ORIGINAL BETRIEBSANLEITUNG BIRDY - Riese & Müller
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Sehr geehrte Kundin und sehr geehrter Kunde, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Birdy. Herzlichen Dank, dass Sie sich für ein Rad aus unserem Hause entschieden haben. Riese & Müller baut leichte und praktische vollgefederte Räder, die durch Fahrdynamik und ihre sinn- volle Konzeption überzeugen. Sie haben sich für die Faltrevolution aus dem Hause Riese & Müller ent- schieden. Vollgefedert, fahrstabil und extrem leicht. Ihr Fahrradhändler hat das Birdy sorgfältig endmontiert, eventuell einige Änderungswünsche für Sie umgesetzt. Und er hat eine Probefahrt durchgeführt, damit Sie vom ersten Meter an mit Freude in die Pedale treten können. Wir haben bei der Konstruktion des Birdy stets an Ihren Fahrspaß und Ihre Sicherheit gedacht. Natürlich können wir dabei nicht jeden Aspekt Ihres vielseitigen Gebrauchs des Birdy vorhersehen. Diese Betriebsanleitung beantwortet alle wesentlichen Fragen und gibt viele Tipps zur Bedienung Ihres Birdy. Weiterhin ist eine Menge Wissens- wertes rund um die Fahrradtechnik und die Wartung und Pflege zusammen- gefasst, damit Sie lange Zeit Freude an Ihrem neuen Birdy haben. Sollten Sie nach dem Lesen dieser Betriebsanleitung unsicher sein und Rückfragen haben, wenden Sie sich an Ihren Fachhändler oder direkt an uns. Ihr Riese & Müller-Team 2
INHALT 4 Allgemeine Hinweise 6 Sicherheitshinweise 7 Gesetzliche Anforderungen 8 Bestimmungsmäßiger Gebrauch 9 Pedale 10 Vor der ersten Fahrt 12 Vor jeder Fahrt (Kurzcheck) 14 Schnellspanner 16 Birdy entfalten 18 Birdy falten 20 Anpassen der Sitzposition 25 Anpassen der Federung 26 Faltscharnier am Vorbau 27 Hinterradschwinge 28 Vorderradschwinge 30 Bremsanlage 36 Schaltung 42 Kette 43 Lenkungslager 44 Laufräder und Reifen 52 Schwingenlager 53 Lichtanlage 55 Gepäck- und Kindertransport 56 Birdy transportieren 58 Allgemeine Pflegehinweise / Inspektionen 62 Gesetzliche Gewährleistung / Garantie 65 Technische Daten / Anzugsdrehmomente 66 Service- und Wartungsplan 68 Wichtige Dokumente 69 Fahrradpass 3
Lichtanlage, S. 53 Bremshebel, S. 23 – 20 Sattelstütze, S. 22 Schalthebel, S. 37 Vorbau, Lenker, S. 20 Sattel, S. 22 Hinterradschwinge, S. 27 Hinterradfederung, S. 25 Vorbau, Faltschanier, S. 26 Lenkungslager, S. 43 Pedale, S. 9 Kette, S. 42 Vorderradschwinge, S. 28 Schaltung, S. 36 – 41 Bremsanlage S. 30 – 35 Schaltwerk, S. 37 Felgenbremsen, S. 31 – 33 Nabenschaltung, S. 40 Scheibenbremsen, S. 34 Laufradbefestigung, S. 14 Laufrad und Bereifung, S. 44 – 51 4
GEFAHR! In dieser Betriebsanleitung sind Anzugsdrehmomente in Nm an- gegeben. Verlassen Sie sich niemals auf Ihr Gefühl: „Fest“ ist nicht gleich „Fest“. NUR ein Drehmo- mentschlüssel stellt sicher, dass die Schrauben exakt richtig angezogen werden. Benutzen Sie deshalb stets einen solchen Schlüssel und halten Sie die angegebenen Drehmomente ein, sofern in dieser Betriebsan- leitung Anzugsmomente angegeben werden. Zu fest oder unzureichend fest angezogene Schrauben können Brüche nach sich ziehen. Diese verursachen unter Um- ständen Stürze mit schweren Verletzungen als Folge. 5
ALLGEMEINE HINWEISE Riese & Müller Falträder sind mit außergewöhnlich innovativer Technik ausgestattet. Auch wenn Sie sich auf dem Rad als „alter Hase“ fühlen, da Sie schon Ihr ganzes Leben lang Fahr- rad fahren, sollten Sie deshalb die folgenden Hinweise vor der ersten Benutzung sorgfältig durchlesen und beachten. Zuerst möchten wir Sie mit den Bauteilen Ihres Birdys vertraut machen. Klappen Sie dazu die Umschlagseite der Betriebsanleitung aus. Hier finden Sie eine Abbildung des Birdy. So können Sie Ihr Birdy beim Lesen der Betriebsanleitung stets im Blick behalten. Tipp! Lassen Sie die vordere Umschlagseite aufgeklappt. Das erleichtert Ihnen die Orientierung! Wir haben in dieser Betriebsanleitung versucht, alle relevanten Arbeiten und Vorbereitungen, die Ihre Freude mit Ihrem neuen Birdy sicherstellen, möglichst anschaulich darzustellen. Dafür nutzen wir folgende Symbole: Achtung! Hier finden Sie einen Hinweis, der Ihnen hilft, schnell mit Ihrem Rad und dessen Technik vertraut zu werden. Gefahr! Das Zeichen bedeutet mögliche Gefahren für Ihr Leben und Ihre Gesundheit, wenn entsprechende Handlungsaufforderungen nicht beachtet werden. Lesen Sie diese in Ihrem Interesse aufmerksam. Hinweis!, Tipp! Dieses Zeichen gibt Ihnen nützliche Tipps, die sinnvolle Ergänzungen darstellen. Dieses Zeichen bedeutet, dass Sie einen Drehmomentschlüssel benötigen und das angegebene Drehmoment einhalten müssen. Damit Sie beim Birdy-fahren stets Spaß haben und zu Ihrer eigenen Sicherheit, sollten Sie den Kurzcheck vor jeder Fahrt durchführen. Wie dieser durchzuführen ist, finden Sie auf Seite 12 dieser Betriebsanleitung. 6
In dieser Betriebsanleitung sind eine Reihe Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten aus- führlich beschrieben. Wenn Sie diese durchführen, müssen Sie stets berücksichtigen, dass die Anleitungen und Hinweise ausschließlich für das Birdy gelten und nicht auf andere Räder übertragbar sind. Durch eine Vielzahl von Ausführungen und Modellwechsel kann es dazu kommen, dass die beschriebenen Arbeiten nicht ganz vollständig sind. Lesen Sie gegebenenfalls in den separat beiliegenden Anleitungen nach. Beachten Sie, dass die Erläuterungen und Tipps aufgrund verschiedener Einflüsse, wie z. B. Erfahrungsschatz und handwerkliches Geschick des Durchführenden oder das zum Einsatz kommende Werkzeug, ergänzungsbedürftig sein können und somit zusätzliches (Spezial-) Werkzeug oder nicht beschriebene Maßnahmen erfordern. GEFAHR! Diese Betriebsanleitung beinhaltet Montage- und Wartungsarbeiten, die zwi- schen den vorgeschriebenen vom Fachhändler durchzuführenden Inspektionen (siehe S. 66 – 67) notwendig werden können. Führen Sie niemals darüber hinaus- gehende Arbeiten an Ihrem Birdy durch. Diese verlangen besonderes Fach- wissen, spezielles Werkzeug und Fertigkeiten und können deswegen nur vom Fachhändler durchgeführt werden. Muten Sie sich im eigenen Interesse nicht zu viel zu. Fahren Sie niemals mit unvollständig oder unsachgemäß durchgeführten Montagearbeiten an Ihrem Birdy. Sie gefährden damit sich und andere Verkehrs- teilnehmer. Sind Sie sich in einem bestimmten Punkt nicht ganz sicher und wünschen Rück- sprache, so gehen Sie zu Ihrem Fahrradfachhändler oder setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir helfen Ihnen gerne! WIR WÜNSCHEN IHNEN VIEL SPASS MIT IHREM NEUEN BIRDY! 7
SICHERHEITSHINWEISE Nun noch ein paar Dinge, die uns sehr am Herzen liegen: • Fahren Sie im Straßenverkehr immer rücksichtsvoll, damit Sie sich und andere nicht gefährden. • Halten Sie sich an die Verkehrsregeln, damit Sie sich nicht den Unmut der anderen Verkehrsteilnehmer zuziehen. • Respektieren Sie die Natur, wenn Sie durch Wald und Wiesen touren. Radeln Sie ausschließlich auf ausgeschilderten und befestigten Wegen. Beachten Sie die gesetzlichen Regelungen für den Gebrauch von Fahrrädern abseits der Straßen. Diese sind in den einzelnen (Bundes-) Ländern unter- schiedlich. • Setzen Sie bei jeder Fahrt immer einen angepassten und geeigneten Fahr- radhelm auf. • Tragen Sie helle fahrradgerechte Kleidung mit engen Hosenbeinen, bzw. mit Hosenklammern. • Tragen Sie Schuhe mit rutschfester und steifer Sohle. • Fahren Sie nicht freihändig. • Fahren Sie nicht mit Kopfhörern, telefonieren Sie nicht und fahren Sie nicht, wenn Sie durch Medikamente, Alkohol oder anderen Drogen in Ihrer Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt sind. • Prüfen Sie vor jeder Fahrt, auch wenn Sie Ihr Fahrrad nur kurz unbeauf- sichtigt abgestellt haben, den festen und sicheren Sitz von Schnellspannern und Steckachsen. • Prüfen Sie regelmäßig den festen Sitz von Schraubverbindungen und Bauteilen. • Passen Sie Ihre Fahrweise den Witterungsverhältnissen an. Beachten Sie den längeren Bremsweg bei nasser oder glatter Straße. • Passen Sie Ihre Geschwindigkeit dem Gelände und Ihrem Fahrkönnen an. GEFAHR! Nach einem Sturz oder einem Unfall dürfen Sie Ihr Birdy erst wieder benutzen, wenn es von Ihrem Fachhändler auf eventuelle Schäden untersucht wurde. 8
GESETZLICHE ANFORDERUNGEN StVZO Der § 67 Abs. 1 StVZO schreibt vor: Fahrräder Zur Teilnahme am öffentlichen Straßen- müssen für den Betrieb des Scheinwerfers verkehr muss ein Fahrrad in Deutschland und der Schlussleuchte mit einer Lichtma- gemäß der Straßenverkehrs-Zulassungs- schine, deren Nennleistung mindestens 3 W Ordnung (StVZO) ausgestattet sein. Die StVZO und deren Nennspannung 6 V beträgt oder legt die Brems-und Beleuchtungsanlage fest einer Batterie mit einer Nennspannung von und schreibt eine hell tönende Glocke vor. 6 V (Batterie-Dauerbeleuchtung) oder einem Jeder Fahrradlenker verpflichtet, sein Rad in wiederaufladbaren Energiespeicher als Ener- einem verkehrssicheren Zustand zu halten. giequelle ausgerüstet sein. Abweichend von Für Radfahrer gelten bei der Teilnahme im Abs. 9 müssen Scheinwerfer und Schluss- Straßenverkehr dieselben Regeln wie für leuchte nicht zusammen einschaltbar sein. Kraftfahrzeuglenker. Machen Sie sich mit der Das Rücklicht muss in einer Höhe von min- Straßenverkehrs-Ordnung vertraut. destens 25 cm über der Fahrbahnoberfläche angebracht werden. Die Mitte des Licht- Die Bremsanlage kegels des Vorderlichts darf höchstens 10 m Die Bremsanlage eines Rades muss aus vor dem Fahrrad auf die Fahrbahn treffen. mindestens zwei unabhängig voneinander funktionierenden Bremsen bestehen. Reflektoren Jeweils eine Bremse für Vorder- und Hinter- Neben den Lichtquellen müssen an jedem rad ist Pflicht. Die Funktionsweise ist jedoch Fahrrad folgende Reflektoren montiert sein: nicht verbindlich geregelt. • Vorne ein möglichst großflächiger weißer Strahler, der mit dem Scheinwerfer kom- Die Lichtanlage biniert sein kann. Alle lichttechnischen Einrichtungen am Fahr- • Hinten mindestens zwei rote Rückstrahler, rad müssen ein amtliches Prüfzeichen auf- davon ein Großflächenstrahler mit weisen. Erkennbar ist dies an einer Schlan- Z-Markierung. Von diesen darf sich einer genlinie, dem Buchstaben „K“ und einer max. 60 cm über der Fahrbahn befinden. Zahl. Nur Beleuchtungseinrichtungen (auch Die Rückleuchte darf mit einem Strahler Batterie- oder Akkuleuchten) mit diesen kombiniert sein. Erkennungsmerkmalen dürfen im Straßen- • Je zwei seitliche gelbe Reflektoren pro verkehr eingesetzt werden. Laufrad, die gesichert angebracht sein müssen. Wahlweise dürfen auch weiße HINWEIS! reflektierende Ringe über den gesamten Vor Gebrauch Ihres Fahrrades in Laufradumfang in den Speichen, an der einem anderen Land als Deutschland: Felgenflanke oder an den Seitenwänden Lassen Sie sich von Ihren Fachhändler der Bereifung verwendet werden. über etwaige rechtliche Besonder- • Je zwei gelbe Pedalstrahler pro Pedal, die heiten beraten. nach vorne und hinten gerichtet sind. 9
BESTIMMUNGSGEMÄSSER GEBRAUCH Ihr Birdy ist nur für die Benutzung auf Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungs- Straßen und befestigten Wegen konzi- bedingungen, die in dieser Betriebsanleitung piert. Benutzen Sie Ihr Birdy im öffentlichen beschrieben sind, sind Teil des bestimmungs- Straßenverkehr, muss es entsprechend den gemäßen Gebrauchs. Vorschriften der nationalen Gesetzgebung ausgestattet sein. Es wird keine Haftung oder Gewährleistung seitens Händler oder Hersteller übernom- Ihr Birdy ist nicht für Extrembelastungen men, wenn die Benutzung des Birdys über zugelassen. Sie dürfen deshalb damit z. B. diesen bestimmungsgemäßen Gebrauch keine Treppen befahren, Sprünge, Wheelies hinausgeht, wenn Sicherheitshinweise oder ähnliche Aktivitäten ausführen. nicht eingehalten werden, wenn überladen wird oder Mängel unsachgemäß beseitigt Ihr Birdy ist nicht für die Teilnahme an Wett- werden. Ebenso wird keine Haftung und bewerben zugelassen. Gewährleistung übernommen bei Montage- fehlern, Vorsatz, Unfällen und wenn die Vorgaben für Wartung und Pflege nicht eingehalten werden. GEFAHR! Ihr Birdy ist grundsätzlich nur für die Fortbewegung einer ein- zelnen Person gedacht. Eine Aus- nahme bildet z. B. die Mitnahme eines Kindes in einem Kinderan- hänger. Beachten Sie dabei die Bestimmungen Ihrer nationalen Gesetzgebung. Achten Sie bei der Verwendung von Anhängern auf hochwertige Qualität. Beachten HINWEIS! Sie das zulässige Gesamtge- Zulässiges Gesamtgewicht = wicht (siehe Seite 65, technische Gewicht Fahrer + Daten). Gewicht Fahrrad + Gewicht Gepäck 10
PEDALE Fetten Sie die Pedalgewinde vor dem Einbau und schrauben Sie das rechte Pedal von Hand 2 bis 3 Umdrehungen im Uhrzeigersinn (Rechtsgewinde) in das rechte Kurbel- gewinde. Das rechte Pedal ist mit einer „R“- Prägung versehen. Das linke Pedal schrau- ben Sie von Hand 2 bis 3 Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn (Linksgewinde) hinein. Das linke Pedal ist mit einer „L“-Prä- gung versehen. HINWEIS! Die Prägung befindet sich entweder Ziehen Sie die Pedale dann mit einem direkt am Gewinde oder auf der Anzugsmoment von 35 Nm fest. Pedalkörperoberseite. 11
VOR DER ERSTEN FAHRT Stellen Sie sicher, dass Ihr Birdy von Ihrem Fachhändler betriebsbereit gemacht und auf ACHTUNG! Sie eingestellt wurde. Dazu gehören: Der autorisierte Händler muss das • Einstellung der Bremsen Birdy fahrbereit machen, so dass die • Einstellung der Bremsgriffe, dass Sie sie sichere Funktion gewährleistet ist. jederzeit gut erreichen können Der Händler hat eine Endkontrolle • Befestigung der Räder im Rahmen und in und eine Probefahrt durchzuführen. der Gabel Kontrollieren Sie den festen Sitz der • Einstellung und Befestigung von Sattel, Schnellspanner und aller wichtigen Lenker und Vorbau auf eine für Sie sichere Befestigungsschrauben und -muttern. und bequeme Position Überprüfen Sie den Luftdruck in den Reifen. Die Angaben zum vorge- Gepäckträger, Kindersitze schriebenen Reifendruck finden Sie Bitte beachten Sie, dass an den Gepäck- auf den Seitenflächen der Reifen. Hal- trägern keine Änderungen vorgenommen ten Sie die Angaben für den Mindest- werden dürfen. Das Birdy ist NICHT für die und den Höchstdruck ein! Prüfen Sie Verwendung von Kindersitzen freigegeben. Reifen und Felgen auf Beschädigun- gen, Risse und Verformungen. Anhänger/Trailerbikes Machen Sie sich mit den Funktionen Das Birdy ist nur für die Nutzung mit zwei- aller Bedienelemente vertraut. rädrigen Anhängern freigegeben. Wenn Ihr Birdy mit einem Ständer ausgerüstet ist, lässt sich mit kleinen Anpassungsarbeiten die Weber-Kupplung, Typ ER montieren (siehe Abb.). GEFAHR! Nicht von Riese & Müller frei- gegebene Anhängerkupplungen oder Anhängertypen gewähr- leisten keine einwandfreie Funk- tion von Anhänger und Federung. Stürze oder Schäden können die Folge sein. 12
Bremsanlage Schaltung Sind Sie mit der Bremsanlage vertraut? Machen Sie sich gegebenenfalls auf einem Prüfen Sie, ob Sie die Vorderradbremse mit verkehrsarmen Platz mit der neuen Schal- demselben Bremshebel bedienen können, tung vertraut. Näheres zum Thema Schal- wie Sie es gewohnt sind. Ist das nicht der tung ab Seite 36. Fall, dann trainieren Sie die neue Anordnung der Bremshebel auf einem sicheren unbe- fahrenen Gelände. Oder Ihr Fachhändler GEFAHR! soll die Belegung der Bremshebel ändern. Wenn an Ihrem Birdy Pedale mit Näheres zum Thema Bremsen auf den Gummi- oder Kunststoffkäfig Seiten 30 – 35. montiert sind, machen Sie sich mit dem Halt vertraut, den diese bieten. Bei Nässe werden GEFAHR! Gummi- und Kunststoffpedale Moderne Bremsen wirken sehr sehr rutschig! viel stärker als einfache Felgen- oder Trommelbremsen! Machen Sie auf jeden Fall zuerst einige Sitzposition Probebremsungen abseits des Sind Sattel und Lenker richtig eingestellt? Straßenverkehrs. Unbedachtes Ihr Fachhändler hilft Ihnen gerne, die beste Betätigen der Bremsen kann Sitzposition zu finden. Näheres zum Thema zum Sturz führen. Tasten Sie Sitzposition auf den Seiten 20 – 24. sich langsam an stärkere Ver- zögerungen heran. Bei voller Federung Beladung ändert sich das Fahr- Ist die Federung auf Ihre Bedürfnisse ange- verhalten. Auch der Bremsweg passt? Näheres zum Thema Federung auf wird länger. Machen Sie deshalb Seite 25. zu Beginn einige Fahr- und Bremsversuche mit und ohne Faltvorgang Zuladung, um sich an das Beherrschen Sie das Falten und Entfalten geänderte Fahrverhalten zu Ihres Birdy? Lassen Sie sich den Faltvorgang gewöhnen. von Ihrem Fachhändler zeigen und/oder lesen Sie die Seiten 16 – 18. 13
VOR JEDER FAHRT (KURZCHECK) Folgende Punkte müssen Sie überprüfen: Faltvorbau Ist der Spannhebel des Faltscharniers am Schnellspanner/Verschraubungen / Vorbau korrekt geschlossen? Sind alle Ein- Steckachsen zelteile des Faltscharniers vorhanden und Sind die Schnellspanner oder Verschraubun- korrekt montiert? Näheres zum Faltscharnier gen von Vorbau, Sattel, Vorder- und Hinter- auf Seite 26. Ist der Schnellspanner der rad korrekt geschlossen? Näheres zum Höhenverstellung des Vorbaus geschlossen? Thema Laufradbefestigung auf Seite 46. Ist das höhenverstellbare Vorbaurohr mit sei- nem Pin im Vorbau arretiert? Näheres zum Vorbau ab Seite 21. GEFAHR! Vorder- und Hinterradschwinge Nicht ordnungsgemäß verschlos- Ist die Verriegelung von Vorderrad- und sene Schnellspanner und Ver- Hinterradschwinge korrekt eingerastet? schraubungen können dazu füh- Näheres zu diesem Thema ab Seite 27. ren, dass sich Fahrradteile lösen. Schwere Stürze wären die Folge! Federung Prüfen Sie, ob die Federung funktioniert. Überprüfen Sie den sicheren Sitz Drücken Sie auf den Sattel, um die Hinter- aller Schnellspanner und Ver- radfederung zu prüfen. Drücken Sie bei schraubungen, auch wenn Sie Ihr gezogener Vorderradbremse von oben auf Fahrrad nur kurz unbeaufsichtigt den Lenker, um die Funktion der Federgabel abgestellt haben. Sie dürfen nur zu prüfen. In beiden Fällen muss die Feder- losfahren, wenn alle Schnellspan- ung ohne nennenswerte Geräusche und mit ner fest geschlossen sind. gleichmäßigem Widerstand ein- und aus- federn. Dabei dürfen keine Bauteile des Birdy aneinander schleifen oder schaben. Reifen Sind die Reifen in gutem Zustand? Stimmt der Luftdruck? Mehr zum Thema ab Seite 44. 14
Beleuchtung Brennen das Licht und das Standlicht? Näheres zum Thema Licht auf Seite 53. Bremsen Ziehen Sie im Stand kräftig die Bremshebel. Diese dürfen sich nicht ganz bis zum Lenker ziehen lassen. Die Bremsbeläge von Felgenbremsen müssen ganzflächig die Felgenflanken treffen und dürfen nicht den GEFAHR! Reifen berühren. Mehr zum Thema auf den Fahren Sie nicht, wenn Ihr Seiten 30–35. Birdy an einem dieser Punkte fehlerhaft ist! Suchen Sie im Beladung Zweifel Ihren Fachhändler auf. Prüfen Sie den festen Sitz von Korb oder Kin- Ein fehlerhaftes Fahrrad kann zu dersitz. Das Gepäck muss sicher befestigt Unfällen führen! sein und es dürfen keine losen Befestigungs- mittel vorhanden sein, die sich in den Rädern verfangen können. Beachten Sie, dass das Fahrverhalten mit Gepäck anders sein kann. ACHTUNG! Nach einem Sturz oder einem Unfall Gesamtgewicht dürfen Sie Ihr Birdy erst wieder Prüfen Sie, ob das zulässige Gesamtgewicht benutzen, wenn es von Ihrem Fachhändler auf eventuelle Schäden nicht überschritten wird (Seite 65). untersucht wurde. Ungewöhnliche Geräusche Achten Sie beim Fahren auf ungewöhnliche Geräusche oder Fahreigenschaften, die auf einen Defekt weisen können. Überprüfen Sie gegebenenfalls Lager und Verschraubungen. 15
SCHNELLSPANNER Trotz der einfachen Bedienungsweise von Handhabung von Schnellspannern Schnellspannern passieren immer wieder • Öffnen Sie den Handhebel A. Jetzt sollte Unfälle durch falsche Handhabung. Lesen Sie der Schriftzug „Open“ lesbar sein. deshalb aufmerksam dieses Kapitel. • Zum Schließen bewegen Sie den Hebel so, dass von außen „Close“ zu lesen ist. Zu Aufbau von Schnellspannern Beginn der Schließbewegung, bis ungefähr Der Schnellspanner besteht im Wesentlichen zur Hälfte des Hebelweges, muss sich der aus zwei Bedienelementen: Hebel sehr leicht, d. h. ohne Klemmwirkung, • Handhebel A auf der einen Seite. Er erzeugt bewegen lassen. eine Klemmkraft. • Während der zweiten Hälfte des Weges • Klemmmutter B auf der gegenüberliegen- muss die Hebelkraft deutlich zunehmen. den Seite. Mit ihr wird auf einer Gewinde- Zum Schluss lässt sich der Hebel nur schwer stange die Vorspannung eingestellt. bewegen. Benutzen Sie den Handballen. In manchen Fällen gibt es anstelle von In der Endstellung „geschlossen“ muss der Klemmmutter und Gewindestange auch Hebel parallel und nach hinten zeigend eine Schraube. zum Rad liegen, er darf also nicht seitlich abstehen. B A GESCHLOSSEN OFFEN 16
• Überprüfen Sie den Sitz, indem Sie ver- suchen, den geschlossenen Hebel zu GEFAHR! verdrehen. Wenn sich der Spannhebel im Fahren Sie nie mit einem Fahrrad, Kreis drehen lässt, ist der sichere Sitz des dessen Laufradbefestigungen Sie Laufrades nicht gewährleistet. Sie müssen nicht vor Fahrbeginn kontrolliert ihn wieder öffnen und die Vorspannunger- haben! Falls sich ein Laufrad höhen. Drehen Sie dazu die Klemmmutter während der Fahrt löst, ist ein B um eine halbe Umdrehung fester Sturz die Folge! (Schnellspannhebel festhalten). • Zur Kontrolle des Schnellspanners am Kontrollieren Sie den sicheren Vorbau oder Sattel versuchen Sie diese zu Sitz aller Schnellspanner, und verdrehen. Steckachsen, auch wenn Sie Ihr Fahrrad nur für kurze Zeit unbeaufsichtigt abgestellt haben. Fahren Sie nur los, wenn alle Schnellspanner und Steckachsen korrekt geschlossen sind. TIPP! Mit einem Schnellspanner gesicherte Bauteile sind diebstahl- gefährdet. Sichern Sie die Lauf- räder gegebenenfalls mit einem zusätzlichen Schloss, wenn Sie Ihr Birdy abstellen. 17
BIRDY ENTFALTEN 01 02 • Klappen Sie den Lenker nach oben. • Öffnen Sie den Schnellspanner der • Schließen Sie den Hebel des Faltscharniers. Sattelstützenklemmung. Achten Sie darauf, dass der Sicherungs- • Ziehen Sie die Sattelstütze bis zur ge- knopf einrastet. wünschten Höhe heraus. • Schließen Sie den Schnellspanner wieder. ACHTUNG! Ziehen Sie die Sattelstütze nicht über die unterste Markierung hinaus. Lesen Sie auch die Seite 21. 05 • Wenn Ihr Birdy mit einem höhenverstellbaren Vorbau aus- gestattet ist, öffnen Sie den Schnellspanner, drücken Sie den Pin nieder und ziehen Sie das Vorbaurohr bis zur gewünschten Höhe nach oben. • Schließen Sie den Schnellspanner sorgfältig. • Prüfen Sie den festen Sitz des Vorbaus. Halten Sie dazu das Vorderrad zwischen den Beinen fest und versuchen Sie, den Lenker mit den Händen zu verdrehen. Dreht er sich nicht, ist der Vorbau korrekt geklemmt. 18
03 04 • Heben Sie das Birdy am Sattel an, so • Heben Sie das Birdy am Lenker an, klappen dass der Hinterbau ausklappt. Sie das Vorderrad aus und stellen Sie das • Lassen Sie die Verriegelung einrasten. Birdy wieder auf den Boden. • Klappen Sie ggfs. die Seitenstütze aus. • Drücken Sie kurz von oben auf den Lenker, so dass die Feder hörbar in der Verriege- lung einrastet. 06 •R ichten Sie den Sattel in Fahrt- ACHTUNG! richtung aus und klemmen Sie die Stütze wieder fest. Der Pin des Vorbaurohres muss • Prüfen Sie den festen Sitz der in einer der Verstellpositionen Stütze. Fassen Sie den Sattel einrasten. Überschreiten Sie vorne und hinten und versuchen keinesfalls die „MIN INSERTION“ - Sie, ihn zu verdrehen. Dreht er Markierung am Vorbaurohr. sich bei der Prüfung nicht, ist die Sattelstütze korrekt geklemmt. 19
BIRDY FALTEN Das Birdy ist im Nu gefaltet, wenn Sie • Dann die Vorderradschwinge weiter um das folgende Regeln der Reihe nach beachten: Drehgelenk falten und den Vorderreifen • S chalten Sie bei Birdys mit Kettenschal- über die Fixierschraube schnappen lassen. tung die Kette auf das kleinste Ritzel (größter Gang). • Wenn Ihr Birdy mit einem höhenverstell- baren Vorbau ausgestattet ist, müssen Sie den Vorbau in die tiefste Position schieben und wieder arretieren. • N un das rechte Pedal nach oben bringen (Kurbel steht in einer Linie mit dem Sitz- rohr). • Stellen Sie sich auf die linke Seite des Birdys und heben Sie es mit der rechten Hand am Lenker leicht an. Drücken Sie mit der linken Hand auf die Verriegelung der Vorderradschwinge, so dass sich die Feder von der Gabel löst. • Das Fahrrad wieder abstellen. Klappen Sie gegebenenfalls die Seitenstütze ein. Heben Sie das Birdy am Sattel leicht an und öffnen Sie die Verriegelung der Hinterradschwinge durch leichten Zug nach aussen. • Falten Sie die Hinterradschwinge nach vorne und stellen Sie das Birdy wieder auf dem Boden ab. • Nun den Schnellspanner der Sattelstütze öffnen und den Sattel komplett einschie- ben. Schnellspanner wieder schließen. • Zum Schluss den Sicherungsknopf drücken und dabei den Spannhebel des Faltschar- niers öffnen. Dann den Lenker nach unten falten. Fertig. 20
HINWEIS! Das Birdy rohloff sollte nicht über einen längeren Zeitraum liegend aufbewahrt werden. Es besteht die Möglichkeit, dass Öl aus der Rohloff-Nabe austritt und die hintere Brems- scheibe oder den Fußboden verschmutzt. 21
ANPASSEN DER SITZPOSITION WIE PRÜFEN SIE DIE SITZPOSITION? Ist der Sattel zu tief, können Sie Knieschmer- Die Sitzposition ist wesentlich für Wohlbe- zen bekommen. finden und Leistungsentfaltung auf Ihrem Rad. Ihr Fahrrad ist so konzipiert, dass Sie Überprüfen Sie die Sitzhöhe anhand der verschiedene Bauteile in einem gewissen folgenden Methode und benutzen Sie dafür Maß auf Ihre Körperproportionen einstellen Schuhe mit flacher Sohle: können. Dieses Kapitel erklärt Ihnen, wie Sie •Setzen Sie sich auf den Sattel und stellen die Sitzposition bei Ihrem Birdy einstellen. Sie die Ferse auf das Pedal in der untersten Position. In dieser Stellung muss das Bein RICHTIGE SITZHÖHE EINSTELLEN ganz durchgestreckt sein. Achten Sie da- Die erforderliche Sitzhöhe richtet sich nach rauf, dass die Hüfte gerade bleibt (Abb.). dem Tretvorgang. Beim Treten sollten die Ballen der großen Zehen über der Pedal- achse stehen. Das Bein darf dann in der un- tersten Stellung der Tretkurbel nicht maximal durchgestreckt sein. Ist der Sattel zu hoch, überwindet man diesen tiefen Punkt relativ schwer und das Pedalieren wird unrund. GEFAHR! Zu allen im Folgenden beschrie- benen Arbeiten gehört etwas Erfahrung, geeignetes Werkzeug und handwerkliches Geschick. Machen Sie nach den Arbeiten unbedingt den Kurzcheck (auf Seite 8) sowie eine Probefahrt in • Um die Sitzhöhe einzustellen, müssen Sie verkehrsarmer Umgebung. Sollten den Schnellspanner für die Sattelstütze Sie Bedenken haben, besprechen lösen. Sie die Änderungswünsche mit • Jetzt kann die Sattelstütze in der Höhe Ihrem Fachhändler. Dieser kann verschoben werden. Sollte die Stütze im Ihre Vorstellungen im Zuge eines Sitzrohr schwergängig sein, reinigen Sie Werkstattaufenthaltes (z.B. Erst- beide Flächen. Wenden Sie auf keinen Fall inspektion) umsetzen. Gewalt an und fragen Sie bei weiteren Problemen Ihren Fachhändler um Rat. 22
• Richten Sie den Sattel in Fahrtrichtung aus, schließen Sie den Schnellspanner wieder GEFAHR! • Prüfen Sie den festen Sitz der Sattelstütze. Fahren Sie nie, wenn die Stütze Versuchen Sie den Sattel zu verdrehen. über die am Schaft vorhandene Wenn er sich nicht verdrehen läßt, ist die MIN-Markierung hinaus ge- Stütze fest. zogen wurde! Die Markierung • Stimmt die Beinstreckung bei einer erneu- darf nicht über der Oberkante ten Prüfung? des Sitzrohrs sichtbar sein – die • Überprüfen Sie, ob Sie noch einen sicheren Stütze kann dann brechen oder Stand auf dem Boden erreichen. Ist dies der Rahmen Schaden nehmen. nicht der Fall, können Sie den Sattel etwas Gepäckträger oder Taschen tiefer stellen. dürfen nicht an Sattelstütze • Merken Sie sich den Skalenwert auf der oder Sattel befestigt werden, da Sattelstütze. Beim späteren Entfalten dies zu einer Überbelastung der wissen Sie dann sofort, in welcher Höhe Sie Sattelstütze führen kann. die Sattelstütze klemmen müssen. TIPP! Auf Wunsch wechselt Ihr Fachhändler gerne den Vorbau bei Ihrem Birdy. BIRDY VORBAUTEN Aufrechte Sitzhaltung Für das Birdy sind verschiedene Vorbauten Vorteile: geringere Belastung von Hand- erhältlich: gelenken, Armen und Halswirbelsäule. • Vorbau Sport: höhenverstellbar, ermöglicht Nachteile: höhere Belastung im Sitzbereich. eine sportliche Sitzposition für kleine und große Fahrer Gestreckte Sitzhaltung • Vorbau Komfort: höhenverstellbar, der Len- Vorteile: geringere Belastung im Sitzbereich, ker sitzt näher zum Sattel und ermöglicht effizientere Kraftentfaltung, windschnittiger, eine aufrechte Sitzposition. mehr Gewicht auf dem Vorderrad. Nachteile: höhere Belastung von Hand- gelenken, Armen und Halswirbelsäule. 23
ANPASSEN DER SITZPOSITION LENKERHÖHE VERSTELLEN SITZLÄNGE UND SATTELNEIGUNG • Öffnen Sie den Schnellspanner am Vorbau. EINSTELLEN • Drücken Sie auf den Pin der Vorbauarre- Der Abstand zwischen Lenkergriffen und tierung und verschieben Sie das Vorbaurohr Sattel sowie die Neigung des Sattels haben auf die gewünschte Höhe. Der Pin muss Einfluss auf die Rückenneigung und damit wieder in einer der Bohrungen einrasten. auf Fahrkomfort und -dynamik. Durch eine horizontale Verschiebung des Sattels lässt sich dieser Abstand etwas verändern. Dadurch wird aber auch der Tretvorgang beeinflusst. Je nachdem, ob der Sattel weiter vorn oder hinten steht, tritt der Fahrer mehr oder weniger weit von hinten in die Pedale. Die Geometrie des Birdy ist so ausgelegt, dass der Sattel im Normalfall weit nach vorne geschoben wird. Dadurch wird das Faltmaß minimiert. Weiterhin sollte der Sattel in der Regel waagerecht eingestellt sein. • Lösen Sie die Schraube A maximal vier GEFAHR! Umdrehungen. So verhindern Sie, dass der gesamte Mechanismus auseinanderfällt. Fahren Sie nie, wenn der Vorbau über die am Schaft vorhandene Markierung herausgezogen wurde! Die Markierung darf nicht sichtbar über der Oberkante der Klemmschelle sein. Als Folge kann der Vorbau brechen. Fahren Sie nie, wenn der Schnell- A spanner des Vorbaus nicht fest- gezogen ist oder die Arretierung • Verschieben Sie den Sattel wunschgemäß nicht eingerastet ist. Öffnen Sie vor oder zurück. Oft ist hierzu nur geringer den Schnellspanner niemals Druck notwendig. während der Fahrt. • Stellen Sie die Neigung und ziehen Sie die Schraube A wieder mit 9 – 12 Nm) fest. 24
• Prüfen Sie dann den festen Sitz des • Ziehen Sie zuerst die Schrauben A, Sattles, indem Sie kräftig wechselseitig die sich auf der Seite mit der Be- an der Spitze und am hinteren Ende des schriftung befinden, mit 6–8 Nm Sattels ziehen. fest. • Ziehen Sie dann die gegenüber liegenden Schrauben B mit GEFAHR! 6-8 Nm fest. Beachten Sie beim Austausch des Sattels, dass die Sattelstütze für GEFAHR! einen Sattelgestell-Durchmesser von 7 mm ausgelegt ist. Gestelle, Prüfen Sie nach allen Veränder- die anders beschaffen sind, ungen der Lenker- und Vorbau- können zum Versagen der Bau- Position, ob alle Züge und teile und damit zum Sturz des Leitungen am Lenker lang genug Fahrers führen. sind. Alle Lenkbewegungen müssen problem- und gefahrlos durchführbar sein. NEIGUNG DES LENKERS VERSTELLEN Stellen Sie den Lenker so ein, dass die BREMSGRIFFE VERDREHEN Handgelenke entspannt sind und nicht zu Nachdem Sie die Neigung des Lenkers stark verdreht werden. Das Einstellen der eingestellt haben, muss auch die Position der Lenkerposition erfolgt durch Verdrehen des Bremsgriffe justiert werden. Lenkers. • Lösen Sie die Innensechskantschrauben an • Lösen Sie die jeweils zwei Schrauben A den Griffbandagen. und B der Lenkerklemmung um wenige • Setzen Sie sich auf den Sattel und legen Sie Umdrehungen. Ihre Finger auf die Bremshebel. Verdrehen • Verdrehen Sie den Lenker in die Sie die Bremsgriffe, bis Ihre Hand mit dem gewünschte Stellung. Unterarm eine gerade Linie bildet. • Achten Sie darauf, dass der Lenker vom • Schrauben Sie die Griffe wieder fest Vorbau genau in der Mitte geklemmt wird. (Anzugsmoment 5–6 Nm). A B 25
ANPASSEN DER SITZPOSITION GRIFFWEITE VERSTELLEN BEI V-BRAKE-BREMSGRIFFEN GEFAHR! Der Abstand zwischen Bremsgriffen und Die Verschraubungen an Vor- Lenker kann für Fahrerinnen und Fahrer mit bau, Lenker, Griffen und Len- kleinen Händen verringert werden. kerhörnchen müssen mit vor- • In der Nähe, wo der Bremszug in den geschriebenem Drehmoment Bremshebel hineinläuft, befindet sich eine angezogen werden. Die ent- kleine Schraube. Drehen Sie die Schraube sprechenden Werte finden hinein, bis der Hebel sich in der gewünsch- Sie auf Seite 65. Andernfalls ten Griffweite befindet. können sich Bauteile lösen • Prüfen Sie nun, ob noch genügend Leer- oder brechen. Dies kann zu weg am Hebel vorhanden ist, ehe die schweren Unfällen führen. Bremse greift. Ist dies nicht der Fall, muss der Bremszug verstellt werden (siehe Seite 33). ACHTUNG! Am Lenker/Vorbau dürfen nur Lenkertaschen bzw. Körbe mit einem Gesamtgewicht von 3 kg (Eigengewicht und Zuladung) montiert werden. GEFAHR! LENKERHÖRNCHEN Der Bremshebel darf sich auch Diese bieten zusätzliche Griffmöglichkeiten. bei starker Betätigung des Sie werden in der Regel so eingestellt, dass Bremshebels nicht bis zum die Hände entspannt aufliegen, wenn der Lenker durchziehen lassen. Radler mit etwas vorgebeugtem Oberkörper Die volle Bremskraft muss fährt. Die Lenkerhörnchen stehen dann etwa vorher erreicht werden! in einem Winkel von 25 Grad zur Horizonta- len nach vorne/oben. 26
ANPASSEN DER FEDERUNG HINTERES ELASTOMER AUSTAUSCHEN Hinteres Elastomer kg Das Birdy wird serienmäßig mit einem roten 110 Elastomer ausgeliefert, welches einen 105 100 breiten Anwendungsbereich abdeckt. grün 95 In Abhängigkeit von Körpergewicht, Fahrstil 90 und bevorzugter Fahrstrecke kann es jedoch 85 sinnvoll sein, das Federverhalten durch den 80 Tausch des Elastomers anzupassen. Es sind 75 drei verschiedene Elastomerhärten erhältlich 70 65 (siehe Diagramm). rot 60 55 Bitte beachten Sie, dass die Elastomere bei gelb 50 niedrigen Temperaturen verhärten. Komfort Allround Sport Deshalb kann es sinnvoll sein, im Winter ein „weicheres“ Elastomer benutzen. Zum Aus- tausch müssen Sie die Hinterradschwinge entriegeln und das Elastomer mit der Hand abziehen. VORDERES ELASTOMER AUSTAUSCHEN Auch das vordere Elastomer kann durch eine härtere Version ersetzt werden. Das Serien-Elastomer ist innen hohl. Das härtere besteht aus Vollmaterial. Das Elastomer kann mit einem Schraubendreher aus der Feder heraus gedrückt werden. 27
FALTSCHARNIER AM VORBAU AUFBAU DES FALTSCHARNIERS FALTSCHARNIER FETTEN Das Faltscharnier ist bereits ab Werk auf Das Faltscharnier ist prinzipiell wartungsfrei. korrekte Funktion geprüft und spielfrei Wenn jedoch nach häufigem Gebrauch oder eingestellt. Sollte es dennoch Spiel oder starken Witterungseinflüssen das Fal- mangelhafte Funktion aufweisen, muss es tscharnier an den bewegten Stellen trocken von Ihrem Fachhändler eingestellt werden. erscheint, empfiehlt es sich, es zu reinigen und an den bewegten Stellen mit dickflüs- sigem Öl zu schmieren. ACHTUNG! Dieses Faltscharnier besteht aus vielen Einzelteilen. Überlassen Sie Wartungsarbeiten Ihrem Fachhänd- ler. Montagefehler am Faltscharnier können zum Auseinanderfallen des Mechanismus und damit zum Verlust der Lenkung führen! 28
HINTERRADSCHWINGE Die Hinterradschwinge des Birdy wird im entfalteten Zustand mit einem schwarzen TIPP! Kunststoffhebel am Hauptrahmen verriegelt. Lehnen Sie sich beim Justieren auf Die Position dieser Verriegelung kann so den Sattel. Dann federt die Hinterrad- eingestellt werden, dass sie beim Entfalten schwinge etwas ein und das spielfreie selbständig und spielfrei einrastet. Einstellen geht leichter. VERRIEGELUNG EINSTELLEN • Lösen Sie die beiden Inbusschrauben • Die Schraube M6x12 im Hauptrahmen (Pfeile) auf der Innenseite der Schwinge. ist mit Schraubenkleber gesichert. Die • Justieren Sie den schwarzen Hebel. Schraube ist nur soweit hereinzudrehen, dass die Kunststoffverriegelung beim Ein- rasten noch unter leichter Spannung steht. • Ziehen Sie die Schrauben mit 2–3 Nm an. • Überprüfen Sie die Einstellung, indem Sie • Wenn die Spannung nicht mehr ausreicht, die Hinterradschwinge mehrfach öffnen die Kunststoffverriegelung neu vorspan- und einrasten lassen. nen. Falten Sie die Hinterradschwinge etwas ein und biegen Sie die Verriegelung für mehrere Sekunden nach innen. 29
VORDERRADSCHWINGE ANSCHLÄGE HINTERRADSCHWINGE Beim Entfalten des Birdy rastet die Federung JUSTIEREN der Vorderradschwinge in ihre Verriegelung Das Birdy mit Monocoque-Rahmen besitzt ein. Die Verriegelung besteht aus einem zwei Schrauben mit Kunststoffkopf zur drehbar gelagerten Haken und wird mit einer Justage der Endposition beim Falten. Die internen Feder auf Spannung gehalten. Zum vordere Schraube muss immer ganz einge- Falten muss von oben auf die Verriegelung dreht sein. Das Gewinde muss immer mit gedrückt werden; dadurch gibt der Haken die Schraubenkleber gesichert sein. Federung frei. . Die Schraube auf der Unterseite besitzt eine zusätzliche Kontermutter. Sie muss so eingestellt werden, dass die Schwinge nach dem Einschieben der Sattelstütze klapper- frei fixiert ist. ACHTUNG! Fahren Sie nicht mit Ihrem Birdy, wenn die Verriegelung der Vorder- radschwinge nicht korrekt einrastet. Ein ungewolltes Einfalten während der Fahrt kann die Folge sein. Sturzgefahr! Suchen Sie zur Neu- justierung der Verriegelung Ihren Fachhändler auf. 30
VERRIEGELUNG JUSTIEREN • Fixieren Sie die Feder mit einem Anzugs- • Der Konus, auf welchem die Federung moment von 6–8 Nm. aufliegt, wird mit einer außermittig ange- brachten Inbusschraube fixiert (Anzugs- Wenn die Feder nicht spielfrei einrastet, moment 3–4 Nm). Der Konus soll mittig kann sowohl die Position der Feder als auch zur Vorderradschwinge fixiert sein. des Konus nachjustiert werden. Die exakte • Der Haken greift in die letzte Windung der Einstellung erfordert etwas Erfahrung und Feder ein. Wenn er nicht sauber einrastet, sollte bei Problemen vom Fachhändler muss die Feder verdreht werden. vorgenommen werden. • Lösen Sie mit einem langen 5 mm Inbus- schlüssel die Klemmung innen in der Feder. • Verdrehen Sie die Feder so, dass die Win- dung der Feder in „sieben Uhr Stellung“ endet (siehe Pfeil). Richten Sie die Feder so aus, dass sie genau auf den Konus trifft und in den Haken einrastet. 31
BREMSANLAGE RICHTIG BREMSEN Betätigen Sie beide Bremsen gleichzeitig Die Bremsen am Birdy erlauben Ihnen, in je- und beachten Sie, dass die vordere Bremse der Fahrsituation mit geringen Handkräften durch die Gewichtsverlagerung weit größere eine hohe Bremsleistung zu erreichen. Der Kräfte übertragen kann. Vermeiden Sie Bremsweg hängt aber auch vom Fahrkönnen jedoch ein Blockieren des Vorderrads, da ab. Dies lässt sich trainieren. Beim Bremsen dies zum Überschlag oder unkontrollierten Wegrutschen führen kann. GEFAHR! BELEGUNG DER BREMSHEBEL Machen Sie sich vorsichtig mit Machen Sie sich mit der Belegung vertraut den Bremsen vertraut. Üben oder bitten Sie Ihren Händler, diese nach Sie Notbremsungen auf einer Ihren Wünschen zu ändern. verkehrsfreien Fläche, bis Sie Ihr Rad sicher unter Kontrolle haben. Dies kann im Straßen- verkehr Unfälle verhindern. GEFAHR! Manche Händler ändern die verlagert sich das Gewicht nach vorne und Belegung der Bremshebel, da es das Hinterrad wird entlastet. Die Stärke der verschiedene Auffassungen Verzögerung wird in erster Linie durch den zur „korrekten“ Belegung gibt. drohenden Überschlag des Fahrrades und Kontrollieren Sie bitte deshalb nur in zweiter Linie von der Haftung der vor der ersten Fahrt, ob die Reifen begrenzt. Speziell beim Bergabfahren Belegung Ihren Gewohnheiten verschärft sich diese Problematik. Bei einer entspricht. Vollbremsung müssen Sie deshalb ver- suchen, Ihr Gewicht so weit wie möglich nach hinten zu verlagern. GEFAHR! Bei langen Bergabfahrten können die Felgen oder Bremsscheiben sehr heiß werden. Legen Sie re- gelmäßig Pausen ein, damit sich die Bauteile abkühlen können. Überhitzte Felgen führen zu Rei- fenplatzern. Sturzgefahr! 32
Funktionsweise Verschleiß BEI FELGENBREMSEN Über einen Bremshebel oder den Pedal- Durch die Reibung kommt es zum Ver- rücktritt wird ein feststehender Bremsbelag schleiß von Bremsbelägen und auch der auf eine rotierende Bremsfläche gedrückt Felge! Durch viele Regenfahrten wird der und reibt dort. Durch die Reibung wird das Verschleiß begünstigt. Ist die Felgenflanke Rad verzögert. Neben der Kraft, mit der der auf ein kritisches Maß abgerieben, kann der Belag auf die Fläche drückt, ist auch der Reifendruck die Felge zum Bersten brin- so genannte Reib-Beiwert zwischen den gen. Das Laufrad kann blockieren oder der aufeinander gleitenden Reibpartnern en- Schlauch kann platzen – in beiden Fällen tscheidend. Wenn Wasser, Schmutz oder Öl kann ein Sturz die Folge sein. Spätestens an die Reibflächen gelangen, verschlechtert wenn Sie den zweiten Satz Bremsbeläge sich dieser Reib-Beiwert. Dies ist der Grund, heruntergebremst haben, sollten Sie Ihren warum eine Felgen- oder Scheibenbremse Händler aufsuchen. Dieser kann die Wand- bei Regen verzögert anspricht und schlech- stärke der Felge überprüfen. Bei Felgen mit ter bremst. Verschleißindikator A muss die Felge erst ausgetauscht werden, wenn dieser nicht mehr sichtbar ist. ACHTUNG! Nässe setzt die Bremswirkung herab. Kalkulieren Sie bei Regen längere Bremswege ein! Verwenden Sie beim Austausch der Bremsbeläge nur gekennzeichnete und zur Felge/ Bremsfläche passende Beläge. Ihr Fachhändler berät Sie gerne. Achten Sie auf absolut wachs-, fett- und ölfreie Felgen / Bremsflächen. A GEFAHR! Beschädigte Bremszüge, bei den ACHTUNG! z. B. einzelne Drähte abstehen, Lassen Sie die Felge spätestens nach müssen sofort ausgetauscht dem zweiten Satz Bremsbeläge von werden. Bremsversagen und ein Fachmann überprüfen. Abgenutzte Sturz können die Folge sein. Felgen können zu Materialversagen Fragen Sie Ihren Händler um Rat. und Stürzen führen. 33
BREMSANLAGE V-Bremsen Funktionskontrolle: V-Bremsen bestehen aus links und rechts • Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau der Felge getrennt voneinander ange- auf die Felge ausgerichtet sind und genug brachten Bremsarmen. Wird der Brems- Belagstärke aufweisen. Erkennbar ist diese hebel betätigt, werden die Arme über einen an den Querrillen im Bremsbelag. Sind diese Seilzug zusammengezogen und die Beläge abgebremst, ist es Zeit für den Austausch. reiben auf den Felgen. • Die Bremsbeläge sollten zuerst mit dem vorderen Belagteil die Felge berühren. Der hintere Teil der Beläge sollte dann einen Abstand von einem Millimeter von der Felge haben. Diese V-förmige Einstellung GEFAHR! vermeidet das Quietschen der Bremsbeläge. Vergewissern Sie sich, dass die Beläge mit ihrer gesamten Fläche die Felgenflanke berühren. Brems- versagen oder ein Blockieren des Rades könnte sonst zu einem Fahrtrichtung Unfall führen. Vergewissern Sie sich auch, dass der Bremsbelag nicht den Reifen berührt. Die auf- tretende Reibung kann zu einem Reifenschaden führen. Sollten die • Beide Bremsbeläge müssen gleichzeitig Bremsbeläge nicht in der oben (synchron) auf die Felge treffen, wenn der beschriebenen Art und Weise die Hebel gezogen wird. Felge berühren, suchen Sie Ihren • Der Bremshebel muss eine Wegreserve Fachhändler auf, damit er die aufweisen. Er darf sich selbst bei einer Bremsbeläge korrekt nachjustiert. Vollbremsung nicht bis zum Lenker ziehen lassen. 34
V-Bremsen synchronisieren Bremszug nachstellen Die V-Bremsen haben zur Synchronisation Wenn der Bremshebel sich bis zum Lenker beide jeweils eine Einstellschraube A, mit der ziehen lässt, muss der Bremszug nachge- die Federvorspannung eingestellt wird. stellt werden. • Drehen Sie an diesen Schrauben A, bis • Lösen Sie den gerändelten Konterring B am die Beläge im gleichen Abstand zur Felge Eingang des Bremszuges in den Bremsgriff. stehen. • Drehen Sie gerändelte geschlitzte Zugein- stellschraube C einige Umdrehungen heraus. Der Leerweg des Bremshebels verringert sich. • Halten Sie Zugeinstellschraube C fest und drehen Sie den Konterring B gegen das Hebelgehäuse fest. So kann sich die Schraube nicht selbsttätig lösen. C A A B • Achten Sie darauf, dass der Schlitz in der Schraube nicht nach vorne oder oben zeigt, sonst können Wasser und Schmutz eindringen. TIPP! Probieren Sie die Bremse nach dem Verstellen unbedingt auf einer unbelebten Straße aus, damit Sie ein Gefühl für die Veränderung bekommen. 35
BREMSANLAGE HYDRAULIKBREMSEN SCHEIBENBREMSEN Ihr Fahrrad ist eventuell mit der Hydraulik- Das Birdy mit Scheibenbremse verfügt über bremse Magura HS 33 ausgestattet. eine hydraulische Scheibenbremse aus dem Beachten Sie dazu bitte die Hinweise der Mountainbike-Bereich. Diese Bremse hat separat beiliegenden Betriebsanleitung von eine enorme Verzögerung bei gleichzeitig Magura. niedriger Handkraft und hervorragender Dosierbarkeit. Bitte gewöhnen Sie sich bei der ersten Probefahrt vorsichtig an die hohe Bremsleistung Ihres Birdy. Hinweise zu hydraulischen Scheibenbremsen entnehmen Sie bitte den separat beiliegenden Bedie- nungsanleitungen des Bremsenherstellers. Verschleiß Die Bremse arbeitet hydraulisch und stellt sich bei Bremsbelagverschleiß selbst- ständig nach. Das bedeutet, sie haben bei Abnutzung Ihrer Bremsbeläge immer den gleichen Druckpunkt an Ihrem Bremshebel. Bitte beachten Sie, dass Sie im Gegensatz zu einem Fahrrad mit normalen Bremsen den Bremsbelagverschleiß nicht am länger werdenden Hebelweg des Bremshebels feststellen können. Sie sollten daher die Bremsbelagstärke regelmäßig am Brems- sattel überprüfen oder dies von Ihrem Fach- händler überprüfen lassen. Die Bremse muss hierbei nicht zerlegt werden, die Belagstärke lässt sich von außen durch einen kurzen Blick beurteilen. TIPP! Auf langen Touren in den Bergen sollten Sie eventuell ein Satz Ersatzbremsbeläge mit sich führen. 36
Wartung von Scheibenbremsen Ausbau der Laufräder Kontrollieren Sie regelmäßig die Funktion der Bitte drücken Sie bei ausgebautem Laufrad Bremsanlage auf Bremswirkung, Belag- auf keinen Fall den Bremshebel, da sonst verschleiß und Undichtigkeiten. Die Brems- die Beläge durch die Selbstnachstellung beläge müssen erneuert werden, wenn sie weiter ausfahren und Sie anschließend die verschmutzt sind oder wenn die Dicke der Bremsscheibe nicht mehr in den Bremssattel Bremsbeläge unter einen Millimeter abge- geführt bekommen. Um dies zu vermeiden, sunken ist. Keinesfalls darf die Trägerplatte stecken Sie bei ausgebautem Laufrad immer die Bremsscheibe berühren. die beiliegende Transportsicherung dort in den Bremssattel, wo normalerweise die Bremsscheibe sitzt. ACHTUNG! Lassen Sie abgenutzte Bremsbeläge von Ihrem Fachhändler erneuern. TIPP! Neue Bremsbeläge erreichen erst nach 30 – 40 starken Bremsvor- gängen ihre optimale Bremsleistung. ACHTUNG! • Lassen Sie abgenutzte Bremsbeläge von Ihrem Fachhändler erneuern. • Die Bremswirkung von Scheibenbremsen kann durch Öl, Pflege- oder Reinigungs- flüssigkeiten stark vermindert werden! Achten Sie beim Reinigen Ihres Birdy oder beim Schmieren der Kette darauf, dass die Bremsbeläge und die Bremsscheiben nicht verunreinigt werden. Verölte Bremsbeläge müssen unbedingt ersetzt werden, Bremsscheiben können mit Bremsenreiniger gesäubert werden. Vermeiden Sie es, die Reibflächen von Bremsscheiben oder Belägen mit den Fingern zu berühren. • Kontrollieren Sie vor jeder Fahrt das Bremssystem auf Undichtigkeiten oder Knicke in den Bremsleitungen. Der Verlust von Bremsflüssigkeit führt zur Verminderung oder gar zum Ausfall der Bremswirkung! Suchen Sie sofort einen Fachhändler auf, um die Undichtigkeiten beseitigen zu lassen. • Transportieren Sie Ihr Birdy nicht mit den Laufrädern nach oben. Dadurch können die Bremsen wirkungslos werden. 37
SCHALTUNG THEORETISCHE GRUNDLAGEN Die Schaltung am Fahrrad dient der Anpas- GEFAHR! sung der eigenen Leistungsfähigkeit an die Üben Sie das Schalten auf einem Geländeform und die gewünschte Geschwin- verkehrsfreien Gelände. Machen digkeit. Die zu leistende physikalische Arbeit Sie sich dabei mit der Funktions- wird durch die Schaltung nicht verringert, weise der Drehgriffe bzw. der denn diese bleibt bei gleicher Wegstrecke Schaltgriffe vertraut. Im Straßen- und demselben Tempo immer gleich. verkehr könnte das Einüben der Verändert wird jedoch der Krafteinsatz pro Schaltvorgänge Ihre Aufmerk- Kurbelumdrehung. samkeit zu sehr von möglichen Gefahren ablenken RICHTIG SCHALTEN Steigungen können Sie in kleinen Gängen mit mäßigem Krafteinsatz hochfahren. Dafür müssen Sie aber häufiger treten. ACHTUNG! Bergab können Sie in einem großen Gang Treten Sie bei einem Gangwechsel mit einer Kurbelumdrehung viele Meter nicht rückwärts in die Pedale, da zurücklegen. Die Geschwindigkeit ist dann sonst die Gangschaltung beschädigt entsprechend hoch. Wie bei einem Auto werden könnte. müssen Sie Ihren „Motor“ auf Touren halten, um die optimale Leistung zu entfalten. In der Ebene liegt eine vernünftige Umdrehungs- zahl der Kurbel (Trittfrequenz) höher als 60 Umdrehungen pro Minute. Radrennfahrer fahren in der Ebene mit einer Trittfrequenz zwischen 90 und 110 Umdrehungen. Bergauf fällt die Trittfrequenz naturgemäß etwas ab. Sie sollten aber trotzdem flüssig treten. Die feinen Gangabstufungen und die leichte Bedienbarkeit moderner Fahrradschaltungen bieten Ihnen die besten Voraussetzungen zu einer effizienten und die Kniegelenke schonenden Fahrweise. 38
SCHALTGRIFFE KETTENSCHALTUNG Der Schaltgriff übermittelt über den Bowden- Die Kettenschaltung liefert am Fahrrad die zug den Schaltbefehl zum Getriebe. Am Birdy derzeit effektivste Kraftübertragung. Rund kommen je nach Modell zwei verschiedene 97 bis 98 Prozent Ihrer geleisteten Arbeit Arten von Schaltgriffen zum Einsatz. kommen bei einem gepflegten und ge- schmierten Kettengetriebe am Hinterrad an. Drehschaltgriffe Trotz dieser nahezu optimalen Vorausset- Ein leichterer Gang wird eingelegt, indem der zung haben viele Radler Scheu vor dem rechte Schaltgriff zum Fahrer hin, bzw. der „Rad ohne Rücktritt“. Diese Furcht ist mittler- linke Schaltgriffs vom Fahrer weg gedreht weile unbegründet. Die Bedienung der wird. Eine Ganganzeige zeigt Ihnen an, in Schaltung lässt kaum noch Wünsche offen. welchem Gang Sie gerade fahren. Durch spezielle Zahnformen der Ritzel, flexi- ble Ketten und genau rastende Schaltschritte in den Hebeln werden die Gangwechsel zur leichten Übung. Wichtig für den Schaltvor- gang ist, dass gleichmäßig und ohne großen Krafteinsatz weiter getreten wird, bis die Kette das nächste Ritzel erreicht hat. Durch die speziellen Zahnformen funktioniert der Schaltvorgang bei heutigen Rädern auch unter Belastung. Darunter leidet jedoch die Lebensdauer der Kette. Vermeiden Sie Rapid Fire Schaltgriffe deshalb Schaltvorgänge, während Sie sehr Der Daumen schaltet in die schwereren stark in die Pedale treten. Gänge und der Zeigefinger in die leichteren Gänge. Der Balken im kleinen Fenster zeigt den gewählten Gang an. 39
SCHALTUNG Schaltung kontrollieren HINWEIS! und einstellen Lässt sich die Schaltung nicht Ihre Kettenschaltung wurde von Ihrem Rad- richtig einstellen, kann das an händler vor der Übergabe des Birdy sorg- verschlissenen oder verknickten fältig eingestellt. Auf den ersten Kilometern Schaltzügen liegen. Suchen Sie können sich jedoch die Bowdenzüge längen, zwecks Erneuerung der Schaltzüge wodurch die Schaltvorgänge unpräzise Ihren Fachhändler auf. werden. Die Kette klettert dann unwillig auf das nächstgrößere Ritzel. HINWEIS! Achten Sie beim Ersetzen des Schaltwerks darauf, dass der Käfig die gleiche Länge besitzt wie das Original-Schaltwerk. Es können sonst Probleme beim Schalten ent- stehen, da eine ausreichende Kettenspannung möglicherweise nicht gewährleistet ist. Zugspannung des Schaltwerks einstellen • Spannen Sie den Zug an einer der Stell- GEFAHR! schrauben nach, durch die der Zug in den Die Einstellung des Schaltwerks Schalthebel oder das Schaltwerk läuft. ist eine Arbeit nur für den geüb- • Überprüfen Sie nach jedem Spannen, ob die ten Monteur. Fehleinstellungen Kette willig auf das nächst größere Ritzel können zu schweren mechani- klettert. Dazu müssen Sie die Kurbeln von schen Schäden führen.Wenn Hand drehen oder mit dem Birdy fahren. Sie mit der Schaltung Probleme • Klettert die Kette leicht hoch, müssen Sie haben, wenden Sie sich bitte an überprüfen, ob die Kette beim Herunter- Ihren Fachhändler. schalten noch leicht auf das nächst kleinere Ritzel wechselt. Zur genauen Einstellung Auch nach einem Sturz, Umfal- können mehrere Versuche nötig sein. ler oder Transportschaden soll- ten Sie die Schaltung von einem Fachmann prüfen lassen. 40
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