WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT - Mecklenburgisches ...

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WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT - Mecklenburgisches ...
WELT
VERRÜCKT
 UND NEU
SORTIERT
WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT - Mecklenburgisches ...
DAS GEHT DOCH NICHT!
                                                                  DOCH, DAS GEHT!

             Eine erste digitale Premiere über Zoom liegt hinter uns. Das Spielzeitthema WELT VERRÜCKT UND
             NEU SORTIERT war dabei der rote Faden der verschiedenen Online-Inszenierungen. Wie klatscht man
             eigentlich digitalen Beifall? Danke an euch alle. Danke dafür, dass ihr euch auf das Experiment eingelassen
             habt! Danke für euren Mut, eure Ideen, eure Geduld! Es hat sich gelohnt!

             Um dieses besondere Projekt zu dokumentieren und um der digitalen schnelllebigen Welt einen Gegen-

    ELT KT   pol zu bieten, präsentieren wir hier voller Stolz das analoge Werk mit Gedankensplittern, Probennotizen

 W RÜC       und Dingen, die es nicht in die Präsentation geschafft haben.

VERND NEUT
             Der StarterClub und der Goldene TheaterClub haben Szenen aus dem gemeinsamen Stück der
             vergangenen Spielzeit gerettet und mit neuen Ideen verwoben. Daraus sind diesmal zwei Stücke ent-
             standen: LEBEN EBEN vom Goldenen TheaterClub und PASS DICH EINFACH AN vom StarterClub.

 U RTIER     Der TheaterClub hat sich vom Spielzeitthema inspirieren lassen und die wortwörtliche Reise münde-

 SO
             te in dem Stück REISEAGENTUR FERNWEH. Der JugendClub erschuf sich eigene Welten aus dem
             Spielzeitthema und entwickelte das Stück SEELENFLEISCH. Trotz digitaler Arbeit blieben die analogen
             Begegnungen nicht aus, die Spieler*innen des JugendClubs versteckten sich Objekte und Aufgaben in der
             Stadt und im TheaterClub wurde Briefkontakt gehalten.

             Der ImproClub ist etwas ganz Besonderes: Die Gruppe kennt sich tatsächlich nur aus der digitalen Welt!
             Gemeinsam haben wir hier Theater improvisiert, was das Zeug hält, sind gesprungen, haben rumgebrüllt
             und vor allem Tränen gelacht.
             Auch der TanzClub hat sich mit dem Spielzeitthema auseinandergesetzt. Unter dem Titel VERTRAUT –
             VERRÜCKT – VERÄNDERT sind ausdrucksstarke Fotos und zeitgenössische Choreographien entstan-
             den, die im Rahmen der Präsentationen im Mai 2021 gezeigt wurden.

             In Parchim hat sich der TheaterJugendClub ebenfalls in die Improvisation geworfen, hat zwischen-
             durch ein Hörspiel geschrieben und ist zum Schluss im Genre Krimi gelandet. Die Pütter Bretter haben
             derweil vor der Kamera in der Parchimer Marienkirche eine Adaption von A CHRISTMAS CAROL auf-
             genommen (mit Abstand, versteht sich), um später in der Spielzeit in den eigenen vier Wänden an dem
             von Felix Caspar Krause geschriebenen Stück #FÜREINANDERDASEIN zu arbeiten.

             Der Pandemie zum Trotz habt ihr alle bewiesen: Theater geht weiter!
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…
DER KOFFER
Ich halte dicht.
Ich habe alles bei mir.
                                                                         HIMMEL
Ich bin bereit. Jederzeit.
Wenn es losgeht, kannst du mich einfach greifen.
Weltwärts!
Die Zeiten ändern sich.
Und jede hat noch immer behauptet, sie wäre die bessere.
Ich hab vieles gesehn, viele Hände gespürt, einige Tränen eingelagert.
                                                                         ARSCH
Ich hörte Eile, Angst, Bahnhofsgewusel, Rufe und Gesang in der Nacht.
Weißt du, wieviel Sternlein stehen?
Angekratzt bin auch ich, abgegriffen.
Wer wäre das nicht?
Wer will schon ganz neu sein?
Das Wichtige hab ich.
                                                                         ZWIRN
Ausweise, Papiere, Erinnerungen, Bilder.
Dein Ich. Dein Gestern.
Dein Morgen.
Und sei es noch so verrückt.
                                                                               …
Nimm mich mit, dann bist du nicht allein.
Ich halte dicht.
Ich halte dich.

Innerer Monolog eines Koffers // Sindy Altenburg // TheaterClub           Teil der Assoziationskette // Probe am 08.02.2021 // StarterClub
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Krimi-Lose //

KRIMI
        Allegra Gerdon //
        TheaterJugendClub Parchim

                                    Wortigel // Anke Guschewski // Goldener TheaterClub
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DIE WELT

Es kann hier sowohl schön als auch hässlich sein. Bunt aber auch farb-
los. Auf jeden Fall voller Kontraste. Es könnte alles so viel einfacher
sein, wenn sich alle verstehen oder wenigstens akzeptieren würden. Die
ganze Welt wäre viel bunter und nicht durch diesen Hass und Kriege so
grau und braun. Hauptsächlich ist die Welt für mich ein akzeptanzloser
und verständnisloser Ort. Schließlich sind nicht alle Menschen gleich
und das ist gut so. Die Welt ist gegensätzlich und teilweise auch sehr
grausam. Aber das heißt nicht, dass sie sich nicht ändern kann, weil es
nämlich Personen gibt, die sich dafür einsetzen, mehr Akzeptanz und
Verständnis in die Welt zu bringen.

Wie ich die Welt verstehe // Anika Luedtke // JugendClub Schwerin         Ausschnitt aus DIE WEIHNACHTSGESCHICHTE // Dezember 2020 // Pütter Bretter Parchim
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                                                                                            R R Ü CKT U T //
                                                                                       VE             IER
                                                                                WELT EU SORT Club
                                                                                         N
                                                                                                   Im ro
                                                                                                     p
                                                                                                                            Schamhaft
                                                                                             ow //
                                                                               Judith
                                                                                      P in n
                                                                                                                            Fremde Augen
                                                                                                                            Sie sehen mich
                                                                                                                            Ich schaue sie an
                                                                                                                            Stolz
                                                                                                                            Elfergedicht // Gisela Lindau //
                                                                                                                            Goldener TheaterClub
                                                                                                                     r t.
                                                                                                   ä n d e n gesteue
                                                                                       z wei H                suchen
                                                                     w  e r d en von              a ber ver
                                                          n d d ie                      t u n g ,
                                                us t ! U                        e Rich
                             n in m  einer Br            n d in d   ie ander          t.
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U nd d                   klatsc
           s a m men zu
 mich  z u
                                                                                                                            Angst
                                                                                                                            Enge
                                                                                                                            Druck
                                         Bildinterpretation
                                                       an n
                                                             //
                                                            // Improclub
                                                                                                                            genervt sein
                                         Mirko Hüt tm
                                                                                                                            nicht verstanden werden
                                                                                                                            Ohnmacht
                                                                                                                            Unzufriedenheit mit anderen
                                                                                                                            mit sich selbst

                                                                                                                            Assoziationen // Barbara Gerloff // Goldener TheaterClub
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DAS LEBEN EINER
                                                    EINTRITTSKARTE
                                                    Als Theaterkarte fand ich mein Leben sinnvoll.
                                                    Menschen haben sich gefreut, wenn sie mich in der Hand hielten.
                                                    Wenn sie ein reales Stück Papier statt nur einen Online-Link mit QR-Code und zum
                                                    Ausdrucken hatten.
                                                    Alle Menschen sammelten mich. Bewahrten mich in Erinnerungsboxen, an der Pinnwand
                                                    auf oder behielten mich zumindest im Sinn und lagerten mich an einem sicheren Ort wie
                                                    der Schreibtischschublade.
                                                    Ich war wichtig: Ohne mich kein Einlass, kein Theaterbesuch, keine Freude, keine Alternative
                                                    zum Fernsehprogramm.
                                                    Deshalb sind alle immer sehr darauf bedacht gewesen, mich nicht zu vergessen oder zu verlieren.
                                                    Aber seit einiger Zeit hat sich alles verändert.
                                                    Ich werde in einen Briefumschlag gepackt, zurückgeschickt oder wieder abgegeben.
                                                    Niemand will mich mehr haben und ich verstehe nicht wieso. Das macht mich sehr, sehr traurig.
                                                    Ich fühle mich nutzlos und nicht gebraucht. Meine Existenz hat keinen Sinn mehr.
                                                    Ich hoffe, bald wieder einen Platz an den Pinnwänden der Menschen einnehmen zu können.
                                                    Ich glaube, das Gefühl, mit dem sie mich dort hinhängen, heißt Vorfreude. Das Gefühl mit dem
                                                    sie mich wieder abhängen, heißt Aufregung. Das Gefühl, das sich bei mir einstellt, wenn die Leute
                                                    mich beim Einlass vorzeigen, heißt Stolz. Ich bin stolz, dass ganz alleine ich dafür verantwortlich
                                                    bin, dass die Leute nett begrüßt und reingelassen werden.
                                                    Dieses Gefühl fehlt mir, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich bald wieder mit Freude in
                                                    den Händen gehalten werde und den Menschen zu einem Stück Glücklichsein verhelfen kann.

Probennotiz // Friederike Eilemann // StarterClub                                      Innerer Monolog einer Eintrittskarte // Annika Gand // TheaterClub
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Ich bin schon verrückt auf die Welt gekommen.
                                          Das liegt an der Überheblichkeit der Menschen.
                                                                rastlos
                                                  Das macht einfach nur aggressiv.
                                                Ist lange her, dass es „normal“ war.
                                        Weihnachten ist wie eine Insel in der tosenden See.
                                        Anders, aber wieder geteilt, auseinander, gespalten.
                                                            Wer war das?
                                                  Jeder ist auf sich alleine gestellt.
                                                      im Innern tief gespalten
                                                  Geborgenheit macht einiges wett
                                                              Einsamkeit
                                                               ungefragt
                                                   Jeder irrt anders, aber er irrt.
                                             Verdreht, so wie die Welt sich eben dreht.
                                                 Isolation – an den Bildrand rücken
        Krimi-Lose //
                                                                Angst!
                                    Ich nehm dich in die Arme, komm lass uns gemeinsam den

KRIMI
        Enya S. Schwertfeger //
        TheaterJugendClub Parchim                        Bach runter gehen
                                                      Enge, beengt, Gefängnis
                                        Zum Glück ist die Hoffnung ein menschliches Organ
                                                    Du hast doch keine Ahnung!
                                                          Da wär‘s gewesen.
                                                 Innovation, Euphorie und Chance!

                                         Assoziationen WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT // Spieler*innen des TheaterClubs
WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT - Mecklenburgisches ...
Als wir uns eines Tages mal wieder zum Spielen trafen,
                                                                                            fehlte plötzlich eine Spielkameradin.
                                                                                  Die ganze Familie war bei Nacht und Nebel
                                                                         heimlich über die Grenze in den Westen geflüchtet.
                                                                   Das hatten wir damals noch gar nicht so richtig verstanden
                                                                                                 und waren sehr traurig darüber.
                                                                              Wir haben nie wieder etwas von ihnen gehört.

Schnitzeljagd in der Stadt // Maren Höhne // JugendClub Schwerin           Szene Nachkriegskinder // Karin Almeroth // Goldener TheaterClub
WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT - Mecklenburgisches ...
WER
                                                                 Lieber Text-Schreiber, ja, ich verstehe sie. Deine Verzweiflung… man
                                                                 kann sie kaum aushalten. Sie spricht aus fast jeder Zeile deines Textes!
                                                                 Und trotzdem…! Angeblich ist Hoffnung das stärkste Gefühl, stärker
                                                                 noch als die Liebe! Glaubst du das? Ich schon! Worauf hoffen wir? Dass

                                                                 WAR
                                                                 alles besser wird? Nein, dass ICH damit besser klarkomme! Bei mir
                                                                 entkomme! Das Schöne sehen kann – trotz allem! Denn es gibt viel
                                                                 Schönes! Gestern ging die Sonne als Kugel über dem Schweriner See
                                                                 auf! Oder mein Hund, der mich jeden Morgen so freudig begrüßt, als
                                                                 hätten wir uns Jahre nicht gesehen! Überhaupt Hunde und Kinder… sie
                                                                 leben uns vor, dass es sich lohnt! Immer wieder, täglich neu! Aber an-

                                                                 DAS?
                                                                 fangen muss jeder bei sich selbst! „Sei du selbst die Veränderung, die Du
                                                                 von anderen erwartest!“ Also, auf geht’s! Jeder für sich, komme-zu-sich
                                                                 und kann dann in die Welt starten, um was zu bewirken! Und muss nicht
                                                                 mehr fragen: WER WAR DAS?

Wie geht’s dir? // Allegra Gerdon // TheaterJugendClub Parchim                                              Brief, gekürzt // Heike Heldt // TheaterClub
VER
FREM
DUNG

Verfremdung // Probe am 24.03.2021 // TheaterJugendClub Parchim   Verändert // Carolin Exner // TanzClub
Meistens war ich das.

                                                                                     Der, der die Sonne als Ball hat aufgehen sehen

                                                                                                    über dem See.

                                                                                     Aber schön, wenn es noch jemand erlebt hat.

                                                                                     Einsamkeit ist ohnehin ein viel zu großes Wort

                                                                                                   in diesen Tagen ...

Ausschnitt aus DIE WEIHNACHTSGESCHICHTE // Dezember 2020 // Pütter Bretter Parchim                             Antwortbrief // Stefan Pamperin // TheaterClub
Bildinterpretation //
                                                                  Judith Pinnow // ImproClu
                                                                                              b

                                             Also das ist für mich total klar, das ist der Stall von Bethlehem. Und das impliziert, dass wir zurück-

                                             kehren müssen zu den Wurzeln und zum Glauben. Weil wenn wir nicht glauben, dass der ganze

                                             Scheiß irgendwann endet, dann hängen wir da drin für immer! Und das sind auch diese Schraffuren:

                                             Überall! Dieses Wilde! Dieses Gestrichelte! Das ist ein Stress! Ja das ist Corona-Stress, der von

                                             allen Seiten kommt und das Einzige was uns retten wird ist Maria. Und Josef.

                                                                                                     WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT //
Verrückt // Gabriele Häberlein // TanzClub                                                                     Magnus Rhösen // ImproClub
HAT
                                                                  DAS
                                                                  WAS
WAR                                                                MIT
MING                                                               MIR
                                                                    ZU
UP                                                               TUN?
Warming up // Probe am 23.11.2020 // Goldener TheaterClub   Gedankensplitter // Gisela Lindau // Goldener TheaterClub
Krimi-Lose //

KRIMI   Jennifer Mabjaia //
        TheaterJugendClub Parchim

                                    Improvisation ist das halbe Leben // Emma Bliemel // ImproClub
VER – RÜCKT

  Nicht an Ort und Stelle

  Du hast die Tassen verrückt

  Jetzt habe ich nicht mehr alle Tassen im Schrank

  Irre

  Irre menschlich

  Irre schön

  Gewaltige Fluten strömen durchs Hirn

  Gedankenlos

  Im Hier.

Johanna Werner // TheaterClub                        Aus einer gezeichneten Assoziationskette // Karl Scholz // TheaterJugendClub Parchim
#FÜR
                ICH BIN                                               EINANDER
                                                                         DASEIN
              KEIN GEIST.
               ICH HÄNG
              AN DEINER
                 WAND.
Aus einer Impro // Probe am 31.03.2021 // TheaterJugendClub Parchim   Ensemblebild // #FÜREINANDERDASEIN // Pütter Bretter
STADTGEDICHT //
THEATERCLUB
„heute laufe ich auf meinen armen!“, sagt der mensch und seine augen glitzern wie sonnenlicht auf
                                         einem see. hellgelb ist dieser mensch. von der obersten spitze seines kopfes bis hin zur fußsohle
                                         gleicht er einem warmen sommertag. ja, wie ein ganzes rapsfeld steht er da und glänzt! es ist meis-
                                         tens so, dass menschen nicht wie die sonne leuchten, wenn sie sagen: „heute laufe ich auf meinen
                                         armen!“ das liegt aber daran, dass sie es dann auch nicht tun. wenn menschen lügen, leuchten sie
                                         nicht. aber dieser, dieser strahlt und deshalb laufen wir, er auf händen und ich auf füßen. da muss
                                         ich lachen, beuge mich hinunter und frage: „wie ist die welt dort unten?“ und er möchte gern die
                                         schultern zucken, aber man kann die schultern nicht so gut bewegen, wenn man doch auf den
                                         armen läuft.
                                         dort drüben, da auf der bank, da sitzt eine frau. sie schaut uns an. sie schüttelt den kopf und sagt
                                         mit einem seufzer, der die ganze welt zum weinen bringt: „wann wird der mensch erwachsen?“
                                         ganz farblos ist die frau, als sie das sagt, nichts glitzert dort in ihren augen. daher weiß ich, dass sie
                                         lügt. sie meint es nicht so, denn sie ist selber nie erwachsen. doch der mensch dort, er glaubt es
                                         leicht. er stellt sich hin, auf beide füße, wie erwachsene es tun sollen. schon leuchtet er nicht mehr
                                         wie ein rapsfeld mit bienengesumme. jetzt ist er kalt, der raps längst abgemäht. ich schaue in den
                                         himmel, ganz dunkel ist er heute, mit weißen tupfen, die sterne heißen.
                                         „der mond sieht heute anders aus!“, sage ich und strecke mich aus an mars und pluto und venus
                                         vorbei, bis ich den mond in meiner hand spüren kann. ganz pelzig ist er, wie ein pfirsich so weich.
                                         „fängst du ihn für mich ein, den mond?“, fragt der mensch dort und seine hände strecken sich
                                         hoffnungsvoll in den himmel. ich flüstere: „ich kann ihn dir nicht schenken, du musst selber nach
                                         ihm greifen!“ und ich weiß, dass das wahr ist, weil ich schimmere in sanftem weiß, wie perlen am
                                         meeresgrund. manchmal, wenn ich blinzele, sprüht es funken, in rot und gelb und orange. wie feuer
                                         sieht das aus. andere sagen, es sind tränen. ich fühle mich so leer ohne dich. du greifst nach dem
                                         mond, aber du siehst ihn nicht, du fühlst ihn nicht in deinen händen, pelzig weich. nur erloschene
                                         sterne. du bist dort hinten, gar nicht weit weg, ich kann deinen atem auf meiner wange spüren,
                                         wenn ich mich noch ein kleines … ein kleines bisschen vorbeugen würde. aber nein. ich tu es nicht.
                                         du bist nicht in meiner welt. in meiner welt, da leuchtet es hier und dort und überall, in deiner
                                         nicht. ich betrachte meine finger, sie glänzen leicht, wie blasser tau auf wiesenblumen und ich nicke.

Verrückt // Marlen Benthin // TanzClub          Text zu dem Bildtitel „Ein Globus und viele Welten“ // Saskia Kusebauch // JugendClub Schwerin
BESCHEU
GOLDIES                                                                            ERTES
IM GLAS                                                                           MÜTZEN
                                                                                    FOTO

Szenenbild LEBEN EBEN // Goldener TheaterClub   Bescheuertes Mützenfoto // Probenscreenshot von Friederike Eilemann 29.03.2021 // StarterClub
SCHNITZELJAGD
IN DER STADT                                                              Nachträgliches,

                                                                          ich hatte letztens in der Werbung von Netto diesen Slogan gesehen: Jetzt 280 verschiedene

                                                                          Getränke im Angebot! Eigentlich ja nichts Besonderes, aber plötzlich wurde mir echt übel.

                                                                          Es geht immer noch weiter, das Mehr, das Größer, die Gier.

Beim E-Werk, an der Vorderseite. Diese Pforte so ca. in der Mitte         Danach habe ich mir viele Gedanken zu diesem Thema gemacht.

der Vorderseite. Unter dem Bordstein, auf dem der Zaun steht.             Ich sehe keine wirklich mögliche Änderung im Großen mehr. Die tollen Initiativen weltweit sind

Tor ist eigentlich immer offen, da es nicht abschließbar ist. Ist mit     doch nur Nadelstiche für diesen Moloch, und jetzt bei Corona sehen wir ja, wie viele

Laub überdeckt. Da fehlt nämlich unten ein Stück von diesem Ze-           auf nichts verzichten wollen, schon gar nicht für immer!

ment, worauf der Zaun ist, und dann ist darunter eine Tüte mit            Was ich hoffe ist, dass die Natur sich helfen wird. Sie wird es sein, die alles neu sortiert.

dem Gegenstand.                                                           Liebe Tina, hoffentlich bist du nicht entsetzt von meiner Ansicht. Sie lässt mich den Tatsachen

                                                                          in die Augen schauen und trotzdem optimistisch sein.

                                                                          Tschüssi bis Montag

                                                                          Barbara G.

 Schnitzeljagd in der Stadt // Anna-Lena Jantzen // JugendClub Schwerin                                                         E-Mail // Barbara Gerloff // Goldener TheaterClub
Vertraut // Angelika Stanislav // TanzClub   Wie geht’s dir? // Melanie Simonis // TheaterJugendClub Parchim
ALLE AM HANDY
Manchmal denke ich, ich könnte alles machen. Ich würde alles wissen. Dann erinnere ich mich an

die Fünf in Mathe. Manche sagen, ich bin schlau, andere halten mich für einen Vollidioten. Wann

merken Menschen endlich, dass nicht immer alles gleich ist? Dass man nicht einfach so gut mit böse

und schlau mit dumm vergleichen kann? Guckt doch einfach genauer hin. Es gibt noch mehr zu se-

hen. Mehr von dir, mehr von mir, mehr von allem. Ich hasse es, am Rand zu sitzen und zuzugucken,

wie wir es einfach nicht auf die Reihe kriegen, alles so zu sehen, wie es ist. Wie es gesehen werden

sollte. Das kann keiner, weil wir es alle anders sehen. Mein Kopf dreht sich bei dem Gedanken.

Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Nur Erinnerungen und Ideen fließen durch meinen Kopf. Ich

versuche, sie fest zu halten. Teetrika. Was zur Hölle ist eine Teetrika? War das ein Traum oder ein

Werbespot, den ich mal gesehen habe? Ich brauche eine Brille, ein Mikroskop, um meine eigenen

Gedanken erkennen zu können. Sie sind wie Blitze: man weiß nie, wann sie kommen, sie sind grell

und man weiß nicht, was man sieht und sie gehen schnell wieder. Dann werden sie vergessen. Mein

Kopf ist ein einziger Globus mit vielen Welten, Planeten und Monden, die sich ständig umeinander-

kreisen. Wer weiß, was da als nächstes passieren wird?

Text zu den Bildtiteln „Teetrika“ und „Ein Globus und viele Welten“
Anna von Thomsen // JugendClub Schwerin                                                                Alle am Handy // Probenscreenshot von Friederike Eilemann 29.03.2021 // StarterClub
Also ich finde, das ist ganz eindeutig: ich habe große Ideen gesehen! Ein klares Ziel vor Augen,

                                                                etwas das Wände bewegt, bahndurchbrechend ist, im Herzen ruht und endlich nach außen

                                                                                   kommt – also Ausbruchsstimmung und Vorfreude vermittelt – vor allem.

WELT VERRÜCKT UND NEU SORTIERT // Paula Koball // ImproClub                                                    Bildinterpretation // Magnus Rhösen // ImproClub
Ihr Kopf ist kalt, Ihr Kopf ist frisch? Dann holen Sie sich die aus
der Winter-Limitierten-Edition stammende Nerzmütze! Sie
wird so warm am Kopf, dass man denken könnte, dass sie noch
lebt! Sie ist die beste Wahl. Sie ist ein Tagesretter. Haben Sie
frühen Haarausfall? Dann setzen Sie sich die Mütze auf und
man denkt, Sie haben so volles Haar wie noch nie…! Es spart
jeden Gang zum Friseur, denn der Nerz ersetzt Ihre Haare.
Doch fragen Sie sich, ob Sie nicht eine Corina-Infektion mit
dem Kauf riskieren? NEIN! Das Fell wurde mit dem ultrateu-
ren Biotechno-Bot ausgestattet, der Sie vor der Krankheit
schützt! Kaufen Sie die Mütze für nur 180 € und Sie werden
ein ganz anderer Mensch sein!

Werbung // Finnley von Krogh // StarterClub                           Verändert // Silke Kießling // TanzClub
SEELEN
FLEISCH                                           Klaus und Waltraud sind 25 Jahre lang
                                                  schon verlobt. Er fragt sie: „Wollen
                                                  wir nicht mal heiraten?“, darauf sie:
                                                  „Meinst du, uns nimmt noch einer?“

Szenenbild SEELENFLEISCH // JugendClub Schwerin                Beginn Szene 4 „Überwindung des Alltags“ // Goldener TheaterClub
FLE                                     Wie war dein Frühstück heute Morgen?

DER                                     Ja also das war super verrückt! Ich bin heut Morgen aufgewacht und runtergangen und – Kakerla-

MAUS                                    ken – und anstatt Brötchen und Croissants gab es einfach nur Kakerlaken. Also lauter Kakerlaken.

                                        Die lagen da so vorbereitet auf dem Teller und zwar fünf Stück insgesamt, weil – IKEA Waren-

                                        gutschein – zum Glück hatte ich noch einen Gutschein übrig und ich hab überlegt: Ich spar mir die

                                        Kakerlaken und ich geh los mit diesem Gutschein. Und ich gehe aus der Tür heraus und ich trete

                                        auf Sand – Blondine – alles war voller Sand draußen vor meiner Tür und ich sehe nur wie so ne

                                        Blondine vorbei läuft und das war nicht meine Nachbarin.

Fledermäuse Ketten-Impro // ImproClub                  Stören-Impro, Aufführung am 03.05.2021 // Anna Pinnow, Johanna Werner // ImproClub
Heute im Angebot sehen Sie einen Radier-
gummi und wir wissen alle, dass das kein
normaler Radiergummi ist! Er kann Gegen-
stände weg radieren! Sehen Sie her – der
Müll ist weg! Oder Ihre Pickel sind im Nu ver-
schwunden! Und falls wieder mal die Eltern
total nerven, einfach weg radieren!
Und das Ganze für nur 9,83 €!
Schnell, praktisch und günstig!

Shopping mit Susi // Smilla Bartel // StarterClub   Improvisation ist das halbe Leben // Lydia Lörke // ImproClub
StarterClub                     Goldener TheaterClub                                TanzClub
Smilla Bartel                   Karin Almeroth                                      Marlen Benthin
Nike Cwielong                   Barbara Gerloff                                     Carolin Exner
Friederike Eilemann             Anke Guschewski                                     Gabriele Häberlein
Helena Kalisch                  Gisela Lindau                                       Silke Kießling
Friedrich Reising               Margit Quitmann                                     Angelika Stanislav
Enya Riebe                      Sabine Schmidt
Finnley von Krogh               Karin Thoma                                         Leitung: Davina Kramer-Perju, Tina Koball
                                Regine Wehner
Leitung: Tina Koball                                                                ImproClub
Assistenz: Moritz Morgenstern   Leitung: Tina Koball                                Emma Bliemel
                                Assistenz: Moritz Morgenstern                       Annika Gand
JugendClub                                                                          Mirko Hüttmann
Saskia Kusebauch                TheaterJugendClub Parchim                           Paula Koball
Anna-Lena Jantzen               Max Friede                                          Lydia Lörke
Anna von Thomsen                Allegra Gerdon                                      Michèle Minnie
Maren Höhne                     Jennifer Mabjaia                                    Anna Pinnow
Anika Luedtke                   Karl Scholz                                         Judith Pinnow
Malika Forst                    Enya S. Schwertfeger                                Magnus Rhösen
Mokka Lulu Tau                  Melanie Simonis                                     Helene Wehmer
                                Lea Tesch                                           Johanna Werner
Leitung: Ronja Kindler
Assistenz: Magnus Rhösen        Leitung: Coco Plümer und Julian Fuhrmann            Leitung: Ronja Kindler, Julian Fuhrmann,
                                Assistenz: Jennifer Mabjaia                         Tina Koball
TheaterClub
Tina Steglich                   Pütter Bretter Parchim
Olaf Stumpp                     Kevin Dauck
Simone Muschik                  Max Friede
Antje Dupke                     Marie-Luise Geck
Stefan Pamperin                 Michael Hahne
Sindy Altenburg                 Armin Hey
Anika Hoffmann                  Markus Lehmann
Andreas Staudt                  Anna Meyer                                          IMPRESSUM
Heike Heldt                     Lola Perdita                                        Mecklenburgisches Staatstheater GmbH
Justina Dzienko                 Emily Schwarz                                       Alter Garten 2 // 19055 Schwerin
Johanna Werner                  Yvon Tiede                                          SPIELZEIT 2020/2021
                                Hannelore Voigt                                     GENERALINTENDANT UND GESCHÄFTSFÜHRER Lars Tietje und Christian Schwandt
Leitung: Ronja Kindler          Jessica Warnke-Stockmann                            REDAKTION Tina Koball, Ronja Kindler, Julian Fuhrmann
Assistenz: Annika Gand                                                              INTERNETPRÄSENZ www.mecklenburgisches-staatstheater.de
                                Leitung: Marlene Eiberger und Felix Caspar Krause   DESIGN UND SATZ LANDSIEDEL I MÜLLER I FLAGMEYER // www.l-m-f.de
                                Assistenz: Mandy Prinz                              DRUCK Quedlinburg DRUCK GmbH // www.q-druck.de
                                                                                    REDAKTIONSSCHLUSS: 27.05.2021
LIEBE GOLDENE, IHR SEID GOLDIG. DANKE.

LIEBE IMPROS, MIT EUCH WÜRDE ICH PFERDE STEHLEN. HERZ AN EUCH!

            THEATER MUSS SEIN!!! EGAL AN WELCHEM ORT!

                            BERÜHRT… SPRACHLOS

                        BITTE MEHR DAVON! ZUGABE!

                     WOW! TOLL! SO VIEL KREATIVITÄT!

   DIE REALITÄT WURDE UNGLAUBLICH GUT UND UNTERHALTSAM
          DARGESTELLT. ES WAR BEÄNGSTIGEND AKKURAT!

 STARTER: SEHR MUTIG! SEHR BESONDERS! KOMPLEXE DRAMATURGIE!

                     SEHR KREATIVES STÜCK @PÜTTIS

                             RICHTIG GUTES ZEUG!

                   @THEATERCLUB: ICH HAB FERNWEH!

                SUPER, KREATIV, NACHDENKLICH, KERNIG

                        TOLLE DIGITALE UMSETZUNG!

                    IHR SEID TOLL! @TANZCLUB: MEGA!

    OH GOTT, DIE KRÜMEL, SIE ÜBERNEHMEN MEINE WOHNUNG

 WAHNSINN, POETISCH. WIEDER WIEDER WIEDER @JUGENDCLUB SN

     TJC PCH: EINFACH DER WAHNSINN! GURKEN-MAN ROCKS!

             ICH FREUE MICH AUF DIE NÄCHSTE SPIELZEIT!

     Stimmen aus dem Publikum // Aufführungen vom 03.,10. und 17.05.2021 // Online-Bühne Zoom
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