Smart Work - Gesünderes Arbeiten durch Unterstützung von farbigem Licht
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Bachelorarbeit Thema: Smart Work – Gesünderes Arbeiten durch Unterstützung von farbigem Licht Cornelius Hänsch Matrikelnummer: 38326 Studiengang: Informatik 172079 Erstgutachter: Prof. Dr.-Ing. Rainer Wasinger Zweitgutachter: Prof. Dr.-Ing Thomas Franke Bearbeitungszeit: 23.09.2020 bis 18.12.2020 Abgabetermin: 17.12.2020
Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................4 Tabellenverzeichnis................................................................................................................5 1. Einleitung ...........................................................................................................................6 2. Fragestellung und Ziel ........................................................................................................7 3. Theoretischer Hintergrund ..................................................................................................8 3.1. Arbeitsplatz ..................................................................................................................8 3.2. Gesundheit ..................................................................................................................9 3.3. Krankheit ...................................................................................................................10 3.4. Bewegung ..................................................................................................................11 3.5. Licht ...........................................................................................................................11 3.6. Betriebliches Gesundheitsmanagement .....................................................................13 4. Methodik ..........................................................................................................................16 5. Vergleich der Techniken zur Steigerung der Bewegungsaktivität an Büroarbeitsplätzen ..17 5.1. Auswahl der Technologien für den Vergleich .............................................................17 5.1.1 Darma-Kissen.......................................................................................................17 5.1.2 Bildschirmzeit .......................................................................................................18 5.1.3 Philips Hue ...........................................................................................................20 5.1.4 Alarm & Uhr..........................................................................................................21 5.1.5 MasterMove .........................................................................................................22 5.2. Vergleich der Technologien .......................................................................................23 5.3. Tabellarischer Vergleich der Technologien ................................................................26 5.4. Bewertung des Vergleichs .........................................................................................28 5.4.1 Schlussfolgerung der fünf Technologien ...............................................................28 5.4.2 Schlussfolgerung für die eigene Anwendung ........................................................28 6. Design eines Programms .................................................................................................29 6.1. Anforderungen an das Programm ..............................................................................29 2
6.2. Designvorschläge ......................................................................................................29 6.2.1 Design 1 ...............................................................................................................30 6.2.2 Design 2 ...............................................................................................................31 6.2.3 Design 3 ...............................................................................................................31 6.3. Nutzerstudie für das Design .......................................................................................33 6.3.1 Methode ...............................................................................................................33 6.3.2 Ergebnisse ...........................................................................................................34 6.4. Finalisierung des Designs ..........................................................................................36 6.5. Bewertung des Designs .............................................................................................37 7. Entwicklung eines Programms .........................................................................................38 7.1. Kriterien des Programms ...........................................................................................38 7.2. Umsetzung des Programms.......................................................................................38 7.3. Bewertung des Programms........................................................................................41 8. Fazit und Ausblick ............................................................................................................43 Quellenverzeichnis ...............................................................................................................44 Selbstständigkeitserklärung..................................................................................................47 Anhang.................................................................................................................................48 3
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Licht .................................................................................................................12 Abbildung 2: Arbeitsunfähigkeits-Tage und -Fälle pro Jahr...................................................14 Abbildung 3: Anteil von Krankheiten .....................................................................................15 Abbildung 4: Personalkosten ................................................................................................15 Abbildung 5: Darma-Kissen ..................................................................................................18 Abbildung 6: Bildschirmzeit ..................................................................................................19 Abbildung 7: Philips Hue ......................................................................................................20 Abbildung 8: Alarm & Uhr .....................................................................................................21 Abbildung 9: MasterMove .....................................................................................................22 Abbildung 10: Design 1 ........................................................................................................30 Abbildung 11: Design 2 ........................................................................................................31 Abbildung 12: Design 3 ........................................................................................................32 Abbildung 13: Finales Design ...............................................................................................36 Abbildung 14: Finales Design - Start/Pause und Layout .......................................................37 Abbildung 15: Benutzeroberfläche der in Java umgesetzten Anwendung.............................39 Abbildung 16: Umgesetzte Anwendung - Fehlermeldungen .................................................40 4
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Vergleich der modernen Techniken .....................................................................27 Tabelle 2: Vergleich der Designs ..........................................................................................34 5
1. Einleitung Die Gesundheit ist ein wichtiger Faktor für ein langes Lebens. Werden Menschen krank, sind sie in ihrem Leben eingeschränkt und werden unzufrieden. Ursachen für Erkrankungen sind zum Beispiel an Arbeitsplätzen zu finden. In Deutschland arbeiteten 2018 Vollzeitbeschäftigte im Durchschnitt 41 Stunden pro Woche. Das bedeutet, Menschen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf Arbeit, weshalb ein besonderes Augenmerk an die Gesundheit in diesem Setting gelegt werden sollte. [1] Auch für Arbeitgeber spielt die Gesundheit ihrer Mitarbeiter eine große Rolle. 2009 wurden durch Ausfalltage von Mitarbeitern im Durchschnitt Kosten in Höhe von 628€ verursacht. Kranke oder unglückliche Arbeitnehmer können die Arbeit nicht oder nur ungenügend erledigen. Mit gesetzlichen Vorschriften, wie beispielsweise der Arbeitsstättenverordnung und anderen gesundheitsfördernden Maßnahmen an Arbeitsplätzen, werden die Arbeitnehmer vor Schaden geschützt. Nichtsdestotrotz gibt es nach wie vor viele Krankheiten von Arbeitnehmern. [2] Im Speziellen werden die Bildschirmarbeitsplätze thematisiert. Die Zahl der Büroarbeitsplätze wächst in Deutschland immer weiter. So waren 2012 noch knapp 11,9 Millionen Menschen in Büros beschäftigt. 2018 waren es bereits 14,8 Millionen Menschen. In sechs Jahren kamen fast drei Millionen neue Büroangestellte dazu. Ein großes Problem bei den Büroarbeitsplätzen ist das Sitzen, was als das neue Rauchen angesehen wird. Diese langen Sitzzeiten sollten nicht unterschätzt werden. [3] [4] Neben gesundheitsfördernden Maßnahmen wie Sport oder gesunder Ernährung kann auch der Einsatz von Technik dazu beitragen, die Gesundheit zu verbessern. Viele technische Geräte werden immer smarter. Mit Hilfe einer Smart Watch oder eines Fitnesstrackers kann zum Beispiel jederzeit überprüft werden, ob genügend Schritte am Tag gelaufen worden sind. Der Einsatz smarter Geräte ist bisher allerdings eher auf den privaten Bereich beschränkt. Es soll gezeigt werden, wie sich der „Smart Home“-Gedanke auch auf die Arbeit übertragen lässt. Dafür werden fünf moderne Techniken, die Büroangestellte zur Bewegungsaktivität motivieren sollen, analysiert, verglichen und auf Eignung im Arbeitsleben bewertet. Die Technologie Philips Hue ist bei der Einrichtung für Windows-Geräte an die Hue-App gebunden. Um dies zu optimieren, wird eine Applikation entworfen und umgesetzt. 6
2. Fragestellung und Ziel Hauptfragestellung: Wie können Unternehmen mit moderner Technik die Bewegungsaktivität der Arbeitnehmer, die an Büroarbeitsplätzen arbeiten, steigern? Unter moderner Technik sind neue Technologien gemeint, die hardware- und softwareseitig zusammenarbeiten. Sie gehören damit zu dem Internet der Dinge, welches im englischen Internet of Things genannt wird. Diese Technologien ermöglichen es, spezielle Gegenstände zusammenarbeiten zu lassen. Dabei sind physische und virtuelle Gegenstände miteinander vernetzt. [5] Damit die Hauptfrage besser beantwortet werden kann, gibt es noch drei Teilfragen. Erste Teilfragestellung: Was gibt es schon an moderner Technik, die die Bewegungsaktivität der Arbeitnehmer, die an Büroarbeitsplätzen arbeiten, steigert? Zweite Teilfragestellung: Welche der modernen Techniken, die die Bewegungsaktivität der Arbeitnehmer, die an Büroarbeitsplätzen arbeiten, steigert, ist am besten einsetzbar für Unternehmen? Dritte Teilfragestellung: Was kann an einer von den analysierten modernen Techniken, die die Bewegungsaktivität der Arbeitnehmer, die an Büroarbeitsplätzen arbeiten, steigert, optimiert werden, damit es einen Vorteil für Unternehmen gibt? Ziel ist es, die Frage zu beantworten, wie die Bewegungsaktivität der Arbeitnehmer, die an Büroarbeitsplätzen arbeiten, mit Hilfe von moderner Technik gesteigert werden kann. Dazu soll ein Überblick zu moderneren Techniken erstellt und analysiert werden, welche davon am besten für Unternehmen geeignet sind. Zusätzlich wird eine der analysierten Techniken optimiert, sodass ein Vorteil für Unternehmen entsteht. 7
3. Theoretischer Hintergrund Um genauer auf das Thema „gesünderes Arbeiten durch Unterstützung mit Licht“ einzugehen werden zunächst die wichtigsten Begriffe, wie Arbeitsplatz, Gesundheit, Krankheit, Bewegung, Licht und betriebliches Gesundheitsmanagement genauer definiert. Darüber hinaus wird ein Überblick über aktuelle Möglichkeiten erarbeitet. 3.1. Arbeitsplatz Um für einen Betrieb eine Leistung als Arbeitnehmer zu bringen, ist der Arbeitsplatz eine wichtige Komponente. In der Arbeitsstättenverordnung §2 (4) steht: „Arbeitsplätze sind Bereiche, in denen Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit tätig sind.“ [6] Zusätzlich sind an Arbeitsplätzen zum Beispiel Maschinen, Geräte und Möbel, die für das Arbeiten notwendig sind oder diese erleichtern, zu finden. Eine einheitliche Definition gibt es nicht. [7] Es geht primär um Büroarbeitsplätze. Diese werden auch Bildschirmarbeitsplätze oder Wissensarbeitsplätze genannt. In der Arbeitsstättenverordnung §2 (5) steht: „Bildschirmarbeitsplätze sind Arbeitsplätze, die sich in Arbeitsräumen befinden und die mit Bildschirmgeräten und sonstigen Arbeitsmitteln ausgestattet sind.“ [6] Ursprünglich war der Büroarbeitsplatz zum Erzeugen von Schriftstücken vorhanden. Durch die Digitalisierung wird aktuell hauptsächlich Informationsverarbeitung an diesen Plätzen betrieben. Eine klare Trennung zu anderen Berufen ist schwierig, da es Informationsverarbeitung auch in anderen Berufen gibt. [8] Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat im Jahr 2019 ein Informationsdokument herausgebracht, in der der Büroarbeitsplatz wie folgt beschrieben wird. „Büroarbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz, an dem Informationen erzeugt, erarbeitet, bearbeitet, ausgewertet, empfangen oder weitergeleitet werden. Dabei werden zum 8
Beispiel Planungs-, Entwicklungs-, Beratungs-, Leitungs-, Verwaltungs- oder Kommunikationstätigkeiten sowie diese Tätigkeiten unterstützende Funktionen ausgeführt.“ [8] 3.2. Gesundheit Für den Begriff Gesundheit gibt es bis heute keine allgemein gültig anerkannte Definition. In den verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen, wie Philosophie, Medizin, Jura, Theologie, Geschichtswissenschaft, Psychologie und Soziologie wurde sich mit der Definierung der Gesundheit auseinandergesetzt. Auch Schriftsteller, Dichter, Politik, das Versicherungswesen und Verwaltungen erweiterten die Gesundheitsdefinition. Es gibt viel Literatur, die sich mit dem Wesen und Wert der Gesundheit auseinandersetzt, aber nur wenig wissenschaftliche Gesundheitstheorien. [9] Eine ältere Definition von der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 1946 lautet übersetzt: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.“ [10] Eine neuere Definition aus der Enzyklopädie Brockhaus von 2006 lautet: „Das «normale» (bzw. nicht «krankhafte») subjektive Befinden, Aussehen und Verhalten sowie das Fehlen von der Norm abweichender ärztlicher Befunde.“ [11] Um für ein gesünderes Arbeiten am Büroarbeitsplatz zu sorgen, wurden schon mehrere Ideen umgesetzt. Arbeitsmittel wie die Maus, das Mauspad und die Tastatur können ergonomisch gestaltet werden. Die Arbeitsmöbel können ebenso ergonomisch gestaltet werden. Ein stufenlos verstellbarer Schreibtisch ist für jeden Mitarbeiter individuell anpassbar und die Arbeit im Stehen ist damit auch möglich. Für die sitzende Arbeit gibt es auch individuell anpassbare Bürostühle oder man benutzt einen Gymnastikball. Bürostühle können durch verschiedenste Kissen unterstützt werden, wie zum Beispiel mit einem Ballkissen, einem Keilkissen oder einem Kissen, welches nach einer bestimmten Zeit anfängt zu vibrieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, sich bei der Arbeit zu bewegen. Dies wird umgesetzt, indem ein Laufband mit einem Schreibtisch kombiniert wird. [12] 9
3.3. Krankheit Auch bei dem Begriff Krankheit gibt es bis heute keine allgemein gültig anerkannte Definition. Im Gegensatz zu der Definition von Gesundheit, hat die Definition von Krankheit sehr viele Theorien über Entstehung und Aufrechterhaltung, aber dafür nur wenige Auseinandersetzungen mit dem Phänomen der Erkrankung. [9] Eine Definition von der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung lautet: „Krankheit ist im engeren medizinischen Sinn Behandlungs- und/oder Pflegebedürftigkeit. Das deutsche Standardwerk der medizinischen Wörterbücher, der „Pschyrembel“, definiert Krankheit als „Störung der Lebensvorgänge in Organen oder im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen oder seelischen Veränderungen“. Eine Abgrenzung wird vorgenommen zwischen Krankheiten in diesem Sinn und Befindlichkeitsstörungen ohne objektivierbare medizinische Ursache. Weit verbreitet ist eine Unterscheidung in körperlich-organische, psychosomatische und psychische Krankheiten. Krankheit ist sowohl ein Begriff der Lebenswelt als auch ein theoretischer Begriff der medizinischen Wissenschaft.“ [13] In dem Buch „Modelle von Gesundheit und Krankheit“ wird aufgezeigt welche Kriterien aktuell für die Kennzeichnung von Krankheiten eine Rolle spielen: • „das Vorhandensein von objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen und/ oder seelischen Störungen bzw. Veränderungen, also das Vorliegen eines Befunds • die Störung des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens • eine Einschränkung von Leistungsfähigkeit und Rollenerfüllung • die Notwendigkeit professioneller (medizinischer) und sozialer, d. h. mitmenschlicher und gesellschaftlicher Betreuung.“ [9] Im Zusammenhang mit der Arbeit an einem Büroarbeitsplatz sind einige Krankheiten besonders auffällig. Darunter fallen die Rücken-, Kopf-, Nacken-, Schulter-, Ellenbogen- und Handgelenkschmerzen. [12] Darüber hinaus gehen auch ein erhöhtes Diabetesrisiko, Krebsrisiko und Sterblichkeitsrisiko mit der Büroarbeit einher. [14] 10
3.4. Bewegung Bei einem Büroarbeitsplatz verbringt man den größten Teil der Zeit im Sitzen in einer monotonen Stellung an einem Schreibtisch vor einem Monitor. Selbst nach der Arbeit gibt es viele Tätigkeiten, die auch zu Hause im Sitzen verbracht werden, wie zum Beispiel fernsehen und spielen von Computer- oder Konsolenspielen. In einer Studie aus dem Fachblatt BMC Public Health wurde festgestellt, dass der Bewegungsmangel in Europa von Jahr zu Jahr zunimmt. [15] [16] Eine Folge aus diesem Verhalten von Menschen ist ein Bewegungsmangel, wodurch gesundheitliche Probleme bei den Menschen entstehen können. Diese Probleme sollten angegangen werden indem sich die Arbeitnehmer mehr bewegen, denn das wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Eine Studie aus dem Juli 2015 belegt, dass es den Probanden mit einer geringeren Sitzzeit und mehr Bewegung besser geht. Davon profitieren der Stoffwechsel und das Herz-Kreislaufsystem, der Body-Mass- Index wurde niedriger, der Bauchumfang nahm ab, der Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte wurden besser. [17] [18] [19] 3.5. Licht Licht spielt auch bei Büroarbeitsplätzen eine große Rolle. Die Fähigkeit des Sehens wird durch das Licht erst ermöglicht und hat deshalb direkten Einfluss auf die Büroarbeitsplätze. Licht ist eine elektromagnetische Strahlung in einem bestimmten Wellenlängenbereich, die von menschlichen Augen wahrgenommen werden kann. Der Wellenlängenbereich des Lichts ist definiert von 380 bis 780 Nanometer, wie in Abbildung 1 auf Seite 12 dargestellt. In bestimmten Wellenlängenbereichen wird das Licht für das menschliche Auge in unterschiedlichen Farben wahrgenommen. Bei einer Wellenlänge von 380 Nanometer beispielsweise sieht das menschliche Auge violettes Licht und bei 780 Nanometern rotes Licht. In den Wellenlängenbereichen zwischen diesen befindet sich das gesamte Farbspektrum von Violett über Blau, Grün, Gelb, Orange bis zu Rot. [20] 11
Abbildung 1: Licht Quelle: Industrieverband Büro und Arbeitswelt, Fachschrift Nr. 12 – Licht, S. 5 [20] Der Mensch kann durch Farben psychologisch beeinflusst werden. Gelb wirkt zum Beispiel sonnig, hell, leicht, frisch und warm, wohingegen dunkelgrau trostlost, drohend, trüb wirkt. Diese psychologischen Farbwirkungen können dazu verwendet werden, um Umgebungsbedingungen auszugleichen. Farben können auch Informationen aufzeigen, wie zum Beispiel bei Sicherheitsschildern in bestimmten Farben, die einem etwas Verbieten, Warnen oder Informieren. [21] Für den Menschen hat Licht noch eine weitere wahrnehmbare Eigenschaft. Die Helligkeit bewirkt wie hell oder dunkel etwas wahrgenommen wird. Zum einen kann der Mensch bei zu geringer Helligkeit seine Umgebung nicht mehr sehen und zum anderen schmerzt zu hohe Helligkeit den menschlichen Augen. Am Arbeitsplatz wird so eine passende Beleuchtung vorgeschrieben. Im Anhang der Arbeitsstättenverordnung Nr. 6.1 Ziffer (4) und (8) steht, dass die Beleuchtung von Büroarbeitsplätzen folgendermaßen eingerichtet werden muss. (4) Die Bildschirmgeräte sind so aufzustellen und zu betreiben, dass die Oberflächen frei von störenden Reflexionen und Blendungen sind. (8) Die Beleuchtung muss der Art der Arbeitsaufgabe entsprechen und an das Sehvermögen der Beschäftigten angepasst sein; ein angemessener Kontrast zwischen 12
Bildschirm und Arbeitsumgebung ist zu gewährleisten. Durch die Gestaltung des Bildschirmarbeitsplatzes sowie der Auslegung und der Anordnung der Beleuchtung sind störende Blendungen, Reflexionen oder Spiegelungen auf dem Bildschirm und den sonstigen Arbeitsmitteln zu vermeiden. [6] Bei industriellen und kognitiven Aufgaben können Menschen durch Licht positiv beeinflusst werden. Durch hohe Beleuchtungsstärke und hohe Farbtemperaturen wird die Produktivität gesteigert, denn die Sehleistung wird erhöht und Ermüdungserscheinungen werden abgeschwächt. Die Beleuchtungsstärke gibt dabei an, wie viel Licht auf eine Fläche fällt. Über die Farbtemperaturen wird angegeben wie warm oder kalt eine Farbe ist. Dabei werden niedrige Farbtemperaturen, wie blau, als kalt empfunden und hohe Farbtemperaturen, wie rot, als warm empfunden. Es gibt auch eine Lichttherapie, die zur Behandlung von Depressionen und Schlafstörungen eingesetzt wird. [22] 3.6. Betriebliches Gesundheitsmanagement Zwei Definitionen aus dem Buch „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ von Eberhard Kiesche lauten: „Betriebliches Gesundheitsmanagement ist die bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.“ „Betriebliches Gesundheitsmanagement im Sinne einer ganzheitlichen Strategie umfasst alle Maßnahmen, die sowohl zur individuellen Gesundheit als auch zur ›gesunden‹ Organisation beitragen.“ [23] Die Aufrechterhaltung der Gesundheit steht im Mittelpunkt. Es gibt im betrieblichen Umfeld viele Faktoren, die zu Krankheiten führen. Zum Beispiel psychischer Druck durch Personalabbau und der daraus folgenden Leistungssteigerung der Arbeitnehmer oder physischer Belastung durch lange Sitzzeiten am Schreibtisch, wegen längerer Arbeitszeiten. [23] 13
Seit 2009 steigen die krankheitsbedingten Fehltage, wie man aus dem Diagramm in Abbildung 2 von dem wissenschaftlichen Institut der AOK entnehmen kann. Es ist über die letzten Jahre hinweg ein deutlicher Zuwachs an Arbeitsunfähigkeitstagen (AU- Tage) und Arbeitsunfähigkeitsfällen (AU-Fälle) zu erkennen. 2009 waren es noch 51,2 AU-Tage je 1.000 AOK-Mitglieder und 2018 sind die AU-Tage je 1.000 Mitglieder auf 120,5 angestiegen. Bei den AU-Fällen je 1.000 Mitglieder stieg der Wert von 2009 mit 3,1 auf den Wert 5,7 im Jahr 2018. Nicht alle AU-Tage sind auf die Arbeit zurückzuführen, denn im privaten Bereich der Menschen können ebenfalls Ursachen zu finden sein. [24] Abbildung 2: Arbeitsunfähigkeits-Tage und -Fälle pro Jahr Quelle: Fehlzeiten-Report 2019, S.470 [24] Ein großer Anteil für die Fehltage liegt an Muskel- und Skelett-Erkrankungen, wie in Abbildung 3 auf Seite 15 zu sehen ist. Diese konnten zwar von 22,5% im Jahr 2017 schon auf 22,0% im Jahr 2018 verringert werden. Trotzdem macht diese Gruppe fast noch ein Viertel der Krankheiten aus. Des Weiteren steigen Atemwegskrankheiten und psychische Krankheiten. [24] 14
Abbildung 3: Anteil von Krankheiten Quelle: Fehlzeiten-Report 2019, S.447 [24] Folgen für Unternehmen durch Fehltage von Mitarbeitern sind in drei Kategorien aufgeteilt. In der Abbildung 4 werden die unmittelbaren Personalkosten, mittelbaren Personalkosten und die sonstigen Kosten aufgelistet. Abbildung 4: Personalkosten Quelle: Controlling & Management Review, S.369 [2] Fehltage der Mitarbeiter sind also schlecht für die Unternehmen, weshalb Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese zu verhindern. Ein gesundes Arbeitsumfeld, in dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen, ist dabei sehr wichtig. 15
4. Methodik Für die Analyse von Technologien zur Steigerung der Bewegungsaktivität an Büroarbeitsplätzen wurde in der Bibliothek und über Internetsuchmaschinen, wie Google Scholar, passende Literatur herausgesucht. Um herauszufinden, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter zur Bewegung motivieren können, werden verschiedene Technologien miteinander verglichen. Es wird eine Auswahl von fünf möglichst verschiedenen Technologien für den Vergleich getroffen. Genau wie in der Studie vom „Journal of Medical Internet Research“. Bei der Studie „Smartphones for Smarter Delivery of Mental Health Programs: A Systematic Review“ wurden fünf Apps verglichen in dem Bereich für psychische Gesundheit. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass die Apps wirksam sind und die Zugänglichkeit der Behandlung erheblich verbessern, aber es fehlen noch wissenschaftliche Beweise für diese Wirksamkeit. Um die Technologien miteinander vergleichen zu können, werden dafür Kriterien benötigt. Diese fokussieren sich deshalb nicht auf die Wirksamkeit, sondern auf die Verwendbarkeit der Technologien für Unternehmen. [25] Folgende Kriterien wurden im Rahmen dieser Arbeit ausgearbeitet: 1. Über welche Reize wird der Anwender informiert? 2. Wurde die Technologie speziell für den Büroarbeitsplatz entwickelt? 3. Wie wird die Technologie gesteuert? 4. Welches Betriebssystem ist vorausgesetzt? 5. Welche technischen Voraussetzungen benötigt die Technologie? 6. Wie ist der Kostenfaktor dieser Technologie? 7. Ist das Produkt verfügbar? Für jede Technologie wird jede Frage beantwortet und zusätzlich werden Punkte dazu vergeben. Anhand dieser Punkte wird eine Bewertung durchgeführt, die zeigt, welche Technologie am besten abgeschnitten hat. Eine analysierte Technologie wird optimiert, damit die Verwendbarkeit der Technologie für Unternehmen verbessert wird. 16
5. Vergleich der Techniken zur Steigerung der Bewegungsaktivität an Büroarbeitsplätzen Folgend geht es um den Vergleich der modernen Technologien an Büroarbeitsplätzen, die zu einer gesteigerten Bewegungsaktivität oder dem Beenden der Arbeitszeit anreizen sollen. Um die Technologien vergleichen zu können, werden dafür die Kriterien aus der Methodik benutzt. Für die Technologien, die es in verschiedenen Ausführungen gibt, wird jeweils ein eindeutiger Vertreter festgelegt, der mit anderen verglichen werden kann. 5.1. Auswahl der Technologien für den Vergleich Es gibt viele verschiedene moderne Technologien, um auf eine notwendige Bewegungsaktivität oder das Beenden der Arbeit an einem Büroarbeitsplatz hinzuweisen. Aufgrund dessen werden Technologien mit voneinander möglichst stark abweichenden technologischen Ansätzen verglichen. Für jeden Technologieansatz wird ein typischer Vertreter für den Vergleich herangezogen. 5.1.1 Darma-Kissen Die erste Technologie informiert den Anwender mittels haptischen Feedbacks. Der gewählte Vertreter davon ist das Darma-Kissen, welches speziell für einen Büroarbeitsplatz ausgelegt ist. Dieses Smart-Kissen dient als Sitz- und Körpertrainer. Durch Vibrationen wird dem Anwender dabei geholfen, seine schlechten Sitzgewohnheiten zu ändern und Schmerzen im Rücken oder in den Schultern zu lindern. Ausgestattet ist das Kissen mit Glasfaser-Sensoren, die laut Hersteller im Gegensatz zu Drucksensoren viel empfindlicher und präziser sind. Durch die mehrlagige Schaumstoffpolsterung und das hochwertige Kunstleder soll der Komfort für Bürostühle gegeben sein. 17
Um das Kissen zu benutzen, muss es einfach nur auf den Stuhl gelegt werden und darauf Platz genommen werden. Sobald der Stuhl benutzt wird, werden automatisch die Köperhaltung, Sitzzeit, Vitalfunktionen wie Stresslevel, Herzfrequenz und Atemfrequenz des Anwenders aufgezeichnet. Über sanfte Vibrationen und Benachrichtigung über ein Smartphone wird der Anwender daran erinnert, die Körperhaltung zu korrigieren oder eine Bewegung zu tätigen, wie zum Beispiel eine Dehnung. Die Verbindung zwischen Kissen und Smartphone wird über Bluetooth 4.0 hergestellt. Das Kissen ist kompatibel zu Android-Geräten und Apple-Geräten. Das Smartphone muss die kostenlose Darma-App heruntergeladen haben, damit das Kissen mit dem Smartphone kommunizieren kann. Die Akku-Laufzeit des Kissens beträgt 80 bis 90 Sunden. Damit kann das Kissen mit jeder Ladung etwa 2 Wochen benutzen, bevor es wieder aufgeladen werden muss. In der Abbildung 5 ist das Darma- Kissen und die dazugehörige App zu sehen. [26] [27] [28] Abbildung 5: Darma-Kissen Quelle: https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/71o3fxNA9fL._AC_SL1500_.jpg [28] 5.1.2 Bildschirmzeit Die zweite Technologie informiert den Anwender über visuelle Reize. Der ausgewählte Vertreter ist dabei die Anwendung Bildschirmzeit von Apple-Geräten, welche nicht speziell für den Büroarbeitsplatz entwickelt wurde. In den Einstellungen bei den iOS und macOS Betriebssystemen kann der Anwender unter Bildschirmzeit oder auch 18
Screen Time Einblicke über sein Nutzungsverhalten aller seiner Apple-Geräte einsehen. Wie oft und wie lang das Gerät benutzt wurde oder welche Apps am meisten benutzt wurden, kann sich der Anwender über dieses Menü auswerten lassen. Für Apps können auch individuelle Zeitlimits gesetzt werden, sodass man seine gewünschten Zeiten einhält. Es kann aber auch der ganze Bildschirm ausgeschaltet werden nach einer festgelegten Zeit. Dabei bekommt der Anwender fünf Minuten vor Abschalten des Bildschirms eine Ankündigung, dass sich der dieser ausschalten wird. Wenn der Anwender diese Funktion nutzt, kann er die Bildschirmauszeit dafür nutzen sich nach bestimmten Zeiten für eine Bewegungsaktivität zu motivieren oder in den Feierabend zu gehen. In Abbildung 6 ist eine Darstellung von der Bildschirmzeit zu sehen. [29] Abbildung 6: Bildschirmzeit Quelle: https://support.apple.com/library/content/dam/edam/applecare/images/en_US/macos/Big-Sur/macos-big- sur-screen-time-hero.jpg [30] Für die Betriebssysteme Windows und Linux gibt es ebenfalls ähnliche Möglichkeiten eine Begrenzung der Benutzung des Computers festzulegen. Diese sind nicht so ausgereift wie bei Apple. Bei dem Betriebssystem Android gibt es einige Apps im Google Play Store, die die Funktionen von Bildschirmzeit umfassen. Android-Geräte werden aber größtenteils nicht als Computer für den Büroarbeitsplatz eingesetzt. 19
5.1.3 Philips Hue Die dritte Technologie informiert den Anwender über visuelle Reize. Der ausgewählte Vertreter ist Philips Hue und ist nicht speziell für den Büroarbeitsplatz entwickelt worden. Philips Hue ist ein smartes Lichtsystem, dass über Bluetooth oder die Hue- Bridge gesteuert werden kann. Gesteuert werden die verschiedensten Lampen von Phillips Hue. In der Abbildung 7 sind eine Hue-Bridge in der Version 2 und zwei Lampen zu sehen. Ein Smartphone, dass die Philips Hue-App installiert hat, kann mit dieser die Lampen bedienen. Die App funktioniert auf Android-Geräten und iOS- Geräten. Ebenfalls gibt es offiziell ein Programm für macOS und Windows 10 mit dem Namen Hue Sync. Hue Sync unterstützt nur die Hue-Bridge Version 2 und benötigt die Hue-App für eine erste Konfiguration. Die Lampen können einzeln oder in Gruppen bedient werden. Wenn die farbigen Lampen vorhanden sind, können diese in verschiedene Lichtfarben eingestellt werden. Es können Routinen erstellt werden, wann und wie lang eine Lampe leuchten soll. Ein Timer kann ebenso benutzt werden. Der Benutzer wird durch die Veränderung der Beleuchtung daran erinnert, sich zu bewegen oder seine Arbeit zu beenden. Dies wird beispielsweise durch die Veränderung der Lichtfarbe ermöglicht. [31] [32] [33] [34] [35] Abbildung 7: Philips Hue Quelle: https://www.philips-hue.com/de-de/starter-kits [31] 20
5.1.4 Alarm & Uhr Die vierte Technologie informiert den Anwender über akustische und visuelle Reize. Der ausgewählte Vertreter ist ein klassischer Wecker in Form einer Anwendung mit dem Namen Alarm & Uhr auf dem Betriebssystem Windows 10. Dieser ist nicht speziell auf die Büroarbeitsplätze ausgelegt. Es können Alarmzeiten eingestellt werden, wann der Anwender informiert werden möchte. Ein Countdown und eine Stoppuhr können ebenfalls benutzt werden. Beim Auslösen des Alarms wird über die Lautsprecher ein Signal abgegeben und über das Display eine Nachricht angezeigt. Durch diese Benachrichtigungen wird der Anwender informiert. Die Anwendung ist bei Windows in der Suche zu finden, wie in der Abbildung 8 dargestellt ist. Abbildung 8: Alarm & Uhr Quelle: Eigene Darstellung Auf Computern, Laptops, Smartphones, Tablets, Smartwatches und Fitnesstrackern mit den verschiedensten Betriebssystemen, wie Windows, iOS, macOS, Linux oder Android, gibt es einen Wecker. Diese haben verschiedene Umfänge, wie das Stellen eines Timers oder das Einrichten von Routinen. Bei Ablauf der Zeit oder Erreichen der 21
gewünschten Uhrzeit ertönt ein Signal. Es kann auch eine Nachricht auf dem Bildschirm erscheinen oder der Anwender wird durch Vibrationen informiert. Die drei Möglichkeiten können auch in Kombination auftreten. Der Benutzer wird dadurch daran erinnert, dass er sich bewegen sollte oder es Zeit wird für den Feierabend. 5.1.5 MasterMove Die fünfte Technologie informiert den Anwender über akustische, visuelle und haptische Reize. Der ausgewählte Vertreter ist ein Ergonomie-Sensor mit dem Namen MasterMove und wurde von Inwerk, einem Büromöbelhersteller, direkt für Büroarbeitsplätze entwickelt. Es ist ein kleines externes Gerät, welches an der Unterseite eines Bürostuhls befestigt wird, wie Abbildung 9 zeigt. Dieses Gerät besitzt fünf Sitz-Sensoren. Winkel-, Beschleunigungsmessung in allen drei Dimensionen, Lautstärke, Temperatur und Luftfeuchtigkeit können mit diesen Sensoren erfasst werden. Das Gerät wird mit Batterien oder Akkus betrieben. Über eine App bekommt der Anwender die Informationen des Geräts auf sein Smartphone. Durch die Sensoren kann die Umgebung und das ergonomische Sitzen in Echtzeit analysiert werden. Das Gerät informiert den Anwender darüber, was dieser tun sollte, um eine gesündere Arbeitsweise an seinem Büroarbeitsplatz umzusetzen. [36] Abbildung 9: MasterMove Quelle: https://www.inwerk- bueromoebel.de/media/wysiwyg/Bueromoebel/DE/Content/mastermove/element1_1_1.jpg [36] 22
5.2. Vergleich der Technologien Um die Technologien zu vergleichen, werden die verschiedenen Fragen beantwortet, die in der Methodik festgelegt wurden. 1. Über welche Reize wird der Anwender informiert? Das Darma-Kissen informiert die Benutzer über haptische Vibrations-Signale. Die Bildschirmzeit agiert visuell über den Bildschirm. Phillips Hue arbeitet ebenso visuell, allerdings mit Lampen. Im Unterschied dazu informiert Alarm & Uhr den Benutzer visuell über den Bildschirm und akustisch über die Lautsprecher. Andere Wecker können über Vibrations-Signale auch auf sich aufmerksam machen. Der MasterMove kann den Anwender haptisch über Vibration, visuell über LEDs und akustisch über Summen informieren. Das Darma-Kissen, Bildschirmzeit und Phillips Hue besitzen nur eine Art, um die Benutzer zu erreichen. Deshalb erhalten die Technologien jeweils einen Punkt. Alarm & Uhr verwendet zwei Arten der Informationsweitergabe und bekommt deshalb zwei Punkte. Der MasterMove verwendet drei Arten und bekommt deshalb drei Punkte. 2. Wurde die Technologien speziell für den Büroarbeitsplatz entwickelt? Bildschirmzeit, Phillips Hue und Alarm & Uhr wurden nicht speziell für den Einsatz an Büroarbeitsplätzen entwickelt, weshalb die Technologien dafür keinen Punkt bekommen. Das Darma-Kissen und der MasterMove bekommen jeweils einen Punkt, da diese speziell dafür entwickelt wurden. Sie besitzen jeweils eine App für Android und iOS, die als virtueller Coach oder Trainer eingesetzt werden können, um die Bewegung am Arbeitsplatz positiv zu beeinflussen. Für diese Coach oder Trainer Funktion gibt es zusätzlich noch einen Punkt. 3. Wie wird die Technologie gesteuert? Das Darma-Kissen und der MasterMove werden mit dem Smartphone gesteuert. Alarm & Uhr wird über eine Arbeitscomputer mit Windows gesteuert. Dafür bekommen die drei Technologien jeweils einen Punkt, weil sie mit einem Gegenstand gesteuert 23
werden können. Die Bildschirmzeit und Philips können direkt am Arbeitscomputer und am Smartphone bedient werden. Dafür bekommen die beiden Technologien jeweils zwei Punkte. Zu erwähnen ist, dass für die Ersteinrichtung der Hue Sync von Philips Hue für Windows oder macOS ein Smartphone mit der Philips Hue-App benötigt wird. 4. Welches Betriebssystem ist vorausgesetzt? Für jedes Betriebssystem, dass eine Technologie unterstützt, bekommen diese einen Punkt. Wobei iOS und macOS zusammen als ein Betriebssystem von Apple gelten und somit nur einen Punkt ergeben. Das Darma-Kissen und der MasterMove unterstützen die Betriebssysteme Android und iOS. Das bedeutet jeweils zwei Punkte für die zwei Techniken. Bildschirmzeit unterstützt die Betriebssysteme von Apple und Alarm & Uhr das Betriebssystem von Windows. Dafür bekommen beide jeweils einen Punkt, weil sie jeweils nur ein Betriebssystem unterstützen. Philips Hue bekommt drei Punkte, weil es auf den Betriebssystemen Android, Windows, iOS und macOS funktioniert. Philips Hue Sync funktioniert aber erst nach einer Ersteinrichtung per Smartphone auf macOS und auf Windows 10 mit 64 Bit. Die Funktion der Bildschirmzeit kann auf Android und Windows unter anderen Namen ebenso benutzt werden. Genau wie der Wecker Alarm & Uhr auf anderen Betriebssystemen unter anderen Namen existiert. 5. Welche technischen Voraussetzungen benötigt die Technologie? Für das Darma-Kissen wird das Kissen mit geladenem Akku und ein Smartphone mit der passenden App benötigt. Die Bildschirmzeit kann genutzt werden, sobald ein Apple Laptop, Computer oder Smartphone verfügbar ist. Philips Hue benötigt die Hue-Bridge für die Verbindung, Hue-Lampen für die visuellen Reize und ein Smartphone mit der passenden App für die Bedienung. Alarm & Uhr benötigt nur ein Windows-Gerät und ist damit einsatzfähig. Der MasterMove benötigt sich als Gerät selbst, mit geladenen Batterien und ein Smartphone mit passender App für die Bedienung. Darma-Kissen, Philips Hue und MasterMove bekommen keinen Punkt, da diese mehrere Voraussetzungen haben. Bildschirmzeit und Alam & Uhr bekommen jeweils einen Punkt, weil jeweils nur das Gerät mit dem passenden Betriebssystem benötigt wird. 24
6. Wie ist der Kostenfaktor dieser Technologie? Ein Darma-Kissen kostet 199 $. Umgerechnet wären das aktuell rund 168 €. Das Philips Hue Starter-Kit White & Color kostet 149,99 € auf der offiziellen Internetseite. MasterMove kostet 99 € in der Anschaffung. Für diese drei Technologien gibt es durch die Anschaffungskosten keine Punkte. Bildschirmzeit und Alarm & Uhr bekommen jeweils einen Punkt, weil sie Standardfunktionen sind, die in den jeweiligen Betriebssystemen schon vorhanden sind. [26] [37] [38] 7. Ist das Produkt verfügbar? Das Darma-Kissen ist zur Zeit dieser Arbeit nicht verfügbar und bekommt deshalb keinen Punkt. Bildschirmzeit, Philips Hue, Alam & Uhr sind verfügbar und bekommen deshalb jeweils einen Punkt. Der MasterMove ist ab dem 10.05.2021 verfügbar und bekommt ebenfalls einen Punkt. [38] Für die bessere Übersicht ist der Vergleich in Tabelle 1 auf Seite 26 und 27 dargestellt. 25
5.3. Tabellarischer Vergleich der Technologien Technologie und 1 2 3 4 5 Vertreter Darma-Kissen Bildschirmzeit Phillips Hue Alarm & Uhr MasterMove Haptisch Visuell über Vibration, Über welche Reize Haptisch Visuell Visuell über Bildschirm, Visuell wird der Anwender über Vibrationen über Bildschirm über Lampen Akustisch über LEDs, informiert? über Lautsprecher, Akustisch über Summen Punkte 1 1 1 2 3 Speziell für den Ja Nein Nein Nein Ja Büroarbeitsplatz? Punkte 2 0 0 0 2 Wie wird die Arbeitscomputer, Arbeitscomputer, Technologie Smartphone Arbeitscomputer Smartphone Smartphone Smartphone gesteuert? Punkte 1 2 2 1 1 26
Technologie und 1 2 3 4 5 Vertreter Darma-Kissen Bildschirmzeit Phillips Hue Alarm & Uhr MasterMove Welches Android, Android, Android, Betriebssystem ist iOS, macOS iOS, macOS Windows 10 iOS iOS vorausgesetzt? Windows 10 Punkte 2 1 3 1 2 Welche technischen Darma-Kissen, Hue-Bridge, MasterMove-Gerät, Voraussetzungen Geladener Akku, Apple-Gerät Hue-Lampen, Windows 10-Gerät Batterien, benötigt die Smartphone Smartphone Smartphone Technologie? Punkte 0 1 0 1 0 Wie ist der Starter-Kit White & Kostenfaktor dieser 199 $ (~ 168 €) - - 99 € Color 149,99 € Technologie? Punkte 0 1 0 1 0 Ist die Technologie Ja nein ja Ja Ja verfügbar? (ab 10.05.2021) Punkte 0 1 1 1 1 Gesamtpunkte 6 7 7 7 9 Tabelle 1: Vergleich der modernen Techniken 27
5.4. Bewertung des Vergleichs 5.4.1 Schlussfolgerung der fünf Technologien Die Gesamtpunktzahl ist bei MasterMove mit neun Punkten am höchsten. Darauf folgen Bildschirmzeit, Philips Hue und Alarm & Uhr mit sieben Punkten. Das Darma- Kissen kommt am Ende auf sechs Punkte. MasterMove bekam die meisten Punkte, weil es eine einfache kleine Technologie ist, die an jedem Stuhl befestigt werden kann und mit verschieden Arten den Anwender informieren kann. Zusätzlich unterstützt es die zwei gängigen Smartphone-Betriebssysteme Android und iOS. Mit einem persönlichen Trainer punktet der MasterMove zusätzlich. Bei dem Vergleich fällt auf, dass viele Technologien ein Smartphone voraussetzen. Smartphones sind bei den Arbeitgebern, aber nicht gern gesehen, da diese den Arbeitnehmer ablenken können. Anwender, die kein Smartphone besitzen, können diese Technologien nicht benutzen. Die speziell für die Büroarbeitsplätze entwickelten Technologien bieten den Vorteil eines persönlichen virtuellen Trainers. Dieser meldet sich per Smartphone und informiert den Benutzer, wenn zum Beispiel monotone Haltungen zu lang eingenommen werden oder es Zeit wird, aufzustehen. Bei den anderen Technologien müssen vorher eigene Einstellungen konfiguriert werden. Zuerst sollte sich aber darüber informiert werden, wie lang man am Stück sitzen sollte. Die Anschaffung von externer Technik ist jeweils mit Kosten verbunden. Bei einer reinen Software- Technologie wird dagegen kein Aufpreis verlangt, da diese schon in das Betriebssystem integriert ist. 5.4.2 Schlussfolgerung für die eigene Anwendung Für die eigene Anwendung soll die Philips Hue-Technologie auf der Windowsplattform optimiert werden. Aktuell wird bei der offiziellen Windows-App, Hue Sync, ein Smartphone benötigt um diese zu verwenden. Nur über die Philips Hue-App kann eine erste Konfiguration an Hue Sync stattfinden. Ebenso sind Nutzer mit einer älteren Hue- Bridge Version 1 nicht in der Lage Hue Sync zu nutzen, da diese nicht unterstützt wird. 28
6. Design eines Programms 6.1. Anforderungen an das Programm Um Büroarbeitsplätze mit moderner Technik zu unterstützen, soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Funktionen der Philips Hue-App auf einem Windows-Gerät zu nutzen. Dies soll so umgesetzt werden, dass die Benutzer kein Smartphone benötigen für eine erste Konfiguration. Das Programm soll den Anwender mit Hilfe von farbenwechselnden Hue-Lampen warnen, wenn dieser zulange an einem Büroarbeitsplatz arbeitet. Der Arbeitspatz muss mit dem Hue-Lampensystem ausgestattet sein. Der Anwender muss eine Verbindung zur Hue-Bridge mit dem Programm über den PC herstellen und trennen können. Die gewünschten Arbeitsstunden, die der Anwender arbeiten möchte, bevor ihn das Programm warnt, müssen ebenfalls eingegeben und geändert werden können. Ebenso muss die Zeit gestartet, pausiert und zurückgesetzt werden können. Um einen praktischen Nutzen aus dem Programm zu ziehen, muss das Programm so gestaltet sein, dass es benutzerfreundlich zu bedienen ist. 6.2. Designvorschläge Die Designs wurden mit dem Programm Balsamiq Mockups 3 erstellt. Dies bot die Möglichkeit die Designprototypen in PDF-Formate zu exportieren. Diese PDF-Dateien konnten von den Probanden zum Testen genutzt werden. Die PDF ist ein gängiges Format, welches unabhängig von dem Betriebssystem benutzt werden kann. In der Datei werden nur Bilder von dem Design des Programms gezeigt. Die Buttons in dem Design sind verlinkt mit anderen Bildern, so können die Probanden durch einen Klick auf den Button zu anderen Bildern gelangen. Dadurch erhalten sie eine Vorstellung, wie das Programm aussieht und funktioniert. 29
6.2.1 Design 1 Design 1 wird in Abbildung 10 dargestellt. Es zeigt die Oberfläche erst, wenn eine Verbindung hergestellt wird. Die Oberfläche ist mit unterschiedlichen Buttongrößen ausgestattet und enthält eine kreative Anordnung der Buttons. Es gibt eine Hilfeschaltfläche, die alle Buttons erklärt. Um den Start-Button gibt es einen Kreis der den Fortschritt der Zeit anzeigt. Abbildung 10: Design 1 Quelle: Eigene Darstellung 30
6.2.2 Design 2 Design 2 wird in der Abbildung 11 dargestellt. Es ist eine sehr schlichte und einfach gehaltene Oberfläche, bei der alles einheitlich und ohne Text auf einer Oberfläche zu finden ist. Es gibt eine Hilfeschaltfläche, die alle Buttons erklärt. Abbildung 11: Design 2 Quelle: Eigene Darstellung 6.2.3 Design 3 Design 3 wird in der Abbildung 12 auf Seite 32 dargestellt. Es ist eine komplexere Variante, in der es drei Menüpunkte gibt. Die erste ist für die Verbindung und das Trennen zuständig. In dem zweiten Menüpunkt wird die Hauptfunktion, das Abspielen der Zeit, übernommen. Der rechte Menüpunkt ist für die Einstellung der Zeit vorhanden. Auf ein extra Hilfemenü wird verzichtet, dafür steht an jeder Stelle, eine genaue Beschreibung der Funktionalität. 31
Abbildung 12: Design 3 Quelle: Eigene Darstellung 32
6.3. Nutzerstudie für das Design Um herauszufinden, welches der drei Designs für eine Umsetzung in Frage kommt, wurde eine Studie durchgeführt. 6.3.1 Methode Für die Studie wurden drei Gruppen mit je fünf Personen getestet, welche anonym sind. Gruppe 1 bestand aus angehenden Informatikern im Alter von 21 bis 24 Jahren. Gruppe 2 bestand aus 24 bis 32-Jährigen und Gruppe 3 bestand aus 36 bis 55- Jährigen. Gruppe 2 und 3 waren in einem Beruf mit Büroarbeitsplatz tätig. Wegen der aktuellen Corona Pandemie wurden die Tests Online über die Programme Skype oder Discord durchgeführt. Die Probanden bestätigten, dass Sie sich wohlfühlten und freiwillig an dem Test teilnehmen. Die Probanden bekamen über eines der Programme drei Designs und ein Probedesign im PDF-Format gesendet. Anhand des Probedesign wurde den Probanden erklärt, wie der Test ablaufen wird und wie die Designs im PDF-Format funktionieren. Jeder Proband durfte sich die Reihenfolge der zu testenden Designs aussuchen. Um die Designs zu testen wurde die Think-Aloud-Methode angewandt. Dabei bekamen die Probanden eine Aufgabe, die Sie mit den Designs eigenständig erfüllen sollten. Nebenbei berichtete jeder Proband, was er bei seinen Aktionen dachte. Die Zeit für diese Aufgabe wurde festgehalten und in drei Hauptaktionsziele unterteilt. Alle anderen Aktionen, die nicht bei der Aufgabenlösung ausgeführt wurden, galten als Nebenaktionsziele und wurden nach der Lösung der Aufgabe direkt abgefragt. Wurden alle Ziele absolviert, benoteten die Probanden die einzelnen Aktionsziele und entschieden sich für einen Favoriten aus den drei Designs. Probanden konnten auch Verbesserungsvorschläge in Hinblick auf Grafik und Benutzerfreundlichkeit äußern. Die Ergebnisse wurden für jeden Probanden separat in einer Tabelle festgehalten. 33
6.3.2 Ergebnisse Analyse: Aus den mitgeschriebenen Daten konnten folgende Ergebnisse analysiert werden, die in einer Tabelle dargestellt werden: Design 1 Design 2 Design 3 Notendurchschnitt 1,33 1,45 2,25 Durchschnittliche 00:25 Minuten 00:20 Minuten 00:55 Minuten Zeit der Probanden Gesamtzeit aller 06:17 Minuten 05:09 Minuten 13:51 Minuten Gruppen Favorit von Gruppe 1 und 2 Gruppe 3 - Tabelle 2: Vergleich der Designs Design 1 hat den besten Notendurchschnitt mit 1,33 erhalten und ist der Favorit für alle jüngeren Probanden der Gruppe 1 und 2. Zeitlich gesehen wurde bei Design 1 die Aufgabe etwas langsamer gelöst als Design 2. Gelobt wurde der große Play-Button, der den Anwender direkt anspricht. Wenig Kritik und mehr Lob gab es über die Anfangsseite des Programms. An dieser Stelle muss sich erst mit der Hue-Bridge verbunden werden, bevor die ganze Oberfläche gezeigt wird. Dadurch wurden die Probanden von keinen anderen Buttons abgelenkt. Kritik gab es beim Eintragen der Zeit, was den Probanden zu uneindeutig war. Design 2 lag im Notendurschnitt nur knapp hinter Design 1 mit einem Wert von 1,45. Dieser Wert ist statistisch unsicher, weil es nur mit einer kleinen Gruppe von Testprobanden getestet wurde. Die Gruppe 3 mit den älteren Probanden fanden dieses Design durchweg als Favorit. Die Aufgabe wurde mit diesem Design am schnellsten gelöst. Gelobt wurde die strukturierte, einheitliche und schlichte Darstellung auf einer Oberfläche. Kritisiert wurde der Verbindungsaufbau, weil die Farbe Rot des Power-Buttons als Status benutzt wurde und keine weitere Erklärung auf den ersten Blick zu sehen ist. Einige Probanden dachten der rote Power-Button ist für die Trennung der Verbindung. 34
Design 3 hat den schlechtesten Notendurschnitt bekommen mit einem Wert von 2,25. Alle Gruppen benötigten hierbei auch am längsten, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Keiner der Probanden in allen drei Gruppen nannte dieses Design als Favorit. Zudem gab es mehr Kritik als bei Design 1 und 2. Häufig genannt wurde die Tatsache, dass die drei einzelnen Menüpunkte unübersichtlich und verwirrend seien. Auch die direkte Abkürzung von den Einstellungen direkt in den Smart-Work-Bereich trug zur Verwirrung bei. Die Probanden fanden es problematisch, dass die Zeit in einem anderen Menü eingetragen wird und nicht in dem Smart-Work-Bereich, in dem die Zeit gestartet wird. Viele Probanden kritisierten, dass zu viel Text in den Menüs zu sehen ist. Beim Testen haben die meisten Probanden die Texte nicht gelesen oder nur teilweise. Die Probanden, die sich die Zeit zum Lesen nahmen, kamen besser mit dem Design zurecht. Für Verbesserungsvorschläge wünschten sich die Probanden, dass der Play-Button und Pause-Button zusammengeführt werden und bei Betätigung das Symbol wechselt. Den Fragezeichen-Button fanden einige Probanden fehlplatziert und nicht auffällig genug bei Design 1 und 2. Der Stopp-Button für das Zurücksetzen der Zeit war einigen Probanden nicht eindeutig genug. Allgemein wurde sich auch ein eindeutiger Einsatz von Farben gewünscht. Mehr Umfang könnte durch Fortschrittsbalken und Profile mit Wochenplänen umgesetzt werden. Zusammenfassung: Design 1 und 2 sind am beliebtesten. Den jüngeren Probanden gefällt das Design 1 besser und den älteren das Design 2. Bei diesen beiden Designs gibt es allerdings noch einige Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge. Schlussfolgerungen: Eine Kombination aus Design 1 und 2 wäre eine Möglichkeit, um die positiven Punkte aus beiden zu vereinen. Eine andere Möglichkeit wäre es, beide Designs anzubieten. So könnten sich die Anwender ein Design aussuchen. 35
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