STARTUP MONITOR 2019 - Deutscher ...

 
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NORDRHEIN-WESTFALEN

STARTUP
MONITOR
   2019

             Gefördert durch
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IMPRESSUM

Impressum

            Herausgeber und Projektumsetzung:
            Bundesverband Deutsche Startups e.V.

            Autoren:
            Prof. Dr. Tobias Kollmann, Simon Hensellek, Philipp Bene-
            dikt Jung, André Sirges (Universität Duisburg-Essen)

            Partner:
            Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung
            und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

            Technische Umsetzung:
            Dr. Julian Bühler

            Lektorat:
            Kara Clauß

            Design:
            Schiebe Preil Bayer Gbr

            ISBN:
            978-3-9819968-2-1
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MONITOR
   2019
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GRUSSWORT

                                Grußwort des Ministers für Wirtschaft,
                                Innovation, Digitalisierung und Energie –
                                Für eine neue Gründerzeit
                                                                       Existenz­           für Startups so attraktiv wie möglich werden. Das
    © MWIDE NRW/F. Wiedemeier

                                                                       gründer             ist eines der Kernanliegen der Landesregierung.
                                                                       haben schon         Wir wollen eine neue Gründerzeit ermöglichen.
                                                                       immer unsere
                                                                                           Unsere Unterstützung beginnt bei Stipendien in
                                                                       Wirtschaft
                                                                                           Höhe von 1.000 Euro monatlich während der frühen
                                                                       vital und
                                                                                           Gründungsphase. Und sie geht bis zum Aufbau
                                                                       dynamisch
                                                                                           von Strukturen, die Technologiegründungen aus
                                                                       gehalten. Sie
                                                                                           unseren Hochschulen heraus erleichtern. Diese
                                                                       kommen mit
                                                                                           „Exzellenz Start-up Center“ fördern wir in den
                                                                       neuen Ideen,
                                                                                           kommenden fünf Jahren mit 150 Millionen Euro.
                                                                       frischem Elan
                                                                       und stellen ​Alt­   Wagniskapital-Investitionen in Startups sollen
                                                                       hergebrachtes       bis 2022 auf eine halbe Milliarde Euro anwachsen
                                in Frage. Viele starten durch und wachsen zu               und sich damit gegenüber 2017 verfünffachen.
                                wichtigen Arbeitgebern heran. Auch etablierte              Bürokratische Hemmnisse für Gründungen
                                Unternehmen profitieren von Startups, weil                 werden abgebaut und die Forschungsförderung
2

                                sie ihnen helfen, sich zu modernisieren.                   für Künstliche Intelligenz, Cyber Security sowie
                                                                                           Blockchain-Technologien ausgebaut. Damit wollen
                                Für unser Land sind Startups von herausragender
                                                                                           wir Nordrhein-Westfalen zu einem der attraktivsten
                                Bedeutung, weil sie ganz besondere Existenzgründ­
                                                                                           Startup-Hotspots in Europa machen. Alle relevanten
                                ungen sind. Sie arbeiten an Prozessen, Dienstleistun­
                                                                                           Akteure vernetzen dabei die Digital Hubs, die
                                gen und Produkten, die skalierbar sind – also nicht
                                                                                           im Rahmen der DWNRW-Initiative entstanden
                                nur in ihrer lokalen Umgebung, sondern möglichst
                                                                                           sind und Startups in NRW erfolgreich machen.
                                überall gebraucht werden. Startups sind hoch innova­
                                tiv und verfügen über außergewöhnliche Wachstum­           Die Ergebnisse der vorliegenden Studie ermutigen
                                schancen. Es sind Pioniere, die sich in neuen Techno­      uns in unserer Politik. Die nordrhein-westfälischen
                                logiewelten tummeln. Sie können ein Turbo sein für         Startups sind KI-orientierter, vernetzter, kooperi­
                                die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandorts.       eren intensiver mit der klassischen Industrie und
                                                                                           beurteilen ihre Entwicklungschancen optimis­
                                Das ist umso wichtiger in einer Zeit, in der die
                                                                                           tischer als im bundesweiten Durchschnitt.
                                digitale Revolution eine Branche nach der anderen
                                und einen Lebensbereich nach dem anderen                   Ich wünsche allen Gründerinnen und Gründern,
                                umkrempelt. Bislang erfolgreiche Geschäftsmodelle          dass sich ihre Hoffnungen und Erwartungen erfüllen
                                kollabieren, neue entstehen. Länder ohne lebendiges        und Ihnen, liebe Leser, eine anregende Lektüre.
                                Startup-Ökosystem drohen in diesem rasanten
                                Wandel den Anschluss zu verpassen. Startups                                            Prof. Dr. Andreas Pinkwart
                                sind kein kurzfristiger Hype, sondern langfristige                            Minister für Wirtschaft, Innovation,
                                Zukunftssicherung. Deshalb wirbt Nordrhein-West­                                      Digitalisierung und Energie
                                falen um die junge digitale Elite. Unser Land soll                               des Landes Nordrhein-Westfalen
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VORWORT

Vorwort des Bundesverbands
Deutsche Startups e.V.
                                        Das Startup-​     und Studiengängen ausgestattet sind. Dies spiegelt
                                        Ökosystem in      sich in der hohen Gründungsquote im Deep-
                                        NRW boomt!        Tech-Bereich – v.a. im Feld Künstlicher Intelligenz
                                        Neben der         – wider. Trotzdem sind beim Zusammenspiel von
                                        Vernetzung        Gründergeist und Wissenschaft noch Potenziale
                                        zwischen          zu heben. Die Landesregierung hat kürzlich 150
                                        Startups sind     Millionen Euro zum Aufbau sogenannter „Exzellenz
                                        insbesondere      Start-up Center.NRW“ an sechs Universitäten ver-
                                        die hervor-       geben. Das ist ein wichtiger Schritt, um genau an
                                        ragenden infra-   dieser so wichtigen Schnittstelle mehr zu tun.
                                        strukturellen
                                                          Ein weiterer fundamentaler Faktor für unser
                                        Rahmen-
                                                          Startup-Ökosystems bildet die Finanzierung: Es
                                        bedingungen
                                                          finden sich eine Reihe bekannter Venture Capital
dafür verantwortlich. So sitzen nicht von ungefähr
                                                          Fonds in NRW, so z.B. der High-Tech Gründerfond.
neun von dreißig DAX-Unternehmen sowie zahl-
                                                          Aber auch Corporate VCs wie Henkel Ventures,
reiche Weltmarktführer an Rhein, Ruhr und Lippe.
                                                          Media Ventures (Ströer), Deutsche Post Ventures
Diese Dichte an potenziellen Kunden für Startups
                                                          oder Tengelmann Ventures haben hier ihren Sitz.
ist ein entscheidender Standortvorteil: 18 Millionen

                                                                                                                  3
Einwohner, dazu noch die Nähe zu den urbanen              NRW führt mit der NRW.BANK zudem die
Zentren in den Niederlanden und Belgien sowie             Spitze der Bundesländer in Punkto Startup-​
29 von 79 deutschen Großstädten machen NRW                Förderung mit einem Volumen von knapp
nicht nur zur stärksten Volkswirtschaft unter den         einer halbe Milliarde Venture Capital an.
deutschen Bundesländern, sondern auch zum
idealen Startup-Standort. Geprägt wird die Region         Um diese Vorteile in Zukunft bestmöglich
von einem starken Mittelstand und einer hohen             auszuspielen, sollte sich NRW noch stärker
Anzahl von Hidden Champions. Dieser Markt                 als zusammenhängender Gründungsstandort
spricht nicht nur Startups aus Deutschland an.            positionieren. Der Bundesverband Deutsche
Auch internationale Unternehmen schätzen die              Startups forciert diese Entwicklung mit der
Kundennähe in NRW – mit Kapital zur Expansion             Initiative NRWalley sowie mit einer eigenen Landes-
ausgestattet, nutzen sie NRW als Tor nach Europa.         geschäftsstelle und kann dabei auf ein aktives
                                                          Netzwerk ehrenamtlicher Unterstützung bauen.
Elementare Voraussetzung dieser positiven Ent-
wicklung ist die Bildung: NRW verfügt über eine                                           Torsten Jensen
große Zahl exzellenter Hochschulen, von denen                              Mitglied des Gesamtvorstands
viele mit digitalen und unternehmerischen Modulen                                  beim Startup-Verband
                                                                              und Landessprecher NRW
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INHALTSVERZEICHNIS

    Inhaltsverzeichnis

                            Impressum

                         2 Grußwort des Ministers für Wirtschaft, Innovation,
                           Digitalisierung und Energie

                         3 Vorwort des Bundesverbands Deutsche Startups e.V.

                         4 Inhaltsverzeichnis

                         6 Der Nordrhein-Westfalen Startup Monitor umfasst
4

                         7 Sechs Kernaussagen

                         8 Einführung und Überblick

                         9 Startups in NRW

                           1.1	Die Besonderheiten von Startup-Gründungen
                           1.2 Verteilung in Deutschland und NRW
                           1.3	Branchen der teilnehmenden Startups aus NRW

                         14 Management und Team

                           2.1 Alter, Geschlechterverteilung und Mindset
                           2.2 Bildung
                           2.3 Mitarbeiterzahl
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INHALTSVERZEICHNIS

19 Kapital und Finanzierungsquellen

   3.1 Finanzen
   3.2 Umsatz

22 Marktzugang

   4.1 Zielgruppe und Märkte
   4.2 Internationalisierung
   4.3 Kooperationen und Unterstützungslandschaft

26 Politik

                                                                         5
   5.1 Herausforderungen
   5.2 Verbesserungen und Ziele

28 Fazit und Ausblick

29 Konzeption der Studie

31 Beteiligte Personen und Institutionen

36 Literaturverzeichnis
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NORDRHEIN-WESTFALEN STARTUP MONITOR

    Der Nordrhein-Westfalen
    Startup Monitor umfasst

                                                               295
                                                          Startups

                                           733
                                           Gründer/-Innen
6

                                                  1.975
                                    Mitarbeiter/-innen
SECHS KERNAUSSAGEN

Sechs Kernaussagen
      Aktives Startup-Ökosystem: Das Startup-Ökosystem in NRW zeichnet sich durch
       seine besondere Dichte und Aktivität aus – mit 19 % hat das Bundesland den
        höchsten relativen Anteil an teilnehmenden Startups innerhalb der Studie.

      Ausgründungen aus Universitäten steigern: Beim Zusammenspiel von Gründer-
          geist und Wissenschaft sind noch Potenziale zu heben. Dies zeigt unter
            anderem der geringe Anteil promovierter Gründer/-innen in NRW.

     NRW ist B2B-Land: Die hier ansässigen Startups machen 73,4 % ihres Umsatzes im
     B2B-Bereich – dieser Wert liegt klar über dem Bundesdurchschnitt (67,7%). Dabei
       machen NRW-Startups ihre Umsätze vor allem mit Geschäftskunden vor Ort.

          NRW braucht mehr Gründerinnen: Nur 10,8 % der Befragten sind Grün-

                                                                                                   7
           derinnen. In Sachen Offenheit und Attraktivität des Ökosystems für
            Gründerinnen hat das Bundesland also deutlichen Nachholbedarf.

        NRW steht für Künstliche Intelligenz: Für 21 % der NRW-Startups hat Künst-
        liche Intelligenz einen sehr großen Einfluss auf ihre Geschäftsmodelle – im
           Bundesdurchschnitt geben dies nur 16,1 % der befragten Startups an.

   Aufholbedarf bei der Kapitalausstattung: Die teilnehmenden Startups in NRW verfügen
   über zu wenig externes Kapital. Das macht sich unter anderem in ihrer durchschnittlich
  noch moderaten Größe und verhaltenen Tendenzen zur Internationalisierung bemerkbar.
EINFÜHRUNG UND ÜBERBLICK

    Einführung und Überblick
    NRW ist zu einem Gründerland geworden! Zahlreiche          der klassischen Industrie gerade in NRW zu einer
    politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche          besonderen Standort-Signatur für Gründer/-innen
    Aktivitäten haben in den letzten Jahren dazu bei-          werden. NRW könnte sich somit als TOP-Standort
    getragen und als Folge dieser Entwicklung lässt sich       gerade für B2B-Startups etablieren (Kapitel 4.1).
    inzwischen eine große Dynamik im Hinblick auf
                                                               Vor diesem Hintergrund zeichnet sich NRW hinsicht-
    Startups in NRW beobachten. Diese vielzähligen
                                                               lich seines Startup-Ökosystems durch eine besonders
    Aktivitäten sind sicherlich mitverantwortlich dafür,
                                                               starke regionale Vernetzung aus. Nicht nur die
    dass gerade der Aktivierungsgrad an teilnehmenden
                                                               regionale Verteilung der Startups im Hinblick auf die
    Startups in Bezug auf den Deutschen Startup Monitor
                                                               Standorte der DWNRW-Hubs, sondern auch bezüg-
    (DSM) im Jahr 2018 so hoch gewesen und der Anteil
                                                               lich der weiteren regionalen Cluster unterstreicht
    der Startups aus NRW im Vergleich zum letzten Jahr
                                                               diese gute Positionierung (Kapitel 4.3). Für die dichte
    von 14,4 % auf 19 % gestiegen ist. Auch wenn diese
                                                               Unterstützungslandschaft und das gute Gründungs-
    relative Teilnehmerzahl keinen Rückschluss auf die
                                                               klima spricht außerdem der relativ hohe Anteil an
    absolute Anzahl und Verteilung von Firmensitzen
                                                               Seriengründer/-innen (Kapitel 2.1), die auch bei den
    und damit kein Ranking gegenüber anderen Gründer-
                                                               weiteren Gründungsversuchen oder fortgeführten
    standorten zulässt, so kann eindeutig festgehalten
                                                               Gründungsaktivitäten, z. B. nach einem Exit, weiter-
    werden, dass die Kommunikation und die Vernetzung
                                                               hin in NRW bleiben. Ein weiteres Indiz für die grund-
    innerhalb des Startup-Ökosystems in NRW funktio-
8

                                                               sätzliche Attraktivität von Nordrhein-Westfalen als
    niert. Vor diesem Hintergrund bietet diese Studie ein
                                                               ein wesentlicher Gründungs-Hotspot in Deutschland.
    aussagekräftiges, wenn auch nicht repräsentatives
    Extrakt aus dem DSM 2018 sowie einen tieferen              Dem NRW Startup Monitor (NRWSM) liegt im
    Einblick in die Gründerszene in Nordrhein-West-            Hinblick auf diese und weitere Aussagen eine leicht
    falen anhand der Antworten von 295 Startups.               modifizierte Variante des akademischen Frame-
                                                               works zugrunde, welches bereits dem DSM 2018
    Im Durchschnitt sind die Gründer/-innen aus NRW
                                                               als Rahmenwerk diente (Kollmann, 2016). Aus den
    35,1 Jahre jung und ihr Startup befindet sich in ca.
                                                               Themenfeldern im DSM wurden also bestimmte
    der Hälfte aller Fälle in der Startup-Phase. Damit hat
                                                               Aspekte ausgewählt und in fünf Abschnitten auf-
    das Startup bereits ein marktreifes Angebot fertig-
                                                               bereitet. Hierbei liegt der Fokus in Kapitel 1 auf
    gestellt und erwirtschaftet erste Umsätze. In der Hälfte
                                                               den Themen des allgemeinen Gründergeschehens
    aller Fälle war dies die erste Gründung, die in drei
                                                               in NRW, was die Verteilung der Startups und
    Viertel aller Fälle im Team erfolgte. Im Hinblick auf
                                                               Branchen umfasst und damit auch den Bereich
    das Geschäftsfeld kann festgestellt werden, dass die
                                                               von Produkt und Service abdeckt. Kapitel 2 um-
    meisten Startups (28,8 %) aus dem Bereich Informa-
                                                               fasst den Bereich Management und Team. Kapitel
    tions- und Kommunikationstechnologie kommen
                                                               3 beinhaltet Themen um Kapitelbeschaffung und
    und somit gerade das Zukunftsfeld der Digitalisierung
                                                               Umsätze, während Kapitel 4 Märkte und Inter-
    adressieren (Kapitel 1.3). Hoher Optimismus der
                                                               nationalisierung, Kooperationslandschaft und
    Gründer/-innen spiegelt sich vor diesem Hintergrund
                                                               Zielgruppen adressiert. Das letzte Kapitel widmet sich
    durch eine positive Umsatzprognose (Kapitel 3.2) und
                                                               dann den Themen der Politik und damit zusammen-
    ein geringes Durchschnittsalter von Gründer/-innen
                                                               hängenden bzw. weiteren Herausforderungen.
    und Startups wider (Kapitel 2.1). Darüber hinaus kann
    eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Startups und
STARTUPS IN NRW

Startups in NRW
1.1	Die Besonderheiten von Startup-Gründungen

In jeder Studie über Startups ist es wichtig hervorzu-    Definition des Startup-Begriffs in Anlehnung
heben, dass es sich hierbei um eine besondere Form        an den DSM (Kollmann et al. 2018a, S.18):
von Unternehmensgründungen handelt, die klar von
                                                             •   Startups sind jünger als zehn Jahre und
der Existenzgründung im Allgemeinen abzugrenzen
ist. Unter dem Überbegriff der Existenzgründung,             •   haben ein (geplantes) Mitarbeiter-/
wie er beispielsweise im Gründungsmonitor der KfW                Umsatzwachstum und/oder
verwendet wird (Metzger 2018a), lassen sich alle
Formen der beruflichen Selbstständigkeit und Unter-          •   sind (hoch) innovativ in ihren Pro-
nehmensgründung zusammenfassen. Mit dem enger                    dukten/Dienstleistungen, Geschäfts-
definierten Begriff „Startup“ geraten dagegen junge              modellen und/oder Technologien.
Wachstumsunternehmen mit einer skalierbaren
                                                          In der folgenden Untersuchung rücken diese
Geschäftsidee in den Fokus (Brettel et al. 2007; Metz-
                                                          innovativen Wachstumsunternehmen in Nord-
ger 2018b). Dieser Unternehmenstyp macht zwar nur
                                                          rhein-Westfalen in den Blick. Dabei geht es um die
einen relativ geringen Anteil der Existenzgründungen
                                                          generelle Vermessung der Startup-Aktivität innerhalb
aus, ist aber für die ökonomische Entwicklung des
                                                          des Bundeslands, wie beispielsweise um das Alter der
Landes und seiner unterschiedlichen wirtschaft-

                                                                                                                  9
                                                          Gründer/-innen, die Herausforderungen, denen sie
lichen Regionen von herausragender Bedeutung.
                                                          begegnen und die Bereiche, in denen sie gründen. Dar-
Damit die untersuchten Startups eineindeutig von          über hinaus wird durch den systematischen Vergleich
Existenzgründungen abgegrenzt werden können,              mit anderen Bundesländern herausgearbeitet, in
basieren alle Ergebnisse des NRWSM auf folgender          welcher Hinsicht das Startup-Ökosystem in NRW gut
                                                          aufgestellt ist und wo noch Potenziale zu heben sind.

1.2    Verteilung in Deutschland und NRW

Am DSM 2018, der Datengrundlage dieser Unter-             beigetragen, dass sich dieser Anteil ausgehend von
suchung, haben 1.550 Startups teilgenommen.               14,4 % im DSM 2017 wesentlich erhöhte. Hervorzu-
Insgesamt kommen davon 295 aus NRW, was einem             heben sind dabei insbesondere die entstandenen Netz-
Anteil von 19 % bezogen auf das gesamte Bundes-           werke und Programme wie z. B. die DWNRW-Hubs
gebiet entspricht. Damit erreicht NRW mit Abstand         und das Gründerstipendium NRW. Aber auch regiona-
den höchsten Aktivierungsgrad unter den Teil-             le Netzwerke und Vereine wie beispielsweise Startup
nehmer/-innen am DSM 2018. Und auch wenn darauf           Region_OWL, STARTupRUHR oder der Entrepreneurs
basierend kein direkter Rückschluss auf die Anzahl        Club Cologne haben die Vernetzung innerhalb des
und Verteilung von Startups in Deutschland möglich        Ökosystems zum Ziel. Daneben bieten viele Uni-
ist, so unterstreicht dieser Wert doch die gegenwärtige   versitäten und Hochschulen in NRW inzwischen eine
Relevanz und Aktivität des Startup-Ökosystems in          breite Angebotspalette für (potenzielle) Gründer/-in-
NRW. Das Engagement der Gründer/-innen selbst             nen an. Auch private Akteure wie VC-Investoren,
sowie der Landesregierung haben sicherlich dazu           Inkubatoren und Acceleratoren werden in NRW
STARTUPS IN NRW

                                                        Schleswig-Holstein
                                                               2,4 %                              Mecklenburg-
                                                                (1,9 %)                           Vorpommern
                                                                          Hamburg
                                                                          7,2 %                     2,4 %
                                                                                                     (1,6 %)
                                                                           (6,2 %)
                                  Bremen
                                  4,4 %
                                    (1,4 %)                                                               Berlin
                                                                                                        15,8 %
                                                        Niedersachsen                                    (16,8 %)
                                                              9,2 %
                                                              (12,0 %)
                       Rhein-Ruhr                                                                                Brandenburg
                        11,2 %                                                         Sachsen-
                                                                                        Anhalt
                                                                                                                    1,0 %
                         (11,3 %)                                                                                   (1,1 %)
                                                                                       1,9 %
                                                                                        (1,9 %)

               Nordrhein-Westfalen
                                                                                                               Sachsen
10

                      19,0 %                                                                                   4,6 %
                       (14,4 %)                                            Thüringen
                                                  Hessen                     1,3 %                             (4,7 %)
                                                   4,1 %                     (1,7 %)
                                                   (6,0 %)

                Rheinland-Pfalz
                     2,1 %
                     (2,4 %)

                                                                                       Bayern
                    Saarland                                                           12,3 %
                     1,0 %                    Baden-Württemberg                        (13,4 %)
                      (1,5 %)                     12,6 %
                                                   (12,4 %)

     Abbildung 1:	Verteilung der DSM 2018
                   Teilnehmer in Deutschland1                                                                                 1
                                                                                                                                  n-Wert: 1.550
STARTUPS IN NRW

zunehmend aktiver: Zu den bekanntesten zählen der           Metropolregion Rhein-Ruhr. Dabei zeigt der Vergleich
STARTPLATZ im Herzen der Rheinischen Gründer-               zu den Ergebnissen aus dem letzten Jahr, dass vor
szene mit Standorten in Köln und Düsseldorf, 1stMO-         allem die Gebiete jenseits dieses Ballungszentrums
VER ebenfalls in Düsseldorf und accelerate.nrw. Aber        hinsichtlich ihrer Startup-Aktivität zugelegt haben.
auch gemeinwohlorientierte Gründer/-innen finden            Betrachtet man die neun Wirtschaftsregionen des
in NRW Angebote, wie den Impact Hub Ruhr in Essen           Landes gemäß der NRW Bank (2018), so konzen-
oder die Social Impact Labs in Bonn und Duisburg. Er-       trieren sich die Firmensitze der NRW-Startups
gänzt werden all diese Angebote durch eine Vielzahl         zwar einerseits auf die Regionen Köln/Bonn, die
von Events für Gründer/-innen. Hier kann beispielhaft       Metropole Ruhr und Düsseldorf. Andererseits ent-
auf den RuhrSummit, den Demo Day in Düssel-                 fallen auf zwei andere Wirtschaftsregionen, nämlich
dorf oder den PIRATE Summit in Köln verwiesen               Ostwestfalen-Lippe und Aachen, über 30 % der
werden. Derartige Akteure und Angebote stärken              Startups in NRW. Insgesamt lässt sich festhalten,
NRW als attraktiven Standort für Gründer/-innen.            dass das Bundesland über ein Startup-Zentrum
                                                            verfügt, sich aber gleichzeitig Tendenzen einer
Wie die Abbildung 1 zur Verteilung der DSM 2018
                                                            Regionalisierung abzeichnen (Abbildung 2).3
Teilnehmer verdeutlicht, konzentriert sich die
Startup-Aktivität in NRW auf die dicht besiedelte

                                                                                                                            11
                   Bergisches
                Städtedreieck 1,7 %

                  Niederrhein   2,4 %
                Südwestfalen     2,7 %
                 Münsterland             7,1 %
                      Aachen                     10,2 %
                  Düsseldorf                                12,9 %
              Metropole Ruhr                                              18,0 %

           Ostwestfalen-Lippe                                                       20,7 %
                  Köln/Bonn                                                                        24,4 %
                                0%       5%               10 %          15 %              20 %                25 %

Abbildung 2:	Verteilung der DSM 2018
              Teilnehmer/innen in NRW2

                                                                               2
                                                                                	n-Wert: 295
                                                                               3
                                                                                	Bei dieser und allen folgenden Grafiken
                                                                                  sind Rundungsdifferenzen möglich.
STARTUPS IN NRW

     1.3	Branchen der teilnehmenden Startups aus NRW

                                                  Versicherungen                  Textilbranche
                                                              1,9                 1,9
                           Industriegüter/Grundstoffe                                    Energie/Elektrizität
                                                 0,5                                          1,9    Tourismus
                                                                                                     2,3
            Wasser-, Abfall- und Kreislaufwirtschaft                                                       Agrar und Landwirtschaft
                                                 0,5                                                       2,3

                                                                     11,2
                                                                                                               Freizeit und Sport/(Online-)Gaming

     Informations- und                                                            2,8
                                                28,8                                    2,8                    Chemie und Pharma/Biologie
      Kommunikations-
           technologie                                                                    3,3                  Bau und Immobilien

                                                         Branchen der                          4,2             Medizin und Gesundheitswesen
12

                                                         NRW-Startups
         Ernährung und                                                                         4,2             Medien und Kreativwirtschaft
        Nahrungsmittel/
                                                          in Prozent
          Konsumgüter                     8,8                                             4,7                  Bildung

                                                                                    4,7                        Automobile/Logistik/Verkehr
             Banken und                            6,5
                                                                            5,6
                Finanzen                                 6,5                                                   Human Resources
                                                               6,0
                Sonstiges                                                                                      Beratung und Agentur

     Abbildung 3:	Branchen der NRW-Startups4

     Der Blick auf die Verteilungen der Branchen zeigt,              was ungefähr dem DSM-Durchschnitt entspricht
     dass für Startups die Aufbereitung und Kommunika-               (DSM 2018: 31,6 %). Die anderen in der Studie ab-
     tion von Daten von zentraler Bedeutung ist. Knapp               gefragten Kategorien sind relativ gleichmäßig verteilt,
     29 % der NRW-Startups sind in der Informations- und             was deutlich macht, dass Startups mit ihren innova-
     Kommunikationstechnologie-Branche angesiedelt,                  tiven Produkten und Geschäftsmodellen das gesamte

                                                                                                        4
                                                                                                            	n-Wert: 215 (NRW)
STARTUPS IN NRW

        sehr großen Einfluss
                                               21,0 %                                            16,1 %

                viel Einfluss                                                                    19,4 %
                                               20,6 %

                                                                                                 23,9 %
          mittleren Einfluss                   22,1 %

                                                                                                 20,5 %
                                               18,7 %
              wenig Einfluss

                                               17,6 %                                            20,0 %

   überhaupt keinen Einfluss
                                               NRW                                      Bundesdurchschnitt

                                                                Abbildung 4:	Einfluss von KI auf Startup-Geschäftsmodelle5

                                                                                                                                13
Branchenspektrum verändern (Abbildung 3). Dass sie          heute auf zukünftige Schlüsseltechnologien: So hat
dabei als Träger der Digitalisierung auftreten, zeigt die   für 21 % der Unternehmen Künstliche Intelligenz
genauere Betrachtung der Geschäftsmodelle: Digitale         einen sehr großen Einfluss auf ihr Geschäftsmodell
Geschäftsmodelle haben einen Anteil von 69,2 % in           – im Bundesdurchschnitt trifft dies nur bei 16,1 %
NRW (67 % im DSM-Durchschnitt) und umfassen                 der Startups zu (Abbildung 4). Insgesamt haben
digitale Dienstleistungen, Software as a Service, Soft-     24,9 % der Startups mit einem KI-Fokus ihren Sitz
wareentwicklung, Online-Verkauf, Online-Handels-            in NRW. Grundlage für den starken KI-Fokus könnte
plattformen und soziale Netzwerke (online).                 das dichte Netzwerk technischer Universitäten in
                                                            NRW sein, das Gründer/-innen bei der Umsetzung
Viele NRW-Startups nutzen neue besonders inno-
                                                            innovativer Unternehmen unterstützt und im
vative technologische Ansätze und setzen schon
                                                            nächsten Kapitel genauer untersucht wird.

                                                                                           5
                                                                                               	n-Werte: 262/1.370 (NRW/DSM)
MANAGEMENT UND TEAM

     Management und Team
     2.1      Alter, Geschlechterverteilung und Mindset

     Mehr als die Hälfte aller NRW-Gründer/-innen sind       im Startup-Ökosystem bestehen und denen durch
     zwischen 18 und 34 Jahre alt und das Durchschnitts-     spezifische Programme und Initiativen begegnet
     alter beträgt 35,1. Betrachtet man diese Zahlen, so     werden sollte. Diese betreffen unter anderem die Be-
     scheinen viele Gründer/-innen kurz nach der Voll-       schaffung externen Kapitals, den Aufbau beruflicher
     endung ihrer Ausbildung oder dem Studium an einer       Netzwerke sowie die Herausstellung von Vorbildern
     Universität gegründet zu haben und damit in jenem       im Startup-Ökosystem (Kollmann et al. 2018b).
     Lebensabschnitt, der gute Voraussetzungen für eine
     erfolgreiche Gründung bietet (Kollmann 2016).

                                                                                       4,0 %
                                                                               4,4 %

                                                                      11,8 %
14

                                                                                     Abbildung 6:                     49,3 %
                                                                                     Seriengründer7

                                                                     30,5 %

                     89,2 %                      10,8 %
                    Männlich                    Weiblich

     Abbildung 5:	Geschlecht der Gründer/-innen in NRW6                       Ja, 1 weitere Gründung

                                                                               Ja, 2 weitere Gründungen

     Der Blick auf die Geschlechterverteilung unter                            Ja, 3 weitere Gründungen

     Startup-Gründer/-innen macht deutlich, dass es                            Ja, mehr als 3 weitere Gründungen
     sich hier trotz der Vielzahl bestens ausgebildeter
                                                                               Nein, zuvor keine Gründung
     Frauen mit unternehmerischen Ambitionen (noch)
     um eine Männerdomäne handelt. Im DSM liegt der
     Anteil der Gründerinnen bei 15,1 % und in NRW ist
     er mit 10,8 % noch einmal deutlich geringer – nur
     etwa jede zehnte Startup-Gründerin ist hier also
     eine Frau (Abbildung 5). Dieser Wert deutet auf
     spezielle Hürden hin, die für gut ausgebildete Frauen                                                  6
                                                                                                                	n-Wert: 729
                                                                                                            7
                                                                                                                	n-Wert: 272
MANAGEMENT UND TEAM

                                                                             2.2       Bildung

Mehr als die Hälfte der NRW-Gründer/-innen hat                               Knapp 79 % aller NRW-Gründer/-innen haben
zuvor bereits ein oder mehrere Startups gegründet.                           einen Hochschulabschluss und damit mindestens
In 30,5 % aller Fälle ist genau eine weitere Gründung                        den akademischen Grad des Bachelors. Thematisch
erfolgt und in 20,2 % der Fälle wurden schon zwei                            erzielten vier von zehn NRW-Gründer/-innen ihre Ab-
oder sogar mehr Gründungen durchgeführt (Ab-                                 schlüsse in den MINT-Fächern, also den Ingenieurs-
bildung 6). Im DSM-Durchschnitt haben nur 48,1 %                             wissenschaften, Naturwissenschaften sowie der
der Gründer/-innen zuvor bereits gegründet, während                          Informatik und Mathematik (39,1 %). Die zweite
die Quoten in Baden-Württemberg und Nieder-                                  große Gruppe bilden die Bereiche BWL und VWL, auf
sachsen bei gerade einmal 45 % sowie in Bayern bei                           die insgesamt 38,6 % der Gründer/-innen entfallen
48,3 % liegen. Etwa drei Viertel aller betrachteten                          (Abbildung 7). Insgesamt haben also knapp 80 % der
NRW-Gründungen erfolgen dabei im Team und die                                Startup-Gründer/-innen in NRW einen wirtschaft-
durchschnittliche Teamgröße beträgt 2,9.8 Gründen                            lichen oder technisch-naturwissenschaftlichen
ist also auch in NRW eindeutig Teamsache.                                    Studienhintergrund, was typisch für die Zusammen-
                                                                             setzung von innovativen Jungunternehmen ist.

                                                                                                                                                        15
                                                Medizin    Studienabschluss in
         Jura oder Rechtswissenschaften             0,9    einem anderen Bereich
                                     1,4                                           BWL, VWL, o.ä.
           Grafikdesign oder ein                           6,5
  anderer künstlerischer Bereich
                                                 4,7
                                                                            38,6
            Naturwissenschaften           5,1

                Geistes-, Kultur-                           Studien-
      oder Sozialwissenschaften     8,4
                                                          hintergrund
                                                          in Prozent                                18,0
                      Informatik,                                                                                           17,1 %
               Computer Science
                oder Mathematik            14,9                                                      13,5
                                                                                                                                         13,3 %

                                                                                                      9,0
                                                                 19,5                                          9,2 %
        Ingenieurwissenschaften

                                                                                                      4,5

                                                                                                     0%
Abbildung 7:	Studienabschlüsse und Anteil der Promovierten9                                                   NRW          Bayern      DSM 2018

                                                                        8
                                                                          	Die Abweichungen zur in Kapitel 2.3 dargestellten Abbildung der
                                                                            Gründer- und Mitarbeiteranzahl ergibt sich dadurch, dass für die mittlere
                                                                            Teamgröße die Bedingung von mindestens zwei Teammitgliedern galt.
                                                                        9
                                                                          	n-Werte: 215 (NRW) & 273/175/1.403 (NRW/Bayern/DSM)
MANAGEMENT UND TEAM

     Einen weiteren wichtigen Indikator für die Aus-          weiter zu fördern. Und interessanterweise wird eine
     schöpfung des vorhandenen Bildungspotenzials             Forcierung der unternehmerischen Ausbildung, vor
     liefert der Anteil der Promovierten unter den            allem im MINT-Bereich, auch von NRW-Gründer/-in-
     Startup-Gründer/-innen. Wie in Abbildung 7 deutlich      nen selbst mit besonderem Nachdruck gefordert (Ka-
     wird, liegt NRW hier mit 9,2 % deutlich unter dem        pitel 5). Als neue Maßnahme sind hier die „Exzellenz
     DSM-Durchschnitt von 13,3 % und das Flächen-             Start-up Center.NRW“ hervorzuheben, die an sechs
     land Bayern sticht mit einem Wert von 17,1 % klar        Standorten in NRW entstehen und mit bis zu 150
     hervor. Die Ursachen für den geringen Anteil an          Millionen Euro gefördert werden. Ihr Ziel ist es, die
     promovierten Gründer/-innen sind vielschichtig und       Ausgründungsquote aus Universitäten zu erhöhen.
     reichen von attraktiven Jobmöglichkeiten an den
                                                              Schon heute ist das Land ein attraktiver
     Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen
                                                              Gründungsstandort für seine Absolvent/-innen.
     bis hin zu Forschungsaktivitäten etablierter Unter-
                                                              Bei der Ausbildung der Gründer/-innen spielt
     nehmen. Vor dem Hintergrund dieser Konkurrenz um
                                                              die RWTH Aachen mit einem Anteil von 10,2 %
     hochgebildete Akademiker, erscheint es besonders
                                                              unter allen studierten Gründer/-innen in NRW
     wichtig, das Gründen als echte Alternative weiter zu
                                                              eine beachtliche Rolle. Es folgen die Universität
     stärken. Es gilt daher gründungsrelevante Expertise an
                                                              Bielefeld (5,1 %) sowie die Universität Paderborn
     Universitäten sowie die Motivation zu gründen noch
                                                              und die Universität zu Köln (jeweils 4,7%).
16

                                                                       Abbildung 8: 	Top-10-Gründerhochschulen in NRW10

                                                    RWTH Aachen                                             10,2 %
                                           Universität Bielefeld                      5,1 %
                                         Universität Paderborn                       4,7 %
                                             Universität zu Köln                     4,7 %
                                  Technische Hochschule Köln                        4,2 %
                         Heinrich-Heine Universität Düsseldorf                3,3 %
                                     Ruhr-Universität Bochum                  3,3 %
                            Westfälische Wilhelms-Universität                 3,3 %
                                   Universität Duisberg-Essen              2,3 %
                             Technische Universität Dortmund               2,3 %
                                                                       0        2        4        6        8        10
     10
          n-Werte: 215
MANAGEMENT UND TEAM

                                                      Gründer/-innen mit
                                                  Hochschulabschluss aus NRW…

                             haben zu                                          haben zu
                               72,4 %                                            27,6 %
                              in NRW                                       außerhalb von NRW
                             gegründet                                         gegründet

                                                                                           64,8 %
                                                                       35,2 %           gründen im
                                                                      gründen            restlichen
                                                                      in Berlin        Bundesgebiet

Abbildung 9:	Gründer/-innen mit Hochschulabschluss aus NRW11

                                                                                                                               17
Bezeichnend ist, dass sowohl die RWTH Aachen                       Gleichzeitig schaffen es Metropolen wie Berlin und
als auch die Universität zu Köln ebenfalls in                      Hamburg noch stärker, Absolvent/-innen aus anderen
den DSM Top-10-Gründerhochschulen auf                              Bundesländern anzuziehen. Hier hat jeweils nur
Bundesebene gelistet sind und somit im bundes-                     knapp ein Viertel der studierten Gründer/-innen
weiten Vergleich ebenfalls zu den wichtigsten                      (28,3 % bzw. 26,3 %) auch an Hochschulen in den
Gründerhochschulen im DSM gehören.                                 beiden Städten studiert. Auch von den 27,6 % der
                                                                   Absolvent/-innen aus NRW, die außerhalb von NRW
Insgesamt haben in Deutschland 17,1 % der Grün-
                                                                   gegründet haben, sind 35,2 % nach Berlin und je
der/-innen mit Studienabschluss eine Hochschule
                                                                   16,7 % nach Bayern und Niedersachsen abgewandert
in NRW besucht. Ein genauerer Blick auf die Ab-
                                                                   (Abbildung 9). In NRW dagegen haben nur 34 % der
solvent/-innen der NRW-Hochschulen zeigt, dass ein
                                                                   Gründer/-innen mit Studienabschluss ihr Studium
Großteil von ihnen NRW über das Studium hinaus
                                                                   in einem anderen Bundesland absolviert. Potenzielle
treu bleibt: Mehr als zwei Drittel (72,4 %) der Ab-
                                                                   Gründer/-innen aus anderen Bundesländern müssten
solvent/-innen an NRW-Hochschulen, die gründen,
                                                                   daher möglicherweise noch stärker auf die attraktiven
tun dies auch in NRW. Dies verweist auf die Attraktivi-
                                                                   Angebote in NRW aufmerksam gemacht werden.
tät des nordrhein-westfälischen Marktes sowie auf die
Qualität bestehender Angebote im Land. So verlassen
weniger Absolvent/-innen von NRW-Hochschulen
das Bundesland, als Absolvent/-innen von anderen
Hochschulen zum Gründen nach NRW ziehen.

                                                                                                           11
                                                                                                                n-Werte: 196
MANAGEMENT UND TEAM

     2.3      Mitarbeiterzahl

     Startups sind nicht nur ein Versprechen auf morgen,                      Der nächste Schritt des Startup-Ökosystems in
     sondern bereits heute ein zentraler volkswirtschaft-                     NRW ist es also, ausgehend von der enormen
     licher Faktor. Das zeigt sich unter anderem in ihren                     Breite und Dichte innovativer Unternehmen, das
     Mitarbeiterzahlen, die häufig deutlich über denen                        Wachstum und die damit häufig einhergehende
     von allgemeinen Existenzgründungen liegen. So                            Internationalisierung (Kapitel 4.2) noch stärker in
     beschäftigen NRW-Startups im Mittel 7,1 Mit-                             den Fokus zu rücken. In diesem Zusammenhang
     arbeiter/-innen12 bei 2,5 Gründer/-innen, die Größe                      sind vor allem die Themenfelder Finanzierung
     der Unternehmen liegt also bei knapp zehn Personen.                      und Marktzugang wichtig, die in den nächsten
     Dass sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl                          beiden Kapiteln genauer betrachtet werden.
     in NRW dabei unter dem Wert auf Bundesebene
     bewegt, liegt vor allem an den Hotspotregionen wie
     Berlin – dort konzentrieren sich große und damit
     auch mitarbeiterstarke Startups (Abbildung 10).
18

                                                                          Abbildung 10: 	Durchschnittliche Mitarbeiter- und Gründerpersonenzahlen13

                              Gründer/              2,5                            2,5                              2,4
                                -innen

                          Mitarbeiter/               7,1                          25,5                            12,3
                               -innen

                                                    NRW                           Berlin                       DSM 2018

      	Abgefragt wurde hier die Anzahl der Mitarbeiter/-innen unabhängig von ihrer Arbeitszeit.
     12

      	n-Werte Gründer/-innen: 295/245/1.550 (NRW/Berlin/DSM); n-Werte Mitarbeiter/-innen: 278/234/1.435 (NRW/Berlin/DSM)
     13
KAPITAL UND FINANZIERUNGSQUELLEN

Kapital und Finanzierungsquellen
3.1      Finanzen

Eine wichtige Voraussetzung für das Wachstum               Insgesamt nutzen NRW-Startups verschiedene
junger Unternehmen ist der Zugang zu externen              Quellen, um ihre Unternehmungen zu finan-
Finanzierungsmitteln: Wie die Daten zeigen,                zieren. Hervorzuheben ist der hohe Anteil an
haben 41,5 % der NRW-Startups externes Kapital             Finanzierung durch eigene Ersparnisse mit
aufgenommen, das sind mehr als zehn Prozent-               knapp 82 % (DSM-Bundesdurchschnitt 2018:
punkte weniger als auf Bundesebene. Das pro                80,4 %) und der vergleichsweise geringe Anteil
NRW-Startup aufgenommene Kapital liegt dabei               von 11,9 % beim Venture Capital (DSM-Bundes-
bei etwa 2,3 Mio. Euro, während der Bundesdurch-           durchschnitt 2018: 15,3 %) (Abbildung 11).
schnitt 2,7 Mio. Euro beträgt. In Berlin, das sich
innerhalb Deutschlands zu einem Zentrum der
Startup-Investitionen entwickelt hat, konnten sich
70,4 % der Unternehmen eine externe Finanzierung
sichern und im Mittel 5,2 Mio. Euro einwerben.

                                                                                                                              19
  80 %
                                               70,4 %
   70 %
                                                  ∅
  60 %                                            5,2
                                                           51,8 %
  50 %                                           Mio.
                     41,5 %                      Euro        ∅
  40 %                                                       2,7
                       ∅                                    Mio.
  30 %                 2,3                                  Euro
  20 %                Mio.
                      Euro
   10 %
    0%
                      NRW                       Berlin    DSM 2018
Abbildung 11:	Anteil bisherige externe Kapitalaufnahme
               und Durchschnittswerte14

                                                                             14
                                                                                  	n-Werte: 193/142/1.050 (NRW/Berlin/DSM)
KAPITAL UND FINANZIERUNGSQUELLEN

                   Eigene Ersparnisse                                                                                81,9 %
                                                                                                                   80,4 %
                                                                      27,3 %
                  Familiy and Friends
                                                                           31,3 %
                                                                    26,4 %
              Staatliche Fördermittel
                                                                              35,2 %
                                                             21,1 %
                       Business Angel
                                                             21,1 %
                   Innenfinanzierung                      18,9 %
                (operativer Cashflow)                     19,5 %
                                                11,9 %
                      Venture Capital
                                                    15,3 %
          Inkubator/Company Builder           9,7 %
                und/oder Accelerator              13,6 %                                                               NRW 2018
                                                                                                                       DSM 2018
                                             7,9 %
                        Bankdarlehen
                                                 12,2 %
                                         2,7 %
               Andere Kapitalquellen
20

                                           4,1 %

                                         0%        10 %            20 %       30 %     40 %   50 %   60 %   70 %       80 %       90 %

     Abbildung 12:	Finanzierungsquellen15

     Bei der differenzierten Betrachtung der Finanzierungs-
     quelle der „Eigenen Ersparnisse“ ist erkennbar,
     dass sich etwas mehr als ein Viertel aller unter-
     suchten NRW-Startups ausschließlich durch
     eigene Ersparnisse finanzieren (26,9 %), was vor
     dem Hintergrund des geringen Anteils bei der ex-
     ternen Kapitalaufnahme sehr plausibel erscheint.

      	n-Wert NRW-Startups: 227;
     15

        n-Wert DSM-Startups: 1.260
        (Mehrfachauswahl möglich)
KAPITAL UND FINANZIERUNGSQUELLEN

3.2       Umsatz

98,6 % aller NRW-Startups gaben an, im aktuellen
Geschäftsjahr Umsätze zu erzielen. Dabei liegt der
Schwerpunkt noch eindeutig bei den geringeren
Umsätzen – gut vier von fünf der befragten Unter-
nehmen geben an, weniger als eine Mio. Euro zu
erwirtschaften. In Bezug auf das folgende Geschäfts-
jahr sind sie diesbezüglich wesentlich optimistischer:
Fast 40 % der NRW-Startups rechnen mit einem
Umsatz über eine Mio. Euro. Damit sich dieser
ambitionierte Anspruch der Gründer/-innen auch
realisieren lässt, bedarf es vor allem einer Stärkung
externer Finanzierungsmöglichkeiten in NRW.

                                                                                                                                                    21
       25 Mio. Euro     1,4 %                                                                                         Aktuelles Geschäftsjahr
         oder mehr      1,5 %                                                                                         Folgendes Geschäftsjahr
                                                                                                                      Angaben in Prozent
          bis unter         2,8 %
       25 Mio. Euro                      7,5 %
           bis unter                                        14,1 %
        5 Mio. Euro                                                                                                       31,3 %
           bis unter                                                         18,3 %
        1 Mio. Euro                                11,9 %
          bis unter                                                              19,7 %
      500.000 Euro                                                   16,4 %
          bis unter                                                                   21,1 %
      150.000 Euro                                       13,4 %

       1 € bis unter                                                                      22,5 %
       50.000 Euro                                                          17,9 %

                       0%           5%            10 %               15 %             20 %               25 %              30 %              35 %

Abbildung 13:	Umsatz im aktuellen und kommenden Geschäftsjahr16

                                                                                                   16
                                                                                                        	n-Wert „Aktuelles Geschäftsjahr“: 71;
                                                                                                          n-Wert „Folgendes Geschäftsjahr“: 67
MARKTZUGANG

     Marktzugang
     4.1          Zielgruppe und Märkte

                           NRW                              Bundesdurchschnitt

                  23,6 %                                    27,5 %

          3,0 %

                                                    4,8 %
                                 73,4 %                              67,7 %

                             B2B              B2C                       B2G

     Abbildung 14:	Hauptumsatz nach Kundensegment17
22

     Die wichtigste Zielgruppe der NRW-Startups sind mit
     73,4 % die Geschäftskunden (B2B-Zielgruppe). Wie der
     Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt im DSM zeigt,
     ist dies ein absoluter Spitzenwert (Abbildung 14). Im
     Vergleich ist im DSM weder auf Bundesebene noch
     in den anderen Bundesländern die Adressierung von
     Geschäftskunden durch Startups derart ausgeprägt
     (DSM 2018: 67,7 %). Dies hängt sicherlich eng mit der
     Stärke der etablierten Wirtschaft in NRW zusammen.
     Die Verfügbarkeit von B2B-Unternehmen und das dichte
     Netzwerk an Kooperationen (Kapitel 4.3) können für                          100%
     einen guten Zugriff auf Geschäftskunden vor Ort sorgen.                     90%
                                                                                 80%
                                                                                 70%
                                                                                 60%
                                                                                 50%
                                                                                 40%
                                                                                 30%
                                                                                 20%
                                                                                 10%
                                                                                         2,0 %   3,7 %   0,2 % 0,2 %
     17
       	n-Werte: 249/1.283 (NRW/DSM)                                             0%
     18
       	n-Werte: 124/665 (NRW/DSM)
                                                                                        Nordamerika      Südamerika
MARKTZUGANG

              Dies spiegelt sich auch in der Herkunft der von                      Lediglich 13,4 % der Umsätze entfallen auf
              NRW-Startups erwirtschafteten Umsätze wider,                         die übrigen Länder Europas (9,8 %) oder auf
              die sich auf den deutschen Markt konzentrieren.                      andere Kontinente (3,6 %) (Abbildung 15).

                                                                                                        Abbildung 15: 	Umsatzanteil nach Märkten18

                                                                                                                                                      23

                     86,6 %   83,0 %

                                                                                                                            NRW 2018
                                       8,1 %   9,2 %
                                                                                                                            DSM 2018
0,5 %       0,4 %                                             1,7 %   1,6 %        0,8 %     1,6 %   0,2 %   0,5%

   Afrika            Deutschland       übrige EU       Andere europäische Länder     Asien           Australien/
                                                               (nicht EU)                             Ozeanien
MARKTZUGANG

     4.2       Internationalisierung

                                                                                                          56,4 %
     Die NRW-Startups erwirtschaften ihre Umsätze also                                                  Nordrhein-
                                                                                                        Westfalen
     vor allem auf dem heimischen Markt: Und auch
     zukünftig planen sie bei der Internationalisierung
     vergleichsweise zurückhaltend: Etwas mehr                                                                               68,8 %
                                                                                                                             Berlin
     als die Hälfte der NRW-Startups (56,4 %) haben
     sich für die kommenden 12 Monate (weitere)
     Internationalisierungsschritte vorgenommen.
     Im DSM-Durchschnitt planen dagegen 60,1 %
     der Startups (weitere) Internationalisierungs-
     schritte – in Berlin sogar 68,8 % (Abbildung 16).                                                                  60,1 %
                                                                                                                       DSM 2018
     Unter den NRW- und DSM-Startups mit Inter-
     nationalisierungsplänen ist der europäische
     Markt – sowohl innerhalb als auch außerhalb
     der EU – das mit Abstand attraktivste Ziel.
     Daneben präferieren die NRW-Startups über-
24

     durchschnittlich häufig Nordamerika für ihre                                  Abbildung 16:	Startups mit Internationalisierungsplänen19

     Internationalisierung (Abbildung 17).

     Abbildung 17:	Geplante Internationalisierung20

               100 %
                                                                                                                                      NRW 2018
                                95,4 %                                                                                                DSM 2018
                        92,5%

                80 %

                60 %

                40 %                                       41,5 %
                                                                    38,6 %
                                                  33,8 %
                                         27,4 %
                 20 %                                                                                         22,6 % 24,6 %

                                                                             9,4 % 8,9 %   8,5 % 7,8 %                            6,6 % 8,3 %
                  0%
                          übrige EU         nicht          Nordamerika       Südamerika        Afrika                Asien        Australien/
                                          EU-Länder                                                                                Ozeanien
MARKTZUGANG

Zur Erklärung der allgemeinen Zurückhaltung                           4.1 und 4.3) ergibt. Darüber hinaus stellen sich
beim Thema Internationalisierung lässt sich er-                       im Rahmen der Internationalisierung unweiger-
neut auf das Potenzial des hiesigen Marktes in                        lich die Fragen der personellen Ressourcen und
NRW verweisen, das sich unter anderem aus den                         der externen Finanzierung (Kapitel 2.3) – beides
Kooperationen (Kapitel 4.3) mit etablierten Unter-                    Aspekte, für die im Startup-Ökosystem in NRW
nehmen und/oder Geschäftskunden vor Ort (Kapitel                      noch Entwicklungspotenziale vorhanden sind.

4.3      Kooperationen und Unterstützungslandschaft
                                                                      Abbildung 18:	Anteil der Startups in regionalen Clustern21
Damit sich eine Region zu einem attraktiven Hotspot
für Startups entwickeln kann, sind entsprechende
Strukturen und eine ausgeprägte Unterstützungs-                               50 %
landschaft von Nöten. Im Rahmen der Erhebung                                           47,4 %

wurden NRW-Startups daher gefragt, ob sie Teil eines                          40 %
                                                                                                     39,2 %
regionalen Clusters sind. Dies bejahten 47,4 % der                                                             36,0 %
                                                                                                                                       34,1 %
NRW-Startups, während lediglich 14,4 % in einer                               30 %
                                                                                                                           28,0 %
Region beheimatet sind, in welcher gar keine Cluster

                                                                                                                                                         25
vorhanden sind. 16 % wissen nicht, ob Cluster in ihrer                        20 %

Region existieren. Wie die Gegenüberstellung in der
obigen Abbildung illustriert, spielt dieses Instrument                        10 %

in NRW eine vorbildliche Rolle. Dies zeigt sich
auch in der Einschätzung des daraus resultierenden                             0%
                                                                                        NRW          Ba-Wü     Bayern     Nieder-     DSM2018
Mehrwerts der Cluster: Ihn erachten mehr als 60 %                                                                         sachsen

der NRW-Startups als „sehr hoch“ oder „eher hoch“.
                                                                     Abbildung 19: 	Anzahl der Kooperationen mit etablierten Unternehmen22
Neben den regionalen Clustern sind Kooperation
für die Unterstützungslandschaft von enormer
Bedeutung. NRW-Startups kooperieren im Durch-                                                                            20,0 %
                                                                            24,5 %
schnitt mit 4,6 etablierten Unternehmen und haben
                                                                                                      31,7 %                                    32,9 %
besonders häufig eine größere Anzahl solcher                                         NRW                                      DSM 2018
                                                                                 Kooperationen                              Kooperationen
Partner (Abbildung 19). Betrachtet man den Anteil
der Startups, die Kooperationsbeziehungen zu
etablierten Unternehmen pflegen, so zeigen sich                                      43,8 %                                  47,1 %
auch hier leichte Unterschiede: Während 68,3 % der
NRW-Startups mit etablierten Unternehmen ko-                                         5 oder mehr         1 bis 4             Keine
                                                                                     Kooperationen       Kooperationen       Kooperationen
operieren, so sind dies 67,1 % im DSM-Durchschnitt.

19
  	n-Werte: 188/157/1448 (NRW/Berlin/DSM)
20
  	n-Werte: 188/1048 (NRW/DSM) (Mehrfachauswahl möglich)
21
  	n-Werte: 194/148/150/93/1085 (NRW/Baden-Württemberg/Bayern/Niedersachsen/DSM)
22
    n-Werte: 208/1128 (NRW/ DSM)
POLITIK

     Politik
     5.1       Herausforderungen

     Das wichtigste politische Anliegen der Startups ist                    Digital Single Market23 gefordert, um so eine unbüro-
     auch in NRW eindeutig die Bürokratiereduktion.                         kratische Skalierung von digitalen Geschäftsmodellen
     Fragt man nach den präferierten Maßnahmen, ergibt                      zu ermöglichen (DSM 2018: 30,7 %). Wie bereits
     sich ein etwas differenzierteres Bild (Abbildung 20).                  in Kapitel 4.2 erläutert, könnten diese Forderung
     So wünschen sich 61,6 % der teilnehmenden Grün-                        und die erkennbare Zurückhaltung in puncto Inter-
     der/-innen, die Bürokratiebelastung im ersten Jahr                     nationalisierung zusammenhängen. Eine Steigerung
     zu reduzieren. In auffallend höherem Maße (36,9 %)                     der Attraktivität des europäischen Marktes sollte also
     wird in NRW die Vollendung eines europäischen                          Gründer/-innen aus NRW besonders zugutekommen.

     Abbildung 20: 	Maßnahmen zum Abbau von Bürokratie24
26

                                             Die Bürokratiebelastung im
                                           ersten Jahr der Gründung auf
                                             ein Mindestmaß reduzieren

                                         Vereinfachung der Buchhaltung

                                   Die Einrichtung von One-Stop-Shops
                                  als zentrale Anlaufstelle für Antrags-,
                             Genehmigungs- und Besteuerungsverfahren
                        Die Vollendung eines europäischen Single Digital                                                             36,9 %
                             Market, um eine unbürokratische Skalierung
                        von digitalen Geschäftsmodellen zu ermöglichen                                                   30,7 %
                                                                                                                         30,3 %
                                         Einschränkung der Notarpflicht                                            27,1 %
             Die Weiterentwicklung des Insolvenzrechts, um eine schnelle                           18,2 %
            Wiedererlangung der Handlungsfähigkeit von Gründer/-innen
               zu ermöglichen oder eine Insolvenz gänzlich zu vermeiden
                                                                                                   18,3 %
                                                                                          14,1 %
                                  Vereinfachung der Personalgewinnung
                                                  aus nicht EU-Ländern
                                                                                                   18,5 %

                                                                            5,1 %
                                                             Keine der
                                                 genannten Maßnahmen        5,6 %

                                                                       0%               10 %                20 %             30 %
POLITIK

                                            5.2       Verbesserungen und Ziele

                                            Auch in Bezug auf die Verbesserung der
                                            Finanzierungssituation ähneln die Wünsche der
                                            teilnehmenden NRW-Gründer/-innen jenen der
                                            Gründer/-innen deutschlandweit. Eine wichtige Rolle
                                            (37,1 %) spielt hier die Weiterentwicklung be-
                                            stehender Instrumente zur Finanzierung von Grün-
                                            dungen und zum Wachstum junger Unternehmen
                                            auch für Nicht-Akademiker (u. a. EIF, INVEST-Zu-
                                            schuss Wagniskapital, EXIST, KfW, Hightech-Gründer-
                                            fonds). Von besonderer Bedeutung für NRW-Startups
                                            ist dagegen die Einführung eines großen nationalen
                                            Digitalfonds, um institutionellen Investoren wie
                                            Versicherungen und Pensionsfonds Investitionen
                                            in Wagniskapitalfonds zu erleichtern. 25% der
                                            NRW-Gründer/-innen artikulieren eine solche Forde-

                                                                                                                          27
                        61,6 %              rung, während der DSM-Durchschnitt nur bei knapp
                        61,4 %              21 % liegt. Diese Forderung verweist auf den Nachhol-
                                            bedarf, der bezüglich der Verfügbarkeit externen Kapi-
          52,5 %                            tals für Startups im Bundesland besteht (Kapitel 3.1).
              54,8 %
                                            Gefragt nach den wichtigsten Maßnahmen zur
       50,5 %                               Aufwertung des Startup-Standorts Deutschland,
        51,3 %                              rücken NRW-Gründer/-innen die Bedeutung des
                                            Bildungssystems in den Mittelpunkt und wünschen
                                            sich insbesondere die nachfolgend aufgeführten
                                            Verbesserungen: Die Einführung digitaler Bildungs-
                                            inhalte an weiterführenden Schulen wird zu 42,2 %
                                            gefordert, während dies im Bundesdurchschnitt
                                            nur 36,1 % sind. Damit einher geht die Schaffung
                                            obligatorischer Module wie (E-)Entrepreneurship
                                            Education im MINT-Bereich an Universitäten, um
                                            Studierende für Gründungsaktivitäten zu befähigen
                                            – dies wird zu 30,2 % von den NRW-Gründer/-innen
                   NRW 2018
                   DSM 2018                 gefordert, während der Wert im DSM bei 25,9 % liegt.

                                            23
                                               	Beim Digital Single Market handelt es sich um eine Strategie
40 %      50 %                60 %   70 %        der Europäischen Kommission zum Abbau ökonomischer
                                                 Barrieren zwischen den EU-Staaten sowie der Schaffung ge-
                                                 meinsamer Regelungen im Bereich der Digitalwirtschaft.
                                            24
                                                 n-Werte: 198/1.081 (NRW /DSM)
FAZIT UND AUSBLICK

     Fazit und Ausblick
     Der erste Nordrhein-Westfalen Startup Monitor legt   Neben solchen Stärken deckt der NRWSM auch
     nahe, dass NRW in puncto Gründungsgeschehen          Potenziale für die zukünftige Entwicklung auf. Der
     eine besondere Rolle im deutschen Startup-Ökosys-    geringe Anteil an Gründerinnen deutet darauf hin,
     tem einnimmt. Mit 19 % hat das Bundesland den        dass es für Frauen zu häufig noch an Vorbildern
     höchsten relativen Anteil bei den teilnehmenden      und dem Zugang zum Ökosystem mangelt. Ferner
     Startups innerhalb des gesamten DSM 2018. Dabei      könnten die vergleichsweise verhaltenen Tendenzen
     zeigt der NRWSM, dass NRW ein B2B-Land ist: Die      bezüglich einer geplanten Internationalisierung
     hier ansässigen Startups generieren ihren Umsatz     sowie die durchschnittlich noch moderate Größe
     zu 73,4 % im B2B-Bereich – ein Spitzenwert, der      der betrachteten Startups ein Anzeichen für be-
     klar über dem Studiendurchschnitt im DSM liegt.      nötigtes externes Kapital darstellen. Darüber hinaus
     Auch in Sachen Künstlicher Intelligenz spielen       scheint es noch Weiterentwicklungspotenzial bei
     die NRW-Startups im Studienvergleich ganz vorne      der Verzahnung von Forschungsleistungen an Uni-
     mit: Für 21 % der NRW-Startups hat Künstliche        versitäten und Unternehmensgründungen zu geben:
     Intelligenz einen sehr großen Einfluss auf ihre      Genau an diesem Punkt setzt das schon erwähnte
     Geschäftsmodelle – im Vergleich geben dies im        Programm „Exzellenz Start-up Center.NRW“ an und
     Bundesdurchschnitt nur 16,1 % der Startups an.       fördert gezielt den Transfer von Forschungsergeb-
     Diese und weitere Befunde des NRWSM zeigen           nissen in innovative Unternehmen. Werden die
     die Stärken der teilnehmenden NRW-Startups.          Stärken des NRW-Startup Ökosystems vertieft und
28

                                                          das bestehende Potenzial genutzt, so kann NRW die
                                                          eigene Startup-Attraktivität deutschlandweit, aber
                                                          auch im internationalen Vergleich ausbauen, sich
                                                          als Startup-Hotspot weiter etablieren sowie optimis-
                                                          tisch und selbstbewusst in die Zukunft schauen.
KONZEPTION DER STUDIE

Konzeption der Studie
Entwicklung der Studie

Beim NRWSM handelt es sich um eine Regionalstudie,
welche die Startup-Landschaft in Nordrhein-West-          Ziel des NRWSM ist der
falen abbildet und dabei insbesondere auf die
Merkmale der Startups und deren Gründer/-innen
                                                          Aufbau einer umfassenden
eingeht. Grundlage dieses Reports sind Daten aus dem      Daten- und Wissensbasis über
DSM 2018. Der DSM 2018 ist die mittlerweile sechste
                                                          das nordrhein-westfälische
Studie, die aus der seit 2013 jährlich durchgeführten
Onlinebefragung von Startups in ganz Deutschland          Startup-Ökosystem
resultiert. Dieses Projekt wurde vom Bundesverband
Deutsche Startups e. V. initiiert. Die Studie wurde
durch den Lehrstuhl für E-Business und E-Entre-         NRWSM von allgemeinen Gründungsstudien, wie
preneurship der Universität Duisburg-Essen (Prof. Dr.   z. B. dem KfW-Gründungsmonitor, unterscheidet.
Tobias Kollmann) durchgeführt und veröffentlicht.
                                                        Trotz eines an wissenschaftlichen Standards orien-
Ziel des NRWSM ist der Aufbau einer umfassenden         tierten Forschungsdesigns und daraus resultierender
Daten- und Wissensbasis über das nordrhein-west-        hochwertiger Datensätze können DSM sowie NRWSM

                                                                                                                29
fälische Startup-Ökosystem, um insbesondere             nur eine Momentaufnahme des Startup-Geschehens
die Gründungsaktivitäten von Startups in Nord-          in Deutschland sein. Das jährliche Erscheinen der
rhein-Westfalen zu untersuchen. Diese Daten- und        Studien kann dennoch gewisse Tendenzen des
Wissensbasis dient dazu, Gründungsaktivitäten sowie     deutschen Startup-Ökosystems abbilden und für diese
Herausforderungen im Gründungsprozess speziell für      sensibilisieren. Aufgrund der Vielzahl an qualitativ
Startups in NRW besser nachvollziehen zu können,        hochwertigen Antworten von Gründer/innen und
um Implikationen für die Praxis ableiten zu können.     Geschäftsführer/innen/C-Level-Führungskräften
Integrale Elemente der DSM und NRWSM Daten-             können DSM und NRWSM eine große Menge an
sätze sind junge, innovative und/oder wachstums-        Startups in Deutschland sowie deren Einschätzungen
orientierte Startups, wodurch sich der DSM und          des Startup-Ökosystems passend abbilden.
KONZEPTION DER STUDIE

     Forschungsdesign

     Um eine hohe Qualität der Datensätze zu ge-             anstreben und/oder hinsichtlich ihrer Produkte/
     währleisten, erhielten die Gründer/-innen und           Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und/oder Techno-
     Geschäftsführer/-innen von Startups in Deutschland      logien (hoch)innovativ sein. Eine formale Gewerbe-
     einen speziellen Befragungslink per E-Mail. Dieser      anmeldung ist keine notwendige Voraussetzung
     wurde über ausgewählte Multiplikatoren (Venture         dafür, um als „Startup“ zu gelten, was zusätzliche
     Capital-Investoren, Business Angels, Technologie-       Einblicke in die frühe Phase des Startup-Prozesses
     zentren, Acceleratoren, Inkubatoren, Businessplan-      erlaubt. Existenzgründungen, beispielsweise als Be-
     wettbewerbe, Co-Working Spaces, nationale und           rater, und Freelanceraktivitäten fallen nicht unter den
     regionale Entrepreneurship-Vereinigungen sowie          Startup-Begriff. Um eine Verzerrung der Studienergeb-
     persönliche Netzwerke der beteiligten DSM-Partner)      nisse durch ihre fälschliche Aufnahme zu verhindern,
     versandt. Die Befragung wurde anonym durchgeführt,      wurden daher in den Branchen, in denen die Praxis
     sodass keine Rückschlüsse auf die Aktivitäten           ein vermehrtes Auftreten dieser selbständigen Tätig-
     einzelner Startups möglich sind. Die Umfrage war        keiten anzeigt, eine zusätzliche Bedingung hinsicht-
     vom 14.05.2018 bis zum 17.06.2018 online verfügbar      lich der Mitarbeiterzahl eingeführt (mindestens
     und somit circa eine Woche kürzer als im Jahr 2017.     zwei bei „Medien und Kreativwirtschaft“, jeweils
30

     Die Beantwortung des DSM-Fragebogens 2018               drei bei „Beratung und Agentur“ sowie „Sonstiges“).
     dauerte durchschnittlich 25 Minuten. Insgesamt
                                                             Die wissenschaftliche Auswertung wurde nach
     haben 3.716 Personen an der Online-Befragung
                                                             Abschluss der Datensatzbereinigung durchgeführt.
     teilgenommen, wovon schließlich 1.550 Datensätze
                                                             Dem im Oktober veröffentlichten DSM 2018
     für die finale Studie berücksichtigt werden konnten.
                                                             liegen 1.550 Datensätze von Gründer/-innen und
     Die Datenauswertung erfolgte in direkter Zusammen-      leitenden Angestellten (Geschäftsführung be-
     arbeit mit dem Bundesverband Deutsche Startups          ziehungsweise C-Level) zugrunde. Somit enthält
     e. V. Dies umfasste auch die Festlegung der Kriterien   der DSM keine Vollerhebung aller deutschen
     für die Datensatzbereinigung. Der Startup-Begriff       Startups und kann angesichts der unbekannten
     umfasst daher folgende Inklusions- und Exklusions-      Grundgesamtheit der Startups in Deutschland
     kriterien: Startups müssen jünger als zehn Jahre sein   keine Repräsentativität für sich beanspruchen.
     und entweder ein Mitarbeiter-/Umsatzwachstum
BETEILIGTE PERSONEN UND INSTITUTIONEN

Beteiligte Personen und Institutionen
Akademische Partner und Autoren                           netSTART und netSTART Academy

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) gehört als           netSTART bietet Vorträge, Keynotes, Seminare
jüngste deutsche Universität mit rund 41.900 Studie-      und Workshops von Prof. Dr. Tobias Koll-
renden zu den zehn größten in der Bundesrepublik.         mann zu den Themen Digitale Wirtschaft
netCAMPUS steht für den Lehrstuhl für BWL und             und Digitale Transformation an.
Wirtschaftsinformatik, insbesondere E-Business und
E-Entrepreneurship, von Prof. Dr. Tobias Kollmann
an der Universität Duisburg-Essen. Der Lehrstuhl          www.netstart.de
verfolgt über die besondere Verankerung zwischen
einem ökonomischen und einem technischen Lehr-            Zudem wird im Rahmen der netSTART-Aca-
bereich eine besondere Kombination von Ausbildung         demy ein umfangreiches Aus- und Weiter-
und Existenzförderung in der Digitalen Wirtschaft.        bildungsprogramm angeboten, bei dem
So ist es zum einen das Ziel, mit den angebotenen         Arbeitnehmer das Wissen und die Kompetenz
Lehrveranstaltungen zur Intensivierung der Nutzung        für das Digitale Zeitalter erwerben können.
von digitalen Geschäftsprozessen beizutragen
                                                          www.netstart-academy.de
(E-Business). Auf der anderen Seite steht aber auch die

                                                                                                                    31
Intensivierung der Existenzgründung in der Digitalen
Wirtschaft im Mittelpunkt (E-Entrepreneurship). Der
Lehrstuhl verfolgt im Rahmen seiner Forschungs-
aktivitäten das Ziel, qualitative Problemlösungen
für theoretische Fragestellungen im Bereich der
Digitalen Wirtschaft zu entwickeln. Hierbei werden
sowohl singuläre Themen rund um elektronische
Geschäftsprozesse adressiert als auch eine interdis-
ziplinäre Forschung auf den klassischen Gebieten
der BWL und Wirtschaftsinformatik verfolgt.

www.netcampus.de                www.uni-due.de
BETEILIGTE PERSONEN UND INSTITUTIONEN

     Autoren

                              Prof. Dr. Tobias Kollmann                               Simon Hensellek, Master of
                              ist Inhaber des Lehrstuhls                              Science, ist Doktorand am
                              für E-Business und E-Entre-                            Lehrstuhl für E-Business und
                              preneurship an der Uni-                                 E-Entrepreneurship an der
                              versität Duisburg-Essen.                                Universität Duisburg-Essen.
                              Seit 1996 befasst er sich                               Er studierte Management
                              mit wissenschaftlichen                                  and Economics an der
                              Fragestellungen rund um                                 Ruhr-Universität Bochum
     die Themen Internet, E-Business und E-Commerce.           mit den Schwerpunkten Accounting, Finance und
     Als Mitgründer von AutoScout24 gehörte er mit zu         Controlling. Während seines Studiums absolvierte er
     den Pionieren der deutschen Internet-Gründerszene        eine Summer School zum interkulturellen Manage-
     und der elektronischen Marktplätze. 2004 hat er           ment an der Tongji-Universität in Shanghai sowie im
     lange vor Apple zusammen mit Motorola und der             Masterstudium ein Auslandssemester an der Utrecht
     Telekom die erste mobile UMTS-App in Deutsch-             University School of Economics in den Niederlanden
     land konzipiert und in einem Feldversuch getestet.        mit den Schwerpunkten Strategie, Corporate Entre-
32

     Seit 2013 ist er der Vorsitzende des Beirats „Junge       preneurship und Innovationsmanagement. Bereits
     Digitale Wirtschaft“ im BMWi. Von 2014 bis 2017           während des Studiums sammelte er praktische
     war er zudem der Landesbeauftragte für die Digitale       Erfahrungen u.a. im Strategic Group Controlling
     Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. 2012 wurde er          der Deutsche Telekom AG, im Bereich Assurance
     zum „Business Angel des Jahres“ gewählt und laut          bei der PricewaterhouseCoopers AG WpG sowie
     dem Magazin Business Punk (Ausgabe 02/2014)               durch die Gründung eines E-Commerce-Unter-
     gehört er zu den 50 wichtigsten Köpfen der Startup-​      nehmens. Er präsentiert aktuelle Forschungsprojekte
     Szene in Deutschland. Die Redaktion von politik &         regelmäßig auf renommierten nationalen und
     kommunikation (Ausgabe 117/2016) zählt ihn zu             internationalen Konferenzen wie der ACERE (Best
     den bedeutendsten Akteuren der Digitalisierung im         Paper on International Entrepreneurship 2018) oder
     politischen Berlin. 2016 publizierte er zusammen mit      AOM (Best Paper Proceedings 2016). Gemeinsam
     Dr. Holger Schmidt, dem ehemaligen Internet-Chef-         mit Prof. Dr. Kollmann entwickelte er außerdem den
     korrespondent des Magazins FOCUS, den Bestseller          E-Business-Model-Generator (www.e-business-gene-
     „Deutschland 4.0“. Dieses Buch zeigt, wie die Digitale    rator.de) und bietet Workshops sowie zertifizierte
     Transformation für Gesellschaft, Wirtschaft und           Weiterbildungen rund um die Themen E-Business,
     Politik für unser Land gelingt. Brandwatch zählt          Digitale Transformation und elektronische Ge-
     „Prof_Kollmann“ im November 2017 zu den TOP-10            schäftsmodelle an (www.e-business-manager.de).
     der einflussreichsten Twitter-Autoren rund um
                                                               E-Mail: simon.hensellek@icb.uni-due.de
     das Thema „Digitale Transformation“ und „Digital
     Leadership“. Seit 2018 gehört er laut der FAZ zu den zu
     den 100 einflussreichsten Ökonomen in Deutschland
     und hat „Gewicht in Medien, Forschung und Politik“.

     E-Mail: tobias.kollmann@icb.uni-due.de
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