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Impact von Patientenpartizipation in EU-Verbundprojekten und EU-Förderprogrammen Jan Geissler Patvocates, LeukaNET, EUPATI-DE Mitglied des Strategiekreises der Nationalen Dekade gegen Krebs jan@patvocates.net
Jeder hat seine “Story”… BWL, dann Innovationsmanagement bei Bertelsmann Chronische Myeloische Leukämie 2001 (im Alter von 28), Teilnahme an Phase-II-Studie in Mannheim, in Therapie für 13 Jahre leukaemie-online.de 2002 gegründet European Cancer Patient Coalition 2003 mitgegründet CML Advocates Network in 2005 mitgegründet Ende Medien/Telekommunikation in 2008 (Erstes Mal FP7-Gutachter 2011) Direktor der European Patients’ Academy (EUPATI, IMI) 2011-2017 IMI HARMONY seit 2016 Patvocates seit 2017
Patienten: zunehmend zentrale Rolle in der Forschung sowie regulatorischen Prozessen Zulassungs- behörden Gesetzgeber Öffentlich- Driving force keit Co-researcher Reviewer Advisor Info provider Research subject Forschung Forschungsethik- kommissionen HTA-Institute
Patientenpartizipation ist außerhalb Deutschlands längst gelebter Alltag Aktiver Partner der EMA Patienten im Vorstand der EMA, in allen Gremien (in fast allen mit Stimmrecht), und “Patient & Consumer Working Party” Aktiver Partner in medizinischen Fachgesellschaften z.B. Patienten als Vollmitglieder in ESMO, ESMO Patient Advocacy Workgroup, EHA European Affairs Committee, EHA Patient Advocacy Track Einbindung in partizipative Forschung z.B. University of Leeds, University of Manchester Einbindung in Förderprogramm H2020: Externe Experten in H2020-Gutachten Einbindung in Konsortien (teilweise in Ausschreibungen gefordert) Einbindung in Innovative Medicines Initiative (IMI2) in wissenschaftlichen Beirat, Forschungsprojekten und als Gutachter
Gemeinsame Erklärung der Nationalen Dekade gegen Krebs: Einbindung von Patienten in die Forschung eines der Kernziele “5. Partizipation stärken: Gesundheitsforschung ist nur dann erfolgreich, wenn sie die Menschen erreicht. Wir werden daher die Gesellschaft zum Beispiel über die Selbsthilfe oder andere Patientenorganisationen in onkologische Forschungsthemen einbeziehen. Die Bürgerinnen und Bürger werden damit aktiv in die Dekade eingebunden und bringen zusätzliche Perspektiven und Expertisen ein.”
Patientenpartizipation in IMI und Horizon 2020 Einbindung in Förderprogramm Einbindung in geförderte Projekte In fördernde In Konsortialpartner Assoziierter Partner Projektbeirat Institution Begutachtung •Förderstrategie •Patienten- z.B. als Work Package Kein Funding, Feedback zu •Auschreibungstexte vertreter in Leiter oder sogar nur In-Kind Contributions Designfragen, Projekt- •Wissenschaftlicher Gutachter-Panel Projektkoordinator Teilschritten und Beirat zur Patienten- Projektergebnissen •Patientenbeirat relevanz und Untermodelle: Partizipation in •Mehrere Patientenorgs in Konsortien Konsortium •Hub-Modell Hoher Impact, Umsetzung / Fraglicher Impact, aber auch hohes und Resourcen oft Feigenblatt langfristiges problematisch Commitment erforderlich
Einbindung in Förderprogramm Einbindung in geförderte Projekte In fördernde In Konsortialpartner Assoziierter Partner Projektbeirat Institution Begutachtung •Förderstrategie •Patienten- z.B. als Work Package Kein Funding, Feedback zu •Auschreibungstexte vertreter in Leiter oder sogar nur In-Kind Contributions Designfragen, Projekt- •Wissenschaftlicher Beirat Gutachter-Panel zur Patienten- Einbindung Projektkoordinator Teilschritten und Projektergebnissen •Patientenbeirat relevanz und Untermodelle: Partizipation in Konsortien in Förderprogramme •Mehrere Patientenorgs in Konsortium •Hub-Modell Hoher Impact, Umsetzung / Fraglicher Impact, aber auch hohes und Resourcen oft Feigenblatt langfristiges problematisch Commitment erforderlich
9 Jahre Evolution der Patientenpartizipation in IMI Spezifische IMI-Ausschreibungen zur Patientenpartizipation in der Forschung (EUPATI 2012-2017, PARADIGM 2018-2020) Regelmäßige Beteiligung von Patienten und Patientenvertretern als Referenten in IMI-Events, z.B. Stakeholder Forum (2012) Umfragen der London School of Economics (LSE) zur Patientenbeteiligung in IMI-Projekten, und zur Wahrnehmung von IMI bei Patienten (2013) IMI Patient Engagement Strategieworkshop (2016) Einbindung von Patientenexperten in IMI-Ausschreibungen Ratgeber für Bewerberkonsortien zum Auffinden und Einbinden von Pat.Orgs (2017) Patient im Scientific Advisory Committee (2018) IMI Pool of Patient Experts (2019) https://www.imi.europa.eu/get-involved/patients
IMI Pool of Patient Experts Basieren auf dem Modell des EMA-Patientenpools und der Erfahrung mit H2020-Reviews hat IMI in 2019 einen “Pool of Patient Experts” aufgesetzt, damit IMI leichter Patienten(vertreter) identifiziert für Beiträge zu • IMI’s wisenschaftlicher Strategie (Prioritäten, Entwicklung von Ausschreibungsthemen, Beratungen, SGG meetings) • Panels zur Begutachtung von Projektanträgen und Projekt-Reviews • Review von Inhalten für Patienten und die Öffentlichkeit • Teilahme an IMI-Veranstaltungen, z.B. IMI Stakeholder Forum Offener Bewerbungsprozess (nicht via institutionalisierte Organisationen), Pool mit 176 Bewerbungen initiiert https://www.imi.europa.eu/get-involved/patients/imi-pool-patient-experts
Einbindung in Förderprogramm Einbindung in geförderte Projekte In fördernde In Konsortialpartner Assoziierter Partner Projektbeirat Institution Begutachtung •Förderstrategie •Patienten- z.B. als Work Package Kein Funding, Feedback zu •Auschreibungstexte vertreter in Leiter oder sogar nur In-Kind Contributions Designfragen, Projekt- •Wissenschaftlicher Gutachter-Panel Projektkoordinator Teilschritten und Beirat zur Patienten- Projektergebnissen Einbindung in •Patientenbeirat relevanz und Partizipation in Untermodelle: •Mehrere Patientenorgs in Konsortien Konsortium Förderprojekte •Hub-Modell Hoher Impact, Umsetzung / Fraglicher Impact, aber auch hohes und Resourcen oft Feigenblatt langfristiges problematisch Commitment erforderlich
Wer ist „der Patient“? Der Begriff “Patient” wird oft unpräzise verwendet und reflektiert die verschiedenen Arten der möglichen Beiträge nicht ausreichend: “Individual Patients and Carers – Individuelle Patienten und Betreuer” persönliche Erfahrung mit einer Krankheit zu leben. “Patient Advocates - Patientenfürsprecher”: Einsicht und Erfahrung mit einer größeren Patientenpopulation “Patient Organisation Representatives – Vertreter von Patientenorganisationen”: die kollektiven Ansichten einer Patientenorganisation “Patient Experts - Patientenexperten”: zusätzliches technisches Wissen in F & E und/oder der Arbeit der Behörden EUPATI Guidance for Patient Involvement in Medicines R&D: HTA, Hunter et al, Frontiers in Medicine (2018), doi: 10.3389/fmed.2018.00231 and at www.eupati.eu/guidances
IMI2 (Vol. €5.3 Mrd): 20% der 135 IMI Projekte haben Patientenorganisationen im Konsortium, 30% in Patient Advocates in Projektbeiräten Big data in HematologicalMalignancies HARMONY • LeukaNET + Myeloma Patients Europe + MDS Alliance + Acute Leukemia Advocates Network + Childhood Cancer International + Lymphoma Coalition + CLL Advocates Network Patient engagement in R&D PARADIGM • European Patients Forum • EURORDIS • Alzheimer Europe • European AIDS Treatment Group
EUPATI Trainiert Patient Advocates und Patienten als Forschungspartner Patienten als Konsortialführer (EPF) Patientenorganisationen leiten WP1, WP6, WP7, und involviert in alle Kernaktivitäten Beiräte und Codes stellen Unabhängigkeit und gute Managementpraxis sicher • EMA, Swissmedic, MHRA, BfArM, AIFA • Key experts in bioethics, genetics, HTA, economics, evidence based med, patient advocacy
Harmonization Building a high-quality of outcome Big Data platform on measures and hematological endpoint definitions malignancies for HMs at European level Speed up drug Increase the development, access application pathways and of omics data bench-to-bedside in clinical practice process One of Europe’s largest Big Data projects. €40m budget, 53 public-private partners from 11 countries Founded by
Patient Input in IMI HARMONY WP6: Patient WP2: input into • Clinical Value Patient Framework input into • Access outcomes Evidence definition Framework and • Proof of implement principle study • Policy Health ation of Stakeholder research Feedback projects Forum • Policy strategy and communication strategy WP7: contribute to communication about BIG DATA and project results to patients and the public, potentially with a link to EUPATI educational material. (EHA as hub) WP8: Patient perspective on legal and ethical challenges of BIG DATA relating to privacy protection and informed consent, as well as research and clinical ethics
Verschiedene Instrumente zur Datengenerierung von Patienten, Patientenvertretern, Organisationen und Patientenexperten Evidenz- Einsichten in Einsichten in die “Patient journeys” Gemeinsamer (e.g. stories, Entwurf von generierung Patienten- individuelle Gesundheits- testimonials) präferenzen Patientenerfahrung diensten für (z.B. Quantitative Daten oder Berichte) (e.g. Bedürfnisse von (z.B. Symptome, Patienten Subgruppen; Strategie für Nebenwirkungen) (z.B. Patienteninformation, klinische Studien) Apps, Patient Support Programmes) Fokusgruppe Interview Umfrage Patient Advisory Board Klinisches Advisory Board Community Advisory Board Internes Planungs- meeting Social Media Listening Source: EUPATI (unpublished, still under development / discussion)
Warum sollten Patienten in IMI / H2020-Programmen teilnehmen? Finanzierung – essentiell für chronisch unterfinanzierte Patientenorganisationen. Forschung beeinflussen in Erkrankung oder anderen relevanten Bereichen. In den Projekten können Patienten z.B. zu besserer Bedarfsanalyse, Studiendesign, Risiko/Nutzen-Profil, ethischen Fragen, Ergebniskommunikation beitragen. Netzwerke mit führenden Forschern in Instituten und Unternehmen bilden. Zudem: IMI als strikt regulierter sicherer Hafen einer unabhängigen Zusammenarbeit Zugriff auf die neueste Forschung und Information darüber an Patienten und die Öffentlichkeit tragen
Es gibt keinen Schleichweg zu Wissen
Qualifizierte Patientenbeteiligung in der Forschung durch Weiterbildung von Patientenvertretern Abhängig von Art der Beteiligung werden unterschiedliche Kompetenzen benötigt: Fachkompetenzen Systemkompetenzen Methodenkompetenzen Erkrankungsspezifisches Wissen Gesundheitspolitische Kompetenz Kommunikation Kenntnisse über die Erkrankung, Behandlung der Erkrankung Wissen über Zugang und Teilhabe am Gesundheitssystem lösungsorientiert zu kommunizieren und eine Sache/eine und die Lebensumstände (Sozialrecht) und Gesundheitspolitik Patientengruppe angemessen zu repräsentierten (auch digital/ in neuen Medien) Medizinisches Basiswissen Regulatorisches Wissen Verhandlungsführung und Medizinisches Methodenwissen, anatomische und Kenntnisse über Prozesse zur Zulassung und Bewertung von politische Interaktion physiologische Kenntnisse, Arzneimitteln Wissen über Arzneimittelentwicklung Fähigkeit, in politischen Kreisen zu interagieren und Verhandlungen zu führen Persönliche Rahmenbedingungen für eine effektive Patientenbeteiligung Betroffenenkompetenz & Möglichkeit der Transparenz und Lauterkeit Integration in Betroffenenkreise Aufgabenwahrnehmung Transparenz = Offenlegung von Verbindungen Lauterkeit = Persönliche ethische Integrität zwischen Integration in Kreise von Betroffenen mit spezifischem Fokus Finanzielle Mittel oder Unterstützung, die angestrebte Mittelzuwendung und Handlung auf das Erkrankungsbild Rolle wahrzunehmen Abstraktionsvermögen von der eigenen Betroffenheit Zeitliche Freiräume zur Aufgabenwahrnehmung Hinreichende Gesundheit Dierks, Geissler, Schumacher-Wulf, Schmitt (2019, unpubliziert) 19
Europäische Patientenakademie (EUPATI) Objektive, qualitätsgeprüfte, laienverständliche Materialien & Weiterbildung zu Forschung, Entwicklung und Zulassungsprozessen EU-Projekt, gefördert durch die „Innovative Medicines Initiative“, die größte öffentlich-private Partnerschaft (EU-Kommission mit EFPIA) Gestartet 2/2012 Koordiniert vom Europäischen Patientenforum (EPF), EU-Projekt und 18 Landesplattformen (auch DE, CH, AT), geleitet von Patientenvertretern. In Deutschland: EUPATI gUG Deutsch eine der 9 Sprachen für Weiterbildungsmaterial Kein politisches Projekt, sondern eine „Schule“!
Fazit Einbindung in Europäische Förderprogramme (IMI, FP7/Horizon 2020) hat sich über viele Jahre und mit vielen Instrumenten erfolgreich etabliert In IMI und Horizon2020 sind Patientenvertreter aktiv in verschiedensten Beiräten, Arbeitsgruppen und als Gutachter eingebunden In IMI-Projekten sind in jedem fünften Konsortien Patientenorganisationen Projektpartner, in weiteren 30% über Projektbeiräte Typische Projektbeiträge der Patientenorganisationen sind Datengenerierung, Ethische Fragen, Arbeitspaketleitung, Koordination externer Akteure, Dissemination Programme wie die Europäische Patientenakademie (EUPATI) bemühen sich um die Ausbildung zur effektiven Partizipation Jan Geissler jan@patvocates.net
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