Filmmuseum Oktober 2015 Kinoprogramm - Ausstellungen Projekte - DFF.FILM
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2 Information & Ticketreservierung ≥ Tel. 069 - 961 220 220 Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. KLASSIKER & RARITÄTEN DER GETEILTE HIMMEL Schaumainkai 41 ≥ Seite 37 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Sarah Hujer Texte: Natascha Gikas, Winfried Günther, Monika Haas, Sarah Hujer, Urs Spörri, Treppe 41 Vorführer/innen: Christian Appelt, Michael Besser, Pramila Chenchanna, Hans-Peter Marbach, Günther Volkmann Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts, sofern nicht anders verzeichnet. Titelmotiv: Aus dem Film O Menino e o Mundo (BR 2013)
3 INHALT Sonderausstellung Film und Games 4 Filmprogramm Archipelago in Motion: Filmland Indonesien 8 Jacques Tati 16 B3 – Biennale des bewegten Bildes 21 38. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS 26 Días de Cine 30 Asynchron: Dokumentarfilme zum Holocaust 34 Klassiker & Raritäten: Konrad Wolf 36 Junger Filmclub Treppe 41 39 Lecture & Film: Agnès Varda 40 Kinderkino 42 Specials Was tut sich: ICH UND KAMINSKI 44 Kino & Couch: LES DIABOLIQUES 45 Preisverleihung: Junge Lebenswelten 46 Service Programmübersicht 48 Eintrittspreise/Anfahrt 52 Rückblick und Vorschau 54 JACQUES TATI PLAY TIME ≥ Seite 18
4 AUSSTELLUNG: FILM UND GAMES Western, Fantasy, Film noir Genres in Film und Videospiel Kakteen, Postkutschen, Cowboy- Marston von seinem Leben als hüte: Viel ist nicht nötig, um einem Outlaw abwenden und mit seiner Leser, Filmrezipienten oder Gamer Frau und seinen Kindern ein friedli- klarzumachen, mit welchem Genre ches Leben auf einer Farm führen. er es gerade zu tun hat. In der Erst durch eine Erpressung wird er Kulturgeschichte haben sich über dazu bewegt, seine alten Verbin- die Jahrhunderte Genres entwickelt, dungen wieder aufzunehmen und die eine Orientierungshilfe bieten auf der Suche nach seinen ehema- und die, je mehr sie sich herausbil- ligen Kameraden durch die Wüste den und gegenseitig kommentieren, zu ziehen. Die Schneelandschaften, schon durch wenige Anspielun- durch die Marston bisweilen zieht, gen eine spezifische Atmosphäre finden eine Entsprechung in Andre- schaffen. Genres bieten eine as Prochaskas Alpen-Western DAS der produktivsten Schnittstellen FINSTERE TAL (AT/DE 2014). zwischen Filmen und Games und bilden daher einen der Schwerpunk- So manche Weiterentwicklung, te der aktuellen Sonderausstellung die sich innerhalb eines filmischen im Deutschen Filmmuseum. Genres vollzieht, spiegelt sich in der Videospielwelt. Gleichzeitig Im Film wurde der Western über bietet die interaktive Komponente die Jahre so weit getrieben, dass er der Videospiele die Möglichkeit, inzwischen nur noch als melancho- Genres innerhalb eines Spiels zu lischer Anti-Western glaubhaft er- verstärken, weiter zu entfalten und scheint. Auch die Ausgangssituation zu kommentieren: Das Freiheits- im Videospiel Red Dead Redemption gefühl, das ein durch die Prärie (Rockstar Games, 2010) erinnert reitender Cowboy verkörpert, wird eher an Spät-Western dieser Art, stärker spürbar, wenn man als wie etwa UNFORGIVEN (US 1992, Spieler aktiv die Richtung vorgeben R: Clint Eastwood): In Red Dead Re- kann. Der Gamer kann durch seine demption will sich Protagonist John Entscheidungen beeinflussen, ob
Die Ausstellung wird gefördert von: Stadt Frankfurt am Main, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Gamescom/BIU, Hessische Kulturstiftung, Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung Medienpartner: Frankfurter Allgemeine Zeitung, TV Spielfilm, Journal Frankfurt, Intro, Retro Gamer, Gamers Global sich eine Figur auf die Seite der Gerechten schlägt oder lieber als Outlaw durch die Lande zieht. Die vermeintliche Enge, in die Filme durch Genrekonventionen getrie- ben werden, wird auf diese Weise im Game geweitet. Überschneidungspunkte zwischen Filmen und Games finden sich natürlich auch in anderen Genres. Viele Fantasy-Spiele lehnen ihre Ästhetik an filmische Epen wie die LORD OF THE RINGS-Reihe an, L. A. Noire (Rockstar Games, 2011) trägt seine sowohl ästhetische als auch inhaltliche Anlehnung an den Film noir bereits im Namen. Nicht zuletzt verweisen einzelne Stan- dardsituationen wie Duelle oder Verfolgungsjagden auf unzählige filmische Vorbilder. Doch während James Bond im Film noch jede brenzlige Situation mit harmlosen Kratzern überstanden hat, ist ein Duell im Spiel nicht automatisch von Erfolg gekrönt. Entscheidend sind hier die Fähigkeiten des Spie- Limbo (Playdead Studios 2010), L. A. Noire, lers – und seine Entscheidung, das Prince of Persia: The Sands of Time (Ubisoft, Duell gewinnen zu wollen. 2003), Red Dead Redemption
6 AUSSTELLUNG Film und Games Pop Up Club – Film und Games After Work In Kooperation mit dem GIBSON Frankfurt Zu einem entspannten Feierabend in der Ausstellung Film und Games Film, Games, Entertainment lädt das Deutsche Filmmuseum und Clubbing: Gemeinsam mit während der Laufzeit der Ausstel- dem Gibson Club veranstaltet lung ein. Immer am zweiten Mitt- das Deutsche Filmmuseum im woch im Monat führen fachkundige Oktober eine Party-Nacht ganz Mitarbeiter durch die Film- und im Zeichen von Film und Games. Videospielwelt und erzählen Hinter- Auf dem Dancefloor im Foyer wird grundgeschichten zu den Expona- zu aktueller Housemusik getanzt, ten. Bei einem Glas Wein gibt es Cocktails vom Feinsten sorgen im Anschluss die Gelegenheit zum für Genuss und Erfrischung, und Austausch mit den anderen Teilneh- natürlich können die Partygäste mern und Museumsmitarbeitern. ihr Videospiel-Geschick unter Beweis stellen: Die Ausstellung Film und Games ist von 22 bis 24 Nächster Termin Uhr geöffnet. Mittwoch, 14. Oktober, 19 Uhr Termin Mit freundlicher Unterstützung von Freitag, 23. Oktober, 22 Uhr In Kooperation mit Tanzworkshop für Jugendliche Beim Museumsuferfest haben die Besucher des Filmmuseums ihre Lieblingsmoves aus Filmen und Games vor einer Kamera gezeigt. Auf Grundlage dieser Videos hat die Tanzlehrerin Janina Engelhard eine außergewöhnliche Choreo grafie geschaffen, die sie nun in einem Workshop zum Mittanzen anbietet. Wer Lust hat, den „Film und Games Dance“ zu erlernen und zwölf Jahre oder älter ist, kann sich ab sofort zum Workshop anmelden. Termin Dienstag, 27. Oktober, 10 bis 14 Uhr Teilnahmegebühr: 9 € Anmeldungen an Julia Stockbauer unter stockbauer@deutsches-filminstitut.de oder 069/ 961 220-569 In Zusammenarbeit mit der bewegungswerkstatt. Frankfurt
8 Gastland der Buchmesse: indonesien In Kooperation mit ARCHIPELAGO IN MOTION Das Filmland Indonesien ist hierzulande beinahe unbe- kannt. Nach einer ersten Blütezeit in den 1950er Jahren war die Produktion in den folgenden Jahrzehnten, be- dingt durch die politische und gesellschaftliche Situation, starken Schwankungen unterworfen. In den vergange- nen Jahren hat sich Indonesien vor allem mit der Pro- duktion von billig produzierten Horrorfilmen hervorgetan. Gleichzeitig bildete sich jedoch auch eine unabhängige Filmszene heraus, deren Werke das Kino des Deutschen Filmmuseums im Oktober zur Buchmesse vorstellt. LEWAT DJAM MALAM After the Curfew Indonesien 1954. R: Usmar Ismail D: A.N. Alcaff, Netty Herawaty, R.D. Ismail. 105 Min. DCP. OmU Nach Jahren des Kampfes gegen das niederländische Dienstag, 06.10. Regime in den 1940er Jahren kehrt einer der Rebellen 20:30 Uhr in seine Heimat zurück und findet eine andere Gesell- schaft vor als die, für die er zu kämpfen glaubte. Usmar Ismail, der als Vater des indonesischen Kinos gilt, hat ein visuell kraftvolles Drama geschaffen über verlorene Illusionen und die Wut nach einer Revolution, die ihre Ziele aus den Augen verlor.
9 TJOET NJA’ DHIEN Indonesien 1989. R: Eros Djarot. D: Piet Burnama, Christine Hakim, Rudy Wowor. 127 Min. DCP. OmeU Im Jahr 1896, auf dem Höhepunkt der Rebellion gegen Sonntag, 11.10. die niederländischen Kolonialherren, führt Tjoet Nja' 20:30 Uhr Dhien, Witwe eines der Rebellen, den Kampf weiter. Mit viel Charisma und Kraft überwindet sie die Hinder- nisse, die sich ihr in den Weg stellen, und motiviert ihre Weggefährten weiterzukämpfen. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Cut Nyak Dhien, die 1964 zur indonesischen Nationalheldin ernannt wurde. JAKARTA DISORDER Österreich /Indonesien 2013. R: Ascan Breuer In Kooperation mit Dokumentarfilm. 89 Min. DCP. OmU Zu Gast: Ascan Breuer Im Herzen der Megacity Jakarta sollen über Jahrzehn- Mittwoch, 14.10. te gewachsene Slumsiedlungen einem gigantischen 18:00 Uhr Wohnbauprojekt weichen. Für deren Bewohner wird die städtebauliche Entwicklung zur Existenzfrage. Der Dokumentarfilm begleitet zwei Frauen bei ihrem Kampf gegen die Bürokratie und zeigt das Erwachen einer sozialen Bewegung, die sich in den zahlreichen Slums Jakartas ausbreitet. JAKARTA DISORDER ist Teil einer Trilogie. Die beiden anderen Teile RIDING MY TIGER und PARADISE LATER sind am Montag, 12. Oktober, um 20 Uhr im Haus am Dom in Frankfurt zu sehen.
10 INDONESIEN SANG PENCERAH The Enlightener Indonesien 2010. R: Hanung Bramantyo. D: Lukman Sardi, Zaskia Adiya Mecca, Slamet Rahardjo. 123 Min. DCP. OmeU Zu Gast: Fauzan Rizal (Kamera), Fajar Nugros Vor dem Film: Lecture „Learning by experience: From film education to distribution“ SANG PENCERAH zeichnet das Leben von Mohammad Mittwoch, 14.10. Darwis nach, Sohn eines Imams in Yogyakarta, später 20:30 Uhr bekannt als Muhammad Dahlan. Er gilt als Begründer Filmbeginn: einer der größten und bedeutendsten muslimischen 21:00 Uhr Religionsgemeinschaften Indonesiens, der Muhamma- diyah. Hanung Bramantyos Drama wurde nach seiner Veröffentlichung von vielen religiösen Gruppen als zu liberal zurückgewiesen. Tabula Rasa Indonesien 2014. R: Adriyanto Dewo. D: Jimmy Kobogau, Dewi Irawan, Yagu A.W. Unru, Ozzul Ramdan. 105 Min. DCP. OmeU Zu Gast: Adriyanto Dewo Vor dem Film: Lecture „Portraying urban society trough film“ Hans, ein junger Mann aus Serui, träumt von einer Freitag, 16.10. Karriere als professioneller Fußballspieler in Jakarta. 17:30 Uhr Als er sich bei einem Unfall ein Bein verletzt, findet der Filmbeginn: Traum ein jähes Ende. Heimat- und mutlos streunt er in 18:00 Uhr den Straßen von Jakarta umher, bis ihn der Restaurant- besitzer Mak bewusstlos auffindet und mit nach Hause nimmt. Durch Kochen und Essen werden Leidenschaft und Lebenswillen in Hans wiedererweckt. Das mehrfach ausgezeichnete Familiendrama, das die traditionelle Minang-Küche und -Philosophie in den Fokus nimmt, ist herzerwärmend.
11 THE RAID – REDEMPTION Indonesien 2011. R: Gareth H. Evans D: Iko Uwais, Ray Sahetapy, Ananda George. 101 Min. Blu-ray. OmU In den Slums von Jakarta hält der Untergrundboss Tama Freitag, 16.10. ein Hochhaus besetzt, das vom Elite-Team des Polizisten 22:45 Uhr Rama gestürmt werden soll. Während Tama ein Kopfgeld auf die Polizisten aussetzt, versuchen Ramas Leute, Samstag, 24.10. die Kontrolle über das Gebäude zu erringen. Ein Indepen- 22:45 Uhr dent-Actionfilm mit mehr Körper- als Technikeinsatz. CAHAYA DARI TIMUR: BETA MALUKU Lights from the East: I Am Maluku Indonesien 2014. R: Angga Dwimas Sasongko. D: Abdurrahman Arif, Aufa Assgaf. 150 Min. DCP. OmeU Zu Gast: Eros Djarot (Regis- seur ≥ S. 9), Angga Dwimas Sasongko Vor dem Film: Lecture „Politics in Film“ Der Fußballtrainer der Jugendmannschaft von Maluku Samstag, 17.10. versucht, Jugendliche verschiedener Religionen durch 20:00 Uhr den Sport von Konflikten abzuhalten. Familiäre Probleme einerseits und die Möglichkeit, am National Champi- Filmbeginn: onship teilzunehmen, andererseits stellen den Trainer 20:30 Uhr vor die Herausforderung, das Fußball-Team gegen die Widerstände seiner Familie zusammenzuhalten. SEBELUM PAGI TERULANG KEMBALI Before the Morning After Indonesien 2014. R: Lasja Fauzia Susatyo D: Alex Komang. 102 Min. DCP. OmeU Zu Gast: Lasja Fauzia Susatyo Vor dem Film: Lecture „Filming raw and real content” Yan, ein Beamter, und seine Frau, die Philosophiepro- Sonntag, 18.10. fessorin Ratna, genießen ihr Leben als erfolgreiche 17:30 Uhr Mittelklasse-Familie, deren erwachsene Kinder ihre eigenen Wege gehen. Als einer der Söhne und der Filmbeginn: größenwahnsinnige Schwiegersohn in eine Korrupti- 18:00 Uhr onsaffäre verwickelt werden, wird die Familie von der sich auftürmenden Welle der Konsequenzen überrollt.
12 INDONESIEN PUISI TAK TERKUBURKAN The Poet Indonesien 1999. R: Garin Nugroho D: Ibrahim Kadir. 86 Min. DigiBeta. OmeU Während der gewaltsamen Machtübernahme durch Mittwoch, 21.10. 20:30 Uhr Präsident Suharto in Indonesien im Jahr 1965 wurde der Dichter Ibrahim Kadir inhaftiert. Unter dem Vorwurf, Kom- munist zu sein, wurde er unter grausamen Bedingungen festgehalten. Der Film basiert auf den Erinnerungen Ka- dirs an diese Zeit. Er spielt sich selbst, rezitiert Gedichte und stellt traumatische Szenen aus der Haft nach. Kurzfilmprogramm Indonesien 2000-2014. Gesamtlänge: 60 Min. DCP. OmeU Die Beiträge dieses Programms behandeln Themen, die Donnerstag, 22.10. 18:00 Uhr in Indonesien aktuell diskutiert werden, so etwa unter- schiedliche Auslegungen von Spiritualität, die Beziehung zwischen Eltern und Kindern sowie die Probleme mit Ju- gendkriminalität. Alle Filme stammen aus der Sammlung des indonesischen Kurzfilmfestivals „HelloFest“. Animationsfilmprogramm Indonesien. Gesamtlänge: 60 Min. DCP. OmeU In diesem Kurzfilmprogramm geht es nicht nur um Samstag, 24.10. 16:30 Uhr visuell ansprechende Animationen, die Filmemacher behandeln darüber hinaus gesellschaftlich relevante und nicht immer einfache Themen. Die visuellen Ausdrucks- formen reichen von Stop Motion bis zu digitalen 2D- und 3D-Verfahren.
13 LASKAR PELANGI Die Regenbogenkrieger Indonesien 2008. R: Riri Riza D: Cut Mini, Zulfani, Ferdian. 124 Min. DCP. OmeU Auf der Insel Belitong warten zu Beginn eines Schul- Samstag, 24.10. jahrs die beiden Lehrer Muslimah und Harfan nervös 20:30 Uhr auf ihre neuen Schüler – es müssen zehn sein, sonst wird die Schule geschlossen. Tatsächlich melden sich genau zehn Schüler an. Die meisten von ihnen sind Kinder armer Tagelöhner. Über fünf Jahre verfolgt der Film ihre Schicksale – und damit zugleich den Kampf Benachteiligter um das Recht, ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen. LASKAR PELANGI ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Andrea Hirata, der sei- ne Kindheitserinnerungen schildert und die Bildungssi- tuation der Region unter die Lupe nimmt. LOVELY MAN Indonesien 2011. R: Teddy Soeriaatmadja. D: Donny Damara, Raihaanun, Yayu A. W. Unru. 76 Min. DCP. OmeU LOVELY MAN spielt in nur einer Nacht in der indone- Sonntag, 25.10. sischen Hauptstadt: Die wohlbehütet aufgewachsene 20:30 Uhr 19-jährige Muslima Cahaya kommt aus ihrem Dorf nach Jakarta. Sie ist auf der Suche nach ihrem Vater, den sie seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen hat. Er verließ die Famlie, als Cahaya vier Jahre alt war. Als sie ihn endlich findet, erkennt sie den Mann, den sie in Erinnerung hat, nicht wieder – er ist nun ein „Ipuy“, ein Stricher, im Transgender-Rotlicht-Bezirk. Nach anfäng- licher Irritation kommen sich die beiden in den Straßen von Jakarta näher.
14 INDONESIEN BERBAGI SUAMI Love for Share Indonesien 2006. R. Nia Dinata. D: Jajang C. Noer, Shanty, Domenique Agisca Diyose. 127 Min. DCP. OmeU Nia Dinata verknüpft die Lebengeschichten dreier Mittwoch, 28.10. 20:30 Uhr Frauen, die jede auf ihre Weise versuchen, sich mit der Polygamie zu arrangieren: Die Ärztin Salma ist eine von drei Ehefrauen eines erfolgreichen Geschäftsmanns. Ob- wohl sie die Vielehe nicht billigt, bleibt sie bei ihm, ihres Sohns wegen. Siti, eine junge Frau aus Java, die unter falschen Versprechungen nach Jakarta gekommen ist, findet sich in einer Vielehe mit zwei weiteren Frauen und deren Kindern wieder. Als eine vierte Frau in die Familie kommen soll, flieht sie mit einer der Mitehefrauen. Ming, eine junge Kellnerin, die ihren Chef heiratet, akzeptiert ihre Rolle als unsichtbare Zweitehefrau unhinterfragt. JALANAN Streetside Indonesien 2013. R: Daniel Liv Dokumentarfilm. 108 Min. DCP. OmeU JALANAN ist die Geschichte der drei indonesischen Freitag, 30.10. Straßenmusiker Boni, Ho und Titi, die Daniel Liv über 18:00 Uhr einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet. Ihre selbst komponierte Musik liefert den Soundtrack zum Film. Aus teils prekären Verhältnissen stammend, beschäftigen sie sich mit der Suche nach Identität und Liebe in einer sich wandelnden Gesellschaft, geprägt von Globalisierung und Korruption. Der mit zahlreichen Preisen ausgezeich- nete Film ist zugleich ein Porträt über Jakarta und die dort wachsende und taumelnde Subkultur.
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16 JACQUES TATI Zu seinem 100. Geburtstag im November 2007 widmete Mit freundlicher Unterstützung der das Kino des Deutschen Filmmuseums dem unver- gesslichen französischen Regisseur und Schauspieler Jacques Tati eine Retrospektive. Damals liefen die Filme als 35mm-Kopien mit englischen Untertiteln. In den vergangenen Jahren wurden alle Filme Tatis sorgfältig restauriert und digitalisiert und können nun auch mit deutschen Untertiteln gezeigt werden. Grund genug, das Werk von Jacques Tati und seine unsterbliche Figur des Monsieur Hulot wieder einmal vorzustellen. Über einen Zeitraum von 25 Jahren – von 1949 bis 1974 – verwirklichte Jacques Tati fünf Spielfilme und einen Fernsehfilm. Die Drehbücher schrieb er stets selbst, führte Regie und spielte die Hauptrolle. Tatis Filme handeln davon, welche Probleme die zunehmende Technisierung des modernen Lebens den Menschen bereitet. Mit ihrem unverwechselbaren Stil, der von lose verknüpften Erzählelementen und klassischen Gags ge- prägt ist, waren Tatis Filme der Stummfilm-Ära verpflich- tet. Präzise plante Tati Geräuscheffekte und Kulissen, das Tempo der Handlung und den sparsamen Einsatz von Dialogen. In seiner schauspielerischen Darstellung orientierte er sich an Pantomime und Slapstick. Als Regisseur war Tati seiner Zeit weit voraus und beein- druckte durch seinen einfallsreichen Einsatz moderner filmtechnischer Mittel wie etwa innovativer Farbfilm- verfahren. Vor allem mit der von ihm entwickelten und verkörperten Figur des Monsieur Hulot eroberte sich Tati einen bedeutenden Platz in der Filmgeschichte: Hulot ist ein unermüdlicher Zivilisationskritiker und sehr eigen- williger Zeitgenosse. Sein letztes Projekt CONFUSION, eine Satire auf das Fernsehen, konnte Jacques Tati nicht mehr verwirklichen, er starb 1982 in Paris an den Folgen einer Lungenembolie.
17 JOUR DE FÊTE Tatis Schützenfest Frankreich 1949. R: Jacques Tati. D: Jacques Tati, Guy Decomble, Paul Frankeur. 86/77 Min. Blu-ray. OmU Vorfilm L’ÉCOLE DES FACTEURS Die Schule der Briefträger FR 1946 R: Jacques Tati 16 Min. OmU Jacques Tatis erster Spielfilm JOUR DE FÊTE, als Sonntag, 04.10. Farbfilm geplant, kam zunächst in einer schwarzweißen 20:30 Uhr Fassung ins Kino, da er in einem für die damaligen (schwarzweiße Kopierwerke nicht entwickelbaren Farbverfahren ge- Urfassung von 1949, dreht wurde. Erst von 1995 an konnte er in restaurierter 86 Min.) und rekonstruierter Farbfassung gezeigt werden. Tati er- Mittwoch, 07.10. zählt die Geschichte eines Briefträgers, der, angespornt 20:30 Uhr durch einen Film über die modernen Methoden der (restaurierte und US-amerikanischen Post, seine Arbeit optimieren will. rekonstruierte Im Kurzfilm L’ÉCOLE DES FACTEURS, einem Vorläufer Farbfassung von von JOUR DE FÊTE, ist bereits Tatis Stil zu erkennen. 1995, 77 Min.) LES VACANCES DE MONSIEUR HULOT Die Ferien des Monsieur Hulot Frankreich 1953. R: Jacques Tati. D: Jacques Tati, Nathalie Pascaud, Louis Perrault. 89 Min. Blu-ray. OmU. Restaurierte Fassung von 1978 Vorfilm FORZA BASTIA 1978 OU L’ÎLE EN FÊTE Forza Bastia 78 oder Festtag auf der Insel FR 2000 R: Jacques Tati, Sophie Tatischeff 28 Min. OmU Mit diesem Film erschuf Jacques Tati seine berühmteste Dienstag, 13.10. Figur: den liebenswerten Kauz Monsieur Hulot. In seinem 20:30 Uhr ersten Abenteuer fährt dieser in den Urlaub in einen fried- lichen Badeort in der Bretagne. Kaum hat er die Schwelle Donnerstag, 15.10. des Strandhotels überschritten, folgt eine Katastrophe der 17:45 Uhr anderen, und er bringt, ohne es zu wollen, den ganzen Ort durcheinander. Den Dokumentarfilm FORZA BASTIA stellte Tatis Tochter Sophie Tatischeff nach dem Tod ihres Vaters fertig. Er fängt den Freudentaumel ein, der in der korsischen Hafenstadt Bastia herrschte, als dort das Finale des UEFA-Cups stattfand.
18 JACQUES TATI MON ONCLE Mein Onkel Frankreich/Italien 1958. R: Jacques Tati. D: Jacques Tati, Jean-Pierre Zola, Adrienne Servantie. 116 Min. Blu-ray. OmU Vorfilm SOIGNE TON GAUCHE Achte auf deine Linke FR 1936 R: René Clément 13 Min. OmU Tatis erster Film, der als Farbfilm in die Kinos kam, MON Freitag 16.10. ONCLE, gewann einen Oscar als beste fremdsprachige 20:30 Uhr Produktion. Monsieur Hulot bewohnt darin ein beschei- Samstag 17.10. denes Appartement in einem alten Pariser Stadtviertel. 17:30 Uhr Seine mit einem reichen Industriellen verheiratete Schwester lebt in einer ultramodernen Villa, die mit den neuesten technischen Errungenschaften ausgestattet ist. Als Hulot gebeten wird, sich um seinen Neffen zu kümmern, scheitert er an der ihm fremden Welt bar menschlicher Wärme. In SOIGNE TON GAUCHE spielt Tati einen Bauern, der davon träumt, Boxer zu sein. PLAY TIME Tatis herrliche Zeiten Frankreich 1967. Jacques Tati. D: Barbara Dennek, Jacques Tati, Jacqueline Lecomte. 124 Min. Blu-ray. OmU Vorfilm COURS DU SOIR Abendschule FR 1967 R: Nicolas Ribowski 29 Min. OmU PLAY TIME war Tatis ehrgeizigstes und aufwändigstes Sonntag, 18.10. Projekt. Für die Dreharbeiten ließ er eine gigantische 20:15 Uhr Kulissenstadt aus Glas und Stahl errichten. Bei seinem Dienstag, 20.10. Erscheinen war der Film ein Flop, heute gilt er als Tatis 20:15 Uhr Meisterwerk. PLAY TIME zeigt einen Tag in einer imagi- nären Stadt der Zukunft. Darin kreuzen sich die Wege unzähliger Figuren, darunter auch Monsieur Hulot. Das Drehbuch zu COURS DU SOIR stammt ebenfalls von Jacques Tati, der auch die Hauptrolle spielt. In den Kulissen von PLAY TIME findet ein Abendkurs statt, in dem die verschiedenen Arten, eine Zigarette zu rau- chen oder auf ein Pferd zu steigen, unterrichtet werden.
19 TRAFIC Tati im Stoßverkehr Frankreich/Italien 1971. R: Jacques Tati. D: Jacques Tati, Maria Kim- berley, Marcel Fraval, Honoré. 98 Min. DCP. OmU Vorfilm GAI DIMANCHE Fröhlicher Sonntag FR 1935 R: Jacques Berr 22 Min. OmU TRAFIC war Tatis letzter Kinofilm, im Mittelpunkt steht Freitag, 23.10. ein weiteres Mal Monsieur Hulot: Als Designer eines 20:15 Uhr völlig neuartigen Camping-Mobils soll er seinen Proto- typ von Paris zum Autosalon nach Amsterdam über- Sonntag, 25.10. führen. Doch diverse Pannen säumen seinen Weg, und 18:00 Uhr er kommt erst nach Ende der Ausstellung ans Ziel. In seiner unnachahmlichen Art macht sich Tati in TRAFIC über den seinerzeit aufkommenden Autowahn lustig. In Tatis zweitem Kurzfilm GAI DIMANCHE kaufen zwei mittellose Herumtreiber einen Kleinbus und versuchen, Touristen zu prellen, die einen Ausflug machen wollen. PARADE Frankreich/Schweden 1974. R: Jacques Tati D: Jacques Tati, Karl Kossmayer, Pierre Bramma. 89 Min. Blu-ray. OmU Vorfilm ON DEMANDE UNE BRUTE Raufbold gesucht FR 1934 R: Charles Barrois 25 Min. OmU Der für das schwedische Fernsehen produzierte PARADE, Donnerstag, 29.10. eine fröhliche Hommage an das Varieté und Tatis eigene 18:00 Uhr Anfänge als Pantomime, war der letzte Film des Regis- seurs. Er kombiniert darin Aufnahmen vom Alltag einer schwedischen Zirkusgruppe und verschiedene Nummern von Zirkuskünstlern. Conférencier der Schau ist Jacques Tati selbst. Als Monsieur Loyal dirigiert er den Ablauf und gibt einige seiner berühmten Pantomimen zum Besten. In seinem ersten Kurzfilm ON DEMANDE UNE BRUTE träumt Tatis Protagonist davon, Schauspieler zu sein. Ohne nachzudenken nimmt er das erste Angebot an und findet sich zu seiner Verwunderung in einem Boxring wieder.
20 JACQUES TATI L’ILLUSIONNISTE Der Illusionist Frankreich 2010. R: Sylvain Chomet Animationsfilm. 80 Min. Blu-ray. OmU Nach einem Drehbuch von Jacques Tati, das dieser Ende Sonntag, 04.10. der 1950er Jahre geschrieben, aber nie verwirklicht 18:30 Uhr hat, schuf Sylvain Chomet einen Zeichentrickfilm. Er erzählt von einem alternden Varieté-Künstler, der auf der Suche nach Engagements durch Europa reist. In einem schottischen Pub lernt er das Zimmermädchen Alice kennen, das ihm und seinem bissigen Kaninchen nach Edinburgh folgt. In bezaubernd schönen Bildern und mit feinsinnigem Humor lässt Chomet in der Figur des Varieté-Künstlers noch einmal Jacques Tatis Monsieur Hulot auferstehen. L’ILLUSIONNISTE wurde 2010 mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Eine Publikation des Deutschen Filminstituts anlässlich des 90. Geburtstags von Hilmar Hoffmann. 464 Seiten, 240 Bilder. Ab sofort erhältlich im Buchhandel oder unter shop-filmmuseum.de
21 B3 – Biennale des bewegten Bildes Die zweite Ausgabe der „B3 – Biennale des bewegten Bildes“ findet von Mittwoch, 7., bis Sonntag, 11. Oktober, in Frankfurt und der Rhein-Main-Region statt. Ziel des Festivals ist es, eine breit angelegte Allianz für das bewegte Bild zu schaffen. Das Deutsche Filmmuseum beteiligt sich als Kooperationspartner an der B3 und bildet das „Games-Zentrum“ des Festivals. Weitere Veranstaltungen zur Medienkunst und zum Bewegtbild im wissenschaftlichen Kontext ergänzen das Programm im Filmmuseum. Mittwoch, 07.10. 09:30 Uhr · Kino Schülerveranstaltung: Berufe in Medien 13:30 Uhr · Kino SAM KLEMKE´S TIME MACHINE AU/US 2015. R: Matthew Bate. 90 Min. OF 15:30 Uhr · Kino Lecture: Dean O´Gorman Der neuseeländische Schauspieler, weltbekannt durch seine Rolle als Fili in den HOBBIT-Filmen, erzählt von seiner Arbeit am Filmset. 17:00 Uhr · Kino Wie wir sehen Künstlerische Kurzfilme aus der Kunsthochschule für Medien, Köln 17:00 Uhr Uhr · Seminarraum Lecture von Jasmina Kallay: „The Next Platform – Your Life!“ Donnerstag, 08.10. 11:00 Uhr · Seminarraum Workshop mit Igor Simic „Short Films, Video Games and Politics“ 16:00 Uhr · Seminarraum Lecture von Michael Nitsche: „Besonderheiten digitaler Räume in Spielen und Filmen“ 18:00 Uhr · Kino Wie wir sehen Künstlerische Kurzfilme aus der Kunsthochschule für Medien, Köln 20:00 Uhr · Kino TEKNOLUST (US/GB/DE 2002. R: Lynn Hershman Leeson) ≥ S. 24
22 B3 Freitag, 09.10. 09:30 Uhr · Kino Schülerveranstaltung: Berufe in Medien 11 Uhr · Seminarraum Panel u.a. mit Maximilian Schenk (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware) Thema: Film und Games 14:30 Uhr · Kino Filmprogramm: Berlinale Forum Expanded | Teil 1 15:30 Uhr · Seminarraum Sven Vößing im Gespräch mit Andreas Rauscher: „Pioniere des szenischen Erzählens im Videospiel – die Geschichte der spielbaren Filme bei Cinemaware“ 17:00 Uhr · Kino Masterclass mit Michael Lesslie Drehbuchautor von MACBETH und ASSASSIN´S CREED ≥ S. 23 18:00 Uhr · Kino Preview: MACBETH GB/FR/US 2015. R: J. Kurzel. OmU ≥ S. 23 20:00 Uhr · EG Film mit Lecture von Joe Lewandowski – ATARI: GAME OVER US 2015. R: Zak Penn. Dokumentarfilm. 66 Min. Digital. OF 20:30 Uhr · Kino Filmprogramm: Berlinale Forum Expanded | Teil 2 Samstag, 10.10. 13:30 Uhr · Kino Filmprogramm: Berlinale Forum Expanded | Teil 3 15:00 Uhr · Kino Lecture von Christopher Schmitz Christopher Schmitz ist Director of Production beim französischen Videospielentwickler "Quantic Dream". Das Studio führt auch Motion- Capture-Projekte für die Filmindustrie durch. 16:30 Uhr · Kino Screening Cult: Mike Reiss im Gespräch mit Andreas Rauscher über die Simpsons-Serie und das Simpsons-Game 18:00 Uhr · Kino FIRST PERSON PLURAL: THE ELECTRONIC DIARIES US 1995. R: Lynn Hershman Leeson. OF ≥ S. 24 20:30 Uhr · Kino Peter Kubelka präsentiert seine Filme ≥ S. 25 23:00 Uhr · Kino THE HOBBIT Der Hobbit: Eine unerwartete Reise NZ/GB/US 2012. R: Peter Jackson. D: Ian McKellen; Martin Freeman, Dean O'Gorman. 164 Min. DCP. OmU Sonntag, 11.10. 10:00-14:30 Uhr · Kino Tagung: Die Rettung des Filmerbes und die Fachwissenschaften 15:00 Uhr · Kino MY NAME IS EMILY IR 2015. R: Simon Fitzmaurice D: Evanna Lynch, Martin McCann. 100 Min. DCP. OF 18:00 Uhr · Kino GTFO US 2015. R: Shannon Sun-Higginson. Dokumentarfilm. 76 Min. DCP. OF. „96 Prozent der weiblichen Teenager spielen Games, und doch sind Frauen in der Videospielindustrie nur mit ungefähr zehn bis zwölf Prozent vertreten. Was in Gottes Namen geht da schief?“ Jessica Hammer (Assistant Professor, Carnegie Mellon Universität Pittsburgh) Zu Gast: Shannon Sun-Higginson
Screening Games 23 B3-Veranstaltungen zur Ausstellung Film und Games Lecture von Jasmina Kallay: „The Next Platform – Your Life!“ Dr. Jasmina Kallay ist Drehbuchautorin, Schriftstellerin Mittwoch, 07.10. und Transmedia-Gestalterin. 2012 schrieb sie Beat Girl, 17:00 Uhr einen Jugendroman, der als Spielfilm und TV-Serie ver- Seminarraum filmt wurde. In ihrem Vortrag beschäftigt sie sich mit dem Aufkommen der Virtual- und Augmented-Reality-Geräte und wie sich durch sie die Art, Geschichten zu erleben, verändert. Zudem untersucht sie die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Unterhaltungsindustrie. Lecture von Michael Nitsche: „Machinima Future“ Machinima bietet neue Möglichkeiten, zu spielen, Donnerstag, 08.10. Filme zu erstellen und Spiele zu analysieren. Was sind 16:00 Uhr die unverwechselbaren Qualitäten der Machinima als Seminarraum digitale Kunstform? Wie können wir sie fördern? Die- sen Fragen nimmt sich Dr. Michael Nitsche, Director of Graduate Studies for Digital Media am Georgia Institute of Technology, an. Sven VöSSing im Gespräch mit Andreas Rauscher: „Pioniere des szenischen Erzählens im Videospiel – die Geschichte der spielbaren Filme bei Cinemaware“ Seit seinem ersten Computer, dem C16, hat Sven Vöß- Freitag, 09.10. ing das Spielefieber gepackt und bis heute nicht mehr 16:00 Uhr losgelassen. Mit dem Amiga 500 kam dann das Spiel Seminarraum It Came from the Desert von Cinemaware ins Haus, welches bis heute eines seiner Lieblingsspiele ist. Mittlerweile steht er selbst als Produzent im Dienste des US-Spieleentwicklers. Lecture von Michael Lesslie Drehbuchautor der Filme MACBETH und ASSASSIN´S CREED Freitag, 09.10. (Erscheinungstermin voraussichtlich 2016. R: Justin Kurzel), 17:00 Uhr Kino der auf der gleichnamigen Videospielreihe basiert. Preview: MACBETH Großbritannien/Frankreich/USA 2015. R: Justin Kurzel D: Michael Fassbender, Marion Cotillard. 113 Min. DCP. OmU Basierend auf dem Theaterstück von William Shake- Freitag, 09.10. speare. Der Aufstieg des königlichen Heerführers 18:00 Uhr Macbeth zum König von Schottland, sein Wandel zum Kino Tyrannen und sein Fall wird in dieser neuen Verfilmung des Shakespeare-Dramas in gewaltigen Bildern erzählt. In Cannes wurde der verstörende Film frenetisch gefei- ert, und die B3 zeigt ihn in einer Preview in Anwesen- heit des Drehbuchautors Michael Lesslie.
24 B3 ATARI: GAME OVER USA 2015. R: Zak Penn Dokumentarfilm. 66 Min. Digital. OF Zu Gast: Joe Lewandowski Im Anschluss an den Film: Freitag, 09.10. Lecture von Joe Lewandowski: 20:00 Uhr „Behind the scenes – Atari: Game over” Foyer Joe Lewandowski war als Projektleiter an der Ausgra- bung der ET-Spiele von Atari in der Wüste New Mexicos beteiligt. Im Anschluss an den Film ATARI: GAME OVER, in dem die Ausgrabungsarbeiten dokumentiert werden, präsentiert Lewandowski exklusive Outtakes aus dem Film. Er bietet Einblicke in sein gesammeltes Wissen und begeistert mit bisher unbekannten Fotos und Fakten. I CYBORG. Eine Veranstaltung Lynn Hershman Leeson. Filme und artist’s talk der TEKNOLUST USA/Großbritannien/Deutschland 2002. R: Lynn Hershman Leeson D: Tilda Swinton, Karen Black. 79 Min. 35mm. OmU Zu Gast: Lynn Hershman Leeson Der Biogenetikerin Rosetta Stone ist es gelungen, Donnerstag, 08.10. drei Klone ihrer selbst zu schaffen. Die Cyber-Drillinge 20:00 Uhr benötigen jedoch zum Überleben die Zufuhr männlicher Einführung und Spermien, und so wird Ruby, die Femme Fatale unter Gespräch: den Klonen, von Zeit zu Zeit auf die nächtliche Piste Kathrin Brinkmann losgelassen ... Ein absurdes Science-Fiction-Drama (Redakteurin ZDF/ über Cyber-Identitäten, Geschlechtskonstruktionen und ARTE) sexuelle Selbstbestimmung im Zeitalter des Internets. FIRST PERSON PLURAL: THE ELECTRONIC DIARIES USA 1995. R: Lynn Hershman Leeson. 76 Min. DigiBeta. OF Zu Gast: Lynn 1984 begann Lynn Hershman mit ihren „elektroni- Hershman Leeson schen Tagebüchern“. Statt zu schreiben, sprach sie vor laufender Kamera und dokumentierte so mehr Samstag, 10.10. als zehn Jahre lang ihre Träume und Ängste. Ihr 18:00 Uhr persönliches Drama im wirklichen Leben findet eine Entsprechung in vielen Ereignissen, die in der Einführung und Gespräch: übrigen Welt geschehen. Kathrin Brinkmann
Weitere ausgewählte Veranstaltungen 25 zur B3 im Deutschen Filmmuseum PETER KUBELKA präsentiert seine Filme UNSERE AFRIKAREISE · ADEBAR · SCHWECHATER · ARNULF RAINER und spricht über DER FILMSTREIFEN ALS LEITFADEN eine auseinandersetzung mit dem materiellen film Zu Gast: Peter Kubelka Peter Kubelka, geboren 1934 in Wien, ist seit den Samstag, 10.10. 1950er Jahren eine herausragende Figur der internati- 20:30 Uhr onalen Filmavantgarde. Seine metrischen Filme waren Vorläufer der Bewegung des strukturellen Fims. Kubelka ist auch bekannt als nichtschreibender Theoretiker. Seine Weltanschauung ist geprägt von der Arbeit mit analogem Film und von der Speisenbereitung. Zu seiner Vita gehört die Mitbegründung des Österreichischen Filmmuseums und der Anthology Film Archives in New York sowie die Begründung der Klasse für Film und Kochen an der Städelschule in Frankfurt. Tagung: Die Rettung des Filmerbes und die Fachwissenschaften Neue Studiengänge an deutschen Hochschulen Sonntag, 11.10. Vorgestellt von der Initiative „Filmerbe-in-Gefahr“ 10:00-14:30 Uhr Begrüßung: Prof. Klaus Kreimeier, Initiative Filmerbe-in-Gefahr Einführung: Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft Prof. Barbara Flückiger, Universität Zürich: Verschwindet unsere Filmgeschichte? Jeanpaul Goergen, Initiative Filmerbe-in-Gefahr: Das Filmerbe in Zeiten der Digitalisierung Prof. Helmut Herbst, HfG Offenbach: Schöne neue Welt der Archive – eine Science Fiction Ausbildung Prof. Ulrich Rüdel: Die Ausbildung von Filmrestauratoren an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), Berlin Prof. Vinzenz Hediger: Der Studiengang „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“ an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut) Prof. Chris Wahl: Der Studiengang „Filmkulturerbe“ an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf Gespräch mit dem Publikum Mit: Prof. Barbara Flückiger, Jeanpaul Goergen, Prof. Vinzenz Hediger, Prof. Helmut Herbst, Prof. Ulrich Rüdel, Prof. Chris Wahl Moderation: Prof. Klaus Kreimeier
26 38. Internationales Kinderfilmfestival Andrea Kiss Le MuLot Menteur © Ambiances... asbl - Les médias associés - Kecskemetfilm Ltd. Fast 60 aktuelle Filme aus 25 Ländern präsentiert das Sonntag, 27.09. bis Sonntag, 04.10. 38. Internationale Kinderfilmfestival LUCAS von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober. Die Festivalfilme geben dem Publikum Einblicke in die Lebenswelten von Das vollständige Kindern in anderen Kulturen. Sie beleuchten deren All- Programm fin- tag, ihre Ziele und Wünsche, aber natürlich auch Hürden den Sie in der und Hindernisse. Die Kinderfilme werden in Originalspra- Festivalbroschü- che gezeigt und zum Teil im Kino per Live-Einsprache ins re und unter Deutsche übersetzt. Die LUCAS Kinderfilme werden von www.lucas- Schulkindern gemeinsam mit Filmprofis bewertet. Eine filmfestival.de weitere Jury aus 14- bis 16-Jährigen verleiht 2015 erneut den Sir Peter Ustinov Jugendfilmpreis und den Sir Peter Ustinov Newcomer Award. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums statt. TOISET TYTÖT Other Girls Finnland 2015. R: Esa Illi 83 Min. DCP. OmeU. Empfohlen ab 14 Jahren Mit Gast Die vier Freundinnen Jessica, Aino, Taru und Jenny Donnerstag, 01.10. machen ihre ersten wirklich schmerzhaften Erfahrungen: im Cinestar Metropolis Jessica verliebt sich in einen Jungen und verbringt eine 11:00 Uhr Woche mit ihm, die mit einem gebrochenen Herzen endet. Aino ist eine erstklassige Eishockeytorhüterin, Samstag, 03.10. doch ihr etwas molliges Aussehen belastet ihr Glück. 20:00 Uhr Taru erwartet ein Kind von ihrem Freund. Sind die beiden schon bereit, diese Verantwortung zu übernehmen? Die coole Jenny schließlich leidet unter ihrer Einsamkeit und steht vor einem vielleicht fatalen Schritt.
27 KURZFILMPROGRAMM 5 Gesamtlänge: 58 Min. OmeU, dt. Einsprache Empfohlen ab 10 Jahren Mit Gast Die Protagonisten dieses Programms nehmen ihr Leben Donnerstag, 01.10. zum ersten Mal selbst in die Hand: Elsa kümmert sich 14:00 Uhr um ihren kleinen Bruder, während die Mutter mehr und mehr aus dem Familienalltag verschwindet. Die Freund- schaft von Kent, Thomas und May wird auf eine Probe gestellt, als Kent beginnt, Grenzen zu überschreiten. Lukas versucht, über seinen Schatten zu springen. O MENINO NO ESPELHO The Boy in the Mirror Brasilien 2014. R: Guilherme Fiúza Zenha 75 Min. DCP. OmeU, dt. Einsprache. Empfohlen ab 8 Jahren Mit Gast Belo Horizonte in den 1930er-Jahren. Fernando hat den Donnerstag, 01.10. Kopf voller Ideen und Fantasien: Er will fliegen! Geister 16:00 Uhr jagen! Im Baumhaus wohnen! Eigentlich bräuchte er einen Doppelgänger, der für ihn zur Schule geht und nachmittags seinen Hausarrest absitzt. Und siehe da, ei- nes Tages macht sich sein Spiegelbild selbstständig. Es schlüpft in Fernandos Rolle, wann immer er es braucht. LABYRINTHUS Belgien 2014. R: Douglas Boswell. D: Spencer Bogaert, Emma Verlinden. 96 Min. DCP. OmeU. Empfohlen ab 10 Jahren Mit Gast Film und Games Special Frikke, ein begeisterter Gamer, wird in ein Spiel hinein- Donnerstag, 01.10. gezogen, in dem es um Leben und Tod geht. Er muss 18:00 Uhr drei Kinder durch ein Labyrinth führen. Aber: Die realen Körper der drei liegen in einem Krankenhaus im Koma. Frikke erkennt den Ernst der Lage und macht sich auf die Suche nach dem Erfinder des Spiels.
28 LUCAS DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT... Österreich 2012. R: Hüseyin Tabak. D: Abdulkadir Tuncer, Nazmi Kirik, Lale Yavas. 81 Min. DCP. OmU. Empfohlen ab 12 Jahren Veysel ist zwölf Jahre alt und lebt in Wien, wohin er mit Donnerstag, 01.10. seiner Familie aus der Türkei geflüchtet ist. Der Alltag zu 20:00 Uhr Hause ist geprägt vom erbitterten Streit seines älteren Bruders mit dem Vater. In der Schule hat Veysel wegen seiner schlechten Deutschkenntnisse Schwierigkeiten. Dann soll er als Hausaufgabe auch noch ein Gedicht aus- wendig lernen und vor der Klasse aufsagen. Allein seine heimliche Schwärmerei für Mitschülerin Ana motiviert ihn. Doch dann droht der Familie die Abschiebung. ME ROSVOLAT Vilja und die Räuber Finnland/Schweden/Deutschland 2015. R: Marjut Komulainen. 84 Min. DCP. OmeU, dt. Einsprache. Empfohlen ab 8 Jahren Freitag, 02.10. im Cinestar Metropolis 09:30 Uhr Samstag, 03.10. 11:00 Uhr Filmbeschreibung ≥ S. 40 REIHE FÜR MINIS 34 Min. o. D. Empfohlen ab 4 Jahren Freitag, 02.10. Internationale Animationsfilme für die jüngsten Film- 11:00 Uhr fans: Der kleine Vogel Pikkuli möchte musizieren, raubt seiner Familie mit seinen schiefen Tönen aber den Samstag, 03.10. letzten Nerv. Kišni fliegt mit seinem Zeppelin durch den 14:00 Uhr Himmel und wringt die Wolken aus. Hund und Katz lassen keine Gelegenheit aus, einander zu piesacken. Während eines Gewitters werden ihre Sprachen ver- tauscht – die Katze bellt und der Hund miaut.
29 SONG OF THE SEA Irland/Luxemburg/Belgien/Frankreich/Dänemark 2014. R: Tomm Moore Animation. 93 Min. Blu-ray. OF, dt. Einsprache. Empfohlen ab 7 Jahren Mit Gast Der kleine Ben vermisst seine Mutter. Was ihm von ihr Freitag, 02.10. bleibt, ist eine Schneckenmuschel, in der man das 14:00 Uhr Meeresrauschen hören kann. Als Bens Schwester der Muschel eine zauberhafte Melodie entlockt, eröffnet Samstag, 03.10. sich den Kindern eine magische Welt voller Elfen und 16:00 Uhr Meeresgötter. Ein Film voll von liebevoll gezeichneten Figuren und fantasievollen Details. ARMANS GEHEIMNIS Deutschland 2015. R: Alex Schmidt 13-teilige Fernsehserie. 310 Min. OF. Empfohlen ab 10 Jahren Mit Gästen Die 15-jährige Charlie wird nach Streitigkeiten mit ihrer Freitag, 02.10. Familie auf den Pferdehof „Liliental“ geschickt. Sie kann 16:00 Uhr mit dem Landleben nichts anfangen, entwickelt aber eine besondere Beziehung zu einem wilden schwarzen Gesonderter Hengst. Dann erkennt sie, dass sie in einer magischen Eintrittspreis: Welt gelandet ist. Sie und ihre Altersgenossen erwartet 7 Euro ein aufregendes Abenteuer. LEAVE TO REMAIN Großbritannien 2014. R: Bruce Goodison. D: Noof Ousellam, Masieh Zarrien, Toby Jones. 89 Min. DCP. OF. Empfohlen ab 14 Jahren Omar, Abdul und Zizidi verbindet ein ähnliches Schicksal: Samstag, 03.10. Gewalt und Krieg haben sie aus ihren Heimatländern 18:00 Uhr vertrieben. Nun warten sie in Großbritannien darauf, dass ihre Asylanträge genehmigt und damit ihre Hoffnungen auf eine Zukunft in Europa wahr werden. Von ihrem Eng- lischlehrer werden sie gefördert und unterstützt.
30 In Kooperation mit Días de Cine Herausragende aktuelle Filme aus Lateinamerika zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums in Kooperation mit Café Azul im Oktober und November bei den Lateiname- rikanischen Filmtagen. Die Días de Cine finden bereits zum dritten Mal statt. Die Filme erzählen sehr persönliche Geschichten, spiegeln aber gleichzeitig die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den unter- schiedlichen Ländern Lateinamerikas wider. Im Novem- ber ergänzen die Filme MATEO (CO/FR 2014, R: Maria Mit freundlicher Unterstüztung Gamboa) und PRINCESAS ROJAS (CR/VE 2013, R: Laura von Sapo Rey Astorga Carrera) das hier aufgeführte Programm. Freitag, 30.10. O Menino e o Mundo Der Junge und die Welt 14:30 Uhr Brasilien 2013. R: Alé Abreu Animationsfilm. 80 Min. DCP. o.D. Empfohlen ab 8 Jahren Sonntag, 01.11. 15:00 Uhr Filmbeschreibung ≥ S. 41 MARíA Y EL ARAÑA Maria and Spider Argentinien/Frankreich/Ecuador 2013. R: María Victoria Menis D: Florencia Salas, Diego Vegezzi. 98 Min. Blu-ray. OmeU Unterstützt durch Zu Gast: María Victoria Menis Die 13-jährige María lebt mit ihrer Großmutter in einem Freitag, 30.10. Elendsviertel von Buenos Aires. Sie ist gerade mit der 20:00 Uhr Grundschule fertig und hofft auf ein Stipendium, um weiter in die Schule gehen zu können. In der U-Bahn lernt sie einen Jungen kennen, der sein Geld als Jong- leur im Spiderman-Kostüm verdient. Die Freundschaft zwischen den beiden wird überschattet von finsteren Ereignissen, die sich bei María zu Hause abspielen.
31 EL ELEFANTE DESAPARECIDO The Vanished Elephant Peru 2014. R: Javier Fuentes-León. D: Salvador del Solar, Angie Cepeda, Andrés Parra. 80 Min. Blu-ray. OmeU Edo Celeste, ein peruanischer Krimi-Autor, ist davon Freitag 30.10. besessen, seine Verlobte Celia zu finden, die seit dem 22:45 Uhr Erdbeben in Paracas 2007 verschollen ist. Genau sieben Jahre nach dem Erdbeben taucht eine mysteriöse Frau auf und überreicht ihm ein Päckchen mit Fotos, die Hinweise auf die Geschichte von Celia geben könnten. Edo macht sich auf die Suche und reist aus Lima an die Strände von Paracas. Dabei verstrickt er sich immer mehr in ein gefährliches Spiel, und die Grenzen zwi- schen Realität und Fiktion verschwimmen zunehmend. AQUÍ ESTOY, AQUÍ NO Here I am, here I´m not Chile/Argentinien 2012. R: Elisa Eliash D: Juan Pablo Correa, María José Siebald. 96 Min. Blu-ray. OmeU Unterstützt durch Seit er seinen besten Freund bei einem Autounfall Samstag, 31.10. sterben sah, ist der Journalist Ramiro traumatisiert. Er 16:00 Uhr wird von einem mysteriösen Verleger angeheuert, um die Biographie von Ana Patricia Ahumada Jones, einer chilenischen Rock-Legende, zu schreiben. Während der Recherchen kommen sich Ramiro und Ana näher, bis Ana ebenfalls bei einem Autounfall ums Leben kommt. Ramiro ist verzweifelt, bis er Valentina kennenlernt, die genau wie Ana aussieht. Elisa Eliash ließ sich für ihren Film von Alfred Hitchcocks VERTIGO (US 1958) inspirieren.
32 Días de Cine EL AULA VACíA The Empty Classroom Argentinien/Brasilien/Kolumbien/El Salvador/Mexiko/Peru/USA/ Uruguay 2015. Regie: diverse. Künstlerische Leitung: Gael García Bernal. Dokumentarfilm. 111 Min. Blu-ray. OmeU Unter der künstlerischen Leitung von Schauspieler Gael Samstag, 31.10. 18:00 Uhr García Bernal durchleuchten elf preisgekrönte Regisseure in kurzen Dokumentarfilmen die Hintergründe der hohen Schulabbruch-Rate in Lateinamerika. Die Beiträge sind so vielfältig und komplex wie die Regionen, die sie abbilden. DISTANCIA Guatemala 2010. R: Sergio Ramírez D: Carlos Escalante, Saknicté Racancoj. 72 Min. Blu-ray. OmeU Zu Gast: Sergio Ramírez Vorfilm KARAI NORTE Man of the North Paraguay 2009 R: Marcelo Martinessi. 19 Min Die damals dreijährige Tochter von Tomás Choc wurde Samstag, 31.10. während des guatemaltekischen Bürgerkrieges entführt. 20:00 Uhr Um den Schmerz über die Trennung zu verarbeiten, schreibt Tomás seine Lebensgeschichte für seine Toch- ter in einem Heft nieder. Nach zwanzig Jahren erhält er die Möglichkeit, seine Tochter wiederzusehen. Langsam nähern sich die beiden einander an. Unterstützt durch CARMíN TROPICAL Tropical Carmin Mexiko 2014. R: Rigoberto Perezcano D: Luis Alberti, Juan Carlos Medellín. 80 Min. DCP. OmeU Vorfilm GUIDA Brasilien 2014 R: Rosana Urbes Animation. 12 Min. Die erfolgreiche Nachtclubsängerin Mabels, ursprüng- Samstag, 31.10. 22:30 Uhr lich als Mann geboren, kehrt in ihr Heimatdorf zurück, um den Mörder ihrer Freundin Daniela ausfindig zu machen. Da sie nur wenige Hinweise hat, versucht sie, tiefer in die Vergangenheit Danielas einzudringen, und muss erfahren, wie viele Parallelen zu ihrem eigenen Leben sich dort finden lassen.
33 LATINO 1982 SEIT AMERICA más cerca Reisebüro · Agencia de viajes ✆ (0) 69 920-09901 Geldtransfer · Transferencias ✆ (0) 69 20197 www.suedamerika-csi.de REISEBÜRO · GELDTRANSFER
34 ASYNCHRON Dokumentarfilme zum Holocaust aus der Sammlung des Arsenal Das „Arsenal – Institut für Film- und Videokunst“ in Berlin hat eine Auswahl von Dokumentar- und Experimentalfil- men zusammengestellt, die sich mit dem Holocaust, aber auch mit Themen wie Exil und Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Zehn der Filme werden innerhalb dieses Jahres digitalisiert oder in digitaler Kinofassung angekauft, um sie für kommende Generationen zugänglich zu machen. Das Kino des Deut- schen Filmmuseums zeigt im Oktober drei Dokumen- tarfilme aus diesem Projekt. Zwei von ihnen legen den Fokus auf die Nachfolgegeneration der Holocaust-Opfer. VOICES FROM THE ATTIC Stimmen vom Dachboden USA 1988. R: Debbie Goodstein Dokumentarfilm. 60 Min. DCP. OmU Zu Gast: Debbie Goodstein Die Filmemacherin Debbie Goodstein reiste mit fünf Mittwoch, 21.10. Cousinen und ihrer Tante nach Polen, um den Dachboden 18:00 Uhr in Augenschein zu nehmen, auf dem ihre Eltern sich mit anderen Angehörigen während des Zweiten Weltkrieges versteckt hielten. Diese zwei Jahre währende Hölle des Hungers und der Klaustrophobie hat auch bei den Nach- geborenen Spuren hinterlassen – als kollektives Trauma. Wie die jüngere Generation diese Angst bewältigt, zeigt der Film anhand ihrer Begegnungen mit Menschen, die ihre Familiengeschichte mitgeprägt haben. VOICES FROM THE ATTIC ist ein bewegendes Dokument.
35 DER LETZTE JUDE VON DROHOBYTSCH Österreich 2011. R: Paul Rosdy Dokumentarfilm. 94 Min. DCP. OmU Zu Gast: Liliane Herzlich, Tochter von Alfred Schreyer (angefragt) Ein Film über Alfred Schreyer, den letzten Vorkriegsjuden Samstag, 24.10. der westukrainischen Stadt Drohobytsch. In den 1930er 18:00 Uhr Jahren war Schreyer ein Schüler des polnischen Schrift- stellers und Malers Bruno Schulz. Den Zweiten Weltkrieg überlebte er in Zwangsarbeitslagern und im KZ, zuletzt in Deutschland. Nach dem Krieg kehrte er heim und wurde Sänger und Violinist im Kinofoyer-Orchester – eine bis 1963 bestehende, einzigartige Sowjet-Tradition in der Kinokulturgeschichte. Alfred Schreyer erzählt im Film von einem knappen Jahrhundert voller Tragik und Lebensmut in Drohobytsch. Er starb im April 2015. DARK LULLABIES Dunkle Wiegenlieder Kanada 1985. R: Irenen Lilienheim Angelico, Abbey Jack Neidik Recherche: Harald Lüders. Dokumentarfilm. 81 Min. DCP. OmU Zu Gast: Harald Lüders (angefragt) Die Eltern der Regisseurin Irene Lilienheim Angelico stammten aus Warschau. Sie wurden deportiert, dabei Mittwoch, 28.10. 18:00 Uhr voneinander getrennt und in unterschiedlichen Konzen- trationslagern interniert. Beide überlebten, nahezu alle ihrer Verwandten kamen ums Leben. Nach der Befrei- ung fanden sie einander wieder und emigrierten nach Nordamerika. Die Filmemacherin befragt in Kanada und Israel Kinder von Überlebenden: Welchen Einfluss hat die Verfolgungsgeschichte der Eltern auf das eigene Leben? DARK LULLABIES war einer der ersten Filme, der sich mit den Auswirkungen des Holocaust auf die Nachfolgegeneration auseinandersetzte.
36 KLASSIKER & RARITÄTEN Konrad Wolf Konrad Wolf, geboren 1925 als Sohn des Schriftstellers Friedrich Wolf, gestorben 1982, war der bedeutendste Filmregisseur der DDR. Große Teile seiner Jugend ver- brachte er in Moskau, wurde sowjetischer Staatsbürger und war 1945 als Teil der Roten Armee an der Invasion Berlins beteiligt. Wolf studierte an der Moskauer Film- hochschule und arbeitete als Regisseur für die DEFA. Von 1965 bis 1982 war er Präsident der Akademie der Künste der DDR. Am 20. Oktober würde Konrad Wolf seinen 90. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums vier seiner insgesamt 16 Filme. Die Filmhochschule in Babelsberg trägt heute Konrad Wolf zu Ehren seinen Namen. LISSY DDR 1957. R: Konrad Wolf D: Sonja Sutter, Horst Drinda, Hans-Peter Minetti. 89 Min. 35mm Konrad Wolfs dritter Film LISSY entstand nach dem Dienstag, 06.10. Roman Die Versuchung von F. C. Weiskopf. Lissy, die 18:00 Uhr Titelfigur, ist die Ehefrau eines kleinen Angestellten am Ende der Weimarer Republik. Als dieser während der Wirtschaftskrise entlassen wird, muss er als Vertreter arbeiten und wird anfällig für die Parolen der National- sozialisten: Er tritt in die SA ein und macht dort Karriere. Lissy strebt nach Wohlstand und wähnt sich an ihrem Ziel, bekommt angesichts der Machenschaften der Nazis aber moralische Zweifel. LISSY ist eine präzise, filmisch dicht gearbeitete Analyse des Kleinbürgertums und seines Verhaltens im Angesicht des Faschismus.
37 DER GETEILTE HIMMEL DDR 1964. R: Konrad Wolf D: Renate Blume, Eberhard Esche. 110 Min. 35mm Mit der Adaption von Christa Wolfs Roman Der geteilte Dienstag, 13.10. Himmel realisierte Konrad Wolf seinen wohl berühmtes- 18:00 Uhr ten Film. In einer Rückblende erinnert sich Rita nach ei- nem Nervenzusammenbruch an die vergangenen Jahre: Als junge Frau verliebt sie sich in den zehn Jahre älteren Chemiker Manfred, welcher sie ermutigt zu studieren. Sie zieht mit ihm zusammen und macht ein Betriebs- praktikum. Aber die skeptisch-bittere Grundhaltung Manfreds gefährdet ihre Liebe und er geht schließlich nach Westberlin. Der Film lädt in seiner Distanziertheit zur besonderen Reflexion über die Verhältnisse in der DDR ein. DER KLEINE PRINZ DDR 1966/72. R: Konrad Wolf D: Christel Bodenstein, Eberhard Esche. 74 Min. 35mm Ursprünglich für den Start des Farbfernsehens in der Dienstag, 20.10. DDR gedacht, entstand DER KLEINE PRINZ 1965/66 als 18.00 Uhr Produktion der DEFA im Auftrag des Deutschen Fern- sehfunks. Dieser versäumte es jedoch, die Rechte an der literarischen Vorlage von Antoine de Saint-Exupéry einzu- holen, sodass der Film bis 2014 nur zweimal öffentlich zu sehen war. Seit Anfang dieses Jahres sind die Rechte am Werk von Saint-Exupéry jedoch frei, und so kann dieses nachdenklich-charmante „Märchen für Erwachsene“ nun gezeigt werden. Wolf siedelt die Geschichte vom in der Wüste abgestürzten Piloten und dem kleinen Prinzen in einer betont künstlichen Kulissenwelt an.
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