ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...

Die Seite wird erstellt Antonia Heim
 
WEITER LESEN
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS
           präsentiert

 ORCHESTRE
DES CHAMPS*
  ELYSÉES
       TONHALLE ZÜRICH
        MI, 17*11*2021
          19.30 UHR

                                1
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
KONZERTPROGRAMM

          TONHALLE ZÜRICH
    ORCHESTRE DES CHAMPS-ELYSÉES
       COLLEGIUM VOCALE GENT
                           MI, 17*11*2021
                             19.30 UHR
                     Philippe Herreweghe (Leitung)
      Regula Mühlemann (Sopran), Sophie Harmsen (Mezzosopran)
             David Fischer (Tenor), Krešimir Stražanac (Bass)

                             PROGRAMM

                   WOLFGANG AMADEUS MOZART
                 Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550 (ca. 30’)
                              Molto Allegro
                                Andante
                       Menuetto. Allegretto — Trio
                              Allegro assai

                                 Pause

                   WOLFGANG AMADEUS MOZART
    Grosse Messe c-Moll für Soli, Chor und Orchester KV 427 (ca. 55‘)
                         Kyrie. Andante moderato
                  Gloria in excelsis Deo. Allegro vivace
                        Laudamus te. Allegro aperto
                              Gratias. Adagio
                     Domine Deus. Allegro moderato
                              Qui tollis. Largo
                         Quoniam tu solus. Allegro
          Jesu Christe. Adagio — Cum Sancto Spiritu. Alla breve
                Credo in unum Deum. Allegro maestoso
                Et incarnatus est. Andante ma sostenuto
                    Sanctus. Largo — Allegro comodo
                        Benedictus. Allegro comodo

2                                                                       3
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
PROGRAMM

              WOLFGANG AMADEUS MOZART * 1756 —1791

       SINFONIE NR. 40 G-MOLL KV 550

Im Jahr 1788 geriet Wolfgang Amadeus Mozarts so erfolgreiche Karriere           So ist die mittlere der Trias, die Sinfonie g-Moll KV 550, von einer Leiden-
ins Stocken. Dem desaströsen Krieg Österreichs gegen die Türken fielen          schaftlichkeit gekennzeichnet, die über das zeitgenössische Mass weit
zahlreiche kulturelle Veranstaltungen zum Opfer, ein neuer Opernauf-            hinausgeht. Das betrifft zum einen die Thematik, in der es von Seufzern,
trag nach dem «Don Giovanni» im Vorjahr war nicht in Sicht. Mozart              Chromatik, Brüchen, jähen Aufwallungen nur so wimmelt. Alles ist aus der
scheint daraufhin in finanzielle Schwierigkeiten geraten zu sein; im Juni       Idee des Kontrasts geschöpft, durchweg kleingliedrig angelegt, kaum
richtete er den ersten von vielen Bittbriefen an seinen Logenbruder Puch-       einmal stellt sich Ruhe ein. Auf der anderen Seite betrifft es die Verarbei-
berg. Zur selben Zeit mietete er für sich und seine Familie ein neues           tung dieses Materials, die Art und Weise, wie es vor allem in den Durch-
Quartier im Alsergrund, ausserhalb der Wiener Kernstadt: weil es güns-          führungsabschnitten zersplittert, gespreizt, überdehnt wird. Im Mittelteil des
tig war und weil er hoffte, hier «mit mehrerer Musse arbeiten» zu können.       Andante stellt Mozart nackte Klangblöcke gegeneinander, unter Verzicht
                                                                                auf jegliche Melodik. Selbst das Menuett ist zum Zerreissen gespannt,
Und tatsächlich, der kompositorische Ertrag der kommenden Monate                nur das Trio gewährt kurze Erholung. Und das Finale verwendet zwar
spricht für sich: Neben Kammermusik entstanden in rascher Folge gleich          altehrwürdige Techniken des Kontrapunkts, blickt aber gleichzeitig weit
drei grosse Orchesterwerke, die Sinfonien in Es-Dur, g-Moll und C-Dur.          in die Zukunft: Seine Durchführung beginnt mit einer (fast vollständigen)
Warum sich Mozart dieser Gattung, die er in Wien bislang fast gar nicht         Zwölftonreihe.
gepflegt hatte («Haffner-», «Linzer» und «Prager» Sinfonie wurden für
auswärtige Anlässe komponiert), mit einem Male so konsequent zuwandte,
wissen wir nicht. Allein aus eigenem Antrieb und ohne jede Aufführungs-
option? Das konnte sich ein freischaffender Künstler und Familienvater
wie Mozart nicht leisten. Vermutlich erklangen die drei Werke in einem
Konzert der Wintersaison 1788/89 oder während Mozarts Deutschland-
reise 1790. Denkbar ist auch, dass sie zusätzliche Funktionen erfüllen
sollten: als «Antwort» auf Haydns Sinfonien Nr. 82– 84 (in denselben Ton-
arten; veröffentlicht Ende 1787) oder als Mitbringsel für einen geplanten
Englandbesuch. Belegen lässt sich all dies nicht.

Umso klarer ist der musikalische Ansatz, den Mozart verfolgt: eine deut-
liche Individualisierung des Einzelwerks. Jede Sinfonie hat ihr ganz eigenes,
unverwechselbares Profil, das sich nicht nur auf gewisse Merkmale oder
einzelne Sätze auswirkt, sondern ihren gesamten Aufbau bestimmt. Die-
ses Konzept hatte Mozart an seinen Opernfiguren entwickelt und dann
auf Klavierkonzerte und andere Instrumentalgattungen übertragen —
bei Beethoven wird es zur Norm.

4                                                                                                                                                           5
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
PROGRAMM

              WOLFGANG AMADEUS MOZART * 1756 — 1791

       GROSSE MESSE C-MOLL FÜR SOLI,
        CHOR UND ORCHESTER KV 427

Auch bei Mozarts c-Moll-Messe, einem der berühmten Torsi klassischer          Ähnliches gilt für den gewichtigsten Binnenabschnitt der Messe, das sieben-
Musik, liegen weite Teile der Werkgenese im Dunkeln. Nach wie vor lässt       teilige Gloria: Jeweils zwei Jubel- und Schreckenschöre umschliessen
sich weder sagen, warum das Stück in Angriff genommen wurde, noch             Solopassagen, bei denen die Zahl der Sänger beständig wächst: vom
warum es unvollendet blieb. Seine Entstehung fällt in Mozarts frühe Wiener    Laudamus te, einer Bravourarie für Sopran, über das kanonisch angelegte
Jahre, als es für ihn keinen Anlass mehr gab, Kirchenmusik zu komponieren.    Duett Domine Deus bis hin zum Quoniam-Terzett, das die Darbietung
Anders als zuvor in Salzburg standen nun Klavierkonzerte und Opern im         sängerischer Eleganz auf die Spitze treibt. Das Credo lässt Händelsches
Vordergrund. Warum dann also ein derart anspruchsvolles, gross dimen-         Pathos in die atemberaubende Vokalartistik des «Et incarnatus est» mün-
sioniertes Werk?                                                              den, während Sanctus und Benedictus erstmals alle vier Solisten mit dem
                                                                              (achtstimmigen!) Chor in überlegener kontrapunktischer Detailarbeit zu-
Zwei Erklärungen bieten sich an. Zum einen spricht Mozart in einem Brief      sammenbringen.
an seinen Vater von der Komposition einer Messe, mit der er ein Verspre-
chen im Zusammenhang mit seiner Hochzeit einlösen wolle. Kurz zuvor,          Wie erwähnt, blieb KV 427 unvollendet. Von den fünf üblichen Messteilen
im August 1782, hatte er, bekanntlich gegen den Willen seines Vaters,         fehlt das Agnus Dei ganz, das Credo bricht nach zwei Sätzen ab. Über
Constanze Weber geheiratet. Ob sich das Versprechen auf die Hochzeit          die Gründe hierfür kann nur spekuliert werden: Zeitmangel; der Tod des
selbst oder auf eine überwundene Krankheit Constanzes bezieht, liess sich     ersten Kindes; die Josephinische Reform der Kirchenmusik? Es ist nicht ein-
bislang nicht endgültig klären.                                               mal geklärt, ob das Werk (und wenn ja, in welcher Form) zu Mozarts Leb-
                                                                              zeiten aufgeführt wurde. Ein Tagebucheintrag seiner Schwester Nannerl
Was das Jahr 1782 noch brachte, ist ein neu erwachtes Interesse an älterer    lässt vermuten, dass es während des Salzburg-Aufenthalts des jungen
Musik, vermittelt durch den Wiener Diplomaten und Hofbibliothekar Gott-       Paares im Oktober 1783 zu einer Aufführung kam; Einzelheiten sind jedoch
fried van Swieten. In dessen Haus lernte Mozart Instrumentalwerke Bachs       nicht bekannt.
und Oratorien Händels kennen — eine Begegnung, die nachhaltigen
Eindruck auf ihn machte. Etliche Klavierfugen aus dieser Zeit zeugen von
seiner Auseinandersetzung mit dem barocken Erbe. Und so setzt das neue
c-Moll-Werk denn auch deutlich stärker auf kontrapunktische Schreib-
weisen als die kompakten Messen der Salzburger Zeit.
                                                                                                                                                          ART
                                                                                                                                                        rt MOZ       2.
Allerdings bildet dieser «stile antico» mit seinen massiven Chorsätzen à la
                                                                                                                                    S I C S p räsentie Saison 2021*2
Händel und Fugen nach dem Vorbild Bachs nur die eine Seite der kom-                                                       - C L A S                d e r
                                                                                                                     NT
                                                                                                        PROZE en Schwerpu
                                                                                                                                              nkte
positorischen Medaille. Auf der anderen stehen Arien, mal liedartig, mal                 O S - K ULTUR        a lt li c h
                                                                                     MIGR                   h
                                                                                                   r der in
opernhaft, dramatisch zugespitzte Ensembles und aufgelockerter Or-                       als eine
chestersatz — moderne Elemente also, die Mozart mit dem Altbewährten
verknüpft oder ihm schroff gegenüberstellt. Im Kyrie z.B. umrahmen zwei
mächtige Chorabschnitte ein ebenso inniges wie anspruchsvolles Sop-
ransolo, das bei einer Aufführung wohl Mozarts Frau hätte übernehmen
sollen.

6                                                                                                                                                                         7
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
INTERPRET*INNEN

                                    ORCHESTER                                                                                     CHOR

       ORCHESTRE DES CHAMPS-ELYSÉES                                                                           COLLEGIUM VOCALE GENT

Als Philippe Herreweghe 1991 das Orchestre des Champs-Elysées gründe-                           Als im Jahr 1970 einige Musikstudent*innen der Universität Gent unter Lei-
te, hatte ein auf Originalinstrumenten spielendes Ensemble in Frankreich                        tung von Philippe Herreweghe zu einem Chor zusammenfanden, konnten
noch gefehlt – wenigstens eines von derartiger Qualität. Umgekehrt fügte                        sie nicht ahnen, dass sie einmal zu den Pionier*innen der historischen Auf-
Herreweghe seiner Reihe von Spezialformationen für die Erkundung be-                            führungspraxis gezählt werden würden. Doch die Professionalisierung
stimmter Musikepochen eine weitere hinzu. Das Orchestre des Champs-                             schritt rasch voran, und durch die Zusammenarbeit mit Gustav Leonhardt
Elysées konzentriert sich auf sinfonische und oratorische Werke aus Klas-                       und Nikolaus Harnoncourt errang man öffentliche Aufmerksamkeit. Nach
sik, Romantik und klassischer Moderne, dargeboten mit dem jeweiligen                            wie vor bildet die Musik Johann Sebastian Bachs Kern- und Angelpunkt im
Instrumentarium der Zeit. So entstanden preisgekrönte Aufnahmen von                             Wirken des Ensembles, doch reicht das Repertoire wesentlich weiter, von
Mozart und Beethoven, aber auch Berlioz, Bruckner und Mahler – ein                              der frühen Vokalpolyfonie bis zu den grossen Chorwerken des 19. und 20.
Klangkörper «auf dem Weg zur Vollendung», wie es bei «Spiegel Online»                           Jahrhunderts; auch Musik von Philipp Glass und Carl Orff hat man im
hiess. Zu den Gastdirigenten zählten Daniel Harding, René Jacobs und                            Programm. Sichtbarster Beleg für diese Bandbreite sind die auf mittlerweile
Heinz Holliger; Tourneen führten das Orchester nach Asien, Australien und                       über 100 angewachsenen CD-Einspielungen, viele von ihnen preisgekrönt.
in die USA, in die grossen Konzertsäle von London, Berlin, Wien und Ams-                        Und seit 2017 bestreitet das Collegium Vocale Gent, das in wechselnden
terdam. Musikwissenschaftliche Forschungen und pädagogische Projekte                            Besetzungen und Grössen auftritt, ein eigenes Musikfestival rund um Siena.
runden die Arbeit des Orchestre des Champs-Elysées ab.

                                                                                    men
                                                                  g ra n d iose Stim tražanac                                   DIRIGENT
                                                                                    S
                                                         spür für           her und
                                                 ches Ge Harmsen, Fisc
                           WEGH
                                ES u n tr ü g li
                                              hleman
                                                       n,                                                       PHILIPPE HERREWEGHE
             I P P E HERRE rgespann Mü ewiesen.
        PHIL                 e                   b
                      em Vier einmal mehr
           ist mit d                                                                            1970, mit gerade einmal 23 Jahren, gründete Philippe Herreweghe das
                                                                                                Collegium Vocale Gent. Damals schwankte der junge Belgier noch zwi-
                                                                                                schen Medizin und Musik — bis ihn Gustav Leonhardt einlud, an der Ge-
                                                                                                samtaufnahme der Bach-Kantaten mitzuwirken. Im Laufe der Zeit wurde
                                                                                                Herreweghe selbst zu einem Pionier der historischen Aufführungspraxis,
                                                                                                dessen Markenzeichen die stilistische Vielfalt ist: Neben den Hauptwer-
                                                                                                ken des Barock widmet er sich auch der Renaissancemusik sowie dem
                                                                                                klassisch-romantischen Repertoire. Je nach Anforderung stützt er sich
                                                                                                dabei auf Spezialensembles wie die Chapelle Royale, das Ensemble Vo-
                                                                                                cal Européen und das Orchestre des Champs-Elysées — alles Formatio-
                                                                                                nen, die er selbst gründete. Herreweghe erhielt nicht nur zahlreiche mu-
                                                                                                sikalische Auszeichnungen, sondern auch gesellschaftliche Ehrungen,
                                                                                                etwa als Kultureller Botschafter Flanderns und Ritter der französischen
                                                                                                Ehrenlegion. Für den Start seines 2010 etablierten eigenen CD-Labels
                                                                                                «phi» wählte er demonstrativ ein nicht barockes Werk: Gustav Mahlers
                                                                                                Sinfonie Nr. 4.

8                                                                                                                                                                        9
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
SOLIST*INNEN

                                                                                                 REGULA MÜHLEMANN

                                                                                Von der sängerischen Nachwuchshoffnung zur international gefragten
                                                                                Künstlerin: So lässt sich Regula Mühlemanns Werdegang der letzten zehn
                                                                                Jahre zusammenfassen. 2010 machte die ehemalige Stipendiatin von
                                                                                Migros-Kulturprozent-Classics in der Verfilmung von Webers «Freischütz»
                                                                                an der Seite von Juliane Banse und Michael Volle auf sich aufmerksam.
                                                                                Es folgten Engagements an den Opern Luzern und Zürich sowie ihr Debüt
                                                                                an den Salzburger Festspielen. Der Durchbruch gelang Mühlemann 2013,
                                                                                als sie mit Stars wie Cecilia Bartoli und Rolando Villazón auftrat, unter den
                                                                                Dirigenten Ingo Metzmacher und Simon Rattle sang, nach Wien, Berlin,
                                                                                Paris und Baden-Baden verpflichtet wurde. Als Exklusivkünstlerin von Sony
                                               MANN
                                                                                Classical hat sie drei hochgelobte CDs mit ganz unterschiedlichen Schwer-
                                       MÜHLE           ühne:          genial.
                         und REG
                                 ULA
                                       s a m a uf der B stimmlich kon           punkten veröffentlicht (Mozart; Barockarien; Lieder). Den Preis der Deut-
                    SEN           mein              sich
             E HARM        Mal ge           zen sie                             schen Schallplattenkritik gewann sie ebenso wie einen Opus Klassik. Und
      SOPHI icht das erste -Messe ergän
       stehen n grosser C-Mo
                             ll                                                 noch immer gilt Mühlemanns künstlerisches Credo: «den Leuten Gefühle
           z a r ts                                                             zu ermöglichen — darum singe ich».
     In Mo

                                                                                                     SOPHIE HARMSEN
                                                                                Internationalität ist ihr Markenzeichen: Als Tochter deutscher Diplomaten,
                                                                                geboren in Kanada, aufgewachsen in Südafrika, lernte Sophie Harmsen
                                                                                schon früh die Welt kennen. Auf beruflicher Ebene setzt sich dies nun fort,
                                                                                mit Gastspielen in Paris, Shanghai, Wien, London, Buenos Aires und Madrid,
                                                                                um nur einige Stationen zu nennen. Lag ihr Schwerpunkt anfangs auf der
                                                                                Musik von Klassik und Barock, fühlt sich die Mezzosopranistin längst auch
                                                                                im 19. und 20. Jahrhundert heimisch. Unter Kent Nagano sang sie Wagners
                                                                                «Wesendonck-Lieder», Mahler unter Markus Stenz, Dvorˇ ák unter Philippe
                                                                                Herreweghe. Mehrfach trat Sophie Harmsen in Salzburg auf, bei den
                                                                                Göttinger Händel-Festspielen ist sie regelmässiger Gast. Ausserdem wirkte
                                                                                sie an etlichen Wiederentdeckungen unter dem Dirigat von Frieder Bernius
                                                                                mit: in Danzis «Berggeist» etwa, Zumsteegs «Geisterinsel» oder Spohrs
                                                                                Oratorium «Die letzten Dinge». Auch René Jacobs verpflichtete sie für die
                                                                                Neueinspielung von Beethovens Missa Solemnis mit dem Freiburger Barock-
                                                                                orchester.

10                                                                                                                                                        11
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
INTERPRET*INNEN
                                     **                                                                               **

                                                                                                                SOLIST*INNEN

                                                                                                         DAVID FISCHER

                                                                                David Fischer entstammt einer echten Sängerfamilie: Seine Grossmutter
                                                                                war die Altistin Marga Höffgen, sein Grossvater Gründer des Freiburger
                                                                                Bachchores; auch deren Kinder wurden Sänger. Nach dem Studium in
                                                                                Freiburg gewann Fischer 2016 den prestigeträchtigen Concours de Genève,
                                                                                um im Jahr darauf ein Engagement an der Oper Bonn anzutreten. Seit
                                                                                2019 ist er Ensemblemitglied in Düsseldorf (Deutsche Oper am Rhein). Als
                                                                                reiner Opernsänger sieht sich der junge Tenor allerdings nicht, sondern legt
                                                                                gleichermassen Wert auf seine Arbeit im Bereich von Lied und Oratorium.
                                                                                So pflegt Fischer eine feste Partnerschaft mit der Pianistin Pauliina Tukiainen,
                                                                                mit der er beim Bonner Schumannfest («Liederkreis» op. 24) und beim
                                                                                Klassikfestival von Les Haudères (Werke von Schoeck, Brahms u.a.) Lieder-
                                                                                abende gab. 2019 ging er als Don Ottoavio mit dem Freiburger Barock-
                                                                                orchester unter René Jacobs auf Asien-Tournee, ausserdem wirkte er an der
                                                                                CD-Produktion der «Ersten Walpurgisnacht» unter Frieder Bernius mit.

                                                                                                  KREŠIMIR STRAŽANAC
                                                                                Krešimir Stražanac war 24, als er festes Ensemblemitglied am Opern-
                                                                                haus Zürich wurde. Er kam mit der Empfehlung eines Studiums in Stutt-
                                                                            e
                                                          die   kraftvoll       gart und zahlreicher Wettbewerbssiege, darunter dem La Voce-Wettbe-
                                                  hen für                       werb des Bayerischen Rundfunks und dem 1. Hugo-Wolf-Wettbewerb in
                                   F I S C HER ste se.
                               VID                es
                   NANC
                        und DA zarts c-Moll-M                                   Slowenien. Sieben Jahre blieb er dem Haus treu, wo er sich ein breites
           T R A Ž         in M o                                               Bühnenrepertoire aneignete, vom «Fidelio» (Don Fernando) über «Ariad-
      IR S            senz
KREŠIM askuline Prä
       m                                                                        ne auf Naxos» (Harlekin) bis zu Eötvös‘ «Drei Schwestern» (Tusenbach).
                                                                                Als freischaffender Künstler sang Stražanac seither an der Bayerischen
                                                                                Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen, im Leipziger Gewandhaus
                                                                                und im Wiener Musikverein. Eine regelmässige Zusammenarbeit verbindet
                                                                                ihn mit dem Dirigenten Philippe Herreweghe, die auch auf CD dokumentiert
                                                                                ist (Johannes-Passion). 2021 soll sein Debüt mit den Berliner Philharmoni-
                                                                                kern unter Kirill Petrenko erfolgen, ausserdem sind Auftritte in Dresden,
                                                                                Wien, Salzburg und im Concertgebouw Amsterdam mit Werken von Bach
                                                                                und Mozart geplant.

   12                                                                                                                                                        13
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
**                                                                                                                                               VORSCHAU

                                                                                                                                KONZERTE 2021*22
                                                                                                                             IN DER TONHALLE ZÜRICH

                                                                                                                                                     DI, 07*12*2021
                                                                                                                          VERBIER FESTIVAL CHAMBER ORCHESTRA
                                                                                                                                 Gábor Takács-Nagy (Leitung)
                                                                                                                               Sheku Kanneh-Mason (Violoncello)
                                                                                                                              Werke von Mozart, Elgar, Beethoven

                                                                                                                                            DI, 01*02*2022
                                                                                                                                   MAHLER CHAMBER ORCHESTRA
                                                                                                                                      Mitsuko Uchida (Klavier)
                                                                                                                                    Mark Steinberg (Konzertmeister)

                                                                             t ihrem Leiter verbunden
                                                                                                                                     Werke von Mozart, Webern
                                                                                     weghe.

                                                                                                                                                    MO, 21*03*2022
                                                                                                                                RUSSISCHES NATIONALORCHESTER
                                                               NT mit Philippe Herre

                                                                                                                                       Mikhail Pletnev (Leitung)
                                                                                                                                       Lucas Debargue (Klavier)
                                                                                                                                 Werke von Rachmaninow, Tschaikowski
                                                    alem Rang sind so eng mi

                                                                                                                                                     DI, 24*05*2022
                                                                                                                                        STAATSKAPELLE DRESDEN
                                  s COLLEGIUM VOCALE GE

                                                                                                                                        Christian Thielemann (Leitung)
                                                                                                                                             Werke von Bruckner
                                                                                                                                                                                                                                          ftlichen
                                                                                                                                                                                                                                esellscha
                                                                                                                                                                                                           ic s si nd Teil des g gement.ch
                                                                                                                                                                                                    -Class                  enga
                                                                                                                                                                                           rprozent              migros-
                                                 on

                                                                                                                                                                                ros-Kultu Migros-Gruppe:
                                                                                                                                                                        Die Mig         d er
                                             ati

                                                                                                                                                                                  en ts
                                                                                                                                                                        Engagem
                                      intern

                                                                                                        Das MIGROS-KULTURPROZENT unterstützt kulturelle und soziale Initiativen und bietet
                                  von

                                                                                                        einer breiten Bevölkerung ein vielfältiges Angebot. Neben traditionsreichen Programmen setzt
                              da

                                                                                                        es gezielt Akzente zu zukunftsweisenden gesellschaftlichen Fragestellungen. Zum Migros-
                            ble s

                                                                                                        Kulturprozent gehören auch die Klubschule Migros, das Gottlieb Duttweiler Institut, das
                          wie
          Wenige Vokalensem

                                                                                                        Migros Museum für Gegenwartskunst, die vier Parks im Grünen und die Monte-Generoso-
                                                                                                        Bahn. Insgesamt investiert das Migros-Kulturprozent jährlich über 140 Millionen Franken.

                                                                                                        Bildnachweise. Cover: Regula Mühlemann © Marco Sieber, Philippe Herreweghe © Michiel Hendryckx. Seite 2:
                                                                                                        Orchestre des Champs Elysees © Joscelin Renaud. Seite 8: Philippe Herreweghe © Michiel Hendryckx. Seite 10:
                                                                                                        Regula Mühlemann © Marco Sieber, Sophie Harmsen © Tatjana Dachsel. Seite 12: David Fischer © Thilo Beu,
                                                                                                        Krešimir Stražanac © Patrick Vogel. Seite 14: Collegium Vocale Gent © Michiel Hendryckx. Backcover: Sheku Kanneh-
                                                                                                        Mason © Jake Turney

14                                                                                                                                                                                                                                15
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
RA
                                                                                       RC   HEST
                                                                                MBER O
                                                                       A L CHA ,
                                                           ST I    V          listen
                                                B I E R FE            d e m So ft gilt.
                                             ER        Gast
                                                               —
                                                                           Zuku
                                                                                 n
                                        as V
                            0 21, ist d Zürich zu          e l l i s t der
                          2              n               C
                     mber          ON i          al als
            , 7. Deze H-MAS ternation
         ag           E
                                der i
                                      n
    ienst         ANN
Am D HEKU K
   mit S

                                                                          ales
                                                       Kultur und Sozi                     30 34
                     se ns ch af ts -B und, Direktion          ric h, Te le fon +41 58 570
   Mig ro s- G en os                             ch , 80 31 Zü
                                           Postfa
                      rozent-Classics,
   Migros-Kulturp                            SSICS.CH
                                         T-CLA
                     LTURPROZEN
    MIGROS-KU
ORCHESTRE DES CHAMPS* ELYSÉES - MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS - TONHALLE ZÜRICH MI, 17*11*2021 - Migros ...
Sie können auch lesen