Nach dem "Arabischen Frühling": Wie revolutionsresistent ist Saudi Arabien? Analyse möglicher Konfliktpotenziale - Deutsches Orient-Institut
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Nach dem „Arabischen Frühling“: Wie revolutionsresistent ist Saudi Arabien? Analyse möglicher Konfliktpotenziale DOI-Kurzanalysen Ausgabe Juni 2013 Jägerstrasse 63 d • D - 10117 Berlin • Tel.: +49 (0)30 - 206410-21 • Fax: +49 (0)30 - 206410-29 www.deutsche-orient-stiftung.de • www.deutsches-orient-institut.de • doi@deutsches-orient-institut.de
DOI-Kurzanalysen Sham Jaff Nach dem „Arabischen Frühling“: Wie revolutionsresistent ist Saudi Arabien? Analyse möglicher Konfliktpotenziale Zusammenfassung generation naheliegend, um den Staat in- nenpolitisch zu stabilisieren und die poli- Oberflächlich betrachtet wirkt das König- tische Entscheidungsfähigkeit der reich Saudi-Arabien politisch und wirt- Regierung weiterhin zu gewährleisten. schaftlich stabil. Doch die bevölkerungs- Denn die Führungselite Saudi-Arabiens reichste Monarchie am Golf sieht sich vie- steht unter enormen finanziellen Druck: len Herausforderungen und Risiken ge- Die Generierung von Arbeitsplätzen im genüber. Im Verlauf des so genannten Staats- und Privatsektor für die überwie- „Arabischen Frühlings“ kam es in fast gend junge, arbeitslose und rapide wach- allen Ländern des Golfkooperationsrates sende einheimische Bevölkerung erweist (GKR) zu Protestbewegungen und zu re- sich als eine wesentliche Herausforderung gionalpolitischen Instabilitäten in der di- für den saudischen Finanz- und Arbeits- rekten sowie indirekten Nachbarschaft des markt. saudischen Königreichs. Um den Revolu- tionsexport in das eigene Land zu vermei- Wird dem politischen Druck weiter Teile den, greift die Führungselite tiefer in die der weiblichen Bevölkerung zusätzlich Tasche: So versucht Saudi-Arabien mit- nachgegeben, indem sie besser auf dem hilfe extensiver Finanzzuwendungen re- Arbeitsmarkt integriert werden, wird es der gionalpolitische Sicherheit zu forcieren Wirtschaft ohne einen Strukturwandel und die Hegemonialstellung gegenüber kaum möglich sein, die Anzahl der Ar- Iran weiter auszubauen. beitslosen zu absorbieren. So verringert sich die finanzielle Beweglichkeit des Die sozialen Proteste, die im Jahr 2011 be- Staates und das Königshaus wird ge- gannen, haben gleichzeitig auch die For- zwungen sein, nachhaltigere Strategien derungen der eigenen Bevölkerung nach zur Lösungsfindung als den bisher tech- Reformen, wie die Einführung einer kon- nokratischen Ansatz der Scheckbuchpoli- stitutionellen Monarchie, sozialer und po- tik zu finden, um den verschiedenen litischer Gleichbehandlung und der Forderungen der einheimischen Bevölke- Schaffung von Arbeitsplätzen, immer lau- rung Rechnung tragen zu können. ter werden lassen. Die soziale Frustration wird von breiten Gesellschaftsschichten 1. Einleitung getragen, die politisch und sozial weitge- hend marginalisiert werden: Frauen, Gast- Seit Dezember 2010 hat sich die politische arbeiter, Schiiten und Teile der Landschaft im Nahen und Mittleren Osten arbeitslosen Jugend. In ihrer Legitimation grundlegend verändert: Festgefahrene politi- herausgefordert, reagiert die Regierung sche Strukturen, die jahrzehntelang domi- mit einer „Zuckerbrot-und-Peitsche“- nierten, wurden aufgebrochen. Im Laufe des Politik im Sinne ihrer althergebrachten Jahres 2011 kam es vor dem Hintergrund so- Rentierstaatsmentalität: 130 Milliarden zioökonomischer und politischer Missstände Euro wurden seitdem für Erhöhungen von in fast allen arabischen Ländern zu Protesten, Gehältern für saudi-arabische Arbeitneh- in vielen auch zu Massendemonstrationen. mer im öffentlichen Dienst, für die Schaf- Nach den ersten Erfolgen der Revolten in Tu- fung von Arbeitsplätzen im Staatssektor nesien und Ägypten sind vor allem junge und anderen Transferleistungen wie dem Menschen in nahezu allen arabischen Län- Bau von Wohnhäusern zur Verfügung ge- dern ermutigt worden, sich aktiv an sozialen stellt. Protesten und Aufständen zu beteiligen. Zusätzlich bedarf das Königreich neuer Dementsprechend entfaltete der so genannte Thronfolgeregelungen. Aufgrund der de- „Arabische Frühling“ eine nicht zu unter- mographischen Überalterung der schätzende regionale Breitenwirkung und be- Führungselite unter den noch lebenden einflusste nicht nur die so genannten Söhnen des Staatsgründers Abd al-Aziz Transformationsländer Tunesien, Ägypten Ibn Saud scheint der Blick auf die Enkel- und Libyen, führte in Syrien zu einem Bürger- 2 Ausgabe Juni 2013
Analyse möglicher Konfliktpotenziale krieg sowie im Jemen zu einem Regierungs- 2. Der „Arabische Frühling“ und Saudi- wechsel, sondern wirkte sich auch in Arabien: Das Ausmaß der saudischen Re- unterschiedlicher Dimension auf die Golf- aktion monarchien des GKR, bestehend aus Bahrain, Kuwait, Katar, den Vereinigten Ara- Seit 2011 kam es in Saudi-Arabien immer wie- bischen Emiraten (VAE) und Saudi-Arabien der zu Demonstrationen in mehreren Städten aus. Allerdings nahmen die vom „Arabischen wie Jidda, der Hauptstadt Riad, Buraida sowie Frühling“ inspirierten Proteste in den arabi- Qatif und Al-Awamiya in den östlichen Pro- schen Golfmonarchien unterschiedliche For- vinzen des Landes, an denen Teile der ar- men und Ausmaße an. Zwar hatten die beitlosen Jugend, Frauen und Angehörige der Initiatoren und ihre jeweiligen Forderungen schiitischen Minderheit teilnahmen. Auch in der einzelnen Protestbewegungen nur wenige sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twit- Gemeinsamkeiten, doch die Aufbruchstim- ter wurden politische Reformen gefordert, mung aktivierte und beunruhigte auch die re- darunter die Einführung einer konstitutionel- gierenden Herrscherhäuser in den meisten len Monarchie, eine gerechtere Verteilung des Golfstaaten. Die Reaktionen reichten von fi- Wohlstands, die Freilassung von politischen nanziellen Transferleistungen über minimale Häftlingen und die bessere Behandlung der Reformprozesse bis hin zu repressiven Maß- schiitischen Minderheit. nahmen. Damit wird deutlich: Auch unterhalb der Schwelle eines Regimewechsels zeigen Insbesondere die Aufstände in den Ostpro- die Proteste, Aufstände und Revolten deutli- vinzen des Landes, wie in Qatif und al-Ahsa, che Auswirkungen auf die Herrschaftssy- beunruhigten die sunnitische Königsfamilie steme der arabischen Golfmonarchien. der Al Saud. Nach Schätzungen gehört in der Deren Handlungsspielraum hat sich dadurch ölreichsten Provinz des Landes die Hälfte der in gewisser Hinsicht reduziert, da sie stärker Bewohner zu der politisch und sozial stark als bislang darauf angewiesen sind, die Legi- diskriminierten Bevölkerungsgruppe der Schi- timation ihrer politischen Herrschaft zu er- iten. Diesen Kundgebungen und Versamm- klären und auch zu verteidigen. In diesem lungen politischen Unmuts in der Gesellschaft Zusammenhang wächst der Reformdruck, trat das Königreich nicht nur mit Gewalt, Zen- dem die Monarchen zumeist mit einer sur und einem Demonstrationsverbot entge- „Zuckerbrot-und-Peitsche“-Politik begegnen. gen, sondern auch mit großzügigen finanziellen Alimentierungsmaßnahmen.1 Dies geschieht vor allem in der bevölke- Dennoch halten die Proteste an. Im März rungsreichsten Golfmonarchie Saudi-Arabien, 2013 nahm die Polizei in Buraida mehr als wo das Königshaus der Al Saud durch den 170 Demonstranten fest, die gegen die un- Ausbruch des „Arabischen Frühlings“ in der rechtmäßige Behandlung von Gefangenen Region in seiner Legitimation herausgefordert protestierten. Fast zeitgleich wurden in der wurde. Oberflächlich analysiert wirkt das Kö- Ostprovinz des Landes Schiiten wegen Spio- nigreich Saudi-Arabien politisch und wirt- nageverdacht inhaftiert.2 schaftlich stabil. Aktuelle Entwicklungen deuten jedoch auf Konfliktpotenziale hin, die Die Ereignisse zeigen, wie nervös die saudi- der „Arabische Frühling“ zwar nicht hervorge- sche Führung auf die Proteste in der Region bracht, aber deutlicher in Erscheinung hat tre- sowie vor allem im eigenen Land reagiert, da ten lassen. Diese Konfliktpotenziale setzen sie in einem schiitisch dominierten Aufstand sich einerseits aus Instabilitäten in der außen- eine ernste Gefahr für die eigene Machtlegiti- politischen Lage und Entwicklung, anderer- mität fürchtet. Die nationale Identität definiert seits aus innenpolitischen Herausforderungen sich exklusivistisch, separiert Andersgläubige durch die Königsfamilie selbst, als auch durch und spaltet so die keineswegs homogene Be- seine verschiedenen Bevölkerungsgruppen völkerung, da das Königshaus „viel zu spät zusammen. Diese Konfliktkonstellation soll und zu unentschlossen begonnen hat, auf die anhand der verschiedenen Einflussgruppen Entstehung eines nationalen Zusammen- erläutert werden. gehörigkeitsgefühls hinzuarbeiten.“3 1 Vgl. „Die Königsfamilie zittert“ online unter http://www.fr-online.de/aegypten-syrien-revolution/proteste-in-saudi-arabien- die-koenigsfamilie-zittert,7151782,7508668.html, März 2011. 2 Vgl. „Saudi-Arabien nimmt mehr als 170 Demonstranten fest“, online unter http://www.sueddeutsche.de/politik/poli- ticker-saudi-arabien-nimmt-mehr-als-demonstranten-fest-1.1613841, März 2013. 3 Steinberg, Guido: Ein Koloss auf tönernen Füßen, online unter http://www.de.qantara.de/wcsite.php?wc_c=3000, März 2011. Ausgabe Juni 2013 3
DOI-Kurzanalysen 3. Herausforderungen Geber des Jemen sein, aber Geld allein reicht nicht aus, da sich die Konfliktlinien zu kom- 3.1 Instabilitäten in der Nachbarschaft plex gestalten, um durch Finanzzuwendun- gen befriedet zu werden. Tatsächlich befindet Während sich in Katar kaum regierungskriti- sich das Land am Rand des politischen und sche Stimmen erhoben, demonstrierten in sozialen Chaos. den VAE, Oman, Kuwait und Bahrain sowohl Staatenlose (arabisch: bidun), Arbeitsmigran- Heute sieht sich die saudische Bevölkerung ten als auch Staatsbürger und forderten mehr 20 Millionen Jemeniten gegenüber, die „hung- politische Partizipation, bessere sozioökono- rig, bewaffnet und neidisch auf den saudi- mische Bedingungen, individuelle Freiheiten schen Reichtum über die Grenze schauen.“7 und religiöse Rechte, ohne jedoch einen Im Falle eines Bürgerkriegs im Jemen wird es radikalen politischen wandel, einen Regime- dem Königreich Saudi-Arabien nur schwer wechsel, zu verlangen. Omanische Staats- gelingen, eventuelle Spill-Over-Effekte abzu- bürger forderten beispielsweise keinen Sturz wehren. Um mögliche Übergriffe auf saudi- der Regierung, sondern mehr Arbeitsplätze, arabisches Territorium zu verhindern, wird seit höheren Lohn und eine stärkere Korruptions- Anfang April 2013 eine 1.800 km lange bekämpfung. Arbeitsmigranten in den Emira- Schutzmauer an der saudisch-jemenitischen ten demonstrierten dagegen für eine Verbesse- Grenze erbaut.8 rung ihrer allgemeinen Lebenssituation.4 Über die Grenzen hinweg herrschen zudem Um die nationale und regionale Stabilität und weitere Instabilitäten. Der Hegemonialkonflikt vor allem die eigene Machtposition zu si- mit dem schiitischen Iran bestimmt seit Jahr- chern, versuchte insbesondere das saudische zehnten die außenpolitischen Bestrebungen Königshaus, den Protestwillen mit Geld zu er- Saudi-Arabiens. Die Eindämmung des irani- sticken. Als Führungsmacht des GKR schen Hegemonialstrebens nicht nur in der bemühte sich Saudi-Arabien früh um eine mi- Golfregion, sondern auch in den palästinensi- litärische Unterstützung der sunnitischen schen Gebieten, im Libanon, im Irak und vor Minderheitsregierung in Bahrain gegen zu- allem in Syrien ist zum wichtigsten regional- nehmende Proteste der schiitischen Mehrheit politischen Ziel Saudi-Arabiens geworden. Es des Inselkönigreichs.5 Die saudische Führung ist vor allem die Kombination der Ansprüche kündigte eine Politik der „eisernen Faust“ Irans – die tiefgreifende Beeinflussung arabi- gegen die Demonstranten an, marschierte mit scher Schiiten, der Ausbau des Atompro- saudi-arabischen Truppen in Bahrain ein und gramms und die zunehmend aggressive versprach der Herrscherfamilie für das näch- Rhetorik des Noch-Präsidenten Mahmud ste Jahrzehnt Unterstützung in Höhe von 10 Ahmadinejads – die Riad zu einer aktiveren Milliarden US-Dollar.6 Weitere finanzielle Zu- Regionalpolitik drängt. Kulturell-konfessio- sagen erfolgten gegenüber Oman und Jorda- nelle Aspekte verstärken die saudi-arabischen nien, damit diese als enge Verbündete des Bedrohungsängste weiterhin. Dies lässt sich Königshauses den Vorboten der Massenpro- auch deutlich am Konflikt in Syrien beobach- teste einen Riegel vorschieben konnten. ten: Die Waffenlieferungen Saudi-Arabiens an die syrischen Rebellen sind als Gegengewicht Der Nachbarstaat Jemen stellt eine weitere, zur Unterstützung des iranischen Regimes für viel unmittelbarere Bedrohung dar. Die Oppo- Bashar al-Assad zu werten. sition ist hoffnungslos gespalten und die Machtverschiebung tendiert zu einer Über- 3.2 Neue Thronfolgeregelungen nahme der Regierung durch militante Islami- sten mit Verbindungen zu al-Qaida. Zwar In Anbetracht dieser regionalen Unbeständi- dürfte Saudi-Arabien der größte finanzielle keiten ist es sinnvoll, die Innenpolitik des Kö- 4 Vgl. Niethammer, Katja: Ruhe und Revolutionsversuche: Die kleinen Golfmonarchien im Arabischen Frühling, in: Pro- teste, Aufstände und Regimewandel in der arabischen Welt, Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik, online unter http://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2011_S27_ass_ks.pdf Oktober 2011, S. 14. 5 Vgl. Louer, Laurence: A failed uprising in Bahrain, Paris: European Union Institute for Security Studies, Mai 2011, on- line unter http://www.iss.europa.eu/uploads/media/A_failed_uprising_in_Bahrain.pdf. 6 Vgl. Haykel, Bernard: Saudi-Arabien sorgt mit Geld und Polizei für Ruhe, online unter http://www.welt.de/debatte/die- welt-in-worten/article13554047/Saudi-Arabien-sorgt-mit-Geld-und-Polizei-fuer-Ruhe.html, August 2011. 7 Ebd. 8 “Saudi Arabia builds giant Yemen border fence”, online unter http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-22086231, April 2013. 4 Ausgabe Juni 2013
Analyse möglicher Konfliktpotenziale nigreichs näher zu analysieren. Wichtig ist in gument vieler im Königreich, dass es neuer diesem Zusammenhang die Thronfolgerege- Thronfolgeregelungen bedürfe. So hat die lung des Königreichs Saudi-Arabien, die auf- Konkurrenz zwischen einzelnen Flügeln der grund des hohen Durchschnittsalters der stetig wachsenden Herrscherfamilie zuge- Söhne des Staatsgründers Ibn Saud immer nommen und die Enkelgeneration drängt auf wieder Grund zur öffentlichen Debatte ist. In mehr Einfluss und politische Führung. Obwohl Saudi-Arabien wird die Thronfolge seit dem das Königshaus ein indigenes Interesse Tode Ibn Sauds 1953 unter den noch leben- daran zeigt, sich als geeinte und harmonisch den, aber durchweg greisen 43 Söhnen aus- agierende Familie zu präsentieren, geschieht gemacht. Innenpolitische Konstanz garantiert es immer häufiger, dass „Konflikte unter den eine stabile Staatsführung. Diese könnte al- Prätendenten der Enkelgeneration in den letz- lerdings dadurch gefährdet werden, dass das ten Jahren immer offener zutage treten.“11 hohe Alter der Prätendenten zu einer schnel- len Abfolge von Herrschaftszyklen führen So muss nicht allein aus demographischen könnte. Demnach hat sich unter den noch le- sondern auch aus stabilitätssichernden benden Söhnen das Bewusstsein für die Not- Aspekten die Enkelgeneration des Staats- wendigkeit einer Instanz zur friedlichen gründers in naher Zukunft mehr politischen Nachfolgelösung etabliert. Eine Nachfolge- Einfluss erlangen. Das Bewusstsein dafür kommission wurde 2007 gegründet, um – im scheint sich mittlerweile auch institutionell eta- Falle von Tod, Krankheit und Unzurech- bliert zu haben: So besetzten im Laufe der nungsfähigkeit des Königs und des Kronprin- letzten Monate die Enkel Ibn Sauds wichtige zen – einen problemlosen und schnellen Posten in der Regierung, was zum Beispiel Machtwechsel zu ermöglichen. Dieses erlaubt die Ernennung des Innenministers Prinz Mo- theoretisch auch die Benennung eines Enkels hammed bin Naif bin Abdulaziz12, Sohn des von Ibn Saud zum Thronfolger. Jedoch wurde verstorbenen Kronprinzen Naif, zeigte. Das trotzdem das bisher gängige Verfahren der Amt des Gouverneurs der Hauptstadt Riad Thronfolgerbestimmung beibehalten.9 bekleidet seit Anfang Februar 2013 der 62- jährige Khalid bin Bandar bin Abdulaziz, eben- Der mittlerweile 89-jährige Abdullah bin Abd falls ein Enkel von Ibn Saud. Auch diese al-Aziz Ibn Saud, seit 2005 offiziell König, hat Personalentscheidung scheint die Absicht des seinen Halbbruder Salman bin Abd al-Aziz er- Königs zu verdeutlichen, einen Übergang zur koren, nachdem die eigentlichen Thronfolger nächsten Generation schaffen zu wollen.13 Sultan bin Abd al-Aziz zu seinem Nachfolger Denn ohne eine grundsätzliche Erneuerung und Naif bin Abd al-Aziz al-Saud kurz nach- der Thronfolgeregelung „könnte die einander gestorben waren.10 Prinz Muqrin bin Führungsschwäche zunehmend zum Pro- Abd al-Aziz Al Saud wurde zum zweiten stell- blem werden.“14 Immerhin könnte ein „Dino- vertretenden Ministerpräsidenten gewählt – saurier-Effekt“, also das schnelle und rasch ein Amt, das traditionellerweise vom dritten aufeinander folgende Ableben greiser Monar- Thronfolgekandidat bekleidet wird. Der 69- chen, die politische Entscheidungsfähigkeit jährige Prinz Muqrin ist der jüngste überle- des saudischen Königshauses unterminieren. bende Sohn des Staatsgründers Ibn Saud und der Halbbruder des jetzigen Herrschers. 3.3. Marginalisierte Bevölkerungsgruppen Die Thronfolgeregelung scheint somit vorerst konservativ gelöst worden zu sein. Gerüchte 3.3.1 Schiiten um den vermeintlichen klinischen Tod König Abdullahs im November 2012 und Kronprinz Der Umgang mit konfessionellen Minderhei- Salmans momentane schlechte gesundheitli- ten genießt aus Stabilisierungsgründen der che Verfassung jedoch unterstreichen das Ar- eigenen Legitimation für das saudische Kö- 9 Vgl. Steinberg, Guido: Thronfolge in Saudi-Arabien, Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik, online unter http://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/aktuell/2011A53_sbg_ks.pdf, November 2011. 10 Vgl. Steinberg, Guido: Vor dem Machtwechsel. Zur Nachfolgeregelung in Saudi-Arabien, Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik, online unter http://www.swp-berlin.org/de/publikationen/kurz-gesagt/vor-dem-machtwechsel-zur- nachfolgeregelung-in-saudi-arabien.html, Februar 2013. 11 Ebd. 12 Vgl. “Saudi Arabia’s king appoints new interior minister” online unter http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east- 20209276, 5. November 2012. 13 Vgl. Barden, Andrew J.: Saudi Minister puts young royals in succession spotlight, online unter http://www.bloomberg.com/news/2013-02-14/saudi-minister-puts-young-royals-in-succession-spotlight.html, 14. Feb- ruar 2013. 14 Vgl. Steinberg, Guido: Vor dem Machtwechsel. Zur Nachfolgeregelung in Saudi-Arabien, Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik, online unter http://www.swp-berlin.org/de/publikationen/kurz-gesagt/vor-dem-machtwechsel-zur- nachfolgeregelung-in-saudi-arabien.html, Februar 2013. Ausgabe Juni 2013 5
DOI-Kurzanalysen nigshaus hohe Priorität. Immerhin stellen die Zwar hat sich in den vergangenen Jahren die Schiiten 10-15% der saudi-arabischen Bevöl- Situation der Frauen schrittweise verbessert, kerung, werden jedoch vom saudischen Wah- da immer mehr Absolventinnen den Weg auf habismus, einer konservativ-puristischen den Arbeitsmarkt finden und erfolgreich auf Lesart des sunnitischen Islams, denunziert, diesem mit männlichen Arbeitskräften kon- marginalisiert und isoliert. Für tief gläubige kurrieren. Eine steigende Zahl von Aktivistin- Wahhabiten gelten Schiiten gar als Ungläu- nen engagiert sich bewusst zugunsten einer bige. Diese antischiitische Politik durchdringt künftigen rechtlichen und politischen Gleich- die religiös verbrämte saudische Propaganda stellung und einem besseren Zugang zum Ar- seit Jahrzehnten, in der ideologischen Aus- beitsmarkt. richtung gar seit Jahrhunderten. Dennoch besteht eine beträchtliche Differenz Erst im Rahmen eines vom König eingerich- zwischen dem exzellenten Bildungsniveau teten Nationalen Dialogs wurde 2003 inoffizi- vieler Frauen, die über ein abgeschlossenes ell die religiöse Vielfalt unter den Muslimen Studium verfügen, und den mangelnden Ar- des Landes anerkannt, nachdem man zuvor beitsmöglichkeiten in ihrem hoch qualifizier- die Schiiten oft als Nichtmuslime betrachtete. ten Bereich.18 Saudi-Arabien muss nach wie Berichte zur Menschenrechtslage in Saudi- vor als geschlechtergetrennte Gesellschaft Arabien weisen dennoch auf die institutionelle beschrieben werden, in der Frauen rechtlich, Einschränkung bis hin zum Verbot der Religi- gesellschaftlich und politisch benachteiligt onsausübung der schiitischen Glaubensaus- werden. Hinzu kommt, dass der saudi-arabi- richtung hin. Der Bau von schiitischen sche Arbeitsmarkt, derzeit noch weitgehend Moscheen und religiöse Zeremonien wie das von Männern dominiert, mit einer zunehmen- Ashura-Fest werden bereits seit Jahrzehnten den Gleichberechtigung für Frauen jährlich verhindert. Auch schiitischer Religionsunter- 400.000 Arbeitsplätze schaffen müsste, um richt ist an den Schulen des Landes verboten. den Bedarf an Arbeitskräften zu absorbieren. Politisch eingeschränkt sind Schiiten zusätz- Dies ist auch für das ressourcenreiche Saudi- lich aufgrund des fehlenden Schutzes vor Dis- Arabien nur schwer zu realisieren.19 kriminierung vor Gericht, ihrer fehlenden Repräsentanz im Shura-Rat und in der hohen Allerdings hat sich der soziale, wirtschaftliche Diplomatie.15 und politische Einfluss saudi-arabischer Frauen in den letzten Jahren deutlich ausge- Die meisten saudischen Schiiten leben in der weitet. Immerhin entschied der König im letz- ölreichen Ostprovinz. Dort sollen sie nach of- ten Jahr, 30 Frauen einen Sitz im so fiziellen Angaben 30-50%16 der Bevölkerung genannten Shura-Rat zu gewähren.20 Dieses ausmachen. In der Hauptstadt der Ostprovinz Konsultativgremium erlaubt den Mitgliedern, Qatif verfügt die schiitische Opposition über Gesetzesvorschläge einzureichen, über wel- enormen gesellschaftlichen Rückhalt, ist breit che jedoch nur der König die finale Entschei- aufgestellt und konnte Organisationsstruktu- dungsgewalt besitzt. Auch das Fahrverbot für ren aufbauen, die schnell und flexibel De- Frauen wird mittlerweile sehr intensiv disku- monstrationen realisieren können.17 tiert: Neue Petitionen wurden im Rat einge- reicht, die dieses Thema wieder zum 3.3.2 Frauen Gegenstand von öffentlichen Diskussionen machen21, was die Wahrnehmung der Frauen Ein weiteres zentrales Thema in der Bevölke- als mögliche Initiatoren von gesellschaftli- rungspolitik ist die bereits angesprochene chem Wandel und politischer Reform stärkt, Problematik des Geschlechterverhältnisses. das patriarchalisch-traditionelle Bild der Ge- 15 Vgl. Human Rights Watch: Denied Dignity, online unter: http://www.hrw.org/sites/default/files/reports/saudi0909webw- cover.pdf, September 2009. 16 Vgl. Steinberg, Guido: Saudi-Arabien. Politik, Geschichte, Religion, München 2004, S. 144. 17 Vgl. Erlich, Reese: Shia Muslims in Saudi Arabia keep the protest movement alive, online unter http://www.global- post.com/dispatch/news/regions/middle-east/saudi-arabia/130315/shia-muslims-saudi-arabia-protest-movement, 18. März 2013. 18 Aluwaisheg, Abdel Aziz: Saudi employment and gender gap, online unter http://www.arabnews.com/saudi-employment- and-gender-gap, 3. Februar 2013. 19 Vgl. Thomson, Mark C: Saudi Youth: Challenges for the Future, in: Orient IV/2012, S.35. 20 “Saudi Arabia king swears in first women on Shura Council”, online unter http://www.bbc.co.uk/news/world-middle- east-21516955, 20. Februar 2013. 21 King, Neil: Saudi Arabia could discuss issue of women drivers, online unter http://www.arabianbusiness.com/saudi- arabia-could-discuss-issue-of-women-drivers-493510.html, 18. März 2013. 6 Ausgabe Juni 2013
Analyse möglicher Konfliktpotenziale schlechtertrennung herausfordert und Spiel- deutlich schlechter bezahlt werden als eine raum für soziales Engagement von saudi-ara- Anstellung im öffentlichen Dienst. Die saudi- bischen Frauen bietet. sche Regierung versucht bereits seit vielen Jahren, mit ihrer Politik der Saudisierung des 3.3.3 Jugend und Gastarbeiter Arbeitsmarktes anhand von Quotenregelun- gen den Anteil saudi-arabischer Arbeitskräfte Bei einem Durchschnittsalter von 25,3 Jahren im Privatsektor zu erhöhen. Jedoch erzielte und einem Anteil von 31% der Bevölkerung sie bislang nur minimale Erfolge. Während unter 15 Jahren stellt die derzeitige inoffizielle der Anteil einheimisches Arbeitskräfte nur Jugendarbeitslosigkeit von 30% eine beson- 10% im Privatsektor beträgt, sind 95% aller im ders gravierende Herausforderung für das Staatsektor Beschäftigten saudi-arabische Königreich dar.22 Staatsangehörige. Die großen Lohnunter- schiede zwischen saudi-arabischen Arbeits- Die soziale Frustration über den Mangel an kräften und Gastarbeitern bei zumeist Jobs steigt: Bei Protesten und Demonstratio- gleicher Tätigkeit gestalten eine Reduzierung nen spielen demnach sozioökonomische For- der Arbeitslosigkeit jedoch ebenfalls schwie- derungen eine nicht zu unterschätzende rig. Einheimische Arbeitnehmer stellen Rolle. Die Affinität der Jugend zu den sozialen größere Erwartungen an Lohn, Arbeitneh- Medien ist in Saudi-Arabien besonders aus- merrechte und Jobflexibilität. Diese Kultur der geprägt und trägt maßgeblich zu einer ver- Anspruchshaltung, die den sozioökonomi- stärkten Politisierung ihrer Unzufriedenheit schen Herausforderungen entgegensteht, er- bei. Mit einer erhöhten Präsenz und Aktivität schwert dem saudischen Königshaus umso im Internet ist die junge saudi-arabische Ge- mehr Reformen am Arbeitsmarkt.25 Gelingt es neration hochgradig vernetzt: Bereits 2009 Saudi-Arabien in naher Zukunft nicht, den Ar- überstieg die Anzahl der Mobiltelefone die Be- beitsmarkt für saudi-arabische Arbeitskräfte völkerung um mehr als das Doppelte, im De- deutlich zu erweitern, attraktiver zu gestalten zember 2011 betrug die Zahl der und das Anspruchsdenken zu senken, droht Internetanschlüsse 13 Millionen, sechs Millio- die Arbeitslosigkeit und möglicherweise damit nen nutzten Facebook.23 2010 stieg die Zahl die soziale Frustration zu steigen.26 der Twitter-User um 440%, während der welt- weite Durchschnitt bei einem 95%-igen 3.4 Sozioökonomische Finanzierbarkeit Wachstum lag.24 Saudi-Arabien ist eine wesentlich durch Öl- Traditionell wird jedoch der Arbeitsmarkt, vor exporte finanzierte absolute Monarchie. Der allem im Privatsektor, von ausländischen Staat wird nicht durch Steuerzahlungen aus Gastarbeitern bestimmt, während saudi-ara- der Bevölkerung finanziert; vielmehr erhält bische Arbeitskräfte zumeist im öffentlichen diese umfassende Wohlfahrtsleistungen vom Dienst tätig sind. Seit dem Ölboom der Staat selbst. Dieses Rentensystem, die Ali- 1970er Jahre importierte die Regierung große mentierung der Untertanen durch soziale Zahlen ausländischer Arbeiter für schnell Transferleistungen und Steuerbefreiung, soll wachsende Bereiche der Industrie wie Ener- die Loyalität der gesellschaftlichen Mehrheit gie und Bau, aber auch für den immer größer zum Königshaus sichern.27 Die bisher ge- werdenden Dienstleistungssektor. Dies schilderten, aktuellen wirtschaftlichen, demo- schien insofern notwendig, da für die meisten grafischen und kulturellen Entwicklungen saudi-arabischen Staatsangehörigen Arbeits- zeigen jedoch, dass diese finanzielle Kapa- plätze in der manuellen Industrie oder im Ser- zität und ihre politische Instrumentalisierung vicebereich unattraktiv sind und zumeist zunehmend eingeschränkt werden. 22 Vgl. Sons, Sebastian: Nachfolgeregelung in Saudi-Arabien, Überalterung als Reformdruck?, DOI-Kurzanalyse, online unter http://www.deutsches-orient-institut.de/component/option,com_docman/task,doc_download/gid,126/lang,de/, Juli 2012. 23 Vgl. Internet World Stats, Saudi Arabia 2012, online unter http://www.internetworldstats.com/middle.htm#sa. 24 Vgl. Atwood, Ted: Twitter usage rockets in conservative Saudi Arabia, online unter http://www.arabianbusiness.com/twit- ter-usage-rockets-in-conservative-saudi-arabia-371485.html?tab=Article, 5. Januar 2011. 25 Vgl. Hertog, Steffen: A comparative assessment of labor market nationalization policies in the GCC, London: London School of Economics Research, online unter http://www.eprints.lse.ac.uk/46746/1/A%20comparative%20assess- ment%20of%20labor%20market%20nationalization%20policies%20in%20the%20GCC%28lsero%29.pdf, November 2012. 26 Vgl. Sons, Sebastian: Nachfolgeregelung in Saudi-Arabien, Überalterung als Reformdruck?, DOI-Kurzanalyse, online unter http://www.deutsches-orient-institut.de/component/option,com_docman/task,doc_download/gid,126/lang,de/, Juli 2012. 27 Vgl. Commins, David: The Gulf States, A Modern History, New York 2012, S. 299. Ausgabe Juni 2013 7
DOI-Kurzanalysen Als absolutistischer Monarch, Premierminister Nachfrage als wesentliche Herausforderung und Oberbefehlshaber des Militärs konzen- für den saudischen Finanz- und Arbeitsmarkt. triert König Abdullah seit 2005 alle Macht in So wird geschätzt, dass 45% der Staatsaus- seiner Person. Er führt die Regierungsge- gaben bereits für Lohnauszahlungen an Be- schäfte, erlässt die Gesetze und entscheidet amte verwendet werden. Dadurch vergrößert über die wichtigsten Fragen im Königreich. sich die Verpflichtung auf Einhaltung dieser Dennoch wird die Macht des Königs vor allem Staatsausgaben, womit sich die finanzielle durch das Bündnis mit dem wahhabitischen Beweglichkeit des Staates verringert. Dem- Establishment und den verschiedenen Inter- zufolge steht die saudische Regierung unter essen der Königsfamilie eingeschränkt. Wei- enormem Druck, die Arbeitsplätze für Einhei- terhin erhöhen die sozioökonomischen mische im Privatsektor auszuweiten. Noch Herausforderungen wie die steigende Ar- verfügt dieser jedoch nicht über genügend At- beitslosigkeit und wachsende Bevölkerung traktivität, um diesem Trend entgegenzusteu- den Druck auf das Königshauses, soziale ern. Der von ausländischen Arbeitern Ungleichheiten mit Transferleistungen auszu- dominierte Privatsektor stellt acht Millionen gleichen, was die Ausgaben drastisch erhöht. Jobs und somit eine größere Kapazität zur Verfügung als der öffentliche Dienst. Mit Dies zeigte sich signifikant in den letzten bei- einem Durchschnittsgehalt von 1.000 SAR den Jahren. Die Reaktion Saudi-Arabiens auf (ca. 200 Euro) aber erweist sich diese Option den “Arabischen Frühling” war wie erwartet. für viele saudische Arbeitssuchende als Um die Legitimation ihrer Macht zu stärken, äußerst unattraktiv. Weniger als einer von wendete sich das Königshaus schnell und zehn saudischen Arbeitskräften ist im priva- konzentriert der Bevölkerung und ihren Anlie- ten Sektor tätig.32 gen zu. Soziale Krisen im Königreich werden für gewöhnlich mit einer extensiven Scheck- Zur bereits existierenden hohen Jugend- und buchpolitik beantwortet. Die Antwort des sau- Frauenarbeitslosigkeit im Land addiert sich dischen Königshauses auf die Proteste des das demographische Problem: durch das „Arabischen Frühlings“ 2011 war nicht anders. immer noch recht hohe Bevölkerungswach- Überraschend hoch war jedoch die Geld- tum Jedes Jahr drängen insgesamt 200.000 summe von 130 Milliarden Euro, die für die neue arbeitsfähige Männer auf den Arbeits- Erhöhung von Staatsgehältern und anderen markt. Wird dem politischen Druck der Frauen Transferleistungen sofort zur Verfügung ge- zusätzlich nachgegeben und der Zugang zum stellt wurde.28 Mit dem Bau von 500.000 Arbeitsmarkt für sie erleichtert, könnte sich Wohnhäusern wird das Problem des Wohn- diese Zahl jährlich verdoppeln. Ohne einen raummangels angegangen.29 Des Weiteren Strukturwandel der Wirtschaft wird es weder versucht das Königshaus, die Arbeitslosigkeit dem öffentlichen noch dem privaten Sektor mit der Schaffung von 60.000 zusätzlichen möglich sein, die Anzahl der Arbeitssuchen- Jobs im öffentlichen Sektor und einem fest- den aufzufangen.33 Diese Asymmetrie zwi- gelegten Mindestlohngehalt von 3.000 SAR schen massiver Nachfrage und begrenztem (ca. 610 Euro)30 zu senken.31 Angebot von Arbeitsplätzen zwingt die Regie- rung, mehr für den öffentlichen Sektor als für Besonders die Generierung von Arbeitsplät- die Finanzierung von sozialen Investitions- zen erweist sich bei der rapide wachsenden projekten auszugeben.34 28 Vgl. Hertog, Steffen: The costs of counter-revolution, online unter http://www.mideast.foreignpolicy.com/posts/2011/05/31/the_costs_of_counter_revolution_in_the_gcc, März 2011. 29 Zainab, Fattah: Saudi Arabia’s Affordable Housing Shortage, online unter http://www.businessweek.com/articles/2013- 03-28/saudi-arabias-affordable-housing-shortage, 28. März 2013. 30 Vgl. Hertog, Steffen: The costs of counter-revolution, online unter http://www.mideast.foreignpolicy.com/posts/2011/05/31/the_costs_of_counter_revolution_in_the_gcc, März 2011. 31 Ähnliche Maßnahmen wurden auch in den anderen GKR-Staaten eingeleitet: Mehr als 10% des Bruttoinlandsprodukts der Golfstaaten im Jahr 2011 wurden für nationale soziale Projekte ausgegeben. Vgl. Colombo, Silvia: The GCC coun- tries and the Arab Spring, Rom: Istituto Affari Internazionali (IAI), online unter: http://www.iai.it/pdf/DocIAI/iaiwp1209.pdf, März 2012. 32 Vgl. Knickmeyer, Ellen: Saudi-Arabien greift hart gegen Gastarbeiter durch, online unter http://www.wallstreetjour- nal.de/article/SB10001424127887323296504578398433707211550.html, 2. April 2013. 33 Vgl. Hertog, Steffen: A comparative assessment of labor market nationalization policies in the GCC, London: London School of Economics Research, online unter http://www.eprints.lse.ac.uk/46746/1/A%20comparative%20assess- ment%20of%20labor%20market%20nationalization%20policies%20in%20the%20GCC%28lsero%29.pdf, November 2012. 34 Vgl. Colombo, Silvia: The GCC countries and the Arab Spring, Rom: Istituto Affari Internazionali (IAI), online unter http://www.iai.it/pdf/DocIAI/iaiwp1209.pdf, März 2012. 8 Ausgabe Juni 2013
Analyse möglicher Konfliktpotenziale 4. Schluss und Ausblick Es zeigt sich jedoch, dass ein auf Öleinnah- men beruhendes Alimentierungssystem in- Das saudische Königshaus steht vielen Her- nenpolitische Opposition und gesell- ausforderungen gegenüber. Im Zuge des schaftliche Unruhe auf Dauer nur schwer ver- „Arabischen Frühlings“ artikulierten auch in hindern kann. Stattdessen wird das Königs- den wohlhabenden Golfmonarchien breite haus in Zukunft gezwungen sein, politische Gesellschaftsschichten ihre soziale und poli- Reformen umzusetzen, die der Heterogenität tische Unzufriedenheit. Die regionale Instabi- der gesellschaftlichen Partikularinteressen lität durch die volatile Situation in Syrien, Rechnung tragen, indem die weibliche Bevöl- Bahrain und dem Jemen beunruhigt das sau- kerung verstärkt als produktiver Teil der saudi- dische Königshaus, welches um seinen Ein- arabischen Gesellschaft wahr und die fluss und seine politische Macht fürchtet. Probleme der Jugend ernst genommen wer- den. Der bisher technokratische Ansatz der Die Forderungen sind mannigfaltig und Lösungsfindung seitens der Regierung, an- schließen Elemente wie die Einführung einer hand weitreichender Finanzzuwendungen ge- konstitutionellen Monarchie, eine gerechtere sellschaftliche Akzeptanz zu erkaufen, muss Verteilung des Wohlstands, die Freilassung langsam, aber sicher besonders soziale Her- von politischen Inhaftierten, die Schaffung ausforderungen wie den Wunsch nach von Arbeitsplätzen und die bessere Behand- sozialer Gerechtigkeit berücksichtigen. Die fi- lung der schiitischen Minderheit ein. Getragen nanzielle Kapazität und ihre politische Instru- wird die politische und soziale Kritik von un- mentalisierung haben in der Vergangenheit terschiedlichen gesellschaftlichen Fraktionen, zwar erfolgreich geholfen, Unruhen zu unter- die sich nicht selten sehr skeptisch gegenü- binden. ber stehen. Schiiten, Frauen und die Jugend sind sicherlich die einflussreichsten Akteurs- Mit einer global und interaktiv vernetzten gruppen, welche versuchen, Reformen ein- selbstbewussten Gesellschaft, die sich der zufordern, mehr politischen Einfluss zu jahrzehntelangen Vernachlässigung und Dis- erlangen und zivilgesellschaftlich tätig zu wer- kriminierung bewusster geworden ist, scheint den. Allerdings verlangt bislang niemand diese Option der Konfliktlösung jedoch in der dieser Akteure den Sturz der Al Saud. Die Re- Zukunft weniger sinnvoll zu sein. Um diesen aktion des Königshauses fiel erwartungs- verschiedenen Herausforderungen und Risi- gemäß aus: Eine Kombination aus ken erfolgreich entgegenwirken zu können, finanziellen Transferleistungen, politischen muss der Gesellschaftsvertrag nachhaltig um- (Schein-)Reformen und Repression gegen formuliert und eine klare Wachstums- und In- kritische Akteure sollte die Loyalität zum Kö- vestitionsstrategie zu einer besseren nigshaus sichern, die Stabilität wahren und sozioökonomischen Finanzierbarkeit ent- die Auswirkungen des „Arabischen Frühlings“ wickelt werden, die einen Übergang zur Post- abschwächen. Öl-Politik erleichtern könnte. Ausgabe Juni 2013 9
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Vorstand / Kuratorium Vorstand Sheikha Abdulla Al Misnad, Ph.D. Präsidentin der Qatar University Vorsitzender des Vorstandes Klaus-Uwe Benneter Dr. Gerald Bumharter HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft mbH General Manager ABC International Bank plc Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes Dr. Wolf-Ruthart Born Staatssekretär a.D. Henry Hasselbarth Vice President North & Central Europe a.D. Dr. Ralf Brauksiepe Emirates Airlines Parlamentarischer Staatssekretär Mitglied des Deutschen Bundestages Dr. Michael Lüders, Islamwissenschaftler Mitglied des Beirates im NUMOV Peter Brinkmann Nahostberatung Journalist Helene Rang Jürgen Chrobog Geschäftsführender Vorstand des NUMOV Staatssekretär a.D. Helene Rang & Partner Mitglied des Vorstandes im NUMOV Vorsitzender der BMW Stiftung Herbert Quandt Weitere Mitglieder des Vorstandes S.E. Ali Bin Harmal Al Dhaheri Thomas Ellerbeck Chairman of the Executive Board of Governors Mitglied im Beirat des NUMOV Abu Dhabi University Direktor Unternehmenskommunikation und Politik Vodafone D2 GmbH Prof. Dr. Christina von Braun, Vorsitzende des Lehrstuhls für Kulturgeschichte und Gender Prof. Dr. Friedhelm Gehrmann Studies Humboldt Universität zu Berlin Steinbeis Universität Berlin Kulturwissenschaftliches Seminar Institut “Global Consulting and Government” Elke Hoff, MdB Stephan Hallmann Mitglied des Deutschen Bundestags ZDF Zweites Deutsches Fernsehen HR Politik und Zeitgeschehen Aussenpolitik Philipp Lührs, Regional Vice President Deugro Middle East Regional Headquarters Burkhardt Müller-Sönksen, MdB Mitglied des Deutschen Bundestags Saffet Molvali Eren Holding A.S. Prof. Detlef Prinz Inhaber, PrinzMedien Dr. Gunter Mulack, Botschafter a.D. Direktor und Mitglied des Vorstandes Dr. Nicolas Christian Raabe Vorstand NUMOV Juniorenkreis Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Gerold Reichle Bernd Romanski Leiter der Abteilung Luft- und Raumfahrt Vorsitzender des NUMOV im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Inhaber, BJR Businessconcepts Stadtentwicklung Dr. Gerhard Schäfer Dr. Gerhard Sabathil Leiter Wirtschaft und Politik a.D., Porsche AG Direktor für Strategie, Koordination und Analyse Generaldirektion Außenbeziehungen Relex-L Prof. Dr. Susanne Schröter Europäische Kommission Institut für Anthropologie / Exzellenz-Cluster „Herausbildung normativer Ordnungen“ Prof. Dr. jur. Dr. phil. Peter Scholz Goethe-Universität Frankfurt Vizepräsident Amtsgericht Tiergarten Honorarprofessor der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Rainer Schwarz Sprecher der Geschäftsführung a.D. Oltmann Siemens Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH Repräsentant der Weltbank a.D. Kuratorium der Deutschen Orient-Stiftung Wilhelm Staudacher Präsident Staatssekretär a.D. Günter Gloser, MdB, Staatsminister a.D. Dr. Willi Steul Mitglied des Deutschen Bundestags Intendant des Deutschlandradio Stellvertretender Präsident Juergen Stotz, Chairman Deutsches Nationales Komitee Weltenergierat Prof. Dr. Mathias Rohe Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Serkan Tören, MdB Nürnberg, Juristische Fakultät Mitglied des Deutschen Bundestags weitere Mitglieder des Kuratoriums RA Rainer Wietstock Prof. Dr. Yousef Abdul Ghaffar PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Präsident der Kingdom University in Bahrain Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ausgabe Juni 2013 13
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