Nach großen Verlusten im März 2020: hohe Mittelabflüsse trotz starker Erholung.
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Absolute Return und Liquid Alternatives in Deutschland Nach großen Verlusten im März 2020: hohe Mittelabflüsse trotz starker Erholung. Absolute Return- und Liquid Alternatives-Fonds haben 2020 im Durchschnitt eine positive Performance von 1,34% erzielt. Investoren halten mehrheitlich an großen Fonds fest. Über die Studie Seit 2008 untersucht Lupus alpha das Universum der Absolute Return- und Liquid Alternatives- Fonds auf Basis von Daten des Analysehauses Refinitiv. Die Studie umfasst in Deutschland zum Vertrieb zugelassene und zugleich UCITS-konforme Absolute Return- und Alternative-Fonds mit ak- tivem Managementansatz. Im Mittelpunkt der Studie stehen Marktgröße, -entwicklung und -zusam- mensetzung, die Performance im Anlagesegment und einzelner Strategien, sowie Risikokennzahlen. Zusammenfassung 2020 war nach historischen Drawdowns im ersten Quartal ein schwieriges Jahr für Absolute Return- und Liquid Alternatives-Strategien in Deutschland. Investoren mussten im März nicht nur Verluste von 30% in- nerhalb eines Monats verkraften, sowie die stärksten Drawdowns im 5-Jahres-Zeitraum. Sie erlebten auch die höchsten Volatilitäten seit es liquide Optionsmärkte gibt, und die sogar das Krisenjahr 2008 übertrafen. Dieses Extrem-Ereignis dürfte die Risikotragfähigkeit mancher Investoren überlastet haben. Sie reagierten auf den Markteinbruch mit großen Mittelabflüssen, die sich bis Jahresende im untersuchten Segment auf 25 Mrd. Euro summierten. Investoren, die sich von der kurzfristigen Krisenphase leiten ließen, haben leider aber auch viel Performance im weiteren Jahresverlauf liegenlassen. Denn nach dem heftigen Drawdown haben sich die meisten Fonds deutlich erholt. Aus mehr als einem Viertel der Fonds zogen sich Investoren zurück, obwohl diese bis zum Jahresende seitwärts bis positiv performen konnten. Auch Fonds mit lediglich leicht negativer Rendite von bis zu -5% waren stark von den negativen Flows betroffen. Insgesamt 73% der Fonds lagen im positiven oder nur leicht negativen Bereich. Die Vermutung liegt nahe, dass sich Investoren vorschnell aus Fonds zu- rückgezogen haben und so nicht mehr von der positiven Marktentwicklung im weiteren Jahresverlauf profi- tieren konnten. Großen Fonds gelang es deutlich besser als kleinen, ihre Investoren zu halten. Die kleineren 80% der Fonds büßten über 45% ihres Kapitals ein, während die verwalteten Vermögen in den großen Fonds um nur knapp 12% sanken. Gegen den Trend konnten risikoärmere Strategien Zuflüsse für sich verbuchen. Auffällig waren 2020 die teils erheblichen Performance-Unterschiede zwischen den Strategien: Zumindest auf Sicht von ei- nem Jahr konnte sich das richtige Timing in der richtigen Strategie durchaus lohnen. Dieser Effekt nivelliert sich allerdings deutlich auf Sicht von fünf Jahren. Langfristig hingegen hat die Auswahl der besten Manager die beste Aussicht auf nachhaltig gute Performance. In der Risikobetrachtung hat die Mehrzahl der Fonds ihr Produktversprechen einer positiven Sharpe Ratio eingelöst. Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 1 von 10
Die Ergebnisse im Detail Bei großer Unsicherheit angesichts der sich im März zuspitzenden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden historischen Drawdowns entschieden sich viele Investoren, verstärkt Kapital aus liquiden alternativen Strategien abzuziehen. Insgesamt hat sich das verwaltete Fondsvermögen ge- genüber dem Vorjahr um 25 Mrd. Euro (-9,1%) auf 249 Mrd. Euro verringert. Insbesondere Absolute Return-Strategien verloren beträchtliche Mittel im Umfang von 20,4 Mrd. Euro (-16,5%). Damit wa- ren die erheblichen Mittelabflüsse die auffälligste Entwicklung im Corona-Jahr 2020. Rückblickend stellt sich die Frage, ob Investoren sich vorschnell aus dieser Anlageklasse zurückge- zogen haben, da sich die Fonds anschließend deutlich erholt und auf Jahressicht nur leicht negativ bis positiv entwickelt haben: 73% der Fonds schlossen das Jahr mit einer Performance von -5% oder besser ab; 45% der Fonds lieferten eine positive Wertentwicklung. Ein näherer Blick auf die 20 größten Fonds zeigt: Der Großteil der Fonds musste Mittelabflüsse während oder unmittelbar nach dem Markttiefpunkt im März 2020 verkraften. Investoren, die ihrem Manager in dieser schwierigen Marktlage treu geblieben sind, konnten von der starken Erholung während des Restjahres profitie- ren. Marktvolumen 300,0 261,2 274,3 245,9 249,3 250,0 201,6 191,3 200,0 153,1 145,9 150,4 125,4 154,8 145,8 150,0 103,9 76,0 91,7 81,9 86,8 54,4 100,0 56,3 34,1 35,1 25,9 28,2 123,9 50,0 18,0 91,3 98,7 115,3 110,0 115,3 91,1 103,5 56,0 58,6 68,8 38,3 0,0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Absolute Return Alternative Total Allerdings hatten die Marktverfassung im März und die Mittelabflüsse keinen direkten Einfluss auf die Angebotsseite. Mit 850 angebotenen Fondskonzepten (+1,4%) ist das Gesamtangebot stabil ge- blieben, Alternatives-Lösungen (+7,7%) konnten ihren Abwärtstrend der vergangenen zwei Jahre umkehren, das Angebot an Absolute Return Fonds (-6,5%) ist hingegen erstmals seit 2014 gesunken. Anzahl der Fondskonzepte 838 850 900 804 806 Anzahl der Fondskonzepte 750 620 619 602 556 562 600 505 519 470 506 482 478 446 263 260 450 198 310 215 249 287 129 300 317 358 357 359 322 328 368 344 150 290 270 275 292 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Absolute Return Alternative Total Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 2 von 10
Anteil institutioneller Investoren nimmt weiter zu Das in institutionellen Anteilsklassen verwaltete Volumen wies in den vergangenen Jahren ein steti- ges, positives Wachstum auf, doch 2020 ist es erstmals seit Beginn dieser Studie in absoluten Zah- len leicht gesunken. Da institutionelle Anteilsklassen allerdings vergleichsweise geringere Abflüsse zu verzeichnen hatten als nicht-institutionelle, konnten sie ihren relativen Wachstumstrend der Vor- jahre fortsetzen. Mittlerweile entfällt knapp die Hälfte (49,2%) der Mittel auf institutionelle Anteils- klassen. Noch vor fünf Jahren lag ihr Anteil bei nur knapp einem Drittel. Institutionelle Anteilsklassen: Volumen und Marktanteil 100% 125 80% 100 60% 49,2% 75 42,8% 45,6% 36,6% 39,7% 32,6% 32,6% 35,4% 37,3% 40% 30,0% 31,6% 50 26,0% 20% 25 14,6 26,7 26,0 33,9 44,4 56,1 60,5 75,2 103,7 105,3 125,1 122,6 0% 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Insti Anteilsklassen in Mrd. EUR Insti Anteilsklassen in % Trotz großer Mittelabflüsse sind die Fondsanbieter in der Lage, ihre Gebühren durchzusetzen: Mit einer TER von im Schnitt 1,55% (2019: 1,57%, 2018: 1,57%, 2017: 1,62%) liegt die Gesamtkosten- quote nahe an ihrem langfristigen Mittelwert. Im Vergleich zu traditionelleren Aktien- und Anleihe- produkten waren institutionelle Investoren bei liquiden Anlagealternativen offenbar bereit, für den Manager ihrer Wahl einen Preisaufschlag zu akzeptieren; oder sie haben weniger Einfluss auf den Preiswettbewerb der Anbieter nehmen können. Mittelzuflüsse insbesondere in risikoärmere Strategien Die größten Zuflüsse konnten Strategien verbuchen, die tendenziell in risikoärmere Wertpapiere in- vestieren (Alternatives Credit Focus) oder Relative Value-Ansätze verfolgen, sowie Strategien, die von größeren Marktbewegungen profitieren können (Global Macro, Event Driven). Entsprechend haben diese Strategien ihren Marktanteil ausbauen können. Insbesondere wuchs gemessen am Ge- samtmarktvolumen der Anteil von Global Macro (+25,9%), Alt. Credit Focus (+24,0%), Event Dri- ven (+19,1%) deutlich an. Mittelzuflüsse Top 5 Mittelabflüsse Top 5 Alt. Other AR ex Euro Alt. Credit Focus AR Euro Alt. Relative Value Alt. Equity Market Neutral Alt. Global Macro Alt. Long/Short EQ Alt. Event Driven Alt. Multi Strategies Aus Absolute Return-Strategien hingegen haben Investoren ihr Kapital verstärkt abgezogen. Gründe dafür könnten darin liegen, dass diese Strategien nach eher schwächerer Performance in den Vor- jahren bei Investoren bereits angezählt waren. Außerdem könnten Investoren von ihnen gerade in Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 3 von 10
der Krise mehr Schutz erwartet haben – dieses „Krisen-Alpha“ haben die Strategien aber nur unzu- reichend geliefert. Darüber hinaus mussten selbst solche Strategien große Abflüsse hinnehmen, die ihrem Investmentansatz entsprechend weniger von den extremen Bewegungen am Aktienmarkt be- troffen waren, also sowohl von den starken Verlusten im ersten Quartal als auch von dem stark po- sitiven Trend im weiteren Verlauf des Jahres. Diese Strategien verloren Marktanteile, zum Beispiel AR Euro auf 12,6% (zuvor 16%) oder Multi Strategies auf 12,9% (zuvor 14,1%). Davon unbenommen machten die vier Strategien AR Bond, Alt. Credit Focus, Alt. Multi Strategies und AR Euro zum Jahresende unverändert den Großteil (65,9%) des untersuchten Marktvolumens aus. Dies war schon im Vorjahr mit einem geringfügig höheren Marktanteil (67,2%) der Fall. Marktanteile der Strategien innerhalb des Absolute Return und Liquid Alternatives-Segments Alt. Relative Value AR ex Euro Alt. Multi Strategies 1,5% 3,3% 12,9% Alt. Managed Futures AR Bond 2,0% 25,4% Alt. Long/Short EQ 9,3% Alt. Global Macro 7,3% Alt. Event Driven 5,6% AR Euro 12,6% Alt. Equity Market Neutral 3,2% Alt. Other Alt. Credit Focus AR Other 1,9% 15,0% 0,1% Große Fonds bauen ihre Dominanz wieder aus Wie schon in den Vorjahren dominieren wenige, sehr große Fonds einen Großteil des Gesamtmark- tes: Die größten 20% der Fonds verwalten Stand Jahresultimo 83,0% des Gesamtkapitals. Auf diese 20% fielen zwar 47,9% der gesamten Nettomittelabflüsse im Absolute Return- und Liquid Alternati- ves-Segment. Gemessen an ihrer Größe waren diese Abflüsse allerdings weniger schwerwiegend: Die großen Fonds verloren -11,9% ihres Kapitals, die kleineren 80% der Fonds hingegen mussten einen Rückgang ihres verwalteten Vermögens von -45,8% hinnehmen. Damit haben vor allem klei- nere Fonds Marktanteile verloren. Noch deutlicher ist diese Entwicklung bei den Top 5% der Fonds, die 51,4% des Gesamtvermögens verwalten: Mit Nettomittelabflüssen in Höhe von -7,7% sind sie vergleichsweise wenig von ihren Investoren abgestraft worden. Zur Einordnung: Das durchschnittli- che Fondsvermögen der „Kleinen“ lag Ende 2020 bei 16,6 Millionen Euro, das der „Großen“ bei 324 Millionen Euro inklusive der milliarden-schweren Fonds. Damit hat sich die Entwicklung aus 2019 umgekehrt, als kleine Fonds viel Boden gegenüber ihren größeren Wettbewerbern gutmachen konnten. Daraus lässt sich schließen, dass Investoren den gro- ßen Fonds mit bewährten Strategien in Krisenzeiten mehr Vertrauen entgegenbringen als kleineren Fonds, deren Ansätze in ruhigeren Zeiten aber gerne ausprobieren. Dass die Zahl der angebotenen Fonds im Vergleich zum Halbjahreswert Ende Juni 2020 (888) nur unwesentlich zurückgegangen ist, lässt zudem den Schluss zu, dass die Fondsanbieter vom langfristigen Erfolg ihrer Strategien überzeugt sind und Mittelabflüsse als vorübergehend und damit verkraftbar betrachten. Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 4 von 10
Anteil an Marktvolumen und Mittelflüssen (nach Fondsgröße) Anteil am Gesamtmarkt Anteil an den Gesamt- Rückgang der AuM 2020 Nettoabflüssen des betrachteten (renditebereinigt) 100% Zeitraums 83,0% 100% Top Top Bottom Top 5% 10% 20% 80% 80% 68,3% 0% 75% 60% 51,4% -10% 52,1% -7,7% -7,5% 47,9% 50% -11,9% 40% -20% 24,1% 17,0% 25% 19,1% 20% -30% 0% 0% -40% Top 5% Top Top Bottom Top 5% Top 10%Top 20% Bottom 10% 20% 80% 80% -50% -45,8% Mittelabflüsse trotz positiver Jahresperformance Die unmittelbare Performance der Fonds im März erwies sich als stärkster Treiber für die Mittelbe- wegungen im betrachteten Zeitraum. Bei genauerer Betrachtung haben sich Investoren vielfach übereilt für einen Ausstieg entschieden. Das folgende Punktdiagramm illustriert, inwiefern eine posi- tive Fondsperformance mit Zu- oder Abflüssen einhergegangen ist. Dazu stellen wir die Nettomittel- flüsse (x-Achse) der 1-Jahres-Performance (y-Achse) gegenüber. Gut 73% aller Fonds bewegen sich im Bereich einer positiven oder leicht negativen (bis -5%) Jahresperformance. Trotz dieser Ergeb- nisse mussten diese Fonds Mittelabflüsse verkraften. Mittelabflüsse in Abhängigkeit zur Jahresperformance 30% 20% Jahresperformance 10% 0% -10% -20% -30% -80% -60% -40% -20% 0% 20% 40% 60% 80% Zu-/Abflüsse Das Diagramm lässt sich in vier Quadranten aufteilen: Positive Performance, positive Nettomittelflüsse: oben rechts (blau) Positive Performance für seine Kunden zu generieren und dafür mit Mittelzuflüssen belohnt zu werden – dieses Ziel verfolgt ein Großteil aller Fondsmanager. Die Fonds, denen dieses Kunststück im Krisenjahr 2020 gelungen ist, werden im blauen Quadranten dargestellt. Insge- samt fallen 18,5% der Fonds aus dem untersuchten Universum in diese Kategorie. Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 5 von 10
Positive Performance, negative Nettomittelflüsse: oben links (rot) Die Fonds im rot markierten Quadranten werden von Investoren abgestraft, obwohl sie seit- wärts bis positiv performt haben. Diese Gruppe ist mit 26,5% erstaunlich groß. Diese Be- obachtung ist angesichts des zuvor beschriebenen Timings der Mittelabflüsse interessant: Dass ein Großteil der Mittelabflüsse im oder kurz nach dem ersten Quartal erfolgt ist, die stärkste Performance aber erst danach generiert werden konnte, lässt den Schluss zu, dass einige Investoren vorschnell und als Reaktion auf die historischen Drawdowns ihr Kapital aus den betroffenen Fonds abgezogen haben. Ihr Ausstieg erfolgte also nahe des Jahrestief- punkts. Negative Performance, negative Nettomittelflüsse: unten links (grün) Der grüne Quadrant zeigt die Fonds, die sowohl eine negative Jahresperformance geliefert haben als auch Nettomittelabflüsse verbuchen mussten. Mit 43,0% fällt ein Großteil der be- trachteten Fonds in diesen Quadranten. Auffällig ist hier die Konzentration an mittelgroßen Abflüssen (≈-20%) bei lediglich leicht negativer Rendite von bis zu -5%; auch diese Fonds waren stark von den negativen Flows im ersten Quartal betroffen. Negative Performance, positive Nettomittelflüsse: unten rechts (gelb) Gleichzeitig legt der gelb markierte Quadrant den Schluss nahe, dass Investoren nur selten in Fonds investieren, die (aktuell) nicht gut performen. Sie neigen offenbar dazu, aufgrund historischer Performance zu investieren und weniger, weil sie vom langfristigen Erfolg der zugrunde liegenden Strategie überzeugt sind. Nur 12,0%, also nur jeder Neunte der betrach- teten Fonds, konnten demnach neue Mittel einwerben während sie eine negative Jahresren- dite erwirtschaftet haben. Positive Jahresperformance Die leicht positive Performance 2020 (+1,34%) liegt über der Rendite des europäischen Marktes (Euro Stoxx 50: -3,21%), bleibt aber ansonsten hinter den Aktienmärkten (MSCI World: +6,33%), Hedgefonds-Renditen (+6,81%) sowie EUR-Rentenmärkten (Corporates: +2,73%, Sovereigns: +5,01%) zurück. Auffällig ist der Performance-Unterschied zwischen den in dieser Studie unter- suchten Fonds im UCITS-Mantel und der deutlich besseren Wertentwicklung bei den nicht-regulier- ten Hedgefonds, obwohl in beiden Segmenten alternative Ansätze verfolgt werden. Performance über 1 Jahr nach Anlageklassen 8% 6,81% 6,33% 6% 5,01% 4% 2,73% 2% 1,34% 0% -2% -4% -3,21% AR und Alt. Fonds Euro Stoxx 50 MSCI Welt Hedgefonds EUR Corporates EUR Sovereigns Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 6 von 10
Die Schwankungsbreite in der Performance einzelner Strategien ist groß Auf kurze Sicht von einem Jahr werden Opportunitäten aufgrund der Strategieauswahl ersichtlich. Investoren, die sich Anfang 2020 beispielsweise für ein Investment in Relative Value-Strategien ent- schieden haben, konnten im Schnitt +1150 Basispunkte mehr Rendite erwirtschaftet als hätten sie sich für eine Managed Futures-Strategie entschieden. Die extrem hohen Schwankungsbreiten inner- halb der einzelnen Strategien zeigen deutlich, dass das tatsächliche Ergebnis allerdings maßgeblich vom gewählten Manager bestimmt wird. Es lässt sich also festhalten, dass es 2020 für Investoren lohnend gewesen sein kann, sich für eine „gute Strategie“ zu entscheiden. Aufgrund der Mean Re- version (Rückkehr zum Mittelwert) fallen solche Unterschiede langfristig, aber deutlich weniger ins Gewicht, wie die 5-Jahres-Betrachtung (weiter unten) zeigt. Entscheidender ist die Manager-Selek- tion. 1-Jahres-Performance nach Strategien 30% 20% 10% 5,6% 0,6% 0,7% 0,7% 3,0% 0,8% 0,7% 2,5% 2,6% 0% -0,9% -2,0% -3,5% -0,1% -3,8% -4,5% -5,9% -10% -20% -30% Alternative Managed Futures Alternative Multi Strategies Alternative LongShort Equity Europe Absolute Return Bond EUR Absolute Return Bond USD Absolute Return EUR Medium Alternative Currency Strategies Alternative Global Macro Alternative LongShort Equity US Absolute Return EUR Low Alternative LongShort Equity Global Alternative Equity Market Neutral Alternative Event Driven Absolute Return EUR High Alternative Credit Focus Alternative Relative Value Auch über 5 Jahre positiv Auf lange Sicht (5 Jahre) liegt die annualisierte Rendite von Absolute Return- und Alternatives-Pro- dukten mit +1,47% absolut etwas höher als 2020, doch auch hier schneiden die übrigen Assetklas- sen vergleichsweise besser ab. Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 7 von 10
Performance über 5 Jahre nach Anlageklassen 10% 9,54% 8% 5% 4,33% 3,29% 3,18% 2,93% 3% 1,47% 0% AR und Alt. Euro Stoxx 50 MSCI Welt Hedgefonds EUR Corporates EUR Sovereigns Fonds Manager-Selektion ist langfristig entscheidend In ihrer langfristigen Performance unterscheiden sich die einzelnen Strategien im Schnitt kaum von- einander: Mit Ausnahme der Strategie Alternative L/S Equity US (+5,4%) liefern alle Strategien in der 5-Jahres-Betrachtung im Schnitt jährliche Renditen im Bereich -2,3% bis +2,5% ab. Die großen, in der Grafik dargestellten Schwankungsbreiten offenbaren allerdings auch, dass die Manager-Selek- tion die langfristige Performance erheblich beeinflussen kann. 5-Jahres-Performance nach Strategien 15% 10% 5% 5,4% 2,5% 1,1% 1,3% 0,4% 1,3% 1,6% 1,1% 0,8% 0,1% 0,4% 0% 0,5% -0,2% -0,9% -0,9% -2,3% -5% -10% -15% Alternative LongShort Equity US Absolute Return Bond EUR Absolute Return EUR Medium Alternative Currency Strategies Absolute Return Bond USD Alternative LongShort Equity Global Alternative Managed Futures Absolute Return EUR Low Alternative Credit Focus Alternative Equity Market Neutral Alternative Event Driven Alternative Global Macro Alternative LongShort Equity Europe Absolute Return EUR High Alternative Relative Value Alternative Multi Strategies Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 8 von 10
Mehrzahl der Fonds hält ihr Produktversprechen einer positiven Sharpe Ratio Die Mehrheit der Fonds hält ihr Produktversprechen. Auf lange Sicht über fünf Jahre erzielen 73% (2019: 73%) der Fonds eine positive Sharpe Ratio und auch auf kurze Sicht konnte mehr als die Hälfte der Manager eine positive Sharpe Ratio erzielen. Hier wird die Erholung der Fonds in der zweiten Jahreshälfte 2020 deutlich: Erzielten zur Jahresmitte per 30. Juni nur 37% der Fonds eine positive Sharpe Ratio, konnte dieser Wert bis zum Stichtag auf 54% verbessert werden. Anteil der Fonds mit positiver Sharpe Ratio Sharpe Ratio per 30.6.2020 vs. Sharpe per 31.12.2020 1,2 1,2 0,7 0,7 0,2 0,2 37% 54% -0,3 -0,3 -0,8 -0,8 -1,3 -1,3 Nebeneinander abgetragen sind sämtliche zum jeweiligen Zeitpunkt angebotenen Fonds in der Reihenfolge des Werts ihrer Sharp Ratio. Links: „37% aller Fonds hatten eine positive Sharp Ratio.“ Historische Drawdowns belasteten das Segment Das Jahr 2020, die Performance und die Mittelflüsse lassen sich nur im Kontext der historischen Bör- senkrise sinnvoll einordnen, denn es war auch ein Jahr, das durch historische Drawdowns in einem globalen Ausmaß gezeichnet war. Sämtliche Strategien hatten im Jahr 2020 auf 5-Jahres-Sicht ihren stärksten Maximalverlust. Im Extremfall mussten Investoren 2020 einen Drawdown von -52% hin- nehmen. Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 9 von 10
Maximum Drawdowns 2020 (5-Jahres-Betrachtung) 0% -5% -10% -15% -20% -25% -30% -35% Nebeneinander abgetragen sind die Fonds in Reihenfolge der Höhe ihres Maximum Drawdowns. Fazit Auch wenn die Jahresperformance im Durchschnitt des Gesamtsegments besser war, als man zu Be- ginn der Corona-Pandemie erwartet hätte, mussten die meisten Fondsanbieter mit negativen Mittelflüs- sen kämpfen. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die abgeflossenen Mittel in das Marktsegment der Absolute Return- und Liquid Alternatives-Fonds zurückkehren. Das gilt insbesondere für kleinere Fondsanbieter, die zwar erhebliche Mittel verloren haben, aber dennoch mit ihrer Strategie am Markt geblieben sind. Es zeigte sich, dass Investoren eher den großen Fonds ein gutes Krisenmanagement zu- getraut haben. Denn obwohl absolut gesehen die größten 20% der Fonds ähnlich hohe Mittelabflüsse hatten wie die restlichen 80%, fallen diese relativ betrachtet weniger stark ins Gewicht. Damit haben die Großen ihre im Vorjahr an die Kleinen verlorenen Marktanteile wieder zurückgewonnen. Unabhängig von der Größe der Fonds konnte 2020 gewinnen, wer mit dem richtigen Timing in die richtige Strategie investiert hat. Über fünf Jahre gesehen zeigt sich jedoch, dass sich die Timing-Effekte bereits nach wenigen Jahren ausgleichen, indem sich die Performance-Unterschiede zwischen den Strategien wieder annähern. Die Performance-Spreizung zwischen den Managern hingegen bleibt groß. Das lässt den Schluss zu, dass eine gute Manager-Selektion auf Basis einer eingehenden Due-Di- ligence wichtiger ist als die Wahl der Strategie. Interessant wird sein zu beobachten, ob Investoren vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen im Corona- Jahr 2020 ihre Entscheidungsprozesse überarbeiten und Managern in Zukunft während Krisenphasen mehr Vertrauen entgegenbringen. Denn wer seinem Manager 2020 das Vertrauen gehalten hat, konnte damit besser fahren als der Investor, der sich entschloss, ihm auf dem Tiefpunkt der Krise das Vertrauen zu entziehen. Über Lupus alpha Als eigentümergeführte, unabhängige Asset Management-Gesellschaft steht Lupus alpha seit 20 Jahren für innovative, spezialisierte Investmentlösungen. Gestartet als Pionier in Deutschland für europäische Small- und Mid Caps, ist Lupus alpha heute ebenso einer der führen- den Anbieter von liquiden alternativen Investmentstrategien. Das Unternehmen verwaltet ein Volu- men von rund 13 Mrd. Euro für institutionelle Anleger und Wholesale-Investoren. Weitere Informationen finden Sie unter www.lupusalpha.de. Absolute Return-Studie | Februar 2021 Nur für professionelle Investoren. Seite 10 von 10
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