Neue Märkte für die Photovoltaik - Studie des Clusters Energietechnik USA
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Neue Märkte für die Photovoltaik Studie des Clusters Energietechnik Bulgarien Griechenland Mexiko Türkei USA
Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH Cluster Energietechnik Gewerbemuseumsplatz 2 90403 Nürnberg Ansprechpartner: Dr. Robert Bartl bartl@bayern-innovativ.de Tel.: +49 911-20671-223 Fax: +49 911 20671-766 cluster.energietechnik@bayern-innovativ.de www.cluster-energietechnik.de Herausgeber: Bayern Innovativ GmbH Autor: Adrian Hontz Fachliche Mitarbeit und Redaktion: Constantin Schirmer, Dr. Robert Bartl, Jenny Winkler Vertrieb: Bayern Innovativ GmbH Design: PSMedia Bildnachweis Titelseite: @fotolia: Ismsanama, Leonid Nyshko, Tantawi Druck: Optimum Druckdienstleistungen © Copyright 2010 Die urheberrechtlichen Verwendungsrechte liegen beim Herausgeber. Nachdruck, Übersetzung, Vervielfältigung oder Speicherung auf Datenträger sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich. Für Satz- und Druckfehler, für unrichtige Angaben der Unternehmen sowie für Marken- oder Urheberrechte wird jeglicher Schadensersatz ausgeschlossen.
Neue Märkte für die Photovoltaik Natürliche, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Photovoltaik-Branche in Bulgarien, Griechenland, Mexiko, der Türkei und den USA Studie des Bayerischen Clusters Energietechnik
Inhaltsverzeichnis A Abbildungsverzeichnis i B Abkürzungsverzeichnis ii 1 Einleitung 1 2 BULGARIEN 3 2.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial 3 2.2 Marktentwicklung 4 2.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme 4 2.4 Einheimische Industrie und Forschung 6 3 GRIECHENLAND 8 3.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial 8 3.2 Marktentwicklung 9 3.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme 9 3.4 Einheimische Industrie und Forschung 13 4 MEXIKO 14 4.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial 14 4.2 Marktentwicklung 14 4.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme 15 4.4 Einheimische Industrie und Forschung 15 5 TÜRKEI 16 5.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial 16 5.2 Marktentwicklung 17 5.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme 19 5.4 Einheimische Industrie und Forschung 21 6 USA 24 6.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial 24 6.2 Marktentwicklung 25
6.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme 26 6.4 Einheimische Industrie und Forschung 29 7 Fazit 30 8 Internetadressen für weitere Informationen 31 9 Literaturverzeichnis 33
A Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Sonnenpotenzialkarte Bulgariens 3 Abbildung 2: Der PV-Markt in Bulgarien 4 Abbildung 3: Sonnenpotenzialkarte Griechenlands 8 Abbildung 4: Der PV-Markt in Griechenland 9 Abbildung 5: Einspeisevergütung Griechenlands (2009 – 2014) 10 Abbildung 6: Sonnenpotenzialkarte für Mexiko, Zentralamerika und die Karibik 14 Abbildung 7: Der PV-Markt in Mexiko 15 Abbildung 8: Monatliches Sonnenpotenzial in der Türkei 16 Abbildung 9: Verteilung des Solarenergiepotenzials innerhalb der Türkei 16 Abbildung 10: Sonnenpotenzialkarte der Türkei 17 Abbildung 11: Der PV-Markt in der Türkei 17 Abbildung 12: Sonnenpotenzialkarte der USA: Durchschnittliche Sonneneinstrahlung in kWh/m²/Tag (Annahme: Horizontale Flachkollektoren) 24 Abbildung 13: Durchschnittliche Sonneneinstrahlung in kWh/m² p.a. in US-Bundesstaaten 24 Abbildung 14: Der PV-Markt in den USA 25 Abbildung 15: Die zehn Bundesstaaten mit der größten kumulierten Kapazität (grid-connected) in 2008 25 Abbildung 16: Übersichtskarte Rabattprogramme für Erneuerbare Energien in den US-Bundesstaaten 27 Abbildung 17: Übersichtstabelle finanzielle Anreize für Erneuerbare Energien in den US-Bundesstaaten 28 i
B Abkürzungsverzeichnis a Anno (Jahr) BEEF Bulgarian Energy Efficiency Fund BEERECL Bulgarian Energy Efficiency and Renewable Energy Credit Line BGN Bulgarischer Lew cal Kalorien CdTe Cadmiumtellurid CIGS Dünnschichttechnologie basierend auf Kupfer, Indium, Gallium, Schwefel, Selen CO2 Kohlenstoffdioxid CRE Regulierungskommission für Energie Mexiko CRES Centre for Renewable Energy Sources DMI State Meteorological Service DNI Direct Normal Solar Radiation DPT State Planning Organization of Turkey DSI General Directorate of State Hydraulic Works DSIRE Database of State Incentives for Renewable Energy EE Erneuerbare Energien EIA Environmental Impact Assessment EIA Energy Information Administration EIE Electrical Power Resources Survey and Development Administration EMRA Energy Market Regulatory Authority Türkei EPIA European Photovoltaic Industry Association EU Europäische Union EÜAS Electricity Generation Co. Inc. ii
EWEC European Wind Energy Conference & Exhibition ggü. gegenüber GK Durchschnittliche Grenzkosten der Energie im Vorjahr GW Gigawatt HELAPCO Hellenic Association of Photovoltaic Companies HTSO-DESMIE Hellenic Transmission System Operator IEA Internationale Energieagentur IREC Interstate Renewable Energy Council ITC Investment Tax Credit kVA Kilovoltampere kW Kilowatt kWh Kilowattstunde kWp Kilowatt-Peak (Spitzenleistung) MW Megawatt MWh Megawattstunde NPTP National Photovoltaic Technology Platform OP Operational Program p.a. Per annum (pro Jahr) P.E.A.E. Preliminary Environmental Assessment and Evaluation P.P.A. Power Purchase Agreement PJ Petajoule PPC S.A. Power Production Corporation PV Photovoltaik PVGIS Photovoltaic Geographical Information System RAE Regulatory Authority for Energy iii
RDP Rural Development Plan REECL Residential Energy Efficiency Credit Line RES Renewable Energy Sources SEI Solar Energy Institute of Ege University SEWRC State Energy and Water Regulatory Commission TOKI Housing Development Administration of Turkey TSE Turkish Standards Institution TUBITAK Scientific & Research Council of Turkey TYL Türkische Lira UNAM Institute of Materials Science and Nanotechnology of Bilkent University V Volt iv
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK 1 EINLEITUNG Der weltweite Stromverbrauch wird in den nächsten Jahren weiter steigen – laut der Energy Information Administration (EIA) wird sich die verbrauchte Strommenge bis 2030 im Vergleich zu 2003 verdoppeln. Die weiter wachsende Weltbevölkerung sowie aufstrebende Wirtschaftsnationen müssen mit Strom versorgt werden. Zusätzlich führen steigende Rohstoffpreise und die allgegenwärtige Klimadiskussion zum Umdenken der Politik hinsichtlich der optimalen energiepolitischen Ausrichtung – Erneuerbare Energien rücken immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die Photovoltaik (PV) spielt dabei aufgrund ihres großen Potenzials eine besonders wichtige Rolle. Um den gesamten Primärenergiebedarf der Erde zu decken, reicht die Energie der Sonne, die auf eine Fläche von 1000 km² der Erdoberfläche fällt. Obwohl derzeit der Beitrag von Strom aus Photovoltaikanlagen weltweit noch relativ gering ist, lassen hohe Wachstumsraten und Förderprogramme auf einen deutlichen Ausbau in den nächsten Jahren schließen. Vor diesem Hintergrund verpflichteten sich die Länder der Europäischen Union (EU), den Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch bis 2020 auf 20% zu steigern. Ähnliche Zielvereinbarungen und Maßnahmen werden auch in anderen Ländern getroffen. Dies lässt die Nachfrage an PV-Modulen und –Komponenten weiter wachsen. Dabei kommt eine Vielzahl unterschiedlicher Politikinstrumente zur Förderung der PV- Technologie im Strommarkt zum Einsatz: Die Palette der möglichen Maßnahmen reicht von Einspeisevergütungen über Quotenregelungen und „Grüne Zertifikate“ bis hin zu steuerlichen Zuschüssen, wobei meistens eine Kombination mehrerer Maßnahmen Verwendung findet. Dementsprechend positiv fällt die Prognose der European Photovoltaic Industry Association (EPIA) auf die Entwicklung des globalen PV-Marktes aus. Nach dem Boom der vergangenen Jahre erwartet die EPIA in ihrem „Global Market Outlook until 2013“ einen anhaltenden Wachstumstrend.1 Für den Zeitraum von 2008-2013 wird dabei eine jährliche Wachstumsrate von 17% im moderaten und von 32% im politikgesteuerten Szenario vorhergesagt. Diese Analyse legt den Fokus auf die 13 führenden und größten PV-Märkte. Dazu zählen beispielsweise Deutschland, Spanien, Japan, Italien, Frankreich, Portugal und Südkorea. Während diese etablierten Märkte größtenteils bereits durch eine beachtliche Wettbewerbsintensität gekennzeichnet sind, existieren auch weniger entwickelte Zielmärkte, deren Erfolg als starker Wachstumsmarkt aufgrund ihres natürlichen Potenzials und der bereits vorhandenen oder sich langsam verbessernden politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen abzusehen ist. Die bayerischen Solar-Unternehmen genießen weltweit höchste Anerkennung. Sie können dieses Potenzial und die aktuellen Wachstumstrends nutzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen sowohl in etablierte Märkte als auch in neue Märkte zu exportieren. Der Cluster Energietechnik der Bayern Innovativ GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Firmen bei ihren Exportaktivitäten zu unterstützen. Die vorliegende Studie ist ein Teil dieses Unterstützungsprogramms. Für die Länder Bulgarien, Griechenland, Mexiko, die 1 EPIA, Global Market Outlook for Photovoltaics until 2013, 2009, S.6 1
Türkei und die USA werden jeweils das natürliche Potenzial inkl. der Sonneneinstrahlung, die Entwicklung des Photovoltaikmarktes über die letzten Jahre sowie die gesetzlichen Regelungen, Konjunktur- und Förderprogramme dargestellt. Zudem folgt eine Analyse der einheimischen Industrie, die es ermöglichen soll, Partner und Mitbewerber zu identifizieren. Die Studie basiert auf einer umfangreichen Internetrecherche. Informationen wurden gesammelt, ausgewertet und zusammengefasst. Es wurden keine eigenen Befragungen durchgeführt. Im Folgenden werden die natürlichen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Photovoltaikbranche für die Länder Bulgarien, Griechenland, Mexiko, die Türkei und die USA vorgestellt. Es folgt ein kurzes Fazit und Hinweise auf weitere Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten. Alle vorgestellten Länder sind nach Meinung der Autoren vielversprechend für den Export bayerischer Photovoltaikprodukte. 2
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK 2 BULGARIEN 2.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial Besonders im Osten und Süden Bulgariens herrschen bei hoher Sonnenintensität und geringer Bevölkerungsdichte gute Bedingungen für die Photovoltaik.2 Um genaue Aussagen über die Sonnenintensität an ausgewählten Standorten zu ermitteln, kann die Internetseite http://sunbird.jrc.it/pvgis/apps/radmonth.php?lang=de&map=europe (PVGIS Daten für Solareinstrahlung) genutzt werden. In Bulgarien stehen nach Regierungsangaben in etwa 3,3% der Landesfläche für die PV- Nutzung zur Verfügung. Das verwertbare, jährliche Energiepotenzial aus der Sonnenenergie wird auf 4,5 Mio. MWh geschätzt3. Mit einer angenommenen durchschnittlichen Sonneneinstrahlung (horizontal) von 1400 bis 1600 kWh/m² pro Jahr haben die Messungen der Bulgarian Academy of Science eine jährliche Stromproduktion von 1342 kWh/kWp p.a. mit kristalliner Technologie im optimalen Neigunswinkel ergeben4. Abbildung 1: Sonnenpotenzialkarte Bulgarien Quelle: Šúri M., Huld T.A., Dunlop E.D. Ossenbrink H.A., 2007. Potential of solar electricity generation in the European Union member states and candidate countries. Solar Energy, 81, 1295–1305 2 Ministry of Energy, Economy and Tourism Bulgaria, Solar Energy, 2009 3 Bencheva et al., Current Situation in PV Sector in Bulgaria, 2009 4 Bencheva et al., Current Situation in PV Sector in Bulgaria, 2009 3
2.2 Marktentwicklung Kumulierte Kapazität in Bulgarien (2003-2008) 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 800 kW 700 600 500 400 300 200 100 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 off-grid (kW) 8 10 10 13 20 32 on-grid (kW) 12 23 33 53 55 1407 Gesamt (kW) 20 33 43 66 75 1439 Jahr Abbildung 2: Der PV-Markt in Bulgarien Quelle: PV-NMS-net: Country Profile Bulgaria, 2009 Die Förderpolitik der bulgarischen Regierung zur Erhöhung des Anteils an Strom aus Erneuerbaren Energien im öffentlichen Netz greift, wie der sprunghafte Anstieg der Photovoltaikleistung im Jahr 2008 zeigt (s.Abb.2). 2.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme Gesetzlicher Rahmen: Die bulgarische Gesetzgebung entspricht seit 2007 den EU-Richtlinien 2001/77/EU, 2006/108/EU sowie 2003/30/EU, die die Förderung Erneuerbarer Energien EU-weit vorschreiben. Durch das langfristige nationale Programm zur Förderung der Nutzung von Erneuerbaren Energiequellen 2005-2020 (Long term national Programme for the promotion of the use of RES 2005–2020)5 ist der Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien für das Jahr 2010 auf 11%, für das Jahr 2020 auf 16% festgelegt. Die Treibhausgasemissionen sollen zwischen 2008 und 2012 um 8% gesenkt werden6. Wenngleich das Hauptaugenmerk auf Wasserkraft liegt, profitiert auch der bulgarische PV-Markt von dieser konsequenten strategischen Ausrichtung7. Das Gesetz über Erneuerbare und Alternative Energiequellen (Renewable and Alternative Energy Sources and Biofuels Act) sieht vor, dass Strom aus Erneuerbaren Energien beim 5 2007 lag dieser Wert bei ca. 7% (eigene Berechnungen nach EIA, International Energy Statistics) 6 Dr. Stalev, S., Bulgaria - your investment decision, 2009 7 Die installierte Kapazität für Wasserkraft lag bei 1535 MW, siehe: Dr. Stalev, S., Bulgaria - your investment decision, 2009 4
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK Netzzugang und bei der Übertragung zu bevorzugen ist. Das zentrale Förderinstrument ist wie in Deutschland die Einspeisevergütung. Diese wird jährlich spätestens zum 31. März von der State Energy and Water Regulatory Commission (SEWRC) festgesetzt. Der Tarif errechnet sich aus 80% des durchschnittlichen Endverbraucherstrompreises des vorhergehenden Jahres und einem variablen Zuschlag von mindestens 95%8. Die derzeit aktuelle Vergütung vom 30. März 2009 beträgt9: • 0,850 BGN/kWh (~0,428 Euro/kWh) für Anlagen mit einer Leistung < 5 kWp • 0,755 BGN/kWh (~0,380 Euro/kWh) für Anlagen mit einer Leistung > 5 kWp Die jeweiligen Tarife gelten für 25 Jahre. Der Förderzeitraum verkürzt sich für Anlagen, die seit dem 1. April 2009 am Netz sind. Spätestens bis Ende 2011 soll ein Gesetzesentwurf über einen Marktmechanismus zur Förderung Erneuerbarer Energien vorliegen. Förderprogramme im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz: Programm „Development of the Competitiveness of the Bulgarian Economy” Laufzeit: 2007 – 2013 Zielgruppe: Unternehmen Inhaltlicher Schwerpunkt: Verbesserung der Energieeffizienz durch energiesparende Technologien und Erneuerbare Energien Operational Programme „Regional Development“ Laufzeit: 2007-2013 Zielgruppe: Ausgewählte Regionen Inhaltlicher Schwerpunkt: Zugang zu nachhaltigen und effizienten Energieressourcen National Strategy Plan for Rural Development (RDP) of Bulgaria for the period 2007- 2013 Finanzielle Zuschüsse zu Projekten im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (25% -70%), bis zu 70% für Projekte zu Erneuerbaren Energien mit einer Leistung < 1 MWp Bulgarian Energy Efficiency Fund (BEEF) Kreditanstalt, Kreditbürge und Berater; drei Formen finanzieller Beihilfen: Kredit, Kreditgarantien und Kofinanzierung. Bulgarian Energy Efficiency and Renewable Energy Credit Line (BEERECL) Kreditlinie für Banken, die Kredite für Energieeffizienz- und Erneuerbare Energien-Projekte an privatwirtschaftliche Unternehmen weitergeben. Teilnehmende Banken: Bulgarian Postbank, DSK Bank, Raiffeisen Bank, UniCredit Bulbank, Unionbank, United Bulgarian Bank, Piraeus Bank. Der Zuschuss für Projekte zu Erneuerbaren Energien beträgt 20%. 10 Residential Energy Efficiency Credit Line (REECL) Kreditlinie für die Finanzierung energiesparender Maßnahmen in Haushalten. 8 PV-NMS-NET, Status of Photovoltaics 2008 in the European Union New Member States, 2009, S.5 9 PV-NMS-NET, Status of Photovoltaics 2008 in the European Union New Member States, 2009, S.5 10 European Commission, Bulgaria - Renewable Energy Fact Sheet, 2008 5
Schritte zu einer PV-Investition in Bulgarien 1. Entwurf o Erwerb der Eigentums- oder Nutzungsrechte für das Grundstück o Antrag auf Durchführung einer Studie zur Umweltbeeinflussung (EIA) bei der zuständigen Stelle (Kosten werden vom Antragsteller getragen) o Eine Entwurfsbewilligung auf Anfrage innerhalb von 14 Tagen vom Gutachter der zuständigen Gemeinde o Dokumentation der technischen, ökonomischen, technologischen, funktionalen und planerischen Aspekte der Anlage 2. Erlaubnisse und Lizenzen • schriftlicher Antrag auf Untersuchung der Bedingungen und der Art und Weise des Netzanschlusses (Leistung bis 5 MWp: Regionalverteiler; Leistung > 5 MWp: nächstgelegene Regionaldienststelle der Netzübertragungsgesellschaft) • Übersendung eines vorläufigen Abkommens über den Netzanschluss an den Antragssteller innerhalb von 30 (beim Regionalverteiler) bis 90 (bei der Übertragungsnetzgesellschaft) Tagen • Gutachter der zuständigen Gemeinde (bzw. der Chefarchitekt auf Geheiß des Gemeinderates) erteilt die Bauerlaubnis nach Einreichung des schriftlichen Antrags innerhalb von sieben Tagen. • Abkommen über den Netzanschluss: Es wird ein schriftlicher Antrag auf Netzanschluss beim Regionalverteiler bzw. bei der Netzübertragungsgesellschaft gestellt. Innerhalb von 60 Tagen wird nach eingehender Prüfung eine Einladung zum Abschluss des Abkommens versendet. Die Prüfung und Durchführung des Anschlusses des Gebäudes bzw. der Anlage erfolgt auf Kosten des Regionalverteilers bzw. der Netzübertragungsgesellschaft. • Lizenzerteilung zur Produktion von Strom/Wärme mittels PV-Anlagen mit einer Leistung von über 5 MWp: Das Lizenzerteilungsverfahren wird durch eine schriftliche Erklärung gegenüber der Kommission eröffnet. Die Lizenz hat eine maximale Gültigkeit von 35 Jahren. 3. Errichtung und Installation • Verträge zwischen den Baubeteiligten • Baustelleneröffnung, Baulinien- und Niveaubestimmung • Bau- und Bauentwurf-Versicherung 4. Abschluss des Baus, Nutzungserlaubnis • Arbeitspläne • Überprüfung der Korrektheit der Installationen • Anschluss an das Stromnetz 5. Inbetriebnahme 2.4 Einheimische Industrie und Forschung In Bulgarien betreiben momentan drei Unternehmen sowie ein Forschungsinstitut PV- Produktionsstätten. Dazu gehören • SolarPro (http://www.solarpro.bg/content/e169/index_en.html), • BG Solar Panels (http://www.bgsolarpanels.com/?lg=en), • Energy Solutions (http://www.energysolutions.gr/) und das 6
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK • Institute of Non-ferous Metals 11. Das Institute of Non-ferous Metals stellt c-Si Wafer her, während die anderen genannten Unternehmen PV-Module produzieren. Die Gesamtproduktionskapazität Bulgariens liegt derzeit bei 38 MWp/Jahr12. Solarzellen werden bislang in Bulgarien nicht produziert. Es gibt außerdem einige lokale Firmen, die PV-Systeme planen, ausliefern und installieren. Erwähnt seien an dieser Stelle: Elprom Energy, IVATERM, NES – New Energy Systems, STS Solar, SOLAR BG, ESD Bulgaria, SIM INVEST, ERATO. Ein Überblick über Photovoltaik- Firmen in Bulgarien findet sich unter http://energy.sourceguides.com/businesses/byGeo/byC/Bulgaria/byB/mfg/mfg.shtml#2 2677. Ein wichtiges bulgarisches Forschungsinstitut im Bereich Photovoltaik ist das „Central Laboratory of Solar Energy and New Energy Sources“, das schon 1977 gegründet wurde und zur „Bulgarian Academy of Sciences“ gehört (http://www.senes.bas.bg). 11 PV-NMS-NET, Status of Photovoltaics 2008 in the European Union New Member States, 2009, S.11 12 PV-NMS-NET, Status of Photovoltaics 2008 in the European Union New Member States, 2009, S. 11 7
3 GRIECHENLAND 3.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial Mit einer Sonneneinstrahlung von durchschnittlich 1500 +/- 200 kWh/m² p.a. weist Griechenland exzellente klimatische Bedingungen für den Einsatz von Photovoltaik auf und wird hinsichtlich der maximalen Sonneneinstrahlung innerhalb der EU lediglich von Zypern von der Spitzenposition verdrängt13. Athen zählt mit einem Wert von durchschnittlich 1573 kWh/m² p.a. zu den hinsichtlich der solaren Ressourcen am besten ausgestatteten Städten Europas14. Abbildung 3: Sonnenpotenzialkarte Griechenlands Quelle: Suri, M., Huld T.A., Dunlop E.D. Ossenbrink H.A., 2007. Potential of solar electricity generation in the European Union member states and candidate countries. Solar Energy, 81, 1295-1305 Im Großteil des Landes werden durchschnittlich über 2700 Sonnenstunden/Jahr gemessen. Vor allem die griechischen Inseln weisen eine sehr hohe Sonneinstrahlung auf. Auf den meisten Inseln liegt diese zwischen 1500 und 1600 kWh/m² p.a. 13 PV Policy Group, European Best Practice Report, 2006, S.30 14 A.N. Celik et al., A review of installed solar photovoltaic and thermal collector capacities in relation to solar potential for the EU-15; in: Renewable Energy, Volume 34 (2009), 849-856 8
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK 3.2 Marktentwicklung Seit 2006 verfügt Griechenland über eine Gesetzgebung zu Erneuerbaren Energien. Seitdem ist der Markt gewachsen. Die Gesamtleistung der Anlagen lag 2008 bei 20 MWp. Greifen die Fördermaßnahmen wie erwartet, halten Experten der EPIA für 2013 eine kumulierte Gesamtleistung von 2322 MWp für möglich. Es besteht großes Potenzial sowohl für On-Grid- als auch für Off-Grid-Systeme. Kumulierte Gesamtkapazität in Griechenland 25,00 20,00 20,00 15,00 MW 10,00 9,00 6,69 5,44 4,50 5,00 3,25 2,37 1,00 1,57 0,27 0,32 0,39 0,48 0,64 0,84 0,00 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Abbildung 4: Der PV-Markt in Griechenland Eigene Darstellung nach Quellen: Psomas, S. (Helapco), The Greek Photovoltaic Industry & Market – Current Status, 2007; EPIA, Global market Outlook for Photovoltaics until 2013, 2009, S.12 Die Prognosen für den jährlichen Kapazitätsausbau in den kommenden Jahren liegen für 2009 zwischen 35 MWp (moderates Szenario) und 52 MWp (politikgesteuertes Szenario), für 2010 zwischen 100 MWp und 200 MWp, für 2011 zwischen 100 MWp und 450 MWp, für 2012 zwischen 100 MWp und 700 MWp und für 2013 zwischen 100 MWp und 900 MWp15. Bis 2006 ging das Gros der installierten PV-Kapazität Griechenlands auf Off-Grid-Systeme zurück, die 2006 einen Marktanteil von 76% für sich verbuchten.16 Dies hängt vor allem mit der spezifischen geographischen Struktur Griechenlands zusammen. Zahlreiche kleine Inseln können aufgrund großer Distanzen zum Festland nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen werden. Seit 2006 geht die Tendenz dennoch in Richtung On-Grid- Systeme, die ein stärkeres Wachstum als Off-Grid-Systeme vorweisen können. 3.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme Seit Januar 2009 gilt in Griechenland das Gesetz 3734/2009 zum Einsatz Erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung. Dieses Gesetz formuliert einen Zielwert von 20,1% für den Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch im Jahr 2010 und von 29% für das 15 EPIA, Global Market Outlook for Photovoltaics until 2013, 2009, S.6 16 HELAPCO, The Greek PV Market – Opportunities for investments in Greece, 2007 9
Jahr 2020. Das PV-spezifische Ziel der griechischen Regierung liegt bei 840 MWp (Festland: 640 MWp; Inseln: 200 MWp) für das Jahr 202017. Die Gesetzgebung beinhaltet auch eine Einspeisevergütung. Diese unterliegt einer jährlichen Anpassung entsprechend der Inflation und einer Garantiezeit von 20 Jahren18. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Vergütung bis 2014: Hauptnetz autonome Inseln Jahr & Monat A B C D >100 kWp 100 kWp
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK Investitionssumme anfällt. Die einzige Lizenz, die zur Nutzung des Programms nötig ist, ist eine Lizenz der Baubehörde. Für kleine Heimanlagen wird zusätzlich ein Steuernachlass in Höhe von 20% gewährt (Obergrenze bei 700 Euro)20. Zusätzlich werden über das National Development Law 3522/2006, das im Zeitraum 2007 – 2013 Gültigkeit besitzt, Barzuschüsse und Subventionen bei Leasing-Finanzierung, Steuervorteile und Zuschüsse bei Arbeitskosten für neugeschaffene Arbeitsplätze für griechische und ausländische Investoren gewährt. Für die Vergünstigungen gelten folgende Bedingungen: • Eigenkapitalbeteiligung des Investors in Höhe von 25% • Die Eignung des Investors für die Förderungen wird innerhalb von fünf Tagen von lokalen, regionalen oder nationalen Behörden bestätigt und innerhalb von zwei Monaten vertraglich festgehalten. • 50% der Barzuschüsse werden freigegeben, sobald 50% des Projektes abgeschlossen sind. Alternativ ist auch eine Vorauszahlung in Kombination mit einer Bankgarantie möglich. Die verbleibenden 50% werden nach der endgültigen Fertigstellung des Projektes ausgezahlt. • Zuschüsse für Gehälter werden alle sechs Monate ausgezahlt, sobald der Investor einen entsprechenden Antrag stellt. • Steuervorteile treten nach Fertigstellung des Projekts in Kraft und sind für die ersten zehn Betriebsjahre gültig. Die Stromerzeugung mittels Erneuerbarer Energien erfordert den Erwerb einer Produktionslizenz. Für PV-Anlagen mit einer Leistung bis zu 150 kWp ist das Verfahren simpler und weniger zeitaufwändig. Für größere Anlagen (ab 150 kWp) muss eine Lizenz beim Ministry of Development beantragt werden. Auf der Website von Invest in Greece findet sich die Beschreibung des Lizenzierungsverfahrens für PV-Parks mit einer Größe von mehr als 150 kWp. Das Lizenzierungsverfahren erfolgt in drei Schritten21: 1. Schritt o Elektrizitätsproduktionslizenz Der Investor stellt bei der Energieregulierungsbehörde RAE (Regulatory Authority for Energy) einen Antrag auf Gewährung einer Stromproduktionslizenz und übersendet eine so genannte Preliminary Environmental Assessment and Evaluation (P.E.A.E.), also eine Umweltstudie. RAE leitet nach Auswertung des Antrages die P.E.A.E. an die zuständige Umweltlizenzierungsstelle. Diese holt die notwendigen Bewilligungen der zuständigen Behörden ein und übersendet die Billigung der P.E.A.E an RAE. Sobald die P.E.A.E. von der Umweltbehörde akzeptiert wurde, sendet RAE eine Empfehlung an das Ministerium für Entwicklung. Dauer dieses Vorgangs: Nach Vorliegen aller Unterlagen formuliert RAE innerhalb von vier Monaten eine Empfehlung. Bei Vorliegen eines positiven 20 Papademetriou, E., Hellenic Parliament 21 Invest in Greece, Licensing procedures for investment projects in PV parks, 2009 11
Bescheids erfolgt die Erteilung der Produktionslizenz durch das Ministerium für Entwicklung innerhalb von 15 Werktagen Die Produktionslizenz wird für 25 Jahre erteilt und kann um 25 Jahre verlängert werden. o Festlegung der Konditionen, zu denen der Anschluss an das Netz/System erfolgt Nach Erteilung der Produktionslizenz stellt der Investor einen Antrag beim griechischen Übertragungsnetzbetreiber Hellenic Transmission System Operator (HTSO-DESMIE) oder bei der Power Production Corporation (PPC S.A.) auf Festlegung der Konditionen, zu denen der Anschluss des PV-Systems an das Netz bzw. an das System erfolgt. Das Angebot des Betreibers ist für zwei Jahre gültig und kann durch den Betreiber verlängert werden. o Grundstückskonzession Der Investor stellt beim lokalen Forstamt einen Antrag auf Erteilung einer Konzession für das Grundstück, auf dem die PV-Anlage geplant ist, wenn das Land Staatseigentum ist. Die Bewilligung erfolgt gleichzeitig mit der Bewilligung der Umweltbedingungen. o Gutachten über Umweltbedingungen Der Investor stellt einen Antrag auf Bewilligung der Umweltbedingungen. Der Antrag ist beim zuständigen Umweltamt zu stellen. Dauer: 60 Werktage ab Antragsstellung o Vertrag über den Anschluss an das System/Netz Der Investor stellt bei HTSO-DESMIE einen Antrag auf Anschluss der PV- Anlage an das Netz zu den Bedingungen, die der Netzbetreiber zuvor in Aussicht gestellt hatte. Dauer: 45 Tage 2. Schritt o Installationslizenz Der Antrag auf Erteilung der Installationslizenz ist bei der regionalen Behörde einzureichen. Die Lizenzerteilung erfolgt durch den Generalsekretär der Region. Dauer: 15 Tage Die Installationslizenz ist zwei Jahre lang gültig und kann um zwei Jahre erweitert werden, wenn 50% des Projekts fertig gestellt sind. o Vereinbarung über den Stromkauf Die Vereinbarung (Power Purchase Agreement (P.P.A.)) wird zwischen dem Investor und dem HTSO-DESMIE bzw. PPC (bei Anlagen im Inselbetrieb) geschlossen. Dauer: 15 Tage Der Vertrag ist für 20 Jahre gültig. 3. Schritt o Betriebslizenz Nach der Absolvierung aller vorhergehenden Schritte und der Erteilung aller Lizenzen stellt der Investor beim regionalen Amt für Planung und Entwicklung den Antrag auf Erteilung der Betriebslizenz. Diese wird durch den Generalsekretär erteilt. Dauer: 15 Tage 12
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK Die Betriebslizenz besitzt eine Gültigkeit von 20 Jahren und kann um weitere 20 Jahre verlängert werden. Das Lizenzierungsverfahren gestaltet sich deutlich einfacher, wenn die installierte Leistung unterhalb von 150 kWp liegt. In diesem Fall ist keine gesonderte Lizenz des Ministeriums für Umwelt und Raumplanung notwendig. Bei Leistungen von weniger als 20 kWp muss lediglich ein Vertrag über den Netzanschluss mit dem Übertragungsnetzbetreiber oder mit PPC geschlossen werden22. Das Lizenzierungsverfahren ist trotz bereits durchgeführter Vereinfachungen kompliziert und mitunter langwierig. Der Prozess kann insgesamt bis zu zwei Jahre dauern. Seit 2008 unterstützt die Agentur Invest in Greece im Auftrag des Staates ausländische Investoren und Firmen beim Markteintritt. Das griechische Investment Incentives Law (Law 3299/2004), das die Bedingungen und Konditionen für Direktinvestionen in Griechenland regelt, wird derzeit überarbeitet. Die neue Fassung wird umweltfreundliche Entwicklungen prioritär berücksichtigen. Die frühere Einteilung Griechenlands in 3 Investitionszonen mit unterschiedlicher Bezuschussung gilt nicht mehr. Aktuelle Informationen liefert Invest in Greece (www.investingreece.gov.gr). 3.4 Einheimische Industrie und Forschung Bisher gibt es in Griechenland vier PV-Produzenten23: Next Solar in Tripolis stellt seit 2009 Dünnschichtsolarzellen her (60 MWp pro Jahr), Solar Cells Hellas in Patras kristalline Solarzellen (60 MWp pro Jahr), Piritium SA in Patras produziert seit 2010 Wafer und Silcio SA in Patras PV-Zellen und Paneele mit einer Produktionskapazität von 20 bzw. 31MWp. Das Centre for Renewable Energy Sources (CRES) ist Griechenlands führende Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien. CRES betreibt angewandte Forschung und bildet auf diese Weise das Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und Industrie. Darüber hinaus berät CRES die griechische Regierung in Fragen der Energiepolitik. 22 ETH Zürich, Energy Policy for the PV Market in Greece, 2009 23 Invest in Greece, Solar – a bright future, 2010 13
4 MEXIKO 4.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial Mexiko bietet mit einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 1825 kWh/m² p.a. hervorragende Bedingungen für solare Energiegewinnung24. Spitzenwerte werden dabei vor allem im Norden und im Westen des Landes erreicht. Model estimates of monthly average daily total radiation using inputs derived from satellite and surface observations of cloud cover, aerosol optical depth, precipitable water wapor, albredo, athmospheric pressure and ozone sample at a 40 km resolution Abbildung 6: Sonnenpotenzialkarte für Mexiko, Zentralamerika und die Karibik Quelle: UNEP/GEF/NREL, Solar: annual average direct normal (DNI) map at 40km resolution for the Caribbean region from NREL, 2010 4.2 Marktentwicklung Im Schnitt wuchs der mexikanische PV-Markt in den vergangenen Jahren um ca. 1 MWp pro Jahr. Dadurch stieg die Gesamtkapazität von 12 MWp im Jahr 1998 auf 21,7 MWp im Jahr 2008 an. Von den 21,7 MWp im Jahr 2008 sind allerdings lediglich 0,5 MWp netzgekoppelt. Der Off-Grid-Sektor bildet mit einem Anteil von beinahe 98% das größte Marktsegment. Die Photovoltaik soll in Mexiko aufgrund fehlender Netze bisher primär der Elektrifizierung ländlicher Regionen dienen. 24 Secretaría de Energía/GTZ, Renewable Energies for Sustainable Development in Mexico, 2006 14
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK Kumulierte Gesamtkapazität in Mexiko 25,0 21,7 20,8 19,7 20,0 18,7 18,1 17,1 16,2 15,0 15,0 13,9 12,9 12,0 MW 11,0 10,0 10,0 8,8 9,2 7,1 5,4 5,0 0,0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Abbildung 7: Der PV-Markt in Mexiko Eigene Darstellung nach: IEA-PVPS: Trends in photovoltaic applications - Survey report of selected IEA countries between 1992 and 2008, 2009, S.5 4.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme In Mexiko gibt es seit 2008 eine Energie- und Klimagesetzgebung („Ley para el Aprovechamiento de Energias Renovables y el Financiamento de la Transicion Energetica“) sowie seit 2009 einen nationalen Plan für Erneuerbare Energien bis 2012 („Programa Especial para el Aprovechamiento de Energias Renovables“). Das Energie- und Klimagesetz sieht die Einsparung von 200 Mio. Tonnen CO2 zwischen 2008 und 2012 und einen Fonds zur Umsetzung der Post-Kyoto-Bestimmungen vor. Im nationalen Plan für Erneuerbare Energien sind spezifische Zielsetzungen für die Installation von Energiekapazitäten aus Wind, Biomasse, Geothermie und Biogas sowie ein nationaler Zielwert für den EE-Anteil an den Gesamtenergiekapazitäten von 7,6% im Jahr 2012 (2008: 3,3%) festgehalten. Für den Bereich Solarenergie/ PV ist die Einführung von gesetzlichen Rahmenbedingungen geplant. 2012 soll zudem das erste solarthermische Kraftwerk in Sonora (Agua Prieta II Projekt) den Betrieb aufnehmen. Derzeit werden photovoltaische Kleinprojekte mit einer Leistung von bis zu 30 kWp, die auf Dächern mehrstöckiger Gebäude montiert sind, staatlich gefördert. Tagsüber kann Strom, der über den Eigenbedarf hinaus produziert wird, in das öffentliche Netz eingespeist werden. Die gleiche Menge Strom kann nachts oder bei geringer Sonneneinstrahlung kostenlos wieder aus dem Netz abgerufen werden. Bislang hat die Regulierungskommission für Energie (CRE) 570 Projekte dieser Art gefördert. Weitere Förderprogramme und Regulierungen werden erwartet. 4.4 Einheimische Industrie und Forschung Mexiko entwickelt sich zu einem wichtigen Produktionsstandort für Solarzellen und PV- Module. Zu den Investoren im Bereich der Produktion photovoltaischer Module gehören die japanische Kyocera, die US-amerikanische United Solar Ovonic (Uni-Solar) sowie die deutsche Q-Cells. Alle drei Unternehmen errichten umfangreiche Produktionsstätten in Baja California, unweit der US-Grenze. In den USA wird wohl der Hauptabsatzmarkt für Solarzellen und Module liegen. Allein Q-Cells wird über mehrere Jahre hinweg bis zu 2,6 Mrd. Euro investieren. In Mexiko finden bisher keine nennenswerten Forschungsaktivitäten im Bereich der Photovoltaik statt. 15
5 TÜRKEI 5.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial Mit ihrer Lage im „Sonnengürtel“ besitzt die Türkei ein sehr großes solares Potenzial: Die durchschnittliche Sonneneinstrahlung beträgt 1311 kWh/m² p.a. mit durchschnittlich 2640 Sonnenstunden pro Jahr. Das monatliche Sonnenenergiepotenzial ist Abbildung 8 zu entnehmen. Alle Werte entstammen den Messungen des EIE (General Directorate of Electrical Power Resources Survey and Development Administration) und des DMI (State Meteorological Service). Abbildung 8: Monatliches Sonnenpotenzial in der Türkei Eigene Darstellung nach: Elektrik Isleri Etüt Idaresi Genel Müdürlügü (EIE), Solar Energy in Turkey – Solar Energy Potential, 2009 Abbildung 9: Verteilung des Solarenergiepotenzials innerhalb der Türkei Eigene Darstellung nach: Elektrik Isleri Etüt Idaresi Genel Müdürlügü (EIE): Solar Energy in Turkey – Solar Energy Potential, 2009 16
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK Die Bedingungen variieren zwischen den einzelnen Regionen. Südost-Anatolien nimmt hier mit einem Wert von durchschnittlich 1460 kWh/m² p.a. (2993 Sonnenstunden /Jahr) die Spitzenposition ein. Die Region am schwarzen Meer bildet mit 1120 kWh/m² p.a. (1971 Sonnenstunden/Jahr) das Schlusslicht. Abbildung 10: Sonnenpotenzialkarte der Türkei Quelle: IEA-PVPS: Annual report 2008, 2009, S.104 5.2 Marktentwicklung Kumulierte Kapazität in der Türkei (1980 - 2008) 3,5 3 3 2,5 2 MW 1,6 1,5 1 0,5 0,5 0,2 0,004 0,01 0,05 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2008 Abbildung 11: Der PV-Markt in der Türkei Eigene Darstellung nach: Oktik, Sener: Photovoltaic&Turkiye, Second Photovoltaic Mediterranean Conference, 2007; IEA-PVPS: Annual report 2008, 2009, S.105 Derzeit wird Solarenergie in der Türkei vor allem zur Warmwasserbereitung mit solarthermischen Flachkollektoren genutzt. Es existieren über 100 Firmen, die diese Kollektoren produzieren und exportieren. Die installierte Gesamtkapazität liegt bei etwa 12 Millionen m², die Energieproduktion lag im Jahr 2007 bei 4,8 Mio. MWh25. 25 Invest in Turkey, FAQ – What makes Turkey a major source of renewable energy?, 2010 17
Die kumulierte PV-Kapazität wuchs von 1,6 MWp (2005) auf 3 MWp (2008) an. Allerdings bleibt der Beitrag der Photovoltaik zur Stromerzeugung in der Türkei damit vernachlässigbar gering26. Die Nutzung der PV-Technologie beschränkt sich bisher weitgehend auf Off-Grid- Anwendungen. Es folgt ein schematischer Überblick über die jüngsten Entwicklungen des türkischen PV- Markts:27 2001 • Das Solar Energy Institute of Ege University (SEI) startet seine Forschungsaktivitäten im Bereich Farbstoffsolarzellen. • Installation eines 14 kWp-Kraftwerks in Berke Dam. 2002 • Installation des bis dahin größten netzgebundenen PV-Kraftwerks mit einer Leistung von 10 kWp auf dem Gelände der Mugla Universität. 2004 • Die Mugla Universität erhöht die installierte Leistung auf 54 kWp. 2005 • Das SEI schließt in Izmir ein 22 kWp-PV-Kraftwerk ans Netz. • TUBITAK initiiert ein Formel-G Solar-Autorennen der Universitäten. 2006 • SEI eröffnet ein für Universitäten einzigartiges Labor zur Modulproduktion. • Das türkische Unternehmen Akkanat Technologies A.S. beginnt mit einer Modulproduktion von 5 MWp/Jahr. 2007 • Auf der Insel Fethiye-Kizilada, die nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, wird das erste PV-Wind-Dieselgenerator-Hybrid-System durch die Firma Girasolar Ltd. in Betrieb genommen (17,5 kWp multikristalline Solarmodule, 15 kWp Windturbinen, 35 kVA Dieselgenerator, 48 V 3000 Ah Batteriekapazität). • Im März 2007 eröffnet die Pamukkale-Universität, Denizli ein „Clean Energy“-Haus mit einer 5 kWp-PV-Anlage. • Enisolar Ltd. errichtet 30 kWp PV-Anlagen auf den TESCO-KIPA Supermärkten in Marmaris und Kusadasi sowie mehrere kleine Anlagen an weiteren Standorten. • TUBITK-MRC installiert eine im Inselbetrieb laufende PV-Wind-Brennstoff-Hybrid- Anlage. 2008 • Aneltech Corp. stellt mehrere PV-Anlagen für Turk Telecom an unterschiedlichen Standorten mit einer Gesamtleistung von über 300 kWp auf. • Die Gemeinde Kocaeli geht mit einer 31 kWp-Anlage ans Netz. • Die Gazi Universität startet ein PV-Pilotprojekt mit einer Leistung von 2,5 kWp. • Im August 2008 wird eine 15 kWp-Anlage mit Netzanschluss von der Toyota Turkey Co. in Sakarya errichtet.28 26 IEA - PVPS, Annual report, 2008, S.103. Die Datenqualität bezüglich der installierten PV-Kapazität lässt bislang zu wünschen übrig. Es gibt allerdings Bestrebungen in der Türkei, dies durch eine groß angelegte Umfrageaktion zu ändern. 27 Siehe: IEA - PVPS, Annual report, 2008, S.103 f.; Invest in Turkey, Solar Energy in Turkey, 2009 18
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK 5.3 Politische Rahmenbedingungen/ Konjunkturprogramme Der Stromverbrauch wird in der Türkei in den nächsten Jahren stark steigen. Schon jetzt ist das Land abhängig von Stromimporten. Daher gehört die Förderung von Erneuerbarer Energien bei der Elektrizitätsproduktion sowie die verstärkte Nutzung heimischer Energiequellen zu den Maßnahmen der Regierung29. Der Anteil der Solar- und Windenergie an der Stromproduktion soll bis 2020 auf über 10% steigen30. Seit 2005 gibt es in der Türkei das Erneuerbare Energien-Gesetz Nr. 5346 (The Law on Utilization of Renewable Energy Sources for the Purpose of Generating Electrical Energy). Zentrale Inhalte des Gesetzes31: • Erhöhung der Einspeisevergütung (2009): Für die ersten zehn Jahre einer PV-Anlage wird eine Vergütung in Höhe von 0,28 Euro/kWh garantiert, für die darauf folgenden zehn Jahre erhält der Betreiber 0,22 Euro/kWh32. • Quotensystem: Wer eine Vertriebslizenz zur Stromverteilung hat, muss zu einem bestimmten Anteil Strom aus Erneuerbaren Energien verkaufen. Er ist verpflichtet, diesen Anteil von zertifizierten Stromproduzenten („Renewable Energy Source Certificate“) zu beziehen. Die zertifizierten Anlagen zur Stromgewinnung müssen jünger als zehn Jahre sein. Der Anteil des Stromes aus Erneuerbaren Energieträgern errechnet sich auf Basis der im Vorjahr verkauften Strommenge. • Wird staatseigenes Land zur Erzeugung Erneuerbarer Energie genutzt, wird ein Nachlass von 85% auf die mit diesem Land verbundenen Kosten (Kaufpreis, Pacht, Zugangsrecht, Nutzungserlaubnis) gewährt. • Alle Wohneinheiten in den Regionen, deren geothermisches Potenzial ausreichend hoch ist, um den anfallenden Heizbedarf zu decken, sollen in erster Linie auf Geo- und Solarthermie zurückgreifen. • Im Rahmen der Gesetzgebung können die durch den Ministerrat beschlossenen Förderinstrumente auf folgende Projekttypen angewandt werden: o Investitionen in Energieproduktions-Anlagen o Beschaffung auf dem heimischen Markt hergestellter elektromechanischer Systeme o Investitionen in Forschung, Entwicklung und Herstellung mit dem Ziel der Stromproduktion mittels Solarzellen und konzentrierter Kollektoren o Investitionen in Forschung und Entwicklungseinrichtungen zur Strom- oder Treibstofferzeugung durch die Nutzung von Biomasse-Ressourcen Darüber hinaus enthält auch das Electricity Market Licensing Regulation Law No. 4628 (2001) Bestimmungen zur Förderung Erneuerbarer Energien33: 28 Wirtschaftskammer Österreich, Umwelttechnikmärkte in der Türkei - Umweltpolitik, -strategien und - programme, 2008 29 ee-News, Solar-News, 2009 30 IEA - PVPS, Annual report, 2008, S. 105 31 Siehe hierzu: Invest in Turkey, Solar Energy in Turkey, 2009; Güner Law Office, Renewable Energy - Market Opportunities and Legislation in Turkey, 2008; Australian Trade Commission, Clean Energy to Turkey, 2009; IEA, Global Renewable Energy Policies and Measures Database, 2009 32 PV-Tech, Tariff-watch, 14th July 2009 19
• Lizenzen zum Bau Erneuerbarer Energien-Anlagen kosten nur 1% der üblichen Lizenzgebühr. Die jährlichen Lizenzgebühren entfallen für die ersten acht Jahre ab Fertigstellung der Anlage. • Erzeugern Erneuerbarer Energien ist es gestattet, Strom auf dem freien Markt zu beziehen, solange sie die für das betreffende Kalenderjahr in der Lizenz festgesetzte Produktionsmenge nicht überschreiten. Dadurch wird verhindert, dass die Stromerzeuger Strom einspeisen, der nicht auf Basis Erneuerbarer Energien generiert wird. • Produktionsstätten, die heimische Ressourcen und Erneuerbare Energien nutzen, sollen beim Netzanschluss vom türkischen Stromnetzbetreiber TEIAS und von den Firmen mit Vertriebslizenzen bevorzugt werden. • Für Erneuerbare Energien-Anlagen mit einer Leistung von unter 500 kWp, die ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs des Erzeugers dienen, muss keine Lizenz erworben werden. Diese Produzenten können ihren überschüssigen Strom an die Netzbetreiber verkaufen. Seit November 2007 fordert die Energy Market Regulation Authority (EMRA) von den Lizenzantragstellern Bietungs- und Erfüllungsgarantien ein. Bei Einreichung der Bewerbung wird die Hinterlegung einer Garantie von 10.000 TYL/MWp, also ungefähr 5000 Euro/MWp, eingefordert. Wird der Lizenzierungsantrag von EMRA genehmigt, wird die Zahlung der Erfüllungsgarantie verlangt, deren Höhe sich je nach Leistung staffelt: • Bis zu 10 MWp: 3% der Investitionssumme • Zwischen 10 und 100 MWp: 2% der Investitionssumme • Über 100 MWp: 1% der Investitionssumme Produzenten Erneuerbarer Energien erhalten von EMRA ein entsprechendes Zertifikat. Es gibt zwei Arten von Zertifikaten: • Zertifikate, die die Ressource der Stromerzeugung festlegen • Zertifikate, die es dem Inhaber erlauben, an Förderprogrammen teilzunehmen. Alle Regelungen die Zertifikate betreffend sind im Gesetz „Regulation on the Principles and Procedures for Granting Renewable Energy Resources“ (4. 10. 2005) festgehalten. Verstöße gegen das Erneuerbare Energien-Gesetz werden von EMRA mit einem Bußgeld von 250.000 TYL (~Euro 125.000) belegt und müssen innerhalb von 60 Tagen beseitigt werden. Eine Wiederholung des Verstoßes kann zur Annullierung der Lizenz führen. Das EIE erarbeitete ferner einen „Strategischen Plan 2009 bis 2013“ für das türkische Energieministerium, der im Süden der Türkei die Errichtung von Pilotanlagen mit einer Leistung von 10 bis 20 MWp unter federführender Beteiligung des staatlichen Stromerzeugers EÜAS vorsieht34. Hierfür sind insgesamt 4,5 Mio. TYL (etwa 2,2 Mio. Euro) vorgesehen. Zudem soll ein Atlas zum Sonnenpotenzial erstellt werden. Die südtürkische Stadt Mersin soll zum Zentrum der Solarindustrie in der Türkei werden35. Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist das geplante „Sonnenhaus“ (Günes Evi) im südostanatolischen Diyarbakir. Es ist außerdem vorgesehen, Solarkollektoren zur Stromerzeugung auf Häusern der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft TOKI zu 33 Siehe: IEA, Global Renewable Energy Policies and Measures Database, 2009; Güner Law Office, Renewable Energy - Market Opportunities and Legislation in Turkey, 2009 34 Germany Trade & Invest, In der Türkei besteht ein großes Potenzial für Sonnenergie, 2009 35 Germany Trade & Invest, In der Türkei besteht ein großes Potenzial für Sonnenergie, 2009 20
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK installieren36. Dadurch kann einkommensschwachen Schichten günstiger Strom zur Verfügung gestellt werden. Überschüssige Produktion kann ins Netz eingespeist werden. Grundlage hierfür ist das Gesetz zur Strommarktregulierung, das die Zulassung kleiner Anlagen (< 500 kWp) vereinfacht. Am 05. Februar 2009 wurde vom türkischen Parlament ein Gesetzentwurf bestätigt, der die Teilnahme am Kyoto-Prozess vorsieht37. In diesem Zusammenhang stellte das türkische Energieministerium auch eine verbesserte Förderung für die Solarenergie in Aussicht. 5.4 Einheimische Industrie und Forschung Im Gegensatz zur Produktion von solarthermischen Kollektoren ist der türkische PV-Sektor mit ca. 30 Firmen noch recht klein. Dabei handelt es sich in der Hauptsache um Importeure, Großhändler, Systemintegratoren und Vertriebsfirmen. Die Unternehmen bieten auch Planung, Ingenieursdienstleistungen und die Installation von Anlagen an. PV-Module, Batterieladeregler und Wechselrichter müssen im Wesentlichen importiert werden. Das Importvolumen für Solarzellen stieg zwischen 2002 und 2007 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 41% von 286.000 Euro auf 1.571.000 Euro an. Im August 2008 erreichten die Importe einen Wert von 4.418.000 Euro38. Batterien, Sekuritglas und solare Beleuchtungssystemen werden im Land hergestellt, wobei Batterien und Sekuritglas exportiert werden. Der größte türkische Glashersteller ist TSCF- Turkiye Sise Cam Fabrikalari A.S. (www.sisecam.com.tr). Laut der Republic of Prime Ministry Investment Support and Promotion Agency (Invest in Turkey) gibt es zwei türkische Unternehmen, die kristalline PV-Module herstellen39: • ANEL GROUP o Kontaktperson: Evren Evcit – Sales Manager o Tel.: 0216 636 22 28 o http://www.esistem.com.tr/urun_kategori2.aspx?id=1&dil=tr o http://www.aneltech.com/icerik.aspx?id=33&dil=tr o Produktionsbeginn: Ende Juli 2009 – Es sollen jährlich 135.000 Panele mit je 100 W produziert werden40. • DATATSP o Adresse: 10006 Sok. No: 74 A.O.S.B Cigli-IZMIR o Tel.: +90 232 328 00 96 o Fax: +90 232 459 15 01 o Email: info@datatsp.com o Kontaktperson: Esin Engin 36 Germany Trade & Invest, In der Türkei besteht ein großes Potenzial für Sonnenergie, 2009 37 IEA - PVPS, Annual report, 2008, S.103 38 Invest in Turkey, Solar Energy in Turkey, 2009 39 Invest in Turkey, Producers of Solar Panels, 2009 40 Germany Trade & Invest, In der Türkei besteht ein großes Potenzial für Sonnenergie, 2009 21
o Email: esin.engin@datatsp.com o Tel: 0232 328 00 86 o Mobil: 0530 664 70 85 o http://www.datatsp.com o Produktionsbeginn: Ende August 2009 Ferner gibt es in Izmir vier PV-Vertriebsunternehmen: • AY-SOLAR o Adresse: 2818 Sok. No. 1 C Blok-105 Otoplaza is Merkezi Mersinli – Izmir o Tel.: +90 (232) 449 08 88 o Fax: +90 (232) 449 42 43 o Email: aysolar@aysolar.com o http://www.aysolar.com • SOLEN SOLAR ENERJI SISTEMLERI o Istanbul / Hauptsitz o Bagdat Cad. 218/3 34728 Ciftehavuzlar / Istanbul o Tel.: 0216 302 33 73 o Fax: 0216 302 33 20 o Email: bilgi@solarenerji.com.tr o Izmir / Nördliche und südliche Ägäis o GSM: 0533 386 17 16 o http://www.solenerji.com.tr • OZGUN SOLAR ENERGY SYSTEMS o IZMIR Region o Adresse: Zeren San. Sit. C Blok No: 14 Urla / Izmir o Tel.: 0 232 7543929 o Fax: 0232 7543922 o Email: erolmunevver@ozgungrup.com o http://www.ozgungrup.com • ECOSOLAR ENERJI o Izmir-Alsancak o Tel./Fax: 0232 4487253 o Email: info@ekosolarenerji.com o http://www.ekosolarenerji.com Neben den genannten Unternehmen gibt es im PV-Bereich noch eine Gruppe von Forschungseinrichtungen. Forschungsprojekte werden hauptsächlich von DPT (State Planning Organization of Turkey) und von TUBITAK (Scientific & Research Council of Turkey) gefördert41. Die Federführung in der türkischen PV-Forschung liegt beim SEI. Im Zentrum der Forschungsarbeit des SEI stehen Siliziumzellen und die Entwicklung von Farbstoffsolarzellen. 2008 erreichte das Forschungsinstitut eine Jahresproduktion von 28 kWp42. Weitere Forschungsinstitute sind: 41 IEA - PVPS, Annual report, 2008, S.103 42 Davon sind 10 kWp an das Netz angeschlossen, während die restliche Kapazität als eigenständige Hybrid- Anlage genutzt wird. 22
NEUE MÄRKTE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK • Mugla University (PV-Leistung: 94 kWp. Im Jahr 2008 wurde eine BIPV-Anlage mit Netzanschluss und einer Leistung von 40 kWp installiert.) • Middle East Technical University (Forschung im Bereich Silizium-Wafer-Produktion) • UNAM (Institute of Materials Science and Nanotechnology of Bilkent University) • Kocaeli University • Firat University • Harran University Am 01.09.2008 schlossen sich auf Initiative von TUBITAK und des SEI zahlreiche Universitäten, Forschungsinstitute und Unternehmen zur National Photovoltaic Technology Platform (NPTP) zusammen. Das Projekt ist vorerst für eine Laufzeit von drei Jahren angelegt. Zu den Gründungsmitgliedern gehören: • SEI (Solar Energy Institute of Ege University) • EIE (Electrical Power Resources Survey and Development Administration) • Mugla University • Bilkent University • Sisecam Co. • Aneltech Co. • Girasolar Energy Systems Ltd. • Motif Project and Construct Ltd. • Antalya Chamber of Commerce and Industry 23
6 USA 6.1 Sonneneinstrahlung und Potenzial Mit einer Fläche von nahezu 10 Millionen Quadratkilometern zählen die Vereinigten Staaten (USA) zu den größten Ländern der Welt. Dadurch ergibt sich innerhalb der USA eine starke Heterogenität hinsichtlich der solaren Ressourcen. Abbildung 12: Sonnenpotenzialkarte der USA: Durchschnittliche Sonneneinstrahlung in kWh/m²/Tag (Annahme: Horizontale Flachkollektoren) Quelle: National Renewable Energy Laboratory (NREL), 2010 kWh/m² U.S. State p.a. Arizona 2373 Nevada 2373 California 2190 Mit Einstrahlungswerten von über 2000 kWh/m² p.a. bilden New Mexico 2190 Colorado 2008 die Staaten Arizona (2373 kWh/m² p.a.), Nevada (2373), Hawaii 2008 Kalifornien (2190), New Mexiko (2190), Colorado (2008), Texas 2008 Hawaii (2008) und Texas (2008) die Spitzengruppe unter Florida 1825 den 50 Bundesstaaten. Florida und Oregon (beide 1825) Oregon 1825 bieten ebenfalls sehr gute solare Bedingungen. Maryland 1679 New Jersey 1643 North Carolina 1643 Abbildung 13: Durchschnittliche Sonneneinstrahlung in kWh/m² p.a. Connecticut 1460 in US-Bundesstaaten Massachusetts 1460 Eigene Berechnungen nach Quelle: Chadima, S., Energy Innovations Inc., Taking Advantage New York 1460 of State Solar Incentive Programs, 2007 Pennsylvania 1460 24
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