Nicht - Rauchen - laut&leise - SUCHT BEGINNT IM ALLTAG. PRÄVENTION AUCH - Suchtprävention Kanton Zürich
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laut&leise Magazin der Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich Nr. 1, März 2004, erscheint dreimal jährlich, Jahresabonnement Fr. 20.– Nicht – Rauchen SUCHT BEGINNT IM ALLTAG. PRÄVENTION AUCH. Die Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich
KONTRAPUNKT New Yorker Geschichten ie schmale Türschwelle des Village Pub trennt Jeff Win- die süchtigsten Süchtigen von der Zigarette ab. Die sind zwar D ter von Frank Smith. Winter trinkt, Smith raucht. Die beiden Mittdreissiger reden über Politik. «Das Bier darf ich nicht auf die Strasse bringen», sagt Winter, «Frank darf drinnen nicht rauchen, also treffen wir uns im Niemands- land, auf dem Türvorleger.» wütend auf den Bürgermeister. «Bloomberg ist ein Ex-Rau- cher», sagt der Internet-Unternehmer Mike Leo, «Ex-Raucher sind die militantesten Anti-Raucher.» So richtig in Aufruhr ist die Stadt nie geraten. Zumal das Verbot selbst den Qualmern Annehmlichkeiten be- Kuriose Szenen wie diese gehören zum neuen Alltag New schert hat, etwa neue Balzgelegenheiten. Nach draussen ver- Yorks. Seit letztem Mai ist es in Bars wie Restaurants der 8-Mil- bannte Raucher treffen auf Gleichgesinnte und finden rasch lionen-Metropole untersagt zu rauchen. einen Gesprächsstoff. Drinnen erfreut man sich an der sauberen Das von Bürgermeister Michael Bloomberg eingebrachte Luft. Kleider wie Haare stinken selbst nach einem langen Abend Gesetz soll das Personal vor den gesundheitlichen Folgen des nicht. Ganz rauchfrei ist New York nicht. So blühen stadtweit pri- vate Partys. Zum Missmut mancher Mieter. Etliche verlangen Seit letztem Mai ist es in Bars wie nun rauchfreie Häuser. Neu ist diese Idee nicht. Bereits jetzt gibt Restaurants der 8-Millionen-Metropole es in Manhattan etliche von Ausschüssen verwaltete Gebäude, in denen Raucher keine Wohnungen mehr erstehen dürfen. Da New York untersagt zu rauchen. hilft nur noch der Nikotinkaugummi. Passivrauchens schützen. Glimmen trotzdem Zigaretten, wird ■ der Wirt erst mit 200 Dollar gebüsst. Im Wiederholungsfall schnellen die Bussen in die Höhe, bis 2000 Dollar. Nimmt die Peter Hossli, Nichtraucher, lebt seit sechs Jahren in New York und arbeitet für europäi- Qualmerei kein Ende, droht Lizenzentzug. Einher mit der Ein- sche Magazine als Reporter. führung der strikten Regel ging eine massive Erhöhung der Tabaksteuer. Ein Päckchen Marlboro kostet neu über 7 Dollar, fast zehn Franken. Letztmals hat 1978 eine Gesetzänderung New York so nach- 15. ZÜRCHER PRÄVENTIONSTAG haltig verändert. Damals wurden Hundehalter verpflichtet, die Häufchen ihrer Lieblinge wegzuräumen. Das säuberte die Stras- Betriebe fördern Gesundheit sen. Das Rauchverbot hat Gegenteiliges zur Folge. Vor jeder Bar Der Präventionstag 2004 zum Thema «Betriebe fördern Ge- bilden sich kleine Gruppen. Es sind Raucher, die ihre Dosis sundheit» findet am Freitag, 12. März 2004 in Zürich statt. Nikotin auf dem Trottoir inhalieren. Auf dem Boden stehen mit Neben Referaten, Vorträgen und aktiver Mitarbeit in Ar- Sand gefüllte Plastikkübel. Da hinein statt auf die Strasse sollen beitsgruppen (u.a. auch zu Suchtprävention in Betrieben) die Raucher ihre Kippen werfen. Die wenigsten treffen. Als hät- wird zum vierten Mal der Zürcher Preis für Gesundheits- ten Pocken den Asphalt befallen, liegen unzählige platt ge- förderung im Betrieb verliehen. drückte Stummel auf dem Boden. Infos, Anmeldung: ISPM, Sumatrastr. 30, 8006 Zürich, Tel. 01 634 46 29, Besser geworden ist es diesen Winter, einem der kältesten seit Fax 01 634 49 77, E-Mail praev.gf@ifspm Jahrzehnten. Temperaturen bis zu minus 25 Grad halten selbst IMPRESSUM laut & leise Nr. 1, März 2004 Herausgeber: Die Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich Inhalt Zuschriften: laut & leise, Postfach 7320, 8023 Zürich. Tabakkonzerne versus Tabakprävention E-Mail: info@suchtpraevention-zh.ch Redaktions- und Produktionsleitung: Was in der Schweiz apropos Tabak passiert ................... Seite 5 Brigitte Müller, www.muellertext.ch Redaktionsteam: Sibylle Brunner, Paul Gisin, Georges Peterelli (Vorsitz), Rauchfrei – natürlich Barbara Steiger Mitarbeiter/innen dieser Nummer: Interview mit Christian Schwendimann, Peter Hossli, Nicolas Broccard, Christian Schwendimann, Peter Trauffer, Roger Geschäftsführer von Züri Rauchfrei ............................... Seite 9 Zahner Suchtprävention, laut & leise, März 2004 Illustrationen: Dora Wespi, Luzern Belohnung fürs Nicht-Rauchen Gestaltung: Fabian Brunner, fabian.brunner@bluewin.ch Druck: Zürichsee Druckereien AG, Stäfa Lösen von Tabakproblemen in der Schule ..................... Seite 12 Bezug von weiteren Exemplaren: Sekretariat Zürichsee Druckereien AG, Tel. 01/928 53 24. Unkostenbeitrag: bis 10 Ex. Fr. 5.– / ab 11 Ex. Fr. 10.– Mediothek Abonnement: Fr. 20.– jährlich. Bestellen bei: Informationen zum Thema Nicht- und Rauchen ............... Seite 14 Sekretariat Zürichsee Druckereien AG, Tel. 01/928 53 24 Adressänderung und Abbestellung: laut & leise, Postfach 7320, 8023 Zürich, oder www.suchtpraevention-zh.ch Adressen unter «Kontakt» Das komplette Verzeichnis der Stellen für Die Beiträge und die Bilder in diesem «laut & leise» geben die Meinung der Suchtprävention im Kanton Zürich ............................... Seite 15 Autorinnen und Autoren wieder. Diese muss nicht mit der Meinung des Heraus- gebers, der Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich, übereinstimmen. 3
TABAKPRÄVENTION IN DER SCHWEIZ Tabakkonzerne versus Tabakprävention Den Tabakkonzernen stehen Millionen für die Promotion vom lässigen Rauchgefühl zur Verfügung. Dagegen kämpft die Tabakprävention mit Aktionen, Beratung und wenigen gesetzlichen Auflagen. Ein Kampf zwischen David und Goliath. ie Tabakkonzerne hassen Klar- Passivrauchen zu befürworten, propa- die Fachstellen. Im Kanton Zürich arbei- D text. Die Gründe für diese Zurückhaltung liegen in der Na- tur des Produkts Zigarette. Zwar dürfen Zigaretten legal verkauft werden. Doch unterscheiden sich Zigaretten giert die Tabakindustrie die «Toleranz» gegenüber den Rauchenden. Statt dem Werbeverbot zuzustimmen, einer wirksa- men Massnahme zur Senkung des Tabak- konsums, zieht die Industrie gross eine tet Züri Rauchfrei, die spezialisierte Fach- stelle für Tabakprävention, eng mit den regionalen Suchtpräventionsstellen zu- sammen. • Ziel 2: Rauchende beim Ausstieg aus grundlegend von anderen legal käufli- Aktion zur «Freiheit der Werbung» auf. der Nikotinsucht unterstützen. In den chen Produkten: Gleichzeitig unterlaufen die Tabakkon- 1950er Jahren rauchten über 70 Prozent • Der Suchtmechanismus des Nikotins zerne systematisch Werbeeinschränkun- der Männer; 2003 rauchten bei den Män- kann sich schon bei Jugendlichen nach gen mit Auftritten im Internet, Online- nern 37 Prozent und bei den Frauen 29 dem Ausprobieren einiger weniger Ziga- spielen, SMS-Wettbewerben, Sponsoring Prozent. Dieser Rückgang ist vor allem retten einstellen. Falsch ist die Ansicht, sportlicher und kultureller Anlässe und den Leuten zuzuschreiben, denen der die Nikotinsucht würde erst nach mehre- mit zusätzlichen verkaufsfördernden Rauchstopp gelungen ist. Tatsächlich ren Jahren starken Tabakkonsums auf- Massnahmen wie der Platzierung von Zi- möchte mehr als die Hälfte der Rauchen- treten. garettenmarken in Filmen. den von der Zigarette loskommen. Die • Der Tabakkonsum verursacht Krebs, All diese Kommunikationsaktivitäten häufigste Motivation ist die Sorge um die Herz-Kreislauf-Krankheiten oder andere kurbeln das rentable Geschäft mit der Zi- eigene Gesundheit. Erkrankungen. Dies gilt ebenfalls für so- garette weiter an. Im Visier stehen die Deshalb soll die Rauchstoppberatung genannt leichte oder milde Zigaretten, Jugendlichen. Unter ihnen rekrutiert die im medizinischen Bereich ihren festen Industrie die neuen Raucherinnen und Platz bekommen, sodass Rauchende bei Raucher als Ersatz für die Menschen, die jedem Routinebesuch in der ärztlichen Falsch ist die Ansicht, die erfolgreich aus der Nikotinsucht ausge- oder zahnärztlichen Praxis kurz und sach- Nikotinsucht würde erst nach stiegen oder an deren Folgen gestorben lich auf die gesundheitlichen Schäden des mehreren Jahren starken sind. Tabakkonsums hingewiesen werden. Hauptsächliche Akteure sind diesbe- Tabakkonsums auftreten. Vielschichtige Prävention züglich die Hausärztinnen und die Zahnärzte sowie die Dentalhygienikerin- Zigarren und Pfeifen. Im Gegensatz zu Ta- Die Tabakprävention hat drei Ziele. Um nen. Zudem erhalten Rauchende, die auf- bakwaren führt bei anderen legalen Pro- diese zu erreichen, ist eine Vielfalt von hören wollen, Beratung und Unterstüt- dukten ein mässiger Konsum (etwa von Massnahmen nötig. Angesprochen sind zung auf den verschiedenen Fachstellen Alkoholwaren) oder ein vorschriftgemäs- die unterschiedlichsten Akteurinnen und und in der Apotheke. ser Einsatz (etwa von Fahrzeugen) zu kei- Akteure. • Ziel 3: Die Nichtrauchenden vor den nem erhöhten Krankheits- und Unfall- • Ziel 1: Kinder und Jugendliche vom Ta- gesundheitsschädigenden Auswirkungen risiko beziehungsweise Todesrisiko. bak fernhalten oder den Tabakkonsum des Passivrauchens schützen. Passivrau- • Die Zigarette ist das einzige frei zu er- möglichst lange hinauszögern. Schulpro- chen stellt nicht nur ein Belästigung dar, werbende Produkt, bei dem die Hälfte der gramme stärken Jugendliche, dem Druck sondern gefährdet die Gesundheit. Hieb- Konsumentinnen und Konsumenten zum Zigarettenkonsum zu widerstehen und stichfest nachgewiesen hat dies so- Suchtprävention, laut & leise, März 2004 vorzeitig stirbt, wenn sie das Produkt und Vertrauen in die eigenen Kräfte zu wohl SAPALDIA (Schweizer Studie über gemäss den Anweisungen der Hersteller entwickeln. Rauchfreie Schulen auf allen Umweltbelastungen und Atemwegser- «geniessen». Stufen erleichtern Kindern und Jugendli- krankungen bei Erwachsenen) als auch Um im Geschäft zu bleiben, lenkt die chen, frei von Zigaretten Anerkennung zu SCARPOL (Schweizer Studie über Atem- Tabakindustrie kontinuierlich ab von den finden. Fortbildungsangebote bekräftigen wegsbeschwerden und Allergien bei Gesundheitsrisiken des Aktiv- wie des Eltern und Lehrkräfte, auch hinsichtlich Schulkindern: Der Einfluss der Umwelt- Passivrauchens. Diese Strategie verfolgt Suchtmitteln wie dem Tabak klare Gren- faktoren Luftqualität, Klima und Pollen). die Industrie seit Jahrzehnten. zen zu ziehen. Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung Statt Massnahmen für einen tatsächli- Angesprochen sind Lehrer und Lehre- will ungestört von Tabakrauch leben. Aber chen Schutz der Nichtrauchenden vor rinnen, Schulbehörden und Eltern sowie noch immer ist in der Schweiz ein Viertel 5
Ein wirksamer Schutz vor Passivrauchen setzt klare ge- setzliche Regelungen voraus. Gefordert ist eine politische Lobby für die Tabakprävention. der Nichtrauchenden während mindes- sundheitsorganisation haben im Mai tion unerfüllt: ein Werbeverbot, ein voll- tens einer Stunde pro Tag dem Tabak- 2003 in Genf die Rahmenkonvention ständiger Schutz vor Passivrauchen, be- rauch ausgesetzt. Am Arbeitsort (inklusi- über die Tabakkontrolle einstimmig ver- sonders in Bars und Restaurants, und ve Pausen) raucht sogar rund die Hälfte abschiedet. Zu den zentralen Massnah- hohe Preise für Tabakwaren. der erwerbstätigen Nichtraucherinnen men der Konvention gehören hohe Ta- und Nichtraucher unfreiwillig mit. Neben baksteuern, ein umfassendes Werbever- Koordiniert handeln dem Arbeitsort erfolgt das Passivrauchen bot, unmissverständliche Warnaufschrif- vor allem in Gaststätten, aber auch an Ver- ten, gesetzliche Regelungen für rauch- Auf nationaler Ebene steckt das «Na- anstaltungsorten, in Schulen, in öffentli- freie Lebenswelten und überzeugende tionale Programm zur Tabakprävention chen Verkehrsmitteln und im privaten Präventionskampagnen in den Medien. 2001–2005» den Rahmen ab. Zuständig Bereich (im Auto, zu Hause in der eige- • Die EU hat in entsprechenden Richt- für die Umsetzung ist das Bundesamt für nen Wohnung oder bei Freunden). linien verschiedene dieser Massnahmen Gesundheit. Neben der Verstärkung der Ein wirksamer Schutz vor Passivrau- bereits umgesetzt, so neue Warnauf- rechtlichen Rahmenbedingungen fördert chen setzt klare gesetzliche Regelungen schriften, ein Werbeverbot sowie eine De- das BAG tabakspezifische Präventions- voraus. Gefordert ist eine politische Lob- klaration der Inhaltsstoffe von Tabaker- projekte: by für die Tabakprävention. Denn die Zi- zeugnissen. • Die Kampagne «Rauchen schadet» garettenfabrikanten lehnen systematisch In der eidgenössischen Politik gibt die sensibilisiert die allgemeine Bevölkerung alle Massnahmen zur Prävention ab, die Fachstelle für Gesundheitspolitik den Ar- und die öffentlichen Meinungsmacher für nachweislich einen Rückgang des Tabak- gumenten der Tabakprävention und der die Schäden, die der Tabakkonsum verur- konsums bei Jugendlichen und Erwach- Gesundheitsförderung verstärkten Rück- sacht. senen bewirken. halt. Die Fachstelle wird getragen von der • Der nationale Wettbewerb «Experi- Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention, ment NichtRauchen» richtet sich an Gesundheitspolitik der Schweizerischen Fachstelle für Alko- Schülerinnen und Schüler des 6. bis 9. hol- und andere Drogenprobleme, der Ge- Schuljahres. Durch die Teilnahme am Die internationale Rahmenkonventi- sundheitsförderung Schweiz, der Lun- on zur Tabakkontrolle und die Gesetzge- genliga Schweiz, der Krebsliga Schweiz bung in der Europäischen Union schaffen und der Schweizerischen Gesellschaft für In der Schweiz sind wichtige auch in der Schweiz vermehrten Druck Prävention und Gesundheitswesen. politische Forderungen der zugunsten der Tabakprävention: Noch sind in der Schweiz wichtige po- • Die 192 Mitgliedstaaten der Weltge- litische Forderungen der Tabakpräven- Tabakprävention, wie zum Beispiel ein Werbeverbot, unerfüllt. Zigarette – die verbotene Frucht Die Ziele der Tabakprävention sind un- nen in diese «Jugendkampagnen» ein- Wettbewerb verpflichtet sich eine Klasse, vereinbar mit dem Geschäft der Tabak- zubinden. sechs Monate lang rauchfrei zu bleiben. konzerne. Diese wollen möglichst viele Bis heute ist die Industrie den Beweis Im laufenden Schuljahr machen 3488 Zigaretten verkaufen. Doch Zigaretten schuldig geblieben, dass ihre Aktionen Klassen aus der ganzen Schweiz mit. Ent- machen süchtig und töten. die Anzahl jugendlicher Raucherinnen scheidend für diese neue Rekordbeteili- Als eine Reaktion auf ihr schlechtes und Raucher irgendwie vermindern. gung ist die Arbeit der regionalen Fach- Image betreiben die grossen Zigaretten- Unabhängige wissenschaftliche Studien stellen vor Ort. firmen seit einigen Jahren in vielen Län- haben nachgewiesen, dass solche «Ju- • Die Kampagne «Rauchen schadet – Let dern (ebenfalls in der Schweiz) soge- gendkampagnen» nichts zur Tabak- it be» sorgt für die Verankerung der Mo- nannte Jugendkampagnen und fordern prävention beitragen und indirekt Ju- tivation zum Rauchstopp und der ent- Verkaufsverbote für Jugendliche. gendliche zum Konsum von Zigaretten sprechenden Beratung im medizinischen Suchtprävention, laut & leise, März 2004 Aber diese «Jugendkampagnen» sind anregen. Bereich und unterstützt Raucherinnen doppelbödige Aktionen. Die Tabakfir- Wirksame Massnahmen zur Präventi- und Raucher beim Rauchstopp. Dazu men stellen die Zigarette hin als ein Pro- on indessen wie das Werbeverbot weh- gehört der Wettbewerb «Ihr Rauchstopp dukt für Erwachsene, die sich frei für die- ren die Firmen mit allen Mitteln ab. Im ist 5000 Franken wert!». Dieser wendet ses Produkt entscheiden können. Mit Gegenteil, parallel zu den «Jugendkam- sich an rauchende Erwachsene, an der dieser Strategie jedoch machen die Fir- pagnen» lässt die Industrie die Werbe- Verlosung können alle teilnehmen, die ab men gleichzeitig die Zigarette als verbo- kampagnen für Zigaretten auf vollen dem «Welttag ohne Tabak» Ende Mai ei- tene Frucht bei Kindern und Jugendli- Touren laufen. Natürlich richten die Ta- nen Monat lang nicht rauchen. Die kan- chen attraktiv. Ausserdem versucht die bakkonzerne auch die Werbekampag- tonalen Fachstellen beteiligen sich auch Tabakindustrie, Eltern und Lehrperso- nen systematisch auf die Jugend aus. an dieser Kampagne. 6
Wetzikon: Jugendschutz und Tabakprävention Jugendkommission und Gesundheits- behörde der Gemeinde Wetzikon ha- ben zusammen mit der Regionalen Suchtpräventionsstelle Zürcher Ober- land für die Jahre 03/04 Massnahmen zum Jugendschutz erarbeitet. Ziel ist es, die gesetzlichen Jugendschutzbestim- mungen umzusetzen und Wetzikon als gesunde Gemeinde zu präsentieren. In diesem Zusammenhang sollen öffent- lich genutzte Gebäude rauchfrei und • Beim nationalen Wettbewerb «sport.- der Nichtraucherschutz gemäss Gast- rauchfrei.» können sich alle Sportverbän- Hintergrund gewerbegesetz durchgesetzt werden. de und -vereine der Schweiz anmelden, www.suchtundaids.bag.admin.ch/themen/sucht Wetzikon macht als Pilotgemeinde die eine Charta für die Förderung des ta- /tabak/index.html: Auf der Website des Bundes- beim Projekt «Nichtraucherschutz in bakfreien Sports unterschreiben und auf amtes für Gesundheit finden sich neben Informatio- Gastbetrieben» mit. In Gesprächen mit das Tabaksponsoring verzichten. Der Ver- nen zum «Nationalen Programm zur Tabakprävention 2001–2005» und zur laufenden Gesetzgebung auch Behörden und einzelnen Restaurants ein sorgt für tabakfreie Trainings- und die aktuellen Daten der «Schweizerischen Umfrage wurde ermittelt, wie der Nichtraucher- Wettkampfgelände. Wichtig ist das gute zum Tabakkonsum (Tabakmonitoring)». schutz bisher gehandhabt wurde. Vom Vorbild der Sporttrainer, Leiterinnen und www.at-schweiz.ch: Die Arbeitsgemeinschaft Ta- März bis Mai 2004 werden als nächster Vereinsvorstände für die Jugend. Bisher bakprävention hat zentrale Hintergrundinformationen Schritt die Restaurants angehalten, haben über 1770 Vereine die Charta un- ins Netz gestellt, unter anderem ein Faktenblatt zum gemäss Gastgewerbegesetz rauchfreie terzeichnet, darunter 222 aus dem Kan- Thema «Tabakindustrie unterläuft Prävention». Plätze anzubieten und die Gäste zu fra- ton Zürich. www.sfa-ispa.ch: Die Website der Schweizerischen gen, ob sie im Raucher- oder Nichtrau- ■ Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme erlaubt den Zugriff auf aktuelle Daten zum Tabakkon- cherbereich sitzen möchten. sum, etwa die Zahlen des Konsums bei 12- bis 15- Informationen: Christian Schwendimann, Züri Nicolas Broccard, Dr. phil., freier Journalist mit jährigen Schüler/innen. Rauchfrei, Tel.: 01 262 69 66 Schwerpunkt Gesundheit, Bern Suchtprävention, laut & leise, März 2004 7
INTERVIEW MIT CHRISTIAN SCHWENDIMANN VON ZÜRI RAUCHFREI Rauchfrei – natürlich Im Namen steckt die Vision: Züri Rauchfrei. Die Fachstelle für Tabakprävention verfolgt jedoch einen realistischen Weg und möchte in den nächsten Jahren mit verschiedenen Projekten die Wahrnehmung und Rechte der Nichtrauchenden stärken. Der Geschäfts- führer der Fachstelle Züri Rauchfrei, Christian Schwendimann, gibt Auskunft. l & l: Warum gibt es die Fachstelle Züri wollen wir mit unserem Projekt im Gas- Schwendimann: Das Gastgewerbe-Ge- Rauchfrei? trobereich ein Zeichen setzen. setz kennt den § 22: «Für rauchende und Schwendimann: Organisationen wie die nicht rauchende Gäste sind getrennte Plät- Krebsliga oder die Lungenliga, die sich mit l & l: Warum ist Passivrauchen ein The- ze anzubieten, soweit es die Betriebsver- dem Thema Rauchen auseinander setz- ma? hältnisse zulassen.» Und in der Verord- ten, wünschten sich vor zehn Jahren eine Schwendimann: Passivrauchen ist ei- nung steht im § 12: «Die Plätze für Nicht- Fachstelle, die Ressourcen bündelt, Pro- nerseits wegen des gesundheitlichen raucher sind deutlich zu kennzeichnen.» jekte leitet und die Vernetzung zwischen Aspektes ein wichtiges Thema: Heutige Grundsätzlich muss ein Restaurant Nicht- den verschiedenen Akteuren in der Ta- Untersuchungen zeigen genau auf, wie raucherplätze anbieten. Ein Schwach- bakprävention garantiert. Diese Aufgabe schädlich Passivrauchen ist. Anderseits punkt ist, dass nicht definiert ist, wie gross übernimmt Züri Rauchfrei. Als Verein und tritt der ethische Aspekt immer mehr in dieser Anteil sein muss. gemäss dem kantonalen Fachstellenkon- zept aus dem Jahr 1999 gehören wir zum Netzwerk der «Stellen für Suchtpräventi- Es braucht einen Paradigmenwechsel. Wir möchten, dass on im Kanton Zürich». Deshalb arbeiten Nichtrauchende vermehrt ihr Recht bekommen, beispiels- wir auch sehr eng mit den regionalen Suchtpräventionsstellen zusammen. weise in den Restaurants und am Arbeitsplatz, und die Gesetze besser umgesetzt werden. l & l: Kann Züri Rauchfrei Fragen und An- liegen aus der Bevölkerung beantworten? Schwendimann: Wir verstehen uns als den Vordergrund. Dabei möchte ich das erste Anlaufstelle. Wir können ein sinn- Stichwort Toleranz erwähnen. Obwohl l & l: Wie sieht die Gesetzgebung im öf- volles Vorgehen besprechen, aber nach- zwei Drittel der Bevölkerung Nichtrau- fentlichen Raum aus? her müssen sich die Leute selber organi- chende sind und die Hälfte davon noch nie Schwendimann: Beim öffentlichen sieren und die vorgeschlagenen Schritte geraucht haben, müssen sie gegenüber Raum gibt es keine Gesetzgebung. Da umsetzen. den Rauchern «tolerant» sein, sich vom muss man die einzelnen Bereiche an- Rauch einnebeln lassen und dabei wird schauen. Beispielsweise sind die öffentli- l & l: Welche Projekte stehen in den näch- erst noch ihre Gesundheit gefährdet. Tat- chen Verkehrsmittel weitgehend rauch- sten zwei Jahren im Vordergrund? sache ist, dass Nichtrauchen faktisch die frei. In den Ämtern des Kantons Zürich Schwendimann: Basierend auf unse- Norm ist – und nicht das Rauchen. gilt die Regelung, dass im Kundenkontakt rem Leistungsvertrag wird weiterhin die nicht geraucht werden darf und gemäss Schule ein Schwerpunkt bleiben mit dem l & l: Sie verlangen deshalb einen ande- Bundesgesetz auf keiner Poststelle. Im Ziel die bestehenden Unterrichtsmittel ren Blick auf die Problematik? halb öffentlichen Raum wie in Theater-, und Programme zu verbessern. Dem aus- Schwendimann: Ja genau, es braucht Opern- und Kinofoyers besteht hingegen serschulischen Bereich messen wir einen einen Paradigmenwechsel. Wir möchten, noch Bedarf für eine klare Nichtraucher- wichtigen Stellenwert bei. In der Freizeit dass Nichtrauchende vermehrt ihr Recht Regelung. Für die Museumstrasse im sind viel weniger restriktive Vorschriften bekommen, beispielsweise in den Restau- Hauptbahnhof Zürich wurde bereits ein gegen das Rauchen vorhanden. Hier spre- rants und am Arbeitsplatz, und die Geset- parlamentarischer Vorstoss eingereicht, chen wir weniger die Jugendlichen an, ze besser umgesetzt werden. Internatio- dass dort, wie in der Pariser Metro, nicht sondern die Mediatoren. Bei Jugendhaus- nal, vor allem in Amerika, ist gegen das geraucht werden darf. Suchtprävention, laut & leise, März 2004 Leitern/-innen besteht ein grosser Bedarf Passivrauchen schon viel unternommen an Weiterbildung und Information, wie worden. Die Schweiz wird sich den inter- l & l: Wie möchten Sie in den Restaurants man Raucherregelungen aufstellen oder nationalen Normen anpassen müssen, die Zahl der Nichtraucherplätze erhöhen? verbessern kann. Erschwerend in Jugend- nicht zuletzt, weil wir als Tourismusland Schwendimann: Im Auftrag des Bun- häusern ist, dass hier stets ein grosser eine hohe Abhängigkeit von Leuten aus desamtes für Gesundheit und unseres Wechsel besteht, weil immer neue Gene- Ländern haben, die bei der Tabakpräven- Dachverbandes, der Arbeitsgemeinschaft rationen von Jugendlichen heranwachsen tion schon viel weiter sind. Tabakprävention, führen wir das Projekt und man wieder bei Null anfangen muss. «Nichtraucherschutz in Gastbetrieben» Sicher gewinnt das Thema Passivrauchen l & l: Wie regelt das Gesetz im Kanton durch und wollen die Frage beantworten, je länger, je mehr an Wichtigkeit, und hier Zürich das Rauchen? warum Gastbetriebe nicht sensibler auf 9
Ich bin überzeugt, dass mit einer klaren Regelung viele Nichtrauchende wieder in Restaurants zurückkommen, die diese heute wegen der Rauchbelästigung meiden. Hier besteht sicher ein nicht ausgeschöpftes Marktpotenzial. die Bedürfnisse ihrer Gäste eingehen. So- Schwendimann: Die Pilotphase zeigte l & l: Gibt es Untersuchungen über Um- gar eine Umfrage der GastroSuisse zeigt, unter anderem, dass der Wirt Angst vor satzeinbussen, wenn Nichtraucherplätze dass Nichtrauchende zunehmend unzu- Umsatzeinbussen hat, wenn er etwas an angeboten werden? frieden sind. Die Situation der Raucher ist seinem Konzept ändert. Wirte scheinen Schwendimann: Es gibt eine wissen- keineswegs besser, sind sie ja den Vor- eher eine konservative Haltung zu haben. schaftliche Studie der Lungenliga Zürich, würfen ausgesetzt, mit ihrem Rauch zu Dem entgegenwirkend, wollen wir in ei- die zeigt, dass bei einem abgetrennten stören und die Gesundheit anderer zu ge- ner Testphase während den Monaten Nichtraucherteil keine Umsatzeinbussen fährden. Deshalb ist eine klare Regelung März bis Mai erreichen, dass Restaurant- entstehen, sich aber die Gästeschar even- in möglichst vielen Restaurants auch ein besitzer in den ausgewählten Gemeinden tuell etwas anders zusammensetzt. Die Vorteil für Rauchende. einfach ihre Gäste fragen. So wie es zum grosse Befürchtung der Wirte ist, dass Beispiel in Paris üblich ist, nämlich, ob Nichtraucher weniger trinken. Auch die- l & l: Welche Massnahmen sehen Sie im man einen Nichtraucher- oder Raucher- se Angst liess sich widerlegen, denn Nicht- Projekt «Nichtraucherschutz in Gastbe- tisch wünsche. Mit dieser Frage kann der raucher wählen oft die teuren Getränke trieben» vor? Gastwirt die Wünsche seiner Gäste auf aus und geben zudem mehr Trinkgeld. Schwendimann: In ausgewählten Zür- einfachste Weise selber herausfinden. Es Kurz, ich bin überzeugt, dass mit einer cher Gemeinden werden wir mit 200 Be- hat sich gezeigt, dass in Restaurants, wo klaren Regelung viele Nichtrauchende trieben zusammenarbeiten. Dabei möch- aktiv gefragt wird, die Gäste viel zufriede- wieder in Restaurants zurückkommen, ten wir herausfinden, ob wir Gastwirte ner sind – aber auch die Wirte. die diese heute wegen der Rauchbelästi- von Nichtraucherplätzen überzeugen gung meiden. Hier besteht sicher ein nicht können. Hier das Zuckerbrot – dort die l & l: Mit welchen Widerständen rechnen ausgeschöpftes Marktpotenzial. Peitsche: Das Gesetz muss besser kontrol- Sie? liert und durchgesetzt werden. Da müs- Schwendimann: Oft sind die räumlichen l & l: Welches sind die weiteren Schritte? sen Gemeinden ihre Aufsichtspflicht be- Verhältnisse nicht ideal, denn selten kön- Schwendimann: Bisher haben sich die wusster wahrnehmen. Es hat sich in der nen Raucher / Nichtraucher in separaten Nichtrauchenden zu wenig für ihr Recht Pilotphase gezeigt, dass bei Kontrollen vor Räumen abgegrenzt werden. Dann ergeben gewehrt. Nichtrauchende sollten viel allem in kleineren Gemeinden, die keine sich für den Wirt Schwierigkeiten, wie, wer mehr auf einem Nichtraucherplatz beste- Wirtschaftspolizei haben, der Nichtrau- sitzt bei einem Aussichtsrestaurant am hen. Deshalb möchten wir in Zusammen- cherschutz irgendwo verschwindet. Das Fenster? Sind Gastwirte verunsichert, kann arbeit mit anderen Organisationen und ist nicht böser Wille. Wir werden daher die simple Massnahme des Fragens viel Gastro-Zürich den Nichtraucherschutz in die Kontrollbehörde vermehrt auf den Klärung über die Wünsche der Gäste brin- Gastbetrieben einer breiten Öffentlichkeit Nichtraucherschutz aufmerksam machen gen. Letztendlich braucht es nur einige Ta- bekannt machen. Gemeinden sollen mit müssen. feln, welche die Nichtrauchertische genau Merkblättern die Bevölkerung informie- kennzeichnen. Das Beschriftungsmaterial ren, und der von der Lungenliga initiierte l & l: Wie können Sie die Wirte von mehr stellt im Übrigen GastroSuisse bereits seit Online-Führer über «rauchfreiessen.ch» Nichtraucherplätzen überzeugen? Jahren zur Verfügung. soll laufend ausgebaut werden. Unser Ziel ist, dass in zwei, drei Jahren es zum «com- mon sense» gehört, dass wir wie im an- Fachstelle Züri Rauchfrei: Koordination und Beratung gelsächsischen Stil «please wait to be sea- ted» in den Restaurants empfangen und Züri Rauchfrei koordiniert die Tabak- halben Tag eine spannende Auseinan- gefragt werden, ob wir im Nichtraucher- prävention im Kanton Zürich. Die Statu- dersetzung mit dem Thema Rauchen für oder Raucherteil sitzen möchten. ten definieren drei Hauptziele: die Oberstufe, Mittelschule und Berufs- • Den Einstieg ins Rauchen verhindern. schulen im 1. Lehrjahr. l & l: Reichen dazu die gesetzlichen Be- • Den Ausstieg fördern. • Schulung und Beratung im ausser- stimmungen? • Nichtrauchende schützen. schulischen Bereich mit dem Programm Schwendimann: Genau diese Fragen «Jugend und Lebensstil». Die Fachstelle müssen wir am Ende des Projektes beant- Züri Rauchfrei ist in fünf Bereichen tätig: Züri Rauchfrei führt in Absprache und worten, ob wir politisch aktiv werden • Allgemeine Tabakprävention – über Koordination mit den Regionalen Sucht- müssen, um das Gesetz zu verbessern. Im die Thematik informieren und sensibili- präventionsstellen mehrere Angebote Kanton Tessin wird vorgeschrieben, dass sieren. durch: 30 Prozent der Plätze für Nichtraucher zu Suchtprävention, laut & leise, März 2004 • Verbesserung der Situation von Nicht- • Beratung von Jugendzentren reservieren sind. Da gibt es nichts zu deu- rauchenden, beispielsweise in den Res- • Elternbildung zu Rauchen, Cannabis ten und zu kritisieren, sondern man kann taurants. • Weiterbildung Jugendarbeiter/innen exakt abzählen, wie viele Tische mit einer • Betrieb – Beratung für Rauchregelun- • Rauchstoppberatung «smoke free» Nichtraucher-Tafel zu versehen sind. gen am Arbeitsplatz. Informationen: Auf der Website www.zurismokefree.ch • Schule – Konzeption und Erstellung finden sich Informationen und Links über das Rauchen, l & l: Welche gesetzlichen Bestimmungen von Unterlagen für Unterrichtshilfsmit- den Ausstieg und Angebote von Züri Rauchfrei. gelten am Arbeitsplatz? tel und Programme. Adresse: Züri Rauchfrei, Zähringerstrasse 32, Schwendimann: Am Arbeitsplatz sind Angebot «Rauchzeichen»: Das interak- 8001 Zürich, Tel.: 01 262 69 66, Fax: 01 262 69 67, die gesetzlichen Bestimmungen nicht ar- tive Aktionsprogramm bietet an einem E-Mail: info@zurismokefree.ch beitnehmerfreundlich formuliert, wenn 10
es heisst, jeder Arbeitnehmer habe ein l & l: Welche Dienstleistungen können Sie erkannt werden und ein entsprechender Anrecht auf einen rauchfreien Arbeits- beim Bereich «Arbeit und Betriebe» an- Schutz gesetzlich besser verankert und platz. Es besteht also kein gesetzlicher bieten? umgesetzt wird. Zigaretten sind ein derart Zwang für das Einrichten von rauchfrei- Schwendimann: Wir sind vor allem als schädliches Produkt, dass sie nach heuti- en Arbeitsplätzen. Wir können leider den Anlaufstelle tätig. Das Bundesamt für Ge- gen Kenntnissen gar nicht mehr produ- sundheit hat zusammen mit anderen Or- ziert werden dürften. Deshalb sollten ganisationen gute Unterlagen zusam- Massnahmen wie Werbeverbot und ein Nichtrauchende sollten über- mengestellt. Unsere Aufgabe ist, Betriebe, Verkaufsverbot an Minderjährige schon all als Mehrheit anerkannt, die noch keine Raucherregelung haben längst zur Selbstverständlichkeit gehören. oder die bestehende verbessern möchten, Ich bin jedoch überzeugt, dass in den und ein entsprechender zu beraten. Generell gesprochen, machen nächsten Jahren Nichtrauchende mehr Schutz gesetzlich besser um- wir die Erfahrung, dass je grösser und Schutz und Recht bekommen. «amerikanischer» ein Unternehmen ist, gesetzt werden. umso besser ist die Raucherregelung. Um- ■ gekehrt gilt, je kleiner und «patronhafter» Arbeitnehmern nur eine erste Hilfestel- ein Betrieb geführt wird, desto schlechter Christian Schwendimann, seit 1994 Geschäftsführer lung bieten. Die Auseinandersetzung mit ist für eine klare Raucherregelung ge- der Fachstelle Tabakprävention «Züri Rauchfrei», studier- dem Arbeitgeber müssen sie dann selber sorgt. te Soziologie an der Universität Zürich. Tätigkeiten in so- führen, was je nach Situation heikel sein zialwissenschaftlicher Beratung, PR und Kongressmana- kann. Mir wurde letzthin ein Fall be- l & l: Welches sind Ihre persönlichen gement. kannt, dass jemand freigestellt wurde, Wünsche betreffend Ihrer Arbeit? weil er sich für das Recht auf einen rauch- Schwendimann: Ein Wunsch wäre, dass Brigitte Müller, Texterin und Redaktionsleiterin laut & freien Arbeitsplatz einsetzte. Nichtrauchende überall als Mehrheit an- leise, stellte die Fragen. Suchtprävention, laut & leise, März 2004 11
LÖSEN VON TABAKPROBLEMEN IN DER SCHULE Belohnung fürs Nicht-Rauchen Viele Oberstufenschulhäuser sind mit rauchenden Schüler/innen in der Nähe des Schul- areals konfrontiert. Vor drei Jahren auch das Sekundarschulhaus Buchlern in Zürich. Heute gehört es für alle Beteiligten zur Schulhauskultur, dass am Buchlern und in dessen Umfeld nicht geraucht wird. s ist Donnerstagnachmittag, Vier- Schule auszudehnen, war daher die Zu- Eine schriftliche Mitteilung an die Eltern, E tel vor fünf. Der Unterricht ist zu Ende und die Oberstufenschüle- rinnen und -schüler versammeln sich an der Bushaltestelle. Die Haltestelle wird von ihnen dominiert. Die einen ma- stimmung der Eltern notwendig. «Unser Ziel war es, dass in Sichtweite des Schul- hauses nicht mehr geraucht werden darf», erklärt Brigitt Lienert. Damit war die Bushaltestelle ins Schulareal inte- ein Elterngespräch und der Einbezug der Kreisschulpflege sind Massnahmen für mehrmals fehlbare Schüler/innen. Die Sanktionen werden nur selten bis zum Ende ausgereizt. «Wir haben seit der Ein- chen sich ihren Spass daraus, die Bustafel griert worden. Judith Lienberger, eben- führung dieser Regeln nur noch wenige aus Distanz zu bespucken, während an- falls Lehrerin im Buchlern, brachte Rauchvorfälle an unserer Schule», unter- dere liegend die Wartebank versperren. schliesslich den Vorschlag eines Bonussy- mauert Brigitt Lienert den Erfolg der Zahlreiche Jugendliche tauschen Zigaret- stems ein. Es sollte nicht nur bestraft wer- Massnahme. Obwohl die Schüler/innen ten aus und rauchen. Wer sich über das den, wer Regeln überschreitet, sondern in den Prozess der Regelfindung nicht Benehmen der Schüler/innen beschwert, auch belohnt werden, wer sich an sie hält. einbezogen wurden, wird die Lösung provoziert aggressive und freche Reaktio- Der Anreiz für die Schüler/innen besteht von ihnen akzeptiert. Der Bonus von nen. Jemand spricht eine Gruppe Rau- in einem freien Schultag am Ende des Se- zwei freien Tagen pro Schuljahr ist eine chender direkt auf ihren Tabakkonsum an mesters. respektable Gegenleistung. und erntet die Bemerkung: «Ich darf hier rauchen, ich bin nicht mehr auf dem Einstieg ins Rauchen verzögern Nichtrauchen wird Schulhauskultur Schulgelände.» Dem ist tatsächlich so: Die rote Linie auf dem Asphalt, welche das Die Idee mit dem Bonussystem stamm- Ernst Weibel, Präsident der zuständi- Schulareal begrenzt, wurde vor rund te von Pro Juventute Zürich. Sie be- gen Kreisschulpflege Letzi, unterstützte zwanzig Metern überschritten. Trotzdem schenkt alle KV-Lehrlinge mit einer Fe- das Vorgehen im Schulhaus Buchlern von leidet das Image des Schulhauses unter rienwoche und 500 Franken, sofern sie Anfang an. «Wenn die Eltern bei einem solchen Ansatz mitmachen, dann kom- men wir weit.» Die Eltern werden von der Schulleitung über die Raucherregelung Die Umsetzung der Regeln und deren Akzeptanz bei informiert und bestätigen ihre Unterstüt- den Schülern brauchten anfangs Zeit. Heute gehört die zung durch Unterschrift. Den Schülerin- nen und Schülern werden die Regeln je- Regelung zur Schulhauskultur. weils in einer kurzen Informationsveran- staltung vorgestellt. Diese endet gemäss Brigitt Lienert immer mit einem über- dieser misslichen Situation. Schauplatz ist über die Dauer der Lehre nicht rauchen. zeugten Applaus der Schüler/innen, wel- die Bushaltestelle Schulhaus Buchlern an Dass eine solche Verzögerung des Ein- che sich über die zwei zusätzlichen Feri- der Rautistrasse in Zürich, in unmittel- stiegs Sinn macht, zeigen die Untersu- entage freuen. barer Nachbarschaft des gleichnamigen chungen der Schweizerischen Fachstelle Die Umsetzung der Regeln und deren Sekundarschulhauses. für Alkohol und andere Drogenprobleme Akzeptanz bei den Schülern brauchten (Schmid et al., 1999) zu den Rauchge- anfangs Zeit. Heute gehört die Regelung Sich des Problems annehmen wohnheiten der 15- bis 19-Jährigen. zur Schulhauskultur. Widerstand gibt es Rund 80% der 16- resp. 17-Jährigen, wel- keinen mehr und das eigentliche Rauch- «Es war nicht mehr zum Mitanschau- che keine Zigaretten rauchen, konsumie- en», beschreibt Brigitt Lienert, Sekundar- ren auch drei Jahre später nicht. 83% der lehrerin im Schulhaus Buchlern, die Si- Gleichaltrigen, die täglich rauchen, ma- Rauchfreie Schulen tuation vor drei Jahren. Das tolerierbare chen dies auch noch drei Jahre später. Mass war überschritten. Die Lehrkräfte Das Deutschschweizerische Netzwerk Suchtprävention, laut & leise, März 2004 des Schulhauses entschieden sich zum Getroffene Regeln durchsetzen Gesundheitsfördernder Schulen ent- Handeln. Sie waren sich im Klaren darü- wickelte eine Charta. Die Arbeitsge- ber, dass vor allem bei der Durchsetzung Im Buchlern machen die Lehrkräfte je- meinschaft Tabakprävention erstellte des Rauchverbots angesetzt werden soll- weils zu dritt Rundgänge um das Schul- einen Leitfaden zur Erfüllung der Kri- te. Gemäss Volksschulverordnung ist den areal herum. Wird jemand beim Rauchen terien der Charta «Rauchfreie Schule». Schülern «der Alkohol- und Drogenkon- erwischt, so gibt es eine schriftliche Mit- Informationen via Internet. sum sowie das Rauchen» untersagt. Hier teilung an die Klassenlehrkraft. Die Sank- • Charta «Rauchfreie Schule»: www.gesunde-schulen.ch, siehe Rubrik «Tools» lag aber auch das Problem: Die Schüler/ tionen bei Regelverstössen sind klar fest- • Leitfaden für die Charta: www.at-schweiz.ch, innen rauchten vor allem auf öffentli- gelegt: Beim ersten Mal wird der freie siehe Rubrik «Schule, Leitfaden Kriterien Charta» chem Grund. Um den Einflussbereich der Schultag am Semester-Ende gestrichen. 12
Problem ist weg. Auf Ebene der Lehrkräf- nen über das Rauchen auf dem Pausen- JAHRESTHEMA 2004 te war dies nicht anders, als das Lehrer- platz geführt. «Bei schlechtem Wetter zimmer zum rauchfreien Raum erklärt wird der Eingang durch die Gruppe der Riskanter Suchtmittel- wurde. Nur noch im kleinen Nebenzim- Raucher/innen in Beschlag genommen – mer durfte geraucht werden. Dies führte eine für die Nichtraucher/innen uner- konsum – früh erkennen anfänglich zu Konflikten. Die Raucher freuliche Situation», erwähnt Balz Bür- und handeln Risikoreicher Suchtmittelkonsum be- lastet Gesellschaft und Wirtschaft in er- Für die Schule existieren keine Patentrezepte im Umgang mit heblichem Mass. Deshalb ist das frühe Erkennen von beginnender Suchtmit- Tabak. Jedes Schulhaus muss sich auf einen eigenen Prozess telabhängigkeit und das geplante In- einlassen und damit individuelle Lösungen anstreben. tervenieren aus individueller, gesell- schaftlicher und ökonomischer Sicht von grosser Bedeutung. Neben dem Auftrag in der Primärprävention sind wurden als gemütliche, ins Raucherghet- gisser. Es ist daher ein wichtiges Anliegen Früherkennung von Risikokonsum to verdrängte Leute, die Nichtraucher als des Präventionsteams, dass der Eingangs- und das adäquate Handeln ein wichti- Moralprediger etikettiert. Heute löst das bereich zum Schulhaus rauchfrei wird. ger Bestandteil der Arbeit der Stellen rauchfreie Lehrerzimmer keinerlei Dis- Ein mittelfristiges Ziel ist ein vollständig für Suchtprävention im Kanton kussionen mehr aus. rauchfreier Pausenplatz. Zürich. Bei der Frage, ob das Thema Rauchen Für die Schule existieren keine Pa- 2004 setzen die Stellen unter dem noch ein Dauerbrenner im Schulhaus tentrezepte im Umgang mit Tabak. Jedes Titel «Riskanter Suchtmittelkonsum – Buchlern sei, muss Brigitt Lienert nicht Schulhaus muss sich auf einen eigenen früh erkennen und handeln» im Be- lange überlegen: «Das offensichtliche Prozess einlassen und damit individuelle reich der Sekundärprävention und Problem ist beseitigt, niemand spricht Lösungen anstreben. Früherkennung einen Schwerpunkt. mehr darüber. Die Schüler/innen müssen ■ Das Jahresprojekt fokussierte drei un- sich jetzt in der Freizeit treffen, um zu rau- terschiedliche Zielgruppen: chen. Wir geben ihnen diese Möglichkeit Roger Zahner ist Naturwissenschafter und • die Arbeit mit Multiplikator/innen im Schulumfeld nicht mehr.» Gymnasiallehrer. Heute arbeitet er als Projektleiter auf der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich im in verschiedenen Settings • die Stärkung der Eigenverantwor- Individuelle Lösungen Fachbereich Volksschule und ist verantwortlich für deren Öffentlichkeitsarbeit. tung jedes Menschen • die strukturelle Arbeit in den Ge- Schwieriger ist die Situation an weiter- meinden führenden Schulen. Gemäss der Schul- ordnung für die Kantonsschulen gilt die Beratung & Unterstützung Ziele des Projektes Regelung: «Das Rauchen ist den Schülern Zum Beispiel: Sie möchten den Prozess • Verschiedene Gruppen von Multi- bis und mit dem 9. Schuljahr verboten; für betreffend den Umgang mit dem Rau- plikator/innen erhalten Informationen die oberen Klassen wird es im Freien ge- chen in Ihrem Schulhaus beschleuni- und Anleitungen zum Erkennen von duldet.» Am Realgymnasium Rämibühl gen. Oder eine überzeugende Raucher- riskantem Suchtmittelkonsum und zu in Zürich ist diese Regel Teil der Schul- regelung in Ihrem Unternehmen auf- sinnvollem Intervenieren. ordnung. Einschränkend meint Balz Bür- stellen. Sich als Eltern informieren, wie • Die breite Öffentlichkeit wird zum gisser, Prorektor am Realgymnasium Rä- Sie mit Ihren Kindern über das Thema Nachdenken bezüglich eigenem Sucht- mibühl: «Aufgrund der altersmässigen Rauchen diskutieren können. Oder als mittelkonsum angeregt. Durchmischung und einer gewissen Ano- Suchtprävention, laut & leise, März 2004 Gastwirt interessiert es Sie, wie man • Die Gemeinden werden unterstützt nymität auf dem Pausenplatz ist die mehr Nichtraucherplätze einrichtet, bei der Entwicklung oder Optimierung Durchsetzung dieser Altersgrenze aber ohne das Stammpublikum zu verär- von Früherkennungs-Strategien und schwierig.» An seiner Schule existiert seit gern. Für all diese Fragen und Anliegen Massnahmen. sieben Jahren ein Präventionsteam, in über das Rauchen und die Prävention dem Eltern, Lehrkräfte, Schüler/innen, erhalten Sie bei der Fachstelle Züri In der nächsten Ausgabe wird «laut & leise» ausführ- Fachpersonen und Schulleitung vertreten lich darüber berichten. Erscheinungsdatum: Anfang Rauchfrei (siehe Interview Seite 9) und Juni. sind. Dieses Team erstellte ein Konzept zur auch bei Ihrer Regionalen Suchtprä- Suchtprävention und Gesundheitsförde- ventionsstelle Beratung und konkrete rung am Realgymnasium. Im Präventi- Unterstützung. Adressen siehe Seite 15. onsteam wurden schon viele Diskussio- 13
MEDIOTHEK Nicht- und Rauchen – ein vielseitiges Thema Sämtliche aufgeführten Medien – eine kleine Auswahl! – können Sie ausleihen bei Radix, InfoDoc-Stelle, Stampfenbachstrasse 161, 8006 Zürich. Tel. 01 360 41 00, Fax 01 360 41 14, E-Mail: infodoc@radix.ch. Im Internet: www.radix.ch No Smoke – More Power Jugendliche und Rauch in der Höhle Das Unterrichtshilfsmittel für die Ober- Alltagsdrogen Tabakprävention auf der Unterstufe: Kin- stufe umfasst sechs Themenbereiche: Dieses Buch beantwortet Fragen nach der der im Unterstufenalter haben zum Rau- Rauchen in der Schule, Einstieg ins Rau- Verbreitung von Tabak- und Alkohol- chen oft eine sehr kritische Einstellung. chen, Wirkungen und Schädlichkeit, Pas- konsum bei Jugendlichen, benennt Ursa- Diese günstige Ausgangslage wird mit sivrauchen, Werbung in der Tabakindu- chen des Konsums und Missbrauchs und dem Erstlesetext «Rauch in der Höhle» strie, Mir reichts – Aufhören. Die Schüle- es werden neue, moderne Präventions- und den begleitenden Materialien zur Ta- rinnen und Schüler können die Themen projekte vorgestellt. bakprävention auf der Unterstufe erst- in sechs parallelen Arbeitsgruppen meist mals genutzt. Damit können Lehrperso- Buchtipp: «Jugendliche und Alltagsdrogen», Heraus- selbständig interaktiv in einer Form von nen frühzeitig einen wirksamen Beitrag geber Anja Leppin, Klaus Hurrelmann, Harald Peter- Werkstatt-Unterricht erarbeiten. Im Kof- mann, Luchterhand Verlag leisten, dass Schüler/innen lernen, mit fer sind folgende Materialien enthalten: legalen Drogen verantwortungsvoll um- Rauchmaschine, Videofilme mit Anspiel- zugehen. szenen, Arbeitsunterlagen, Broschüren. Mit Feuer gegen Rauch Unterrichtsmittel: «Rauch in der Höhle», 26 Seiten, Unterrichtshilfsmittel: «No Smoke – More Power», Fr. 9.– und Begleitheft mit Kopiervorlagen «Tabakpräven- Herausgeber Pestalozzianum Zürich, Bezug: Züri Rauch- In der Schweiz sterben jährlich mehr als tion auf der Unterstufe», Fr. 18.–. frei, Tel. 01 262 69 66 8000 Menschen an den Folgen des Rau- Bestellung: SFA-ISPA, Tel. 021 321 29 35, E-Mail: librairie@sfa-ispa.ch chens, das sind 13 Prozent aller Todesfäl- le. Eine grosse Mehrheit der erwachse- Weniger Rauchprobleme nen Raucher/innen hat im Jugendalter zu rauchen begonnen. Deshalb ist es aus- www. feelok.ch Die praktische und hilfreiche Wegleitung gesprochen wichtig, zu verhindern, dass feelok ist ein internetbasiertes Compu- «Weniger Rauchprobleme im Schul- Jugendliche mit dem Rauchen anfangen. terprogramm und hat das Ziel, die Ge- haus» sieht sich als Strukturhilfe und Das Handbuch «Mit Feuer gegen Rauch» sundheit und das Wohlbefinden Jugend- empfiehlt ein schrittweises Vorgehen. erleichtert Lehrpersonen die präventive licher zu fördern. Es wurde vorwiegend Buchtipp: «Weniger Rauchprobleme im Schulhaus, eine Arbeit mit Jugendlichen ab dem 6. Schul- für die Verwendung im schulischen Kon- Wegleitung», Autor Georges Peterelli, Verlag Pestaloz- jahr. text konzipiert. Folgende Themen wer- zianum Zürich Unterrichtstipp: «Mit Feuer gegen Rauch», Handbuch den behandelt: Cannabis, Rauchen, zur Tabakprävention für Lehrpersonen mit Vorschlägen Stress, Selbstvertrauen, Internet, Sexua- zur Unterrichtsgestaltung, Herausgeber sfa / ispa lität. Informationen für Lehrpersonen di- Rauchen im Schulhaus rekt auf der Website. Es ist notwendig, für verschiedene Ziel- Internettipp: www.feelok.ch gruppen unterschiedliche Ziele zu for- Suchtmagazin mulieren und entsprechende Massnah- men umzusetzen. Zur Einführung oder Die Ausgabe Nr. 1, Februar 2001, rund Einhaltung von Regelungen und Sank- ums Rauchen: «Tabakkonsum von Ju- tionen finden sich im Leitfaden die wich- gendlichen», «Die Rolle der Tabakin- Strukturorientierte Sucht- tigsten Aspekte. dustrie», «Prävention von Nikotinmiss- prävention in der Schule brauch» Leitfaden: «Rauchen im Schulhaus», Leitfaden zur Errei- «laut & leise» Nr. chung eines rauchproblemfreien Schulhauses, Autor 3/02 berichtet Franz Käser, Herausgeber Arbeitsgemeinschaft Tabak- prävention Schweiz (at) Kinder schützen über strukturelle Prävention und Warum greifen Kinder und Jugendliche zeigt auf, wie da- zur Zigarette? Wie kann ihnen bewusst mit Lösungen an Regelwerk Schule gemacht werden, was sich hinter den den Schulen ge- Nebst ihrem Hauptauftrag – der Wissens- Verlockungen verbirgt, welche die Wer- funden werden. Suchtprävention, laut & leise, März 2004 vermittlung – sind Lehrpersonen ver- bung, so genannte Vorbilder und Klas- Das Fachgespräch mehrt mit Fragen um Konsum von Tabak, senkameraden vortäuschen? Der Ratge- erläutert, wie mit Alkohol und Cannabis konfrontiert. Die ber «Kinder vor dem Rauchen schützen» Prozessen nachhaltige Raucher-Lö- damit verbundenen komplexen Fra- gibt Eltern und allen, die dieser alltägli- sungen im Schulhaus entstehen. gestellungen erfordern ein koordiniertes chen Sucht entgegenarbeiten wollen, Bestellung: Zürichsee Druckereien, Vorgehen der Schule als Organisation. eine wichtige Orientierungshilfe. Tel. 01 928 53 24 oder bei Ihrer Regionalen Buchtipp: «Regelwerk Schule», Herausgeber Sucht- Buchtipp: «Kinder vor dem Rauch schützen», Autoren Suchtpräventionsstelle, Adressen S. 15 prävention Zürcher Oberland Herbert Beckmann, Susanne Mechnich, Fischer Verlag
Die Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich Regionale Suchtpräventionsstellen Die acht regionalen Suchtpräventions- den hauptsächlich von den Gemeinden Suchtpräventionsstelle für den Suchtpräventionsstelle stellen (RSPS) sind zuständig für die finanziert, der Kanton leistet eine finan- Bezirk Horgen Zürcher Oberland präventive Grundversorgung in ihrer zielle Unterstützung (in der Regel 30%). Samowar, Bahnhofstr. 24, 8800 Thalwil Gerichtsstr. 4, Postfach, 8610 Uster klar abgegrenzten Region. Sie initiieren Tel. 01 723 18 17 Tel. 043 399 10 80, Fax 043 399 10 81 die Basisarbeit und unterstützen und Fax 01 723 18 19 E-Mail: info@sucht-praevention.ch koordinieren bestehende Bestrebungen E-Mail: info@samowar.ch Internet: www.sucht-praevention.ch und Aktivitäten im Bereich Suchtpräven- Internet: www.samowar.ch Stellenleiter: Peter Trauffer tion. Dabei orientieren sich die Stellen Suchtpräventionsstelle der Stellenleiterin: Regula Keller (Bezirke Hinwil, Pfäffikon und Uster) an den jeweiligen lokalen und regionalen Bezirke Affoltern und Dietikon Bedürfnissen. Die Arbeit der RSPS zielt Grabenstr. 9, 8952 Schlieren Suchtpräventionsstelle des Suchtpräventionsstelle sowohl auf Individuen (persönliches Ver- Tel. 01 731 13 21 Bezirks Meilen Zürcher Unterland halten) wie auch auf die Beeinflussung Fax 01 731 13 22 Samowar, Bergstr. 3, 8706 Meilen Erachfeldstr. 4, 8180 Bülach von Strukturen und Lebensbereichen E-Mail: supad@bluewin.ch Tel. 01 923 10 66 Tel. 01 872 77 33, Fax 01 872 77 37 (gesellschaftliche Verhältnisse). Die An- Leitung: Cathy Caviezel, Simone Fax 01 923 60 17 E-Mail: rsps@praevention-zu.ch gebote der Stellen, welche geschlechts- Wagner E-Mail: meilen@samowar.ch Internet: www.praevention-zu.ch und kulturspezifische Aspekte berück- Internet: www.samowar.ch Stellenleiter: Robert Schmid sichtigen, umfassen: Bildung, Informati- Suchtpräventionsstelle des Leitung: Sibylle Brunner, Diana Joss, (Bezirke Bülach und Dielsdorf) on und Beratung von Einzelnen, Gruppen, Bezirks Andelfingen Enrico Zoppelli Gemeinden usw., Öffentlichkeitsarbeit Haus Breitenstein, 8450 Andelfingen Suchtpräventionsstelle und strukturelle Arbeit in Gemeinden, Tel. 052 304 26 13 Suchtpräventionsstelle Winterthur der Stadt Zürich Stadtteilen, Quartieren und Firmen. Die Fax 052 304 26 00 Tösstalstr. 16, 8400 Winterthur Röntgenstr. 44, 8005 Zürich regionalen Suchtpräventionsstellen sind E-Mail: Tel. 052 267 63 80 Tel. 01 444 50 44, Fax 01 444 50 33 generalistisch tätig und werden von den suchtpraevention@jsandelfingen.zh.ch Fax 052 267 63 84 E-Mail: welcome@sup.stzh.ch acht spezialisierten, kantonsweit tätigen Internet: www.jsandelfingen.zh.ch E-Mail: suchtpraevention@win.ch www.suchtpraeventionsstelle.ch Fachstellen unterstützt. Die RSPS wer- Leitung: Rahel Finger, Matthias Huber Stellenleiter: Georges Peterelli Stellenleiterin: Eveline Winnewisser Kantonsweit tätige, spezialisierte Fachstellen für Suchtprävention Die acht kantonsweit tätigen Fachstellen für Suchtprävention (KFSP) sind speziali- siert auf eine Zielgruppe, auf ein Suchtmittel, oder sie nehmen übergreifende Auf- gaben wahr. Sie arbeiten mit den regionalen Suchtpräventionsstellen zusammen. Fachstelle Spezialisierte Fachstelle für Alkohol-, Pädagogische Hochschule Zürich Suchtprävention im Bereich der Volks- «Alkohol – am Steuer nie!» Drogen-, und Medikamentenkonsum im Fachgruppe Gesundheitsförderung schule. Dies schliesst die Arbeit mit Ottikerstr. 10, 8006 Zürich Zusammenhang mit Strassenverkehr. Suchtprävention Behörden und Eltern mit ein. Verantwort- Tel. 01 360 26 00, Fax 01 360 26 05 Führt verschiedene Animationsinstrumen- Rämistr. 59 lich für die Lehrer/innenbildung im Be- E-Mail: paul.gisin@fachstelle-asn.ch te (z.B. Funky-Bar und Fahrsimulator). Postfach reich der Suchtprävention. Führt eine Me- Internet: www.fachstelle-asn.ch 8021 Zürich diothek und Dokumentationsstelle. Ausar- Stellenleiter: Paul Gisin Tel. 043 305 59 04 beitung von Unterrichtshilfen und anderen E-Mail: barbara.meister@phzh.ch Projekten für schulische Suchtprävention. Fachstelle Suchtprävention Suchtprävention an Berufs- sowie Mittel- Stellenleiterin: Barbara Meister Mittelschulen und Berufsbildung schulen: Koordination und Vernetzung, Ausstellungsstr. 80, 8090 Zürich einschliesslich Arbeit mit Behörden, Lehr- Radix InfoDoc Öffentliche Dokumentationsstelle für alle Tel. 043 259 77 86, Fax 043 259 77 57 meistern und Eltern. Betreibt Lehrer/in- Stampfenbachstr. 161 Belange der Suchtprävention. Promotion E-Mail: infosuchtpraevention@bildungs- nenbildung in Suchtprävention, führt Me- 8006 Zürich der Suchtprävention mittels finanzieller entwicklung.ch diothek und Dokumentationsstelle. Tel. 01 360 41 00 Unterstützung im Auftrag des Bundesam- Internet: www.bildungsentwicklung.ch/ Schafft Lehrmittel zur Suchtprävention in Fax 01 360 41 14 tes für Gesundheit; Dienstleistungsange- suchtpraevention der Sekundarstufe II. Hat ein Netz von E-Mail: infodoc@radix.ch bot für Ausleihe und Lagerung von Aus- Leitung: Ute Herrmann, Vigeli Venzin Kontaktlehrpersonen in den Schulen. Internet: www.radix.ch stellungsmaterialien für Suchtprävention. Stellenleiter: Diego Morosoli FISP, Fachstelle für interkulturelle Spezialisierte Fachstelle, welche Sucht- Suchtprävention und Gesundheits- prävention für die Migrationsbevölkerung ZüFAM, Zürcher Fachstelle zur Spezialisierte Fachstelle, die primäre und förderung im Kanton Zürich betreibt und koordiniert. Prävention des Alkohol- und sekundäre Prävention des Alkohol- und Kehlhofstr. 12, 8003 Zürich Medikamenten-Missbrauchs Medikamenten-Missbrauchs betreibt. Tel. 043 960 01 60, Fax 043 960 01 61 Langstr. 229, 8005 Zürich E-Mail: fisp@bluewin.ch Tel. 01 271 87 23, Fax 01 271 85 74 Internet: www.fisp-interkultur.ch E-Mail: info@zuefam.ch Leitung: Mustafa Ideli, Joseph Oggier Internet: www.zuefam.ch Leitung: Cristina Crotti, Erika Haltiner, Institut für Sozial- und Präventiv- Das Institut koordiniert und fördert im Auf- Laura Jucker Suchtprävention, laut & leise, März 2004 medizin der Universität Zürich, trag der Gesundheitsdirektion die Aktivitä- Abteilung Prävention und Gesund- ten der privaten sowie staatlichen Stellen Züri Rauchfrei Spezialisierte Fachstelle für Tabakpräven- heitsförderung und Akteure im Bereich der Suchtpräventi- Zähringerstr. 32, 8001 Zürich tion. Einzelberatungen (u. a. Auskünfte zu Sumatrastr. 30, 8006 Zürich on. Es leistet Beiträge an die Entwicklung Tel. 01 262 69 66 Entwöhnungsmethoden), Beratung von Tel. 01 634 46 29, Fax 01 634 49 77 der Suchtprävention, ist Ansprechstelle für Fax 01 262 69 67 Betrieben. Schaffung von Materialien für E-Mail: praev.gf@ifspm.unizh.ch die Öffentlichkeit und ist antragstellender E-Mail: zurismokefree@swissonline.ch Schulen. Expertisen zu Tabakpräventions- Internet: www.gesundheitsfoerderung-zh.ch Träger der gemeinsam mit allen Stellen reali- Internet: www.zurismokefree.ch programmen. Rauchstopp-Programme für Abteilungsleiter: Roland Stähli sierten Medienkampagne für Suchtprävention. Stellenleiter: Christian Schwendimann Jugendliche. Im Internet: www.suchtpraevention-zh.ch
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