NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte

Die Seite wird erstellt Oliver Bruns
 
WEITER LESEN
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
NET(Z)WERK+
Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte

 KULTUR
 WISSENSCHAFT
 BILDUNG

 Europäische Union
 Europese Unie
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
Freundschaft, Kultur, Austausch und Zusammenarbeit:
 INTRO
 Net(z)werk+
Net(z)werk+ verbindet die Region
 Ein Rahmenprojekt für die Förderung von sozio-kulturellen Initiativen
Seit den 1990er Jahren ermöglicht das Interreg-Programm Die Europäische Union unterstützt Kooperationsprojekte Um die Beantragung von Interreg-Fördermitteln für
der Europäischen Union (EU) die Förderung grenzübergrei- Im Fokus der vergangenen „Net(z)werk+“-Förder­ zwischen Nachbarländern. Für die Zusammenarbeit und ­kleinere Initiativen leichter zugänglich zu machen, hat
fender Projekte zwischen den Niederlanden und Deutsch- periode standen sozio-kulturelle Projekte mit Bezug für Projekte in der deutsch-niederländischen Grenzregion die Ems Dollart Region (EDR) in Abstimmung mit den an-
land. Die Fördermöglichkeiten sind seitdem ­vielfältig. Die zu folgenden Themen: gibt es das Interreg-Programm Deutschland-Nederland. deren deutsch-niederländischen Euregios und Interreg-­
Prioritäten haben sich im Laufe der Zeit ­immer wieder Partnern das Rahmenprojekt Net(z)werk+ entwickelt.
verschoben. Standen vor 25 Jahren zum Beispiel noch ge- Bürgerbegegnung und kommunale Vernetzung
meinsame Infrastruktur-Projekte im Blickpunkt, geht es Ausbildung und Arbeitsmarkt
jetzt um aktuelle Themen wie Klimaschutz oder Energie. Herausforderungen des ländlichen Raums
 Demografische Entwicklung
Ein Schwerpunkt ist aber unverändert Teil der Interreg- Natürliches und kulturelles Erbe Alter der Teilnehmenden

 6–85
Förderung: Die persönlichen Begegnungen zwischen Grüne Infrastruktur und Biodiversität
­Menschen. Klimaschutz und CO2-Reduzierung
 Öffentliche Sicherheit und Ordnung
Freundschaft und Austausch bilden die Basis für Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation Jahre

 3450
niede­ rländisch-deutsche Kooperationen. Der Aufbau
­nachhaltiger Netzwerke in der Grenzregion spielt dabei
 eine große Rolle.

Dieser Austausch und die Stärkung von Freundschaften
sowie Verständnis füreinander beginnt schon im Kindes- Teilnehmende an Projekten

 100 €
alter – zum Beispiel über Schulaustausche. im Bildungsbereich Projekte zwischen

Regelmäßige grenzübergreifende Schulaustausche sind
aber nur eine von vielen Initiativen, die aus dem Interreg-
Rahmenprojekt „Net(z)werk+“ ermöglicht werden. UND

 ZAHLEN 50.000 €
Die Möglichkeiten in diesem Rahmenprojekt sind breit
gefächert und decken die komplette Bandbreite sozio-­
kultureller Initiativen ab. In dieser Broschüre nennen wir
nur einige Beispiele aus einer langen Liste erfolgreicher

 DATEN
Studien, Veranstaltungen oder Projekte.

„Net(z)werk+“-Projekte beweisen, dass grenzübergreifende Initiativen nachhaltig sind. Netzwerke und persönlicher

 FAKTEN
­Austausch sind auch nach dem Ablauf von Projekten erhalten geblieben und bilden oft die Grundlage für neue Aktivitäten
 zwischen den Projektpartnern. Um unkompliziert und unbürokratisch auf Projektvorschläge reagieren zu können, wurde

 450 50 70
 für „Net(z)werk+“ ein vereinfachtes Antragsverfahren eingeführt.

Projekte im Rahmenprojekt können mit maximal 25.000 Euro gefördert werden.

Der Wert persönlicher Begegnungen über die Grenze hinweg ist ohnehin unbezahlbar. Und so machten engagierte Pro-
jekt-Organisatorinnen und –Organisatoren mit dieser Unterstützung das „Net(z)werk+“-Projekt der Ems Dollart Region
(EDR) zu einer echten Erfolgsgeschichte und einem weiteren Meilenstein der grenzübergreifenden Zusammenarbeit
zwischen den Niederlanden und Deutschland. Projekte total Unternehmen, die von einer beteiligte Schulen
 Förderung profitierten

 Gesamtvolumen von 6.750.000 €
 1 1
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
PROJEKTE
 PROJEKTE Rosa – eine unsichtbare Frau „
 3 3
 Am Beispiel der Rheiderländer Jüdin Rosa Lazarus bie-
 tet das Projekt einen bewegenden Einblick in Flucht und Den Beteiligten des ­Projektes
 Migration während der Nazi-Zeit, die Lazarus in ihrem
 ­
 ist es zu verdanken, dass
 ­Versteck in Groningen überlebte. Im Rahmen der Zusam-
 menarbeit entstanden ein Dokumentarfilm, eine (Online-) ­wichtige niederländisch-
 Rosa – eine unsichtbare Frau Kompost – Nahrung für den Geist Ausstellung und ein pädagogisches Vermittlungskonzept. deutsche Geschichte aufbe­

 4 5
 Die Wanderausstellung war unter anderem in der „Ehe­ reitet und für nachfolgende
 maligen Jüdischen Schule Leer“ (EJS LEER) sowie in der
 Synagoge Groningen zu sehen.
 Generationen erhalten bleibt.
 Digitale Entdeckungen Der Lebensweg von Rosa Lazarus steht für ein Kapitel in der
 Jan Krieger, Leiter des Regionalbüros Nordwest der
 Mobilen Beratungsstelle gegen Rechts­extremismus für
 entlang der Wunderline Die verschwundene Ems Geschichte des Raums Oldenburg-Ostfriesland-Groningen, Demokratie (Niedersachsen)

 6 6
 das in der lokalen Geschichtsschreibung bisher vernach-
 lässigt wurde. So boten sich neue Perspektiven für eine
 grenzübergreifende europäische Erinnerungskultur.
 Derby Days Bingum – das Semi-Interland: Kompost – Nahrung für den Geist
Jugend- und Integrationsturnier ein großes Fußballfest

 7 7
 Zehn niederländische und deutsche K ­ünstler*innen
 arbeiteten gemeinsam zehn Tage während eines
 ­
 sogenannten „Artist-in-Residence-Aufenthalts“ an der
 ­
 friesischen Wattenküste zusammen. Dabei stand vor
 ­
 Orgelmagazin und Orgel-Guide allem die Verbindung zur Natur und Landschaft im
 ­
 Arp Schnitger Ostfriesland-Biennale ­Vordergrund und wie Menschen darin leben und arbeiten.

 8 8
 Diese ­Erkenntnisse dienten der Gruppe als künstlerische
 ­„Nahrung“ und Inspiration.

 Die Teilnehmenden entwickelten jeweils allein oder in
 Nachbarn ohne Grenzen: einem gemeinsamen Prozess audiovisuelle ­ Projekte.
 Gesichter des Ehrenamts Singen über die Ems Die Ergebnisse wurden auf dem Festival LUNA in

 10 10
 ­Leeuwarden und dem European Media Art Festival in
 ­Osnabrück ­präsentiert.

 Bike No Borders Farming in the rain

 11
 Schul-Austauschprojekt IGS
Aurich und Stellingwerf College
 Oosterwolde 12
 Healthy Ageing Tour
 auf­ Borkum

2
 12
 Studientag Het Tuinpad Op /
 In Nachbars Garten

 3
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
PROJEKTE
Digitale Entdeckungen entlang der Wunderline Die verschwundene Ems
Net(z)werk+ ermöglichte im Rahmen des Projekts ­„Digitale In diesem niederländisch-deutschen Projekt wurde nach
Entdeckungen entlang der Wunderline” die Umsetzung der „verschwundenen Ems“ gesucht, einem Flussabschnitt,
der Handy-App „Wunderline GO”. Mit dieser App können der einst durch das Rütenbrocker und Sustrumer Moor floss
­„Wunder“ in den Gemeinden entlang der Bahnstrecke ent- und bei Sellingen in die Ruiten Aa mündete. Das Institut für
 deckt werden – sowohl auf der niederländischen als auch Archäologie der Universität Groningen (GIA) und das Nie-
 auf der deutschen Seite der Grenze.

Diese „Wunder“ können ein besonderes Thema sein, ein
 „ dersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) starte-
 ten das Forschungsprojekt nun mit dem Ziel, die Geschichte
 und das Verschwinden dieses Teils der Ems zu ergründen.
historisches Ereignis, eine bekannte Persönlichkeit oder Entdecke 15
eine Sehenswürdigkeit. Eine freundliche Schaffnerin leitet Der verschwundene Ems-Arm wurde auf Luftauf­nahmen
durch die App und führt die Nutzer*innen durch die Attrak-
 Wunder an der aus den 1980er Jahren entdeckt. Mit Erd­ bohrungen,
tionen. Die „Wundertour“ wird durch den Einsatz von soge- Wunderline! Pollenanalysen und anderen wissenschaftlichen
 ­
nannter „Augmented Reality“ (interaktive Realität) zu etwas ­Methoden rekonstruierte ein niederländisch-deutsches
ganz Besonderem. Team die Geschichte des Emszweiges.
 Schaffnerin Lisa
Auf diese Weise können die Sehenswürdigkeiten in 3D Virtueller App-Guide
auf dem Handy bestaunt werden. Die App „Wunderline Resultate werden hier präsentiert:
GO“ kann kostenlos für Android und Apple aus dem App www.die-verschwundene-Ems.de
Store heruntergeladen werden. Verbunden wurde die
Präsentation der App mit einer Austauschveranstaltung
der ­Marketingmitarbeiter*innen der teilnehmenden
­Kommunen in Leer.
 „
 Wir wollen wissen, wie die früheren
 Bewohner*innen des Gebietes lebten
 und welchen Einfluss ein Fluss durch
 ein Moor auf ihre Lebensweise hatte.
 Wir wollen mehr über die ­Bedeutung
 des Flusses für die Bevölkerung
 ­erfahren.

 Dr. Jana Fries,
 NLD

4 5
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
Derby Days Bingum – das ­Jugend- Orgelmagazin und Orgel-Guide
 PROJEKTE
und Integrationsturnier Arp Schnitger
Deutsch-niederländische Reitturniere haben auf dem Hof Orgelbauer Arp Schnitger hat in der Grenzregion mit zahlrei-
der Leeraner Familie Smidt eine lange Tradition. Diese
Tradition wurde jährlich fortgesetzt und die „Derby Days
Bingum“ (auch bekannt als „EDR Jugend- und Integrations-
 „ chen Orgeln seine Spuren hinterlassen. Anlässlich des 300.
 Todestags von Arp Schnitgers wurde der Orgel-Guide „Auf
 den Spuren von Arp Schnitger“ veröffentlicht. Auf rund 100
turnier“) fanden dort statt. Trotz des schlechten Wetters Im Laufe der Jahre sind ­viele Seiten wird die einmalige Orgellandschaft in der nördlichen
­kamen insgesamt mehr als 2.000 Besucher*innen an den Grenzregion ausführlich vorgestellt (mit 150 Orgel- und Kir-
drei Turniertagen auf den Hof. Freundschaften entstanden chenbeschreibungen). Der Orgel-Guide ist in drei Sprachen
 und viele neue Kontakte erschienen (deutsch, niederländisch, englisch).
Über 800 Teilnehmende waren bei den „Derby Days“ am ­g­eknüpft worden.
Start. Es ging aber nicht nur um den sportlichen Wettkampf Die Projektpartner des Magazins waren Erfgoedpartners aus
– auch der deutsch-niederländische Austausch zwischen Alles in allem war das Groningen und die Arp-Schnitger Gesellschaft. Im Rahmen
Jugendlichen und Kindern spielte wieder eine wichtige eines zweiten Projekts hat Erfgoedpartners zusammen mit
Rolle. Die niederländischen Gäste übernachteten auf dem
 ­Wochenende ein voller Erfolg! dem Organeum Weener das Orgelmagazin „Klankjuweel“
Bauernhof. herausgegeben. Das Magazin informiert über Orgelkultur
 Sven Klock, Vorsitzender des in der nördlichen Grenzregion. Neben einer Ü­ bersicht über
Anschließend gab es reichlich Gelegenheit, die sport­ Reit-und Fahrvereins Leer-Bingum zahlreiche Konzerte und Aktivitäten werden auch historische
lichen Leistungen mit einem angenehmen Abend zu Hintergründe und aktuelle Restaurierungspläne geboten.
­verbinden. Der Verein hatte das Turnier zusammen mit
 der „HJC Manege“ aus Tolbert organisiert. Das Magazin sehen die Organisatoren und Organisa­
 torinnen als einen Baustein weiterer Orgel-Initiativen. So
 soll auch ein jüngeres Publikum wieder für Orgelmusik
 und Orgelkultur begeistert werden.

 Semi-Interland:
 ein großes Fußballfest Ostfriesland-Biennale
 Das „Länderspiel der Regionen“ (niederländisch: Semi-­ Zum ersten Mal fand im Jahr 2022 die Ostfriesland-Biennale Durch die Integration von Innenräumen wurden
 Interland) ist zurück! Eine niederländisch-deutsche statt, ein deutsch-niederländisches Kunstfestival im Gebiet während der Ostfriesland-Biennale unterschiedliche
 ­
 ­Arbeitsgruppe hat die Traditionsveranstaltung im Jahr der Ems Dollart Region. Mehr als 30 Werke internationaler Kunst­ disziplinen präsentiert: Skulpturen, Foto­grafie,
 2019 wieder ins Leben gerufen. In diesem besonderen Künstler*innen waren in der vielfältigen Landschaft der Re- Malerei sowie Raum- und Videoinstallationen. Das
 Fußballspiel treffen die Auswahl-Teams Nord-Niederlande gion zu bewundern – vom Wattenmeer über die Marsch bis ­Thema der ersten Biennale war „Kunst und Landschaft“.
 und Norddeutschland aufeinander. Beide Teams bestehen zu den Mooren und Wäldern der Geest. Die ganze Region Die meisten Kunstwerke waren frei zugänglich an öffent-
 dabei aus Amateurfußballern der nördlichen Grenzregion. wurde zu einer beeindruckenden niederländisch-deut- lichen Orten ausgestellt.
 schen Ausstellungsfläche.
 Die Begegnung wurde 2019 erstmals seit 1960 wieder aus-
 getragen. Nach regulärer Spielzeit stand es im Stadion des Die Kunstwerke wurden nicht nur in einem unverwechsel­
 FC Emmen 3:3. Das Elfmeterschießen gewannen die Nord- baren Ambiente präsentiert, sie interagierten auch mit ihrem
 deutschen. Doch das Ergebnis war zweitrangig. Im Vorder- Ausstellungsort, stellten inhaltliche Bezüge her und eröffne-
 grund stand das gemeinsame Erlebnis auf dem Rasen und ten neue Perspektiven auf die Geschichte und B ­ edeutung
 auf der Tribüne. der Orte. Die Gäste konnten sich an einer vielfältige
 Auswahl an Kunstwerken in der Provinz Groningen und in
 So wurde es ein großes niederländisch-deutsches Ostfriesland erfreuen.
 ­Fußballfest, das zudem in ein buntes Rahmenprogramm
 eingebettet war. Zu diesem Programm gehörten auch
 ein grenzübergreifendes Unternehmertreffen sowie eine
 ­Jugend-Olympiade mit Schüler*innen aus den Nieder­
 landen und Deutschland.

6 7
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
Nachbarn ohne Grenzen:
 PROJEKTE
 Singen über die Ems
 „Nachbarn ohne Grenzen“: Der Ostfriesische Chorverband
 (OCV) machte bereits mit diesem Jahresmotto deutlich,
 dass der Austausch mit den niederländischen F­ reundinnen
 und Freunden weiter intensiviert werden soll. Für den
 ­Verband war 2022 ein besonderes Jahr.
Gesichter des Ehrenamts
 Der OCV feierte seinen 160. Geburtstag. Passend zum
Der Landkreis Leer und die Gemeinde Oldambt starteten ­Jahresmotto wurden mehrere grenzübergreifende Aktivi-
eine grenzübergreifende Videoreihe zum Thema „Gesichter
des Ehrenamts“. Ziel dieses Projekts war es, Ehrenamtliche,
 täten geplant. Zum Beispiel fand ein großes gemeinsames
 Chorsingen mit niederländischen und deutschen Chören in
 „
Ehrenamtsorganisationen und an ehrenamtlicher Mitar- der Gemeinde Westoverledingen statt.
 Ziel des Projektes war es, die
beit interessierte Menschen in der nördlichen Grenzregion
­zusammenzubringen. Im September kam es dann zu einer besonderen nieder­ ­Menschen in der Grenzregion wieder
 ländisch-deutschen Aktion: Auf dem Deich stehend ­sangen für das Ehrenamt zu ­begeistern und
Dabei ging es um gegenseitigen Austausch und mögliche die Chöre gemeinsam einen zuvor einstudierten Song – die Vielfalt ehrenamtlicher Tätigkeiten
Kooperationsmöglichkeiten. 20 Videos mit Ehrenamt­lichen über die Ems hinweg. Auf niederländischer Seite wurde
von unterschiedlichen Organisationen und Vereinen in der auf dem Deich in Delfzijl gesungen und in Emden an der
 aufzuzeigen – auch über die Grenze
Grenzregion wurden produziert. „Knock“. hinaus.
Eine abschließende P
 ­ odiumsdiskussion ermöglichte es Unterstützt wurde das Aktionsjahr und die Vernetzung Matthias Groote, EDR-Vorsitzender
allen Teilnehmenden, sich noch besser kennenzulernen. der Chöre von der niederländischen Organisation „IVAK“ und Landrat des Landkreises Leer
 aus Appingedam, die sich selbst als „Kunst- und Kultur-
 plattform“ definiert.

8 9
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
Schul-Austauschprojekt
 PROJEKTE
Bike No Borders IGS Aurich und Stellingwerf College Oosterwolde
Für dieses Projekt versammelten sich rund 60 Zweirad-Be- Das Kennenlernen der Austausch-Schüler*innen kam durch Wie die Organisierenden beider Schulen berichteten,
geisterte in den EM2-Hallen in Groningen zu einem grenz- einen kurzen Brief- bzw. Mail-Austausch zustande. So- war die Atmosphäre unter den Schülern bemerkenswert
übergreifenden Austausch über Fahrradthemen. Es wurde wohl an der IGS in Aurich als auch am Stellingwerf ­College ­entspannt und enthusiastisch. Das führte am Abschluss-
ein vielfältiges Programm für die Teilnehmenden aus den Oosterwolde besuchten die Schüler*innen gegenseitig
 ­ Abend in Oosterwolde zu einer Abschiedsfeier für alle Teil-
Niederlanden und Deutschland geboten. Schulklassen, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten nehmenden im Haus eines niederländischen Schülers.
 der beiden Schulsysteme kennenzulernen.
Unter anderem präsentierte die Stadt Groningen ihre Durch den Schulaustausch entstanden Freundschaften
„Fahrrad-Sehenswürdigkeiten“. Dabei wurde auch das Für viele Schüler*innen war der Aufenthalt in den Gast­ und der Kontakt wurde auch außerhalb des organisierten
sogenannte „Racedating“ ausprobiert, damit sich die
­ familien auch eine erste direkte Begegnung mit der Treffens gehalten.
­Beteiligten besser kennenlernen können: Während des Rad- ­Kultur des Nachbarlandes. Dies führte zu interessanten
 fahrens wurden wiederholt zwei nebeneinander ­fahrende ­Gesprächen, die gleichzeitig eine gute Gelegenheit boten,
 Teilnehmende ausgetauscht – so lernten sich die deutschen die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten in der erworbenen
 und niederländischen Radsportfreund*innen auf kreative Sprache in die Praxis umzusetzen.
 Art und Weise kennen, ohne dabei vom Rad ­absteigen zu
 müssen.

Abschließend wurden viele spannende Projektideen zu
den Themen Daten und IT, Infrastruktur, Fahrrad­technik
und öffentlicher Verkehr entwickelt und gesammelt.
­Einige von ihnen werden sicherlich bald in ein neues
 Projekt einfließen.

 Farming in the rain
 Im Rahmen des Projekts „Farming in the rain“ wurde
 die Funktionsfähigkeit von solarbetriebenen Tropfbe­
 wässerungssystemen getestet. Das Ziel: die Bewässerung
 von Feldern ohne ausreichende Niederschläge deutlich
 zu verbessern und dabei den Wasserverbrauch niedrig zu
 halten.

 Das Wetter war im Projektzeitraum ungewöhnlich
 ­regnerisch, sodass keine eindeutigen Ergebnisse erzielt
 werden konnten. Die Tests hatten jedoch großes ­Interesse
 an dem Thema geweckt und es entstand ein reger Aus-
 tausch über die Grenze hinweg. Dafür sorgten sowohl ein
 Präsentationstag vor Ort als auch eine Vorstellung des
 Projektes auf der Online-Agrarplattform „AgroInno 2022 –
 Innovative Landwirtschaft verbindet“.

 Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels bleibt
 das Vorhaben auch weiterhin aktuell. Durch das Projekt
 konnte auf künftige Möglichkeiten aufmerksam gemacht
 werden. Es wurden zudem Grundlagen für die künftige
 Nutzung von Tropfbewässerungssystemen in der Grenz-
 region gelegt.

10 11
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
ZUKUNFTSBLICK
 Healthy Ageing Tour auf Borkum Blick in die Zukunft: Interreg VI
 Die Insel Borkum war im Jahr 2019 Startpunkt des Als Grundlage für eine gut funktionierende grenzüber­ Mit dem KPF wird Europa in der Region weiterhin für alle
 bekannten
 ­ niederländischen Frauen-Radrennens greifende Zusammenarbeit ist es wichtig, dass sich M
 ­ enschen sichtbar und erlebbar. Bürgernahe und direkte Zusammen-
 ­„Healthy Ageing Tour“, das vom Healthy Ageing Network und Organisationen im Programmgebiet k­ ennenlernen und arbeit sorgen für ein Identifikationsgefühl einer gemeinsa-
 Northern Netherlands (HANNN) organisiert wird. Das Rah- in Kontakt bleiben. men Region ohne Grenzen.
 menprogramm um die Startetappe wurde von einem nie-
 derländisch-deutschen Organisationsteam auf die ­Beine Der Kleinprojektefonds (KPF) der Ems Dollart Region (EDR) Die Beantragung von Förderbeträgen ist so einfach wie
 gestellt. Ermöglicht wurde dies mit Unterstützung aus bietet künftig finanzielle Unterstützung aus dem Interreg- möglich gehalten: Ein pauschaler Zuschuss von 750 Euro
 dem „Net(z)werk+“-Projekt. Die Insel rückte dadurch noch Programm für kleinere grenzübergreifende Projekte. Die kann zur Unterstützung von Austauschmaßnahmen oder
 mehr in den Fokus des grenzübergreifenden Interesses. Projekte richten sich direkt an die Einwohner*innen des För- Veranstaltungen verwendet werden. Für eine weiter­
 derprogramm-Gebietes. Der Fokus liegt auf deutschen und führende Zusammenarbeit ist eine Unterstützung von bis
 Das Projekt schloss damit an eine Initiative an, die niederländischen Vereinen und Organisationen in der Grenz- zu 25.000 Euro möglich. Der Verwaltungsaufwand für die
 mit EU-Mitteln aus dem INTERREG IV A-Programm region, die Partner über die Grenze hinweg kennenlernen beteiligten Projektpartner ist gering.
 Deutschland-Nederland realisiert wurde: Die Bahn­
 ­ und dadurch gegenseitiges Vertrauen aufbauen w ­ ollen.
 verbindung zwischen Eemshaven und Groningen. ­Damit
 ist Borkum für niederländische Tourist*innen noch
 einfacher erreichbar – andererseits ist es für Borkum-­
 Besucher*innen jetzt möglich, auf direktem Wege nach Der Kleinprojektefonds (KPF) bietet künftig also vielfältige Möglichkeiten. Sie haben bereits Ideen oder Projektvor­schläge?
 Groningen zu reisen. Dann schicken Sie uns diese gerne an die Adresse kpf@edr.eu. Auch Fragen zu kleineren Vorhaben in der kommenden
 ­Förderperiode können über diese Adresse gestellt werden.
Studientag Het Tuinpad Op / Die Kooperation von HANNN mit der Nordsee-
 heilbad Borkum GmbH knüpft an die langjährige Bei Fragen, Ideen, Plänen: ✉ kpf@edr.eu
In Nachbars Garten niederländisch-deutsche Tradition der ostfriesischen
 ­
 Insel an und trägt so zum grenzübergreifenden Touris-
Die Stiftung „Het Tuinpad Op / In Nachbars Garten” setzt mus bei.
sich seit 1984 für den öffentlichen Zugang zu sehenswer-
ten Privatgärten in der Grenzregion ein. Jährlich wird
ein gemeinsamer niederländisch-deutscher Studientag
­organisiert. Im Jahr 2019 fand dieser mit Unterstützung
 aus „Net(z)werk+“ in Winschoten statt und hatte richtungs-
 weisenden Charakter: Es ging darum, die Aus­richtung der
 künftigen grenzübergreifenden Gartenaktivitäten festzu-
 legen und Details dazu abzustimmen.

Ziel ist auch weiterhin, das Interesse an der Garten-
kultur in den Provinzen Groningen und Drenthe sowie
in Nordwest-Niedersachsen zu fördern und damit die
kultur­historischen Möglichkeiten in diesem Gebiet zu
­vergrößern. Bereits seit Gründung der Stiftung „Het Tu-
 inpad Op“ gab es einen freundschaftlichen Austausch
 niederländischer und deutscher Gartenbesitzer*innen.
 ­
So war es ein logischer Schritt, dass 1992 der Nordwesten
Niedersachsens offiziell als Gebiet der (ursprünglich rein
niederländischen) Stiftung berücksichtigt wurde, die seit-
dem ihren zweisprachigen Namen trägt.

Die langjährige intensive Kooperation über die Grenze
hinweg wurde 2018 mit dem Grenzpreis der Ems Dollart
Region (EDR) gewürdigt.

12 13
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
KONTAKT
Herausgeber und Kontaktinformation
Ems Dollart Region Besuchsadresse
Postfach 1202 Bunderpoort 14
26828 Bunde 9693 CJ Bad Nieuweschans

 +31 (0)597 206 000
✉ edr@edr.eu zum Kontaktformular

1. Auflage 2022

 Weitere Infos zur
 ­Förderung von Projekten
 und zur EDR finden
 Sie unter
 www.edr.eu

Konzeption & Layout: designstuuv.de

14
NET(Z)WERK+ Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte
Sie können auch lesen