Neue Herausforderungen für die deutsche Rohstoffversorgungssicherheit

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Neue Herausforderungen für die deutsche Rohstoffversorgungssicherheit
ZUKUNFTSFRAGEN
                                                                                                                     ZUKUNFTSFRAGEN

Neue Herausforderungen für die deutsche
Rohstoffversorgungssicherheit
Frank Umbach

Aus Sicht internationaler Experten werden die zukünftigen Supermächte nicht nur diejenigen sein, welche die neuesten dis-
ruptiven Schlüsseltechnologien entwickeln und zur Anwendung bringen, sondern diejenigen Wirtschaftsmächte, welche die
wichtigsten Wertschöpfungsketten kontrollieren – und damit auch die strategische Kontrolle über die hierfür notwendigen
weltweiten Reserven der „kritischen Rohstoffe“ (KR) ausüben. Vor diesem Hintergrund wird das neue „Jahrhundert der seltenen
Metalle“ („Rare Metal Age“) eine immer größere globale geoökonomische und geopolitische Bedeutung erhalten.

In der EU und den USA gibt es seit mehr als
einem Jahrzehnt eine Debatte über die künf-
tige Rohstoffversorgungssicherheit und die
Risiken hoher Rohstoffimportabhängigkeiten.
In den letzten Jahren ist hierbei China mehr
denn je in den Mittelpunkt gerückt, das vor
allem in den USA als der eigentliche zukünf-
tige wirtschaftlich und militärisch globale
Rivale wahrgenommen wird.

In Deutschland hat vor allem der Bundes-
verband der Deutschen Industrie (BDI) seit
2005 auf die zunehmende Abhängigkeit der
deutschen Wirtschaft von einer stabilen Ver-
sorgung von KR hingewiesen und gemeinsa-
me politischwirtschaftliche Gegenstrategien
vorgeschlagen. Bereits zu jenem Zeitpunkt
war China Auslöser der Diskussionen, weil
die deutschen Rohstoffimporteure bereits in
den 80er- und 90er-Jahren ihre internatio-       		Der globale Bedarf an Rohstoffen für die Digitalisierung und den Ausbau „grüner Technologien“ steigt an.
                                                   China beherrscht die weltweite Versorgung damit 			                                  Bild: Adobe Stock
nalen Minenbeteiligungen aufgegeben und
sich stattdessen auf einen freien sowie fairen
Zugang zu den Rohstoffmärkten verlassen          aus den internationalen Minenbeteiligungen              zusätzlich von Importen wichtiger Basisroh-
hatten. Doch seit Ende der 90er-Jahre war        wurde nun zunehmend als ein strategischer               stoffe zugenommen.
ein zunehmender Ressourcennationalismus          Fehler der deutschen Industrie und Politik
vieler Länder mit einer Zunahme staatlicher      eingestanden, da eine „Rückwärtsintegrati-              In der EU und Deutschland ist die politische
Eingriffe zu konstatieren, welche die markt-     on“ immer weniger realistisch erschien. Doch            Aufmerksamkeit – mit Ausnahme der Europäi-
wirtschaftliche Ausrichtung der internatio-      sollte es weitere fünf Jahre dauern, bevor die          schen Kommission und des BDI in Deutschland
nalen Handelspolitik und Ordnung der             Bundesregierung in 2010 ein erstes nationa-             – jüngst erst im Zuge der Förderung von bis zu
Welthandelsorganisation (WTO) zunehmend          les Rohstoffkonzept verabschieden konnte.               26 Gigafabriken zur Batterieherstellung wie-
geschwächt hatten.                                                                                       der größer geworden, da hierfür große Mengen
                                                 Die bisherigen Debatten und Analysen haben              an Lithium, Kobalt, Kupfer, Seltene Erden (SE)
So haben sich chinesische Staatskonzerne         sich weitgehend auf die Angebotskonzen-                 u.a. KR importiert werden müssen, wenn die
immer stärker in weltweite Rohstoffminen         tration und Diversifizierung der Importe be-            Batterieherstellung und damit eine erhebliche
vor allem in Afrika eingekauft und westli-       schränkt und nicht so sehr das Augenmerk                künftige Wertschöpfung beim Elektroautobau
che Konzerne durch unfaire Wettbewerbsbe-        auf Chinas Kontrolle der neuen technologisch-           nicht verloren und allein koreanischen, japani-
dingungen aus ihren traditionellen Märkten       industriellen Wertschöpfungsketten gerich-              schen und vor allem chinesischen Batteriefir-
verdrängt (Abb. 1). Vor allem die mittelstän-    tet – und damit auch auf die Weiterverarbei-            men überlassen werden sollen. Zugleich rich-
dische deutsche Wirtschaft sah kaum noch         tung der KR zu Zwischen- und Endprodukten               ten sich große Hoffnungen auf das Recycling
Chancen, unter den zunehmend unfairen            (wie permanente Magneten). Doch gerade                  von KR und die EU-Initiative einer „Kreislauf-
Wettbewerbsbedingungen einen fairen und          auf der Raffinierungs- und Weiterverarbei-              wirtschaft (circular economy)“ von 2015, mit
sicheren Rohstoffimport zukünftig gewähr-        tungsebene hat die US- und europäische                  der die Rohstoffnachfrage wie der Importbe-
leisten zu können. Der deutsche Ausstieg         Abhängigkeit von China im letzten Jahrzehnt             darf drastisch verringert werden sollen.

ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 70. Jg. (2020) Heft 1/2                                                                                             31
Neue Herausforderungen für die deutsche Rohstoffversorgungssicherheit
ZUKUNFTSFRAGEN

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                                                                                                            kerung und des Wirtschaftswachstums vor
                                                                                                            allem in den Schwellenländern sowie neuer
                                                                                                            Technologierevolutionen weiter erhöhen –
                                                                                                            und damit auch die Versorgungsrisiken als
                                                                                                            Folge des globalen Ausbaus der Erneuerbaren
                                                                                                            Energien (EE), Digitalisierung, Batteriespei-
                                                                                                            cher- und anderen „grünen Technologien“.

                                                                                                            Neue Herausforderungen für
                                                                                                            Deutschland und die EU

                                                                                                            Die Bestätigung dieser globalen Trends mani-
                                                                                                            festierte sich in 2010, als China sein Förder-
                                                                                                            und Exportmonopol bei SE in einem eskalie-
                                                                                                            renden maritimen Territorial- und Ressour-
                                                                                                            cenkonflikt mit Japan instrumentalisierte.
Abb. 1 Anteile Chinas bei der weltweiten Versorgung KR                                                      So verhängte Peking ohne Vorankündigung
						                                                         Quelle: GIS/Europäische Kommission 2016
                                                                                                            einen Exportstopp bei SE nach Japan, das sei-
                                                                                                            nerzeit der weltgrößte Importeur der SE war.
Strategische Bedeutung                                   Kali und Salzen sowie einigen Industriemine-       Zu diesem Zeitpunkt kontrollierte China die
der Rohstoffversorgungs-                                 ralen vollständig aus heimischen Lagestätten       weltweite Förderung bei SE zu 97 %, obwohl
sicherheit                                               decken. Bei Metallen und insbesondere kriti-       es selbst nur über weniger als 40 % der
                                                         schen „Technologie-Metallen“ ist die deutsche      weltweiten Reserven und 57 % der globalen
Die Rohstoffsicherheit ist eine zentrale                 Industrie jedoch stark von Importen aus dem        Ressourcen der SE verfügt (Abb. 3). Am Ende
Voraussetzung für die Stabilität der gesamten            Ausland (bei Primärmetallen zu 100 %) und          dieses Konfliktes verhängte Peking auch
wirtschaftlichen Wertschöpfungsketten einer              vom Zugang zu ausländischen Minen sowie            einen kurzfristigen Exportstopp der SE in die
modernen Industrie- und Technologienation.               der Verfügbarkeit auf den internationalen          USA und EU, nachdem Japan über Umwege
Vor allem Deutschland als eher rohstoffar-               Rohstoffmärkten abhängig.                          versucht hatte, chinesische SE von dort zu
mes Land und Exportvizeweltmeister ist auf                                                                  reimportieren. Zwar nahm Peking dann den
eine funktionierende Weltwirtschaftsordnung,             Bereits heute nutzt die deutsche Industrie         Exportstopp zurück, doch die Herausforde-
politische Stabilität der Rohstoffproduzenten            über 80 % der chemischen Elemente des              rung der Verringerung der Importabhängig-
sowie sichere Transportrouten zu Lande und               Periodensystems eines immer größeren Roh-          keit bei SE aus China und anderer KR blieb
Wasser angewiesen, um einen fairen und                   stoff-Mix (Abb. 2). Deutschland zählt schon        auf der politischen Tagesordnung der west-
sicheren Zugang zu den Rohstoffmärkten zu                heute zu den weltweit fünftgrößten Rohstoff-       lichen Länder. Allerdings führte der Verfall
gewährleisten. Zwar ist Deutschland keines-              importeuren und ist zu 100 % Nettoimporteur        vieler Rohstoffpreise ab 2012 wieder zu einer
wegs ein „rohstoffarmes“ Land und kann den               bei Metallerzen und –konzentraten. Zudem           verringerten Aufmerksamkeit von Politik und
Bedarf z.B. an Steine- und Erdenrohstoffe,               wird sich der künftige globale Rohstoffbedarf      Industrie auf die künftigen Herausforderun-
                                                                                                            gen der Rohstoffversorgungssicherheit.

                                                                                                            Demgegenüber bestätigten sich die US-Besorg-
                                                                                                            nisse im Mai 2019 infolge des Handelskonflik-
                                                                                                            tes mit China, als chinesische Staatsmedien
                                                                                                            drohten, eine Exportreduzierung von SE ge-
                                                                                                            genüber den USA zu verhängen. Stattdessen
                                                                                                            wurde vorerst durch Peking eine 25-%ige
                                                                                                            Erhöhung der Importtarife für SE aus der US-
                                                                                                            Mountain-Pass Mine für die Weiterverarbei-
                                                                                                            tung in China verhängt. Bereits zuvor hatten
                                                                                                            internationale Experten gewarnt, dass China
                                                                                                            künftig seine Exporte von SE aufgrund des
                                                                                                            starken Anstiegs des inländischen Bedarfs für
                                                                                                            den Bau von Elektroautos und andere High-
                                                                                                            tech-Industrien stark einschränken und sogar
Abb. 2 Industrielle Entwicklung und Verwendung von chemischen Elementen                                     selbst bei SE zu einem Nettoimporteur werden
							                                                                               Quelle: BDI 2017
                                                                                                            könnte.

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                                                                                                                ZUKUNFTSFRAGEN

                                                                                                      noch bei anderen KR, wohl aber bei der kon-
                                                                                                      kreten Förderung, Weiterverarbeitung oder
                                                                                                      dem Recycling, da diese durch zahlreiche
                                                                                                      Probleme (wie instabile Förderländer, rest-
                                                                                                      riktive Umweltregulierungen, das Fehlen von
                                                                                                      Good Governance, eines Ressourcennationa-
                                                                                                      lismus u.a. Faktoren) realpolitisch und ökono-
                                                                                                      misch oft beschränkt sind.

                                                                                                      Je stärker die westlichen Staaten künftig abhän-
                                                                                                      gig werden von politisch instabilen Rohstoff-
                                                                                                      förderländern in Afrika, Asien und Latein-
                                                                                                      amerika, umso mehr wird sich zudem die
                                                                                                      westliche Aufmerksamkeit auf eine ethische,
                                                                                                      soziale und umweltpolitisch nachhaltige Roh-
 Abb. 3 Zunahme des weltweiten Bedarfs an Seltenen Erden                                              stoffförderung und somit auf die problema-
 								                                                          Quelle: GIS/Foreign Policy 2018
                                                                                                      tischen Standards in diesen Ländern verstär-
                                                                                                      ken. Zwar gibt es auch hierbei eine Vielzahl
Eine solche Exportverknappung könnte                2017 nicht weniger als 144 Institutionen und      internationaler Standards (wie die Zertifi-
nicht nur massive Auswirkungen auf die US-          Organisationen, die mit natürlichen Ressour-      zierungssysteme der „OECD Due Diligence
Wirtschaft, sondern sogar die Weltwirtschaft        cen und Rohstoffen zu tun haben. Aber diese       Guidance“ oder die freiwillige „Extractive
haben. Zwar ist der weltweite Handel von            globale Regierungsarchitektur ist durch eine      Industries Transparency Initiative /EITI“),
SE in Höhe von jährlich 9 Mrd. US-$ auf den         hohe Fragmentierung und einen Mangel an           die zunehmend von westlichen Ländern und
ersten Blick klein, doch haben die Industrien,      Effizienz sowie weltweiter Koordination zwi-      Unternehmen eingefordert und beachtet wer-
die auf SE angewiesen sind, einen Marktwert         schen diesen Organisationen, Institutionen        den. Doch stehen sie in einer immer stärker
von mehr als 7 Bio. US-$. Die 17 verschie-          und Foren gekennzeichnet.                         werdenden Konkurrenz zu politisch auto-
denen SE sind für die High-Tech-Industrie                                                             kratischen Ländern (wie Chinas Staatsun-
häufig unentbehrlich und in Smartphones,            Bereits in den letzten Jahren haben sich die      ternehmen), die sie aus den Rohstoffmärkten
Computern, Bildschirmen, anderen Elektro-           internationalen Herausforderungen durch           verdrängen und so deren Rohstoffversor-
geräten ebenso zu finden wie in wartungs-           den weltweiten Ausbau der EE, anderer             gungssicherheit gefährden, ohne dass ver-
armen Windkraftanlagen sowie hocheffizi-            „grüner Technologien“, der Digitalisierung        gleichbare westliche Sozial- und Umweltstan-
enten Elektroantrieben, Autos und Hightech-         aller Industriesektoren („Industrie 4.0“) so-     dards eingeführt und beachtet werden.
Waffensystemen.                                     wie bei Batterietechnologien oder Künstlicher
                                                    Intelligenz (KI) weiter verschärft, da diese      Zudem bringt der stark ansteigende Rohstoff-
Der internationale Rohstoffmarkt ist in den         neuen Dekarbonisierungstechnologien sehr          bedarf zahlreiche umwelt- und klimapoliti-
letzten beiden Jahrzehnten vor allem durch vier     viel materialintensiver sind als jene der alten   sche Herausforderungen mit sich, da von der
internationale Rohstoffkonzerne beherrscht          fossilen Energiewirtschaft und somit weit-        Exploration und Produktion bis hin zur Ver-
worden, die eine hohe Angebotskonzentration         aus mehr KR benötigen. Dabei ist die Markt-       arbeitung der Rohstoffe für die neuen Tech-
mit oligopolistischen Auswirkungen zur Folge        und Angebotskonzentration für viele für die       nologien die CO2-Emissionen (wie z.B. bei der
haben: den beiden australischen Firmen              Energiewende benötigten mineralischen             Batterieproduktion) ebenfalls ansteigen wer-
BHP und Rio Tinto, Vale aus Brasilien sowie         Rohstoffe und deren Zwischenprodukte weit         den. Der Einsatz von erneuerbaren Energien
Glencore Xstrata aus der Schweiz. Allerdings        oberhalb der als kritische Marke von >2.500       (EE)- und anderer moderner Technologien
sehen sich diese „vier Schwestern“ (analog          beim „Herfindahl-Hirschmann-Index (HHI)“          zur Emissionsminderung hat erst begonnen.
der früheren „sieben Schwestern“ auf dem            gekennzeichnet. So mahnte denn auch der           Diese wird jedoch bisher von der steigenden
Rohölmarkt) seit mehr als einem Jahrzehnt           BDI in 2017: „Ohne Rohstoffe keine Energie-       weltweiten Rohstoffnachfrage der materialin-
einer immer größeren Konkurrenz durch               wende, keine Elektromobilität, keine Digitali-    tensiveren neuen Hightech-Industrien weit
chinesische Staatsunternehmen mit starker           sierung, schlussendlich keine Industrie 4.0.“     übertroffen, die wiederum von wenig ener-
politischer Rückendeckung der Pekinger                                                                gieeffizienten Rohstoffförderländern mit dort
Regierung ausgesetzt, welches den interna-          Gleichzeitig ist das globale Angebot vieler       steigendem fossilen Energieverbrauch und
tionalen Ressourcennationalismus weiter             KR jedoch auf wenige und zudem oft poli-          Emissionen abhängig sind.
verstärkt hat.                                      tisch instabile Länder begrenzt, während sich
                                                    der globale Wettbewerb bei Zugang zu sowie        Die deutlich größere materialintensive Ver-
Zwar gibt es bei den weltweiten Rohstoffmärk-       Zugriff auf diese KR künftig noch erheblich       wendung von KR, vor der die Weltbank aus-
ten eine Vielzahl von internationalen Instituti-    zu verschärfen droht. Zwar gibt es zumeist        drücklich in einer Studie von 2017 gewarnt
onen für eine globale Regierungsarchitektur.        keine akuten geologischen Beschränkungen          hatte, wurde auch durch einen Bericht des
So identifizierte eine holländische Studie in       einer Ressourcenverfügbarkeit weder bei SE        UN-Umweltprogramms (UNEP) im selben

ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 70. Jg. (2020) Heft 1/2                                                                                     33
Neue Herausforderungen für die deutsche Rohstoffversorgungssicherheit
ZUKUNFTSFRAGEN

Jahr bestätigt. Demnach würden bis 2050 bei      gung von Strom durch EE soll sogar 30-40 mal     Zudem besteht bei der Förderung der „Batte-
dem anvisierten 2°C-Ziel der globalen Klima-     so Kupferintensiv sein wie jene mit Kohle-       rierohstoffe“ (wie Lithium, Kobalt und schwe-
schutzpolitik die Low Carbon-Technologien        und Gaskraftwerken.                              ren SE) sowie ihren Zwischenprodukten eine
rund 600 Mio. t mehr an metallischen Rohstof-                                                     hohe Angebotskonzentration. Auch diese
fen benötigen als bei einem 6°C-Ziel, obwohl     Doch während bei Elektroautos (Abb. 4) mit       erfolgt oft in Ländern mit erhöhten politi-
gleichzeitig 200 Mrd. m3 weniger Wasser und      ihren Batterien oder bei Windkraft- sowie        schen Lieferrisiken wie die folgenden Bei-
fast 150.000 km2 weniger Land weltweit benö-     Solaranlagen der zukünftige Bedarf an KR         spiele zeigen:
tigt würden. Auch die folgenden Beispiele zei-   prognostiziert werden kann, ist dies bei den
gen den global steigenden Rohstoffbedarf auf:    zahlreich unterschiedlichen und häufig noch      ■ Seltene Erden: Während die Förderung
                                                 in der Entwicklung befindlichen Technolo-        der SE von 2010 bis 2016 eher stagnierte
■ Ein Handy enthält mehr als 40-70 unter-        gien der Digitalisierung, Robotik und KI         und nur leicht anstieg, nahm die weltweite
schiedliche Rohstoffe (wie SE, Kobalt, Gallium   kaum vergleichbar möglich. Dies erschwert        Produktion von 2017 auf 2018 mit fast 29 %
und Platinum).                                   nicht nur die Analyse möglicher zukünftiger      innerhalb eines Jahres von 132.000 t auf
■ In der EU produzierte in 2012 jeder Bür-       Versorgungsrisiken, sondern auch die recht-      170,000t zu. Das faktische Fördermonopol
ger jährlich rund 17 kg an Elektroschrott, der   zeitige Erschließung neuer Minen mit einer       Chinas bei SE von 97 % in 2010 nahm auf 80-
auf 24 kg bis 2020 anwachsen wird.               Vorlaufzeit von weltweit durchschnittlich        85 % in 2017 und 71 % in 2018 ab, nachdem
■ Jedes Hybrid- und Elektroauto benötigt         mehr als sieben Jahren, bevor diese ihre Pro-    sowohl die US-Mountain Pass-Mine wieder
rund 1-3 kg an Magneten basierend auf rund       duktion aufnehmen können.                        ihren Förderbetrieb in 2018 aufgenommen
33 % aus SE-Oxiden.                                                                               und auch die australische Mount Weld-Mine
■ Ein klassischer Benzin- und Dieselmotor        Während einerseits die traditionellen geo-       mit ihrer Produktion begonnen hat. Aller-
enthält etwa 20 kg Kupfer. Ein Hybridauto        politischen Lieferrisiken bei Öl- und Gasres-    dings schließt die offizielle Förderung der
benötigt bereits 40-60 kg und ein reines Elek-   sourcen durch den Ausbau der EE abnehmen,        SE in China mit 120.000 t in 2018 nicht die
troauto mehr als 80 kg Kupfer.                   verstärken sich die noch vielfach unterschätz-   illegale Förderung mit ein. Insgesamt wird
■ Während in 2018 rund 23 % der per-             ten Versorgungsrisiken bei KR. Bei einigen       die gesamte legale und illegale Förderung
manentmagnetisch angetriebenen Directive-        dieser KR (wie bei schweren SE) liegen diese     der SE in China in 2018 auf bis zu 180.000 t
Drive-Windturbinen SE-Magnete nutzen,            sogar deutlich höher als bei Öl- und Gasres-     geschätzt. Gleichzeitig verarbeitet China
wird dieser Anteil bis 2030 auf 72 % anstei-     sourcen. Während die Märkte dieser Spezial-      90 % der weltweit geförderten SE zu Zwi-
gen. Während dabei die Verwendung der SE         metalle vergleichsweise eher klein sind und      schen- oder Endprodukten. Zudem haben
Dysprosium (13-29 kg/MW pro Anlage) sich         die Gewinnung zumeist als Beiprodukt im          sich viele diskutierte oder geplante neue
eher verringern dürfte, wird die Verwendung      Zuge der Minenförderung von anderen Indus-       Minenprojekte außerhalb Chinas als nicht
der SE Neodym (194-201 kg/MW) stark an-          triemetallen (wie Aluminium, Kupfer oder         profitabel genug erwiesen. So sollen weni-
steigen.                                         Zink) erfolgt, reagieren die Märkte auf kurz-    ger als fünf Projekte von rund 400 Start-up-
■ Die globale Expansion von Wind- und            und mittelfristige Nachfragesprünge weniger      Projekten von SE zwischen 2012 bis 2018
Solaranlagen benötigt bis zu 5mal so viel Kup-   flexibel und daher für akute Rohstoffliefer-     realisiert worden sein.
fer wie konventionelle Technologen basierend     engpässe und volatile Preisentwicklungen         ■ Lithium: Nach Prognosen von Exper-
auf fossilen Brennstoffen. Die gesamte Erzeu-    wesentlich anfälliger.                           ten benötigt der Bau von 140 Mio. Elek-
                                                                                                  troautos bis 2030 jährlich zusätzlich rund
                                                                                                  3 Mio. t Kupfer, 1,3 Mio. t. Nickel und über
                                                                                                  263.000 t Kobalt. Die weltweite Lithium-
                                                                                                  Nachfrage könnte auf bis zu 785.000 t bis
                                                                                                  2030 ansteigen, die schon kurzfristig eine
                                                                                                  Unterversorgung von 26.000 t zur Folge
                                                                                                  haben könnte. Unterdessen hat die chine-
                                                                                                  sische Kontrolle über die weltweite Lithium-
                                                                                                  Batterieproduktion von 50 % in 2013 auf
                                                                                                  60 % im April 2019 zugenommen.
                                                                                                  ■ Kobalt: Die weltweite Nachfrage nach
                                                                                                  Kobalt bei der Elektromobilität dürfte von
                                                                                                  46.000 t in 2016 auf 76.000 t in 2020 und
                                                                                                  mehr als 90.000 t in 2030 zunehmen. Ins-
                                                                                                  gesamt könnte sich die weltweite Nachfrage
                                                                                                  nach Kobalt auch aufgrund anderer Tech-
                                                                                                  nologien von 100.000 t in 2017 auf rund
                                                                                                  300.000 t bis 2030 erhöhen. Die globale
 Abb. 4 Rohstoffmix bei Lithium-Ionen-Batterien                                                   Kobaltversorgung gilt als besonders pro-
 								                                                                    Quelle: GIS 2019
                                                                                                  blematisch, da diese zu fast 60 % aus der

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Neue Herausforderungen für die deutsche Rohstoffversorgungssicherheit
ZUKUNFTSFRAGEN
                                                                                                                     ZUKUNFTSFRAGEN

politisch instabilen Demokratischen Repu-              mer neue internationale Minenprojekte ein-          Verfahren vorhanden sind, sind diese für
blik Kongo (DRK) erfolgt, die von gewalt-              kaufte und damit den direkten EU-Zugang zu          privatwirtschaftliche Unternehmen oft nicht
tätigen Konflikten, politischer Instabilität,          internationalen Rohstoffreserven erschwerte,        profitabel genug. So findet ein Recycling von
schlechtem Regierungshandeln und aus-                  überarbeitete und aktualisierte die EU in           SE und anderen KI in Handys weiterhin nicht
ufernder Korruption geplagt ist. Während               2014 ihre Liste der KR und klassifizierte nun       statt, weil die gewonnenen Mengen (wie bei
neue Anstrengungen zur Erschließung von                20 von insgesamt 54 ausgewählten Rohstof-           den SE) zu gering sind und der technische-
Kobaltminen außerhalb der DRC forciert                 fen als „kritisch“. Im September 2017 wurde         sowie energiewirtschaftliche Aufwand un-
werden, so sind derartige Projekte noch                schließlich die Liste auf 27 KR von insgesamt       ter zudem restriktiven umweltpolitischen
Jahre von einer Realisierung entfernt. Eine            78 Rohstoffen erweitert und spiegelte inso-         Rahmenbedingungen für das Recycling zu
schnellere Umsetzung von neuen Minenpro-               weit die immer größeren Besorgnisse der EU          hoch ist. Mit mehr staatlicher Förderung von
jekten scheitert häufig auch an den inter-             wieder. China war dabei für die EU bei 15 KR        Forschung und Entwicklung dürften sich
nationalen Forderungen nach mehr Trans-                von 38 Rohstoffen der wichtigste Lieferant          sicherlich die Perspektiven in den kommen-
parenz und einer nachhaltigen Förderung                (rund 39 %) – bei allen 38 Rohstoffen beträgt       den Jahrzehnten für Recycling verbessern, da
unter Beachtung ethischer und umweltpo-                der chinesische Anteil sogar 62 %.                  die Preise für viele KR stärker ansteigen dürf-
litischer Standards. Gleichzeitig kontrollie-                                                              ten. Doch Recycling allein ist kein Allheil-
ren chinesische Unternehmen derzeit auch               Zudem sehen sich die EU und Deutschland             mittel gegen den global ansteigenden Roh-
80 % der globalen Kobalt-Raffinadeproduk-              in ihren Rohstoffstrategien einem zunehmen-         stoffbedarf, sondern dürfte in mittelfristiger
tion.                                                  den Zielkonflikt gegenüber, der vorerst kaum        Perspektive den Anstieg nur abmildern (Abb. 5).
                                                       auflösbar für die westlichen Demokratien
Strategische Perspektiven                              erscheint: einerseits die zeitnah notwendige        Während einerseits durchaus Fortschritte bei
                                                       Ausweitung der globalen Förderung von KR            der Stärkung der Versorgungssicherheit von
Während China alle WTO-Klagen in Bezug                 für die „grüne Energiewende“ und neuesten           KR für die deutsche Wirtschaft konstatiert
auf Rohstoffkonflikte bis 2014 verlor, wurden          Technologien der Digitalisierung, Robotik           werden können, sind auf der anderen Seite
die Import- und Exportbeschränkungen kei-              und KI, andererseits die Durchsetzung inter-        auch Rückschritte zu verzeichnen. Dies gilt
neswegs wirklich vollständig aufgehoben.               nationaler ethischer, sozialer und umwelt-          insbesondere für das im Januar 2012 initiierte
Währenddessen hat China sein Monopol bei               politischer Standards für eine nachhalti-           Projekt einer gemeinsamen Rohstoffallianz
der Weiterverarbeitung der SE in Raffinerien           ge Minenförderung gegen den Widerstand              der deutschen Unternehmen, die 2015 wieder
für Vor-, Zwischen- und Endprodukte weiter             vieler Rohstoffländer.                              aufgegeben wurde, nachdem sich zunächst
ausgebaut.                                                                                                 die Großunternehmen wie Bayer, BMW,
                                                       Gleichzeitig stoßen auch die Gegenstrategien        Daimler, ThyssenKrupp und Stahlholding-
Vor dem Hintergrund der chinesischen Roh-              einer Kreislaufwirtschaft, wie Substitution         Saar zusammengeschlossen hatten. Noch im-
stoffpolitik, die immer neue Wettbewerbs-              oder Recycling, auf vielfältige technologische      mer ist in Teilen der Wirtschaft und Politik
verzerrungen für ihre Rohstoffimporte und              und wirtschaftliche Grenzen. Während für            ein zu großes Vertrauen auf die selbsttra-
-exporte erfand sowie gleichzeitig sich in im-         einige Rohstoffe zwar technische Recycling-         genden Kräfte des Marktes von Angebot und
                                                                                                           Nachfrage zu konstatieren, welches weder
                                                                                                           die seit fast zwei Jahrzehnten nachweisbaren
                                                                                                           Tendenzen eines internationalen Ressourcen-
                                                                                                           nationalismus noch die langfristige merkan-
                                                                                                           tilistische Strategie Chinas der strategischen
                                                                                                           Kontrolle kompletter Wertschöpfungsketten
                                                                                                           bei künftigen Schlüsseltechnologien ausrei-
                                                                                                           chend zur Kenntnis nimmt.

                                                                                                           Gleichwohl bleibt die Hauptaufgabe der Poli-
                                                                                                           tik, einen freien Rohstoffhandel sowie faire
                                                                                                           internationale Wettbewerbspolitik zu gewähr-
                                                                                                           leisten, weiterhin bestehen. Doch müssen
                                                                                                           die geopolitischen und geoökonomischen
                                                                                                           Realitäten über die Einflussmöglichkeiten
                                                                                                           nationalstaatlicher Rohstoffpolitik als zuneh-
                                                                                                           mend begrenzt anerkannt werden. Dies
                                                                                                           gilt auch für Deutschland als wirtschaftlich
                                                                                                           stärkstem EU-Mitglied, dessen internationa-
Abb. 5   Maßnahmen zur deutschen Rohstoffsicherung (2013)
                                                                                                           ler Einfluss über multilaterale Organisatio-
		       Quelle: Hubertus Bardt/Hanno Kempermann/Karl Lichtblau, „Rohstoffe für die Industrie“. Analysen   nen, Foren und Initiativen auf den globalen
         des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln 2013, S. 46                                          Rohstoffmärkten weiter schwindet. Auch die

ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 70. Jg. (2020) Heft 1/2                                                                                         35
Neue Herausforderungen für die deutsche Rohstoffversorgungssicherheit
ZUKUNFTSFRAGEN

Stärkung der heimischen Rohstoffförderung          diger Wertschöpfungsketten in neuen High-        Peru und anderen auch sein mögen. Deutsch-
bleibt mehr denn je aktuell, erfordert jedoch      tech-Schlüsselindustrien unzureichend. Eine      land und die EU benötigen eine „strategische
größere öffentliche Debatten und eine brei-        nachhaltige und zukunftsorientierte Strategie    Rohstoffallianz“ durch eine verstärkte trans-
tere gesellschaftliche Unterstützung für den       der Versorgungssicherheit bei KR darf nicht      atlantische rohstoff(außen)politische Koope-
Wirtschaftsstandort Deutschland. Das sollte        länger auf politischen Wunschbildern und         ration sowohl mit den USA und Kanada als
schon in der Schule vermittelt werden und          Best-Case-Szenarien basieren, sondern muss       auch mit Australien in dem Bewusstsein,
dabei die thematischen Interdependenzen            sich an den internationalen geoökonomischen      dass wer immer die zukünftigen technolo-
zur Wirtschafts- und Technologie-, Klima-,         und geopolitischen Realitäten orientieren.       gischen Wertschöpfungsketten und ihre Roh-
Energie- sowie Außen-, Sicherheits- und Ent-                                                        stoffbasis kontrolliert, kontrolliert auch die
wicklungspolitik aufzeigen. In diesem Kontext      Vor diesem Hintergrund sollten auch die          künftige Industrie- und Wirtschaftsordnung
muss die Rohstoffpolitik mehr denn je als ein      deutschen und EU-Strategien zur Versor-          im 21. Jahrhundert.
strategisches Instrument der Industrie-, Hoch-     gungssicherheit bei KR hinsichtlich ihrer
technologie- und auch Außen- sowie Sicher-         Nachhaltigkeit und zielführenden Effektivität
heitspolitik verstanden werden.                    überprüft sowie den Herausforderungen ent-       Dr. F. Umbach, Forschungsdirektor des
                                                   sprechend angepasst werden, was einen stra-      European Centre for Climate, Energy and
Um die neuen strategischen Herausforderun-         tegischen Paradigmenwechsel in zweifacher        Resource Security (EUCERS), King’s Col-
gen auf den internationalen Rohstoffmärkten        Hinsicht erfordert:                              lege, London
zu bewältigen, darf sich dabei die Politik nicht                                                    fraumbach@aol.com
nur auf die politische Flankierung von Indus-      ■ Gegenüber der chinesischen Herausfor-
triestrategien der Wirtschaft beschränken,         derung ist eine Verlagerung von Kompeten-
sondern muss Deutschland proaktiv strate-          zen in der Rohstoffpolitik nach Brüssel un-
gisch positionieren und dabei das gesamtwirt-      abdingbar, da nur im größeren europäischen         Der Artikel basiert auf einer größeren Studie
schaftliche Interesse statt industriepolitischer   Rahmen die zukünftige Rohstoffversorgungs-         des Autors – F. Umbach, „Versorgungssicher-
Partikularinteressen im Auge behalten. So          sicherheit Deutschlands vor dem Hinter-            heit bei kritischen Rohstoffen. Neue Her-
sinnvoll die politische Unterstützung von Roh-     grund eines verschärften weltweiten Wettbe-        ausforderungen durch Digitalisierung und
stoffpartnerschaften mit anderen Ländern und       werbs bei KR und „Technologie-Metallen“ für        Erneuerbare Energien”, Aktuelle Analysen
Proklamierung neuer verrechtlichter Global         die neuen Schlüsseltechnologien bei den EE,        No. 73, Hanns-Seidel-Stiftung (HSS), Mün-
Governance-Initiativen durch die Bundesregie-      Batteriespeichern, Elektromobilität, Digitali-     chen, Dezember 2019, 61 S. (https://
rung auch sind. Sie sind angesichts eines real-    sierung und KI gewährleistet werden kann.          www.hss.de/download/publications/
politischen Ressourcennationalismus und der        ■ So nützlich „Rohstoffpartnerschaften“            AA_73_Versorgungssicherheit.pdf)
chinesischen Strategie zur Kontrolle vollstän-     mit Ländern wie Chile, Mongolei, Kasachstan,

 Energieverbrauch in Deutschland gesunken

 Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2019 nach vorläufigen       Der Verbrauch von Mineralöl lag 2019 insgesamt um 1,7 % höher als im
 Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebi-       Vorjahr. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich in Deutschland um 3,6 %.
 lanzen) eine Höhe von 12.815 PJ bzw. 437,3 Mio. t SKE. Das entspricht     Zu diesem Anstieg trug neben dem höheren Heizbedarf im kühleren
 einem Rückgang um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Für den Verbrauchs-        Frühjahr vor allem der gestiegene Einsatz von Erdgas in Kraftwerken
 rückgang sorgten, so die AG Energiebilanzen, weitere Verbesserungen       bei. Der Verbrauch an Steinkohle verminderte sich insgesamt um 20,5 %
 bei der Energieeffizienz, Substitutionen im Energiemix sowie ein kon-     und erreichte ein historisches Tief. Der Verbrauch von Braunkohle ver-
 junkturell bedingter Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie.     ringerte sich 2019 um 20,7 % und sank damit das siebte Jahr in Folge.
 Verbrauchssteigernd wirkten die etwas kühlere Witterung sowie die         Bei der Kernenergie kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer leichten
 Zunahme der Bevölkerung. Die verbrauchssteigernden Faktoren waren         Abnahme der Stromproduktion um rund 1 %.
 jedoch in Summe deutlich schwächer als die verbrauchssenkenden.
 Bereinigt um den Einfluss der Witterung sowie Lagerbestandsverände-       Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten
 rungen wäre der Energieverbrauch nach Berechnungen der AG Energie-        Energieverbrauch im abgelaufenen Jahr um 4 %. Die Windkraft erhöhte
 bilanzen sogar um mehr als 3 % gesunken.                                  ihren Beitrag um 15 %. Bei der Wasserkraft gab es einen Zuwachs von
                                                                           4 %. Die Solarenergie legte nur leicht um 1 % zu. Die Biomasse, auf die
 Da der Verbrauch an Kohlen 2019 besonders stark rückläufig war und        mehr als 50 % des gesamten Aufkommens im Bereich der Erneuerbaren
 die erneuerbaren Energien weiter zulegen konnten, geht die AG Ener-       entfällt, verbuchte ein Plus von 2 %.
 giebilanzen von einem merklichen Rückgang bei den CO2-Emissionen
 (ebenfalls bereinigt um Temperatureffekte und Lagerbestandsverände-       Weitere Information unter www.AG-Energiebilanzen.de
 rungen) um gut 7 % oder reichlich 50 Mio. t aus.

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