Museumsblatter spezial - Zahlen, Daten und Fakten - die Museums-projekte im Überblick
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museumsblatter spezial
1.
Liebe Mitglieder Zahlen, Daten und
des Salzburger
Museumsvereins!
Fakten – die Museums-
Liebe Freunde des
Salzburg Museum!
projekte im Überblick
Standorterweiterung Salzburg Museum
Neue Residenz / „Belvedere Salzburg“
2005 ist das Salzburg Museum in die Räumlichkeiten um den ersten Innenhof
der Neuen Residenz eingezogen. Ab 2026 sollen nun auch Teile des zweiten In-
nenhofs vom Museum genützt werden. Dort soll eine zweite Kunsthalle ent-
stehen und vorerst für zehn Jahre in Kooperation mit der Österreichischen Ga-
lerie Belvedere bespielt werden. Im Zentrum des Projekts „Belvedere Salzburg“
© Salzburg Museum
stehen die herausragenden Sammlungsbestände des Belvedere, vielfach mit
Salzburgbezug.
Ziel ist, die Neue Residenz insgesamt als ein großzügiges Museumsquartier zu
etablieren und den großen Innenhof von einem Parkplatz zu einem öffentlichen
Raum mit hoher Aufenthaltsqualität zu machen.
2021 soll der Architekturwettbewerb starten, der Baubeginn dann 2023. Die Er-
Unter dem Titel „Museumsblätter spezial“ öffnung ist für 2026 geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 31 Mio. Euro.
möchten wir Sie auf den folgenden Seiten
ausführlich über die aktuellen Museums-
pläne unter dem Dach des Salzburg Muse-
um informieren. Wir liefern Ihnen Einblicke
in die Gesamtkonzeption der Vorhaben und
skizzieren Ihnen die Überlegungen für die
derzeitigen Projektentwicklungen. Insge-
samt sehen wir die Möglichkeiten, die uns
von Stadt und Land Salzburg bei den einzel-
nen Museen eröffnet werden, als eine große
Chance für unsere Institution und die Kultur
in Salzburg.
Wir sind überzeugt, dass die Projekte einen
herausragenden kulturellen Mehrwert für
unser Leben im Weltkulturerbe bieten kön-
nen. Ebenso nachhaltige und qualitätsori-
entierte Angebote für Menschen, die uns in
Salzburg besuchen und unserer Kultur und
Geschichte begegnen wollen. Das ist unser
Auftrag, den wir mit den folgenden Ideen
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auch in Zukunft mit großer Verantwortung
erfüllen wollen. Hierfür ersuchen wir Sie um
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Ihre Unterstützung!
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
Martin Hochleitner
Direktor des Salzburg Museum Das Salzburg Museum in der Neuen Residenz.
Die Pläne sehen erweiterte Flächen für das
Brigitta Pallauf Museum vor. Ebenso das Projekt „Belvedere
Präsidentin des Salzburg“ im zweiten Innenhof.
Salzburger Museumsvereins © Salzburg Museum
museumsblatter spezial
Domgrabungsmuseum am Residenzplatz –
„Museum Domgrabung – Römermuseum Juvavum“
Seit über 15 Jahren arbeitet das Salzburg schränken soll. Im Rahmen der Bauarbeiten
Museum an einem Konzept für eine arch- für das neue Besucherzentrum soll das
äologische Dauerausstellung über das rö- Gesamtprojekt ab 2023 gebaut und 2025
mische Salzburg. Im Zuge des künftigen als Standort des Salzburg Museum eröffnet
Besucherzentrums des DomQuartiers kann werden. Die Baukosten liegen bei rund 5,3
nun auch erstmals eine barrierefreie und Mio. Euro.
ganzjährige Erschließung des bisherigen
Domgrabungsmuseum erreicht werden. Zu-
dem soll das Salzburg Museum auch wei-
tere Flächen in der Alten Residenz für die
Präsentation seiner archäologischen Samm-
lungsbestände erhalten.
Ziel ist ein hochattraktives Museum zur an-
tiken Geschichte Salzburgs. Gerade auch für Panorama Museum –
Schulen ein spannender Lernort, der sich
Der derzeitige Eingang in das einzigartige
„Welterbe Salzburg“
mit dem Angebot zur Urgeschichte Salz- Domgrabungsmuseum. im ehemaligen
burgs im Keltenmuseum Hallein ideal ver- © Andrew Phelps (re.); Salzburg Museum
Barockmuseum
Seit 1996 ist die historische Altstadt von
Salzburg UNESCO-Weltkulturerbe. 2013 hat
der Gemeinderat von Salzburg einstimmig
eine Prüfung der Machbarkeit eines Welt-
erbe-Besucherzentrums beschlossen. Dieses
soll einen wichtigen Beitrag zur Bewusst-
seinsbildung für das Welterbe in Salzburg
leisten.
Im März 2021 haben sich Stadt und Land
Salzburg über eine Projektentwicklung
dieses Themas im ehemaligen Barockmu-
seum verständigt. Das Sattler-Panorama soll
in diesem Rahmen und am einzigartigen
Ort seiner ursprünglichen Aufstellung im
Mirabellgarten das herausragende Leitob-
jekt des Museums werden. Denn das Pano-
rama vermittelt auf einen Blick sowohl den
Gegenstand als auch die Begründung für
den Status von Salzburg als UNESCO-Welt-
kulturerbe.
Das Gesamtprojekt soll baulich im Lauf des
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Jahres 2022 starten und 2024 als Standort
des Salzburg Museum eröffnet werden. Für
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die Baumaßnahmen werden Kosten von
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
rund 4 Mio. Euro kalkuliert.
Das ehemalige Barockmuseum als geplanter
Standort des einzigartigen Sattler-Panoramas.
Der Innenbereich (o.) soll künftig auch die
Sattler-Kosmoramen beherbergen.
© Andrew Phelps; Salzburg Museum (u.)
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„Sound of Music
Salzburg“ in Hellbrunn
Ursprünglich war das Salzburg Museum
schon 2014 mit der Entwicklung eines Sound
of Music Museum im ehemaligen Barock-
museum beauftragt worden. Seitdem wur-
den die Inhalte ausgearbeitet und Verhand-
lungen mit den Rechteinhabern aufgenom-
men.
Im Zuge der jüngsten politischen Abstim-
mungen zwischen Land und Stadt Salzburg
über die Gesamtkonzeption der künftigen
Museumsprojekte erfolgte der Auftrag, die
bisherigen Konzeptüberlegungen für den
Standort Hellbrunn zu adaptieren. Konkret
wird derzeit das Areal beim Gärtner- und
Jägerhaus für eine museale Nutzung über-
prüft. Dabei geht es vor allem auch um sinn-
volle Lenkungsmechanismen für Tourismus-
ströme in Salzburg. Schon jetzt steuern vie-
le Sound of Music-Gäste den aus dem Film
berühmten Pavillon in Hellbrunn an.
Das Gesamtprojekt soll ab 2024/25 vom
Salzburg Museum saisonal betrieben wer-
den. Sanierungs- und Ausstellungskosten
werden in Summe mit rund 2,5 Mio. Euro
kalkuliert.
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SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
Schon jetzt ein Ort mit einzigartiger
Atmosphäre: das geplante Areal für
„Sound of Music Salzburg“ in Hellbrunn.
© Andrew Phelps
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2.
Stichwort Chronologie – ten. 30 Jahre später bilden diese Überlegun-
gen gleichsam die Basis für einen herausra-
genden Entwicklungsschritt des Salzburg
Kunstwerken des Kunsthistorischen Muse-
ums und der Österreichischen Galerie Bel-
vedere aufgrund ihrer ursprünglichen Pro-
tige Interesse an einer Zusammenarbeit im
Folgenden einen kulturpolitischen Referenz-
raum in den 2017 und 2018 formulierten
die Geschichte einer Museum und eine Vision der Zusammenar-
beit mit der Österreichischen Galerie Belve-
venienz aus den Sammlungen der Salzbur-
ger Fürsterzbischöfe an das Land Salzburg
Regierungsprogrammen des Bundes und
des Landes Salzburg erhielt, wurden seit
großen Vision für das dere in der Mozartstadt.
Unter dem Arbeitstitel „Belvedere Salzburg“
verfolgen beide Institutionen das Ziel, die
zurückgegeben worden. Gleichzeitig hatte
die Republik Österreich anlässlich des Jubi-
läums von 2016 auch mehrere Immobilien
2018 konkrete Pläne zur Realisierung des
Gesamtprojekts „Belvedere Salzburg“ ver-
folgt. Seit diesem Zeitraum wurden kurato-
Salzburg Museum museale Nutzung der Neuen Residenz zu
erweitern und in Teilen des künftigen Areals
in das Eigentum des Landes übertragen.
Dazu zählten vor allem die Festung Hohen-
rische und betriebliche Konzepte entwickelt
sowie Machbarkeitsstudien für Raum- und
dieses in ganz Österreich einzigartige Ko- salzburg und die Neue Residenz, die seit Funktionsprogramme mit dem Bundesdenk-
operationsprojekt zu verwirklichen. Hierfür Jahrhunderten mit der Geschichte des Erz- malamt und der Sachverständigenkommis-
Gut Ding braucht Weile. Das gilt auch für Museen. So geht soll im zweiten Innenhof der Neuen Resi- stifts sowie der Identität und dem Stadtbild sion für die Altstadterhaltung (SVK) erörtert.
denz eine eingeschoßige Kunsthalle entste- von Salzburg verbunden sind. Neben der Ebenso wurden Kostenschätzungen ausge-
ein wesentlicher Impuls für die aktuellen Museumspläne
hen. Was heute wie ein direktes Anknüpfen hohen symbolischen Bedeutung dieser Rück- arbeitet und Finanzierungsgespräche ge-
bereits auf das Jahr 1990 zurück. an die historischen Überlegungen von Karl gaben und Übertragungen ergab sich im führt. Sämtliche Vorarbeiten mündeten im
Heinz Ritschel und Gerhard Garstenauer er- Zuge der neuen Eigentumsverhältnisse für Herbst 2020 in einem Statusbericht, auf
scheint, bestätigt zwar einerseits ihren da- das Salzburg Museum die Möglichkeit, sei- dessen Grundlage der Aufsichtsrat der Salz-
maligen visionären Ansatz, erweist sich an- ne seit 2014 verfolgten Überlegungen für Karl Heinz Ritschel (1930–2019), burg Museum GmbH und das Kuratorium
Damals hatte der Salzburger Museumsver- tausch mit dem Salzburger Architekten Ger-
Karl Stark (1921–2011),
ein unter seinem Präsidenten, Professor Karl hard Garstenauer entstanden. Gemeinsam dererseits aber auch als das Ergebnis eines eine museale Standorterweiterung wieder 1990, Öl auf Hartfaser, der Österreichischen Galerie die Absicht, das
Heinz Ritschel, vorgeschlagen, die Neue Re- hatten sie die Vision, die Neue Residenz suk- Nachdenkprozesses, der im Zuge der Lan- aufzunehmen und in diesem Rahmen auch Salzburg Museum, Inv.-Nr. 366-2020 Projekt „Belvedere Salzburg“ weiter zu ent-
© Salzburg Museum
sidenz als zentralen Standort des heutigen zessive von einem Amtsgebäude in ein Mu- desausstellung „Bischof. Kaiser. Jedermann.“ Sondierungsgespräche mit der Österreichi- wickeln, genehmigten. In Bezug auf diese
Salzburg Museum zu etablieren und das seum zu verwandeln. Herzstück des Projekts Fahrt aufgenommen hat. schen Galerie über Möglichkeiten, Voraus- Genehmigung wird das Gesamtprojekt nun-
Gebäude in Etappen für eine museale Nut- sollte eine dreigeschoßige (!) Unterkellerung Denn im Rahmen des Jubiläums der 200-jäh- setzungen, Chancen und Formen eines län- mehr konkretisiert.
zung zu adaptieren. Die damaligen Überle- des großen Innenhofs sein, um Flächen für rigen Zugehörigkeit von Salzburg zu Öster- gerfristigen Museumsauftritts des Belvede-
gungen Ritschels waren im intensiven Aus- Sonderausstellungen und Depots zu erhal- reich 2016 war ein größeres Konvolut an re in Salzburg zu führen. Da das wechselsei-
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SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
Die Neue Residenz (li.) und ihr Grundriss. Die derzeitigen Flächen des Salzburg Museum (orange)
sollen erweitert werden (grün). Im zweiten Innenhof ist das „Belvedere Salzburg“ geplant.
© Andrew Phelps (li.); Land Salzburg
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3.
„Belvedere Salzburg“ –
Ziele und Ausstellungs-
überlegungen
Ein Blick in die Geschichte Salzburgs: Jahrhundertelang
war Salzburg ein unabhängiger Staat.
Der Reichtum und der Kunstsinn seiner Fürst- ausstellung. Andererseits möchte sie in
erzbischöfe machten Salzburg zu einer ein- Salzburg auch spezielle Sammlungsbeob-
zigartigen Stadt der Architektur, Musik und achtungen und fokussierte Ausstellungs-
der Kunst. Eben diese herausragenden Be- projekte realisieren. Das kuratorische Selbst-
stände wurden nach dem Ende des sou- verständnis verfolgt eine exzellente und
veränen Erzstifts und als Folge der Napole- hochklassige Darstellung des Museums und
onischen Kriege von den neuen Machthabern seiner Sammlungen im Zeichen der öster-
aus Salzburg weggebracht. Herausragende reichischen Kunstgeschichte und ihrer Epo-
Kunstschätze mit Salzburger Provenienz chen. Die Entwicklung des Ausstellungskon-
befinden sich heute u. a. in Florenz, Paris, zepts in Bezug auf Salzburg wird als beson-
München und Wien, wo sie im Lauf des dere Herausforderung und Chance für die
19. Jahrhunderts Eingang in die heutigen Akzeptanz des Gesamtprojekts in Salzburg,
Bundessammlungen des Kunsthistorischen seiner Position in Österreich und seiner in-
Museums, der Nationalbibliothek und der ternationalen Wirksamkeit sowie für die Zu-
Österreichischen Galerie Belvedere fanden. sammenarbeit der beiden Museumsteams
Genau hier setzen auch die Ausstellungs- in Wien und Salzburg verstanden. Es geht
überlegungen für das Gesamtprojekt „Bel- um die Sichtbarkeit bedeutender Werke aus
vedere Salzburg“ an. Die Österreichische der Sammlung des Belvedere in einer gro-
Galerie Belvedere möchte bei der Entwick- ßen kunsthistorischen Erzählung und mit
lung ihres künftigen Auftritts in Salzburg präzisen Bezügen zu Salzburg. Das Salzburg
eine überzeugende museale Reaktion mit Museum und die Österreichische Galerie
Strahlkraft auf die bedeutende Kunstge- Belvedere sind überzeugt, dass mit dem Ge-
schichte Salzburgs verfolgen. In einem Aus- samtprojekt ein hochattraktives Museums-
stellungsareal von rund 1.500 Quadratme- angebot entstehen wird und ebenso ein ge-
tern plant die Österreichische Galerie Belve- samtheitliches Kulturareal mit hoher Auf-
dere einerseits eine hochkarätige Dauer- enthaltsqualität im Weltkulturerbe Salzburg.
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Derzeit noch
Parkplatz: der
Innenhof in der
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SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
Neuen Residenz
(li). Das Highlight
der Landesaus-
stellung 2016:
die „Schatzkam-
mer Salzburg“ in
der Kunsthalle.
© Andrew Phelps (li.);
Salzburg Museum
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4.
Panorama Museum – Das gemeinsame Ziel ist die zentrale Stel-
lung des Sattler-Panoramas in der Vermitt-
lung des UNESCO-Welterbes und der Einzig-
des Salzburg Museum / „Belvedere Salzburg“
haben in den letzten Monaten sowohl die
Sachverständigenkommission für die Alt-
„Welterbe Salzburg“ im artigkeit Salzburgs. Das Sattler-Panorama
soll in Verbindung mit den Kosmoramen das
stadterhaltung (SVK) als auch das Bundes-
denkmalamt (BDA) Stellungnahmen formu-
ehemaligen Barockmuseum Leitobjekt des Weltkulturerbes werden. Es
vermittelt auf einen Blick sowohl den Ge-
genstand als auch die Begründung für den
liert. Beide Einrichtungen äußerten dabei
auch Kritik am derzeitigen Gebäude des Pa-
norama Museum und empfahlen einen Ab-
Status von Salzburg als UNESCO-Weltkultur- bruch des Einbaus. Dadurch könnte auch ein
Bei diesem Projekt kooperiert das Salzburg Museum mit dem erbe – u. a. als einzigartiges, authentisches wesentlicher Beitrag für die Wiederherstel-
und unversehrtes Beispiel eines europäischen lung des Ensembles geleistet werden. Gleich-
Welterbebeauftragten und dem Referat „Altstadt Baugeschichte kirchlichen Stadtstaates, der einen bemer- zeitig wäre es auch möglich, die historische
kenswert hohen Bestand an sehr qualitäts- Zufahrt durch das Hauptportal vom Resi-
und Stadtbild“ der Stadt Salzburg sowie dem UNESCO-Lehrstuhl vollen Bauten aufweist, die vom Spätmittel- denzplatz wieder herzustellen und den In-
alter bis in das 20. Jahrhundert reichen. nenhof der Neuen Residenz von einem Park-
„Kulturelles Erbe und Tourismus“ der Universität Salzburg. Zudem platz zu einem „urbanen, partiell parkartigen
Das Grundverständnis der Arbeitsgruppe:
sind für die kommenden Wochen auch intensive Abstimmungen Die neue Institution soll sich zu einem au- sowie öffentlichen Aufenthaltsraum“ (BDA)
ßerschulischen Lernort der Wertvermittlung mit „hoher Aufenthaltsqualität und archi-
mit dem Stadtverein und der Initiative Architektur geplant. entwickeln, die Salzburger Bevölkerung in tektonischer Gestaltqualität“ (SVK) umzu-
das Thema Welterbe und seine Zukunft in- wandeln. Eben diese Entwicklung würde
volvieren und einen Beitrag für ein nachhal- vonseiten der SVK und des BDAs ausdrück-
tiges Salzburgerlebnis leisten. Dies alles in lich begrüßt werden. Sie ist allerdings nur
Bezug auf ein einzigartiges Kunstwerk, das unter der Voraussetzung der Entfernung des
in seiner Entstehung, im Kontext der Gegen- oberirdischen Gebäudes, das knapp 30 Pro-
wart sowie hinsichtlich Fragen zur Zukunft zent der Innenhoffläche umfasst, möglich.
Salzburgs vermittelt werden soll.
Da in den letzten Wochen auch verschie-
dentlich Sorge um das Sattler-Panorama ge-
äußert wurde, hält das Salzburg Museum
ausdrücklich den größten Respekt für das
Kunstwerk und die höchste Wertschätzung
Das ehemalige Barockmuseum (li.).
für das finanzielle Engagement des Salzbur-
Der Hofeinbau und der derzeitige
ger Bürgertums bei der Restaurierung des Zugang in die Neue Residenz. Künftig
Panoramas in den frühen 2000er Jahren fest. soll die Residenz wieder durch das
Hauptportal begehbar sein.
In allen Phasen der Projektentwicklung gilt
© Andrew Phelps
das Sattler-Panorama als ein für Salzburg,
seine Kultur und Bevölkerung identitätsstif-
tendes Kulturerbe; ebenso als Leitobjekt des
Salzburg Museum, das das Panorama am
künftigen Ort attraktiv und barrierefrei prä-
sentieren möchte.
In der bisherigen Projektentwicklung der
Standorterweiterung Salzburg Museum
Neue Residenz / „Belvedere Salzburg“ war
auch das derzeitige Gebäude des Panorama
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Museum einer intensiven Analyse unterzo-
gen worden. Bei der heute sichtbaren Halle
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des Panorama Museum handelt es sich um
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
einen Hofeinbau, der ursprünglich in der
Zwischenkriegszeit als Schalterhalle der Post
errichtet worden war und 2002 für das Mu-
seum adaptiert wurde. In Bezug auf die drei
von Architektin Heide Mühlfellner ausgear-
beiteten Varianten der Standorterweiterung
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5.
Ein Projekt, das von uns Das von Johann Michael Sattler, Friedrich
Loos und Johann Josef Schindler in den Jah-
ren 1825 bis 1829 erschaffene Monumen-
Das Gemälde wurde in seiner nun schon
fast 200-jährigen Geschichte sehr oft abge-
baut, transportiert und wieder aufgebaut.
Kompetenz und talgemälde befindet sich seit dem Jahr 2003
in der ehemaligen Postschalterhalle im zwei-
Die Bedingungen und Möglichkeiten dafür
waren den Standards dieser früheren Zeiten
Verantwortung verlangt! ten Innenhof der Neuen Residenz. Nach ei-
ner kompletten Konservierung und Restau-
rierung in den folgenden Jahren konnte das
entsprechend dürftig und führten oft zu
massiven Beschädigungen an Malerei und
Leinwand. Heute hingegen kann und wird
Gemälde am Nationalfeiertag 2005 im man eine solche Aktion unter den für das
Im Zuge der derzeit geplanten Museumserweiterungen gilt es, neuen Panorama Museum der Öffentlich- Gemälde bestmöglichen Bedingungen
keit in seiner ganzen Pracht zugänglich ge- durchführen. Nicht zuletzt liefert die noch
einen möglichen Ab- und Aufbau des Rundgemäldes „Panorama macht werden. recht junge und bestens dokumentierte
Nach nun über 15 Jahren ist der allgemeine Überführung des Gemäldes vom Standort
der Stadt Salzburg und ihrer Umgebung“ mit größter Umsicht Erhaltungszustand des Rundgemäldes ein Café Winkler auf dem Mönchsberg in das
sehr guter. Das ist die Grundvoraussetzung Panorama Museum wertvollste Erfahrungs-
zu planen und vorzubereiten.
dafür, dass ein neuerliches Umsetzen des fast werte, auf denen die Planung des neuerli-
26 Meter langen und rund 5 Meter hohen chen Auf- und Abbaus bzw. Transports ba-
Von Judith Niedermair-Altenburg Leinwandbildes an einen neuen Standort siert. Ein Schritt für Schritt durchdachter
überhaupt möglich und auch zumutbar ist. Ablauf konnte bereits jetzt mithilfe von Re-
staurator/innen aus dem Arbeitsgemein- ten völlig neu angedacht und optimiert wer-
schaftsteam der jüngsten Restaurierungs- den. Ebenso wird die Zugänglichkeit zum
phase erstellt werden. gesamten Gemälde für Wartungsarbeiten
Die Durchführung der Arbeiten wird durch und Zustandskontrollen durch ein rücksei-
ein Team bestehend aus externen Fachfir- tig fix montiertes umlaufendes Gerüst mit
men (Verpackung und Transport des Gemäl- mehreren Ebenen möglich sein.
des, Bau von Montagen und Halterungen Das größte Gemälde aus dem Besitz des
etc.) und externen bzw. internen Restaura- Salzburg Museum wird manövriert. Das
tor/innen (konservatorische und restaura- erfordert die bestmöglichen Vorbereitungen
torische Maßnahmen, Demontage und Mon- und Planungen, um die Gefahren für das
tage des Gemäldes) unter meiner Leitung wertvolle Gemälde während der Mani-
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erfolgen. pulation auf das Minimum zu reduzieren.
Erwähnt sei an dieser Stelle auch, dass die Diese Herausforderung und Verantwor-
¦
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Ausstellungsbedingungen am neuen Stand- tung werden vom Team des Salzburg Mu-
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ort allen konservatorischen Anforderungen seum wahr-, ernst- und angenommen.
entsprechen werden. Es wird sogar Verbes-
serungen im Vergleich zum jetzigen Stand-
ort geben: Die Aus- und Beleuchtung der
Das Großprojekt der Restaurierung des Judith Niedermair-Altenburg leitet den
Sattler-Panoramas zwischen 2003 und 2005. Malerei können mithilfe der heute zur Ver- Fachbereich Restaurierung und Konserva-
© Salzburg Museum fügung stehenden technischen Möglichkei- torische Aufgaben im Salzburg Museum.
museumsblatter spezial
6.
Julie Andrews und Matti Bunzl
© Christina Schwarz
Kommentare
Gratulation zu dem Projekt Ingonda Hannesschläger ist Kunsthistorikerin. Die Pläne für ein Sound of
Die gebürtige Salzburgerin hat in Salzburg,
Rom, Venedig und Florenz studiert und
einer Partnerschaft mit dem geforscht. Seit 2002 ist sie Professorin an Music Museum in Salzburg
der Universität Salzburg. Einer ihrer For-
Belvedere Wien! schungsschwerpunkte gilt Salzburg im waren schon während der
europäischen Kontext.
vergangenen Jahre immer
Von Ingonda Hannesschläger
wieder Thema bei den Konfe-
Die Kulturschätze Österreichs sollen allen renzen der Landesmuseen.
im ganzen Land zugänglich gemacht wer-
den! Eine einmalige Chance eröffnet sich.
Endlich haben Politik und Kulturverantwort- Von Matti Bunzl
liche für uns alle Horizonte eröffnet, von schen in Bezug auf den Film entstehen wird. großes Potenzial für die notwendige For-
denen die Salzburger Museumslandschaft, Uns hat in dieser Runde interessiert, wie das Eine hochaktuelle Frage, zumal die Einflüs- schung über die Auswirkungen von Filmen
jede/r Salzburger/in, jede/r Besucher/in, Salzburg Museum als kunst- und kulturhis- se von Filmen auf die Motivation des Rei- auf unser Leben. Im März 2021 gab es dann
Wissenschaft und Forschung und natürlich torisches Museum auf das Gesamtphänomen sens, die Wahrnehmung von Räumen und die ersten Zeitungsberichte über das Sound
auch die Wirtschaft profitieren können. Das Für viele Gäste in Salzburg ein Sound of Music konzeptionell reagiert – die Bildung von „Images“ immer bedeuten- of Music Museum in Hellbrunn. Ich habe
brauchen wir! Neue Wege in die Zukunft! magischer Anziehungspunkt: der Sound of insbesondere welche Ausstellung in Salz- der für globales Handeln werden. In diesem dann gleich mit Martin Hochleitner telefo-
Music Pavillon in Hellbrunn.
Blickt man nur auf die Homepage des Wie- Blick in die Ausstellung „Schatzkammer burg für die großen Emotionen von Men- Sinne steckt im Gesamtkonzept auch ein niert und meine Begeisterung über diesen
ner Belvedere und seine Sammlungen, so Salzburg“ von 2016 (li.). Standort zum Ausdruck gebracht. Ich weiß
© Hubert Auer © Andrew Phelps; Salzburg Museum (li.)
springen Meisterwerke der österreichischen gar nicht, wie viele Bilder ich aus meinem
und internationalen Kunst ins Auge, die nach Freundes- und Bekanntenkreis schon jetzt
Salzburg zu holen bisher nur schwer reali- terung und neuen Adaption von Ausstel- alleine wegen des Sound of Music Pavillons
sierbar erschienen. Wenn diese Visionen lungsräumen treffen, dürfen wir für unsere in Hellbrunn bekommen habe. Die Atmo-
bereits auf ein für Salzburg erdachtes, be- Stadt neue Impulse erwarten: ein Feuerwerk sphäre dort ist einzigartig und verschränkt
reicherndes Konzept der räumlichen Erwei- neuer Eindrücke im Dialog mit den reichen sich genial mit dem Image der filmischen
Beständen des Belvedere. Kaum ein Muse- Schauplätze und den kulturräumlichen Vor-
um kann sich Großausstellungen mit Leih- stellungen vieler Menschen, die wegen
gaben international renommierter Künstler/- Sound of Music nach Salzburg kommen. Ich
innen mehr leisten, aber für Salzburg eröff- habe viele Jahre in den USA gelebt und ge-
nen sich hier ungeahnte Perspektiven! arbeitet. Dort ist Sound of Music nach wie
Das Projekt bedeutet eine lang erwartete vor identitätsstiftend. Der Film und das Er-
Wertschätzung und Aufwertung der bereits lebnis, ihn zu sehen, sind extrem intensive
etablierten Salzburger Museumslandschaft und wichtige Erfahrungen vieler Familien.
mit Ausstellungsprojekten, die neue Entde- „It’s the good America“ – und Salzburg weiß
ckungsreisen in die eigenen Bestände des selbst oft gar nicht, wie sehr es sich mit
Landes im österreichischen und europäischen Sound of Music in diese Werteorientierung
Kontext erlauben werden. Die besondere eingeschrieben hat. Ich freue mich jeden-
Stellung Salzburgs ergibt sich aus seiner lan- falls sehr auf das neue Museum. Toi, toi, toi
gen Geschichte von künstlerischen und his- für die Umsetzung!
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torischen Wechselwirkungen, die sichtbar
gemacht und erzählt werden müssen.
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Salzburg als Universitätsstandort muss in
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
SALZBURGER MUSEUMSBLÄTTER
direktem Kontakt mit den kulturellen Insti- Matti Bunzl ist Anthropologe und
Kulturwissenschaftler. Der gebürtige Wiener
tutionen der Stadt und des Landes für Zu- studierte an der Stanford University und der
kunftsprojekte eintreten, um die internati- University of Chicago. Er lehrte an der
onale Präsenz und Attraktivität unserer Stadt University of Illinois at Urbana-Champaign
und wirkte als Intendant des jährlich statt-
mit spannenden Themen zu bereichern und findenden Chicago Humanities Festivals.
neue Kreise Interessierter zu erschließen. Seit 2015 ist er Direktor des Wien Museum.
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