Einfach loslaufen PILGERN - UND AUSSERDEM: Wie weit geht Winterthur? - Kirche mit einer Mission - Gemeindeaufbau mit Lego - Reformierte Kirche ...

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Einfach loslaufen PILGERN - UND AUSSERDEM: Wie weit geht Winterthur? - Kirche mit einer Mission - Gemeindeaufbau mit Lego - Reformierte Kirche ...
Nr. 2 März 2020
                                                                  Zeitschrift für die Mitarbeitenden der
                                                                                   Zürcher Landeskirche

                            PILGERN
                     Einfach loslaufen

                             UND AUSSERDEM:
Wie weit geht Winterthur? — Kirche mit einer Mission — Gemeindeaufbau mit Lego
Einfach loslaufen PILGERN - UND AUSSERDEM: Wie weit geht Winterthur? - Kirche mit einer Mission - Gemeindeaufbau mit Lego - Reformierte Kirche ...
2   EDITORIAL

                                                    3
                                                    AKTUELL
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                                                    5
                                                    BLOG
                                                    Mission, aber sicher!
        MADELEINE STÄUBLI-RODUNER                   6
             Redaktorin «notabene»
                                                    SCHWERPUNKTE
                                                    KirchGemeindePlus: Wie
    Liebe Leserin, lieber Leser                     weit geht Winterthur?
    Gern gebe ich es zu: Ich habe das Mode­
    thema Pilgern jahrelang ein wenig schnöde
    behandelt und grosszügig links liegen           8
    gelassen. Die Assoziationen von Menschen­
    schlangen, die sich im Gleichschritt über
                                                    Pilgern – eine befreiende
    Berg und Tal quälen, der Gedanke an             Erfahrung
    stickige Massenschläge und prahlende
    Super-Pilgerer trugen zu dieser Distanz­
    nahme bei.                                      13
    Umso mehr staunte ich über meine Reaktion,
    als ich gänzlich unbeabsichtigt in den Pil­
                                                    PORTRÄT
    ger-Streifen «Ich bin dann mal weg» stolper­    Gemeindebau geht auch
    te. Denn die mit Augenzwinkern gezeichne­
    ten, allzu menschlichen Pilgererfahrungen
                                                    mit Lego
    des leicht schrulligen Aussteigers Hape
    Kerkeling schickten mich auf eine emotiona­     14
    le Achterbahn. Das Aufeinanderprallen von
    individuell-tragischen Tiefgängen und alltäg­   THEMEN UND
    lich-komischer Leichtigkeit schien mir wie
    eine Metapher für den Lebensweg. Hält er
                                                    TERMINE
    nicht oft auch Schweres und Leichtes ganz
    nahe und zuweilen in Widersprüchlichkeit        16
    bereit? Reibt sich nicht das Bedürfnis nach
    selbstreflexiver Bestätigung allzu rasch an     IMPRESSUM & COMIC
    der gänzlich andersartigen Verfasstheit der
    Mitreisenden? Und: Finden wir Gott vielleicht
    viel näher, als wir ahnen?
    Diese offensichtlichen Parellelen zwischen
    Lebensweg und Camino sprachen mich an,
    meine Distanz wich der Bereitschaft für
    eigene Erfahrungen auf diesem besonderen
    Weg. Und ja, mein Camino wurde in seiner
    ganzen Schlichtheit zu einer aussergewöhnli­
    chen und nachhaltigen Tiefenerfahrung in
    Natur und Zivilisation. Und ach ja, ganz
    unglücklich war ich nicht, dass ich erst nach
    unserer Rückkehr bemerkte, dass Anfänger
    Kerkeling mehr als die doppelte Strecke
    gewandert war... Lesen Sie auf Seite 8 den
    Pilgerbericht und das Interview mit Pilger­
    pfarrer Michael Schaar vom Pilgerzentrum
    St. Jakob, Zürich.
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AKTUELL     3

TAGUNG
—Kirche kultiviert Start-up-                                  Kurz und
Kultur
SCH.  Wie kann die Kirche die Ansätze von
                                                               Knapp
Start-up-Unternehmen nutzen? Diese Frage disku-
tieren Gründerinnen und soziale Entrepreneure an           Halbe Stunde Religion
der Tagung «Start-up Kirche» vom 16. bis 17. März      Die Zürcher Bildungsdirektion plant, das
in Zürich mit den Experten Rob Dalgleish (United       Fach «Religionen, Kulturen, Ethik» künftig mit
Church of Canada) und Thomas Schlegel (Erpro-          einer halben Stunde pro Woche zu dotieren.
bungsräume, Evangelische Kirche in Mitteldeutsch-      Dies geht aus einer Diskussionsgrundlage im
land). Träger der Tagung sind das Zentrum für Kir-     Rahmen des Projekts «Gymnasium 2022»
chenentwicklung, A+W, Stiftung Evangelische            hervor, das im März in die Vernehmlassung
Gesellschaft und die Reformierte Kirche Kanton         geschickt werden soll. Vertreter von Fach­
Zürich. Mit der Tagung wollen die Träger neben         schaft und Theologischer Fakultät kritisieren
Praxis-Knowhow auch die Start-up-Kultur in Kir-        die Idee. Thomas Schlag, Professor für
che und Gesellschaft fördern und eine Plattform        Praktische Theologie, sprach gegenüber
bieten, damit sich innovative Menschen in Kirche       dem «Tagesanzeiger» von einer «skandalös
und Gesellschaft vernetzen können.                     geringen Stundenzahl».
www.bildungkirche.ch/startup

                                                         Von der Uni in die Praxis
                                                       Seit zehn Jahren forscht das Zentrum für
                                                       Kirchenentwicklung der Universität Zürich zu
                                                       Trends in Kirchenentwicklung und gelebter
                                                       Religion. Das ZKE erweitert seit 2010 das
                                                       Lehrangebot in der Praktischen Theologie
                                                       mit innovativen Themen und engagiert sich
                                                       in der Praxis mit Beratungen. Damit bildet es
                                                       eine Scharnierstelle zwischen Forschung
                                                       und kirchlicher Umsetzung.

                                                        Netzwerk für Berufsfrauen
   Unternehmergeist: An der Start-up-Tagung oder im
   Coworking Space «Blau10».

                                                       Die Stiftung Diakoniewerk Neumünster –
                                                       Schweizerische Pflegerinnenschule enga­
STADT ZÜRICH                                           giert sich als neues Firmenmitglied beim
                                                       Verband der Business and Professional
—Annelies Hegnauer wird                                Women (bpw-zuerich.ch). Als Netzwerk für
Kirchenpflegepräsidentin                               qualifizierte Berufsfrauen versteht sich BPW
                                                       als Stimme für die Chancengleichheit berufs­
FK. Annelies Hegnauer hat sich am 9. Februar im        tätiger Frauen. Kirchenrätin Katharina Kull-
zweiten Wahlgang gegen Res Peter in der Wahl um        Benz ist Stiftungspräsidentin des Diakonie­
das Kirchenpflegepräsidium der Kirchgemeinde           werks und unterstützt dieses Engagement.
Zürich durchgesetzt. Sie erhielt knapp 52 Prozent
der Wählerstimmen. Sie wird, wie die gesamte neue
Kirchenpflege der Kirchgemeinde Zürich, am               Kirchen an der FamExpo
1. April das neue Amt besetzen und die neue Kirch-     An der Familienmesse in Winterthur sind die
gemeinde mit 80 000 Mitgliedern anleiten. Die          Kirchen auch dieses Jahr mit einem Stand
Wahlbeteiligung lag bei knapp 30 Prozent. Zusätz-      vertreten. Für die Kinder steht eine Kirch­
lich wurde auch noch der letzte freie Sitz des neuen   turmkugelbahn zum Spielen bereit. Erwach­
Kirchgemeindeparlamentes durch die neu gewählte        sene können sich über die kirchlichen Ange­
Jasmine Güdel besetzt. Damit sind alle Behörden        bote für Kinder informieren. Die «Fam­Expo»
der Kirchgemeinde Zürich bis zum Ende der Amts-        findet vom 24. bis 26. April in der Eulachhalle
zeit 2022 besetzt.                                     statt.
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4   AKTUELL

                                                      MIGRATIONSPOLITIK
     NACHGE-
     FRAGT
                                                      —Soll sich die Kirche in der
     —Wasser als                                      Seenotrettung engagieren?
     Menschenrecht                                    KOM. Ende Januar hat die Evangelisch-reformierte
                                                      Kirche Schweiz (EKS) bekannt gegeben, dass sie
     rod. Vom 20. bis 28. März findet in              das kirchliche Bündnis zur Seenotrettung «Uni-
     der Wasserkirche eine Themenwoche                ted4Rescue» finanziell unterstützen wird. Dieses
     «Wasser» statt. Was will sie bewirken?           plant, mit einem zum Rettungszentrum umgerüste-
     Nachgefragt bei Karl Heuberger, The­             ten Schiff im Mittelmeer Schutzsuchende aufzuneh-
     menbeauftragter für Wasser beim HEKS.            men und medizinisch zu behandeln. «Die Tatsache,
                                                      dass Menschen vor unseren Augen den Tod finden,
     Welche Zielsetzung steht hinter der              ist nicht akzeptabel», sagt Gottfried Locher, Präsi-
     Wasser-Themenwoche von Ende März?                dent der EKS. Gemäss UNHCR kamen im letzten
        Vor genau zehn Jahren hat die Völkerge-       Jahr von den über 90 000 Bootsflüchtlingen auf dem
        meinschaft das Recht auf Zugang zu            Mittelmeer 1300 Menschen ums Leben. Den
        sauberem Wasser als Menschenrecht             menschlichen Tragödien dürfe nicht tatenlos zugese-
        deklariert. Dass es so weit kam, dafür        hen werden, hielt die EKS fest.
        haben sich nicht zuletzt, zusammen mit            Das Engagement der EKS findet kirchenintern
        vielen andern, auch die Schweizer Kir-        nicht überalle Zustimmung. Der reformierte Theolo-
        chen eingesetzt. Und jährlich am 22. März     gieprofessor Ulrich Körtner aus Wien erklärt gegen-
        findet der Weltwassertag statt. Zugang zu     über dem Nachrichtenportal «ref.ch», die Kirche
        Wasser zu haben ist Grundvoraussetzung        mache sich zu einer Handlangerin einer fragwürdi-
        für jedes Leben. Diese Grundvorausset-        gen Migrationspolitik. Dabei zweifelt Körtner nicht
        zung ist in Gefahr. Darauf wollen wir         an der moralischen wie rechtlichen Pflicht, Men-
        hinweisen und gleichzeitig ermutigen,         schen vor dem Ertrinken zu retten. Er weist jedoch
        konkrete Schritte zu tun zum Schutz           darauf hin, dass die Bündnispartner ihr Handeln mit
        dieser Lebensressource.                       dem Argument legitimieren, jeder Mensch habe das
                                                      Recht, in ein Land seiner Wahl zu flüchten. Indem
     Warum verknüpfen Sie das humanitäre              die Kirche mit der Organisation Sea-Watch koope-
     Anliegen mit spirituellen Elementen?             riere, mache sie sich deren Agenda einer Politik der
         Im «Unser Vater» könnten wir wohl nebst      offenen Grenzen zu eigen und trage dazu bei, rechts-
         der Bitte um Brot auch die Bitte um das      staatliche Prinzipien zu durchlöchern.
         tägliche nötige Wasser anfügen – so
         zentral ist Wasser für unser Leben – und
         auch so wichtig ist Wasser in der bibli-
         schen Botschaft. Schon in der Taufe feiern   KIRCHENSTEUERN
         wir den Eintritt in die Gemeinschaft der
         Christen mit Wasser. In allen Religionen
                                                      —Landsgemeinde Glarus vor
         der Welt hat Wasser einen zentralen          Grundsatzentscheid
         Stellenwert. Wir bieten unterschiedliche     KOM.  Die Landsgemeinde in Glarus wird über die
         Anlässe an, um den vielfältigen Dimensi-     Beibehaltung der Kirchensteuer für Firmen ent-
         onen des Wassers Raum zu geben.              scheiden, wie «ref.ch» kürzlich mitteilte. Auslöser
                                                      bildete ein Ansinnen der Jungfreisinnigen, die Kir-
     Was wurde bisher erreicht?                       chensteuer für juristische Personen abzuschaffen.
        Wasser kommt immer mehr in die Schlag-        Diesem Schritt begegnete die Glarner Regierung mit
        zeilen, sei es wegen der Belastung durch      einem Kompromiss; sie schlug vor, diese Steuern
        Pestizide oder etwa im Zusammenhang           ausschliesslich für soziale Zwecke zu verwenden.
        mit Konflikten und Kriegen. Wir stellen       Das Glarner Kantonsparlament lehnte diesen Ge-
        eine zunehmende Sensibilisierung in der       genvorschlag ab. Es argumentierte, der bürokrati-
        Bevölkerung fest – und einen Wunsch,          sche Aufwand würde zu gross, wenn die Steuergeld-
        konkret handeln zu können zur Sicherung       er juristischer Personen separat ausgewiesen würden.
        von sauberem Wasser für alle.                 Das Parlament empfiehlt der Landsgemeinde, den
                                                      Antrag der Jungfreisinnigen wie auch den Gegen-
     Was können Kirchgemeinden beitragen?             vorschlag der Regierung abzulehnen.
        Wir haben ein zentrales Anliegen: Die
        Kirchgemeinden, aber auch politische
        Gemeinden, sind eingeladen, Mitglied zu
        werden bei Blue Community.
     Mehr erfahren auf bluecommunity.ch und im
     Agenda-Tipp auf Seite 15
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AKTUELL       5

HEKS UND BFA
—Wie weiter mit der Fusion?
                                                       Blog
SCH. Im Frühling 2019 gaben die beiden Hilfswerke
Brot für alle und HEKS bekannt, dass sie bis 2022
fusionieren werden. Mittlerweile sind die Modalitä-
ten und Meilensteine der Zusammenführung be-
kannt. In einem Schreiben an die Kirchgemeinden
teilen die beiden Werke mit, dass sie mit dem Zu-
sammenschluss ihre Position in einem zunehmend
kompetitiven Umfeld stärken und gleichzeitig die
Wirkung ihrer Projekte und Aktivitäten im Inland                  BERND BERGER
und Ausland optimieren wollen. Die beiden Stif-         Leiter Weiterbildung bei den Reformier-
tungsräte haben sich darauf verständigt, dass beide         ten Kirchen Bern-Jura-Solothurn
Marken HEKS und Brot für alle vorläufig erhalten
bleiben. Der Hauptsitz der neuen Organisation wird
in Zürich sein, die Geschäftsstellen der beiden Or-    Kirche ohne Mission?
ganisationen in Bern und Lausanne bleiben beste-
                                                       Kaum ein Unternehmen und kaum eine
hen. Weitergeführt wird auch die ökumenische Zu-
                                                       Organisation kann heute darauf verzich­
sammenarbeit mit dem katholischen Werk
                                                       ten, sich ein Leitbild zu geben. Der erste
«Fastenopfer».
                                                       und wichtigste Punkt eines Leitbilds
     Bfa und HEKS halten fest, dass hinter der Fusi-
                                                       sind Mission und Vision des Unterneh­
on kein Sparzwang stehe. Jedoch sei es möglich,
                                                       mens. Vom «mission statement» und
den finanziellen Aufwand in einigen Bereichen
                                                       «testimonials» wird da geredet. Interes­
(etwa in der Verwaltung und Kommunikation) zu
                                                       sant finde ich, dass beide Begriffe, die
reduzieren. Der Zusammenschluss erfolgt aus recht-
                                                       hier so unbefangen verwendet werden,
lichen Gründen erst im Januar 2022. Bis dann wer-
                                                       aus dem religiösen Kontext stammen.
den beide Organisationen eigenständig funktionie-
                                                       Nur dass sie in diesem Kontext – mit
ren, ihre Zusammenarbeit jedoch schon vorgängig
                                                       Ausnahme von bestimmten Kreisen –
intensivieren.
                                                       regelrecht kontaminiert sind. Von
www.heks.ch/fusion und www.brotfueralle.ch/fusion      Mission und Zeugnis ist bei eher liberal
                                                       orientierten Protestantinnen und Protes­
                                                       tanten kaum mehr die Rede oder der
                                                       Missionsbegriff wird regelrecht be­
                                                       kämpft.
  Leserbrief—
                                                       Dafür gibt es gute Gründe. Zu oft war
  Gott im Lachen                                       Mission in der Geschichte der Religio­
  «notabene» 1/20: Leserbriefe: Cartoon                nen und besonders des Christentums
  Mir hat der Cartoon zu Advent gut                    mit Zwang und Gewalt verbunden. Zu
  gefallen. Die Cartoons gefallen mir                  oft war Mission mit einem Absolutheits­
  häufig. Sie sind von erlesenem                       anspruch verbunden, der hochproble­
  Witz. Mich hindern sie nicht, auf                    matisch ist oder mit fragwürdigen
  das Reden Gottes ernsthaft einzu­                    Formen der Mitgliederwerbung.
  gehen. Die Bibel ist Grundlage                       Dennoch plädiere ich entschieden dafür,
  unseres Glaubens. Meine Vorstel­                     den Begriff der Mission wiederzuent­
  lung von Gott ist diese, dass Gott                   decken. Denn eine Kirche ohne Mission
  grösser ist als die Bibel, auch                      geht zugrunde! Wir sind es den Men­
  grösser als der Koran, die Tora oder                 schen schuldig, dass wir auch und
  die Bhagavad Gita, ja sogar grösser                  gerade in religiösen Fragen Stellung
  als das Universum. Gott ist überall,                 beziehen, dass die Menschen spüren,
  in jedem Lachen und in jedem                         wofür wir stehen und was wir glauben.
  Weinen. Würde Gott nicht wollen,                     Es gehört zu den Stärken des reformier­
  dass wir Menschen uns gegenseitig                    ten Protestantismus, dass dies in
  zum Lachen bringen, hätte er uns                     unserer Kirche vielstimmig und wider­
  alle humorlos erschaffen.                            sprüchlich geschieht und dass der
  Iris Huber, Aeugst a. A.                             Glaubens­diskurs nicht abgeschlossen
                                                       werden kann. Aber der/die Einzelne
                                                       sollte greifbar und spürbar sein.

                                                       Weiterlesen und mitdiskutieren im Blog
                                                       «Diesseits»auf www.reflab.ch/diesseits
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6   SCHWERPUNKT

                                           ABSTIMMUNG

                Wie weit geht
                Winterthur?
            Aufwertung Stadtverband oder Zusammenschluss
             zu einer Grossgemeinde? Welchen Weg wählen
                     die Reformierten in Winterthur?
                                              Von Christian Schenk

    Am 17. Mai stellen die reformierten Stimmberech-       Auflistung der jeweiligen Vorteile. Beim Modell 1
    tigten in Winterthur die Weichen für die zukünftige    (Aufwertung Stadtverband) hält man fest, dass der
    Ausgestaltung ihrer Kirchgemeindestrukturen. Sol-      lokale Charakter der kirchlichen Aufgaben im Vor-
    len die sieben selbständigen Kirchgemeinden Win-       dergrund steht, dass die Reorganisation sich anhand
    terthur Stadt, Mattenbach, Oberwinterthur, Seen,       der gegenwärtigen Strukturen bewegt und der Um-
    Töss, Veltheim und Wülflingen zu einer Gemeinde        setzungsaufwand deshalb geringer ist als beim Mo-
    Winterthur zusammengefasst werden? Oder wertet         dell 2 (eine Kirchgemeinde Winterthur). Dieses hin-
    man den heute bereits bestehenden Stadtverband,        gegen punktet damit, den Blick für das Ganze zu
    der die sieben Gemeinden zusammenhält, weiter          fördern und den Auftrag der Kirche gesamtstädtisch
    auf und versieht ihn mit zusätzlichen Aufgaben und     wahrzunehmen. Anstelle der Kirchgemeinden sind
    Kompetenzen?                                           bei Modell 2 Kirchenkreise vorgesehen, welche für
                                                           das kirchliche Leben vor Ort verantwortlich zeich-
                                                           nen. Deren Kompetenzen müssen in einer neuen
    Warum es die Reform braucht                            Kirchgemeindeordnung geregelt werden.
        Unbestritten ist, dass Reformbedarf besteht: Die       Im Schlussbericht hält die Kommission fest,
    Abstimmungsbroschüre, die der Stadtverband er-         dass beide Modelle die Ressourcenbewirtschaftung
    stellt hat, weist darauf hin, dass die bestehenden     professionalisieren und den herkömmlichen Rah-
    Strukturen auf viel grössere Mitgliederzahlen aus-     men aufbrechen und neue Kreise von Menschen
    gelegt sind. Die Zahl der Mitglieder der sieben        erreichen wollen. Dafür bedürfe es des stärkeren
    Kirchgemeinden ist allein zwischen 1998 und 2016       übergemeindlichen Zusammenwirkens.
    um knapp 6000 bzw. rund 14 Prozent auf rund
    34 000 Mitglieder zurückgegangen. Eine Trendwen-
    de ist – wie im ganzen Kanton – nicht zu erwarten.     Lernen von Zürich?
    Finanziell hat dieser Rückgang vorderhand noch          Sollte das Stimmvolk für Modell 2 votieren,
    keine Auswirkungen gezeigt. Ein wirtschaftlich     wäre das eine ähnliche Richtungswahl, wie sie die
    schwierigeres Umfeld in Kombination mit weiter     Stadt Zürich gefällt hat. Natürlich würde man dann
    sinkenden Mitgliederzahlen kann allerdings in Zu-  auch von diesem Erfahrungsvorsprung profitieren
    kunft zu wesentlich geringeren Steuereinnahmen     können, sagt Ueli Siegrist, Vorsitzender der Kom-
    führen. Diese Entwicklung beobachtet man in Win-   mission und Präsident der Kirchgemeinde Veltheim,
    terthur mit Sorge. 2017 beauftragte die Zentralkir-auf Anfrage. Gleichwohl brauche es in jedem Fall
    chenpflege deshalb eine Kommission, die die Situ-  einen Winterthurer Weg. Bereits die Ausgangslage
    ation gründlich analysieren und eine Strukturreformsei in Winterthur anders als in Zürich. Hier habe
    mit den zwei jetzt vorliegenden Varianten vorberei-man im Gegensatz zu Zürich keine Kleinstgemein-
    ten sollte.                                        den. Und ob man bei einer Einheitsgemeinde auch
                                                       ein Kirchenparlament einführen müsse, sei aus sei-
                                                       ner Sicht noch offen. «Die Diskussionen in der Be-
    Blick für das Ganze                                völkerung fangen erst jetzt richtig an», sagt Siegrist.
        Eine Empfehlung für das eine oder andere Mo- Das sei wichtig, weil die Ausgangslage komplex
    dell gibt die Kommission nicht ab, sondern belässt sei, vor allem für Mitglieder, die auch mit den jetzi-
    es bei einer neutralen Gegenüberstellung und einer gen Strukturen kaum vertraut sind.
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           Kirche im Wandel
           Zwei Veranstaltungen geben                   Stadtkirche Winterthur: eine von sieben im Raum Winterthur.
           Interessierten die Möglichkeit,                                             Foto: lkiwaner/Wikipedia.com
           sich mit der Abstimmungsvorlage
           und den beiden Modellen vertraut
           zu machen.
                                                                    Winterthur an der
           • 5. März, 19 bis 21 Uhr. Kirchge
             meindehaus Seen. Mit Diskus-	                          «Langen Nacht der
             sionen in Kleingruppen.                                Kirchen»
           • 26. März, 19 bis 20.30 Uhr.
             KGM Liebestrasse. Podiums-	                            Die Winterthurer Kirchgemeinden
             diskussion mit: Maja Ingold,                           engagieren sich dieses Jahr
             ehemalige Stadträtin; Bernhard                         gemeinsam an der «Langen
             Egg, Kirchenrat; Andreas 		                            Nacht der Kirchen» vom 5. Juni.
             Hurter, ehemaliger Präsident                           Im Rahmen der interkantonalen
             Stadtverband Zürich, und                               ökumenischen Aktion öffnen sie
             Ralph Kunz, Theologische                               ihre Gebäude und bespielen sie
             Fakultät Zürich.                                       mit verschiedenen Aktionen.
                                                                    Geplant sind unter anderem ein
           Weitere Infos: www.refkirchewinterthur.ch
           oder fragen@reformiert-winterthur.ch                     Kirchenparcours durch die Win­
                                                                    terthurer Altstadt, eine Jazz-
                                                                    Vesper in der Stadtkirche, ein
                                                                    Friedensgebet in Oberwinterthur,
    Eine Prognose, wie das Stimmvolk entscheiden                    eine fortlaufende Bibellektüre in
wird, wagt Siegrist nicht. In der Kommission jeden-                 Seen, eine Orgelnacht und eine
falls finden beide Modelle nahezu gleich viele Be-                  Game-Night in Wülflingen und
fürworter wie Gegner. Aus anderen Kirchgemeinden                    Suppe und Tanz in Mattenbach.
im Kanton Zürich weiss man allerdings, dass ein                     Die «Lange Nacht der Kirchen»
Zusammenschluss bei der Stimmbevölkerung meist                      wird dieses Jahr erstmals von der
als plausibel erachtet wird und entsprechend gut an-                Reformierten und Katholischen
kommt. Ob dies auch in Winterthur der Fall sein                     Kirche im Kanton Zürich mitge­
wird, wird sich am 17. Mai entscheiden. In beiden                   tragen. Zahlreiche Zürcher Kirch­
Fällen bedeutet dies allerdings erst der Beginn eines               gemeinden und Pfarreien machen
Wegs. Für die anschliessende Umsetzung der Re-                      mit. Auch in der Stadt Zürich sind
form müssen beide Modelle konkreter ausgearbeitet                   viele Aktionen geplant.
und die rechtlichen Grundlagen angepasst werden.                    Alle Infos auf: www.kirchen-zuerich.ch/lange-
Auch hier werden die Stimmbürgerinnen und                           nacht-der-kirchen
Stimmbürger das letzte Wort haben.●
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8   RUBRIK

                                PILGERN

        Der Weg ist gut
      Was das ausdauernde Unterwegssein auf den eigenen
      Beinen bedeuten und bewirken kann – ein Erfahrungs-
         bericht und ein Gespräch mit dem Pilgerpfarrer.
                   Text und Bild von Madeleine Stäubli-Roduner
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RUBRIK      9

An Portugals Atlantikküste, in der Nähe von Fâo, weist eine bunte Muschelkomposition den Weg.

       Überraschend hell leuchtet die Oktobersonne vom              Sonnenstrahlen im Gesicht oder den garstig peit-
       wolkenlosen Himmel, als wir unsere Füsse zu den              schenden Wind an Regentagen. Wir ahnen noch
       ersten Schritten unserer Pilgerwanderung in Bewe-            nicht, wie hilfsbereit uns Einheimische in putzigen
       gung setzen. Vergessen die etwas ärgerliche Rück-            Dörfchen den richtigen Pfad weisen werden und
       kehr zur Wohnung in Porto, wo wir eine Regenjacke            wie international sich die pilgernde Schar aus-
       im Schrank vergessen hatten. Vergessen auch die              nimmt. Noch kennen wir nicht die Widerwärtigkeit
       Horden Touristen, die für Flussrundfahrten mit               von tropfnassen Wanderschuhen und das Wohlge-
       Portwein-Verköstigung lange Schlangen bildeten               fühl einer warmen Dusche nach einem 18-Kilome-
       und die Hafenpromenade überfluteten. Nun stehen              ter-Marsch mit 10-Kilo-Last auf dem Rücken.
       wir allein da, beim atlantiknahen «Jardim do Pas-
       seio Alegre», unsere 20-jährige Tochter und ich,
       bereit für unser selbstgewähltes Abenteuer.                  Ecke um Ecke, Bucht um Bucht
           Vor uns liegen 280 Kilometer des portugie-                   Noch bleiben all diese Erfahrungen hinter un-
       sisch-spanischen Jakobswegs, den wir nur vom Hö-             zähligen umzäunten und von aggressiven Hunden
       rensagen kennen. Mit uns tragen wir zwei ansehnli-           bewachten Gärten, hinter exotisch anmutenden
       che Rucksäcke, beladen mit dem Nötigsten, das sich           Orangen- und Kiwibäumen, gepflegten Kirchenfas-
       immer noch schwer anfühlt. Können unsere sorg-               saden und endlos sich reihenden Buchten verbor-
       sam ausgewählten Habseligkeiten wie ein Pijama,              gen. Und das ist gut so. Schritt um Schritt, Ecke um
       wenige Ersatzkleider, leichte Schuhe, Apotheke und           Ecke, Kilometer um Kilometer, Bucht um Bucht –
       Necessaire, Picknick-Utensilien und Knirps wirk-             so geht das Vorankommen auf dem Küstenweg.
       lich so schwer sein? Kaum haben wir die ersten Me-               Über viele Jahre galt der Caminho Português da
       ter hinter uns, hupt uns ein Autofahrer wie zum              Costa als Geheimtipp, den Pilgerinnen und Pilger
       Gruss. Sein Winken verrät, dass er unser Vorhaben            höchstens vereinzelt wählten. Tempi passati; seit
       erkannt hat und zu schätzen scheint; etwas verdutzt          dem Jahr 2013 ist der Weg gut beschildert und der-
       winken wir zurück. «Wenn Ihr bloss wüsstet...»,              zeit wandert bereits ein Viertel aller Pilgerinnen
       scheint sein lachendes Gesicht uns zuzurufen.                durch Portugal, ob nun im Landesinnern oder ent-
           Nein, wir wissen noch nicht, was uns erwarten            lang der Küste. Längst hat sich herumgesprochen,
       wird. Noch hören wir nicht die tosenden Wellen des           wie attraktiv der Atlantikpfad besonders für Bewoh-
       Atlantiks, noch spüren wir nicht die streichelnden           ner von Binnenländern daherkommt, wie gepflegt
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     die Naturschutzgebiete an den Küsten sind, wie
     reichhaltig deren Fauna und Flora und wie gut sich
     in kleinen, privaten Herbergen übernachten lässt.
     Zudem eignet sich dieser sanfte, fast ebene Küsten-
     weg auf Holzbohlen ideal für Einsteigerinnen; wer
     es länger und abenteuerlicher wünscht, legt schon
     zu Fuss in Lissabon los.

     Die Schlichtheit jedes Tages
         Uns genügt allerdings die «kurze« Etappe von
     Porto nach Santiago de Compostela mit klingenden
     Stationen wie Lavra, Vila do Conde, Póvoa de Var-
     zim, Esposende, Viana do Castelo, Caminha und in
     Spanien Viladesuso, Baiona, Vigo, Redondela, Ar-
     cade, Pontevedra, Caldas de Reis und Padron. Jeden
     Tag bildet eine dieser Stationen ein fast unerreich-
     bar wirkendes Ziel, vor das sich wie aus dem Nichts
     unzählige namenlose Dörfer mit endlos sich hinzie-
     henden Aussenquartieren schieben. Auf vier Rädern
     würden wir unser Tagesziel in wenigen Minuten
     erreichen und so blicken wir ab und zu verstohlen
     auf eine verlassene Bushaltestelle im Grünen. Doch      Pilgerzentrum
     gleich wendet sich die Aufmerksamkeit wieder nach
     vorne, um ja nicht zu verpassen, wenn der Horizont      Das Pilgerzentrum St. Jakob
     den Blick auf eine neue Szenerie freigibt.              bietet ein reichhaltiges Pro­
         Wie höchst willkommene Streckenposten auf           gramm, einen Pilgerstamm und
     einem Marathon erscheinen uns Einheimische und          seelsorgliche Begleitung für
     Wandernde, die uns ein freundliches «Buon cammi-        Rückkehrende. Die «Gemeinde
     no» oder «buen camino» oder «bom caminho» ent-          vom Weg» kommt in der Citykir­
     gegenrufen sowie die unzähligen variantenreichen        che Offener St. Jakob am Stauf­
     Muschelsymbole mit Sonnenstrahlen, die an Haus-         facher in Zürich zu Feiern und
     fassaden, auf Strassenschildern bei Kreuzungen und      Gedenkanlässen rund ums
     gar an Blumentöpfen prangen. Ab Kilometer 170           Pilgern zusammen.
     vor Santiago richten sich unsere Augen immer öfter
     auf die steinernen Markierungen, die den Count-         • 22. März, 10 Uhr, Saisonauftakt
     down der Kilometer in immer engeren Sequenzen             mit Pilgergottesdienst und
     ankündigen.                                               Pilgersegen
         Indem das Ziel allmählich näher rückt und ein       • 25. Juli, 17 Uhr, Pilgergottes
     dienstbereiter Gepäcktransport das zähe Marschie-         dienst zum Jakobstag
     ren in ein leichtfüssiges Laufen verwandelt, wird       • Pilgervesper einmal pro Quar
     der Körper entlastet und öffnen sich Geist und Seele      tal jeweils mittwochs, 18.30 bis
     noch stärker für die eindringliche Wirkung des            20.30 Uhr. Persönlicher Segen
     gleichförmigen Schreitens und die Tiefenwirkung           für Pilgerreisende oder Ritual
     mannigfaltiger Sinneserfahrungen. Wie perfekt ge-         zum Abschluss ihrer Reise.
     staltet ist doch die kleine Schnecke mit ihrem Häus-    • Das Tagespilgern 2020 für alle
     chen auf dem Rücken, wie beruhigend und entspan-          Interessierten führt in 17 Etap
     nend im Kastanienwald das Rascheln der Blätter            pen jeweils samstags und
     unter den Füssen, ja, wie wohltuend jeder einzelne        montags von der Via Rhenana
     Tag in seiner Schlichtheit. Der Weg ist gut. Der Weg      auf die Via Francisca durch die
     ist Gott, der mit uns geht. Der Weg sind wir, die uns     Schweiz.
     einfach genügen und für einmal nichts erklären,         • Der diesjährige Lehrgang zum
     nichts bewerten, nichts sagen müssen.                     Pilgerbegleiter ist ausgebucht;
         Dieses Glücksgefühl und die Befriedigung über         es wird eine Warteliste geführt.
     die bewältigte Strecke tragen uns auf den letzten,      • Im Jahr 2021 feiert das Pilger
     harten Kilometern vor und um Santiago de Compo-           zentrum St. Jakob sein 25-jäh
     stela, trotz Hüftschmerz und Fersenzwicken, auf           riges Jubiläum.
     Asphalt und über beachtliche Steigungen. Als wir        • Alle Informationen unter:
     den mit Pilgerinnen und Pilgern überfüllten Platz         www.jakobspilger.ch
     vor der majestätischen Kathedrale erreichen und
     unsere Hände wie zur Bestätigung auf ihre Fassade
     legen, wissen wir es schon: Der Weg war gut, der
     Weg geht weiter.●
SCHWERPUNKT          11

                                                             Krise: ein Schicksalsschlag bildet den Auslö-
                                                             ser, Auszeit: das Pilgern soll kurz vor oder
                                                             nach einem Burn-out neuen Sinn stiften,
                                                             Übergangsritual: ein biografischer Schlüssel-
                                                             moment wie die Pensionierung wird zelebriert
                                                             und ein Neustart nach einer Phase längeren
                                                             Leidens.

                                                         Könnte die wachsende Pilgersehnsucht ein
                                                         Hinweis darauf sein, wie sehr wir uns in
                                                         unserer technologischen Welt abhanden zu
                                                         kommen drohen?
                                                            Davon bin ich überzeugt. Menschen suchen
                                                            Entschleunigung. Beim Pilgern kann man
                                                            anders sein. Da muss ich keiner Rolle entspre-
                                                            chen, weil ich einfach nur gehe. Pilgernde
                                                            gehen aus der Enge des Alltags, aus dem
Unterwegs in den Reben zwischen Pontevedra und Caldas       Gewohnten, aus Rollen und Zwängen fort und
de Reis in Galizien, Nordwestspanien.                       können sich pilgernd auf dem Weg ganz neu
                                                            erleben. Das ist eine lustvolle und sehr befrei-
                                                            ende Erfahrung.

                                                         Tagespilgern, Schweigetage, Pilgern mit
                                                         Hund – die Vielfalt Ihrer Angebote ist gross.
                                                         Wie können Aktivismus oder Kommerz
                                                         vermieden werden?
                                                            Von Pilger-Events kann man bei unseren
                                                            Angeboten nicht sprechen. Denn wir konzent-
                                                            rieren uns auf das eigentliche Pilgern. Unsere
                                                            kleinen Auszeiten im Alltag haben aber schon
                                                            eine besondere Wirkung. Sie lassen etwas
                      MICHAEL SCHAAR                        davon erahnen, welche Wirkung Pilgern zeigt
                   Pilgerpfarrer, Pilgerzentrum             – spirituell, ganzheitlich und gesundheitsför-
                        St. Jakob, Zürich                   dernd. Dabei ist auch die Wahrnehmung der
                                                            eigenen Körperlichkeit wichtig. Die spirituel-
      Wer macht sich mit Ihnen auf den Pilgerweg?           len Bedürfnisse sind eben unterschiedlich, und
         Menschen, die gerne in einer Gruppe unter-         bei uns im Pilgerzentrum sind vielfältige
         wegs sein möchten und es für sich wichtig          Menschen mit unterschiedlichen Begabungen
         finden, dass der äussere Rahmen der Reiseor-       engagiert. Wir bieten alle zwei Jahre eine
         ganisation vom Pilgerzentrum St. Jakob             Ausbildung zum Pilgerbegleiter, hier wird
         übernommen wird. Durch unsere seelsorgerli-        sehr auf Qualität und besondere Standards
         che Pilgerbegleitung geben wir die Möglich-        geachtet. Das Pilgern mit ausgebildeten
         keit, bewusst neben dem äusseren Weg auch          Pilgerbegleitenden hat einen Mehrwert.
         einen inneren Weg zu gehen. Pilgern hat viel
         mit einer inneren Haltung zu tun. Wir bilden    Wie können diese Begleitenden den Kern
         gemeinsam eine Gemeinde auf dem Weg, die        des Pilgerns, die Schlichtheit der Naturerleb­
         sich über Stadt-, Kantons- und Ländergrenzen    nisse bewahren?
         in der Pilgerkirche beheimatet fühlt – allein       Indem wir das vorleben und durch Öffentlich-
         durch das verbindende Thema Pilgern.                keitsarbeit bekannt machen. Es gibt in der Tat
                                                             viele Menschen, die aus dem Pilgern einen
      Warum entscheiden sich Menschen zu                     Leistungssport machen und an einem Pilgertag
      pilgern?                                               nicht schnell genug von A nach B kommen
          Soziologisch unterscheidet man fünf Proto­         können. Bei Gruppenreisen im Ausland
          typen von Pilgernden. Bilanzierung: dieser         können wir hier mit entsprechenden Abma-
          Pilger-Typus hält Rückschau auf sein Leben,        chungen einen Kontrapunkt setzen.●
12   TIPP

     BUCHTIPP                                                           BILDUNGSTIPP
     — Gottfried Kellers Novelle                                        —Moderne Kunst und Religion
     neu aufgelegt                                                                                ED. Viele Menschen finden
                                                                                                  über die Kunst einen Zu-
                       ZIS. Die Novelle «Ursula» von                                              gang zu religiösen Frage-
                       Gottfried Keller wurde anlässlich                                          stellungen und Themen.
                       des Gottfried Keller-Jahrs im Jahr                                         Wie lässt sich dies für die
                       2019 neu aufgelegt. Der Band                                               kirchliche Arbeit nutzen?
                       folgt dem Text der Erstausgabe,                      Seit dem Beginn der Moderne um 1800 schaffen
                       die 1878 herauskam. Illustriert                  Künstler religiöse Kunstwerke mit dem Anliegen,
                       wird der Band von Hannes Bin-                    die zeitlosen Themen der Religionen zu reflektieren
                       der, der es versteht, die Eindrücke              im Hinblick auf Fragestellungen und Empfindungen
                       des Geschriebenen in ungewohn-                   der Gegenwart. Dies ist einer der Gründe, warum
                       te Bilder zu verschmelzen. Er be-                sich moderne Kunst heute so grosser Beliebtheit er-
     nutzt dazu die Schabkarton-Technik, die es erlaubt,                freut. Das gilt für Künstler wie van Gogh, Gauguin
     Licht, Schatten und Oberflächen besonders plas-                    oder Segantini, aber auch für zeitgenössische Kunst-
     tisch hervorzuheben.                                               schaffende wie Turrell, Viola oder Dumas. Der Kurs
         Die Novelle bringt die Leser mitten in die Re-                 «Moderne Kunst und Religion» untersucht, mit
     formationszeit und ihre Umbrüche zurück. Hauptfi-                  welchen religiösen Fragestellungen und Themen
     guren sind der Reisläufer Hansli Gyr und seine Ge-                 sich die Kunstschaffenden auseinandersetzen und
     liebte Ursula, deren Liebe durch die Kriegswirren                  wie sie dies tun.
     und die umgewälzten Konfessionen auf die Probe                     Der Kurs «Moderne Kunst und Religion» findet vom 24. bis
     gestellt wird. Ursula und ihre Familie haben sich                  28. August in Hertenstein statt. Anmeldeschluss ist der 30.
     zum Täufertum bekannt, während Gyr sich Zwingli                    April. www.bildungkirche.ch
     und der Reformation verpflichtet fühlt, obwohl je-
     ner den Reislauf bekämpft.
     Gottfried Keller: Ursula. Illustriert von Hannes Binder. Galiani
     Berlin, 2019. 127 Seiten, Fr. 22.–

     BUCHTIPP                                                           BILDUNGSTIPP
     —Spaziergang durch Zürich                                          —Theologie und Migration
                           Barbara Hutzl-Ronge, frei-
                           FK.                                                               KOM .   Der Ausbildungsgang
                       schaffende Autorin und Wahlzür-                                      «Theologie und Migration» rich-
                       cherin, nimmt ihre Leser mit auf                                     tet sich an kirchliche Mitarbeiten-
                       eine Reise quer durch Zürichs                                        de, welche mit Migrationskirchen
                       Gassen, Häuser und Innenhöfe.                                        arbeiten oder sich für das Chris-
                       Sie zeigt versteckte Orte, wie bei-                                  tentum in anderen Kulturen und
                       spielsweise das Zisterzienserin-                                     Konfessionen interessieren. Be-
                       nen-Kloster in Selnau, welches                                       gegnung und Austausch unter den
                       heute von der Tram-Linie Num-                                        Teilnehmenden stehen im Zent-
                       mer 8 «durchfahren» wird. Mit                                        rum des einjährigen Studien-
                       der Autorin kann das Zürich der                                      gangs, welcher mit einem Zertifi-
     letzten 500 Jahre entdeckt und ein Stückchen Zür-                  kat «Certificate in Advanced Studies» abgeschlossen
     cher Stadt- und Reformationsgeschichte erlebt wer-                 wird. Erfahrungsbezogenes Lernen und die Stär-
     den. Schöne Bilder, eine klare Gliederung und eine                 kung praxisrelevanter Kompetenzen stehen im Vor-
     breit abgedeckte Themenvielfalt zeichnen dieses                    dergrund. Der Kurs, mitverantwortet von der Theo-
     Buch aus. Hutzl-Ronges Spaziergang ist geprägt                     logischen Fakultät der Universität Basel, strebt an,
     von oft vergessenen oder nicht wahrgenommenen                      den interkulturellen und theologischen Dialog zu
     Geschichten, welche ein lebendiges Bild der Stadt                  fördern und ökumenische Handlungsperspektiven
     Zürich aus der Vergangenheit und Gegenwart ver-                    zu schärfen.
     mitteln. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den                   Kursstart: 22. August. Anmelden bis 30. April:
     Frauen, die die Geschichte der Stadt mitgeprägt ha-                www.migrationskirchen-weiterbildung.ch
     ben; zum Beispiel Anna Adlischwyler, der Frau von                  kursadministration-casitm@unibas 061 260 22 47
     Heinrich Bullinger, deren Grab man im Kreuzgang
     des Grossmünsters findet.
     Barbara Hutzl-Ronge: Zürich – Spaziergänge durch 500
     Jahre überraschende Stadtgeschichte. AT-Verlag, 2019, 392
     Seiten, Fr. 39.90.–
RUBRIK         13

                                                                                                    STEFAN MAAG
                                                                                                    Jugendarbeiter in
                                                                                                       Dielsdorf
                                                                                                     Stefan Maag hat mit
                                                                                                  Kindern in der Kirche eine
                                                                                                    Legostadt gebaut. Der
                                                                                                   38-Jährige ist gelernter
Eine Stadt aus 280 Kilogramm Lego – mitten in der Kirche. Foto: Matthias Kutil                     Schreiner, Vater von vier
                                                                                                     Kindern und studiert
                                                                                                   derzeit am Theologisch-
                                                                                                  diakonischen Seminar in

                               Städtebauer
                                                                                                            Aarau.

Gemeindebau geht auch mit Lego. Dielsdorf hats probiert.
SCH. Häuserzeilen mit Vorgärten, Strassen mit Autos            gewesen sind.» Zeitweise hätte man kaum Worte im
und Lastern, ein Hochhaus mit vierzehn Stöcken                 Kirchenraum gehört, sondern nur das Klicken vom
und ein Fussballstadion mit vollen Rängen und ei-              Zusammenstecken der Legos. Unterbrochen wur-
nem Spielfeld, auf dem ein Schiedsrichter gerade               den die Bauphasen durch das Singen gemeinsamer
die rote Karte zückt – es ist das bunte Stadtleben,            Lieder, Erzählungen von biblischen Geschichten
das an diesem Wochenende mitten in der Kirche                  und Verpflegungspausen. Das Lego-Baumaterial
von Dielsdorf spielt. Aufgebaut und inszeniert ha-             und den didaktischen Aufbau lieferte der Bibellese-
ben es rund 100 Kinder und Jugendliche – mit fast              bund Winterthur, der mit seiner Lego-Stadt auf Be-
280 Kilogramm Legosteinen. An einem Freitag-                   stellung in Kirchgemeinden kommt.
abend im Januar legten sie los, klickten in Klein-
gruppen einzelne Stadtszenen zusammen, diskutier-
ten beim gemeinsamen Znacht über das Erreichte                 Am Zusammenhalt bauen
und die Pläne von morgen. Den ganzen Samstag                       Eine wunderbare Erfahrung, resümiert Stefan
ging die Bauerei weiter, bis die Lego-City in dem              Maag, die die ganze Kirchgemeinde begeistert
von den Stuhlreihen befreiten Kirchenraum stand,               habe: Kinder und Eltern, auch aus dem benachbar-
um dann am Sonntag im Beisein von über 200                     ten Gemeinden Regensberg und Steinmaur-Neer-
Schaulustigen in einer Vernissage und in einem                 ach, Jugendliche, Konfirmanden und Cevi-Leitende
Gottesdienst eingeweiht und bestaunt zu werden.                – alle bauten mit. Am Schluss sei nicht nur eine Le-
                                                               gostadt und ein Dörfli (gebaut von den ganz Klei-
Ansteckender Eifer                                             nen) entstanden, sondern auch ein Gefühl des Zu-
    Mittendrin als Hauptorganisator stand der Diels-           sammenhalts. Das will der Jugendarbeiter von
dorfer Jugendarbeiter Stefan Maag. Der gelernte                Dielsdorf auch mit anderen Projekten fördern: Der-
Schreiner und angehende Sozialdiakon verteilte                 zeit ist ein Zirkuswagen im Bau (in echt). Und klar:
Aufträge, half da und dort Baupläne zu lesen und               Auch die Lego-Bautage will man noch einmal erle-
konnte es schliesslich nicht lassen, selber Hand an-           ben. Eine Neuauflage ist bereits gebucht.●
zulegen und an einem Dachstock mit Ziegelschäden               «LEGO-Stadt» ist ein Projekt des Bibellesebundes. Es kann
Reparaturarbeiten auszuführen. Der Eifer der Kin-              von Kirchgemeinden gebucht werden und ist für 8 bis
der habe ihn mitgerissen, erzählt er. «Unglaublich,            12-Jährige konzipiert. bibellesebund.ch/lego-stadt.html
wie konzentriert und begeistert sie bei der Sache
14   AGENDA

                     Themen &                                                            Das letzte Buch
                                                                                         5. MAI

                      Termine
                                                                                         Ein Film über die Schweizer Schriftstel-
                                                                                         lerin Katharina Zimmermann. Vorfüh-
                                                                                         rung und Apéro mit der Filmemacherin
                                                                                         Anne-Marie Haller.
                                                                                         18.30 Uhr, Kirchgemeindehaus
                                                                                         Seebach, Höchenring 62, Zürich

     Werktag Basar                            Joseph und seine
     11. MÄRZ
     Der Werktag von Mission 21 und der
                                              Brüder
     Zürcher Landeskirche bietet Techniken    20. UND 24. MÄRZ
     und Inspirationen für attraktive         Erzähltheater mit Texten aus den
     Basarprodukte: Praktisches aus           Joseph-Romanen von Thomas Mann.
     SnapPap, (lederähnlich, leicht zu        Lieder von Joh. Brahms und V.
     bearbeiten), beleuchtete Filzhäuschen,   Ullmann. Die Doku-Fiktion von Laura
     modische Wickelarmbänder und vieles      Huonker & Rock the Babies konzent-
     mehr. Mit Ideentisch für eigene Inputs   riert Manns Werk in ein musikalisches
     und Fairtrade-Stand.                     Erzähltheater. Das Ensemble – mit
     8.30 bis 16.30 Uhr, Hirschengraben 50,
     Zürich. Anmeldung: 061 260 21 20
                                              Laien und Profis – steigt mit Joseph in
                                              den «Brunnen der Vergangenheit»
                                                                                         Evangelischer
     christine.lehni@mission-21.org           hinab und findet sich verwandelt
                                              wieder.                                    Theologiekurs
     Abend­                                   • 20. März, Kirche Wildberg, 19.30 Uhr
                                              • 24. März, Kirche Auf der Egg,
                                                                                         6. UND 12. MAI
                                                                                         Der Evangelische Theologiekurs
     gottesdienste zur                        Zürich-Wollishofen. 19.30 Uhr.
                                              ref-wildberg.ch / kirchewollishofen.ch /   vermittelt Wissen und bietet Raum für
                                                                                         persönliche Reflexion. Die Kurse
     Passion
                                              rockthebabies.ch
                                                                                         starten ab August 2020. Dazu finden
                                                                                         vorgängig Informationsanlässe statt:
     15. BIS 29. MÄRZ                                                                    • 6. Mai, 19 bis 20.15 Uhr. St. Geor-
                                                                                         genstrasse 5, Winterthur
     •15. März «Passion und Psychologie».
                                                                                         • 12. Mai, 19 bis 20.15 Uhr. Hirschen-
     Mit Prof. Ulrike Ehlert, Pfr. Ulrich
                                                                                         graben 50, Zürich. Anmeldung: 044
     Hossbach (Liturgie), Männerchor
     «ensemble1», Christoph Dachauer                                                     258 92 17, lebenswelten@zhref.ch
     (Klang)                                                                             zhref.ch/themen/bibel/evangeli-
     • 22. März «Passion und Religion».                                                  scher-theologiekurs
     Pfrn. Ella de Groot, Pfr. Ulrich Hoss-
     bach, Ulrich Meldau (Orgel)
     • 29. März «Passion und Literatur».                                                 Frau und Mann
     Mit Thomas Hürlimann, Pfr. Ulrich
     Hossbach, Ulrich Meldau (Orgel)          Wirtschaft ohne                            bei Paulus
     17 bis 18 Uhr, Kirche Enge                                                          11. MAI
     Bluntschlisteig, Zürich
                                              Wachstum                                   An diesem Abend befassen wir uns mit

     Kunst in der                             30. MÄRZ                                   einem viel diskutierten Satz: 1Kor
                                                                                         11,10 «Darum, von den Engeln her, soll
                                              Eine Wirtschaft ohne Wachstums-            die Frau Vollmacht auf ihrem Haupt
     Flughafenkirche                          zwang: Schafft sie mehr soziale
                                              Gerechtigkeit? Bleiben Wohlstand und
                                                                                         haben.» Je nach Übersetzung kann
                                                                                         dieser Satz auch gegen die Frauen
     MÄRZ BIS DEZEMBER                        Versorgungssicherheit gewährleistet?       ausgelegt werden. Doch was bedeutet
                                              Und wer trägt die Verantwortung?           er überhaupt?
     Ein Jahr lang wird Andreas Biank im      Niko Paech, Professor der Wirtschafts-
     Naturgelände rund um den Flughafen                                                  18 bis 20 Uhr, Hirschengraben 50,
                                              wissenschaften, stellt sein Konzept        Zürich. Anmeldung: 044 258 92 17
     unterwegs sein. Er nimmt die Natur       eines nachhaltigen Wirtschaftsmodells
     und ihre Materialien in den Fokus,                                                  zhref.ch/themen/erwachsenenbildung
                                              vor. Mit Kommentaren von Marit
     arbeitet mit Feuer. Die aus dieser       Kruthoff (Zürcher Kantonalbank) und
     Begegnung entstandenen Skulpturen
     werden in der Flughafenkirche
                                              Olmar Albers (Verband für nachhaltiges
                                              Wirtschaften).
                                                                                         Nährende Bilder
     ausgestellt.
     Vernissage: 19. März, 19 Uhr.
                                              19 bis 21 Uhr. St. Annagasse 11,
                                              Zürich. stiftung-eg.ch
                                                                                         im Abendmahl
     Begegnung mit dem Künstler an der
     «Langen Nacht der Kirchen» am                                                       9. MAI
     5. Juni, 18 Uhr. flughafenkirche.ch      Projektmanage-                             Eine Tagung mit Referaten und Ateliers
                                                                                         für Studierende und Berufstätige aus
                                              ment lernen                                Pfarramt und Kirchenmusik, für
                                                                                         Behördenmitglieder und weitere
                                              4. APRIL                                   Interessierte. Veranstaltet von Universi-
                                                                                         tät Zürich, EKS, Liturgie- und Gesang-
                                              Manchmal ist Projektmanagement wie         buchkonferenz. Anmeldung:
                                              mit Kanonen auf Spatzen schiessen.         gottesdienst-ref.ch/agenda
                                              Manchem Vorhaben täte es jedoch gut,
                                              es würde als Projekt aufgefasst und
                                              geleitet werden. Nach einer Einführung
                                              tauschen sich die Teilnehmenden
                                                                                         Die Bibel auf dem
                                              anhand von Beispielen aus. Leitung:
                                              Svenja Espenhorst.                         Bierdeckel
                                              10 bis 16.30 Uhr, Blaufahnenstrasse 10,    MAI BIS JULI
                                              Zürich. Anmeldung: zhref.ch/intern/
                                              kurse/2020                                 Die Bücher Judith, Weisheit, Baruch
RUBRIK   15

und Makkabäer wurden so spät
verfasst, dass sie nicht mehr in den
hebräischen Kanon aufgenommen
wurden. Trotzdem haben sie Literatur
und Kunst beeinflusst: vier Abende für
Menschen, denen die biblischen
Schriften nicht zu alt sind, um Neues
darin zu entdecken. Jeder Abend kann
einzeln besucht werden.
14. / 28. Mai / 18. Juni / 9. Juli. 18 bis
20 Uhr, Hirschengraben 50, Zürich
Anmeldung: 044 258 92 17
lebenswelten@zhref.ch, zhref.ch/
themen/erwachsenenbildung/agenda

Kommunikation
praxisnah
10. BIS 12. JUNI
Welches sind die aktuellen Kommuni-
kationswerkzeuge, um mit Menschen
medial in einen Dialog zu treten? Wie
erstellen wir attraktive Filme und
schreiben ansprechende Texte? Wie
gelingt es uns, unsere Filme und Texte
in die Öffentlichkeit zu bringen?
10. bis 12. Juni /10. bis 11. September,
Kloster Kappel. Anmeldung: 044 258
92 50. beatrice.schaffner@zhref.ch
bildungkirche.ch

Das Urheberrecht                                                                         Wasserwoche in der
auf einen Blick                                                                          Wasserkirche
12. JUNI
In der täglichen Arbeit mit der Website                                                  Im Jahr 2010 erklärte die Staa­
der Kirchgemeinde tauchen regelmä-                                                       tengemeinschaft den Zugang
ssig Unsicherheiten auf in Bezug auf                                                     zu sauberem Wasser und zu
die Verwendung von Text, Ton und
Bild. Leitung: Stephan Holländer                                                         sanitären Anlagen zum Men­
9 bis 12 Uhr, Hirschengraben 7, Zürich                                                   schenrecht. In diesem Jahr wird
Anmeldung: 044 258 92 76                                                                 das zehnjährige. Bestehen
annemarie.huber@zhref.ch
                                             Salon um Sechs                              gefeiert. Wie steht es heute um

Passion: Das
                                                                                         das Recht auf Wasser?
                                             mit Ralf Frisch                             • 20. März, 19 Uhr. Eröffnungs-
Credo von Kappel                             17. MÄRZ                                      veranstaltung mit Léo Heller,
                                                                                           UNO-Sonderberichterstatter.
29. MÄRZ                                     Ralf Frisch ist Theologe und Autor. Er
                                                                                           Vernissage der Ausstellung
                                             hat sich intensiv mit dem Markus­-
Chormusik von Erwin Mattmann: «Das           Evangelium beschäftigt und viel über          «Wasser – ein Menschenrecht»
Credo von Kappel» erklingt zum ersten        den Jesus nachgedacht, den Markus
Mal in Kappel, wo das Bekenntnis                                                         • 24. März, 20 bis 21.30 Uhr.
                                             ihm in seinem Evangelium vorstellt.
2008, ausgehend von einem Text Kurt          18.15 bis 19.30 Uhr. Kafi Hirschli,           «Vom Wasser des Lebens»:
Martis, erarbeitet wurde. «Vokalensem-       Hirschengraben 7, Zürich. Anmeldung:          Meditation, Dokumentarfilm
ble Erko, Armin Würsch (Tenor),              contact@reflab.ch
Gerhard Durrer (Bass), Richard Pürro                                                       und Gedanken zu Wasser in
(Orgel). Leitung: Erwin Mattmann.                                                          biblisch-theologischer Hin-
Lesungen: Pfr. Volker Bleil. 17.15 Uhr,
Klosterkirche. klosterkappel.ch
                                             Melodien gesucht                              sicht, mit Pfrn. Verena Mühle-
                                             1. OKTOBER                                    thaler und Pfr. Martin Rüsch
                                                                                         • 27. März, 19 Uhr. «Wasser:
Klostertage                                  Der Religionswissenschaftler, Autor
                                             und Kirchenlieddichter Georg Schmid           das blaue Wunder». Mit Ernst
zu Ostern                                    hat unter dem Titel «Singen und sein»
                                             (Strube-Verlag) eine Sammlung von
                                                                                           Bromeis, Wasserbotschafter
                                                                                           und Expeditionsschwimmer
9. BIS 12. APRIL                             Liedtexten in enger Anlehnung an
                                             biblische Texte veröffentlicht. In diesem   heks.ch/weltwassertag
Vom Garten Gethsemane zum Garten             Zusammenhang lädt er Musikerinnen
der Auferstehung. Die Klostertage            und Musiker ein, Melodien oder gar
richten sich an jüngere und ältere           Begleit- oder Chorsätze zu den
Menschen, Singles und Paare, die die         einzelnen Texten zu gestalten und
Festtage an einem inspirierenden Ort in      einzusenden. Aus den Einsendungen
Gemeinschaft verbringen möchten.             soll dann ein vielgestaltiges Liedbuch
klosterkappel.ch                             verfasst werden.
                                             Einsendungen bis 1. Oktober an:
                                             georg.schmid@relinfo.ch
CH-8001 Zürich
                                                                                        P. P. / Journal
                                                                                        Post CH AG

                                                                                              AZB
                                                                                  8024 Zürich, notabene@zhref.ch
                                                                                  Hirschengraben 7, Postfach 673,
                                                                                  Kommunikation
                                                                                  Evang.-ref. Landeskirche,
                                                                                  Adressberichtigung an:
                                                                                  Hirschengraben 7, 8024 Zürich
                                                                                  Kantons Zürich
                                                                                  Evang.-ref. Landeskirche des
                                                                                  Absender: notabene
Pilgern ist en vogue. Mehr lesen ab Seite 10. Illustration: Daniel Müller

IMPRESSUM                                   DRUCK UND DESIGN
«notabene» ist die Zeitschrift aller, die   Robert Hürlimann AG, Zürich
beruflich, ehrenamtlich oder regel­         Raffinerie AG, Zürich
mässig freiwillig als Mitglieder in der
Zürcher Landeskirche mitarbeiten.           AUFLAGE
                                            6500 Exemplare. Erscheint monatlich
HERAUSGEBERIN                               mit Doppelnummern im Juli und
Evangelisch-reformierte Landeskirche        Dezember.
des Kantons Zürich. Abteilung
Kommunikation (KOM),                        NÄCHSTE AUSGABE
Hirschengraben 7, 8024 Zürich
                                            Nr. 3/2020 (April, Woche 14)
REDAKTION UND
                                            NOTABENE IM WEB
GESTALTUNG
                                            www.zhref.ch / notabene
Christian Schenk (SCH), Madeleine
Stäubli-Roduner (ROD)
Tel. 044 258 92 97, notabene@zhref.ch       TITELBILD
Redaktionssekretariat:                      Unterwegs Richtung Santiago an
franziska.schellenberg@zhref.ch             Portugals Atlantikküste.
Tel. 044 258 92 13                          Foto: Madeleine Stäubli-Roduner

AUTOREN / AUTORINNEN
Esther Derendinger (ED), Felix Kuhn
(FK), Franziska Schellenberg (ZIS)
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