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„Nur mal kurz die Welt retten... Gemeinwohl-Ökonomie als Wirtschaftsform“ Vortrag an der VHS Möckmühl, 17.06.2016, 18:00 – 19:30 Teil 1 (Ralf Philipp) • Präsentation GWÖ Philosophie / Konzept Themen: GWÖ Organisation / Wirtschaftssystem / Finanzsystem / „Bemerkenswert…“ • Fragen / Diskussion / Vertiefung einzelner Themen Teil 2 (Hans-Albrecht Fromm) Praktische Ansätze / Handlungs-Alternativen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 2
„GWÖ Organisation“ 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 3
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist… • eine dezentrale, weltweite, schnell wachsende Bewegung • unabhängig von politischen Parteien • unabhängig von Religionen • auf rein ethisch/humanistischen Werten begründet • in allen demokratischen Ländern der Erde anwendbar • weder kapitalistisch noch sozialistisch • das Modell einer „Ethischen Marktwirtschaft“ • „radikal“ , d.h. sie betreibt nicht Symptombehandlung, sondern geht den bestehenden Problemen an die Wurzel (lat. „Radix“). • die Forderung nach viel mehr Demokratie Einzige wirkliche Forderung der GWÖ! •… 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 4
Literaturempfehlung (1) http://www.ecobookstore.de/shop/action/productDetails/26018332/christian_felber_die_gemeinwohl_oekonomie_3552062912.html?aUrl=90008524&searchId=0 Jakob von Uexküll (Stifter des „Alternativen Nobelpreis“): „Christian Felber zeigt den Weg zu einer Ökonomie, in der Geld und Märkte wieder den Menschen dienen statt umgekehrt“ „[…] Im Kern geht es um die demokratische Neuordnung der Wirtschaft. Die vorliegende Skizze einer Gemeinwohl- Ökonomie ist also nicht das Endergebnis, sondern der Ausgangspunkt!“ Ausgangspunkt für einen breiten, gesellschaftlichen Prozess, in dem wir demokratisch festlegen, wie wir miteinander wirtschaften (und leben) wollen. Gemeinwohl-Ökonomie Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe Zsolnay-Verlag, Dezember 2014, 221 Seiten 17,90 € / ISBN 03552062912 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 5
Christian Felber http://www.christian-felber.at/index.php • freier Publizist, Autor und Referent zu Wirtschafts- und Gesellschaftsfragen • Mitbegründer von ATTAC Österreich • Dozent an 3 Universitäten (Wien, Graz, Valencia) • Initiator der „Gemeinwohl-Ökonomie“ (2010) • Initiator der „Bank für Gemeinwohl“ (2010) • „Erster Botschafter“ der GWÖ • … 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 6
SWR1 Radio-Interview vom 21.04.2016 http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/felber-christian-gruender-von-attac-oesterreich/- /id=1895042/did=17211442/nid=1895042/q8ru4t/index.html 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 7
3 (von vielen) Botschaftern www.ecogood.org/allgemeine-infos/gwoe-bewegung/akteurinnen-kreise/botschafterinnen 8
Organisation der GWÖ-Bewegung • 16 internationale Vereine in Wien, Schweiz, Italien, Spanien & Südamerika • Über 100 „Energiefelder“ (=Regionalgruppen) • 1x jährl. nationale / internationale Treffen: - Energiefeldtreffen - Delegiertenversammlung („Parlament“) • 9106 Unterstützer: Unterstützer werden: www.ecogood.org/onlineformular 6746 Privatpersonen 2023 Unternehmen > 350 Unternehmen bereits bilanziert. 263 Vereine ca. 200 in Vorbereitung 65 Politiker 9 Gemeinden/Regionen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 9
„Energiefelder“ (=Regionalgruppen) weltweit (Stand 11/2015) • Je 1 in Portugal, Italien, Griechenland, GB, USA, Luxemburg, NL, Serbien • 6 in der Schweiz • 8 in Österreich • > 30 in Spanien + Lateinamerika • 27 in Deutschland 1 davon in Heilbronn Treffen ca. alle 4-5 Wochen (siehe Kalender auf www.gwoe-hn.de) 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 10
ECOGOOD-MAP www.ecogood.org/ecogood-map/bewegung-unternehmen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 11
„Wirtschaftssystem“ 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 12
Ich weiß etwas über Sie… „JA“ 1. Wünschen Sie sich ein besseres Wirtschaftssystem? 93% 2. Wünschen Sie sich mehr Produkte, die unter guten Arbeits- bedingungen hergestellt wurden? 98% 3. Falls ja: Wären Sie bereit, für solche Produkte mehr zu zahlen? 90% 4. Wünschen Sie sich mehr Demokratie? 85% 5. Wünschen Sie sich Chancengleichheit für alle Menschen? 85% 6. Kennen Sie die Gemeinwohl-Ökonomie? 20% (Ergebnisse aus nicht repräsentativer Umfrage der GWÖ Regionalgruppe Heilbronn, bei den Nachhaltigkeitstagen am 10.06.2016 in Heilbronn. Insgesamt 41 befragte Passanten.) 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 13
„Deutsche wünschen sich neue Wirtschaftsordnung“ – Umfrage TNS Emnid / Bertelsmann Stiftung Acht von zehn Bundesbürgern wünschen sich angesichts der europaweiten Krise eine neue Wirtschaftsordnung. […] Zwei von drei Befragten misstrauen demnach bei der Lösung der Probleme den Selbstheilungskräften der Märkte. Der Kapitalismus sorge weder für einen "sozialen Ausgleich in der Gesellschaft" noch für den "Schutz der Umwelt" oder einen "sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen". (ZEIT ONLINE 15.08.2012) http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-08/umfrage-deutschland-wirtschaftsordnung 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 14
The Consumer Study: From Marketing to Mattering - The UN Global Compact-Accenture CEO Study on Sustainability (Juni 2014) https://www.accenture.com/t20150523T022414__w__/us-en/_acnmedia/Accenture/Conversion- Assets/DotCom/Documents/Global/PDF/Dualpub_1/Accenture-Consumer-Study-Marketing-Mattering.pdf 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 15
Alternativen sind möglich… Thema: Wirtschaft • Gemeinwohl-Ökonomie • Solidarische Ökonomie • Postwachstumsökonomie • Gemeinschaftsgüter/Commons/Allmenden • Ökosoziale Marktwirtschaft • Nachhaltige Ökonomie • Economie Sociale • Economic Democracy • Participatory Economics • Transition Town • … https://www.ecogood.org/allgemeine-infos/gwoe-idee/aehnliche-ansaetze 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 16
Wirtschafts-Werte-Wandel Derzeitige Prinzipien des Wirtschaftens Wie könnte es zukünftig sein? Gewinnstreben Gemeinwohlstreben Konkurrenz Kooperation Wachstumszwang (Globale) Ökologische Nachhaltigkeit: • Gleiche ökologische Verbrauchs-Rechte für alle. • Wir sollten einen Lebensstil wählen, der von allen Menschen auf der Erde gewählt werden könnte, ohne dass dadurch die Lebenschancen anderer Menschen oder zukünftiger Generationen beschnitten werden. „Ist das nicht unrealistisch?“ 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 17
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle […]“ Verfassung des Freistaates Bayern, Art 151 „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Deutsches Grundgesetz Art.14 (2) “We the People of the United States, in Order to […] promote the general Welfare, and secure the Blessings of Liberty to ourselves and our Posterity, do ordain and establish this Constitution for the United States of America.” U.S. Verfassung, Erster Satz Fazit: Gemeinwohl ist das ZIEL! Geld ist nur ein Mittel, um dieses Ziel zu erreichen! 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 18
Messung des Finanzgewinns + Messung des Gemeinwohls • Makro-Ebene (national / volkswirtschaftlich): BIP Gemeinwohlprodukt vgl. „Bruttonationalglück“ (Gross National Happiness) • Meso-Ebene (Unternehmen / betriebswirtschaftlich): Finanzbilanz Gemeinwohlbilanz • Mikro-Ebene (einzelne Investition) Return on Invest Gemeinwohl-Prüfung 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 19
GEMEINWOHL-MATRIX 4.1 WERT: Menschen- Solidarität Ökologische Soziale Demokratische würde Nachhaltigkeit Gerechtigkeit Mitbestimmung & Transparenz GG Art.1 „(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ GG Art.1 „(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt“ GG Art.20 „(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat“ GG Art.20a „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere […]“ 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 20
GEMEINWOHL-MATRIX 4.1 WERT: Menschen- Solidarität Ökologische Soziale Demokratische würde Nachhaltigkeit Gerechtigkeit Mitbestimmung BERÜHRUNGS- & Transparenz GRUPPE: A Lieferanten A1: Ethisches Beschaffungsmanagement B Geldgeber B1: Ethisches Finanzmanagement C C1: Arbeitsplatz- C2: Gerechte C3: Förderung C4: Gerechte C5: Innerbetrieb- Mitarbeiter & qualität & Verteilung der ökologischen Verteilung des liche Demokratie & Eigentümer Gleichstellung Erwerbsarbeit Verhaltens Einkommens Transparenz D D1: Ethische D2: Solidarität D3: Ökologische D4: Soziale D5: Erhöhung der Kunden, Kundenbezieh- mit Mitunter- Gestaltung der Gestaltung der sozialen & ungen nehmern Produkte & Produkte & ökologischen Produkte, Dienstleistungen Dienstleistungen Branchenstandards Dienstleistungen, Mitunternehmer E E1: Sinn und E2: Beitrag zum E3: Reduktion E4: Minimierung E5: Gesellschaft- Gesellschaftliches gesellschaftliche Gemeinwesen negativer der Gewinnaus- liche Transparenz & Wirkung der ökologischer schüttung an Mitbestimmung Umfeld Produkte & Auswirkungen Externe Dienstleistungen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 21
Initiative „1:12 – Für gerechte Löhne“ (Schweiz, 24.11.2013) Vorschlag: Der Maximallohn in einem Unternehmen soll auf das Zwölffache des tiefsten Lohnes im selben Betrieb beschränkt werden. Ergebnis: mit 65,3 % zu 34,7 % abgelehnt Mein Vorschlag an die Schweizer: Stimmt doch mal über mehrere Faktoren ab, z.B. : • Das zehnfache • Das zwanzigfache • Das fünfzigfache • Das hundertfache • Unbegrenzt https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Volksinitiative_%C2%AB1:12_%E2%80%93_F%C3%BCr_gerechte_L%C3%B6hne%C2%BB 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 22
Einige Beispiele für GWÖ bilanzierte Unternehmen • SEKEM (Ägypten) • Bioland • Sparda Bank München • VAUDE • … und viele mehr… Diverse Gemeinwohl-Bilanzen sind hier zu finden: www.ecogood.org/gemeinwohl-bilanz/was-ist-die-gw-bilanz/beispiel-bilanzen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 23
Was nützt mir ein gutes Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnis? Vision: Überdurchschnittliche Gemeinwohl-Bilanz Ergebnisse sollen durch rechtliche Vorteile bei Steuern, Krediten, öffentlichen Aufträgen sowie im internationalen Handel belohnt werden. Eine erste Idee hinsichtlich „Steuern“: Quelle: www.ecogood.org/download/file/fid/708 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 24
manomama Jeans Konventionelle Jeans Beispiel (gefertigt in Augsburg) (gefertigt in Niedriglohn-Ländern) Preis 79 € 66 € 40 € 61 € MWSt 19% 0% 19% 80% Arbeiter- 1540 € 50 – 175 € Monatslohn 1) Wochen- 38,5 h bis zu 108 h arbeitszeit 1) Pestizide, 1) Minimal Riesige Mengen Insektizide (Zertifizierte Biobaumwolle) (Baumwollanbau) Chemikalien & Minimal Große Mengen Farbstoffe 1) (Global Organic Textile Standard) (+ Enorme Gewässerbelastung) (Stoffherstellung) Transportweg 1) 2500 km 15000 km (Luftlinie) (LKW) (Flugzeug, Schiff, LKW) 1) Quelle: FUTURZWEI Zukunftsalmanach 2015/2016 – Geschichten vom guten Umgang mit der Welt (Harald Welzer u.a.), S.Fischer Verlag, 2014 (542 Seiten) http://www.ecobookstore.de/shop/action/productDetails/25292707/futurzwei_zukunftsalmanach_2015_16_3596030498.html?aUrl=90008524&searchId=0 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 25
Gemeinwohl-bilanzierte Hochschulen • International Graduate Center in Bremen www.graduatecenter.org • Business School Lausanne (Schweiz) www.ecogood.org/sites/default/files/2013-gwoe-bericht-bsl.pdf • Fachhochschule Burgenland (Österreich) www.ecogood.org/sites/default/files/gwoe_bilanz_fh-burgenland.pdf 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 26
Gemeinwohl-Gemeinden / Regionen In den vier Gemeinden Mals, Laas, Latsch und Schlanders im Vinschgau (Südtirol) sowie in Miranda de Azán in Spanien beschlossen die jeweiligen Gemeinderäte, das Projekt Gemeinwohl-Gemeinde zu starten. Quelle: www.ecogood.org/unterstuetzen-mitmachen/gemeinde-oder-region/gemeinwohl-gemeinde-region-werden Das Pilotprojekt „Gemeinwohlregion Vinschgau" wurde im März 2013 von den vier Gemeinden Laas, Latsch, Schlanders und Mals ins Leben gerufen. Siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=6F_ifNj_ftQ Erste Gemeinde-Gemeinwohl-Bilanz in Chacao in Caracas (Venezuela). Quelle: www.ecogood.org/sites/default/files/meldungen/pressemappe_18-09-2014.pdf 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 27
„Finanzsystem“ 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 28
29 Mit freundlicher Genehmigung von GREENPEACE Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Zins / Zinseszins-Problem No.1 Exponentielles Wachstum - Dauerhaft positive Zinsen führen zu exponentiellen Wachstum von Vermögen und Schulden. Folge: Instabilität und letztlich Zusammenbruch des Finanzsystems!!! http://helmut-creutz.de/pdf/grafiken/b/creutz_034-43.pdf Video-Tip: https://vimeo.com/86198855 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 30
Zins / Zinseszins-Problem No.2 Wann zahlen wir Zinsen? - Wenn wir einen Kredit aufnehmen. - Wenn wir irgendetwas bezahlen (ca. 40% Zinsanteil). http://www.helmut-creutz.de/pdf/artikel/zinsen_in_den_preisen.pdf - Wenn wir Steuern zahlen (ca. 13% Zinsanteil) http://www.steuerzahler.de/Verschuldung/7688c8973i1p477/ Wann bekommen wir Zinsen? - Wenn wir Vermögen besitzen. Je höher das Vermögen, desto höher die Zinseinnahmen. „Money makes Money“ Folge: Umverteilung in Deutschland derzeit ca. 1 Mrd €/Tag!!! [Quelle: Helmut Creutz: „Das Geld-Syndrom 2012“] „Bedingungsloses Grundeinkommen“ für ca. 10% der Bevölkerung „Schere zwischen arm und reich“ geht immer weiter auseinander 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 31
Lösungsansätze zu den Zins / Zinseszins-Problemen • Gerechte Verteilung der Zinserträge: 1 Mrd €/Tag verteilt auf 80 Mio. Bundesbürger ergibt ein bedingungsloses Grundeinkommen von 375 € / Monat! 4-köpfige Familie: 1500 € / Monat • Zinsloses („umlaufgesichertes“) Geldsystem Zinsanteil von 40% in ALLEN Waren und Dienstleistungen würde entfallen! Problem No. 1 (exponentielles Wachstum) wäre gleich mit gelöst ! Inflation + Deflation ließe sich wirkungsvoll verhindern ! 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 32
Alternativen sind möglich… Thema: Geld und Banken • Ethische Banken: - GLS, Deutschland - Triodos, Niederlande - Alternative Bank, Schweiz - Bank für Gemeinwohl, Österreich (in Gründung: https://www.mitgruenden.at/ ) -… • Monetative Gemeinnütziger Verein; fordert eine grundlegende Reform des Geldsystems („Vollgeld“). http://www.monetative.de/ • Regional- und Parallelwährungen (weltweit hunderte) z.B. Regionalwährung „Chiemgauer“: (Zahlen aus 2009) - Umsatz von 4 Millionen Chiemgauer (entspr. EURO) - 3.000 Mitglieder, davon 600 Unternehmer und 200 Vereine - Umlaufsicherung /-impuls von 2 Prozent pro Quartal ( Negativzins) - Spekulative Verwendung ausgeschlossen. - Fördert die regionale Wirtschaft http://www.regios.eu/ • …und viele mehr… 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 33
Literaturempfehlungen zum Thema „Finanzsystem“ Tip: In youtube mal nach den Buchautoren suchen… Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 34
„Bemerkenswert…“ 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 35
https://www.ecogood.org/allgemeine-infos/aktuelles/neuigkeiten/gemeinwohl-oekonomie-schulbuechern-mediale-aufregung-und 36
„il bene comune“ - 27x „Gemeinwohl“ ENZYKLIKA LAUDATO SI’ VON PAPST FRANZISKUS ÜBER DIE SORGE FÜR DAS GEMEINSAME HAUS Quelle: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20150524_enciclica-laudato-si.html […] IV. DAS PRINZIP DES GEMEINWOHLS […] 189. Die Politik darf sich nicht der Wirtschaft unterwerfen, und diese darf sich nicht dem Diktat und dem effizienzorientierten Paradigma der Technokratie unterwerfen. Im Hinblick auf das Gemeinwohl besteht für uns heute die dringende Notwendigkeit, dass Politik und Wirtschaft sich im Dialog entschieden in den Dienst des Lebens stellen, besonders in den des menschlichen Lebens. Die Rettung der Banken um jeden Preis, indem man die Kosten dafür der Bevölkerung aufbürdet, ohne den festen Entschluss, das gesamte System zu überprüfen und zu reformieren, unterstützt eine absolute Herrschaft der Finanzen, die keine Zukunft besitzt und nach einer langwierigen, kostspieligen und scheinbaren Heilung nur neue Krisen hervorrufen kann. Die Finanzkrise von 2007-2008 war eine Gelegenheit für die Entwicklung einer neuen, gegenüber den ethischen Grundsätzen aufmerksameren Wirtschaft und für eine Regelung der spekulativen Finanzaktivität und des fiktiven Reichtums. Doch es gab keine Reaktion, die dazu führte, die veralteten Kriterien zu überdenken, die weiterhin die Welt regieren. […] Gegeben zu Rom, Sankt Peter, am 24. Mai, dem Hochfest von Pfingsten im Jahr 2015, dem dritten meines Pontifikats. Franziskus 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 37
„[…] Mit einem Pilotprojekt Geneinwohlbilanz wollen wir bei einem Unternehmen mit Landesbeteiligung dessen Wertschöpfung umfassend und transparent darstellen. Diese Erkenntnisse wird das Land privatwirtschaftlichen Betrieben, die dies wünschen, zur Verfügung stellen und so Unternehmen fördern, die ihr wirtschaftliches Handeln mit Hilfe einer Gemeinwohlbilanz neu ausrichten möchten. […] Die Koalitionspartner begrüßen neue Formen des Wirtschaftens wie Gemeinwohlökonomien, weil sie als soziale Innovationen die Bürgergesellschaft stärken können. […]“ http://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/160509_Koalitionsvertrag_B-W_2016-2021_final.PDF 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 38
Thema: EU-Richtlinie über „nichtfinanzielle Berichterstattung“ http://www.eesc.europa.eu/?i=portal.en.eco-opinions.34923 1. Schlussfolgerungen und Empfehlungen 1.1 Nach Auffassung des EWSA sollte das Gemeinwohl-Ökonomie-Modell sowohl in den europäischen als auch die einzelstaatlichen Rechtsrahmen integriert werden. Ziel ist es, die Verwirklichung des Binnenmarkts über eine verstärkt ethische Wirtschaft voranzubringen, die auf europäischen Werten und der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung gründet und diese synergetisch untermauert. […] 39 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Fragen / Diskussion / Vertiefung einzelner Themen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 40
– Ende Teil 1 – 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 41
GEMEINWOHL-MATRIX 4.1 WERT: Menschen- Solidarität Ökologische Soziale Demokratische würde Nachhaltigkeit Gerechtigkeit Mitbestimmung BERÜHRUNGS- & Transparenz GRUPPE: A Lieferanten A1: Ethisches Beschaffungsmanagement B Geldgeber B1: Ethisches Finanzmanagement C C1: Arbeitsplatz- C2: Gerechte C3: Förderung C4: Gerechte C5: Innerbetrieb- Mitarbeiter & qualität & Verteilung der ökologischen Verteilung des liche Demokratie & Eigentümer Gleichstellung Erwerbsarbeit Verhaltens Einkommens Transparenz D D1: Ethische D2: Solidarität D3: Ökologische D4: Soziale D5: Erhöhung der Kunden, Kundenbezieh- mit Mitunter- Gestaltung der Gestaltung der sozialen & ungen nehmern Produkte & Produkte & ökologischen Produkte, Dienstleistungen Dienstleistungen Branchenstandards Dienstleistungen, Mitunternehmer E E1: Sinn und E2: Beitrag zum E3: Reduktion E4: Minimierung E5: Gesellschaft- Gesellschaftliches gesellschaftliche Gemeinwesen negativer der Gewinnaus- liche Transparenz & Wirkung der ökologischer schüttung an Mitbestimmung Umfeld Produkte & Auswirkungen Externe Dienstleistungen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 42
Beispiel Berührungsgruppe „Kunden“ 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 43
1: Elektronik, z.B. Handy 2: Kleidung, z.B. Jeans, T-Shirt Konsum – Selbsteinschätzung 3: Lebensmittel sehr eher eher völlig wichtig wichtig unwichtig unwichtig 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 Qualität Preis/Leistung Markenname/Image Passt zu meiner Persönlichkeit Testberichte, Bewertung Werbung Aussehen, Design Lifestyle, trendy Praktisch (haltbar, leicht zu bedienen usw.) Freundlichkeit Verkäufer, Kundenservice Umweltaspekte, Sozialgerechtigkeit Kommt gut an, steigert mein Ansehen Gefühl, etwas Gutes getan zu haben Andere haben es auch
Konsum – Einflussfaktoren und Folgen (Quelle: Eurobarometer 2007) Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung bei Lebensmitteln Für 42 Prozent der Europäer ist die Qualität das wichtigste Kriterium beim Einkauf von Lebensmitteln. Qualität 42% Preis 40% Aussehen/Frische 23% Geschmack 17% Gesundheit 14% Vorlieben der Familie 11% Gewohnheit 9% Lebensmittelsicherheit 8% Herstellungsweise* 7% Herkunftsland 6% * z.B. ökologische Erzeugung, Freilandhaltung 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 45
Gegenüberstellung des Verhaltens der Unternehmen • Schaffen Kaufanreize durch • Optimale Erfüllung der Bedürfnisse Werbung unabhängig von Sinn- der KundInnen und nicht Verkauf haftigkeit und Nachhaltigkeit der um jeden Preis Produkte • Berücksichtigung der Sinnhaftigkeit • Wenige bzw. keine Informationen und Nachhaltigkeit bei Produktion über Inhalte und Herstellungsweise und Verkauf • Fehlende Hinweise zu Lebensdauer • Produkte sollen dem Menschen/ (über Garantie hinaus) und dem Planeten dienen und keine Möglichkeiten der Reparatur Form der Ersatzbefriedigung darstellen 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 46
• Im Vordergrund steht das • Verkauf muss den eigenen Werten/ Verkaufen unabhängig von den Werten des Unter-nehmens Bedürfnissen bzw. entsprechen (vom Produkt überzeugt Notwendigkeiten auf Seiten der sein, niemandem etwas Kundinnen/Kunden „aufschwätzen“, Ehrlichkeit statt Heuchelei) • Ziel ist die Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung • Information über Inhalte und Herstellungsweise • Ernstnehmen von Rückmeldungen der VerbraucherInnen • Preisgestaltung erläutern, d.h. weshalb der höhere Preis und wem er zu Gute kommt. gewinnorientiert bedürfnis-/sinnorientiert 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 47
Auf eine Billion Plastiktüten pro Jahr schätzen Umweltverbände den weltweiten Verbrauch. Der EU-Durchschnittsverbrauch lag 2011 bei 198 Tüten. Dass es besser geht, zeigt etwa Irland, das nur auf 18 Stück pro Kopf pro Jahr kam. In dem Land ist eine Abgabe in Höhe von 44 Cent pro vertriebener Plastiktüte eingeführt worden. Druck, den Verbrauch einzudämmen, gibt es aus Brüssel: Eine EU-Richtlinie sieht vor, das Aufkommen an leichten Plastiktüten bis 2019 um die Hälfte zu reduzieren. Sechs Jahre später soll jeder EU-Bürger nur noch 40 Tüten pro Jahr verbrauchen. Bis zu 30 Millionen Tonnen Plastikmüll landen nach Angaben des Umweltbundesamtes jährlich in den Meeren. 3,5 bis 5,7 Millionen Tonnen kommen demnach allein aus Europa. Für Tiere kann der Müll lebensbedrohlich werden, wenn sie ihn aufnehmen oder sich in ihm verfangen. Das Plastik wird von Wind, Wetter und Gezeiten zerkleinert zu sogenannten sekundären Mikroplastikpartikeln. dpa 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 48
17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 49
M5: „Selbst schuld!“ „Sozialdumping, Stellenabbau, Verlagerung der Produktion ins Ausland – als Kunde fördern wir alles, was uns als Bürger empört. Wir tun genau das, was wir Politikern und Managern vorwerfen. Wie die Manager an der Spitze der Konzerne treiben wir Globalisierung und Deregulierung voran. (…) Wir selbst sind die globalen Heuschrecken. (…) Es ist eine Persönlichkeitsspaltung: Wir schimpfen über die Schließung deutscher Standorte und kaufen am selben Tag eine Hose für 30 Euro, die in Bangladesch genäht wurde. (…) Als Bürger sind wir Sozialisten – Verfechter der alten sozialen Errungenschaften. Als Kunden sind wir Neoliberale. Marktradikale. (…) Wären wir eine Regierung, man sollte uns abwählen. Wären wir ein Konzern, man sollte uns boykottieren.“ (S. Hillemkamp: Selbst schuld! DIE ZEIT, Nr.24. 8.6.2006, www.zeit.de, November 2011) 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 50
Einige Anmerkungen aus dem Handbuch „Gemeinwohl für alle“ http://alltag.gwoe.net/files/2014/04/Handbuch_Privatpersonen20.pdf • Veränderung: o Wann, wenn nicht jetzt? o Wo, wenn nicht hier? o Wer, wenn nicht wir? • Wenn wir unsere Welt verändern wollen, wird uns irgendwann klar, dass das Verändern immer zuerst in uns selbst stattfinden muss. Wir beginnen, Meinungen, Vorurteile, Sichtweisen zu hinterfragen, formen neue Leitbilder, gelangen zu neuen Überzeugungen und setzen vielleicht sogar neue Prioritäten im Wissen … 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 51
Einige Anmerkungen aus dem Handbuch „Gemeinwohl für alle“ http://alltag.gwoe.net/files/2014/04/Handbuch_Privatpersonen20.pdf dass Du mit Geld • Ein Haus kaufen kannst, aber kein Zuhause; • Eine Uhr, aber keine Zeit; • Ein Bett, aber keinen Schlaf; • Ein Buch, aber kein Wissen; • Einen Arzt, aber keine Gesundheit; • Eine Position, aber keinen Respekt; • Sex, aber keine Liebe; • Blut, aber kein Leben. 17.06.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - Nur mal kurz die Welt retten... - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn 52
– Ende – Herzlichen Dank für Ihre www.ecogood.org Aufmerksamkeit! GWÖ Regionalgruppe Heilbronn: www.gwoe-hn.de Kontakt: heilbronn@ecogood.org
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