DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT

 
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DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT
DEUTSCHES
                                                                     APOTHEKENMUSEUM
                                                                     40/2018 SUPPLEMENT

                                                                     WWW.PHARMAZEUTISCHE-ZEITUNG.DE
Christus als Apotheker. Egino G. Weinert 1981, Inv.-Nr. VII B 1237
DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT
Apothekenmuseum

Da n k a n F r e u n d e u n d F ö r d e r e r                                                    Förderverein Deutsches

Ein Jahr mit Mops
                                                                                                  Apotheken-Museum e. V.
                                                                                                  Zum Vormerken: Das nächste Tref-
                                                                                                  fen der Mitglieder findet am 3. bis

und Rosenblüte
                                                                                                  5. Mai 2019 in Potsdam statt. Die
                                                                                                  Einladung zur Mitgliederversamm-
                                                                                                  lung ergeht mit detailliertem Pro-
                                                                                                  gramm Anfang 2019.
Elisabeth Huwer, Heidelberg / Ein arbeitsreicher Drittmittel­-
antrag, die Neugestaltung eines Ausstellungsraums, der Apotheker­                                 Wollen Sie jetzt Mitglied werden
gartenbau, ein neuer Besucherrekord und jede Menge Neuzugänge:                                    und so das Deutsche Apotheken-
Die Bandbreite der Museumsaktivitäten war wieder einmal enorm                                     Museum nachhaltig unterstützen?
vielfältig. Viele davon hätten ohne Sach- und Geldspenden,                                        Ein Beitrittsformular finden Sie auf
­verständnisvolle Anbieter und den Förderverein Deutsches Apo-                                    der letzten Seite dieser Beilage!
 theken-Museum nicht umgesetzt oder im sicheren Hafen der
 ­Museumssammlung untergebracht werden können. Dafür ein
  herzliches Dankeschön!

Nachlässe von gleich vier Apothekern                Grafiksammlung, die in den letzten           ein Konzept für eine Online-Ausstel-
des 19. und 20. Jahrhunderts galt es                Jahren besonders stark gewachsen ist,        lung.
aufzunehmen, darunter weitere Archi-                werden berücksichtigt. Hier kommen                Last but not least: die Besucherzah-
valien des Morphin-Entdeckers Fried-                unter anderem Entwürfe zu Falt-              len im Museum. Sie sind nochmals
rich Wilhelm Sertürner (1783 bis 1841),             schachteln und Logos aus dem Druck-          ­angestiegen auf 740 000 Gäste im Jahr
die herausragenden naturkundlichen                  archiv der Firma Melsbach und einiges         2017. Damit sind wir im Ranking
Sammlungen wie auch die Laboraus-                   aus der Exlibris-Sammlung von Wolf-           ­nochmals ein paar Plätze nach vorne
stattung der Apothekerfamilie Sauter-               gang Wissing zur Geltung.                      gerutscht unter die 20 bestbesuchten
meister (19. Jahrhundert) sowie Archi-                  Im Frühjahr war Baubeginn im Apo-          Museen Deutschlands.
valien und eine wertvolle Fayence des               thekergarten! Wie bei allen Baumaß-               Vieles gäbe es noch zu berichten,
17. Jahrhunderts aus dem Besitz des                 nahmen im Heidelberger Schloss gab             die Zeit seit dem letzten Museumsheft
ersten Museumskurators Fritz Ferchl                 es auch hier Überraschungen. Die größ-         ging wieder wie im Flug vorbei. Beglei-
(1892 bis 1953). Für die wohlwollende               te war der Abbruchschutt eines Ge­             tet wurden wir dabei immer von Ihnen,
Überlassung und den angenehmen                      bäudes, dessen mächtige Quader sich            unseren Freunden und Förderern –
Kontakt dankt das Museumsteam sehr                  keine 25 cm unter der Grasnarbe der            ganz herzlichen Dank dafür! /
herzlich Wernhera Peters, Hameln,                   zukünftigen (als trümmerfrei gelten-
Margarete Fleckenstein, München, so-                den) Gartenfläche fanden. Die Anlage
wie den Schwestern Birgitta Bonn-                   der Beetstruktur und die Erstbepflan-
mann, Rheinberg, und Ruthild Sauter-                zung verzögerten sich dadurch, aber
meister, München.                                   bald sorgte die erste Blüte der Apothe-
    Ein herzlicher Dank gilt auch Apo-              kerrosen für Begeisterung. Allerdings
theker Wolfgang Wissing, Hückelho-                  nur im Museumsteam – die offizielle           Inhalt
ven, der aus seiner exquisiten Medail-              Eröffnung ist im Sommer 2019!                 Dank an Freunde und Förderer:
len- und Exlibris-Sammlung mehr als                     Stolz sind wir auf eingeworbene           Ein Jahr mit Mops und Rosenblüte 2
100 Druckgrafiken im Miniaturformat                 Drittmittel vom Bundesministerium
sowie Medaillen zur Homöopathie                     für Forschung und Bildung in Berlin. Zu-      Neuzugänge 2017/2018:
spendete. Alle Motive, für die er aus-              sammen mit Professor Dr. Christoph            Romantik und Forscherdrang          3
schließlich namhafte zeitgenössische                Friedrich vom Institut für Geschichte         Bedeutende Neuzugänge
Künstler beauftragte, stammen aus                   der Pharmazie der Philipps-Universität        präsentiert6
der Pharmazie, sind mit Bedacht ge-                 Marburg und den Wirtschaftsinforma-
                                                                                                  Wasser des Lebens: Das Leben
wählt und weit gespannt bis hin zum                 tikern Dr. Meral Avci, RWTH Aachen,
                                                                                                  verlängern mit Paracelsus           7
Mops als Apotheker (lesen Sie dazu                  und Dr. Stefan Schellhammer, WWU
auch Seite 9 ff. in diesem Heft). Wir               Münster, konnten wir im Förderbereich         Sammlung Wissing:
danken für die außergewöhnlich groß-                »Die Sprache der Objekte« mit dem             Der Mops in der Apotheke            9
zügige Sachspende sowie für höchst                  Verbundprojekt »Vom Artefakt zur in­          Bundesministerium fördert
anregende Gespräche.                                fra structura – Das Arzneimittelrezept        Forschungsprojekt12
    Ab September präsentieren wir im                als Zugang zur Gestaltung gesell-
                                                                                                  Apothekenhaus Münster:
Museumsraum 9 eine Auswahl der                      schaftlicher Infrastruktur« überzeugen.
                                                                                                  Einhorn im Glück                   13
Neuzugänge der letzten Jahre. Der                   Das Deutsche Apotheken-Museum
Schwerpunkt liegt im 19. bis 21. Jahr-              stellt mit rund 8500 Rezepten aus dem         Abendführungen13
hundert. Die Nachlässe des Morphin-                 17. bis 21. Jahrhundert sowie mit Re-         Philatelie: Apothekengeschichte
Entdeckers Sertürner und der schwäbi-               zeptbeständen aus weiteren Museen             im Kleinformat                     14
schen Familie Sautermeister stehen als              und Sammlungen im deutschen
Beispiele für forschende Apotheker des              Sprachraum die Quellengrundlage da-           Beitrittsformular16
19. Jahrhunderts. Auch die Zugänge zur              für in digitaler Form bereit, und erstellt

2      PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.
DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT
Apothekenmuseum

N e u z u g ä n g e 2 0 1 7/ 2 0 1 8                                                     VII A 1921a). Die Archivalien ergänzen
                                                                                         die Materialbasis der laufenden For-

Romantik und                                                                             schungsarbeit von Museumdirektorin
                                                                                         Dr. Elisabeth Huwer zum ersten Kura-
                                                                                         tor des Deutschen Apotheken-Muse-

­Forscherdrang                                                                           ums um zahlreiche wichtige Aspekte.

                                                                                         Romantischer Sertürner
Von Claudia Sachße und Elisabeth Huwer, Heidelberg / Schrift-                            Dem seit 2011 im Bestand befindlichen
zeugnisse und Kostbarkeiten aus den Nachlässen von F. W. Sertürner                       Schriftnachlass von Friedrich Wilhelm
und F. Ferchl, der spannende Nachlass einer forschungsbegeisterten                       Sertürner (1783 bis 1841) können Manu-
schwäbischen Apothekerfamilie, eine moderne Version des Motivs                           skriptfragmente und zwei Erstausga-
»Christus als Apotheker« und eine kleine Kerze mit großer Botschaft:                     ben seines zweibändigen Werkes »Sys-
Die Neuzugänge des vergangenen Jahres bieten wieder reiche                               tem der chemischen Physik« (1820 bis
­Facetten und sind künftig teils auch in der Ausstellung zu sehen.                       1822) hinzugefügt werden. Auch beste-
                                                                                         chen zwei weitere Briefe Sertürners an
Aus der Familie des ersten Museums-         der Stern-Apotheke Nürnberg. Reizvoll        seine Verlobte Eleonore von Rettberg
kurators Dr. Fritz Ferchl (1892 bis 1953)   ist die Tatsache, dass ein Kupferstich,      (1798 bis 1871). Am 18. November 1820
übergab seine Enkelin Margarete Fle-        der wohl 1710 entstand, die Offizin-Ein-     schrieb er ihr aus Einbeck »Guten Mor-
ckenstein, München, kürzlich ein Ob-        richtung der Stern-Apotheke in dieser        gen liebes Lorchen! …« und endet eben-
jekt aus seiner privaten pharmaziehis-      Zeit detailgetreu wiedergibt, wobei die      so liebevoll mit »…Dein Wilhelmchen
torischen Sammlung sowie Unterlagen         Albarelli deutlich erkennbar sind. Zur       Sertürner« (VII A 2177).
aus seinem persönlichen Nachlass an         Provenienz der Manufaktur, die diese            Vermutlich aus derselben Zeit
das Museum.                                 sehr qualitätsvollen Erzeugnisse her-        stammt ein Medaillon mit einem bis-
                                            stellte, muss bemerkt werden, dass der       lang unbekannten Jugendporträt
Fayence, Archivalien und                    früher häufig genannte Manufakturort
Habilitationsurkunde                        Nürnberg jüngst mit guten Argumen-
Der Fayence-Albarello aus dem späten        ten angezweifelt wird.
17. Jahrhundert zeigt als Motiv einen           Aus dem persönlichen Nachlass
behelmten Kriegerkopf (Abbildung 1).        ­Ferchls stammt ein Konvolut von Un-
Der Dekor ist von einer größeren An-         terlagen aus der Zeit von circa 1920 bis    Pharmakognostische Sammlung
zahl gleichartiger Fayencen im Bestand       in die 1950er-Jahre. Darunter ist auch      von Heinrich Sautermeister,
anderer Museen wohl bekannt; die             die Habilitationsurkunde Fritz Ferchls,     Apotheke Kloster Wald,
Fayencen stammen ursprünglich aus
­                                            ausgestellt am 15. Juli 1939 (Inv.-Nr.      circa 1850 bis 1870 (Inv.-Nr. I A 1272)

                                                                                  PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.   3
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                                                       Herbar mit mehr als 11 000 Spezies, das
                                                       selbst gesammelte einheimische Prä-
                                                       parate ebenso enthielt wie über
                                                       Tauschhandel erworbene Pflanzen aus
                                                       der ganzen Welt. Das Herbar ging spä-
                                                       ter als Schenkung der Familie an die
                                                       Botanische Sammlung des Natur­
                                                       ­
                                                       kunde-Museums Stuttgart. Seine phar-
                                                       makognostische Sammlung von fast
                                                       2000 Spezies mit einem handschrift­
                                                       lichen »Catalog der Droguen Samlung«
                                                       von 1855 ist nun im Bestand des Deut-
                                                       schen Apotheken-Museums (Foto S. 3).
                                                             Bedeutend sind auch zwei Sätze von
                                                       Kristallmodellen aus der Zeit um 1860.
                                                       Ein 50-teiliger Satz mit Gipsmodellen
                                                       wurde vermutlich von einem Anbieter
                                                       von Mineralienbedarf erworben. Ein
                                                       zweiter, 114-teiliger Satz wurde – wohl
                                                       nach Vorlagen des Heidelberger Mine-              Abbildung 2: Friedrich Wilhelm Adam Ser-
                                                       ralien-Comptoirs, wie ein beliegendes             türner, Porträtminiatur (5,4 x 4,5 cm). Aqua-
                                                       Heft vermuten lässt – um 1860 aus                 rell auf Elfenbein, um 1820 (Inv.-Nr. VII B 1136)
                                                       ­Pappe selbst gefertigt und beschriftet
                                                        (Abbildung 3). Hinzu kommen eine
                                                        entomologische Schausammlung mit
                                                        ­                                                Präzisionstechnik
                                                        70 Schmetterlingspräparaten, Botani-             aus Rottweil
                                                        sier- und Entomologie-Utensilien sowie           Otto Sautermeister übernahm im Juli
                                                        schmuckvolle mikroskopische Pflanzen-            1870 die Obere Apotheke in Rottweil.
                                                        präparate der Firma Menzel & Comp.               Im selben Jahr hatte er bereits sein Exa-
Abbildung 1: Albarello aus der Stern-Apo­               (später Engell & Comp.) aus Zürich               men in Tübingen erworben, den Mili-
theke Nürnberg, spätes 17. Jahrhundert                  ­(Inv.-Nr. VII E 412–413, 416–418; III O 412).   tärdienst absolviert und geheiratet.
(H 26,8 cm). Aus dem Nachlass von Fritz
­Ferchl (Inv.-Nr. II E 1001)
                                                                                                                                   Abbildung 3:
                                                                                                                                   Kristallmodell-Satz,
(­ Abbildung 2), vielleicht ein Verlobungs­                                                                                        114 Modelle hand-
 geschenk? Gefasst von zwei gewölbten                                                                                              gefertigt aus
 Glasplättchen in goldenem Rahmen                                                                                                  verschiedenfarbiger
 mit Anhänger, ist zwischen dem Elfen-                                                                                             Pappe, vermutlich
 beinplättchen und einem Seidenblatt                                                                                               nach Vorlage und
 eine Locke Sertürners eingeschlossen!                                                                                             Kristallschema
                                                                                                                                   ­eines Satzes des
Naturforscher auf der                                                                                                              Heidelberger Mine-
Schwäbischen Alb                                                                                                                   ralien-Comptoirs,
Der Nachlass zweier Apothekergenera-                                                                                               ca. 1860
tionen der schwäbischen Familie Sau-                                                                                               (Inv.-Nr. VII E 413)
termeister mit Materialien von etwa
1850 bis 1918 ist ein eindrücklicher Be-
leg der Tradition des forschenden Bür-
gertums im 19. Jahrhundert. Heinrich
Sautermeister (1812 bis 1874), ab 1842
Besitzer der Apotheke in Kloster Wald
(Landkreis Sigmaringen), sowie sein
später in Rottweil wirkender zweitge-
borener Sohn Otto Alfred Sautermeis-
ter (1845 bis 1918) erwarben sich als be-
geisterte Naturforscher reiches Wissen
über Botanik, Entomologie, Mikrosko-
pie und Kristallografie. Beide lieferten
wertvolle Erkenntnisse über die süd-
deutsche Flora und Fauna.
   Heinrich Sautermeister erstellte
über viele Jahre ein umfangreiches

4         PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.
DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT
Apothekenmuseum

Mit demselben Elan und Stolz brachte
er seine Apotheke umgehend auf den
neuesten technischen Stand, ließ sie als
eines der ersten Häuser der Stadt an
das öffentliche Telefonnetz anschlie-
ßen und installierte elektrische Appa-
raturen und Anlagen (Sautermeister
1903).
    Er spezialisierte sich als Nahrungs-
mittelchemiker. Als chemischer Gut-
achter für das Landgericht Rottweil
war er auch mit manchem Kriminalfall
befasst. Die zahlreichen erhaltenen
Gerätschaften berücksichtigten die
damals in den Apotheken üblichen
maßanalytischen Methoden ebenso
wie etwa Arsen- und Phosphornach-
weise oder die Bestimmung von Blut-
proben. Ein herausragendes Ensemble
ist ein »Großes Gundlach Mikroskop«         Abbildung 4: Großes Gundlach Mikroskop Nr. 664, mit Zubehör (Ernst Gundlach, Berlin /
(Abbildung 4) mit umfangreicher Aus-        ­Wilhelm und Heinrich Seibert, Wetzlar), 1870 bis 1875 (Inv.-Nr. III O 410). Derzeit sind nur zwei
stattung und Utensilien zur Herstel-        erhaltene Vergleichsobjekte bekannt. Die Mikroskope von Gundlach galten nach deren Prä-
lung mikroskopischer Präparate, unter       mierung auf der Weltausstellung in Paris 1867 einige Jahre als die besten, die in Deutschland
anderem Trocken- und Immersions­            produziert wurden (vgl. Mappes 2008).
objektive, Abbe’scher Beleuchtungs-
apparat,       Polarisationsvorrichtung,
Saccharimeter, Oberhäuser’scher Zei-        rometer, Mikrospektroskop nach Sor-               Auch berufspolitisch und lokal war
chenapparat, Okular- und Objektmik-         by-Browning, Taschenspektroskope,                 Sautermeister engagiert. Er gab eine
                                            Immersionsöl, Objektträger und glä-               »Taxe für den pharmaceutischen Hand-
                                            serne Staubglocke. Erwähnenswert                  verkauf« (1873) heraus als Hilfestellung
                                            ist zudem ein Stromelement, ein                   nach der Einführung des metrischen
                                            Bunsen’sches Tauchelement (Inv.-Nr.               Gewichtes 1871, wirkte lange Jahre als
                                            III O 414, Abbildung 5).                          Vorstand im Schwarzwaldkreis des
                                                Das Interesse an der Botanik, spezi-          Pharmazeutischen         Landesvereins
                                            ell dem Bereich der Kryptogamen und               Württemberg sowie im Handels- und
                                            Diatomeen (Algen, Flechten, Moose),               Gewerbeverband Rottweil und gründe-
                                            blieb neben all dem ungebrochen. Der              te eine Pensions- und Unterstützungs-
                                            reiche Bestand mikroskopischer Präpa-             kasse für Apotheker.
                                            rate enthält neben botanischen Proben
                                            aber auch bakteriologische Präparate              Christus-Motiv mit neuen
                                            aus Untersuchungen zu Infektions-                 Tugenden
                                            krankheiten (vor allem Tuberkulose)               Eine moderne Adaption des historisch
                                            sowie Präparate aus einigen der von               reich belegten Bildmotivs »Christus als
                                            ihm begutachteten Kriminalfälle (Inv.-            Apotheker« ließ Apothekerin Dr. Annet-
                                            Nr. III O 413).                                   te Zimmermann 1981 für die Barbara-

                                             Termine 2018/2019

                                             26. bis 28. Oktober: Treffen der AG Pharmazie­historische Museen und
                                             Sammlungen in Güstrow und Schwaan
                                             3. bis 5. Mai 2019: Mitgliederversammlung des Fördervereins Deutsches
                                             Apotheken-Museum e. V. in Potsdam
                                             Öffentliche Abendführungen 2018, jeweils ab 19 Uhr:
                                             19. Oktober: Gepfefferte Heilkunst
                                             7. Dezember: AdventsSpecial

Abbildung 5: Akkumulator (Bunsen’sches       Weitere Termine sowie für Sonderveranstaltungen am Tag der Apotheke,
Tauchelement) mit vier Kohle- beziehungs-    am Tag der Offenen Tür oder am Internationalen Museumstag finden Sie
weise Zinkplatten, etwa 1870 bis 1880­       demnächst auf unserer Homepage www.deutsches-apotheken-museum.de
(H 42,7 cm) (Inv.-Nr. III O 414)

                                                                                       PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.    5
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Apothekenmuseum

Apotheke in Bochum-Wattenscheid                                                                 Vogel, damals Präsident der BLAK und
anfertigen, wo es bis 2016 in der Offizin                               Abbildung 6:            langjähriger Vorsitzender der Deut-
hing (Titelbild). Beauftragt wurde der                                  Kerze von der           schen Apotheken Museum-Stiftung,
vor allem durch seine Emailarbeiten be-                                 ­letzten Leipziger      war beeindruckt von dieser Geste und
kannte Künstler Egino G. Weinert (1920                                  Montagsdemon­­­s­       fragte nach dem Hintergrund. Er erbat
bis 2012).                                                              tration vor der         sich die Kerze als Erinnerungsstück und
    Klassisch ist die Darstellung Christi                               Wende, Hans Knoll,      brachte eine Notiz an.
mit Waage und Seelenarzneien, denen                                     Okt./Nov. 1989              Dieses erste Treffen war der Anfang
Zimmermann zusammen mit ihrem                                           (Inv.-Nr. VII E 425).   einer intensiven Zusammenarbeit zwi-
Vater Ferdinand Zimmermann (1909                                                                schen der BLAK und den bald neu ge-
bis 1997) mit »Zeit« und »Geduld« neue                                                          gründeten Landesapothekerkammern
zeitgemäße Tugenden zufügte. Unge-                                                              Sachsens, deren Präsident Hans Knoll
wöhnlich ist die Positionierung der wei-                                                        später wurde, und Thüringens. Vogel
teren Figuren in der Offizin zwischen                                                           bewahrte die etwa 8 cm hohe Kerze auf
Rezepturtisch und Repositorium – ein                                                            und übergab sie nun als kleinen leuch­
Raum, der sonst nur dem Apotheker                                                               tenden Zeitzeugen an das Museum
vorbehalten war. Dieses mit seinen Ein-                                                         (Inv.-Nr. VII E 425, Abbildung 6).
legearbeiten technisch herausragend
gearbeitete Stück mit Bronzerahmen                                                              Literatur
ist der Prototyp eines von Weinert noch             Wenig später kam es zu ersten Treffen       Glaser, S., Nürnberger Fayencen. Nürnberg 2017.
mehrfach verwendeten Motivs.                        und Austausch ost- und westdeutscher        S. 494 f.
                                                    Apotheker. Knoll besuchte zusammen          Hein, W.-H., Illustrierter Apothekerkalender
Ein leuchtender Zeitzeuge                           mit sächsischen und thüringischen Kol-        1975, Dezember.
Bei der letzten Montagsdemonstration                legen am 23. Januar 1990 die Bayeri-        Mappes, T., The Microscopes for Science and
                                                                                                  ­Medicine by Ernst Gundlach Berlin 1865-1872.
vor der Wende in Leipzig trug der säch-             sche Landesapothekerkammer (BLAK)
                                                                                                   Journal of the Microscope Historical Society
sische Apotheker Hans Knoll eine klei­-             in München. Er hatte seine Kerze mit-          16, 2008, S. 148-161.
ne weiße brennende Kerze. Mit dem                   gebracht, stellte sie auf den Sitzungs-     Sautermeister, O., Die Obere Apotheke Rottweil.
9. November 1989 wurde alles anders!                tisch und zündete sie an. Dr. Hermann          Rottweil 1903.

 Bedeutende Neuzugänge präsentiert

 Seit dem 30. August zeigt das Deut-                lasses von Friedrich Wilhelm Sertür-        aus dem Nachlass von Heinrich und
 sche Apotheken-Museum die bedeu-                   ner, darunter Briefe, Manuskripte und       Otto Sautermeister. Dem gegenüber
 tendsten Neuzugänge der letzten                    Portraits. Absolut sehenswert sind          stehen Künstlergrafiken und Design-
 Jahre, die vor allem das 19. bis
 ­                                                  auch Elemente der pharmakognosti-           Entwürfe, etwa von AW Sauter, Wolf-
 21. Jahrhundert im Fokus haben. Zu                 schen Sammlung, der Kristallmodelle         gang Wagenfeld und Heinrich Löffel-
 den Highlights zählen Teile des Nach-              sowie das große Gundlach-Mikroskop          hardt sowie der Druckerei Melsbach.

 Zur Einweihung des neu gestalteten Ausstellungsbereichs trafen sich der Vorstand der Deutschen Apotheken Museum-Stiftung, Mitarbei-
 ter des Museums sowie Nachkommen der Familie Sautermeister.

6      PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.
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Apothekenmuseum

Wa s s e r d e s L e b e n s                                                                  Körpersäfte auch eine Verlangsamung
                                                                                              des Alterungsprozesses.

Das Leben verlängern                                                                          Alchemische
                                                                                              »Superarzneien«

mit Paracelsus                                                                                Aber es gibt einen konzeptionellen
                                                                                              Unterschied zwischen traditionellen
                                                                                              ­
                                                                                              Stärkungs- und Allheilmitteln und den
Von Anne Roestel / Elixiere, Quintessenzen oder Aquae vitae –                                 neuen alchemischen »Superarzneien«.
­begrifflich sind sie nicht immer klar voneinander abzugrenzen.                                   Konventionelle Arzneien kurieren
 Aber alle haben eins gemeinsam: Sie versprechen, das Leben zu                                nach der Vier-Säfte-Lehre als Defizite
 verlängern, die Jugend zurückzubringen und den Körper in seiner                              oder Überschüsse definierte Krank-
 Substanz so zu verändern, dass er geradezu »vollkommen« wird.                                heitszustände. Alchemische Arzneien
                                                                                              transformieren und vervollkommnen
Unsterblichkeit ist damit natürlich        Transmutationsalchemie abgeleitete                 den Körper in seiner ganzen Substanz,
nicht gemeint. Im Christentum ist der      Konzept des Elixiers. Als Bezeichnung              ebenso wie der Stein der Weisen uned-
Tod als Straffolge des Sündenfalls un-     für per Destillation hergestellte alko-            les, das heißt unvollkommenes Metall
ausweichlich, und die Welt »endet« mit     holhaltige Flüssigarzneien machten                 in Gold verwandelt, also vollkommen
dem Tag des Jüngsten Gerichts: beides      das Elixier und seine alchemischen                 macht. Der Wirkmechanismus ist der
Voraussetzungen für das ewige Leben.       »Verwandten« in den folgenden Jahr-                eines Ferments wie bei der Herstellung
Körperliche Verjüngung, das Herauszö-      hunderten in Europa eine Karriere, die             von Sauerteig und macht keinen Unter-
gern von Altersbeschwerden und die         die Suche nach dem alchemischen Gold               schied zwischen einem Organismus
Verlängerung der Lebensspanne lagen        bei Weitem überdauerte.                            und »unbelebter« Materie.
aber durchaus im Bereich des Denkba-          Opiumkonfekte wie Theriak und                       Die Forderung alchemischer Selbst­
ren, Diskutablen und Erstrebenswer-        Tryphera oder »herzstärkende« Sub­                 optimierung durch die Franziskanerge-
ten. Mediziner im Spätmittelalter und      stanzen wie Gold und Silber, Ambra,                lehrten Roger Bacon und Johannes von
in der Frühen Neuzeit spekulierten in      Korallen, Melisse, Borretsch-, Ochsen-             Rupeszissa, dem »Erfinder« der Quint-
Anbetracht des in der Bibel berichteten    zungen- und Rosenblüten versprachen                essenz, hat sogar heilsgeschichtliche
hohen Alters der Patriarchen über die      bereits im vor-alchemischen Europa                 Dimensionen. Den Körper in ein voll-
höchste theoretisch mögliche Lebens-       nicht nur Schutz vor und die Heilung               kommenes Gleichgewicht zu bringen,
erwartung und setzten diese tatsäch-       von zahlreichen Krankheiten, sondern               trage dazu bei, dem Verfall der Welt,
lich auf bis zu 400 Jahre fest.            wegen deren günstigen Einfluss auf die             der seit der Vertreibung aus dem Para-
                                                                                              dies und nachdem die Altväter ihre
Die Fäulung aufhalten                                                                         »gesunde« Lebensweise aufgegeben
Aus medizinischer Perspektive war der                                                         haben, immer weiter fortgeschritten
Alterungsprozess zunächst einmal eine                                                         sei, entgegenzuwirken. Insbesondere
Verderbnis von Galle und Körpersäften                                                         helfen diese Präparate, den Körper
und die daraus resultierende »Fäu-                                                            schon zu Lebzeiten dem Idealzustand
lung«. Vollkommenheit im Zusammen-                                                            anzunähern, den dieser nach Weltende
hang mit dem menschlichen Körper                                                              am Tag der Auferstehung erlangen
bedeutet hier folgerichtig Unverderb-                                                         wird. Außerdem könne man so bis an
lichkeit oder Unzersetzbarkeit. Verjün-                                                       sein Lebensende »den Mühen des
gung und/oder Lebensverlängerung –                                                            evangelischen Lebens besser gerecht
was nicht zwangsläufig dasselbe                                                               werden«. Man bleibe im Dienst am
bedeutet – heißt, die unvollkommene,                                                          Glauben also einsatzfähig bis ins hohe
korrosionsanfällige Substanz des Kör-                                                         Alter.
pers zu verbessern und der Verderbnis                                                             So ist die Quintessenz auch eine
durch      Konservierungsmaßnahmen                                                            Substanz, die nicht ganz von dieser
entgegenzuwirken.                                                                             Welt ist: ein Funke des Himmels in der
    Der Gedanke künstlicher Verjün-                                                           irdischen Materie, der sich daraus her-
gung und Lebensverlängerung gelang-                                                           ausdestillieren lässt. Die Quintessenz
te mit der Rezeption arabischsprachi-                                                         sei für den Menschen das, was der Him-
ger Alchemica im 12. und 13. Jahrhun-                                                         mel für die Erde sei: von Gott geschaf-
dert nach Europa und wurde zum Spe-                                                           fen, um den Körper zu erhalten, wäh-
zialgebiet der sich daraus entwickeln-                                                        rend der Himmel geschaffen wurde,
den, später so genannten »alchemia                                                            um die Welt zu retten. Die darin enthal-
medica«.                                                                                      tene Wärme des ewigen unverderbli-
    Von den mittelalterlichen Franziska-                                                      chen Himmels bewahre dann den Leib.
nergelehrten Roger Bacon und Johan-                                                               Während Johannes von Rupeszissas
nes von Rupeszissa über Paracelsus                                                            Quintessenz den Alterungsprozess
und dessen Nachfolger zieht sich die-                                                         zwar rückgängig macht, man aber den-
ses Motiv wie ein roter Faden bis in die   Glasflasche Elixir Proprietatis Paracelsi, circa   noch zum von Gott festgesetzten Zeit-
Neuzeit. Im Zentrum steht das aus der      1750, Inv.-Nr. II A 0044                           punkt sterben wird, sollen Trinkgold

                                                                                       PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.   7
DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT
Apothekenmuseum

                                                                                           dem die Zutaten zunächst aufgelöst
                                                                                           werden müssten, um anschließend
                                                                                           nach Rezept verfahren zu können. Der
                                                                                           Weingeist als »geistiges Menstruum«
                                                                                           und »vornehmster Theil derer Elixire«
                                                                                           kam also erst später dazu; wahlweise
                                                                                           konnte auch Schwefelsäure oder Salz-
                                                                                           säure verwendet werden. Aufgefrischt
                                                                                           mit einem schmackhaften Menstruum,
                                                                                           erfreute sich dieses Rezept jedenfalls
                                                                                           solcher Beliebtheit, dass es seit dem
                                                                                           17. Jahrhundert in zahlreichen Varian-
                                                                                           ten die Pharmakopöen bevölkerte.

                                                                                           Anleihe bei arabistischen
                                                                                           Rezepten
                                                                                            Was die konservierende Wirkung an-
                                                                                            geblich ausmachen sollte: Das Rezept
                                                                                            orientiere sich, so der Arzt Georg Wolf-
                                                                                            gang Wedel (1645 bis 1721) in seiner
                                                                                            ­lateinischsprachigen Dissertation über
                                                                                             das Elixir Proprietatis, an der Zusam-
                                                                                             mensetzung ägyptischer Mumienbal-
                                                                                             same sowie dem Salböl, mit dem der
                                                                                             Leichnam Christi eingesalbt worden
                                                                                             sei.
                                                                                                 Tatsächlich handelt es sich, wie aus
                                                                                             Wedels Herleitung dieser »Tradition«
                                                                                             zu ersehen, um die Wiederauflage ei-
                                                                                             nes wesentlich älteren griechisch-ara-
                                                                                             bistischen Rezepts, das sowohl Avicen-
                                                                                             na, Rhazes als auch dem griechischen
                                                                                             Arzt Rufus von Ephesos (80 bis 150 n.
                                                                                             Chr.) zugeschrieben wurde und das ab
                                                                                             der Mitte des 16. Jahrhunderts als
                                                                                             ­»pilules pestilentiales« Eingang in die
                                                                                              Pharmakopöen fand. Diese Pestpillen
                                                                                              bestanden ebenfalls aus Aloe, Safran
                                                                                              und Myrrhe. Zubereitet wurde die Pil-
                                                                                              lenmasse mit »vino Aromatico«.
Rezepte für ein Elixir Proprietatis in der Pharmacopoea Wirtenbergica, 1750, Bibl. Sign. 2­      Bei Paracelsus wurde das arabisti-
Pha 4/3                                                                                       sche Grundrezept durch Destillation
                                                                                              einfach »alchemisiert«, wie das bei vie-
                                                                                              len ursprünglich arabistischen Präpara-
und Elixiere das Leben verlängern – das ­sozusagen der Porsche unter den Elixie- ten im 16. und 17. Jahrhundert zu beob-
heißt, dass man die Dauer seines Le- ren. Die Wirkung sei eine »virtus con- achten ist.
bens zumindest mitbestimmen kann.              servativa in senibus«, ein Konservie-             Wer sich nun fragt, wie ein alchemi-
                                               rungsmittel für Greise, das den Zustand scher Transformationsprozess vonstat-
Lebensverlängernde                             bewahrt, aber keinesfalls die Jugend tengeht, befrage noch einmal die
­E lixiere                                     wiederherstellt. Aloe, Safran und Myr- Schriften des Paracelsus, in diesem Fall
 Bei Paracelsus geht das so weit, dass er rhe sollen, so Paracelsus, zwei Monate die »Libri de renovatione et restaura­
 für ein »recept conservationis« eine lang im »Pelikan« destilliert werden, tione«.
 großzügige Prognose für die doppelte dann solle das Öl von den anfallenden                      Nachdem man dem Gold oder wahl-
 oder sogar dreifache Lebensspanne Schlacken getrennt und jenes noch ei- weise auch dem Antimon, der Melisse,
 gibt: »ad duas vel tres aetates, in viris et nen Monat im Cirkulatorium destilliert dem Smaragd und dem Schwefel je-
 mulieribus«. Dieses »recept« ist ein werden.                                                 weils das »primum ens« entzogen hat,
 klassisches Vielstoffgemisch, dessen             Diese Vorschrift ist so allerdings mische man diese zusammen und fülle
 Potenz sich aus den Eigenschaften der nicht umsetzbar, weil die Zutaten alle sie mit gutem Wein auf. Davon solle
 enthaltenen Zutaten zusammensetzt.            verbrennen würden. Nach dem para- man »alle morgen in aurore« trinken,
    Unter den sechs in den paracelsi- celsistischen Mediziner Johan Baptista bis einem erst die Fingernägel, dann die
 schen Archidoxien beschriebenen Eli- van Helmont (1580 bis 1644) habe Para- Fußnägel ab- und das Haar und die
 xieren ist das »Elixir Proprietatis« sicher celsus nämlich den Zusatz und die Art Zähne ausfallen, dann die Haut ver-
 das berühmteste und langlebigste, des Menstruums verschwiegen, mit dorrt und »ein neue scheußt«. Sobald

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DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT
Apothekenmuseum

die neue Haut nachgewachsen ist,                                                                                      Karikatur von
kann man die Arznei absetzen. Dann                                                                                    ­Paracelsus, der
wachsen Zähne, Haar und Nägel nach,                                                                                   beim Trinken von
und es vergehen alle Krankheiten des                                                                                  Alkohol, dem
Körpers und des Geistes.                                                                                              ­vermeintlichen
                                                                                                                      ­Lebenselixier,
Von Lukutate bis Superfood                                                                                            stirbt,
Kurz gesagt: Nach Meinung des Medizi-                                                                                 19. Jahrhundert,
ners Christoph Wilhelm Hufeland (1762                                                                                 Inv.-Nr. VII B 0680
bis 1836) war Paracelsus »einer der un-
verschämtesten Charlatans und hoch­
pralenden Lebensverlängerer (…), der die
Gabe hatte, »seinen Unsinn in einer so
dunkeln und mystischen Sprache vorzu-
tragen, daß man die tiefsten Geheimnis-
se darinne ahndete (…)«. In Hufelands
eigener »aufgeklärter« Zeit kamen dazu
der »berühmte Thee zum langen Leben
des Grafen St. Germain« oder »das an-
gebetete Lebenselixir Cagliostros«, bei
denen es sich aber, wie Hufeland ent­
rüstet feststellt, um ganz alltägliche       Betrüger ist viel Zeit vergangen, aber       derfrucht Lukutate für Furore, die
Arzneimischungen handelte.                   eines hat sich nicht geändert: die           schlicht die Erfindung eines gerissenen
    Vom franziskanischen Auftrag des         Furcht vor Krankheit und Tod, der            Händlers war. Was in den 1920er-Jahren
Elixirs, nicht nur den Körper, sondern       Wunsch nach Leben und die Hoffnung           die fiktive Lukutate versprach, verspre-
auch die Welt zu verändern, bis zum lu-      auf ein »Wunder«. Im 20. Jahrhundert         chen heute sogenannte Superfoods
krativen Geschäftsmodell salonfähiger        sorgte die vermeintliche indische Wun-       wie Chia-Samen oder Goji-Beeren. /

Sammlung Wissing                                                                           von ihm besonders geschätzten
                                                                                           Schriftstellern und ihren Werken. In

Der Mops in der                                                                            diesem Kontext entstanden mehrere
                                                                                           Blätter zu dem neorealistischen Werk
                                                                                           »Gespräche in Sizilien« von Elio Vitto­

­Apotheke                                                                                 rini. Auf einem der jüngsten Exlibris
                                                                                          dieser Reihe hat Eva Aulmann den Samm-
                                                                                          ler mit Mops Darwin, seinem wichtigsten
Von Lea Pistorius und Barbara Simon / In den Jahren 2008 bis                              Attribut, dargestellt (Abbildung 1).
2018 wurde der Bestand des Deutschen Apotheken-Museums                                        Zahlreiche kunsthistorische Zitate
durch eine großzügige Schenkung von Apotheker Wolfgang                                    lassen sich innerhalb der Grafiken ent-
­Wissing, Hückelhoven, bereichert. Dazu zählen 136 druckgrafische                         decken, wie bei der meisterhaften
 Blätter und 23 Medaillen bedeutender zeitgenössischer Künstler                           ­Adaption von Ingres Gemälde »Das tür-
 und Künstlerinnen.                                                                        kische Bad« durch den Künstler Tim
                                                                                           von Veh (Inv.-Nr. VII B 2151.10) oder den
Wolfgang Wissing, bis 2015 als Homöo-        Bucheignerzeichen, sondern wird zu-           zeitgenössischen Darstellungen der
path und Apotheker berufstätig, sam-         nehmend auch zu einem Sammelobjekt.           Apokalyptischen Reiter, einer durch Al-
melt seit dem Jahr 2003 Druckgrafiken.       Die kleinen Kunstwerke vermögen es,           brecht Dürers Holzschnittserie aus
Hauptsächlich handelt es sich um Exli-       auf besondere Weise die persönlichen          dem 15. Jahrhundert bekannten bibli-
bris, die der Förderer bei Künstlern und     Interessen des Auftraggebers zu trans-        schen Ikonografie (unter anderem Inv.-
Künstlerinnen aus dem Kreis Leipzig in       portieren. Innerhalb der Grafik wird die      Nr. VII B 2154).
Auftrag gibt. Traditionelle Drucktech-       Verbindung zum Eigner durch die Nen-
niken wie Radierung und Holzschnitt          nung des Namens bewahrt. Zudem ist           Apothekerberuf im Exlibris
werden in der dort ansässigen Hoch-          das Exlibris durch seine hohe Druckauf-      Von besonderem Interesse sind die Be-
schule für Grafik und Buchkunst (HGB)        lage (meist 50 bis 100 Blätter) als Samm-    rufsexlibris, die von Wissings Profes­
und der Burg Giebichenstein, Kunst-          lungsobjekt vergleichsweise erschwing-       sion als Apotheker berichten. Bis 2015
hochschule Halle, gelehrt.                   lich und ermöglicht einen Austausch mit      betrieb er zusammen mit seiner Ehe-
                                             gleichgesinnten Sammlern.                    frau Evelyn Wissing in Ratheim die
Exlibris als Sammelobjekt                        Die stetig wachsende Sammlung            Glückauf-Apotheke. Diese wird auf
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts dient       Wissings teilt sich in mehrere Themen-       dem Exlibris »Homo hominis lupus«
das Exlibris nicht mehr ausschließlich als   gebiete. Zunächst widmet sie sich den        von Ina Zimmermann in emblemati-

                                                                                   PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.       9
DEUTSCHES APOTHEKENMUSEUM - 40/2018 SUPPLEMENT
Apothekenmuseum

                                                                           Abbildung 1:            ­ ereits ein Jahr nach Druck der »Taler«
                                                                                                   B
                                                                           Eva Aulmann,            konnte der Bau vollendet werden. Die
                                                                           ­Conversazione in       Klinik des gleichermaßen populären
                                                                           Sicilia, Kupferstich,   wie umstrittenen Arztes bestand zwar
                                                                           2018                    nur bis 1914, doch der »Lutze-Taler« gilt
                                                                           (Inv.-Nr. VII B 2159)   nach wie vor als Sammelobjekt.
                                                                                                       Seine Zeit als Apotheker erklärt Wis-
                                                                                                   sing als endgültig abgeschlossen. Nach
                                                                                                   wie vor interessiert ihn jedoch die
                                                                                                   Ganzheit des Menschen, und er be-
                                                                                                   weist bei seinen Bildaufträgen große
                                                                                                   Kenntnisse in weitgefächerten The-
                                                                                                   mengebieten wie Literatur, Film und
                                                                                                   Zeitgeschichte. In diesem Kontext ste-
                                                                                                   hen auch die Exlibris, die den Ersten
                                                                                                   Weltkrieg und die Folgen des Holo-
                                                                                                   caust thematisieren. Sie wirken gegen
                                                                                                   das Vergessen der nationalsozialis­
                                                                                                   tischen Gräueltaten (unter anderem
                                                                                                   VII B 2152.2).
                                                                                                       Diese Exlibris nehmen die Funktion
                                                                                                   eines Memento Mori ein oder themati-
                                                                                                   sieren die Überwindung des Todes
                                                                                                   dank pharmazeutischer Kenntnisse.
                                                                                                   Auch die Machtlosigkeit des Menschen
                                                                                                   im Angesicht des Todes wird in den
                                                                                                   Grafiken deutlich. Besonders treffend
                                                                                                   bringt dies das Exlibris des polnischen
scher Verbindung mit dem Vornamen                    ­ rlaubt das Exlibris des Künstlers Karl-
                                                     e                                             Künstlers Wojziech Nowroclaw Luczek
des Sammlers von einem Wolfsschädel                  Georg Hirsch, der bis 2003 in Leipzig an      zum Ausdruck (Abbildung 5). Er zeigt
überlagert, dessen geöffneter Kiefer-                der HGB Druckgrafik lehrte und einige         den Turmbau zu Babel innerhalb einer
knochen den Eingang in das Häuschen                  der in Wissings Sammlung vertretenen          pharmazeutischen Reibschale. Der bib-
bildet (Abbildung 2). Der Schädel wird               Künstler ausbildete, unter anderem            lische Turmbau, der unter anderem als
von dem Gewächs Aconitum umwu-                       Bettina Haller und Irina Rössler. In sei-     Symbol für das Scheitern der Mensch-
chert, aus dem früher Giftköder gegen                nem Exlibris »Apotheker mit knöttern-         heit in ihrem Versuch, Gott gleichzu-
Wölfe hergestellt wurden. In einem                   der Kundin« zeigt er auf humoristische        kommen, gedeutet wird, steht damit
Schriftbanner auf der rechten Seite der              Weise eine Szene zwischen Apotheker           sinnbildlich für die Machtlosigkeit des
Darstellung erscheint die bekannte                   und Kundin, die sich an der Offizin ge-
Sentenz des römischen Komödiendich-                  genüberstehen und über ein Rezept
ters Titus Maccius Plautus: »Lupus est               diskutieren (Abbildung 3).
homo homini, non homo, quom qualis
sit, non novit« (Ein Wolf ist der Mensch             Lutze-Taler finanziert die
dem Menschen, kein Mensch, wenn                      Homöopathie
man sich nicht kennt).                               Neben den persönlichen Erfahrungen
    Einen Blick in den nicht immer ein­              als Apotheker lässt Wissing auch medi-
fachen Berufsalltag des Apothekers                   zinhistorische Themen in die filigranen
                                                     Bildwerke transportieren. Besonders
                                                     spannend ist die Darstellung der Grafi-
                                                     kerin Claudia Berg, die sie einem Schü-
                                                     ler Hahnemanns widmet (Abbildung 4).
                                                         Der als Homöopath und vermeint­
                                                     licher Wunderheiler weit bekannte Dr.
                                                     Arthur Lutze (1830 bis 1870) plante 1854
                                                     den Bau der damals weltweit größten
                                                     homöopathischen Klinik in seiner Hei-
                                                     matstadt Köthen. Zur Finanzierung sei-
                                                     nes Vorhabens erfand er ein Spenden-
                                                     konzept. Er ließ 100 000 »Lutze-Taler«
                                                     drucken, die für einen Taler erworben
                                                     und bis 1855 gegen Erstattung ihres
                                                     Kaufpreises zurückgegeben werden              Abbildung 3: Karl-Georg Hirsch, Apotheker
Abbildung 2: Ina Zimmermann, Homo homi-              konnten. Diese Form des frühen                mit knötternder Kundin, Acrylstich, 2005
ni lupus, Radierung, 2009 (Inv.-Nr. 2127)            Crowdfunding war sehr erfolgreich:            (Inv.-Nr. 2107.1)

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Apothekers in seinem Kampf gegen
den Tod.
   Allein Mops Darwin, der im Jahr
2008 zum unverzichtbaren Begleiter
der Wissings wurde, schafft es in Alice
Aeberhards Exlibris, dem Tod schüt-
zend und furchtlos gegenüberzutreten
(Abbildung 6).

Kleine Kunstwerke zur
­Homöopathie in Metall
Wolfgang Wissings Leidenschaft für
Medaillen hatte sich vor seiner Liebe zu
den Exlibris entwickelt. Obwohl er sich
mittlerweile von dieser Art der »Klein-
kunst« verabschiedet hat, bleibt er als
Initiator und Editor eines Medaillenzyk-
lus zu Samuel Hahnemanns 250. Ge-
burtstag im Gedächtnis. Als Künstlerin
gewann er die in Berlin tätige Bildhaue-   Abbildung 4: Claudia Berg, Erinnerung an den Homöopathen Dr. Arthur Lutze, Kaltnadel­
rin und Medailleurin Anna Franziska        radierung, 2006 (Inv.-Nr. VII B 2104)
Schwarzbach, deren Werk er mit Inter-
esse verfolgt hatte.
    Zwischen 2001 und 2004 entstan-        schmelzverfahren führte dazu, dass                    ationen. Als Vorlage wählte sie ein Bild,
den Medaillen und Plaketten in ver-        auch Fehlstellen und kleine Abwei-                    das Mélanie Hahnemann, die zweite
schiedenen Materialien, auf denen sich     chungen entstanden – so ist jedes der                 Frau des Homöopathen, im Jahr ihrer
die Künstlerin mit dem Leben und Werk      eisernen Stücke, die in der renommier-                Heirat 1835 von ihrem Gatten gemalt
Hahnemanns (1755 bis 1843) auseinan-       ten Kunstgießerei Lauchhammer ge-                     hatte. Die Heirat des damals 79-Jähri-
dersetzt. Dabei treten neben den kon-      gossen wurden, als Unikat zu betrach-                 gen mit der 35-jährigen französischen
ventionellen Bronzeguss auch die           ten.                                                  Malerin – und Katholikin! – verursachte
Werkstoffe Glas und vor allem Eisen –                                                            in seiner damaligen Heimat Köthen in
nicht zuletzt, da Schwarzbach sich         Samuel und Melanie – eine                             Anhalt einen Skandal. Noch im glei-
maßgeblich für ein Wiederaufleben          amour fou                                             chen Jahr zog das ungleiche Paar nach
des deutschen Eisenkunstgusses ein-        2001 beschäftigte sich Anna Franziska                 Paris, wo Hahnemann eine Praxis eröff-
gesetzt hat. Die hauchdünne Ausferti-      Schwarzbach mit dem Porträt Hahne-                    nete, die von Künstlern und Adligen aus
gung der Formen für das Wachsaus-          manns in verschiedenen Material-Vari-                 ganz Europa besucht wurde.

Abbildung 5:
Wojziech ­Nowroclaw Luczek,
Turmbau zu Babel,
Radierung, 2006                                                     Abbildung 6: Alice Aeberhard, Tod und Mops, R
                                                                                                                ­ adierung/Aquatinta,
(Inv.-Nr. VII B 2112.1)                                             2012 (Inv.-Nr. VII B 2129)

                                                                                       PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.   11
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                                                                         Abbildung 7:            keinen Zweifel daran, wer in dieser Ehe
                                                                         Mélanie und             das Sagen hatte. Doch vielleicht ließ
                                                                         ­Samuel – das Ehe-      sich Hahnemann in seinen letzten Le-
                                                                         paar Hahnemann          bensjahren gerne von seiner dominan-
                                                                         in enger                ten Frau beschützen.
                                                                         ­Verbundenheit.             Die Medaille trägt als Inschrift auch
                                                                         Medaille von Anna       den Grabspruch, der beim Öffnen des
                                                                         Franziska Schwarz-      Sarges Hahnemanns gefunden wurde:
                                                                         bach, Eisenguss,        HOC NOSTRO CINERIS CINI OSSIBUS
                                                                         2004                    OSSA SEPULCRO MICSCENTUR VIVOS
                                                                         (Inv.- Nr. VII D 396)   UT SOCIAVIT AMOR (In diesem unse-
                                                                                                 rem Grab vermischen sich Asche mit
                                                                                                 Asche, Gebein mit Gebein, wie die Le-
                                                                                                 benden die Liebe vereint hat).
                                                                                                     Hahnemanns Schüler Arthur Lutze
                                                                                                 fand nicht nur in den Exlibris von Wolf-
                                                                                                 gang Wissing einen Platz mit dem »Lut-
                                                                                                 ze-Thaler«. Anna Franziska Schwarz-
Zu den 2004 entstandenen Arbeiten                   Medaillen des Paares sind bemerkens-         bach widmete ihm 2003 eine Plakette,
des Hahnemann-Zyklus gehören auch                   wert (Abbildung 7). Sie zeigen Mélanie       deren unregelmäßige Form der als Vor-
Medaillen auf Mélanie Hahnemann,                    wie auf dem 1840 entstandenen Kup-           bild verwendeten Thaler-Anweisung,
­alleine oder zusammen mit ihrem Gat-               ferstich mit Biedermeierfrisur und           einem eingerissenen Stück Papier, ent-
 ten. Die Probegüsse für beide Medail-              -kostüm. Die Art, wie sie ihren betag-       spricht (Abbildung 8). Auf der Rückseite
 len zeugen von dem künstlerischen                  ten Gatten, der kleiner dargestellt ist,     ist das Porträt des Homöopathen mit
 Ringen um dieses Thema. Vor allem die              mit ihren Armen fest umschließt, lässt       dem markanten Vollbart dargestellt. /

                                                                                                                       Abbildung 8:
                                                                                                                       Papier in Eisen
                                                                                                                       gegossen – der
                                                                                                                       »Lutze-Thaler«.
                                                                                                                       ­Plakette von
                                                                                                                       Anna Franziska
                                                                                                                       Schwarzbach,
                                                                                                                       ­Eisenguss, 2003
                                                                                                                       (Inv.-Nr. VII D 394)

 Bundesministerium fördert Forschungsprojekt

 Ab September 2018 steht die Geschichte von Arzneimittelrezepten des 17. bis 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt eines inter-
 disziplinären Forschungsvorhabens von Wissenschaftlern des Deutschen Apotheken-Museums, des Instituts für Pharma-
 ziegeschichte der Universität Marburg und von Wirtschaftsinformatikern der Universitäten Münster und Aachen. Das
 Verbundprojekt »Vom Artefakt zur infra structura – das Arzneimittelrezept als Zugang zur Gestaltung gesellschaftlicher
 Infrastrukturen« ist auf vier Jahre angelegt. Die Verbundpartner werden vom Bundesministerium für Bildung und
 ­Forschung (BMBF) mit insgesamt 1,2 Millionen Euro gefördert.
  Mehr dazu im Bereich »Aktuell« auf der Museumswebsite www.deutsches-apotheken-museum.de

12     PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.
Apothekenmuseum

A p o t h e k e r h au s M ü n st e r                                                       kerhaus in Münster eine Ausstellung zu
                                                                                            Vergangenheit, Gegenwart und Zu-

Einhorn im Glück                                                                            kunft der Apotheke einrichten wollte.
                                                                                            Im Zentrum sollte eine historische Apo-
                                                                                            thekeneinrichtung stehen.
Elisabeth Huwer und Claudia Sachße, Heidelberg / Nach knapp                                     Seit der Umsetzung des Vorhabens
einjähriger Umbauzeit präsentierte die Apothekerkammer                                      ist die kunstvoll gestaltete Einrichtung
­Westfalen-Lippe das runderneuerte und inzwischen barrierefreie                             mitsamt dem charmanten blauäugi-
 Apothekerhaus am Aasee mit einem »Tag der offenen Tür«. Und                                gen Einhorn der Öffentlichkeit wieder
 mit Einhorn!                                                                               zugänglich. Das anmutige Wahrzei-
                                                                                            chen stammt ursprünglich aus der
Zur neuen Konzeption des Hauses ge-         le Strahler ins rechte Licht gesetzt,           ­Einhorn-Apotheke in Lyon und wurde
hört auch eine Präsentation zur Ge-         nicht nur tagsüber, sondern auch am              vom Kölner Einhorn-Apotheker, einem
schichte der Pharmazie. In ihrem Zent-      Abend eine neue Attraktion am belieb-            passionierten Sammler pharmazie­
rum steht eine historische Einrichtung      ten Spazierweg um den Aasee darstellt.           historischer Antiquitäten, in den
aus der Sammlung des Deutschen                  Die Offizin hat eine bewegte Ge-             1970er-Jahren als Blickfang für seine
­Apotheken-Museums: die Offizin aus         schichte. Für die 1867 neu gegründete            Apotheke erworben.
 der Einhorn-Apotheke in Köln.              Adler-Apotheke in Hennef wurde na-                  Ein herzliches Dankeschön auch
    Im neuen Zuhause ist die Offizin        türlich Mobiliar benötigt. Der Apothe-           auf diesem Weg an alle Beteiligten.
 nicht nur wohlgelitten, sondern wird       ker ließ neue Mobiliarteile maßgenau             Stellvertretend für viele seien hier
 auch großartig zur Geltung gebracht.       anfertigen, nutzte aber auch ältere              Kammerpräsidentin Gabriele Regina
 »Wir haben diese Apotheke, deren           Schränke, die ursprünglich für die Alte          Overwiening, Hauptgeschäftsführer
 Wurzeln bis in das Jahr 1643 zurückrei-    Apotheke in Siegburg angefertigt wor-            Dr. Andreas Walter und Wolfgang
 chen, in ein informatives Ausstellungs-    den waren und gerade zum Verkauf                 Erdmann, Leiter der Abteilung Quali-
                                                                                             ­
 konzept eingebettet«, erläuterte der       standen. Bis 1948 tat die Einrichtung            tätssicherung der AKWL in Münster,
 Hauptgeschäftsführer der Apotheker-        ihren Dienst in Hennef und wurde dann            sowie das Ausstellungsbüro Dr. Mat­
 kammer, Dr. Andreas Walter, und f­ reute   an die Einhorn-Apotheke Köln verkauft,           thias Preissler in Lichtenau genannt. /
 sich über die große Resonanz auf diese     die im Krieg zerstört worden war und
 Idee. Am Eröffnungstag am 8. Oktober       gerade neu errichtet wurde. Dort wur-
 2017 waren alle acht Führungen mit         de das Mobiliar weitere 30 Jahre lang
 je 40 bis 50 Teilnehmern restlos aus­      bis 1982 genutzt und kam dann als pro-
 gebucht.                                   minentes Ausstellungsobjekt in die Ab-            Abendführungen
                                            teilung Rheinisch-Bergische Apotheken             für unsere Gäste
 Attraktion für die                         auf Schloss Burg. Als sich der Verein,
­Ö ffentlichkeit                            der die Abteilung betrieb, 2011 auflöste,         Eine Neuerung im Veranstaltungs-
Die Präsentation der Offizin aus der        ging die Offizin mit Ausstattung in den           angebot des Deutschen Apotheken-
Zeit um 1850 ist spektakulär gut gelun-     Besitz des Deutschen Apotheken-Mu-                Museums sind unsere öffentlichen
gen. Die in Gold und Grün gefasste          seums über (siehe Supplement zur PZ               Abendveranstaltungen. Damit bie-
Apotheke ist nun zu jeder Zeit und für      1/2011, Seiten 5 bis 6).                          ten wir Individualbesuchern die
jedermann zu betrachten. Mittels einer                                                        Möglichkeit, im exklusiven stim-
vollflächigen Verglasung wurde die          Von Schloss Burg an den                           mungsvollen Ambiente außerhalb
Fassade des Apothekerhauses zum Aa-         Aasee                                             der regulären Öffnungszeiten des
see hin geöffnet, wodurch die Einhorn-      Bei einer ab 2015 begonnenen Neukon-              Museums an einer Führung teilzu-
Apotheke wie in einer Großvitrine prä-      zeption von Schloss Burg fand das                 nehmen, ohne sich als Gruppe an-
sentiert wird. Kein Wunder, dass die        Mobiliar der Einhorn-Apotheke keine
                                            ­                                                 melden zu müssen. Damit wollen
Ausstellung der Apothekerkammer             Berücksichtigung. Sehr zur Freude der             wir nicht nur auswärtige Gäste an-
Westfalen-Lippe (AKWL), durch speziel-      AKWL, die im runderneuerten Apothe-               sprechen, sondern vor allem auch
                                                                                              Besucher aus der Region, die nach
                                                                                              einem unterhaltsamen Wochenend-
                                                                  Offizin der                 auftakt suchen. Einmal im Monat
                                                                  Einhorn-Apotheke            gibt es nun Freitag Abend jeweils
                                                                  Köln: Einweihung            um 19 Uhr die Möglichkeit, unser
                                                                  der Präsentation an         breitgefächertes Angebot an The-
                                                                  ihrem neuen                 menführungen wahrzunehmen. Ein
                                                                  ­Standort in der            Anruf oder eine kurze E-Mail genü-
                                                                  Apothekerkammer             gen.
                                                                  Westfalen-Lippe in          Die Termine finden Sie auf unserer
                                                                  Münster am                  Homepage, auf unserer Facebook-
                                                                  8. Oktober 2017.            Seite sowie in den Veranstaltungs-
                                                                                              teilen verschiedener regionaler
                                                                                              Printmedien. Wir freuen uns auf
                                                                                              Ihr Interesse und Ihren Besuch!

                                                                                     PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.   13
Apothekenmuseum

P h i l at e l i e                                                                              über einer stilisierten Flamme erhitzt
                                                                                                wird.

Apothekengeschichte                                                                                 Auf dem Ersttagsbrief sind weitere
                                                                                                Apothekenstandgefäße aus Holz und
                                                                                                Glas, eine Tinkturenpresse, ein Mörser

im Kleinformat                                                                                  und ein Gewichtssatz zu sehen. Im
                                                                                                ­Hintergrund steht eine Waage mit der
                                                                                                 Statuette des Asklepios.
Von Barbara Simon / Die Pharmazie in der Philatelie ist ein                                         Die norwegische Post gab 1995
­viel­seitiges Thema. Die Sammlung des Deutschen Apotheken-­                                     zwei Sondermarken zum Thema »400
 Museums in Heidelberg beleuchtet das Apothekenwesen und
 ­seine G ­ eschichte in allen Facetten, die sich auf Briefmarken
  ­darstellen lassen. Hier lassen sich auch interessante Einblicke in
   die E
       ­ inführung des Apothekenwesens in aller Welt gewinnen.

Welche Motive auf einer Briefmarke er-               briefmarken. »300 Jahre Apotheken in
scheinen, bestimmt in Deutschland das                Finnland« war der Titel einer finnischen
Bundesministerium der Finanzen. Zur                  Sonderbriefmarke 1989 (Abbildung 1).
Themenauswahl kann man Vorschläge                       Am 2. März 1689 wurde das erste
unterbreiten, die dann von einem Pro-                Apothekenprivileg an Johan Albrecht
grammbeirat erörtert werden. Bei der                 Relau erteilt, der seine öffentliche
Vielzahl von Themen und Anlässen ist                 Apotheke in Turku einrichten wollte.
es verständlich, dass pharmazeutische                Nur 16 Tage später erhielt Petter
Themen auf offiziellen Briefmarken                   Gottfred das Privileg für eine Apothe-
nicht oft erscheinen können.                         ke in Wiipuri (heute Wyborg, Oblast        Abbildung 2: Die erste Verleihung des Apo-
   Unter anderem gaben Gedenktage                    Leningrad). Da Relau kein Examen ab-       thekenprivilegs in Norwegen als Thema von
von Persönlichkeiten wie Paracelsus                  legte und daher nicht als Apotheker        Briefmarken, 1995
oder Samuel Hahnemann Anlass für                     approbiert wurde, ist die Apotheke in
die Herausgabe von Sondermarken.                     Wiipuri als erste ö
                                                                       ­ ffentliche Apothe-
Zur Apothekengeschichte wurde in                     ke Finnlands anzusehen. Zuvor hatte        Jahre Apotheken in Norwegen« her-
Deutschland im Jahr 1991 die bekannte                es neben den »Schlossapothekern«           aus (Abbildung 2). 1595 war die erste
Sondermarke »750 Jahre Apotheker­                    fahrende Händler gegeben, bis 1688         Apotheke in Bergen auf königlichen
beruf« herausgegeben. Sie zeigte das                 die Einrichtung von Apotheken durch        Erlass ein­gerichtet worden. Zuvor hat-
Bild eines Apothekers, das nach einer                die Erteilung von P­ rivilegien geregelt   te es in der Stadt nur zwei Ärzte gege-
Miniatur aus einem französischen                     wurde.                                     ben, die auch Apotheken unterhielten.
­Kodex des 13. Jahrhunderts gestaltet                   Die Briefmarke vereint in anspre-          Eine der beiden Briefmarken zeigt
 wurde.                                              chender Weise Apothekengefäße und          den Eingang einer Schwanenapotheke
                                                     Arzneipflanze. Neben dem Fingerhut,        mit der Inschrift »Svane Apotheket«
Skandinavien: Jubiläen von                           aus dem Digitalis gewonnen wird, sind      und einem großen Schwan mit aus­
Apothekenprivilegien                                 ein gläsernes Standgefäß mit der Auf-      gebreiteten Flügeln über dem Portal.
Skandinavische Länder nahmen die Ein-                schrift Aq(u)a Aromat(icum) und ein        Möglicherweise wurde hier auf die
führung von Apothekenprivilegien zum                 Mörser dargestellt, dazu ein gläsernes     bedeutende Schwanenapotheke in
                                                                                                ­
Anlass für die Herausgabe von Sonder-                Destillationsgerät mit Kolben, der         Alesund zurückgegriffen, die nach
                                                                                                ­
                                                                                                dem verheerenden Brand der Stadt
                                                                                                1904 im Jugendstil wiederaufgebaut
                                                                                                wurde. Der goldene Schwan über dem
                                                                                                Eingang des Gebäudes, das als Muse-
                                                                                                um genutzt wird, blieb von der alten
                                                                                                Apotheke erhalten.
                                                                                                   Die zweite Marke zeigt eine stilisier-
                                                                                                te Offizin mit einer Waage über Schub-
                                                                                                fächern mit Aufschriften wie Campho-
                                                                                                ra, Cera Flava und Bolet Cervin, auf
                                                                                                dem Bord darüber zwei Standgefäße
                                                                                                mit den Aufschriften Cremor Tartar
                                                                                                und Mumia Vera, einen Mörser und ein
                                                                                                Glasgefäß mit Schliffstopfendeckel.­

                                                                                                Apothekengründung 1886
                                                                                                in Neukaledonien
                                                                                                1986 wurde in Neukaledonien, einer zu
                                                                                                Frankreich gehörenden Inselgruppe im
Abbildung 1: 300 Jahre Apotheken in Finnland auf einem Ersttagsbrief mit Sondermarke, 1989      Pazifik, eine Marke aus Anlass der

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Apothekenmuseum

Gründung der ersten Apothekenoffi-                                                                       Abbildung 3:
zin 1866 herausgegeben (Abbildung 3).                                                                    Der Gründung der
   Die Insel wurde sowohl von Briten                                                                     ersten Offizin in
als auch Franzosen besiedelt, von                                                                        Neukaledonien vor
Frankreich aus 1853 im Namen Napole-                                                                     100 Jahren wurde
ons III. Von 1864 bis 1922 wurde sie als                                                                 1986 eine Briefmarke
Strafkolonie der Franzosen benutzt.                                                                      gewidmet.
1866 eröffnete Victor Coudelou, ein
Sanitätsoffizier, der als Arzt und Chi­
rurg tätig war, auf Erlass des Gouver-
neurs Guillain die erste private Offizin.
Nach dem Tod Coudelous, der 1859 bis
1860 der erste Bürgermeister von            dert, wie sie die Regale der Offizin           richtet, das neben dem Apotheken-
Port-de-France (heute Nouméa) war,          ­zieren (Abbildung 4).                         museum mit Kräutergarten ein
wurde die Apotheke nur drei Jahre               Die Apotheke am Marktplatz der             Bäckerei- und ein archäologisches
                                                                                           ­
später aufgegeben. Erst 1873 wurde           belgischen Stadt im Haus »Den blau-          ­Regionalmuseum enthält.
wieder eine Apotheke eröffnet, dies-         we Leeuwe« wurde von 1704 bis 1959                Der ältesten Apotheke Deutsch-
mal von einem Hilfsapotheker der             von sechs Generationen von Apothe-            lands wurde noch keine Briefmarke
Marine, J.-M. Dournay. Eine zweite
­                                            kerfamilien betrieben. Der erste Be-          gewidmet. Vermutlich deshalb, weil es
folgte 1892 durch Themistocle Tom-           sitzer, E
                                                     ­ ngelbert Lanckbein (1704 bis        nicht sicher ist, wann die erste Apo-
masini, einen zivilen Apotheker.             1745 tätig) stammte aus Aachen.               theke in Deutschland gegründet
   Die erste Apothekengründung in            Nach dem Tod des letzten Besitzers            ­wurde. Die älteste noch existierende
diesem Land wurde – erstmalig in der         wurde das Gebäude von der Stadt                Offizin in Deutschland, die Löwen-
Welt – mit einer Sondermarke von Neu-        angekauft. Seit 2012 ist darin das
                                             ­                                              Apotheke in Trier, feierte 2016 ihr
kaledonien gewürdigt. Die Darstellung        ­Museumszentrum Museactron einge-              775. Jubiläum. /
zeigt verschiedene Gegenstände, die in
einer Apothekenoffizin gebraucht wur-
den: einen Schaupokal aus grünem
Glas, ein Porzellanstandgefäß aus einer
französischen Werkstatt mit der Auf-
schrift Ext(ractum) Althe(ae), einen
Mörser mit Pistill, eine Pharmakopöe,
ein Messglas, eine Spritze, eine Waage
und im Hintergrund kleine Schubladen
und ein Regal mit Büchern und weite-
ren Standgefäßen.

Belgiens älteste Apotheke
In Belgien wurde 1994 die älteste
private Apotheke des Landes in der
­
limburgischen Stadt Masseik mit
­einem Briefmarken-Block geehrt, der
 einen Blick in die Offizin freigibt. Die
 eigentliche Marke zeigt Apotheken-
 standgefäße und eine Sirupkanne aus
 Delfter Keramik aus dem 18. Jahrhun-       Abbildung 4: Die älteste Apotheke des Landes Belgien ist heute ein Museum.

    Impressum                                                      Verantwortlich für den Inhalt: Daniel Rücker,
                                                                   Chefredakteur der Pharmazeutischen Zeitung
    »Deutsches Apotheken-Museum«
                                                                   Redaktion: Apothekerin Brigitte M. Gensthaler
    ist eine Beilage der Pharmazeutischen Zeitung.
                                                                   Chef vom Dienst: Klaus Gilbert
    Redaktions- und Verlagsanschrift:
    Pharmazeutische Zeitung,                                       Abbildungen: Deutsches Apotheken-Museum
    Carl-Mannich-Straße 26,                                        (wenn nicht anders gekennzeichnet)
    65760 Eschborn,                                                Erscheint einmal im Jahr.
    Telefon: 06196 928-272                                         Weitere Angaben im Impressum der
    Fax: 06196 928-275                                             Pharmazeutischen Zeitung

                                                                                   PHARM. ZTG. | 163 JG. | 4. 10. 2018 | 40. AUSG.   15
Apothekenmuseum

Förderverein Deutsches Apotheken-Museum e. V.
Unter den Linden 19-23
10117 Berlin

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Wir laden Sie ein, durch Ihre Mitgliedschaft im Förderverein Deutsches Apotheken-Museum e. V. das
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lich gemeinnützige Zwecke. Die Vorteile einer Mitgliedschaft im Förderverein Deutsches Apotheken-
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in Deutschland statt. Entdecken Sie mit dem attraktiven Rahmenprogramm die pharmaziehistorischen
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                                    Tel.: 030/40004-211, -212, Fax: 030/40004-213
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