NAMASTE INDIEN Dein Handbuch für eine gesunde Indien-Reise - Swisstraveltribe
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Deine gesunde und sichere Reiseroute INHALTSVERZEICHNIS Bald geht es los 5 Indien – Alles was du wissen musst 6 Impfungen – Der beste Schutz vor Erkrankungen 8 Vorgeschriebene Impfungen 10 Empfohlene Impfungen 11 Typhus, Cholera, Hepatitis A 12 Hepatitis B, Tollwut, Japanische Enzephalitis 14 Basisimpfungen 17
Krankheiten, gegen die es keine Impfungen gibt 18 Durch Stechmücken übertragene Krankheiten Malaria 20 Denguefieber, Chikungunyafieber 21 Das Zika-Fieber 22 Andere stechende oder beissende Insekten 23 Schutz vor Stichen und Bissen von Insekten 24 Sicherheit geht vor! Safety first Essen und trinken 26 Reisedurchfall 28 Desinfektion von Wasser, Sexuell übertragbare Krankheiten 30 Informationen zur Sicherheitslage im Reiseland 31 Weitere Reiseinformationen Medikamente, Reiseapotheke, Zusatzversicherung für Reisen 32 Gesund verreisen – Tipps und Infos Sonnenschutz und Sonnenbrand, Jetlag 34 Reisekrankheit, Reise-Thrombose, Höhenkrankheit 35 Links und Quellen 37
Bald geht es los. Das Ziel ist gewählt, und jetzt planst du deine Reise. Gut, dass du auch an deine Gesundheit denkst. Schliesslich willst du neue Dinge erleben – keine neuen Krankheiten. Du willst jeden Tag deines Urlaubes geniessen und nicht im Bett oder – noch schlimmer – in einer Klinik verbringen. In dieser Broschüre findest du alle wichtigen Informationen, die dir helfen, gut geschützt deinen Urlaub zu geniessen und gesund wieder nach Hause zu kommen. Was sind die Grundregeln für Reisen nach Indien und in andere exotische Länder? Welche Impfungen werden empfohlen? Welche sind vorgeschrieben? Und: Welche Krankheiten gibt es an deinem Zielort, die du vielleicht gar nicht bedenkst? Wusstest du zum Beispiel, dass mehrere Millionen Menschen pro Jahr an Typhus und Cholera erkranken?1 In dieser Broschüre findest du eine Übersicht der wichtigsten Gesundheits- und Hygieneregeln für eine Fernreise. So hast du nicht nur einen Impfpass, sondern eine Rundum-Übersicht, damit deine Reise ein voller Erfolg wird. Pura Vida! 5
INDIEN Wichtige Kontaktadressen: Internationale Helpline der EDA 24 Stunden erreichbar Telefon +41 800 24-7-365 oder +41 58 465 33 33 Telefax +41 58 462 78 66 Email helpline@eda.admin.ch Botschaften und Konsulate Konsularbezirk: Uttar Pradesh, Punjab, Orissa, Bihar, Arunachal Pradesh, Westbengalen, Sikkim, Nagaland, Manipur, Mizoram, Assam, Tripura, Jammu und Kashmir, Haryana, Delhi, Uttaranchal, Rajasthan, Himachal Pradesh, Jharkhand, Meghalaya und das Königreich Bhutan Telefonnummer: +91 11 4995 9500 Konsularbezirk: Andhra Pradesh, Karnataka, Kerala, Tamil Nadu, Puducherry, Andamanen und Nicobanen Telefonnummer: +91 80 4941 2000 Konsularbezirk: Chhattisgarh, Goa, Gujarat, Madhya Pradesh, Telangana, Maharashtra, Daman & Diu, Dadra & Nagar Haveli Telefonnummer: +91 22 2285 8161 Konsulat Chennai Telefonnummer +91 44 4207 4838 Konsulat Kolkata Telefonnummer +91 33 4019 0800 6
Eine Komplettübersicht aller Kontaktdaten findest du unter: SwissTravelTribe.ch/Reiselinks-India Die medizinische Versorgung in Bitte beachte, dass es für Indien ist je nach Region sehr Rettung und Bergung in Indien unterschiedlich. Je weiter du von keine kommerzielle Infrastruktur den grossen Metropolen entfernt gibt. Besonders in den bist, desto einfacher sind Kliniken Gebirgsregionen sind Bergungen oder Arztpraxen ausgestattet. Das nur durch das Militär möglich. bedeutet häufig auch einen deutlich Das bedeutet eine Vorlaufzeit von geringeren Hygienestandard und teilweise mehreren Tagen und in der Folge ein hohes Risiko für bedingt die Kostenübernahme eine Infektion. Wenn du ärztliche durch den Auftraggeber. Hilfe brauchst, versuche unbedingt in eine internationale Klinik in einer grossen Stadt zu kommen. Du findest dort nicht nur bessere hygienische Bedingungen vor, auch die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass das Personal Englisch oder sogar Deutsch spricht. Eine klare Verständigung ist die Basis für eine saubere Diagnose und eine gute Behandlung. Eine Liste von Ärzten und Kliniken findest du auf: SwissTravelTribe.ch/Impforte 7
Der beste Schutz vor Erkrankungen: IMPFUNGEN Inzwischen gibt es Impfstoffe für viele Erreger. Das macht das Reisen sicherer. Allerdings solltest du dich nicht nur auf die Impfungen verlassen. Wer sich Gefahren erst gar nicht aussetzt, reist am sichersten. Eine Übersicht, welche Impfungen für bestimmte Reiseziele empfohlen oder sogar obligatorisch sind, findest du unter www.safetravel.ch Lasse dich ausserdem von deinem Die genauen Hinweise, Hausarzt oder einem Spezialisten für welche Impfungen aus Reisemedizin beraten. Plane je nach den Basisimpfungen Reiseziel vier bis sechs Wochen vor zusätzlich zu den Abreise die notwendigen Impfungen vorgeschriebenen und ein. Viele Impfstoffe entfalten erst empfohlenen Impfungen bei einer zweiten oder dritten Gabe sinnvoll sind, findest du ihren vollen Schutz. auf Seite 18. Eine Liste der Ärzte findest du unter SwissTravelTribe.ch/Reiselinks-India 8
Lasse dich von deinem Hausarzt oder von einem Reisemediziner beraten, sobald du deine Reiseroute kennst. Plane mindestens vier bis sechs Wochen vor deiner Abreise für die Impfungen und für den eventuellen Malariaschutz ein. Vielleicht brauchst du auch eine Auffrischung deiner Basisimpfungen, weil z. B. deine Tetanus- oder Diphterieimpfung schon zu lange zurückliegt. Zeitplan für Impfungen Plane vor deiner Abreise Zeit für Impfungen ein, denn manche Impfungen müssen in mehreren Dosen verabreicht werden. manche Impfungen sind erst nach ein paar Tagen wirksam: So schützt die Impfung gegen Hepatitis A, Typhus oder gegen Meningokokken z. B. erst nach etwa 10 Tagen. manche Impfungen müssen spätestens 10 Tage vor Abreise abgeschlossen sein, so wie die Impfung gegen Gelbfieber. manche Impfungen müssen mit einem zeitlichen Abstand voneinander geimpft werden. Auch wenn du kurzfristig verreist – lasse dich ärztlich beraten, denn es gibt auch beschleunigte Impfschemata. 9
Vorgeschriebene Impfungen Indien verlangt bei der Einreise aus der Schweiz keinen Nachweis einer Gelbfieber-Impfung. Bei einem Zwischenaufenthalt innerhalb der letzten 6 Tage vor Einreise in einem Endemiegebiet wird bei Einreise eine gültige Gelbfieber-Impfbescheinigung verlangt. Ausgenommen sind Kinder unter 9 Monaten. Eine Übersicht der Endemiegebiete findest du unter safetravel.ch oder unter SwissTravelTribe.ch/Reiselinks-India Die Gelbfieberimpfung muss von einem Spezialarzt mit einer Bewilligung vom Bundesamt für Gesundheit erfolgen. Nur dann ist sie gemäss der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) gültig. Vorgeschriebene Impfungen müssen in den internationalen Impfausweis eingetragen werden. Erkundige dich nach Ärzten mit Bewilligung für Gelbfieberimpfung und Impfstellen für Reisende. Eine Übersicht findst du unter SwissTravelTribe.ch/Impforte 10
Empfohlene Impfungen Die empfohlenen Impfungen sind freiwillig und werden an die individuellen Gesundheitsrisiken des Reisenden angepasst. Lasse dich von deinem Hausarzt oder einem Spezialisten für Reisemedizin beraten. Plane mindestens vier bis sechs Wochen Vorlauf ein. 11
Wie kannst du dich schützen? Typhus2 Impfung (spätestens 14 Tage vor Reiseantritt und Start Erregertyp Bakterium (Salmonella der Malariaprophylaxe) enterica Serotyp Typhi) Sorgfältige Auswahl von Speisen Infektion verseuchte Lebensmittel und Getränken oder verschmutztes Trinkwasser Kein Leitungswasser Verbreitung weltweit Kein rohes Obst & Gemüse Schwerpunkt in Ländern mit niedrigen hygienischen Keine Lebensmittel von Standards Strassenverkäufern: “Kochen, sieden, schälen – oder vergessen!” Symptome anhaltend hohes Fieber Bauchschmerzen impfung auch Kopfschmerzen oral möglich Appetitlosigkeit Schwächegefühl Wichtig: Typhus kann unbehandelt eventuell Hautausschlag eine lebensbedrohliche Krankheit sein. Cholera3 Erregertyp Bakterium vibrio cholerae Wie kannst du dich schützen? Infektion verseuchte Lebensmittel Impfung (spätestens 14 Tage oder verschmutztes vor Reiseantritt und Start Trinkwasser der Malariaprophylaxe) Verbreitung Afrika Sorgfältige Auswahl von Speisen Asien und Getränken Lateinamerika Kein Leitungswasser Symptome Durchfall Erbrechen Keine Lebensmittel von Wadenkrämpfe Strassenverkäufern schneller Flüssigkeitsver- lust führt zu lebens- gefährlicher Dehydrierung Wichtig: Cholera kann unbehandelt und Schock eine lebensbedrohliche Krankheit sein. 12
Dein Arzt berät dich gerne vor der Reiseplanung über die Impfungen und Massnahmen in deinen gewählten Risikogebieten. Indien 46,000 Thailand 211,000 Die Seuchenschutzbehörde CDC Indonesien 47,000 empfiehlt, sich vor dem Bereisen von 183 Ländern oder Reisezielen gegen Typhus impfen zu lassen.b In allen Ländern, in denen Cholera als Epidemie gilt, besteht auch ein Typhus-Risikoa,b Cholera liegt in ca. 69 Ländern hauptsächlich in Afrika, Asien CHOLERA & TYPHUSa,b und der Karibik vor.a NUR TYPHUSb Anzahl Reisen der Schweizer Nahezu 1,5 Millionen Schweizer Mitbürger, welche zum Teil Mitbürger besuchen tropische die beliebtesten Risikozonen oder subtropische Reiseziele mit besucht haben (2014)c einem mässigen bis erheblichen Gefahrenpotenzial bezüglich In- fektionskrankheiten.d Literatur: a. Ali M, Nelson AR, Lopez AL, Sack DA. Updated global burden of cholera in endemic countries. PLoS Negl Trop Dis. 2015;9(6):e0003832. b. Travelers' health: destinations. Centers for Disease Control and Prevention website. http://wwwnc.cdc.gov/travel/destinations/list. Accessed February 3, 2017. c. World Tourism Organization. Data on outbound tourism (calculated on basis of arrivals in destination countries) dataset [Electronic]. Madrid, Spain: 2016. d. Bühler S, Rüegg R, Steffen R, Hatz C, Jaeger VK. A profile of travelers—An analysis from a large Swiss travel clinic. J Travel Med. 2014;21(5):324-331. 13
Hepatitis A4 Erregertyp Hepatitis A Virus Wie kannst du dich schützen? Infektion Schmierinfektion oder durch Impfung verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser Sorgfältige Auswahl von Speisen und Getränken Verbreitung Ländern mit ungünstigen hygienischen Standards Kein Leitungswasser Asien Afrika Kein rohes Obst & Gemüse Mittel- und Südamerika Keine Lebensmittel von Osteuropa Strassenverkäufern Symptome Plötzlich auftretendes Fieber Müdigkeit Appetitlosigkeit Übelkeit Verlauf: Hepatitis-A, eine Erbrechen Leberentzündung, ist oft harmlos, Bauchschmerzen kann sich aber über Wochen und Gelbfärbung der Haut und Monate hinziehen. Sie heilt von Augen (Gelbsucht) alleine, eine spezifische Behandlung gibt es nicht Hepatitis B5 Erregertyp Hepatitis B Wie kannst du dich schützen? Infektion Blut, Geschlechtsverkehr, Impfung Gebrauch von infektiösen Nadeln Lasse dich im Urlaubsland nicht tätowieren oder piercen Verbreitung Weltweit Schwerpunkte in Für den Fall, dass ein Arztbesuch Asien nötig sein sollte, bringe eigene Mittleren Osten Spritzen mit Afrika Verwende bei Sexualkontakten Teile Amerikas konsequent Kondome Symptome Meist ohne Symptome Bei akutem Verlauf: Gliederschmerzen Schmerzen im Oberbauch Verlauf: Hepatitis B kann zu Übelkeit ernsthaften Gesundheitsproblemen Erbrechen wie Leberkrebs oder Leberzirrhose Durchfall führen. 14
Wie kannst du dich schützen? Tollwut6 Impfung Erregertyp Virus (Rabiesvirus) Meide den direkten Kontakt mit wilden Tieren Infektion Biss- oder Kratzwunde durch infiziertes Tier 90 Prozent der Infektionen werden Kontakt mit Speichel durch Hundebisse verursacht. Verbreitung Fast weltweit Streichele keine Hunde. Achte speziell auf deine Kinder. Symptome Schmerzen und Empfin- dungsstörungen an der Verlauf: Tollwut wirkt auf das Biss- oder Kratzwunde zentrale Nervensystem und ist Kopfschmerzen immer tödlich, wenn die Krankheit Fieber ausgebrochen ist. Deshalb ist es Halluzinationen wichtig vorzubeugen. Wenn ein Aufregungszustände Tier, das möglicherweise an Tollwut Aerophobie erkrankt ist, dich gebissen, gekratzt oder abgeleckt hat, lasse sofort eine aktive oder passive Immunisierung durch den Arzt vornehmen. Die Immunisierung muss spätestens 24 Stunden nach der Infektion vorgenommen werden, je früher desto besser. 15 15
Japanische Enzephalitis7 Wie kannst du dich schützen? Erregertyp Virus (japanisches Enzephalitis Virus JEV) Impfung Infektion Mückenstich Mückenschutz. Trage helle, Das Infektionsrisiko weite Kleidung, die mit ist gering und variiert mückenabwehrenden Stoffen je nach Jahreszeit und behandelt ist. Schlafe - auch Land, nach Aktivitäten tagsüber - unter einem und Dauer der Reise Moskitonetz. Trage auf Verbreitung Süd- und Südost-Asien unbedeckte Hautstellen immer Indischer Subkontinent Repellentien auf. insbesondere Indien Verlauf: Die Erkrankung verläuft Symptome Fieber meistens mild und dauert Erbrechen normalerweise zwischen 5 und 15 Kopfschmerzen Tagen. In schweren Fällen kann es zu Muskelschmerzen einer Hirnhautentzündung kommen, die tödlich enden kann. 16
Basisimpfungen In der Schweiz gibt es keine vorgeschriebenen Impfungen, aber viele Impfempfehlungen, die auf einen optimalen Impfschutz der Bevölkerung abzielen – die Basisimpfungen. Diese Impfungen sind im „Schweizerischen Impfplan“8 enthalten. Hier ist eine Liste der Erkrankungen, gegen die du dich impfen lassen kannst. Diese ist als Ergänzung zu den Empfehlungen dieser Broschüre zu verstehen. Die Impfungen, die für eine Reise nach Indien empfohlen9, werden sind mit einem I gekennzeichnet: Diphtherie (I) Tetanus (I) Pertussis Haemophilus influenzae Typ B Poliomyelitis (I) Masern (I) Mumps (I) Röteln (I) Varizellen (VZV) Gürtelrose Humane Papillomaviren (HPV) Pneumokokken Influenza Rotaviren 17
Krankheiten, gegen die es keine Impfungen gibt Es gibt in vielen Ländern Krankheiten, gegen die es keine Impfung gibt. Indien ist ein sehr grosses Land, das von sehr einfachen bäuerlichen Lebensweisen bishin zu den Bedürfnissen einer ultrareichen Oberschicht alles bietet. In dem Land leben über 1,3 Milliarden Menschen. Das sind fast 17 Prozent der gesamten Weltbevölkerung. Viele Menschen in Indien leben in sehr einfachen Verhältnissen. Das bedingt häufig auch sehr niedrige Hygienestandards, was das Risiko für Erkrankungen erhöht. Sicher möchtest du auf deiner Reise nicht krank werden. Neben einer guten Reisevorbereitung durch einen Reisemediziner hilft dabei im Urlaubsland vor allem der gesunde Menschenverstand. Keime benötigen eine Möglichkeit, in den Körper zu gelangen. Die einfachsten Wege sind der Mund, die Nase und Verletzungen der Haut. So simpel es klingt: Wenn du darauf achtest, was du in den Mund nimmst, also isst und trinkst, hast du schon den ersten wichtigen Schritt gemacht. Wichtig hier auch: Der Mensch streift sich mehrmals pro Minute mit der Hand an die Nase und damit in die Nähe des Mundes. 18
Achte also darauf, wo deine Hände sind und was sie berühren, besonders bevor du sie zum Gesicht führst. Führe am besten eine kleine Flasche mit Desinfektionsgel (gibt es in der Drogerie) mit dir und reinige damit regelmässig deine Hände. Wenn du kleine Verletzungen an der Haut hast, decke sie mit einem Pflaster ab. Wechsle das Pflaster regelmässig und säubere die Wunde darunter täglich. Die indische Küche ist reich an Gewürzen und Zutaten, die ein europäischer Magen meist nicht gewöhnt ist. Beinahe jeder, der nach Indien reist, bekommt im Laufe seines Aufenthaltes Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall. Das ist nicht angenehm, aber okay. Achte darauf, viel Wasser, Softdrinks oder leicht gezuckerten Tee in kleinen Schlucken zu trinken. Alle Getränke sollten nicht eiskalt sein, sondern eher Zimmertemperatur haben. Sonst werden Magen und Darm zusätzlich gereizt. Sollten die Beschwerden länger als zwei Tage anhalten, Blut im Stuhl auftreten oder Fieber hinzukommen, solltest du unbedingt zu einem Arzt gehen. Je nachdem, wo du dich aufhältst, musst du für die Reise zum Arzt genügend Zeit einplanen. Reisen in Indien ist eine langwierige Angelegenheit. Denke daher auch an genügend Getränke und Proviant. Versuche mit einer vertrauenswürdigen Person zu reisen. Am besten jemand aus deiner Reisegruppe. Wenn du allein reist, in einer entlegenen Gegend bist und keinen Ansprechpartner findest, sind oftmals Kirchen oder Klöster gute Anlaufstellen. Meist sind die Mönche, Nonnen oder Priester sehr hilfsbereit. Mehr Tipps zum sicheren Reisen findest du im Kapitel „Safety first!“ ab SEITE 25. Safetravel.ch -> Med. Ratgeber -> Krankheiten und Behandlungen -> Durchfallerkrankungen 1 19
Durch Stechmücken übertragene Krankheiten Durch Stechmücken können ernste, sogar tödliche Krankheiten übertragen werden. Viele dieser Krankheiten können nicht durch Impfungen verhindert werden. Durch Vorsorge kannst du dich aber effektiv vor Mückenstichen schützen. Wie kannst du dich schützen? Malaria10 Es gibt keine Impfung gegen Malaria. Malaria ist eine potenziell tödliche, Wenn du in Malariagebiete reist, kannst du durch Mücken der Gattung Anopheles präventiv Medikamente einnehmen oder übertragene Tropenkrankheit. Die Medikamente für die Selbstbehandlung Symptome treten in der Regel nach im Notfall mitnehmen. Je nach 7 bis 30 Tagen, manchmal erst nach Reisegebiet werden unterschiedliche, bis zu einem Jahr auf. Hohes Fieber, verschreibungspflichtige Medikamente Schüttelfrost und grippeähnliche empfohlen. Lasse dich von einem Erkrankungen sind typische Symptome. Reisemediziner dazu beraten. Schütze Ohne Behandlung kann Malaria tödlich dich vor Mückenstichen, indem du unter enden. einem imprägnierten Moskitonetz schläfst. Trage langärmlige, eher helle Kleidung und Wenn du während oder nach einer Reise Socken und verwende Mückenspray. in einem Malariagebiet Fieber bekommst, könnte eventuell Malaria die Ursache sein. Konsultiere sofort einen Arzt, da es sich dann um einen Notfall handelt. Wird die Diagnose frühzeitig gestellt und die Krankheit mit Medikamenten behandelt, kann das Dein Leben retten. Die Malaria ist weltweit eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten. Sie ist verbreitet in Afrika, Asien, Zentral- und Südamerika sowie auf Inseln im Pazifik. 20
Denguefieber11 Dengue-Fieber ist die häufigste, durch Stechmücken übertragene, virale Krankheit. Es wird durch Aedes-Stechmücken sowie durch die Tigermücke übertragen. Verbreitet ist das Virus in tropischen und subtropischen Regionen Zentral- und Südamerikas, Südasiens sowie Afrikas. Hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- Wie kannst du dich schützen? und Gelenkschmerzen sowie eine rötliche Färbung der Haut sind typische Für Reisende stehen kein Impfstoff Symptome der Krankheit. Meistens heilt oder eine medizinische Prophylaxe die Krankheit von selbst. Selten kommt gegen diese Erkrankung zur es zu Blutungen. Jedoch gibt es auch Verfügung. Es ist wichtig, sich bei einer ernsthaftere Krankheitsverläufe wie das Reise in die betroffenen Regionen Hämorrhagisches Denguefieber. sorgfältig vor Mücken zu schützen. Chikungunyafieber12 Das Chikungunyafieber ist eine durch das Chikungunya-Virus ausgelöste Krankheit, die Fieber, Gliederschmerzen und Hautausschläge verursacht und mit langanhaltender Müdigkeit und Gelenkschmerzen einhergehen kann. Die Stechmücke der Gattung Aedes, die das Chikungunyafieber überträgt, lebt oft in städtischen Gebieten und sticht vorwiegend tagsüber. Man kann sowohl drinnen als auch draussen von ihr Wie kannst du dich schützen? gestochen werden. Gegen das Chikungunyafieber kann man nicht medizinisch vorsorgen. Deshalb Im östlichen und südlichen Afrika, auf ist ein guter Mückenschutz besonders dem indischen Subkontinent sowie wichtig. Trage körperbedeckende in Südostasien, im Indischen Ozean, Kleidung (lange Ärmel, lange in der Karibik, im karibikküsten- Hosen) und halte dich an Orten mit nahen Mittelamerika und im Norden Fliegengittern an Türen und Fenstern Südamerikas ist die Krankheit verbreitet. oder mit Klimaanlagen auf. 21
Das Zika-Fieber13 Das Zika-Fieber wird durch Viren verursacht, die hauptsächlich durch Stechmücken (Aedes) übertragen werden. Die Krankheit verläuft in der Regel mild und dauert einige Tage bis zu einer Woche. Symptome sind Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen sowie eine Entzündung der Augenbindehaut. Die Krankheit kommt in Afrika, Südostasien und Amerika vor. Da die Stechmücke, die Zika überträgt, auf der ganzen Welt vorkommt, ist es wahrscheinlich, dass sich das Zika-Fieber in vielen Ländern ausbreitet. Die Infektion mit normalerweise mildem Verlauf kann gelegentlich schwere neurologische Komplikationen verursachen. Eine Infektion der Mutter mit dem Zika-Virus während der Schwangerschaft kann zu Mikrozephalie bei Neugeborenen und zu Geburtsschäden führen. Wie kannst du dich schützen? Es gibt keine Impfung oder Medizin gegen Zika. Schütze dich vor Mückenstichen! 22
Andere stechende oder beissende Insekten Stechmücken sind nicht die einzigen Insekten, die Krankheiten übertragen können. Informiere dich vor Antritt deiner Reise, welche Insekten auf deiner Reiseroute vorkommen könnten. Zecken Sandmücke Kriebelmücke Flöhe Laufmilben Nimm Dein eigenes insektenabweisendes Mittel mit auf die Reise. Produkte aus anderen Ländern könnten Pestizide enthalten. Je nach Wirkstoff und Wirksamkeit können synthetische Repellentien Insekten erfolgreich abwehren. 1. DEET Mit Textiliensprays kann man sich 2. Icaridin zusätzlich schützen, indem man die 3. PMD/Citriodiol Kleidung, das Moskitonetz sowie z. B. die Campingausrüstung damit einsprüht. 4. IR3535 23
Schutz vor Stichen und Bissen von Insekten Es gibt Impfstoffe und Arzneimittel gegen bestimmte, durch Mücken übertragene Krankheiten (z. B. Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Malaria). Bei vielen Krankheiten, die durch Insekten übertragen werden, kann man sich nicht vor Beginn der Reise schützen. Reise nicht in Gebiete, in denen aktuell eine der Erkrankungen ausgebrochen ist. Hilfreiche Webseiten sind z. B.: www.safetravel.ch www.ecdc.europa.eu/en/ www.who.int/emergencies/diseases/en/ Wie kannst du dich schützen? Der beste Schutz vor der Ansteckung ist der Schutz vor Mückenstichen. Trage helle, weite Kleidung, die mit mückenabwehrenden Stoffen behandelt ist. Schlafe - auch tagsüber - unter einem Moskitonetz. Trage auf unbedeckte Haustellen immer Repellentien auf. Die Mücke, die Malaria überträgt, ist normalerweise in der Dämmerung oder abends aktiv. Halte dich in der Dämmerung und nachts in Räumen auf, in denen du vor Mücken geschützt bist (z. B. in klimatisierten Räumen, denn Mücken fliegen nicht vom Warmen ins Kalte) Trage beim Aufenthalt im Freien in Malariagebieten abends und nachts weitgehend körperbedeckende Kleidung (lange Ärmel, lange Hosen). Verwende insektenabwehrende Mittel an unbedeckten Hautstellen, Wirkungsdauer ca. 2-4 Stunden. Im Wohnbereich kannst du folgende insektenabtötende Mittel verwenden: Aerosole, Verdampfer, Kerzen, Räucherspiralen Schlafe unter einem imprägnierten Moskitonetz (vor allem in Hochrisikogebieten) 24
SICHERHEIT SAFETY FIRST GEHT VOR
BOIL IT Essen und Trinken COOK IT “Kochen, sieden, schälen – oder vergessen!” Das ist die Grundregel für Nahrungsmittel PEEL IT und Getränke auf Fernreisen. Achte darauf, nur abgekochtes, gefiltertes oder OR chemisch behandeltes Wasser zu verwenden FORGET IT (auch zum Zähneputzen). Bei Wasser aus Flaschen darf das Siegel nicht gebrochen sein. du merkst das am leichten Widerstand und dem leisen Knacken beim ersten Öffnen. Iss nur durchgekochte Speisen, schäle Obst am besten selbst und sei besonders vorsichtig bei Eiswürfeln und Speiseeis. Das gilt auch, wenn du Obst oder Gemüse auf Märkten, an Ständen oder in Supermärkten kaufst. Häufig werden die Früchte mit Leitungswasser besprüht, um sie frisch zu halten und ansprechend zu präsentieren. Wasche Obst und Gemüse gründlich. Im Restaurant sollten, wenn möglich, heisse Getränke bestellt werden. Wenn du im Restaurant kalte Getränke bestellst, achte darauf, dass sie in Flaschen serviert werden, die am Tisch geöffnet werden. 26
Hier findest du einige Tipps, was du ohne Bedenken essen und trinken kannst und was du lieber meiden solltest. EMPFOHLEN RISKANT Essen Essen • Gekochtes und heiss • Essen, das bei Raumtemperatur serviertes Essen serviert wird • Essen aus verschlossenen Packungen • Street food • Hartgekochte Eier • Rohe oder weichgekochte Eier • Obst und Gemüse, das du in • Fleisch oder Fisch, roh oder sauberem Wasser gewaschen und halbgegart selbst geschält hast • Ungewaschenes oder ungeschältes • Pasteurisierte Milchprodukte Obst und Gemüse • Würzmittel (z. B. Salsa) Trinken Trinken • Wasser, Soda oder Sportgetränke, • Leitungswasser die in Flaschen abgefüllt werden, • Brunnenwasser und verschlossen sind (kohlensäurehaltig ist sicherer) • Eis, das aus Leitungs- oder Brunnenwasser hergestellt wurde • Wasser, das desinfiziert wurde (gekocht, gefiltert, behandelt) • Getränke, die mit Leitungswasser oder Brunnenwasser gemischt werden • Eis, das aus verschlossenen Wasserflaschen oder aus • Nicht pasteurisierte Milch desinfiziertem Wasser hergestellt wurde • Heisser Kaffee oder Tee • Pasteurisierte Milch • Flaschenbier, da es fermentiert ist 27
Reisedurchfall Durchfall ist eine der häufigsten Reisekrankheiten. 30 bis 70 Prozent der Reisenden erkrankt daran, je nach Reiseziel und Saison. Was ist Reisedurchfall? Reisedurchfall wird durch Bakterien, Viren oder Parasiten verursacht und kann ein paar Tage bis Wochen oder Monate andauern. Bakterien sind die häufigste Ursache von Reisedurchfall. Der Durchfall beginnt in der Regel plötzlich, mit milden Krämpfen oder dringender weicher Stuhlentleerung. Zeichen einer ernsthaften Infektion sind meistens starke Bauchschmerzen, Fieber, Erbrechen und Blut im Stuhl. BEHANDLUNG URSACHEN Trinke jeden Tag 8 bis 10 Gläser Oft sind unzureichende klare Flüssigkeit (Wasser oder orale hygienische Verhältnisse Rehydratationsmittel, in Apotheken die Ursache für erhältlich als Pulver od. Tabletten). Reisedurchfall. Meistens erkrankt man durch Trinke nach jedem dünnflüssigen Stuhlgang verunreinigtes Trinkwasser einen Becher Flüssigkeit oder Nahrungsmittel. Iss alle paar Stunden eine kleinere Vermeide ungeschältes Mahlzeit anstatt grosser Mahlzeiten Obst, Eiswürfel, Leitungswasser sowie Iss Knabbersnacks, Suppe und Speiseeis, rohe Salate und Sportdrinks Gemüse. Auch kalte oder scharfe Speisen können Iss Nahrungsmittel, die viel Kalium zu Irritationen des Darms enthalten, wie Bananen oder und damit zu Durchfällen (geschälte) Kartoffeln, und trinke führen. Obstsaft 28
Nimm freiverkäufliche Arzneimittel wie Loperamid mit auf die Reise, Sie können dir helfen, nicht so oft und so dringend die Toilette aufsuchen zu müssen. Sprich mit deinem Hausarzt oder mit deinem Reisemediziner darüber, ob du Antibiotika zur Behandlung von Reisedurchfall mitnehmen solltest. Land Risiko Afrika (beinahe alle Regionen) hoch Asien (beinahe alle Regionen) Lateinamerika (beinahe alle Risiken je nach Reiseziel Regionen) Einige Inseln im Karibischen Meer (z. B. Dominikanische Republik, Haiti) Einige entlegene Regionen in Osteuropa Auch die Reisesaison, die Südafrika mittel Reiseart sowie die Art der Einige Regionen in Südeuropa Verpflegung während der Israel Reise, spielen eine Rolle. Japan Besonders hoch ist das Argentinien Risiko einer Erkrankung bei Chile einer „Abenteuerreise“ in Die meisten Inseln im den Sommermonaten und Karibischen Meer während der Regenzeit. Nordamerika niedrig (Quelle: Steffen et al.; Travellers’ diarrhoea Europa in the new millenium, Consensus among Australien experts from German-speaking countries, Neuseeland J. Travel Med. 2005, 10: 38–45. 29
Desinfektion von Wasser Wenn du nicht sicher bist, ob das Wasser in deinem Reiseland sauber ist, solltest du es desinfizieren, bevor du es trinkst oder verwendest. Noch besser: Verwende nur Wasser aus ungeöffneten Flaschen. Abkochen Keimfreies Wasser erhältst du durch Abkochen. Lasse das Wasser mindestens eine Minute lang leicht sprudelnd kochen und kühle es dann auf Raumtemperatur ab. Chemische Wenn es nicht möglich ist, Wasser abzukochen, ist die Desinfektion Desinfektion eine gute Alternative. Für Reisende sind Desinfektionsprodukte mit Chlor oder Jod erhältlich. Beachte die Gebrauchsanweisungen: Manchmal dauert es mehrere Stunden, bis alle Keime abgetötet sind. Filtration Zur Aufbereitung von Trinkwasser sind Filter aus verschiedenen Materialien erhältlich, die Bakterien und Viren entfernen können, z. B. Glasfaserfilter oder Umkehr-Osmosefilter. UV-Strahlung Es gibt handliche UV-Geräte, die durch UV-Strahlung das Wasser wirksam von Bakterien und Viren befreien können. Allerdings sind sie nicht für trübes Wasser geeignet. Sexuell übertragbare Krankheiten Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit einem Gelegenheitspartner – HIV TESTS das kann negative Folgen haben. BEI EINREISE Verwende auf jeden Fall Kondome beim In einigen Ländern ist Geschlechtsverkehr, um zu vermeiden, die Einreise von HIV- dass du ein unliebsames Souvenir Infizierten verboten, in manchen Ländern wird oder eine ernste oder gefährliche bei der Einreise ein Erkrankung mit nach Hause bringst. HIV-Test gemacht oder Kondome verringern das Risiko, sich mit ein ärztliches Attest Geschlechtskrankheiten anzustecken – zur Einreise verlangt. und sie schützen vor HIV. Auch andere Krankheiten wie Hepatitis A, Hepatitis B und HPV werden sexuell übertragen. 30
Informationen zur Sicherheitslage im Reiseland Einige Sicherheitstipps auf Reisen: Trage keine teuer aussehende Kleidung sowie Schmuck und Uhren Wenn du auf einer Reise im Ausland in eine Notsituation Trage nicht übermässig viel Geld kommst, kannst du die bei dir schweizerische Vertretung um Lasse Dein Gepäck nicht Rat und Hilfe bitten oder die unbeaufsichtigt Helpline des Eidgenössischen Departements für auswärtige Bewahre eine Kopie deines Angelegenheiten EDA Reisepasses, Ausweises, Führerscheins, Visa und der kontaktieren (siehe Seite 6). Krankenversicherung bei Freunden, bei der Familie oder online auf Bleibe in regelmässigem Kontakt zu deiner Familie oder deinen Freunden, damit sie wissen, wo du bist Informiere dich über die aktuelle Sicherheitslage in deinem Reiseland: SwissTravelTribe.ch/Reiselinks-India Mache dich schlau, wie die Sicherheitslage in deinem Zielland ist. Die Situation kann sich schnell ändern. Verfolge daher die Nachrichten regelmässig und passe Dein Verhalten und deine Reiseroute gegebenenfalls an. 31 31
Medikamente Wenn du regelmässig verschreibungspflichtige Medikamente einnimmst, vergiss nicht, diese Medikamente für die Dauer deiner Reise in ausreichender Menge mitzunehmen. Es ist sogar ratsam, eine kleine zusätzliche Reserve dieser Medikamente einzupacken für den Fall, dass sich die Heimreise unerwartet verzögert. Nimm deine Medikamente in den Reiseapotheke Originalverpackungen im Handgepäck mit. Du kannst deinen Arzt oder Passe deine „Reiseapotheke“ an die Apotheker auch fragen, ob er dir den Art der Reise, das Reiseziel und die generischen Namen des Medikaments Reisedauer an. Je abgelegener das auf die Verpackung schreibt. Das kann Reiseziel ist und je individueller die hilfreich sein, falls du das Medikament während der Reise im Ausland kaufen Reise, um so intensiver musst du musst. über eine sinnvolle Reiseapotheke nachdenken. Bedenke, dass manche Je nach Medikament verlangen manche Arzneimittel in anderen Ländern nicht Länder bei der Einreise oder beim Zoll erhältlich sind. Merke dir daher nicht eine ärztliche Bescheinigung für die nur den Markennamen des Produktes, Notwendigkeit der Medikamente. sondern am besten auch den Namen der Substanz. Diesen findest du auf Nimm deine medizinischen Dokumente wie Impfpass, Diabetikerausweis oder der Packung. Bedenke auch, dass Allergiepass mit auf deine Reise! manche Arzneimittel in manche Länder nicht eingeführt werden dürfen. Prüfe vor einer Reise, ob der Versicherungsschutz der Krankenversicherung ausreicht und eventuell höhere Behandlungskosten im Ausland abdeckt, oder ob eine Zusatzversicherung für Reisen abgeschlossen werden sollte. 32
Verschreibungspflichtige Medikamente Medikamente, die du regelmässig einnimmst Ausreichend Diagnostik-Zubehör, z. B. Blutzucker-Teststreifen Allergie-Notfallset, falls du Allergiker bist Malariaprophylaxe/Malaria Notfallbehandlung (je nach Reiseziel) Breitbandantibiotikum Freiverkäufliche Medikamente Medikamente gegen Durchfall Antihistaminikum Abschwellendes Nasenspray, mit oder ohne Antihistaminikum Medikamente gegen Reisekrankheit Medikamente gegen Schmerzen oder Fieber (bei Tropenreisen möglichst keine acetylsalicylsäurehaltigen Schmerzmittel, da Gerinnungsprobleme bei Dengue-Fieber auftreten können) Medikamente gegen Erkältung, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen Medikamente gegen Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Verstopfung Antimykotische oder antibakterielle Salben oder Cremes 1,0 % Hydrokortison Creme Medikamente gegen Sportverletzungen/Kühlkompressen Erste-Hilfe-Set Verbandsmaterial (Pflaster, Kompressen, Mullbinden) & Desinfektionsmittel (Wundsalbe) Fieberthermometer, Pinzette, Schere (bei Flugreisen nicht ins Handgepäck), Einmalhandschuhe Elektrolytmischungen gegen Durchfall Dies ist eine emp- Andere wichtige Dinge fohlene Reiseapotheke und ersetzt nicht den Blasenpflaster Rat deines Arztes, Sonnenschutzmittel Apothekers oder Reise- Insektenschutzmittel und Repellents mediziners. Lasse dir antibakterielle Handtücher und Hand- von deinem Arzt oder desinfektionsmittel auf Alkoholbasis (mind. 60 %) Apotheker eine persönli- Augentropfen che Empfehlung für eine Reiseapotheke erstellen, besonders, wenn du eine Risikoperson bist. 33
Sonnenschutz & Jetlag Sonnenbrand Achte bei Reisen auf einen aus- Wenn wir von einem Kontinent zum reichenden Sonnenschutz, auch wenn es anderen fliegen, sind wir auch in un- bewölkt ist. UV-Strahlen sind schädlich terschiedlichen Zeitzonen unterwegs. für die Haut. Sonnenbrand ist nicht nur Selbst wenn wir das wissen, weiss das lästig, sondern erhöht auch das Risiko, unsere innere Uhr noch lange nicht. an Hautkrebs zu erkranken. Je näher Sie ist noch auf die Zeitzone unseres das Reiseziel am Äquator oder in grosser Abflugortes eingestellt. Deshalb sind Höhe liegt, umso belastender ist die wir müde, wenn wir am Zielort an- UV-Strahlung für die Haut. Eine erhöhte kommen, auch wenn es dort hell ist. UV-Strahlung ist auch durch Reflexionen Nachts sind wir wach, da unser Körper von Schnee, Wasser oder Sand möglich. noch auf Tag eingestellt ist. Ein paar Tipps für deinen Sonnenschutz: Was kannst du dagegen tun? => Meide starke Sonne, vor allem Wenn du in Richtung Westen fliegst, zwischen 11 und 15 Uhr. solltest du vor der Abreise 1-2 Stun- => Creme dich ein, nutze Sonnencreme den später zu Bett gehen. Umgekehrt (für Kinder mind. LSF 30 für Kinder; für verhält es sich bei Reisen in Rich- Erwachsene mindestens LSF 20). tung Osten: Gehe vor der Abreise => Schütze dich vor der Sonne durch 1-2 Stunden früher ins Bett. Passe Kleidung und durch eine Kopfbedeckung auch die Essenszeiten schon vor der und durch das Tragen einer Sonnenbrille. Abreise an die neuen Schlafzeiten an. Was tun bei Sonnenbrand? Meide die Während der Reise: Sonne, lindere den Sonnenbrand mit Vermeide schweres Essen, Alkohol kühlen Umschlägen, trinke reichlich und zu viel Koffein. Trinke ausreichend Wasser. Falls sich Blasen bilden, steche Wasser. Schlafe am besten während diese nicht auf, damit sich keine En- langer Flüge. tzündungen bilden. Bei einem stärkeren Sonnenbrand solltest du eventuell einen Nach der Ankunft: Arzt aufsuchen. Gehe so viel wie möglich an die frische Luft. Das wird deinem Körper helfen, sich an die neue Umgebung anzupassen. Nimm deine Mahlzeit- en zu den üblichen Essenszeiten im Ankunftsort ein. Trinke viel Wasser. Vermeide Alkohol und zu viel Koffein. 34
Reise-Thrombose Langes Sitzen auf Reisen im Auto, Bus oder im Flugzeug – das ist nicht unge- Gesund verreisen fährlich. Der Bewegungsmangel kann – Tipps und Infos dazu führen, dass das Blut nicht mehr richtig zirkuliert und eine Thrombose entsteht. Dabei bildet sich ein grosses Blutgerinnsel, das ein Gefäss blockiert. Löst es sich und wandert es in die Lunge, kann diese sogenannte Embolie dem Organ schaden und sogar tödlich sein. Einer Reise-Thrombose kann man vorbeugen: Bewege dich immer wieder Reisekrankheit während deiner Reise, trainiere deine Wenn das Auge etwas sieht, was Wadenmuskulatur und strecke deine nicht mit dem übereinstimmt, was Beine im Sitzen. Wähle im Flugzeug das Innenohr wahrnimmt, kann das einen Gangplatz. für den Gleichgewichtssinn eine Herausforderung sein. Das kann passieren, wenn wir mit dem Auto, Schiff oder Flugzeug unterwegs sind. Schwindel, Übelkeit und Erbrech- en sind die Folge – die sogenannte Reisekrankheit. Durch sie kann der Weg in den Urlaub sehr unangenehm Höhenkrankheit werden. Wie kannst du die Reisekrankheit vermeiden? Fahre selbst Auto oder Viele reizvolle Reiseziele liegen in setze dich auf den Beifahrersitz. Im Höhen über 2500 Metern über dem Bus sitzt du am besten in den vor- Meeresspiegel. Wenn du keine Zeit deren Reihen, im Flugzeug auf Höhe hast, dich an die Höhe zu gewöh- der Tragflächen. Bei einer Schiffs- nen oder zu schnell in grosser Höhe reise gilt: Je näher du dich in der aufsteigst, kann es sein, dass du Schiffsmitte befindst, umso weniger mit der Höhenkrankheit zu kämpfen intensiv spürst du die Bewegung. hast. Die Höhenkrankheit in ihrer Richte den Blick auf den Horizont, milden Form äussert sich durch um dem Gleichgewichtssinn ein- Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetit- en festen Bezugspunkt zu geben. losigkeit, Schwindel und Übelkeit. Besprich vor der Reise mit deinem In schweren Fällen kann die Höhen- Arzt, ob du Medikamente gegen die krankheit zu einem lebensgefährli- Reisekrankheit benötigst. chen Höhen-Lungenödem oder Hirnödem führen. 35
Meine Reise-Gesundheits-Links Reisegesundheit/Reisemedizinische Beratung www.safetravel.ch www.swisstph.ch/de/reisemedizinisches-zentrum-tropeninstitut/ Allgemeine Informationen zu Impfungen www.bag.admin.ch/impfplan www.infovac.ch/de/ Allgemeine Informationen zu Reiseimpfungen www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/gesundheitsfo- erderung-und-praevention/impfungen-prophylaxe/reiseimpfungen.html www.who.int/ith/ith-country-list.pdf Krankheiten www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick.html www.ecdc.europa.eu/en/ www.who.int/emergencies/diseases/en/ wwwnc.cdc.gov/travel/notices/ Sicherheit auf Reisen www.eda.admin.ch/reisehinweise Reisecheckliste www.eda.admin.ch/dam/eda/de/documents/vertretungen-reisehinweise/Reise- checkliste_DE.pdf Die in diesem Travel Guide bereitgestellten Informationen und abgegebenen Empfehlungen können den Rat deines Arztes und/ oder Apothekers nicht ersetzen, sondern lediglich unterstützen. Wir empfehlen dir vor Reiseantritt in Risikogebiete rechtzeitig deinen Arzt und/oder Apotheker zu konsultieren. Alle Inhalte beruhen auf Sch- weizer Quellen und richten sich deshalb nur an die Internetnutzer in der Schweiz. Ausländischen Internetnutzern empfiehlt Emergent, sich entsprechende länderspezifische Informationen zu beschaffen. 37
Quellen Stand: April 2019 1 www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/typhoid www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/cholera 2 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueber- blick/typhus-abdominalis-paratyphus.html 3 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/ cholera.html 4 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/ hepatitis-a.html 5 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/ hepatitis-b.html 6 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueber- blick/tollwut.html 7 www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/mt/i-und-b/reisemedizin-rei- seimpfungen/impfempfehlung-japanische-enzephalitis.pdf.download.pdf/ impfempfehlung-japanische-enzephalitis-de.pdf 8 www.infovac.ch/de/impfungen/schweizerischer-impfplan www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/kuv-leistungen/referenz- dokumente-klv/art-12a-schweizerischer-impfplan-2018.pdf.download. pdf/Art.%2012a,%20Schweizerischer%20Impfplan%202018%20 des%20BAG%20und%20der%20EKIF.pdf 9 www.safetravel.ch/safetravel2/servlet/ch.ofac.wv.wv202j.pages. Wv202DestinationsDetailsCtrl?action=showInfoDetaile&refLieu=IN 10 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueber- blick/malaria.html 11 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ue- berblick/dengue.html 12 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ue- berblick/chikungunya.html 13 www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueber- blick/zika.html 38
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