternhaltestellen abzugehen und auf
gefährliche Stellen hinzuweisen.
Die Eltern werden ersucht ihre Kinder zu Fuß gehen zu lassen, mit öffentlichen
Verkehrsmitteln fahren zu lassen, wenn ein zu Fuß gehen nicht möglich ist die
Elternhaltestellen zu nützen.
An markanten Stellen steht die Polizei in der Früh und zu Mittag, sowie
freiwillige von der Gemeinde eingeteilte Pensionistenlotsen.
Die Gestaltung der Schulwege wird im Schuljahr 2007/08 fortgesetzt,
um für die Kinder attraktiv zu sein und gerne begangen zu werden. (siehe Ideensammlung der
Kinder bei den Workshops)
Das können sein: Malereien an Zäunen und/oder Mauern, Geschwindigkeitsmessungen für
Fußgänger, Schaukästen, Balanciergeräte, …
Beim Eröffnungsfest der Elternhaltestellen im Herbst werden Regenmäntel an alle Kinder
verteilt. Ein Elternhaltestellenpass soll Kinder und Eltern motivieren diese zu benützen.
Die Haltestellen als solches sind zu Schulbeginn fertig gekennzeichnet
und einsatzbereit. Vor der Schule soll eine verkehrsberuhigte Zone entstehen. Eine
Fragebogenaktion wird dieses Umweltprojekt abrunden, um Vergleiche mit den Mitteilungen
im Herbst ziehen zu können.
Für die Folgejahre werden Regenmäntel - Sponsoren für die SchülerInnen der 1.Klassen
gesucht. Motivation für die Kinder/ Eltern/LehrerInnen muss in den Folgejahren
abwechslungsreich sein.
Workshops für Kinder, um das Umweltbewusstsein zu schärfen werden auch in Zukunft
stattfinden. Lehrerfortbildung in diese Richtung ist wünschenswert.

Unser Projekt ist auch dokumentiert in der Schulhomepage: www.vs1enns.eduhi.at
(Link Projekte 2006/07 – Klimabündnis Mobilitätsmanagement für Schulen + Grüne
Meilenaktion)
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