Neurofunktionelle Integration 2020 Kurs 4 - Somatomotorische Systeme - Neurolog Akademie

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Neurofunktionelle Integration 2020 Kurs 4 - Somatomotorische Systeme - Neurolog Akademie
Neurofunktionelle Integration
 2020
 Kurs 4 - Somatomotorische
 Systeme

Neurolog Akademie 2020 Dr. med. Philip Eckardt 1
Neurofunktionelle Integration 2020 Kurs 4 - Somatomotorische Systeme - Neurolog Akademie
Inhaltsverzeichnis
 Inhaltsverzeichnis 2
I. Allgemeine Neurophysiologie 5
 Der Aufbau des Nervensystems 5
 Oszillation - der Grundmechanismus 6
 Kohärenz - das Verbindungssignal 8
 Aktionspotential - das Informationssignal 9
 Klassifizierung der peripheren Nerven 10
 Inhibition - der Schalter im Gehirn 10
 Modulation - mehr als nur an und aus 11
 Integration - Segen und Fluch zugleich 11
II. Grundlagen der Somatomotorik 12
 Anatomie der Bewegungsausführung 12
 Spezielle Sensoren in den myofaszialen Systemen 12
 Oberes Motoneuron 13
 Unteres Motoneuron 15
 Weitere Systeme die zur Bewegung beitragen: 15
 Zwei Bewegungstypen 16
 Leitungsbahnen (LB) der Somatomotorik 17
 Anatomie und Funktion der bulbären Leitungsbahnen 18
 Anatomie und Funktion der respiratorischen Leitungsbahn 19
 Anatomie und Funktion der somatomotorischen Leitungsbahnen 20
 Anatomische Unterteilung in vier Systeme 22
 Neurologische Untersuchung 25
 Was bisher geschah…. 25
 Und so geht es weiter….. 27
 Gesichtsbewegung 27
 Kieferbewegung 27
 Zungenbewegung 28
 Beweglichkeit (engl. range of motion - ROM) 28
 Bewegungskoordination und -präzision 28
III. Funktionelle Testung der Somatomotorik 31
 Muskelfunktionsdiagnostik (MFD) 32
 Erweiterte Muskelfunktionsdiagnostik 32

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Neurofunktionelle Integration 2020 Kurs 4 - Somatomotorische Systeme - Neurolog Akademie
Integrierte Muskelfunktionsdiagnostik 32
 Tensegrity 33
 Muskelfunktionsdiagnostik (MFD) 34
 Übersicht der getesteten Muskulatur - ventrale Ansicht 35
 Übersicht der getesteten Muskulatur - dorsale Ansicht 36
 Muskelfunktionsdiagnostik - Gesicht 37
 Muskelfunktionsdiagnostik - HWS 37
 Neurofunktionelle Integration der Muskelfunktion 38
 Zuordnung zum ZNS/ zANS 38
 Zuordnung zum pANS 38
 Zuordnung zum Muskelsystem 39
 Funktion des Muskelsystems 39
 Integration über Bewegungsmuster (Vorausschau) 39
 Integration über das NF-Screening 39
 Integration 40
 Muskelfunktionsdiagnostik - Scapula 42
 Muskelfunktionsdiagnostik - Glenohumeralgelenk 43
 Muskelfunktionsdiagnostik - Ellenbogengelenk 47
 Muskelfunktionsdiagnostik - Handgelenk und Hand 48
 Muskelfunktionsdiagnostik - Rumpf 49
 Muskelfunktionsdiagnostik - Hüftgelenk 50
 Muskelfunktionsdiagnostik - Kniegelenk 53
 Muskelfunktionsdiagnostik - Sprunggelenk und Fuß 55
 Muskelfunktionsdiagnostik - Flow 56
 Integrierte Muskelfunktionsdiagnostik 58
 - Bewegungsmuster - 58
 Schrittmuster 58
 Neurofunktionelle Integration der Bewegungsmuster 63
 Zuordnung zum Muster 63
 Integration über Bewegungsmuster (immer noch Vorausschau) 64
 Integration über das NF-Screening (autonomes Nervensystem) 64
 Schrittmuster 2.0 66
 Kontralaterale Muster 68
 PMFR-Muster 69
 Atemmuster 70
 Extensions- und Flexionsmuster 73

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Flexionsmuster 74
 Extension/ Flexion 74
 Rotationsmuster 76
 Rotation 77
 Seitneigungsmuster 78
 Seitneigung 79
 Noch ein paar Muster… 80
 Schrittmuster 80
 Rotationsmuster 80
 Seitneigungsmuster 80
 Grundmuster + 81
 Retikulospinale Muster - Kiefergelenk 82
 Spinospinale Muster - Bein 83
 Sonstige Reflexe 85
 Bewegungsmuster-Screen 86
 Und so kann das dann aussehen: 87
IV. Literaturempfehlungen 88
 Fachbücher 88
 Populärwissenschaft 88
 Wissenschaft 88

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urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt, soweit nicht ausdrücklich anders
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Neurologische Untersuchung

 Was bisher geschah….

 1. Gehen Typ 2 Typ 4
 • Kopf
 Typ 1
 • Armpendel
 • Becken
 Typ 3

 2. Stehen
 • Stabilität
 • Einbeinstand

 3. Sehen (Visus)
 • Multi-Font-Chart
 • oder
 • Snellen-Chart

 4. Bewegen (Muskelfunktionsdiagnostik)
 • Fazilitation
 • Inhibition

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5. Untersuchung des Schädels
 • Schwarte
 • Suturen und Knochen

 6. Untersuchung der vegetativen
 Strukturen am Hals
 • Gefäße
 • Lymphe
 • Ganglien

 7. Untersuchung der vegetativen Strukturen am Körper
 • Pulse
 • Ganglien

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8. Untersuchung der Atmung
 • Obere Atemmuskulatur
 • Sternum/ BWS
 • Rippenbögen/ 12. Rippe
 • Zwerchfell
 • Bauch

 Und so geht es weiter…..
 Videoclip 3: Somatomotorik - Range of Motion und Muskelfunktionsdiagnostik

 Gesichtsbewegung

Der Nerv der Gesichtsmotorik, der N. facialis, hat vielfältige
Funktionen (s.o.) und ist deshalb nicht nur für die Gesichtsmotorik
von Bedeutung. An dieser Stelle beschränken wir uns zunächst
aber auf diese Funktion.
Beurteilung: Zunächst wird untersucht, ob eine symmetrische
Funktion vorliegt. Des Weiteren kann an dieser Stelle auf die
Ausdauer geschaut werden. Dazu lässt man die Augenbrauen
anheben und beobachtet, ob eine Augenbraue innerhalb von 10
Sek. vorzeitig absackt.

 Kieferbewegung

D i e K i e f e r b e w e g u n g u n d d i e F u n k t i o n d e s Te m p o r o -
mandibulargelenks (TMG) ist mit einigen anderen Funktionen
(HWS, Becken, Verdauung, Hormonsystem) assoziiert und deshalb
wichtig für die allgemeine Funktion des Körpers. Untersucht wird
mit jeweils zwei Fingern auf dem TMG. Dann wird der Patient
aufgefordert, den Mund langsam zu öffnen und zu schließen. Des
Weiteren sollten auch transitorische Bewegungen beurteilt werden.
Zudem sollte der M. temporalis, der M. masseter und der
Mundboden palpiert werden.
Beurteilung: Geachtet wird auf die Symmetrie der palpierten
Bewegung in den TMG´s (das Caput mandibulae wandert nach
vorne), dabei beobachten wir die Linearität der Unterkiefer-

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bewegung. Bei der Palpation wird auch der Tonus der Muskulatur beurteilt.

 Zungenbewegung

Die Zunge hat eine sehr große Repräsentation im Hirnstamm und
im Cortex. Sie ist u.a. mit Atmung, Sprache, Kauen und Schlucken
gekoppelt. Die Kontrolle der Zungenmotorik ist extrem wichtig für
diese vitalen Funktionen. Bei Kindern liegt nicht selten eine
Sprachstörung vor, welche mit einer Behandlung behoben
werden kann.
Beurteilung: Symmetrie der Bewegung der Zunge beachten,
Kontrolle der Bewegung und Zittern der Zunge beachten, auf
Störung der Phonetik achten.

 Beweglichkeit (engl. range of motion - ROM)

Die Überprüfung der Beweglichkeit sollte global und lokal erfolgen. Neben Kriterien wie
dem Bewegungsausmaß, spielen auch Bewegungsfluss, Schmerzen und der Unterschied
zwischen aktiver und passiver Beweglichkeit eine Rolle. Da alle peripheren Strukturen
Einfluss auf die Beweglichkeit der Wirbelsäule (WS) haben, sollte mindestens der
zughörige WS-Abschnitt überprüft werden (z.B. Hüftgelenk - LWS).

 Bewegungskoordination und -präzision

Die Bewegungskoordination und -präzision testet mehr die distalen motorischen
Funktionen, welche tendenziell stärker durch die kortikospinalen Bahnen gesteuert
werden. Die Arm-Rumpf-Koordination wird durch den Reach-Test (to reach, deutsch:
erreichen, reichen) überprüft.
Koordination
Typische Tests für die Koordination sind Finger-Tapping-, Fuß-Tapping-, Wechsel-
bewegungsversuch, Rebound-Phänomen und für die Wirbelsäule die Aufhebung (engl.
cancellation) des vestibulookulären Reflexes (cVOR). Koordination ist eine wichtige
Funktion des ipsilateralen Kleinhirns (Rumpf und distal) und der pontomedullären
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Fomatio reticularis (Abstimmung obere Extremitäten mit Rumpf und untere
Extremitäten).
• Rebound-Phänomen: Der Patient drückt mit beiden ausgestreckten Armen
 (klassischerweise mit gebeugten Armen) und geschlossenen Augen nach oben gegen
 die Hände des Untersuchers. Dieser lässt einmal jeweils den rechten und linken Arm
 schlagartig los.
 Beurteilung Rebound-Phänomen: Der Arm des Patienten sollte nicht übermäßig
 nach oben schnellen. Aber auch ein extremes Abbremsen des Armes kann ein Hinweis
 auf eine übermäßige Inhibition durch das Cerebellum sein.
• Wechselbewegungen
 (engl. rapid alternating movements - RAM):
 • Finger-Tapping: Der Patient hält die Hände auf Schulterhöhe
 und berührt den Daumen wiederholt mit dem Zeigefinger so
 schnell und koordiniert wie möglich.
 • Ellenbogen-RAM: Der Patient dreht die Handinnenfläche der
 einen Hand nach oben und berührt diese abwechselnd mit
 der Handinnenfläche und dem Handrücken der anderen
 Hand. Die Hand soll dabei nicht hin- und hergeklappt
 werden. Zudem kann eine schnelle ARO und IRO der
 Schulter- und Hüftgelenke für die rumpfnahe Koordination
 durchgeführt werden.
 • Schulter-RAM: Der Patient bewegt den ausgestreckten Arm
 im Sinne einer ARO/ IRO so schnell wie möglich hin und her.
 • Hüftgelenke-RAM: Der Patient bewegt das angewinkelte
 Bein im Sinne einer ARO/ IRO so schnell wie möglich hin und
 her.
 • Fuß-Tapping: Für das Fuß-Tapping klopft der Patient mit
 dem Ballen (oder der Ferse) so schnell und koordiniert wie
 möglich auf den Boden.
 Beurteilung: Es wird im Seitenvergleich auf die
 Geschwindigkeit und die Koordination geachtet.
• cVOR: Beim cVOR (man könnte es auch Kopf-/ Rumpf-
 Folgebewegung nennen) wird der Patient aufgefordert, einem
 Fixpunkt mit dem Kopf, mit dem Thorax oder mit dem
 gesamten Rumpf zu folgen und dabei die Augen geradeaus
 gerichtet zu lassen. Hilfreich ist dabei die Anweisung, dem Fixpunkt mit der Nase zu
 folgen.

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Beurteilung cVOR: Der Patient sollte seine
 Augen unter Kontrolle haben und alle
 Abschnitte der Wirbelsäule separat bewegen
 können.
Bewegungspräzision (Feinmotorik)
Typische Tests für die Bewegungspräzision sind der
Finger-Nase-Versuch, der Finger-Finger-Versuch
und der Knie-Hacke-Versuch.
• Finger-Nase-Versuch: Der Patient bewegt den
 jeweils rechten und linken Zeigefinger mit geschlossenen
 Augen aus der Neutralposition zur Nase.
• Finger-Finger-Versuch: Der Patient bewegt seinen Finger
 zwischen der eigenen Nase und dem Finger des Untersuchers
 hin und her. Dabei kann der Untersucher die Position nach
 jeder Berührung verändern oder die Position beibehalten und
 den Patienten auffordern, nach ein paar Bewegungen zwischen
 Nase und Finger die Augen zu schließen. Letzterer Test prüft die
 Speicherfunktion einer Bewegung und wird den Basalganglien
 zugeordnet.
• Knie-Hacke-Versuch: Der Patient streicht mit der Ferse am
 Schienbein des anderen Beines hinunter.
Beurteilung: Geachtet wird bei allen Tests auf die Genauigkeit,
Flüssigkeit und Linearität der Bewegung. Zusätzlich wird auf die
Koordination des Rumpfes und auf das Gleichgewicht geachtet.

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Muskelfunktionsdiagnostik (MFD)

Die Muskelfunktionsdiagnostik (MFD) ist eine elementare Untersuchung in der
Neurologie. In der Neurofunktionellen Integration wird diese als lokale Diagnostik
eingesetzt (direkte Muskelfunktionsdiagnostik) und um die Reaktion auf Reize zu
„messen“ (indirekte/systemische Muskelfunktionsdiagnostik). Die MFD wird als vom
Patienten gestarteter Test auf Kommando des Therapeuten durchgeführt. Dabei
verriegelt der Patient den Muskel (isometrischer Test) und die Kraft wird von Therapeut
und Patient zeitgleich zügig und kontinuierlich gesteigert, bis zum eventuellen Abbruch
der Kraft. Das Kommando zur Anspannung des Muskels wird erst erteilt, wenn der
Kontakt zum Körper besteht. Der Patient soll das Körperteil nicht bewegen, sondern nur
verriegeln.
Beurteilung: Ein normal funktionierender, normotoner
Muskel sollte nicht nur anschaltbar sein (Fazilitation)
sondern auch abschalten können (Inhibition). Das
bedeutet, dass dieser nach einer manuellen Reizung
der Muskelspindel schwächer wird. Dieser Test lässt
aber keinen direkten Rückschluss auf die Ursache zu.
Der Reiz an der Muskelspindel wird im Faserverlauf des
Muskels gesetzt und darf nicht zu oberflächlich sein.
Der Muskel wird mehrfach durchaus kräftig
zusammengekniffen (ohne Schmerz!) und direkt
danach auf die verbleibende Kraft überprüft. Fehlt die
Inhibition nach der Reizung der Muskelspindel, ist das
ein Hinweis auf eine Störung des Cerebellums oder des
Tractus spinocerebellaris.

 Erweiterte Muskelfunktionsdiagnostik

Die Testung einzelner Muskeln ist wichtig, um die somatomotorischen Komponenten von
Symptomen zu verstehen. Zudem kann die Muskelfunktionsdiagnostik auch Hinweise zu
segmentalen Fehlsteuerungen der vegetativen Systeme geben (Kurs 3). Die Korrelation
zwischen Muskeln und Organen ist ein wichtiger Aspekt in der Behandlung vegetativer
Störungen.

 Integrierte Muskelfunktionsdiagnostik

Unter der integrierten Muskelfunktionsdiagnostik versteht man die Untersuchung der
Interaktion eines Muskels mit der restlichen Muskulatur und den Gelenkstellungen. Eine
andere Begrifflichkeit wäre Bewegungsmuster oder Reflexe. Das Verständnis für die
integrierte Muskelfunktion ist extrem wichtig für die Beurteilung der Somatomotorik und
wird deshalb später ausführlich besprochen.

Neurolog Akademie 2020 Dr. med. Philip Eckardt 32
Muskelfunktionsdiagnostik - Scapula
 Videoclip 7: Muskelfunktionsdiagnostik - Scapula

 Muskeltest M. levator scapulae,
 M. trapezius pars descendens:
 Scapula hochziehen, Druckrichtung des Patienten
 ist nach cranial
 Innervation: N. dorsalis scapulae (C3-C6)
 (M. levator scapulae), N. accessorius (M. trapezius)

 Muskeltest Mm. rhomboidei, M. trapezius
 pars transversus:
 Scapula adduzieren, Ellenbogen liegt an,
 Zugrichtung des Patienten ist zum Körper hin.
 Innervation: N. dorsalis scapulae (C3-C6)
 (Mm. rhomboidei), N. accessorius
 (M. trapezius)

 Muskeltest M. pectoralis minor
 Rückenlage, Arm gestreckt und ca. 10-20°
 angehoben, Druck des Patienten (Scapula) ist
 nach ventral.
 Innervation: N. pectoralis medialis (C8-Th1)

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Muskeltest M. serratus anterior
 Rückenlage, Arm gestreckt, in 100° Anteversion
 etwas abduziert und vollständig außenrotiert;
 Druck des Patienten (Handgelenk) ist nach
 dorsal. Mit dem Daumen der anderen Hand
 kann der Therapeut die Stabilität der Scapula
 überwachen.
 Innervation: N. thoracicus longus (C5-C7)

 Muskelfunktionsdiagnostik - Glenohumeralgelenk
 Videoclip 8: Muskelfunktionsdiagnostik - Glenohumeralgelenk

 Muskeltest M. deltoideus pars spinalis:
 Oberarm 90° abduziert und 45° innenrotiert,
 Ellenbogen 90° flektiert; Druckrichtung des
 Patienten entgegen der Unterarmrichtung.
 Innervation: N. axillaris (C5-C6)

 Muskeltest M. deltoideus pars acromialis:
 Oberarm 90° abduziert, Ellenbogen 90°
 flektiert; Druckrichtung des Patienten ist nach
 cranial.
 Innervation: N. axillaris (C5-C6)

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Muskeltest M. deltoideus pars clavicularis:
 Oberarm 90° abduziert und 45° außenrotiert,
 Ellenbogen 90° flektiert; Druckrichtung des
 Patienten in Unterarmrichtung.
 Innervation: N. axillaris (C5-C6)

 Muskeltest M. coracobrachialis:
 Ellenbogen vollständig flektiert, Oberarm 100°
 antevertiert; Druckrichtung des Patienten
 (Ellenbogen) ist nach cranial.
 Innervation: N. musculocutaneus (C6-C7)

 Muskeltest M. pectoralis major pars sternalis:
 Arm gestreckt, in 90° Anteversion und komplett
 innenrotiert; Druckrichtung des Patienten ist
 quer über den Thorax bzw. etwas nach caudal
 (medial-mediocaudal).
 Innervation: N. pectoralis med. und lat. (C5-Th1)

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Muskeltest M. pectoralis major pars
 clavicularis:
 Arm gestreckt, in 90° Anteversion und 45°
 innenrotiert; Druckrichtung des Patienten ist 45°
 diagonal über den Thorax (mediocranial).
 Innervation: N. pectoralis med. und lat. (C5-Th1)

 Muskeltest M. supraspinatus:
 Arm ist vollständig gestreckt, 30° abduziert;
 Druckrichtung des Patienten ist in Richtung
 Abduktion.
 Innervation: N. suprascapularis (C5-C6)

 Muskeltest M. infraspinatus:
 Oberarm 90° abduziert und 90° außenrotiert,
 Ellenbogen 90° flektiert; Druckrichtung des
 Patienten (Hand) ist nach dorsal
 (Außenrotation).
 Innervation: N. suprascapularis (C5-C6)

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Muskeltest M. subscapularis:
 Oberarm 80-90° abduziert und vollständig
 innenrotiert, Ellenbogen 90° flektiert. Tester
 stabilisiert am lateralen Ellenbogen;
 Druckrichtung des Patienten (Hand) ist nach
 dorsal (Innenrotation).
 Innervation: N. subscapularis (C5-C6)

 Muskeltest M. teres major:
 Schürzengriff: Ellenbogen nach hinten gezogen.
 Zugrichtung des Patienten (Ellenbogen) ist nach
 medial in die Adduktion.
 Innervation: N. thoracodorsalis (C5-C6)

 Muskeltest M. latissimus dorsi:
 Arm gestreckt, komplett innenrotiert und an den
 Körper angelegt; Druckrichtung des Patienten ist
 zum Körper hin.
 Innervation: N. thoracodorsalis (C5-Th6)

Neurolog Akademie 2020 Dr. med. Philip Eckardt 46
Atemmuster

 Videoclip 19: Bewegungsmuster - Atemmuster

 Inspiration

 Thorax: Ext.
 GH: ABD, ARO
 Ellenbogen: Ext.
 LWS: Ext.
 Becken: ant. Kippung
 Hüftgelenk: Ext., ARO,
 ABD
 Handgel.: Dorsalex.
 Kniegelenk: Ext.

 Sprunggel.: Plantarflex.

 Exspiration

 Thorax: Flex., Exspir.
 GH: ADD, IRO, Retro
 Ellenbogen: Flex.
 LWS: Flex.
 Becken: post. Kippung
 Hüftgelenk: Flex., IRO,
 ADD
 Handgel.: Plantarflex.
 Kniegelenk: Flex.

 Sprunggel.: Dorsalex.

Neurolog Akademie 2020 Dr. med. Philip Eckardt 70
Atmung ist möglicherweise das wichtigste Bewegungsmuster, da wir 20.000-25.000 Mal
am Tag atmen. Zudem ist es äußerst wichtig, da die Atmung immer weiterläuft und selten
pausiert. In vielen Fällen ist es empfehlenswert, die Atmung als erstes Muster zu testen.
Für die Testung wird der Thorax in der jeweiligen Endposition gehalten und dann
getestet. Das erleichtert die Koordination für den Patienten.
An den oberen Extremitäten sind die wesentlichen Komponenten die Rotation und die
Abduktion/ Adduktion, bei den unteren Extremitäten spielt auch die Extension/ Flexion
eine wichtige Rolle.

 Tests Atmung Physiologische Muskelfunktion

Inspiration - Inhibition M. pect. major
 - Inhibition M. lat. dorsi
 - Inhibition M. rectus abd.
 - Inhibition M. rectus fem.
 - Inhibition ADD, IRO OE und UE

Exspiration - Inhibition M. subclavius
 - Inhibition M. sternocleidomast.
 - Inhibition M. serratus ant.
 - Inhibition M. quad. lumborum
 - Inhibition ABD, ARO OE und UE

 Inspir Exspir

 Beispiel Inspiration: Bei der Beispiel Exspiration: Bei der
 tiefen Einatmung entsteht ein Ausatmung entsteht ein
 Extensionsmuster, der M. Innenrotationsmuster, der M.
 rectus femoris inhibiert. infraspinatus inhibiert.

Neurolog Akademie 2020 Dr. med. Philip Eckardt 71
Und so kann das dann aussehen:
Ein Patient kommt mit Knieschmerzen in die Praxis, die Zuordnung zum ZNS/ zANS hat
nichts ergeben. In Bezug auf das pANS gab es evtl. noch eine Zuordnung zum
Gefäßsystem. Dieses wurde integriert. Anschließend erfolgte ein MFD mit Zeichen eines
schwachen M. bizeps femoris, dieser wurde durch das ENS - Kolon fazilitiert und
integriert. Bleiben aktuell noch die Bewegungsmuster. Also nehmen wir das Knie und
testen es gegen alle o.g. Kontaktpunkte.

 +

 etc.

 Zunächst können wir irgendeinen
 knienahen Muskel zur Testung
 des Musters nutzen. Falls dieser
 nicht funktioniert, muss ein
 anderer Muskel gesucht werden.
 Der MRF funktioniert zur Testung
 LWS/ Hüfte/ Knie und sogar Fuß
 recht gut.

Es muss also nur noch eine Integration her… über ein weiteres Bewegungsmuster? Am
Besten gleich einmal die Rotation verstärken, z.B. durch Rotation des Kopfes zur gleichen
Seite.

 Videoclip 30: Integrierte Physiologie und Outro
Neurolog Akademie 2020 Dr. med. Philip Eckardt 87
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