Neue Maßstäbe für Einblicke, Zusammenarbeit und Resilienz in der Supply Chain - Oracle
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The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory Forschungsbericht Neue Maßstäbe für Einblicke, Zusammenarbeit und Resilienz in der Supply Chain Von Bob Ferrari Managing Director, The Ferrari Consulting and Research Group Gründer und Chefredakteur des Blogs „Supply Chain Matters“ Einleitung und Zielsetzung Die COVID-19-Pandemie hat zusammen mit den verschärften geopolitischen Handelsspannungen deutlich gemacht, welche Supply Chain-Prozesse problematisch sind und wo zu wenig Reaktionskapazitäten bestehen. Die Supply Chain Management-Teams aus den verschiedenen Branchen haben sich zwar der Herausforderung gestellt, aber es wird noch mehr von ihnen erwartet. Für manche Unternehmen waren die Ereignisse ein schockierender Weckruf für die Verwaltung, Aufrechterhaltung und Verbesserung von Unternehmensprozessen, um auf die Produktnachfrage reagieren zu können und die Liefernetzwerke zu steuern. Wie wichtig Lieferkettenkapazitäten wirklich sind, ist jetzt selbst den höchsten Führungsebenen bewusst geworden. In einem von Bloomberg Mitte Juli 2020 veröffentlichten Bericht heißt es: „CEOs wenden sich nun an genau diese (Supply Chain Management) Manager und fordern eine strategischere Vision und Wege, Lieferketten resilienter zu machen und damit die Existenz des Unternehmens zu sichern.“ Betriebs- und Supply Chain Management-Teams müssen heute mehr denn je auf ein Industrie- und Geschäftsumfeld vorbereitet sein, das der Zeit nach der Pandemie folgt. Dort werden Veränderungen und Disruption wahrscheinlich eine Konstante sein, die durch andere geopolitische Spannungen, unvorhergesehene Ereignisse oder die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels angetrieben wird. Jetzt bietet sich die Chance, die Einführung digitaler Prozesse in kritischen Bereichen zu beschleunigen und das Unternehmen so auf Erfolgskurs zu bringen. Dann können sich Unternehmen wieder auf das Wachstum konzentrieren und sind gleichzeitig besser in der Lage, das Risiko von neuen Disruptionen zu verringern. In diesem technologisch orientierten Forschungsbericht befasst sich The Ferrari Consulting and Research Group mit den neuen Maßstäben und damit verbundenen Fähigkeiten, die nötig sind, um umfassendere Einblicke in die Lieferkette zu gewinnen, die Zusammenarbeit zu fördern und die allgemeine Resilienz zu verbessern. Wir werden uns besonders mit drei wichtigen Leistungsbereichen befassen, die wir für das Supply Chain Management als wichtig © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 1
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory erachten. Wir empfehlen den in diesem Bereich tätigen IT-Teams, diese drei Bereiche zu untersuchen und bei ihrer Arbeit in den Vordergrund zu stellen. Dieser Forschungsbericht liefert Führungskräften eine neue Perspektive und Inspiration und wurde gemeinsam mit Oracle erstellt. Der Inhalt dieses Forschungsberichts liegt in der alleinigen Verantwortung von The Ferrari Consulting and Research Group, die das Urheberrecht hat. Hintergrund – Lieferketten aus verschiedenen Branchen im Test Disruptionen für die Produktnachfrage oder Lieferkette sind für Supply-Chain Management- Teams nichts Neues. Sie stehen praktisch auf der Tagesordnung. Und doch steigen die Häufigkeit und der Umfang solcher Disruptionen. Auch wenn viele das nicht erwartet hätten, hat die COVID-19-Pandemie in Verbindung mit verschärften geopolitischen Handelsspannungen und Klimawandelrisiken viele Supply Chain-Unternehmen und Entscheidungsprozesse auf die Probe gestellt. Dass die unvorhergesehenen Änderungen gleichzeitig Produktnachfrage und -angebot betreffen, ist neu. Für viele Unternehmen waren die Ereignisse ein alarmierender Weckruf, insbesondere im Hinblick auf die Verwaltung, Aufrechterhaltung und Verbesserung der Unternehmensprozesse, um auf die Produktnachfrage reagieren zu können und die Liefernetzwerke zu steuern. Regionale und globale Supply Chains sind weiterhin auf dem Prüfstand und neue Probleme und Herausforderungen müssen kontinuierlich ermittelt und bewältigt werden. In der COVID-19-Krise haben die verstärkten Bemühungen und innovativen Ansätze von Mitarbeitern und Teams, die die Vorteile digitaler Technologien und Methoden nutzen, einen erkennbaren Unterschied gemacht. Auf dem Weg zur „neuen Normalität“ müssen Unternehmen und ihre funktionalen Führungskräfte und Supply Chain Management-Teams in der Lage sein, sich auf Grundlage geeigneterer Technologien ein digitales Fundament aufzubauen. Steve Phillpott, CIO von Western Digital, ein globales Unternehmen, das Datenspeicherinfrastrukturen bereitstellt und fertigt, erklärt, dass sein Unternehmen von solchen digitalen Kompetenzen profitiert, weil sie eine schnelle Reaktionsfähigkeit ermöglichen, um während der Pandemie und anderen Krisen flexibel und agil zu bleiben. Die durch die Pandemie hervorgerufenen Disruptionen in der Wirtschaft und der Bevölkerung haben viele Unternehmen dazu veranlasst, neue Wege für die Geschäftsabwicklung, das Ressourcenmanagements und die Reaktionsfähigkeit der Supply Chain einzuschlagen. Es hat sich herausgestellt, dass bestimmte Geschäftsprozesse geprüft und erweitert werden müssen, um auf künftige Disruptionen vorbereitet zu sein. In vielen Fällen müssen Ansätze eine agilere und resilientere Planung einbeziehen, die es ermöglicht, Kunden- oder Geschäftsbedürfnisse und unvorhergesehene Ereignisse zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Dafür braucht es neue Fähigkeiten, Disruptionen wahrzunehmen und darauf zu reagieren, ein breiteres und tieferes Verständnis der gesamten Produktnachfrage, Transparenz im © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 2
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory Liefernetzwerk sowie auf Intelligence basierende und vorausschauende Entscheidungsprozesse. Regierungen, Unternehmen, Dienstleistungs- und Gesundheitsanbieter mussten mithilfe digitaler Technologien Produkte in Rekordzeit entwerfen, Prozessinnovationen teilen oder die Produktbeschaffung oder Bezugsquellen umschichten. Wenn Reaktionsmaßnahmen besser verstanden werden, erkennen Unternehmen und Supply-Management-Teams, dass Unternehmen, die in digitale Spitzentechnologien investiert haben, besser in der Lage sind, Prozesse zu verwalten und adäquat zu reagieren. Oft sind Tabellenkalkulationen, veraltete Systeme und lokal installierte Anwendungen der Herausforderung nicht gewachsen. Daher ist es für Unternehmen umso wichtiger, die Einführung digitaler Plattformen als einen der wichtigsten Geschäftsprozesse zu beschleunigen. Vertrauen und Rückverfolgbarkeit von Produkten ist eine weitere Voraussetzung, da Unternehmen gezwungen sind, neue Bezugsquellen zu erschließen. Die Begriffe Nachschubplanung, Backlog oder Omnichannel und Ertragsmanagement erfordern jetzt ein Umdenken, da Agilität mehr denn je eine wichtige Rolle spielt. Es ist klar geworden, dass die Kapazitäten der Supply Chain ein erfolgskritischer Faktor sind. Angesichts der aktuellen Situation müssen Supply Chains verschiedener Branchen besser vorbereitet sein und Strategien bereithalten, die an kontinuierliche Veränderungen und Fluktuationen angepasst werden können. Zudem müssen sie in der Lage sein, Geschäftsprozesse bei Bedarf neu auszurichten. All dies kann durch Investitionen in die Ausbildung von Mitarbeitern erreicht werden. Wenn diese ihre digitalen Kompetenzen erweitern, sind sie besser in Lage, für eine agile und resiliente Lieferkette zu sorgen. Ohne diese Maßnahmen laufen Unternehmen Gefahr, aktuellen Herausforderungen aufgrund nicht verknüpfter Anwendungen oder Datensilos nicht mehr gewachsen zu sein und können funktionsübergreifenden Teams sowie externen Lieferanten und Partnern in der Wertschöpfungskette keine zuverlässige und transparente Zusammenarbeit bieten. Die Zusammenarbeit findet heute mehr denn je auch auf regionaler und globaler Ebene statt, in den Bereichen Produktdesign, Liefernetzwerk, Logistik und für andere Handelspartner. Disruptionen und Krisen haben zu einem Zustand der Alarmbereitschaft geführt, aber auf der anderen Seite auch neue Möglichkeiten aufgezeigt. Dazu gehören mehrstufige Ansätze und entsprechende Investitionen in Prozesse und Fähigkeiten, die schnellere und fundiertere Entscheidungen auf Grundlage aktueller und relevanter verfügbarer Daten ermöglichen, wobei kognitive, analytische und breiter angelegte Business Intelligence-Methoden zum Einsatz kommen. Im Juli 2020, in einem Gäste-Blog auf der Plattform The Modern Finance Leader, beschrieb Steve Phillpott, CIO bei Western Digital, wie der Hersteller digitaler Datenlösungen die Situation genutzt hat, um seine Reaktionsfähigkeit zu verbessern: „... Bei all der Ungewissheit in der Lieferkette in der gegenwärtigen Situation ist es uns gelungen, Lieferungen auf Grundlage unmittelbarer Prioritäten schneller und effizienter zu planen und von einem Lieferanten zum anderen oder von einem Standort zu einem anderen umzuleiten.“ © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 3
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory Unternehmen bietet sich jetzt die Chance, die Vorteile der heutigen Cloud-basierten Bereitstellungstechnologien zu nutzen, um flexibel große Arbeitslasten zu bewältigen, nach und nach Prozesse zu erweitern und die Wertschöpfungszeit zu verkürzen, ohne einen Komplettaustausch der Systeme zu riskieren. Drei wichtige Bereiche für Prozessfähigkeiten Wie bereits erwähnt, erfordert die Vorbereitung auf die neue Normalität von kontinuierlichen Geschäfts- und Lieferkettenveränderungen genaue Überlegungen dazu, auf welche Fähigkeiten sich Unternehmen beim Aufbau einer solchen Grundlage konzentrieren sollten. Wie vorher stehen auch jetzt Prozesse, Mitarbeiter und Investitionen in Technologien im Vordergrund, da Unterbrechungen des Betriebs unbedingt vermieden werden müssen. Eine weitere Überlegung im Zusammenhang mit den heutigen innovativen und anpassungsfähigen Technologien betrifft den Mehrwert von vorinstallierten Anwendungen für verschiedene Finanzplanungs-, Back-Office- und Supply-Chain-Management-Prozesse, einschließlich der Möglichkeit, Informationen aus bestehenden Altsystemen und lokal installierten Anwendungen nahtlos zu integrieren. In diesem Bericht gehen wir auf die drei für uns wichtigsten Bereiche für Prozessfähigkeiten ein, auf die sich Unternehmen jetzt konzentrieren sollten. In Abbildung 1 haben wir diese Fähigkeiten veranschaulicht. Abhängig von Ihrem jeweiligen Unternehmen, Ihren Produktlinien, Ihrer Supply Chain oder Ihrem bestehenden Technologieprofil können Teams unterschiedliche Prioritäten setzen, aber der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf allen drei Bereichen, da sie für zusätzliche Agilität und Resilienz von zentraler Bedeutung sind. © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 4
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory 1) Vernetzte Planung für Resilienz bei der Entscheidungsfindung Eine integrierte Geschäftsplanung bedeutet, in der Lage zu sein, fundierte und bewusste Entscheidungen zur Produktnachfrage und Liefernetzwerk zu treffen, die auf nahezu in Echtzeit erhobenen, genauen und einheitlichen Daten basieren, die gemeinsam von verschiedenen Geschäftsbereichen und unterstützenden Funktionen wie Finanzen, Vertrieb und Marketing, Lieferkettenplanung und Kundenteams genutzt werden. Ziel ist es, die Informationen so früh wie möglich und im richtigen Kontext bereitzustellen. Dabei sollten die Risiken gewichtet werden, die sich aufgrund der Auswirkungen auf verschiedene laufende Pläne und Umsätze ergeben. Im Gegensatz zu früheren Ansätzen sollte es hier nicht darum gehen, noch mehr Zeit damit zu verbringen, sich auf eine einzige Zahl zu einigen, sondern vielmehr darum, schnellere und fundierte Entscheidungen zu treffen, und zwar auf der Grundlage von Informationen, die am besten aufzeigen, welche Schwerpunkte gesetzt werden müssen. Hier gilt es zu bedenken, dass es in einem Umfeld ständiger Veränderungen oder ungeplanter Disruptionen wichtiger ist, diese schnell zu erkennen und zu beheben, als überaus genau zu sein. Es geht nicht mehr um die Entwicklung eines einzigen Plans, sondern vielmehr um eine kontinuierliche Transparenz der Planung und Ausführung und der notwendigen Entscheidungsfindung. Zum Prozess gehören jetzt auch operative, taktische und strategische Aspekte für Planung und Ausführung. Das erfordert einen kontinuierlichen Planungsprozess, der die aktuellen Daten zur Finanz- und Betriebsplanung und zur Sicherstellung der Kundenzufriedenheit sowie zusätzliche Informationen zu Produkten und Dienstleistungen berücksichtigt. Einschlägige Daten und Informationen sollten automatisch durch entsprechende Softwareanwendungen erhoben werden. Gleichermaßen sollte es möglich sein, bei Bedarf elektronische oder sensorbasierte Daten zu integrieren, die von physischen Geräten generiert wurden, die im Internet der Dinge vernetzt sind. Oft müssen Daten und Informationen, ob strukturiert oder unstrukturiert, aus mehreren Quellen einfach konsolidiert und in einem einheitlichen Kontext miteinander verknüpft werden können. Mit der Nutzung moderner Technologien, wie künstliche Intelligenz und Machine Learning (KI/ML) bieten sich nun zusätzliche Möglichkeiten, Prozess- oder Betriebsstörungen viel früher zu erkennen, wahrscheinliche Ursachen zu analysieren und sowohl interne als auch externe Datenquellen zu assimilieren, um notwendige Schritte zu ergreifen oder gezielt Lösungen umzusetzen. Dadurch gewinnen Supply-Chain-Management-Teams Zeit und können sich auf weitergehende taktische und strategische Folgemaßnahmen konzentrieren. Vorinstallierte und spezifisch entwickelte KI-/ML-Prozesse unterstützen Unternehmen dabei, die Bereitstellung zu digitalisieren, die Time-to-Value-Zeit zu verkürzen und den Bedarf an stark nachgefragten Datenwissenschaftlern zu verringern. © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 5
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory Wie auch immer die „neue Normalität“ aussieht – das geschäftliche Umfeld wird sich so schnell und oft verändern, dass eine integrierte Geschäftsplanung szenariobasierte Funktionen umfassen muss. Diese sollten es ermöglichen, verschiedene Reaktionen abzubilden oder zu simulieren, um ihre Auswirkungen auf wichtige Geschäftskennzahlen wie Kundenservice, Umsätze, Betriebskapital, Margenentwicklung oder andere wichtige Leistungskennzahlen bewerten zu können. Da die Informationen aus verschiedenen Quellen stammen und sich ständig, manchmal stündlich, ändern, reichen herkömmliche Tabellenkalkulationen nicht mehr aus. Stattdessen sollten mit aktuellen Daten arbeitende Cloud-basierte Technologien in Betracht gezogen werden, die kritische Informationen automatisch erfassen und in den richtigen Kontext stellen können. Das Ziel ist ein einheitlicher und abgestimmter Plan, auf den alle relevanten Entscheidungsträger oder Stakeholder zugreifen können und der durch den internen und externen, auf Zusammenarbeit beruhenden Informationsaustausch unterstützt wird. Unserer Meinung nach sollte das im Kontext der Produktverwaltung, Finanz- und Betriebsplanung und in unterstützenden funktionalen Bereichen und im Kundendienst geschehen. Da die Volatilität von Unternehmen und Supply Chains heute eine Konstante ist, dürfen die Neuausrichtung von Prozessen und Investitionen in Technologien nicht zu einem Risiko für geschäftskritische Aspekte führen. Transformation und die Implementierung von Technologien sollten in einem stufenweisen Ansatz erfolgen, wobei jede Phase feste Prozessziele braucht und Zeitaufwand und Nutzen berücksichtigen sollte. 2) Operationalisierte Transparenz auf allen Ebenen und Vertrauensnetzwerke Eine verbesserte Transparenz schließt sämtliche Bereiche des Liefernetzwerks ein, und zwar nicht nur in Bezug auf Bestände und Kapazitäten, sondern auch auf viel weitergehende Bedürfnisse. Richard Scheitler, CIO der Wonderful Company, beschreibt Transparenz wie folgt: „Die Möglichkeit, auf ein Unternehmen aus einem breiteren Blickwinkel zu schauen, statt nur auf Silos, mit besserer Transparenz für unsere Kunden und Lieferanten und die Fähigkeit, Kosten zu senken und den Gewinn zu steigern.“ Eine solche Transparenz kann aus technologischer Sicht durch die heutigen fortschrittlicheren Kapazitäten des Response-Managements für die Planung der Supply Chain und die Abwicklung der Auftragsausführung sowie durch Cloud-basierte B2B Supply Chain-Netzwerkplattformen mit vorinstallierten Softwareanwendungen erreicht werden. Chris Wood, Vice President, Business Transformation für den globalen Paketdienst und Logistikanbieter FedEx, beschreibt solche Kapazitäten als „kontinuierlich abgestimmte Netzwerke“. Ein Umfeld des kontinuierlichen Wandels erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen virtuellen Ad-hoc-Teams, um ungeplante Entwicklungen anzugehen und zu bewältigen. Teams müssen in der Lage sein, Experten zusammenzubringen und die aktuellen Informationen zu bewerten, nicht zuletzt auch im Hinblick auf entstehende Risiken. Eine digitale Datenbasis, © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 6
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory die für den Austausch solcher Informationen im Zusammenhang mit Produktnachfrage, Angebot oder anderen Unregelmäßigkeiten in Bezug auf Geschäftsrisiken entwickelt wurde, ermöglicht es den Teams, weniger Zeit mit der Informationsbeschaffung zu verbringen. So haben sie mehr Zeit, um sich schnell auf die erforderlichen Maßnahmen, die Abschwächung der Folgen und eine schnellere Lösung zu konzentrieren. Eine verbesserte Zusammenarbeit bietet zudem die Möglichkeit, externe Lieferanten und Partner in notwendige Planungs- oder wichtige Kundenverwaltungsprozesse einzubeziehen. Während der Pandemie waren solche Fähigkeiten unerlässlich, da beispielsweise mehrere Disruptionen gleichzeitig untersucht werden mussten, viele Mitarbeiter im Homeoffice arbeiteten und eine Zusammenarbeit mit externen Gruppen erforderlich war. Heutige Lieferketten erzeugen große Mengen an Informationen und Transaktionen, die untersucht werden müssen, oft im Rahmen zeitraubender, arbeitsintensiver Schritte. Die Transparenz darf nicht nur die Planung und die betriebliche Transparenz berücksichtigen, sondern muss auch die Compliance der Lieferanten und andere notwendige Voraussetzungen mit einbeziehen. Distributed Ledger-Technologie (DLT), die auf Technologien wie Blockchain zurückgreift, kann die Transparenz, das Vertrauen und die Rückverfolgbarkeit von Produkttransaktionen unter den verschiedenen Handelspartnern der Lieferkette verbessern. Die Aufzeichnung von unanfechtbaren Transaktionen von verschiedenen Partnern des Liefernetzwerks schafft Vertrauen im gesamten Netzwerk und setzt vorhandene Personalressourcen frei. Genauso wie die heutigen B2B-Netzwerke die elektronische Übertragung von Transaktionsdaten in Form von elektronischen EDV-Nachrichten ermöglichen, kann die DLT-Technologie zusätzliche Transparenz, Vertrauen und Rückverfolgbarkeit gewährleisten. Die Blockchain-Technologie kann außerdem Smart Contracts unterstützen, wenn vordefinierte Bedingungen oder Kontrollen in Bezug auf die Produktherkunft (Herkunft und Fälschungsschutz) oder die Produktnach- und -rückverfolgung automatisch durch tatsächlich eintretende Ereignisse ausgelöst werden können. Dies erhöht die Transparenz und das Vertrauen und verringert den Bedarf an Disintermediation zwischen den Vertragsteilnehmern. Das ist besonders wichtig für Supply Chains in staatlich regulierten Umgebungen. Bei Bedarf kann Blockchain in Verbindung mit IoT-fähiger Technologie den Zustand von Produkten auf ihrem Weg durch globale oder nationale Transport- und Logistikprozesse überwachen und gegebenenfalls auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam machen. 3) Eine schnellere, agiliere und besser vorhersagbare Entscheidungsfindung In unserem im Januar 2020 veröffentlichten Bericht Ferrari Consulting and Research Group 2020 Predictions for Industry and Global Supply Chains Research Advisory und insbesondere in unserer Prognose der voraussichtlichen Investitionen in fortschrittliche Technologien haben wir darauf hingewiesen, dass die immer schneller ablaufende, kontextbasierte Entscheidungsfindung auf Grundlage von Business Intelligence für viele © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 7
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory branchenübergreifende Geschäfts- und Supply Chain Management-Teams zunehmend eine Priorität darstellt. Das war, bevor die Pandemie ihre umfassenden und weitreichenden globalen Auswirkungen hatte. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), Machine Learning (ML) und erweiterten Analysefunktionen vor allem in den Bereichen Kundenzufriedenheit, integrierte Geschäftsplanung, bei physischen Prozessen und anderen proaktiven Entscheidungen über Geschäftsprozesse den größten Nutzen bringen wird. Der Fokus der jüngsten Initiative des Unternehmens Western Digital zur Transformation des Finanzenwesens und der Supply Chain war es, verschiedene Datenmanagementplattformen zusammenzuführen, um schneller Zugang zu den erforderlichen Informationen zu erlangen. CIO Phillpott erklärt: „Die Einrichtung einer resilienten Finanz- und Supply-Chain-Plattform hat uns geholfen, uns anzupassen und auf Disruptionen zu reagieren.“ Machine Learning wurde bereits erfolgreich zur Unterstützung von Planungsprozessen in der Lieferkette eingesetzt. Dabei konnten Planer mithilfe von erweiterten Analysefunktionen und Prozesslernen viel früher gewarnt werden und zeitnah Einblicke gewinnen. Anbieter nutzen ML in vorinstallierten Anwendungspaketen, um Integrated Business Planning (IBP)-Prozesse zu erweitern, die die Integration und Synchronisierung von Vertrieb, Betrieb und Finanzplanung von Unternehmen zusammenführen. Gleichermaßen kann die Technologie jetzt auch in Bereichen eingesetzt werden, in denen die Eskalation von Problemen und ihre Lösung Vorrang haben, wodurch bestehenden Teams mehr Zeit für die taktische Risikominderung und strategische Planung und Kooperation bleibt. Heute bieten moderne und erschwingliche Cloud-basierte Technologien mehr denn je die Möglichkeit, sowohl physisch als auch digital erzeugte Daten und Informationsquellen zusammenzuführen. Bei den physischen Geräten handelt es sich um die Anlagen und Maschinen, die den Betriebsstatus und die Leistung mithilfe von IoT-Technologien überwachen. Dabei werden definierte Parameter oder Schwellenwerte erkannt und an die jeweiligen digital-basierten Anwendungen für die Planung, Ausführung und Inventarisierung der Supply Chain und den Einsatz des Außendienstes für proaktive Aktionen übermittelt. Zu den aktuellen Anwendungen gehört die proaktive Verwaltung der vorausschauenden Wartung von Anlagen und Maschinen, bevor es zu tatsächlichen Ausfällen kommt. Im Falle von Produktqualität und -performance kann durch die automatische Überwachung von Produktionsausrüstung, Anlagen oder Betriebsfahrzeugen frühzeitig auf sich entwickelnde Leistungsdefizite hingewiesen werden und die jeweiligen Teams in Qualitätskontrolle und Fertigung können die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 8
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory Weitere Überlegungen – Datenlatenz verhindern Zu einer agileren Entscheidungsfindung gehört die Zusammenführung der Kunden-, Produkt- und End-to-End-Lieferkettenplanung sowie von Informationen zur Kundenzufriedenheit aus verschiedenen Produktnachfrage- und Liefernetzwerken. Daten müssen so schnell wie möglich verfügbar sein und in den Kontext der zugehörigen Informationen gestellt werden, die erforderlich sind, um fundierte Entscheidungen hinsichtlich der Folgen und Ergebnisse zu treffen. Angesichts dieser großen Bedeutung sind Datenmanagement-Fähigkeiten weiterhin in jedem dieser drei Prozessfähigkeitsbereiche eine entscheidende Grundlage für die bessere Entscheidungsfindung. Und heute mehr denn je helfen sie, Datenlatenz zu minimieren. Die Harmonisierung, Integration und Synchronisierung der heute verfügbaren Daten in Verbindung mit autonomen Datenverwaltungsfähigkeiten sind dafür zunehmend eine grundlegende Voraussetzung. Wie bereits erwähnt, ist in der neuen Normalität oft nicht das Streben nach einer 100-prozentigen Genauigkeit der Daten entscheidend, sondern vielmehr ein kontinuierlicher Planungsprozess, der eine frühe Erkennung ungeplanter Ereignisse, Unregelmäßigkeiten oder Marktchancen durch eine größere Produktnachfrage ermöglicht. Hier sollten die Stichworte Erkennen-Ausrichten-Anpassen in Workflows integriert werden und Teams sollten in der Lage sein, die Punkte zu verbinden und den Kontext in Bezug auf die Auswirkungen der Entscheidungsfindung und die benötigten Ergebnisse zu berücksichtigen. Zusammenfassung und Ausblick Kommen wir nun zur Zusammenfassung und und dem Ausblick dieses Forschungsberichts: • Die COVID-19-Pandemie hat viele Probleme mit Supply Chain-Prozessen und mangelnde Reaktionskapazitäten zum Vorschein gebracht. Krisen und Ereignisse dieser Art sind nicht nur ein Weckruf, sondern bieten auch die Chance, Verbesserungen in den Bereichen Lieferkettenagilität und integrierte Geschäftsplanung sowie eine verbesserte Transparenz und Zusammenarbeit und eine schnellere und fundiertere Entscheidungsfindung zu erzielen. Finanz-, Betriebs- und Supply-Chain-Management-Teams müssen sich jetzt mehr denn je auf ein Industrie- und Geschäftsumfeld nach der aktuellen Pandemie vorbereiten, in dem Veränderungen und Disruptionen eine Konstante sein werden. • Unternehmen und ihre jeweiligen funktionellen und Supply-Chain-Management-Teams müssen ein digitales Fundament aufbauen und nutzen, das digitale Daten und Daten von physischen Geräten umfasst und Sicherheit und Vertrauen für jede Transaktion schafft. • Die Vorbereitung auf die neue Normalität kontinuierlicher Geschäfts- und Lieferkettenveränderungen erfordert genaue Überlegungen dazu, auf welche Fähigkeiten sich Unternehmen beim Aufbau eines solchen digitalen Fundaments konzentrieren sollten. Ein weiterer entscheidender Faktor ist dabei, den Wert von vorinstallierten Technologien © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 9
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory zu berücksichtigen, die Daten nahtlos aus bestehenden Alt- und lokal installierten Systemen abrufen und teilen können. • Die sich Unternehmen bietende Chance besteht nun darin, dass sie digitale Prozesse schneller einführen und moderne Cloud-basierte Bereitstellungstechnologien nutzen können, um flexibel große Arbeitslasten zu bewältigen, nach und nach Prozesse zu erweitern und die Wertschöpfungszeit zu verkürzen, ohne einen Komplettaustausch der Systeme zu riskieren. • Die Festlegung von Prioritäten für Prozesse, Mitarbeiter und Investitionen in Technologien sind jetzt von entscheidender Bedeutung, ebenso wie die Notwendigkeit eines effektiven Change-Managements. Unternehmen und Supply-Chain-Management-Teams, die auf digitale Tools setzen, weisen darauf hin, dass die größte Herausforderung eigentlich darin besteht, den Menschen klar zu machen, wie sie die Technologie nutzen und frühere Arbeitsgewohnheiten ändern können. Call To Action – weitere Informationen Weitere Informationen und Forschungserkenntnisse finden Sie in unserem Ferrari Consulting and Research Group Research Center. Auch der in diesem Ratgeber genannte Bericht Research Advisory, 2020 Predictions for Industry and Global Supply Chains kann in unserem Research Center heruntergeladen werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Supply Chain Matters Blog-Webseite, indem Sie Suchbegriffe zur Supply Chain, Entscheidungsfindung oder Supply Chain-Technologie eingeben. Klicken Sie für weitere Informationen zu den in diesem Bericht beschriebenen Beispielen auf den unten stehenden Link: https://www.oracle.com/de/scm/solutions/insights-collaboration/ © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 10
The Ferrari Consulting and Research Group LLC Point-of-View Market Research Advisory Über den Autor Bob Ferrari ist Geschäftsführer von The Ferrari Consulting and Research Group LLC, ein globales Forschungsunternehmen, das Unternehmen zum Thema Supply Chains berät und Einblicke und strategische Unterstützung zu Geschäftsprozessen in Supply Chains und Strategien und Programmen rund um Informationstechnologien bietet. Ferrari ist außerdem Gründer und Chefredakteur des Internet-Blogs „Supply Chain Matters“ und ein anerkannter Experte im Bereich der globalen Supply-Chain-Geschäftsprozesse und der Informationstechnologie. Er verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in mehreren Bereichen des operativen und Informationssystem-Managements von Supply Chains. Kontaktinformationen Für weitere Informationen oder Unterstützung bei Ihren bestehenden und zukünftigen globalen Initiativen im Bereich Supply Chain und fortschrittliche Technologien wenden Sie sich bitte an den Autor: The Ferrari Consulting and Research Group LLC E-Mail: supplychaininfo@theferrarigroup.com Website: www.theferrarigroup.com Twitter: @bob_ferrari oder @SC_Matters_Blog © The Ferrari Consulting and Research Group LLC, Alle Rechte vorbehalten Seite 11
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