NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG

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NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG
HYDRO                                                                                                           Veranstaltung

                                                                                                                                                        Fotos: zek
                                                                         Die gesamte bebaute Fläche der neuen Werkshalle von Geppert umfasst ca. 6.000 m2.

NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN
GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG
Zum 120. Firmenjubiläum machte sich das Tiroler Familienunternehmen selbst das schönste Geschenk. Pünktlich zum runden
Geburtstag konnte der Turbinenhersteller in seine neue Werkshalle übersiedeln. Neben deutlich mehr Platz, punktet der neue
Standort mit vielen neuen Fertigungsmaschinen und Geräten, die dem Letztstand der Technik entsprechen. State-of-the-art ist
außerdem das Gebäudeenergiekonzept der Halle: Nachhaltigkeit in Dämmung, Beheizung und Stromlieferung hatten bei
Geschäftsführer Guntram Geppert und seinem Team bei der Realisierung hohe Priorität.

S
       pätestens wenn die zu fertigenden Pro­    Halltal um 1903 ein. Heute stehen weniger            schäftsführende Wilfried Geppert vergrößerte
       dukte mehr Arbeitsfläche einnehmen,       stahlwasserbauliche Details im Fokus – der           die Werkshallen zwischen den 1970er und
       als in der Montagehalle zur Verfügung     Name G  ­ eppert ist mittlerweile untrennbar         1990er Jahren von 250 auf fast 2.000 m2 –,
steht, ist es höchste Zeit für einen Umzug.      mit qualitativ hochwertigem Turbinenbau              doch vor sieben Jahren waren die Erweite­
Dieses ungünstige Verhältnis von Platzbedarf     verbunden. Nichtzuletzt dank des Sohns des           rungsmöglichkeiten an dem Standort er­
für die Maschinen zu nutzbaren Quadrat­          Firmen­ gründers, ­ Josef Geppert: Der öl­           schöpft.
metern steigerte sich beim Wasserkraftspezia­    hydraulischer Turbinen­  regler wurde unter          Richtungsweisende Entwicklungen prägten
listen Geppert in Hall in Tirol bis 2010 akut    ­seiner Ägide entwickelt, der ein technisches        während der Geschäftsperiode von Wilfried
– und veranlasste das Unternehmen von dem         Meisterwerk ist – und der das Unternehmen           Geppert das Unternehmen: So wurde 1985
Ort Abschied zu nehmen, der Schauplatz der        über Jahre in diesem Bereich vom Mitbewerb          eine der ersten speicherprogrammierbaren
120-jährigen Firmenhistorie war. 1896 grün­       abhob.                                              Steuerungen zur Vollautomatisierung von
dete der bereits aus einer Familie von Ingeni­                                                        Kleinkraftwerken eingesetzt und im selben
euren und technischen Innovatoren stam­          ERWEITERUNGSMÖGLICHKEITEN AM                         Jahr hielt die erste CNC-Werkzeug­maschine
mende Karl Geppert mit seinem Bruder den         ALTEN STANDORT WAREN ERSCHÖPFT                       Einzug. Mit diesem Bohrwerk wurde die Vor­
Betrieb. In die Annalen der Geschichte der       Die ursprüngliche Liegenschaft im Grenzge­           aussetzung zum Fräsen von Lauf­rädern aus
Wasserkraft ging er zwar zuerst mit seinem       biet der beiden Tiroler Gemeinden Absam              dem Vollen geschaffen. „Mein Vater führte
wesentlichen Beitrag zur Errichtung des ers­     und Hall gewann zwar während des bereits             das Unternehmen in eine neue Ära und war
ten Tiroler Wehrs des Wasserkraftwerkes für      über vier Generationen dauernden Betriebs            mit dem Einsatz von speicherprogrammierba­
die Stadtwerke Hall am Salzbergbach im           an Dimension – vor allem der bis 2007 ge­            ren Steuerungen Anfang der 1980er wegwei­

68    Februar 2017
NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG
Veranstaltung                                                                                                                              HYDRO

send“, lässt der heutige Geschäftsführer Gun­              Das neue Werk in Hall wurde mit dem gemeinsamen Durch­
tram Geppert stolz die ­Firmengeschichte Re­               schneiden des Eröffnungsbands durch die Familie Geppert,
vue passieren. „Meine Eltern Hermine und                   den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (links) und
                                                           die Haller Bürgermeisterin Dr. Eva Maria Posch (dritte von
Wilfried stellten stets den Fortschritt in den             rechts) eingeweiht.
Mittelpunkt, dafür ist ihnen zu danken.“

AUFTRAGSLAGE ERFORDERT GRÖSSERES WERK
Dieser fortschrittliche Unternehmensgeist hat
sich bis heute bezahlt gemacht: Die zahlrei­
chen Aufträge kommen heute aus der ganzen
Welt – so wurden unter anderem bereits in
Bhutan, Burundi und Ecuador Wasserkraft­
werke in Betrieb gesetzt. Das stetige Wachs­
tum und der Bau immer größerer Turbinen
brachten den alten Standort an seine Kapazi­
tätsgrenze. Um die zahlreichen Turbinenor­
der, die zu über 50 Prozent internationale
Aufträge sind, werksmontieren zu können,
verlegte man die Fertigung in angemietete
Hallen. Eine geeignete Übergangslösung,
aber eben nicht mehr. Am alten Standort
Breitweg konnte das Werk nicht mehr erwei­
tert werden. Neben dem Platzproblem hatte
der alte Unternehmenssitz einen weiteren
Schwachpunkt: Die Betriebszufahrt zu passie­             Liegenschaft und wurden in unserer Heimat­                     men seit 1896 ansässig sind, gaben den Aus­
ren, war herausfordernd und daher nur für                stadt fündig“, erzählt der Geschäftsführer.                    schlag für den Standort Hall. Die Haller Bür­
erfahrene und geübte LKW-Fahrer geeignet.                Denn obwohl der Gewerbegrund in Hall                           germeisterin Dr. Eva M ­ aria Posch und der
Diese Faktoren machten eine Neuerrichtung                doch deutlich teurer ist als in anderen Ge­                    Gemeinderat sind stets dahintergestanden,
des Geppert­-Werks unumgänglich und eben                 meinden des Unter- oder Oberinntals, ent­                      Geppert in Hall zu halten und die Basis für
diese wurde 2010 beschlossen.                            schied sich Geppert für eine große Liegen­                     weiteres Wachstum sicherzustellen. „Im neu­
                                                         schaft im Gewerbegebiet von Hall mit guter                     en Gebäude der Firma ­Geppert werden zu­
STANDORTTREUE: NEUER UNTERNEHMENSSITZ                    Autobahnanbindung, unweit der Logistikzo­                      sätzliche Arbeits- und Ausbildungsplätze ge­
EBENFALLS IN HALL IN TIROL                               ne und sogar mit einer Möglichkeit zur Er­                     schaffen, das freut mich als Bürgermeisterin
Jedoch war es von der Ziel- zur Umsetzung                richtung eines Bahnanschlusses. Die Nähe                       der Stadt Hall natürlich besonders“, stellt Eva
ein weiter Weg. Nach dem Beschluss 2010                  zum Stammwerk am Breitweg und die opti­                        Maria Posch zufrieden fest.
dauerte es noch ganze sechs Jahre, bis die               male Erreichbarkeit durch die unternehmeri­
Mannschaft das neue Gebäude beziehen                     schen Schlüsselkräfte, die Geppert durch eine                  EFFIZIENZSCHUB DANK MODERNSTER TECHNIK
konnte. Die erste Herausforderung bestand                Übersiedelung auf keinen Fall verlieren woll­                  Dass bis zur Grundsteinlegung fast fünf Jahre
darin, ein passendes Grundstück ausfindig zu             te, sowie die emotionale Bindung an die                        vergehen sollten, hatte mehrere Gründe. Her­
machen. „Wir suchten nach einer geeigneten               Stadt, in der die Familie und das Unterneh­                    ausfordernd für die Umsetzung des Bauvorha­

 Viele neue Werkzeugmaschinen, Anlagen und Geräte wie beispielsweise eine Fahrständermaschine (rechts) konnten die Besucher während eines Rundgangs in der Werkhalle
 bestaunen. In den Mittelpunkt wurden die fertigen Produkte des Turbinenherstellers gerückt (links).

                                                                                                                                                 Februar 2017          69
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 Geschäftsführer Mag. Guntram Geppert, Firmen­
 leiter der vierten Generation, zeichnete während
 der Eröffnungsfeierlichkeiten in Kürze den langen
 Weg des Traditionsunternehmenes nach und ging im
 Anschluss auf die Hintergründe und die wesentli­
 chen Eckpunkte der neuen Büro-, Fertigungs- und
 Montagehalle ein.

                                                     Auf großes Interesse stieß die Möglichkeit zur Erstbegehung der Werkhalle für geladene Gäste. Dementsprechenden
                                                     Andrang gab es bei den Eröffnungsreden in der neuen Fertigungshalle (oben) und während einer Führung (unten rechts).

                                                                                       Auch der Tiroler Landes­
                                                                                    hauptmann Günther Platter
                                                                                    ergriff zu Ehren der Hallen­
                                                                                           einweihung das Wort.

bens war die Nachweiserbringung der nötigen            Lärmschutzwänden versehen, damit auch bei                   barkeit von Öl und Gas auf dieser Erde
Schutzvorkehrungen für Natur und Nach­                 einem geöffneten Tor der aus dem Gebäude                    überdauern wird“, freut sich der Geschäfts­
barn. So verlangten Gewerbetechniker und               kommenden Schall nicht zu den Wohnhäu­                      führer über den nachhaltigen Betrieb.
Umweltmediziner Gutachten und Nachwei­                 sern in der Umgebung gelangen kann. Die
se, die zweifelsfrei sicherstellen, dass kein          Lärmschutzverglasung bleibt weitgehend ge­                  GENUG PLATZ FÜR WEITERE ENTWICKLUNG
Nachbar durch den Betrieb, der zu jeder                schlossen. Die Belüftung der Hallen erfolgt                 Der Umzug unter dem Titel „Vom Bach zum
­Tages- und Nachtzeit stattfinden kann, durch          überwiegend über eine Lüftungsanlage, die                   Fluss“ – das alte Betriebsgelände befand sich
 Lärm, Geruch oder Erschütterung gestört               am Dach montiert ist.                                       am Amtsbach, nun werden unweit des Inns
 werden kann. Auch der Schutz der im Betrieb                                                                       Turbinen montiert – kann als erfolgreich be­
 arbeitenden Menschen ist optimal sicherge­            NACHHALTIGES GEBÄUDEKONZEPT                                 zeichnet werden. Der Spatenstich erfolgte im
 stellt. Die neuen Arbeitsplätze des Geppert-­         Bei Dämmung von Wänden und Decken, bei                      September 2015, genau ein Jahr später über­
 Teams sind großzügig ausgelegt, gut gelüftet          den Verglasungen und bei der Auswahl der                    siedelte das Büro. Die gesamte bebaute Fläche
 und bieten über das gesamte Jahre eine gut            Lüftungsanlagen wurde auf eine optimale                     umfasst ca. 6.000 m2. Im komplett unterkel­
 temperierte Arbeitsumgebung und sind mit              Energieeffizienz geachtet. So prägt insgesamt               lerten Untergeschoss befindet sich eine Tief­
 maßgeschneiderten Werkstatt- oder Büro­               Nachhaltigkeit den Bau, eine optimale Ener­                 garage mit 56 Stellplätzen, sowie Lager- und
 einrichtung ausgestattet. Viele neue Werk­            gieeffizienz war für das Haller Unternehmen                 Technikräume. Die erdgeschossige Produkti­
 zeugmaschinen, Anlagen und Geräte wie bei­            selbstverständlich. Die elektrische Versorgung              onshalle wird auf einer Fläche von ca. 5.252
 spielsweise eine Fahrständermaschine und ein          erfolgt naheliegend mit Strom aus Wasser­                   m2 und einem Rauminhalt von 61.570 m3
 Fräs-Dreh-Zentrum auf dem Letztstand der              kraft aus dem Netz des regionalen Stromver­                 errichtet. Der Bürotrakt erstreckt sich über
 Technik sorgen für einen Effizienzschub.              sorgers, der Hall AG. Die Grundlast für die                 vier Geschosse vom Untergeschoss bis ins
 Auch die derzeit größte 5-Achs-CNC-Fräs­              Stromversorgung wird mit der hauseigenen                    zweite Obergeschoss. Die Nettonutzfläche für
 maschine in Tirol befindet sich unter dem             Photovoltaikanlage am Dach geliefert. Für die               den Bürotrakt beträgt 1.700 m2.
 Dach der neuen Werkshalle. „Damit können              Beheizung des Gebäudes wird kein fossiler
 wir noch bessere Qualität vom eigenen Stand­          Rohstoff verbrannt. Die Versorgung mit Wär­                 EINWEIHUNG ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM
 ort aus liefern“, ist sich Guntram Geppert            meenergie erfolgt durch das nahegelegene                    Zum 120. Geburtstag machte sich der Turbi­
 ­sicher.                                              Fernheizwerk, welches mit dem natürlichen                   nenhersteller Geppert so ein ganz besonderes
                                                       Rohstoff Hackschnitzel betrieben wird. Für                  Geschenk: Pünktlich zum runden Bestehen
ANGENEHMER NACHBAR DANK LÄRMSCHUTZ                     die Kühlung der Büros und Hallen wird das                   des Unternehmens wurde der neue Firmen­
Das neue Headquarter bietet aber nicht nur             Grundwasser genutzt, welches sich nur weni­                 sitz eingeweiht. Im Rahmen des 19. Internati­
für die darin arbeitenden Personen eine at­            ge Zentimeter unter dem Kellerboden befin­                  onalen Anwenderforums Kleinwasserkraft­
traktive Arbeitsumgebung, sondern möchte               det. So kann der Betrieb aus 100 Prozent re­                werke präsentierte die Familie Geppert die
auch als angenehmer Nachbar wahrgenom­                 generativen Energiequellen versorgt werden.                 neue Halle mit einem denkwürdigen Fest­
men werden. Die Außenfassade der Halle ist             „Wir können beruhigt in die Zukunft bli­                    abend – zweifellos das Highlight der diesjäh­
als spezielle Lärmschutzfassade ausgeführt.            cken, weil wir eine Energieversorgung für un­               rigen Tagung und ein weiterer Meilenstein
Die Bereiche vor den Einfahrtstoren sind mit           ser Werk gewählt haben, welche die Verfüg­                  der Unternehmensgeschichte Gepperts.

70    Februar 2017
NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG NEUE WERKSHALLE FÜR TIROLER TRADITIONSUNTERNEHMEN GEPPERT PÜNKTLICH ZUM 120. FIRMENJUBILÄUM BEZUGSFERTIG
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