Moderner Klassiker - Cayin
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T E S T C D - P L AY E R Moderner Klassiker t Auch der Geber von Cayin ist ordent- lich gemacht, die Cayin liefert einen mechanisch wie klanglich richtig guten CD-Player kleine Aluplatte wertet sie auf. mit Röhrentechnik und USB-Option. B ei keinem anderen Gerät lässt sich Die Stromversorgung wirkt dank gro- also ein Spezialist. Dennoch lässt er sich Digitaltechnik so harmonisch mit ßem, streufeldarmem Ringkerntrafo beim Zugriff zwölf Sekunden Zeit bis zum traditioneller Technologie ver- durchaus beeindruckend. Anspielen, das ist in praxi relativ lang. knüpfen wie in einem Röhren-CD-Player. Auch bei den Anschlusswerten ist er mit Anhänger der anheimelnden Glaskolben Moderner Wandler 3000 Ohm Ausgangswiderstand schon schwören denn auch auf eine entspre- Von zentraler Bedeutung ist natürlich etwas exotisch. Auch wenn man ihm als chend ausgelegte Ausgangsstufe. Die der an Bord befindliche Digital-Ana- Röhrengerät einen Bonus gibt und man 12AU7-Doppeltriode im Cayin CS-55 log-Prozessor PCM-5101 aus dem Hause an den meisten heutigen Verstärkern ein- CD scheint dafür wie geschaffen. Burr Brown (heute Texas Instruments), gangsseitig meist 47 Kiloohm erwarten Optional kann man – idealer- und der mit Samplingraten und Auflösun- darf, bleiben nicht viele Reserven, wenn günstigerweise gleich beim Kauf – eine gen bis 32 Bit/384 Kilohertz zurecht- es mal längere Kabel sein sollen. Zusatzplatine mit USB-Anschluss ordern, kommt. Auch der 1250 Euro kostende Dafür können wir dem Cayin und dem die das Gerät zur hochkarätigen externen Cayin spielt nur CDs, keine SACDs, ist Lua – interessanterweise also den beiden PC/Mac-Soundkarte macht. Der Aufpreis von lediglich 150 Euro ist gut investiert, eröffnet er doch über die unscheinbare USB-Schnittstelle die Welt hochaufge- löster Datenformate. Unabhängig davon nimmt er aber bei Bedarf auch über die digitale koaxiale oder optische Schnitt- stelle Kontakt zu digitalen Recordern oder externen D/A-Wandlern auf. Der Cayin ist durchweg überzeugend gemacht, das Gehäuse ist mechanisch sehr stabil, topologisch gut durchdacht und prima verarbeitet. Das Laufwerk ist von bewährter Ausführung, Qualität und p Der Analogausgang führt über eine 12AU7-Röhre (Doppeltriode), digital geht es optisch oder koaxial Zuverlässigkeit. hinaus. Der USB-Anschluss für den PC ist optional beim Kauf für rund 150 Euro bestellbar. 30 STEREO 7/2018
www. .de CAYIN CS-55 CD Die Technologie der CD D ie Ende der 70er-Jahre entwickelte Compact Disc mit revolutionärer, berüh- rungsloser Laserabtastung und digitaler es ihren potenziellen „Nachfolgern“ nicht leicht. DVD-Audio und SACD, als 20 Jahre modernere, reine Tonträger mit einem Zig-fa- 16 Bit/44,1 Kilohertz-Technologie trat mit chen der Datenkapazität und damit auch den ersten Abspielgeräten 1982/83 an, die einer deutlich gesteigerten Auflösung (bis Schallplatte abzulösen. Das gelang ihr im 24 Bit/192 Kilohertz) die eigentlichen Erben Wesentlichen auch. So faszinierend die der Compact Disc, vermochten sich gerade Rauschfreiheit und Kompaktheit für die wegen des Formatstreits nicht durchzuset- ab 1250 € meisten war, insbesondere die ersten CDs zen. Die abwärtskompatible (Hybrid-)SACD Maße: 36 x 9 x 32 cm (BxHxT) konnten nicht alle Audiophilen überzeugen. gibt es noch als Neuveröffentlichungen im Garantie: 3 Jahre Und so ermöglichten die DJ- und die High Jazz- und Klassikbereich, ihr Datenformat Kontakt: Cayin End-Szene der Platte das Überleben und in DSD erfreut sich eines zweiten Lebens ohne Tel.: +49 6174 9554412, www.cayin.de jüngster Zeit sogar ein bemerkenswertes Datenträger und wird von vielen D/A-Wand- Revival. Und doch birgt die CD, wenn sie lern verarbeitet, während das Datenformat Wertig gemachter, sehr angenehm und har- tontechnisch komplett ausgeschöpft wird, DVD-Audio heute von der Blu-ray verwendet monisch, tonal etwas auf der warm-dunklen gewaltiges Klangpotenzial. Das machte wird – aber kaum als reiner Tonträger. Seite abgestimmter Röhren-Player mit guter Verarbeitung, Ausstattung und bei Bedarf optional nachrüstbarem 24/192-USB-An- schluss (150 Euro Aufpreis). Schöne Klang- Röhrengeräten – die niedrigsten Jitter- Apropos, auf Wunsch und gegen Aufpreis farben! werte attestieren. 1,6 Nanosekunden sind ist statt der mitgelieferten Geräte- auch MESSERGEBNISSE schon überragend gut! eine Cayin-Systemfernbedienung erhält- Unglücklich fanden wir die Position des lich, um den ideal passenden Verstärker Netzschalters. Als Besitzer wird man den CS-55A aus gleichem Hause und ebenfalls Player erstmal ausmachen, wenn man die im Midi-Format, komfortabel gleich mit Schublade öffnen will. Wozu das gut sein steuern zu können. soll, erschließt sich kaum. Der Cayin spielt sehr harmonisch auf Dank seiner wahlweise und preisgleich der leicht dunklen, warmen Seite des in Scharz oder Silber erhältlichen Front Spektrums, mit samtiger Geschmeidig- lässt er sich mit den meisten bestehenden keit und gutem Timing, überaus ange- Anlagen kombinieren, mit den bekann- nehm, vor allem bei der Wiedergabe von Rauschabstand Digital Null 103,9 dB ten Cayin-Röhrenverstärkern sowieso. Stimmen. Tolle Klangfarben! Quantisierungsrauschabstand 0 dBFS 95,2 dB Wandlerlinearität bei -90 dB 0,5 dB Ausgangswiderstand Cinch 3000 Ohm Ausgangsspannung Cinch 0 dBFS 1,9 V Klirrfaktor bei -60dBFS 0,28 % Jitter 1,6 ns Einlesezeit 12 s Leistungsaufn. Stby/Leerl. (bei)
Digital-Quellen › RÖHREN-CD-PLAYER NIMM ZWEI Der neue Cayin CS-55 CD vereint einen Hauch Röhren-Nostalgie mit einem Schuss Zukunft in Form eines optinalen USB-Bords. Es macht den CD-Player zur 24-Bit/384-kHz-Soundkarte. ■ Test: Stefan Schickedanz D ie Leser haben entschieden: zum CS-55 A ein. Trotzdem tut sich mit zwischen 44,1 und 384 kHz zu Diensten Der Cayin CS-55 A ist der Voll- der Cayin-Kombi eine Problemzone auf: steht. Die Lösung der Paar-Probleme verstärker des Jahres. Große Wer den CD-Player wie wir in der inter- liegt im Weglassen. So schrumpft zu- Ehre für eine kleine, feine Marke. Für essanten Ausführung mit USB-Bord or- dem der Preis von 1250 auf 1100 Euro. 1800 Euro verlangte der kräftige Amp dert, sieht sich mit Luxussorgen kon- Dafür gibt es einen ordentlichen Gegen- bislang nur einen Kompromiss: Mit sei- frontiert. Der Verstärker verfügt serien- wert. Die Frontplatte besteht aus di- nem Midi-Format ließ er sich nicht so mäßig über einen USB-DAC, der Rech- ckem Aluminium, die Tasten ebenfalls. leicht kombinieren. Mit dem neuen CS- nern mit den Betriebssystemen Win- Das Laufwerk agiert leise und schnell. 55 CD pulverisiert Cayin diese letzte dows XP, Windows Vista, Windows 7, Im Innern findet sich ein großzügig di- Hürde. Er ist ebenfalls 36 cm breit und Windows 8, Mac OS mit einer 16 bis 32 mensioniertes Netzteil mit gekapseltem fügt sich von der Gestaltung perfekt Bit Auflösung und Samplingfrequenzen Ringkerntrafo. Die Cinch-Ausgänge sind aus dem Vollen gedreht und vergoldet. Die Wandlung der Digitaldaten über- nimmt ein Burr Brown PCM 5101 – ein reinrassiger Stereo-D/A-Wandler, der vor allem eine hohe Störungsunterdrü- ckung außerhalb des Audiobandes bie- tet. Zudem verspricht der Hersteller dank der integrierten, hochpräzisen PLL- Schaltung zur Stabilisierung des Arbeits- takts eine große Toleranz gegenüber Jit- ter im Signal der Masterclock. Tatsäch- lich profilierte sich der unscheinbare Player unabhängig davon, ob er sein Sig- ÜBERZEUGENDES PAKET: Gekapselter Ringkerntrafo, schnelles, lei- KONTAKT-PFLEGE: Solide Cinch-Buchsen, zwei Digital- ses Laufwerk und eine Ausgangsstufe mit 12AU7-Doppeltriode. Ausgänge und ein USB-Eingang komplettieren den CS-55 CD. MESSLABOR Der Frequenzgang weist eine Mittensenke von -1dB auf. Ebenfallls auffällig: Der Cayin produziert reichlich Klirr, der allerdings gutmü- tigem K2 den Vortritt lässt und eine nahezu ideale Verteilung aufweist. Sehr gute Werte erreicht sehr gute Störabstände, die mit CD oder USB gleichauf bei 105 dB liegen. Abso- lut top ist allerdings der extrem niedrige Jitter- wert von 170 respektive 171 PS (CD/USB). 128 www.audio.de ›07/2014
Digital-Quellen › RÖHREN-CD-PLAYER nal von der CD oder vom USB-Eingang re anbetrachts der klanglichen Qualitä- FAZIT serviert bekam, im Labor als Primus in ten kleinkariert. Zwar war der CS-55 als Sachen Jitterabstinenz. Außerdem er- Soundboard kein Überflieger, einen Stefan Schickedanz fordert die besondere Konstruktion des günstigen USB-DAC ersetzte er aber al- Audio-Mitarbeiter PCM 5101 keine, mit Nebenwirkungen lemal. Dabei überzeugte er durch kna- behafteten Kondensatoren im anologen ckige Dynamik, tolles Timing und hohe Signalweg zur Vermeidung von Gleich- Auflösung, wirkte allerdings etwas rauer Ein Klang aus einem Guss. Tolle strom. Cayin spendierte der Ausgangs- als reine D/A-Wandler dieser Preisklas- Verabeitung. Eine Prise Röhren- stufe genau das, was man von seinen se. Aber da war ja noch der integrierte Flair. Wenn sich dann noch der Produkten erwartet: Röhren-Verstär- CD-Player, der sich als ausgesprochener Rechner damit pimpen lässt, kann kung in Form einer 12AU7, einer Doppel- Feingeist mit seidigem Klangbild prä- man sich schon noch mal den triode, die beide Kanäle bedient, um den sentierte. Er schuf ein harmonisches Kauf eines CD-Players überlegen. Klang nach Art des Hauses zu würzen. Ganzes, das mehr als die Summe seiner Im Zusammenspiel mit einem Apple- Teile war. Er wirkte – ganz gleich mit wel- STECKBRIEF Computer kommt der CS-55 CD ohne cher Musik – keineswegs analytisch, oh- CAYIN zusätzliche Software aus. Für die Win- ne sich der Verschleierung schuldig zu CS-55 CD Vertrieb Cayin Audiodistribution dows-Welt liegt eine CD mit Treiber bei. machen. Damit gelang die Gratwande- 0 61 74 / 25 97 88 0 Der Umgang mit dem CS-55 CD erwies rung. Der CS-55 CD gab niemals har- www. cayin.com Listenpreis (Paar) um 1250 Euro sich als äußerst problemlos. Seine mit- sche Töne von sich, die seinen homoge- Garantiezeit 2 (3) Jahre (Mechanik/Röhren) gelieferte System-Fernbedienung steu- nen Klangkörper beschädigen Könnten. Maße B x H x T 36 x 33,4 x 18 cm Gewicht 6 kg ert auch den Vollverstärker CS-55 A. Andererseits präsentierte er keine mit Das Display verfügt sogar über einen Weichzeichner zugeschmierte Töne. AUSSTATTUNG Ausgang Cinch / XLR 1/– heutzutage fast ausgestorbenen Titelka- Erst, als wir den Naim CD 5 SI (Test in Ausgang regelbar / fixed –/• lender. Gewöhnungsbedürftig und ergo- der letzten Ausgabe) hinzuzogen, wirkte Digitalausgang Cinch / 1/1/– Optisch / BNC nomisch fragwürdig war allein der mittig, die Darbietung des Cayin vergleichswei- Digitaleingang Cinch / –/–/1 direkt rechts neben der Schublade ange- se warm und nicht ganz so offen, so ent- Optisch / USB Besonderheiten Auch ohne USB (1100 Euro) ordnete Netzschalter, der erst mal den hüllend wie die des Briten. Der stand am Eindruck erweckt, der Auswurfknopf zu Ende trotz eines leichten Punktevor- AUDIOGRAMM sein. Doch die Taste zum Öffnen und sprungs als zackiger, aber vergleichs- ÅHomogener Klang, stabile Schließen der Schublade versteckt sich weise nüchterner Aufklärer da, während Abbildung, präziser Bass. ÍUnübersichtliche Tastena- Fotos: Julian Bauer, Shutterstock, Archiv unauffällig zwischen dem Quellenwahl- sich der Player aus dem Reich der Mitte nordnung. schalter und der Play-Taste. Wer sich da- hingebungsvoll als Bewahrer mittlerer Klang CD / SACD 100 / – ran gewöhnt hat, könnte sich höchstens Tonlagen inszenierte. Fast schien es, als Ausstattung sehr gut Bedienung gut noch an der eher kryptischen Anzeige wollte Cayin die Lücke besetzen, die Verarbeitung überragend hoher Samplinraten bei der Verwen- Naim mit dem neorealistischen Auf- KLANGURTEIL 100 PUNKTE dung des USB-DAC stören, aber das wä- bruch ins 21. Jahrhundert auftat. PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND TEST Röhren-CD-Player mit USB-D/A-Wandler CAYIN CS 55 CD 1250 € www.audio.de ›07 /2014 129
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