Nachrichten für Filmschaffende - Film Festival Studies

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Nachrichten für Filmschaffende - Film Festival Studies
442 | 14. Februar 2019

 Nachrichten für Filmschaffende

herausgegeben von Peter Hartig, Oliver Zenglein und Vincent Lutz
Nachrichten für Filmschaffende - Film Festival Studies
442 | 14. Februar 2019                                                                                Fair Film Award | 2

Im zehnten Jahr bewerteten die Filmschaffenden die Produktionsbedingungen des vergangenen Jahres. Der »Fair Film Award« wurde dieses

Jahr im Rahmen des Crew Call verliehen.

Besser arbeiten
Die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände ist verschwunden. Ihr Preis ist geblieben.
Am Eröffnungsabend der Berlinale wurden beim Crew Call die »Fair Film Awards« verliehen.

Text Jan Fedesz

Titel und Foto: Alena Sternberg
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Nach zwölf Jahren darf man’s wohl eine Traditi-      den Tarifverhandlungen festlegen: Die Vereinte
on nennen: Am Eröffnungsabend der Berlinale          Dienstleistungsgewerkschaft und der Schau-
feierten die Filmschaffenden ihre eigene Party       spielverband BFFS. »Wir hoffen sehr, dass nach
beim Crew Call, es war der 22. überhaupt. Bevor      der Berlinale die Branche einen Weg diskutiert,
die Feier aber losging, gehörte die Bühne für eine   wie dieser Preis weitergehen kann«, sagte Zeng-
halbe Stunde der Arbeit – und den Bedingungen,       lein.
unter denen sie sich auch bei den Werken voll-
zieht, die in den kommenden Tagen in den Festi-      Weil’s bei dem Preis eben nicht um Ruhm und
valkinos vorgestellt wurden: Die »Fair Film          Glamour geht, diente auch die »Mini-Gala« (der
Awards Fiction« wurden verliehen.                    Organisator nannte es eine »Notlösung«), wieder
   Das ist »ungewöhnlich und sicherlich eine         moderiert von Lisa Basten und Rüdiger Suchs-
Ausnahme, denn das ist nicht unser Preis«, be-       land, ein wenig der Weiterbildung und dem
tonte Oliver Zenglein von Crew United, die in die    Netzwerken. Als Laudatorinnen traten Film-
Berliner Kulturbrauerei eingeladen hatten, an        schaffende aus der Schweiz und Österreich auf
das Publikum gerichtet. »Wenn dieser Preis           die Bühne:
überhaupt jemandem gehört, dann gehört er               Die Schauspielerin Mercedes Echerer hatte
euch.«                                               sich von 1999 bis 2004 als Abgeordnete im Euro-
   Die Idee, faire Arbeitsbedingungen auszu-         päischen Parlament für Urheberrechtsfragen
zeichnen, um auf das Thema aufmerksam zu             stark gemacht, danach gründete sie das Film-
machen, hatte die Bundesvereinigung der Film-        netzwerk EU XXL. In Berlin erklärte sie kurz, war-
schaffenden 2010 – anfangs nannte sie ihren          um die Branche als erstes Aufmerksamkeit
Preis noch zaghaft »Hoffnungsschimmer«. Crew         braucht: »Wir überlassen das Feld denjenigen,
United hatte die Auswertungen ab dem zweiten         die viel zu wenig über unsere Belange und Be-
Jahr organisiert. Doch im vorigen Jahr stand zu-     dürfnisse wissen. Wer sitzt denn in den Parla-
mindest die Preisverleihung plötzlich in Frage –     menten? Wer sitzt denn in den Entscheidungs-
die Bundesvereinigung wird vermisst. Das klingt      positionen? Wenige von den Kreativen bis gar
ziemlich seltsam, ist aber die einzig treffende      keine. Wer weiß denn, was entstehen muss, be-
Formulierung.                                        vor überhaupt das erste Wort in einem Drehbuch
   Fast alle Berufsverbände der Branche unter-       niedergeschrieben wird? Wer weiß denn in der
stützten damals die Alternative: eine Preisverlei-   Politik, was passieren muss, damit ein richtiges
hung am Nachmittag vor dem Crew Call, mit Im-        Catering zum richtigen Zeitpunkt da ist, ein
pulsvorträgen und Podiumsdiskussion, wie die         Casting funktioniert? Die richtige Besetzung, das
Branche sich besser organisieren könne. Das          richtige Team da ist? Niemand weiß es. Wir müs-
Medienboard Berlin-Brandenburg förderte.             sen es ihnen erzählen. Dann, wenn sie uns viel-
   In diesem Jahr waren die Filmschaffenden auf      leicht verstehen, können wir mit unseren Be-
sich gestellt. Und 22 Institutionen und Verbände     dürfnissen einen Schritt weiterkommen.«
zahlten mit, damit der Preis für faire Arbeitsbe-       Nicole Barras ist Geschäftsführerin des
dingungen wieder über die Bühne gehen konnte.        Schweizer Syndikats Film und Video, das zwölf    c
Nicht dabei waren ausgerechnet die beiden Or-        Berufsgruppen vertritt. In Deutschland sei das
ganisationen, die diese Arbeitsbedingungen in        leider unvorstellbar, staunten die Moderatoren.
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Diese Verbände trugen den Preis für faire Produktionsbedingungen.

Berufsverband Kinematografie

Berufsvereinigung Filmton

Bundesverband Beleuchtung und Bühne

Bundesverband Casting e.V., Bundesverband der Fernsehkameraleute Bundesverband deutscher Stuntleute

Bundesverband Filmschnitt Editor

Bundesverband Locationscouts

Bundesvereinigung Maskenbild

Deutsche Akademie für Fernsehen

Deutsche Filmakademie

fairTV

EU XXL Film

Interessenverband Deutscher Schauspieler

Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater

Verband der Berufsgruppen Szenenbild und Kostümbild e.V., Verband der Requisiteure & Set Decorator

Verband Deutscher Filmproduzenten

VdNA-Film

Verband Deutscher Nachwuchs-Agenturen

Verbände PRO Tarif (VPT)

Filmverband Südwest

VRFF Die Mediengewerkschaft – BG Freie Produktionswirtschaft
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442 | 14. Februar 2019                                                       Fair Film Award | 5

Die Schweiz sei halt zu klein für einzelne Berufs-   > Chancengerechtigkeit, Gleichbehandlung und
verbände, meinte Barras. Deshalb musste man            Diversität;
sich schon am Anfang zusammenraufen, »und            > Vertragskonditionen, Gagenhöhe und Entgelte;
so funktioniert das seit 44 Jahren.«                 > Kommunikation und Arbeitsklima;
   Ist demnach alles besser in der Schweiz?          > Arbeitszeiten und Arbeitsschutz;
»Überhaupt nicht«, sagte Barras. Auch dort drän-     > Professionalität und Qualifizierung;
ge alles zur Serie, der Preisdruck steige, es gebe   > Umweltschutz;
keine Mindestlöhne … »Wir müssen uns auf die         > Nachhaltigkeit, Solidarität und Perspektiven.
Hinterbeine stellen.« Ihr Lösungsweg: »Mit allen
Partnern reden … Und natürlich würden wir ger-       Die Gesamtnote bestimmt die Preisträger in
ne auch einen ›Fair Film Award‹ in der Schweiz       den beiden Kategorien Spielfilm und Serie. Die
auf die Beine stellen. Da sind wir noch in den An-   Unterteilung war im vorigen Jahr erfolgt, um die
fängen.«                                             unterschiedlichen Produktionbedingungen zu
                                                     berücksichtigen. Für Dokumentarfilme gibt es
Über die Preisträger hatten wieder alle Mitar-       den eigenen »Fair Film Award Non-Fiction«, der
beiter der jeweiligen Produktionen geurteilt.        im Mai auf dem Dokfest München vergeben
Erstmals wurden aber sieben Kategorien einzeln       wird.
mit Schulnoten bewertet:                               Die Preisträger dieses Jahres:

Spielfilm: Polizeiruf 110 – Tatorte                   Serie: Das Wichtigste im Leben
Regie: Christian Petzold                             Regie: Till Franzen, Laura Lackmann, Stefan
Produktionsleiter: Cecile Lichtinger                        Bühling
Produktion: Claussen & Putz                          Produktionsleiter: Olav Henk
                                                     Produktion: Bantry Bay Productions

Die Bewertungen für den »Fair Film Award 2019«:      Der Stream zur Preisverleihung:

http://tinyurl.com/yygxucpd                          http://tinyurl.com/y6bxt487
http://tinyurl.com/ycu3kbc9

Fotos: Alena Sternberg
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Nur kommende Filme schauen und staunen? Von wegen! Auf Filmfestivals wird getroffen, gelernt, geredet und noch viel mehr. Wie neulich

beim Max-Ophüls-Preis im Werkstattgespräch zwischen Urs Spörri und Iris Berben.

Eine eigene Welt
Berlin strahlt zur Zeit im Scheinwerferlicht. Doch Filmfeste sind meist mehr als Glitzer und Party.
Sondern Werkstätten der Filmkultur – und eine Chance fürs Kino, erklärt die Festivalforscherin
Tanja C. Krainhöfer.

Interview Peter Hartig

Foto: Max Ophüls Preis, Oliver Dietze
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                                                       WORLD OF ENTERTAINMENT TECHNOLOGY

Frau Krainhöfer, seit der Jahrtausendwende hat
sich die Zahl der Filmfestivals rund um die Welt
vervielfacht. Woher kommt dieses plötzliche, ra-
                                                          INTERNATIONALE
pide Wachstum?                                       FACHMESSE UND KONGRESS
Zuallererst ist der Film neben seiner Funktion als
Wirtschaftsgut das Kulturmedium mit der größ-         BERLIN · 18.– 20. JUNI 2019
ten Attraktivität und dem breitesten Zugang un-
ter einem möglichen Publikum. Unabhängig von
Herkunft, Bildung oder sozialem Hintergrund
verfügt der Film über eine Beliebtheit weit über
Literatur, Theater, Tanz hinaus.
   Auch deshalb gelingt es Filmfestivals auf vie-
len Feldern, Wirkung zu erzielen und wertvolle
Impulse zu setzen: In Deutschland zum Beispiel
erweitern sie an kleinen Standorten wie auch auf
dem Land deutlich das kulturelle Angebot oder
erhalten die Kinokultur, wo die Kinos selbst oft
verschwunden sind. Aber auch in den Städten
sprechen sie ein Publikum an, das im normalen
Kinobetrieb kaum oder gar nicht bedient wird.
Das gilt nicht nur für spezielle Interessen, wie
sie etwa das rumänische Filmfestival für die ru-
mänische Diaspora oder Freunde des südosteu-
ropäischen Films bedient oder wie Underdox als
Festival für Dokument und Experiment den Ci-
neasten herausragende künstlerische Positionen
präsentiert.
   Gleichzeitig sind sie eine der letzten Bastio-
nen des (europäischen) Arthouse-Kinos. Sie zäh-
len dabei zu den wenigen Orten einer öffentli-
chen Auseinandersetzung mit aktuellen gesell-
schaftlichen Themen. Diese Qualität, einen
Diskurs anzuregen, zeigt sich auch in den zahl-
reichen deutschen Filmfestivals, die das Goethe-         Messegelände Berlin
Institut oder auch German Films im Ausland ver-        www.stage-set-scenery.de
anstalten, ebenso wie die Filmfestivals der welt-
weiten diplomatischen Einrichtungen der
Europäischen Union.
   Und schließlich dienen viele Filmfeste an den
unterschiedlichsten Orten als wertvolle kulturel-
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le Leuchttürme, die enorme Effekte für die lokale    foren, selbst auf kleineren Festivals finden sich
Wirtschaft haben und dabei Image und Attrakti-       weiterführende Angebote wie Trainings oder
vität eines Standorts im nationalen wie auch in-     auch Diskussionsrunden zu drängenden Fragen
ternationalen Wettbewerb befördern.                  in der Filmwirtschaft.
Das mögen Berlin, Rotterdam und Wien sicher-            Wesentlich ist jedoch, wie auch Dennis Ruh
lich bestätigen. Aber all das traf doch auch         von German Films betont, dass immer mehr Fil-
schon in den 80er oder 90er Jahren zu.               me mehr ihre Zuschauer auf Filmfestivals gene-
Entwicklungen wie die Globalisierung, multieth-      rieren, statt über die reguläre Kinoauswertung.
nische Gesellschaftsformen, Individualisierung       Dieser Trend macht Filmfestivals vor dem Hin-
und die damit einhergehende Zersplitterung der       tergrund, dass für einen Großteil der Festivals
Konsumentenpräferenzen spielen eine zentrale         die Erstattung von »Screening Fees« selbstver-
Rolle bei dem anhaltenden Boom der internatio-       ständlich geworden ist, zu attraktiven Einnah-
nalen Festivallandschaft. Aber noch mehr die Di-     mequellen, wenn nicht sogar zu einer eigenstän-
gitalisierung, auf deren Grundlage diese Erwar-      digen Auswertungsform.
tungen auf dem Medienmarkt überhaupt erfüllt         Sind das die »wertvollen Impulse«, von denen
werden können. Früher hatte man, wenn über-          Sie eingangs gesprochen haben?
haupt, nur sehr begrenzten Zugang zu fernen          All das zusammen, ja. Aber darüber hinaus sind
Produktionsländern oder solchen mit rückstän-        Filmfestivals insbesondere im Verbund echte In-
diger Filminfrastruktur. Man konnte sich nicht       novationstreiber. Das International Film Festival
mal schnell vier Rollen 35-Millimeter-Film zu-       Rotterdam beispielsweise, das über fünf Jahre
schicken lassen, um einen Film erstmal zu sich-      hinweg mit dem IFFR-Live-Projekt an fünf Aben-
ten. Heute erschließt sich via Screeninglinks ein    den Premieren gemeinsam mit einer Reihe an
unbegrenzter Filmpool und damit auch die             Partnerfestivals in über 40 Kinos gleichzeitig und
Möglichkeit, noch so kleine Nischen zu bedie-        europaweit präsentierte und das gesamte Publi-
nen. Das Bezahlfernsehen hat das sehr schnell        kum im Anschluss eingeladen hat, sich mittels
für sich genutzt, auf Seiten der Festivals war und   Twitter am Q&A zu beteiligen. Das ist selbstre-
ist es mehr eine Bewegung von der Basis, also        dend enorm aufwendig und von kaum einem Ki-
Besonderes selbst sehen zu wollen und einem          nobetreiber zu leisten. Aber in einem kleineren
interessierten Kreis zu eröffnen.                    Rahmen: ein gemeinsames Kinoerlebnis eines
Das klingt, als seien Festivals nicht mehr           französischen und eines deutschen Publikums
bloß eine Werbeplattform für kommende Kino-          mit anschließender gemeinsamer Diskussion –
attraktionen.                                        solche Möglichkeiten könnten genutzt werden,
Das sind sie schon lange nicht mehr. Die Festi-      um auch die Twitter- und Facebook-Generation
vallandschaft ist heute ein eigenständiges Öko-      zu erreichen.
system, das längst nicht mehr allein herausra-          Doch wenn wir von wertvollen Impulsen
gende Filme und ihre Macher präsentiert. Eine        sprechen – mit die wertvollsten Effekte erzielen
Vielzahl von Festival organisieren heute Labs für    Filmfestivals durch ihr breites Engagement in
nahezu alle Bereiche entlang der Wertschöp-          der Filmbildung von den Kleinen bis zu den Gro-
fungskette eines Films, dazu Pitchings und Stoff-    ßen und ihre bedeutende Rolle in der Filmver-
börsen, Kofinanzierungs- oder Koproduktions-         mittlung mit Regiegesprächen und Rahmenpro-
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Das Cinema Ostertor wurde 1969 in Bremen als erstes Programmkino Deutschlands gegründet. Die Programmkinos waren neben dem

Fernsehen auch Stätten der Filmbildung. Das haben inzwischen zu einem großen Teil die Festivals übernommen.

Foto: Till F. Teenck, CC BY-SA 3.0
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grammen und und und … Damit machen sie               von Sponsoren wie von anderen Gruppen zu er-
auch Lust auf das Kino insgesamt und stützen         füllen, Filmemachern und Rechteinhabern
nicht nur mit ihren temporären Besucherrekor-        Mehrwerte zu bieten, Berichtenswertes für die
den, sondern auch übers Jahr die Kinoland-           Presse zu produzieren und dabei noch im welt-
schaft.                                              weiten Wettbewerb der Filmfestivals zu beste-
Es gibt aber auch Initiativen wie Vision Kino, die   hen.
zu ausgewählten aktuellen Filmen pädagogi-           Was uns zum Thema Wettbewerb unter den
sches Begleitmaterial für den Unterricht zur         Filmfestivals führt. Offensichtlich ein wachsen-
Verfügung stellt.                                    des Problem im dicht gedrängten Festivalkalen-
Sicherlich ein sehr wichtiges Projekt. Aber solche   der?
Programme müssten fix in den Lehrplänen ver-         Heute besteht nicht nur allein unter den soge-
ankert werden und als fixer Wochentermin im          nannten A-Filmfestivals auf programmatischer
Kino stattfinden. Denn dass so etwas geht, ins-      Ebene eine große Konkurrenz. In einem Inter-
besondere auch die Zusammenarbeit mit den            view sagte mir Christoph Gröner, Künstlerischer
Schulen, zeigt die Initiative Dok Education des      Leiter beim Filmfest München: Das spreche ei-
Dok Fest München mit ihren ganzjährigen Akti-        gentlich gegen jede Einsicht, weil es dem Publi-
vitäten und ebenso das Internationale Doku-          kum egal ist, ob eine Premiere in Karlovy Vary
mentarfilmfest Amsterdam (IDFA), das Schul-          oder München präsentiert wird. Es sei heute je-
vorführungen mit 15.000 bis 18.000 Schülern          doch insbesondere in der digitalisierten Film-
veranstaltet. Das Programm dafür wird mit Leh-       wirtschaft sehr wohl relevant, wo ein Film »gebo-
rern zusammen konzipiert, und damit auch die         ren« wurde – somit ist der Premierenstatus die
richtige Ansprache gefunden .                        Währung innerhalb des Festival-Geschäfts. Auch
Da haben es Festivals wohl auch etwas leichter       die Presse, nicht allein die Fachpresse, auch die
als die Kinos mit den Förderern und weiteren         Lokalpresse, interessiert sich vor allem für das
Sponsoren im Rücken.                                 Neue, für die Entdeckung, sonst berichtet sie
Ja, Kinos sind privatwirtschaftliche Unterneh-       nicht oder nimmt das Festival erst gar nicht in
men, während Festivals zum Großteil gemein-          den Blick.
nützige Institutionen sind. Dennoch muss man            Ungeachtet dessen, finden sich (das hat unse-
sich auch vor Augen führen, was Festivals alles      re aktuelle Studie zur Kooperation unter Filmfe-
leisten. Sie sind Spezialisten und Generalisten      stivals klar ergeben) in allen organisatorischen
zugleich. Sie scouten, fördern und begleiten Ta-     Bereichen Kooperationen zwischen Filmfesti-
lente, entdecken und kuratieren ein qualitativ       vals: von der Programmbeschaffung und Festi-
herausragendes Programm und erfüllen dabei           valdurchführung, über das Marketing, techni-
ihren individuellen Auftrag. Gleichzeitig gilt es    sche Entwicklungen, Einführungen und Erpro-
neben den Festivalfreunden über eine dezidierte      bungen innovativer Praktiken bis hin zu
Zielgruppenansprache eine breite Bevölkerung         gemeinsamen Forschungsprojekten. Und selbst
anzusprechen und auch benachteiligte Men-            auf programmatischer Ebene sind gegenseitige
schen die Teilnahme zu ermöglichen, darüber          Empfehlungen von Filmen und ihren Machern
hinaus die jeweilige Positionierung des Stand-       Teil der Lebenskultur, der Austausch von natio-
orts zu unterstützen, Wünsche und Forderungen        nalen Insider-Tipps, auch in Bezug auf Indie-Fil-
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Wer entdeckt denn die neuen Talente und ungewöhnlichen Erzählungen fürs Kino? Die Förderer mit ihren Kriterien sicherlich nicht. Der

Festivalhit Der Nachtmahr zum Beispiel lief vor drei Jahrn völlig am Fördersystem vorbei.

Tanja C. Krainhöfer ist Diplom-Medienökonomin, Strategieberaterin

und Wissenschaftlerin im Bereich angewandter Forschung mit dem

Fokus auf Filmfestivals. Sie ist Gründerin der Forschungsinitiative

Filmfestival-Studien.de.

Fotos: Koch Films | Privat
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me und Nachwuchsfilmemacher, sind fester Be-         nicht wundern, dass wir das junge Publikum an
standteil des Tagesgeschäft.                         Netflix und Co. verlieren.«
»Ihr müsst das Kino neu erfinden! Es liegt in             Viele Festivals suchen und fördern Nach-
Agonie.« Mit Sätzen wie diesem hat der Heimat-       wuchstalente, auch um damit innovative Erzähl-
Regisseur Edgar Reitz voriges Jahr in Frankfurt      weisen und vor allem auch neue Perspektiven
Filmpraktiker und -theoretiker angeregt, »Posi-      und vor allem auch junge Themen zu eröffnen.
tionen zur Zukunft des Deutschen Films« zu er-       Erstlingsfilme unterliegen zudem meist noch
arbeiten. Rund ums Jahr und quer durchs Land         nicht dem filmwirtschaftlichen Korsett, sie dür-
wurde das Kino als Hort der Filmkultur be-           fen noch sperrige, befremdliche Gegenentwürfe
schworen. Sehen Sie die Lösung in den Filmfe-        des konventionellen Kinos erstellen wie Das me-
stivals?                                             lancholische Mädchen, der Gewinnerfilm des
Ja, sicherlich können Filmfestivals ein Teil der     diesjährigen »Max-Ophüls-Filmfestival«. Oder
Lösung sein. Ich war eine von denen, die             Filme wie Ich fühl mich Disco, Love Steaks, Der
die »Frankfurter Positionen« mit erarbeitet ha-      Nachtmahr, Schau mich nicht so an, Freddy/Eddy
ben und sehe keinen Widerspruch zwischen             oder Yung. Beispiele, die auf jeden Fall Anstöße
Kino und Filmfestivals. Ich plädiere gerade für      geben, Anstöße, die wir im deutschen Kino aktu-
mehr Zusammenarbeit von Kinos und Festivals.         ell so dringend brauchen.
Doch leider erweckt es den Eindruck, als ob sich     Wie könnten eine Zusammenarbeit aussehen?
viele der Kinos jeglichen neuen Entwicklungen        Oft besteht sie schon – zumindest zur Zeit des
versperren, wie sich auch an der Netflix-Debatte     Festivals, weil sie das Programm der Festivals be-
zeigt. Ich möchte jetzt nicht zu dieser Diskussion   herbergen; mitunter ist ein Kinobetreiber sogar
umschwenken, aber wenn ein Großteil eines po-        Veranstalter eines oder sogar mehrerer Festivals;
tenziellen Kinopublikums bei Netflix das findet,     manche Festivalorganisatoren wurden im Laufe
was es im Kino nicht (mehr) findet – weshalb         der Zeit auch zu Kinobetreibern, wie etwa die
versteht man es nicht als Chance, mit Netflix-       Macher des Internationalen Filmfests Braun-
Produktionen gezielt Publikum fürs Kino zu ge-       schweig.
winnen, zumal die Boykotte langfristig betrach-          Aber bedenkt man, dass Festivaldirektoren
tet nur ins Leere führen werden? Und ähnlich         wie Christine Dollhofer von Crossing Europe
sehe ich dies auch mit den anhaltenden Ressen-       in Österreich jährlich rund 4.000 europäische
timents gegenüber einer strategischen Zusam-         Filme sichtet, zugleich ein enormes Wissen als
menarbeit mit Filmfestivals.                         Kuratorin für deutsche Filme in San Sebastian
Gerade das Publikum von Morgen scheint dem           besitzt – wie einfach wäre es da, diese Expertise
Kino verloren zu gehen – Schuld sollen die           auch über das Jahr hinweg dem Kino zur Verfü-
Streaminganbieter sein.                              gung zu stellen, um vielleicht auch Bevölke-
Eine Kinobetreiberin einer deutschen Universi-       rungsgruppen mit Migrationshintergrund ein
tätsstadt kommentierte den Rückgang der jun-         Stück alte in die neue Heimat zu bringen … Dies
gen Zielgruppen vorletztes Jahr in Saarbrücken       sage ich vor allem auch im Hinblick darauf, dass
mit den Worten: »Wenn ich immer nur Filme von        Arthouse-Kinos heute selbst mehr Filme zur Pro-
über 50-Jährigen, die Probleme von über 50-Jäh-      grammierung angeboten werden, als sie noch
rigen behandeln, spielen kann, müssen wir uns        sichten, geschweige denn einsetzen könnten. Da
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kann man den Kinos wahrlich keine Versäumnis-        den Marktanalysen, die meine Kollegen und ich
se vorwerfen.                                        von der Initiative Filmfestival-Studien.de seit
So entsteht jedoch mehr und mehr eine paralle-       2012 vorantreiben, wäre es auch für die politi-
le Kinolandschaft, oder? Eine Landschaft, die zu     schen Entscheidungsträger immanent wichtig,
großen Teilen erst seit der Jahrtausendwende         mehr über die diese 400 Aktivposten in Deutsch-
entstand, während die Zahl der regulären Spiel-      land zu wissen, um das mannigfaltige Potenzial
stätten und der Zuschauer zurückging. Können         der Festivals viel gezielter nutzen zu können.
Sie denn da einen Zusammenhang erkennen –            Wollen die denn genutzt werden?
  also ob neue Festivals da entstehen, wo Ki-        Ich spreche hier nicht von einer Instrumentali-
nos verschwinden?                                    sierung der Kultur, sondern vielmehr von Wei-
Dass hier ein direkter Zusammenhang besteht,         chenstellungen, die größere und nachhaltigere
davon ging bereits Nils Clever Aas, ehemals Di-      Wirkungen ermöglichen, insbesondere in Hin-
rektor der Europäische Audiovisuellen Informa-       sicht auf eine stabilere Basis der Filmfestivals
tionsstelle, in den 1990er Jahren aus. Aber uns      und wenigere prekäre Strukturen der Organisati-
liegen abgesehen von seiner ersten Analyse von       on und vor allem der Arbeitsbedingungen.
damals keine Daten vor, weder in Deutschland             Auf europäischer Seite ist man da schon ein
noch in Europa. Ein Desideratum, über das Al-        ganzes Stück weiter: Da findet ein gezielter Dia-
fred Holighaus als Präsident der Spitzenorgani-      log mit Filmfestivals statt, Workshops zu Strate-
sation der Filmwirtschaft (SPIO) und ich immer       gien der europäischen Filmfestivallandschaft
wieder sprechen. Doch leider haben die Reprä-        veranstaltet und auch gezielte Studien beauf-
sentanten der Kinoverbände bisher kein Interes-      tragt, wie unsere Studie Mapping of Collaborati-
se an empirisch belastbaren Erkenntnissen. Ein       on Models among Filmfestivals, die ich vor drei
sehr bedauerlicher Umstand, bedenkt man, dass        Tagen anlässlich der Berlinale auf einer Veran-
doch alle für ein gemeinsames Ziel, das Kino von     staltung von Media vorgestellt habe.
heute und insbesondere von morgen kämpfen.           Einiges, was zur Zeit über Kino, Streaming und
Heißt das, trotz aller Datenerhebungen der gro-      Festivals diskutiert wird, erinnert an das, was
ßen Verbände in Deutschland und der Filmför-         die Musikbranche schon Jahre vorher durchge-
derungsanstalt gibt es kein Zahlenmaterial zur       macht hat. Sind Festivals sind für Filmemacher,
Filmfestivallandschaft?                              was Konzerte für Musiker sind?
Nein, die FFA sammelt im Rahmen ihrer Auswer-        Ja, in gewisser Weise könnte man das sagen. Bei-
tung zu Kino-Sonderformen neben Autokinos,           des diente früher vor allem dazu, das eigentliche
Universitätskinos und anderem die Daten zu le-       Werk zu bewerben: den Kinostart beziehungs-
diglich 9 der heute rund 400 deutschlandweit         weise die Schallplatte. Durch die Digitalisierung
agierenden Filmfestivals. Das Statistische Bun-      hat sich das in der Musikwirtschaft bereits um-
desamt hat diese »Datenlücke« in seinem gerade       gedreht: Über die Streamingdienste verdienen
veröffentlichten Spartenbericht zu Film, Fernse-     Musiker kaum Geld – aber Live-Konzerte sind
hen und Hörfunk ebenfalls konstatiert. Ich bin       gefragt wie nie, die Eintrittspreise steigen.
sehr froh, dass das nun endlich auch von offiziel-       Die Filmwelt steckt noch mittendrin in die-
ler Stelle erkannt und benannt wurde. Denn un-       sen disruptiven Bewegungen, aber zeigt schon
geachtet der Kenntnisse aus der Forschung und        die ersten Parallelen. Es scheint wie nach der
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Einführung der Musik-CD: Damals hat auch nie-      Leinwände in Deutschland. Was heißt das wohl
mand geglaubt, dass sich die weitreichenden        am Ende des Tages: Eine weitere Ausdehnung
Konsequenzen einige Jahre später eins zu eins in   des Mainstream zulasten der Vielfalt des Kinos.
der Filmwirtschaft wiederholen. Offenen Auges      Dem zu begegnen, dazu müssen alle Kräfte zu-
haben wir dieser Entwicklung entgegengesehen.      sammenwirken, und das eigentlich bereits ge-
Und heute reden wir alle über Netflix und Ama-     stern.                                       c
zon, und schon stehen weitere Akteure vor der
Tür, die neuen Mega-Player aus Asien sind dabei
noch gar nicht berücksichtigt. Und dennoch ver-    Die EU-Studie Mapping of Collaboration Models among European

schließen viele der Kinos die Augen, als ob man    Film Festivals finden Sie hier:

diese Entwicklung aussitzen könnte.                http://tinyurl.com/y3gj2vfb
   Im vorigen Herbst wurde die Multiplex-Ket-
te Cinestar von einer britischen Gruppe über-      Der Spartenbericht Film, Fernsehen, Hörfunk des Statistischen

nommen, der bereits die Cinemaxx-Häuser ge-        Bundesamts:

hören. Zusammen sind das fast 740 der 4.849        http://tinyurl.com/yxzebro3

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442 | 14. Februar 2019                                                                        Hauptverband Cinephilie | 16

Nach kurzem schon waren die Themenwände voll. Auf seineer Gründungsveranstaltung sammelte der Hauptverband Cinephilie Vorstellungen,

wie die Kinokultur im Lande belebt werden kann.

Notstand der Filmkultur
Kino ist Kunst, kein Konsumgut! Mit einer klaren Ansage wurde am vorigen Wochenende der
Hauptverband Cinephilie gegründet.

Text Peter Hartig

Foto: Hauptverband Cinephilie
442 | 14. Februar 2019

Das vergangene Kinojahr, die Filmförderungs-
anstalt hatte es am Tag vor Eröffnung der Berli-
nale gemeldet, war nicht so toll. Fast 14 Prozent
weniger Eintrittskarten wurden verkauft, unter
den zehn erfolgreichsten Filmen war keine deut-
sche Produktion. Selbst Schweiger und Schweig-
höfer konnten mit ihren Komödien das Ergebnis
in diesem Jahr nicht retten: Klassentreffen 1.0
und 100 Dinge pendelten sich knapp über und
unter der 1-Million-Zuschauer-Marke ein – für
beide Darsteller kein überragendes Ergebnis.
Der gemeinsame Auftritt Hot Dogs interessierte
sogar nur halb so viele Zuschauer – gemessen an
den übliche Ergebnissen der beiden ein Flop.
   Doch an den beiden liegt es nicht. Im vorigen
März hatte das Lichter Filmfest in Frankfurt am
Main parallel zu einem Kongress eingeladen.
Thema war nichts weniger als die »Zukunft
Deutscher Film« (cinearte 420 und 421). Ange-
regt hatte den Kongress der Regisseur Edgar
Reitz, der lediglich ein Unbehagen zusammen-
fasste, das schon länger unter Filmemachern
schwelt: Es steht nicht gut um die Filmkultur im
Lande. Weil allerorts Kinokost bloß nach ver-
meintlichen Erfolgsrezepten angerührt werde,
statt neuen Ideen eine Chance zu geben. Kasse
statt Kunst.
   So knapp und einfach ist es freilich doch
nicht, deshalb hatte auch der Kongress das Ziel,
alle Perspektiven und Erfahrungen zu sammeln,
damit Praktiker und Theoretiker aus allen Teilen
der Branche Handlungsempfehlungen erarbei-
teten: die »Frankfurter Positionen zur Zukunft
des Deutschen Films«.
   Die waren seither Gesprächsthema auf etli-
chen Veranstaltungen wie dem Münchner Film-
fest, doch erst jetzt in Berlin nehmen sie Gestalt
an. Am ersten Wochenende der Berlinale lud der
»Hauptverband Cinephilie« zu seiner Grün-
dungssitzung im »Wolf Kino«.
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   »Wir rufen den Notstand der Filmkultur aus«,        Dienstleistung. Cinephilie ist die Liebe zu einem
meldeten die Initiatoren mit großer Dramatik           Kino, das sich zur Gesellschaft verhält und damit
und vermeintlich simpler Lösung: »Wir rufen auf        politisch ist.« Das machen die Initiatoren selbst
zur Cinephilie!« Hinter dem Aufruf stecken aber        vor: die Verleiher Grandfilm und Eksystent etwa,
keine blassen Filmnerds, die die Welt zu grobkör-      oder das junge »Wolf Kino«, das vor zwei Jahren
nigen Sozialdramen mit Überlänge zwingen wol-          mit einer Crowdfunding-Kampagne gestartet
len. Die fünf Frauen und neun Männer, die hier         wurde.
zur Rettung des Kinos riefen, sind Filmemacher,
Verleiher, Kinobetreiber, Kuratoren, Kritiker.         Damit stehen sie nicht alleine. Der Unmut sei
   Mit ihren Forderungen lehnen sie sich stark         schon seit Jahren auf Festivals zu spüren, sagt To-
an die »Frankfurter Positionen« an, die ja auch        bias Lindemann, Kinomacher aus Nürnberg und
in der Hoffnung formuliert wurden, dass sich           einer der Initiatoren. Er sieht die Kinokrise als
eine Bewegung formiere, die die Diskussion in          deutsches Phänomen: »In Deutschland zählen
Gang hält. An dieser Stelle schließt sich der Kreis.   zuerst die Zahlen.« Soll heißen: »Das deutsche
Mehr Filmbildung, das Kino als Ort der Filmkul-        Fördersystem protegiert überwiegend vorkon-
tur und ein anderes Fördersystem waren auch            fektionierte, monokulturelle Konsumware und
drei der »4 Thesen zur Erneuerung der Filmkul-         marginalisiert die Filmkultur« – so ist es im Auf-
tur«, die Reitz für den Frankfurter Kongresse for-     ruf zu lesen. Doch im Rest der Welt spielen diese
muliert hatte. Die vierte, das Fernsehen möge          leichten Komödien und Kinderbuchverfilmun-
sich vom Kinofilm »komplett zurückziehen«,             gen kaum eine Rolle. Vielleicht sei ja ein wichti-
taucht bei den Cinephilen nicht auf.                   geres Kriterium, ob ein Film auch andernorts in-
                                                       teressiert und nicht nur in Deutschland die Mul-
Nicht alles sind neue Erkenntnisse, manches gar        tiplexe füllt, sagt Lindemann.
ein Gemeinplatz wie »Das Diktat der Zahlen zer-           237 Menschen aus Filmtheorie und -praxis
stört die Qualität des Kinos.« Doch anderes stößt      haben den Aufruf bereits unterschrieben. Mit
auch überfällige Denkprozesse an: die Forde-           dem ersten Treffen wurde der Verein offiziell ge-
rung etwa nach einer »Neubewertung von Er-             gründet. Am 4. und 5. April geht es an die Arbeit.
folg« oder die Feststellung »Filmkultur braucht        Lindemann: »Wir wollen alle Themen und Spar-
Freiräume, nicht prekäre Zustände.« Das klingt         ten zusammenbringen und ein dauerhaftes
banal, widerspricht aber völlig den immer noch         Netzwerk bilden.«                                 c
herrschenden Vorstellungen, dass wahre Kunst
eben nur unter Qualen entstehen könne. Wie in
Frankfurt wird auch in Berlin das Kino als Herz
und Seele und Keimtelle aller Filmkultur gese-
hen, und das könne »nur als sozialer, diverser
und kreativer Ort überleben.«
   Das kann man als Nostalgie, Wunschdenken
oder sonstige Träumerei abtun, doch der Aufruf         Den vollständigen Aufruf zur Cinephilie und die Unterzeichner

bezieht eine klare Position: »Cinephilie versteht      finden Sie hier:

das Kino als Kunst – nicht als Konsumgut oder          http://tinyurl.com/y6fcvokl
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442 | 14. Februar 2019                                                                                  Fragebogen | 20

Was treibt die nächste Generation?
Die Umfrage von HFF München und cinearte auf dem Internationalen Festival der Filmhochschulen
München.

Yonathan Shehoah
Regie
Ma’aleh Filmschule, Jerusalem (Israel)

So habe ich mich ins Kino verliebt:
Ich liebe es, wenn die Schatten und Lichter mit-
einander verschmelzen. Ich habe mich nur
durchs Zusehen verliebt.

Mein Traumprojekt in drei Sätzen:
Jenseits der Sterne reisen.
Leben, neue Formen von Leben, neue Kulturen
kreieren.
Strukturiertes Chaos verstehen, kontrollieren,
kreieren und lernen, wie man mit ihm fertig wird.

Ein Monat, eine einsame Insel und nur ein
Video*. Welches?
Persona von Ingmar Bergman.

* Stromanschluß vorhanden | Fragebogen und Foto: Sophie Averkamp, Helena Herb, Katharina Rabl, Johanna Seggelke
442 | 14. Februar 2019                                                  Filmemachen | 21

Filmemachen
»Im Zweifel sparen die Sender am Programm und sehr gern am
 Dokumentarischen, das immer öfter in Randzeiten verschoben wird.
 Wir, die den Kernbereich des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags
 abdecken, tun das zu prekären Arbeitsbedingungen; gleichzeitig haben
 die Sender Filme über Ausbeutung und Mindestlohn im Programm.«

Katarina Schickling, Dokumentarfilmerin und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Regie,
am 12. Februar 2019 im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Foto: Dokfest München
442 | 14. Februar 2019                                                          Nachlese | 22

Mediengalerie
Unsere Auswahl von Artikeln und Sendungen zum Nachlesen im Netz:

TV-Dokus: »Das Risiko ist ausgelagert«
Die Regisseurin Katarina Schickling über journalistische Standards in Fernsehdokus und -reportagen
und die prekären Arbeitsbedingungen von Dokumentarfilmern.
http://tinyurl.com/yyo5vcpv

Arbeitsbedingungen: Leben im Bullshit
Mathilde Ramadier will keine Welt, die aus Coworking Spaces besteht. Die Freiheit der Start-ups ist
für sie eine neoliberale Lüge.
http://tinyurl.com/y42cel48

Kino: Die Kraft der sieben Elefanten
Der deutsche Regisseur David Wnendt durfte dieses Jahr mit seinem Film The Sunlit Night den be-
gehrtesten Premierenplatz beim Sundance Festival bespielen – eine kleine Entstehungsgeschichte.
http://tinyurl.com/y59twwwm

Filmgeschichte: Im Lubitschland
Nicola Lubitsch spricht über ihre Kindheitserinnerungen, den legendären »Lubitsch-Touch« und die
deutsche Bürokratie.
http://tinyurl.com/y3yeqy3h

Themis Vertrauensstelle: Schluss mit der Schweigekultur
Seit Oktober gibt es Themis, die Vertrauensstelle für MeToo-Fälle im Bereich Theater, Film und TV. Sie
hat viel zu tun.
http://tinyurl.com/yycbmdnf

Video: Fair Film Award
In Berlin wurden wieder die besten Ar-
beitsbedingungen von den Filmschaf-
fenden-Verbänden mit den »Fair Film
Awards Fiction« ausgezeichnet. Zur Er-
innerung und Einstimmung verweisen
wir auf die Impulsvorträge und Diskus-
sion vom Vorjahr:
http://tinyurl.com/ybocbydr

Foto: Screenshot
442 | 14. Februar 2019                                                                                      Scheibenparade | 23

Scheibenparade
Bekanntlich bietet die Blu-ray die bessere Sicht. Das glauben wir gerne und
stellen deshalb jede Woche ausgewählte Neuerscheinungen vor. Das Beste daran:
Sie können die Scheibe gewinnen. Dazu müssen Sie nur die Frage am Ende richtig
beantworten.

Der kleine Kreuzberger Drogendealer Atris (Samuel Schnei-
der) trifft bei einer Flucht vor der Polizei seinen einstigen
Schulfreund Frank (Jannis Niewöhner) wieder. Atris
will aufsteigen, Frank sitzt schon in einem dicken
Auto, also tun sie sich zusammen, um einen Falsch-
geld-Coup zu landen. Doch dieser Plan hat so seine
Tücken bei der Umsetzung, weshalb die beiden
bald gemeinsam vor der Polizei fliehen – und auf
die Diebin Marie (Ella Rumpf ) stoßen.
   Detlev Buck hatte mit der Bibi-und-Tina-Reihe
vier Teenager-Erfolgsfilme auf die Leinwand gebracht,
gefolgt von Wuff, einer Romantischen Komödie mit
Hund. Er kann aber auch anders und wendet sich nun wie-
der dem Krimi-Genre zu. Die Vorlage für die Adaption lieferte
Ferdinand von Schirach, bekannt für seine fiktionalisierten Strafge-
richtsfälle, in denen den Lesern ein gordisch verknotetes Dilemma vorgeführt wird. Für
die komödiantische Coolnes im Drehbuch sorgten die Mitautoren Cuneyt Kaya (Verpiss
Dich, Schneewittchen) und Constantin Lieb … Aber nochmal zurück zum Regisseur und
dem Genre: In seinem dritten Kinofilm hatte er sich ja selbst als resozialisierungswilli-
ger und gewaltbereiter Gefängnisinsasse inszeniert. Wer gab damals den Knacki an sei-
ner Seite?                                                                             c

Asphaltgorillas | Drama | Deutschland 2018 | Constantin | 103 Minuten | FSK 12

Schreiben Sie Ihre Antwort an info@cinearte.net und in die Betreffzeile Ihrer E-Mail »Scheibenparade 442«. Einsendeschluß

ist der 25. Februar 2019. Die Lösung verraten wir in der nächsten Ausgabe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wonach wir

in der vorigen Ausgabe an dieser Stelle gefragt hatten: Wien.

Foto: Constantin
442 | 14. Februar 2019                                               Kolumne: Das wahre Leben | 24

Cinématèque allemande
Es gibt eine Welt jenseits der Leinwände. Bilden wir sie ab! Diese Kolumne ist dem Dokumentar-
und Experimentalfilm gewidmet. Christoph Brandl, selbst Filmemacher, stellt aktuelle Filme,
Trends und Diskussionen vor.

Text Christoph Brandl

Es ist erschreckend, welch geringe Bedeutung historisches Filmwissen und Wissen über Entwick-
lungsströmungen dieser noch jungen Kunst bei Filmstudenten wie manchen -machern gleicherma-
ßen besitzt. Warum ist das so? Warum ist es nicht Pflicht, während des Filmstudiums fundierte Kennt-
nisse in Filmgeschichte nachzuweisen? Man stelle sich ein Fotografiestudium vor, bei dem nur die ak-
tuellen Trends unterrichtet werden. Oder ein Studium der Kunstgeschichte, in dem nichts mehr an
Geschichte vor der Pop Art gelehrt wird. Viele Filmstudenten erklären ihr Nichtwissen auch damit,
dass historische und klassische Filme nicht verfügbar seien – es sei oft schlicht unmöglich, diese alten
Filmen zu sehen, online oder offline.
   Zum Glück gibt es seit letztem Sonntag einen gelungenen Versuch, dieses Defizit zu beheben: Auf
einer Pressekonferenz während der diesjährigen Berlinale verkündeten La Cinémathèque des Réali-
Foto: Screenshot
442 | 14. Februar 2019                                              Kolumne: Das wahre Leben | 25

sateurs, die Deutsche Kinemathek und EYZ Me-       Klassiker der Filmgeschichte, fiktionaler wie do-
dia in Anwesenheit der Regisseure und Kurato-      kumentarischer Art.
ren Laurent Cantet, Cédric Klapisch, Wim Wen-         Aus dem Gespräch über die Schwierigkeiten,
ders und Christoph Hochhäusler den Launch der      die wichtigsten Werke der Filmgeschichte im
ersten deutschsprachigen VoD Plattform, die        Kino zu sehen und die Unterrepräsentation die-
sich den großen Filmklassikern des 20 Jahrhun-     ser Filme im Fernsehen, erwuchs der Traum,
derts widmet: lacinetek.de.                        eine solche Website zu schaffen. Bei dem Treffen
                                                   sprach Rocca über ein Projekt von UniversCiné,
LaCinetek wurde 2015 in Frankreich von Mitglie-    dessen Ziel die Schaffung eines Labels für die
dern der Société des Réalisateurs de Films (SRF)   großen Filmklassiker war. Trotz der perfekten Be-
ins Leben gerufen mit dem Ziel, Filmklassiker      herrschung der technischen Aspekte stellte sich
aus aller Welt einem breiten Publikum über eine    noch immer die Frage nach einer Redaktionslei-
Video-on-Demand-Plattform zugänglich zu ma-        tung für diesen Dienst: Wer würde die Filme aus-
chen. Zu marktüblichen Konditionen: 3,99 Euro      wählen?
für eine zweitägige Leihe in HD, 7,99 Euro für        Wenige Minuten später wurde aus dem Traum
den Erwerb eines Films. Zum Konzept der Web-       eine konkrete Idee: Eine VoD-Site, die dem Kino
site gehört, dass die Filme von Regisseurinnen     des 20. Jahrhunderts gewidmet ist – kuratiert von
und Regisseuren aus aller Welt ausgewählt und      Filmschaffenden aus der ganzen Welt. In den fol-
kommentiert werden, darunter Maren Ade, Leos       genden Wochen wurde das Projekt weiterentwik-
Carax, Costa-Gavras, Jean-Pierre Dardenne, Luc     kelt. Die drei Regisseure entwarfen ein redaktio-
Dardenne, Todd Haynes, Christoph Hochhäus-         nelles Konzept und suchten nach Filmschaffen-
ler, Aki Kaurismaki, Lodge Kerrigan, François      de, die Filme auswählen und UniversCiné stellte
Ozon, Park Chan-woo, Christian Petzold, Ira        die technische Organisation des Dienstes zur
Sachs, Céline Sciamma, Bertrand Tavernier, Joa-    Verfügung. Dank der engen Zusammenarbeit
chim Trier, Agnès Varda, Apichatpong Weeraset-     wurde der Traum Realität.
hakul und Wim Wenders. Bis heute haben mehr
als 64 von ihnen mehr als 1.500 Filme zusam-       Von Anfang an bestand der Wunsch, den Ver-
mengestellt, zahlreiche davon sind ausschließ-     band so weit wie möglich für andere Organisa-
lich über LaCinetek zugänglich.                    tionen und Filmschaffende zu öffnen. Arte, INA
   Die Cinetek wurde aus einem Traum von Fil-      (Institut National de l’Audiovisuel) und die Ciné-
memachern und Filmliebhabern geboren. Die-         mathèque de Toulouse traten bald dem Verband
ser Traum begann im Jahr 2013 auf einem Pariser    bei. Ihnen folgten Lobster Films, Gaumont, Stu-
Bürgersteig. Alain Rocca, Präsident von Univer-    dioCanal, La Cinémathèque Française sowie Oli-
sCiné (der ersten VoD-Plattform für Autorenfil-    vier Assayas und Bertrand Bonello unter eigenen
me), sprach bei einem Treffen in der SRF über      Namen und Michel Hazanavicius für die ARP –
Kino und Video on Demand. Drei der Anwesen-        und seit Sonntag eben auch die Deutsche Kine-
den waren die Regisseure Ferran, Klapisch und      mathek. Die Leitung von LaCinethek hat zurzeit
Cantet. Im Zentrum der Diskussion stand schnell    Pascale Ferran inne.                            ­c
der Mangel legaler Angebote im Internet für so-
genannte »Heritage«-Filme. Gemeint sind damit      www.lacinetek.de
442 | 14. Februar 2019                                              Ruhm & Ehre | 26

Wir gratulieren!
Crew-United-Member auf Festivals und bei Preisverleihungen in den vergangenen Wochen.

Foto: Deutscher Filmpreis
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Preisträger                        Preis | Festival               Kategorie                                 Ergebnis

#Female Pleasure
Isabel Meier                       Schweizer Filmpreis            Beste Montage                         nominiert

6Minuten66
Katja Feldmeier                    Int. Filmfestspiele Berlin     Perspektive Dt. Kino (Gastfilm)      nominiert

Alles ist gut
Aenne Schwarz                      Preis der deutschen Filmkritik Beste Darstellerin                   nominiert

Angelo
Anette Keiser                      Österreichischer Filmpreis     Bestes Maskenbild                    gewonnen
Andreas Sobotka                    Österreichischer Filmpreis     Bestes Szenenbild                    gewonnen

Aufbruch in die Freiheit
Isabel Kleefeld          Deutscher Fernsehpreis                   Bester Fernsehfilm                   gewonnen

Bad Banks
Christian Schwochow                Deutscher Fernsehpreis         Beste Regie                          gewonnen
Christian Schwochow                Deutscher Fernsehpreis         Beste Drama-Serie                    gewonnen

Carlotta’s Face
Valentin Riedl                     Bamberger Kurzfimtage          Best Animation & Experimental        gewonnen

Chris the Swiss
Marcel Vaid                        Schweizer Filmpreis            Beste Filmmusik                      nominiert

Cops
Laurence Rupp                      Österreichischer Filmpreis     Beste männliche Hauptrolle           nominiert
Anton Noori                        Österreichischer Filmpreis     Beste männliche Nebenrolle           gewonnen
Claus Benischke                    Österreichischer Filmpreis     Beste Tongestaltung                  gewonnen

Das Milan-Protokoll
Catrin Striebeck                   Preis der deutschen Filmkritik Beste Darstellerin                   nominiert

Das unmögliche Bild
Timm Kröger                        Preis der deutschen Filmkritik Beste Bildgestaltung                 nominiert
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Preisträger                        Preis | Festival              Kategorie                             Ergebnis

Der große Rudolph
Martina Müller                     Deutscher Fernsehpreis        Beste Ausstattung (Kostümbild)   gewonnen
Jana Karen                         Deutscher Fernsehpreis        Beste Ausstattung (Szenenbild)   gewonnen

Der Polizist und das Mädchen
Albrecht Schuch        Deutscher Fernsehpreis                    Bester Schauspieler              gewonnen

Der Unschuldige
Judith Hofmann                     Schweizer Filmpreis           Beste Darstellerin               nominiert
Gabriel Sandru                     Schweizer Filmpreis           Beste Kamera                     nominiert

Die besonderen Fähigkeiten des Herrn Mahler
Paul Philipp         Melbourne Shortfilm Fest                    Best Short Thriller              nominiert

Die defekte Katze
Susan Gordanshekan                 Snowdance Independent Film FestivalBeste Regie                 gewonnen

Die kleine Hexe
Michael Schaerer                   Preis der deutschen Filmkritik Bester Kinderfilm               nominiert

Ein Weg
Chris Miera                        Preis der deutschen Filmkritik Bestes Spielfilmdebüt           nominiert

Elternschule
Ralf Bücheler                      Preis der deutschen Filmkritik Bester Dokumentarfilm           nominiert

Er Sie Ich
Carlotta Kittel                    Preis der deutschen Filmkritik Bester Dokumentarfilm           nominiert

Familiye
Kubilay Sarikaya                   Preis der deutschen Filmkritik Bestes Spielfilmdebüt           nominiert

Fremde
Holger Jungnickel                  Golden Eagle – European Cinematography Awards
                                                               Best Cinematographer of the Year gewonnen

Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?
Maciej Sledziecki     Preis der deutschen Filmkritik Beste Musik                                  nominiert
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Preisträger                        Preis | Festival               Kategorie                            Ergebnis

Gladbeck
Albrecht Schuch        Deutscher Fernsehpreis                     Bester Schauspieler              gewonnen
Alexander Scheer       Deutscher Fernsehpreis                     Bester Mehrteiler                gewonnen
Sascha Alexander Geršak Deutscher Fernsehpreis                    Bester Mehrteiler                gewonnen
Kilian Riedhof         Deutscher Fernsehpreis                     Bester Mehrteiler                gewonnen

Kroymann
Maren Kroymann                     Deutscher Fernsehpreis         Beste Comedy                     gewonnen

Kruso
Albrecht Schuch                    Deutscher Fernsehpreis         Bester Schauspieler              gewonnen

Königin von Niendorf
Joya Thome                         Preis der deutschen Filmkritik Bester Kinderfilm                nominiert

Licht
Maria Dragus                       Preis der deutschen Filmkritik Beste Darstellerin               nominiert

Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe
Thomas W. Kiennast      Imago Int. Awards for Cinematography Television Drama                      nominiert

Murer – Anatomie eines Prozesses
Inge Maux              Österreichischer Filmpreis                 Beste weibliche Nebenrolle       gewonnen

Vitrum
Joscha Bongard                     Silk Road Int. Film Festival   Student Film Category            nominiert
Felix Schreiber                    Silk Road Int. Film Festival   Student Film                     nominiert
Felix Schreiber                    Berlin Independent Film Festival Official Selection             nominiert

Wackersdorf
Johannes Zeiler                    Preis der deutschen Filmkritik Bester Darsteller                nominiert

Zwei im falschen Film
Laura Tonke                        Preis der deutschen Filmkritik Beste Darstellerin               nominiert
Marc Hosemann                      Preis der deutschen Filmkritik Bester Darsteller                nominiert

Zwingli – Der Reformator
Sarah Sophia Meyer     Schweizer Filmpreis                        Beste Darstellerin               nominiert
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Drehmomente
01.02.2019–16.02.2019 | Artemisia 2019 | TV-Film | Deutschland | Regie: Savio Debernardis | Produktion:
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
https://www.crew-united.com/?mov=252394

01.02.2019–28.02.2019 | Geheimnisse des Mossad 2019 | Dokumehrteiler | Deutschland | Doku | Regie:
Ina Kessebohm | Produktion: Gebrüder Beetz | Auftragssender: ZDF Info
https://www.crew-united.com/?mov=250530

01.02.2019–31.03.2019 | Soko München 2019 | TV-Serie | Deutschland | Krimi | Regie: Holger Gimpel, Ka-
trin Schmidt | Produktion: Ufa Fiction | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=250608

04.02.2019–28.11.2019 | Bettys Diagnose 2019 | TV-Serie | Deutschland | Komödie | Regie: Britta Keils, Ju-
rij Neumann, Katrin Schmidt | Produktion: Network Movie | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=250817

04.02.2019–31.07.2019 | Homeland 2019 | TV-Serie | USA | Drama, Krimi | Regie: Lesli Linka Glatter | Pro-
duktion: Fox 21 [USA] | Auftragssender: Showtime [USA]
https://www.crew-united.com/?mov=252275

04.02.2019–20.12.2019 | Urban Genesis 2019 | Kinodokumentarfilm | Schweiz | Regie und Drehbuch:
Dodo Hunziker, Yared Zeleke | Produktion: DokLab [Schweiz], Evolution Film
https://www.crew-united.com/?mov=250784

05.02.2019–08.03.2019 | Tage des letzten Schnees 2019 | TV-Film | Deutschland | Regie: Lars-Gunnar
Lotz | Produktion: Network Movie | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=251654

05.02.2019–11.03.2019 | Tatort – Masken 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Krimi | Regie: Jan Bonny
| Drehbuch: Jan Bonny, Jan Eichberg | Produktion: SWR | Auftragssender: SWR
https://www.crew-united.com/?mov=252090

10.02.2019–24.02.2019 | Baxu and the Giants 2019 | Kurzspielfilm | Namibia | Regie: Florian Schott | Dreh-
buch: Florian Schott, Girley Jazama | Produktion: MaMoKoBo Video & Research [Namibia], Shot by Shot
Films
https://www.crew-united.com/?mov=250146
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10.02.2019–03.04.2019 | La Intempiere 2019 | Spielfilm | Argentinien, Deutschland | Regie: Juan Schnit-
mann | Drehbuch: Juan Schnitmann | Produktion: Wanka Cine [Argentinien], Cornelsen Films
https://www.crew-united.com/?mov=250495

11.02.2019–15.03.2019 | Ibrahim 2019 | Kinospielfilm | Frankreich | Regie: Samir Guesmi | Drehbuch: Ca-
mille Lugan, Samir Guesmi | Produktion: Why Not Productions [Frankreich]
https://www.crew-united.com/?mov=240552

11.02.2019–19.12.2019 | Soko Wismar 2019 | TV-Serie | Deutschland | Krimi | Regie: Sascha Thiel | Produk-
tion: Cinecentrum Berlin | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=251489

11.02.2019–15.03.2019 | Totgeschwiegen 2019 | TV-Film | Deutschland | Regie: Franziska Schlotterer | Dreh-
buch: Franziska Schlotterer, Gwendolyn Bellmann | Produktion: Studio-TV-Film | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=250733

11.02.2019–13.04.2019 | Tsokos – Zerbrochen 2019 | TV-Film (Reihe) | Regie: Hansjörg Thurn | Drehbuch:
Carl-Christian Demke, Hansjörg Thurn | Produktion: Ninety-Minute Film
https://www.crew-united.com/?mov=251695

11.02.2019–14.04.2019 | Tsokos – Zerschunden 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Thriller | Regie:
Hansjörg Thurn | Drehbuch: Carl-Christian Demke, Hansjörg Thurn | Produktion: Ninety-Minute Film
https://www.crew-united.com/?mov=251694

12.02.2019–12.03.2019 | Ein starkes Team – Abgetaucht (aka Seitenwechsel) 2019 | TV-Film (Reihe) |
Deutschland | Regie: Roland Suso Richter | Drehbuch: Jürgen Pomorin | Produktion: Ufa Fiction | Auf-
tragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=247768

12.02.2019–14.03.2019 | Minusgrade 2019 | TV-Film | Deutschland | Regie: Sabine Bernardi | Produktion:
Polyphon
https://www.crew-united.com/?mov=248290

13.02.2019–17.02.2019 | Elle 2019 | Kurzspielfilm | Deutschland | Film-Noir, Jugend, Mode | Regie: Aline
Wyrwich | Produktion: Aline Wyrwich Produktion, Fachhochschule Dortmund
https://www.crew-united.com/?mov=251171

Vermissen Sie etwas? Wir melden in jeder Ausgabe die aktuellen Drehstarts, geprüft und aus erster Hand. Falls Ihre Produktion in unserer

Übersicht trotzdem fehlen sollte, dann melden Sie sie doch einfach an unter:

www.crew-united.com
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Filmfestspiele
15.02–22.02 Mons [Belgien] »Festival International du Film d’Amour« …Wettbewerb: Langfilme (35
und 16mm) zum Thema Liebe, die in Belgien noch nicht gelaufen sind.
www.fifa-mons.be

20.02–03.03 Dublin [Irland] »Audi Dublin International Film Festival« ...Spiel- und Dokumentarfilme
ab 60 Minuten und Kurzfilme bis 30 Minuten.
www.diff.ie

24.02–03.03 Zagreb [Kroatien] »Zagreb Dox« …Internationales Dokumentarfilmfestival.
www.zagrebdox.net

28.02–06.03 Mexiko-Stadt [Mexiko] »Festival Internacional de Cine Universidad Nacional Autonoma
de Mexico« …Internationale Filme ab 45 Minuten mit Fertigstellung ab 2014.
www.ficunam.unam.mx

06.03–10.03 Tampere [Finnland] »International Short Film Festival« …Wettbewerb: Spiel-, Dokumen-
tar- und Animationsfilme bis 30 Minuten.
www.tamperefilmfestival.fi

01.03–10.03 Thessaloniki [Griechenland] »Thessaloniki Documentary Festival« …Dokumentarfilme.
Retrospektiven, Dok-Markt, Pitching-Forum.
www.filmfestival.gr

01.03–10.03 Brüssel [Belgien] »Anima – Festival du dessin animé et du film d’animation« …Interna-
tionaler Wettbewerb für kurze und lange Animationsfilme. Studenten- und Videoclip-Wettbewerbe.
www.animafestival.be

08.03–15.03 Lille [Frankreich] »Festival du Cinéma Européen de Lille« …Wettbewerb für Kurzilme bis
30 Minuten.
www.eurofilmfest-lille.com

08.03–15.03 Guadalajara, Jalisco [Mexiko] »Guadalajara International Film Festival« …Spiel-, Doku-
mentar- und Kurzfilme mit Bezug zu Lateinamerika.
www.ficg.mx
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11.03–16.03 Pamplona [Spanien] »Punto de Vista. Festival Internacional de Cine Documental de Na-
varra« …Wettbewerb für Dokumentarfilme.
www.puntodevistafestival.com

13.03–17.03 Saguenay [Kanada] »Regard sur le court métrage au Saguenay« …Kurzfilmfestival für in-
ternationale Kurzfilme bis 40 Minuten. Kurzfilmmarkt.
www.festivalregard.com

Anmeldeschluss

14.02 Huesca [Spanien] »Festival de Cine de Huesca« (06.06–11.06) …Internationaler und iberoame-
rikanischer Wettbewerb für Kurzfilme bis 30 Minuten, europäischer Wettbewerb für Dokumentarfil-
me bis 50 Minuten.
www.huesca-filmfestival.com

15.02 Hamburg »Internationales Hamburger Kurzfilmfestival« (04.06–10.06) …Internationaler und
»No-Budget«-Wettbewerb: Filme aller Genres bis 30 Minuten. Flotter Dreier: Wettbewerb für Kurzfil-
me bis 3 Minuten zu einem bestimmten Thema (2018: Skandal).
www.shortfilm.com

15.02 Kiew [Ukraine] »Kiev International Film Festival Molodist« (25.05–02.06) …Wettbewerb in drei
Kategorien: Hochschulfilme bis 45 Minuten, erste professionelle Kurzfilme bis 45 Minuten, erste pro-
fessionelle Spielfilme ab 60 Minuten. Alle Filme müssen nach dem 1. Januar 2018 fertiggestellt wor-
den sein.
www.molodist.com

15.02 Krakau [Polen] » Krakow Film Festival« (26.05–02.06) …Drei Wettbewerbssektionen: kurze Do-
kumentar-, Animations und Spielfilme bis 30 Minuten, Dokumentarfilme ab 30 Minuten, Musik-Do-
kumentarfilme ab 30 Minuten, polnische Dokumentar-, Animations- und Spielfilme.
www.kff.com.pl
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