Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten April 2014 - Positionspapier zur universitären O & U - Orthopädie und ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Orthopädie und Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten • 2/14 Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten April 2014 Positionspapier zur Risiken der Der demografische universitären O & U Antikoagulation Wandel
Editorial O & U auf gutem Weg Liebe Kolleginnen und Kollegen, Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche- rung zum neuen Schwerstverletzungs- als neuer Generalsekretär der DGU und artenverfahren (▶ siehe: „Konzentrati- stellvertretender Generalsekretär der on auf Trauma-Zentren“, Seite 170). Ein DGOU begrüße ich Sie ganz herzlich. wichtiger Schritt für das Zusammen- wachsen von O & U ist die gemeinsame, Andreas Gassen hat als BVOU-Präsident neue Geschäftsstelle im Tiergarten-To- im vorigen OUMN-Editorial einen Brü- wer in Berlin. Hier sind vielfältige Syn- ckenschlag zwischen ambulanter und ergien künftig zu nutzen und weiter zu stationärer wie auch zwischen haus- entwickeln. Beispielhaft zu nennen sind ärztlicher und fachärztlicher Versorgung die gemeinsame Pressearbeit und unsere skizziert. Nach dem Motto: „Das Geld Internet- und Facebook-Formate. Die Pro- muss der Versorgung folgen. Die krampf- fessionalisierung unserer Arbeit schreitet hafte Trennung der Sektoren ist ein teu- so kontinuierlich weiter voran – nicht rer Anachronismus“. Diese Worte hören zuletzt unter Beachtung vielfältiger juris- nicht zuletzt auch Kliniker gerne, denen tischer und vereinsrechtlicher Fallstricke. der ambulante Sektor bisher weitgehend Allen Beteiligten sei für ihr großes En- verschlossen ist. Versorgungssicherheit gagement für O & U und für ihre Geduld und Qualität sind gefragt und müssen auch an dieser Stelle herzlich gedankt! sich sektorenübergreifend und barriere- frei „am Markt“ in fairem Wettbewerb Die wirtschaftliche Lage vieler Kliniken, durchsetzen können. Abteilungen und Praxen ist – gelinde gesagt – angespannt. Angemessene Ver- Herzlichen Glückwunsch gütungsanpassungen und Gebührenre- formen haben es allerdings schwer, wie Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Generalsekretär Andreas Gassen seien als prominen- die Beiträge von Karl Heller (▶ siehe: DGU und stellvertretender Generalsekretär DGOU tem Vertreter von O & U in seiner neuen „GOÄ Update: Auf ein Neues“!, Seite 134 Funktion als Vorstandsvorsitzendem und „Zuzahlungen für modulare Endo- nur über das Patientenwohl definieren der Kassenärztlichen Bundesvereinigung prothesen variieren stark“, Seite 176) können, wären hierbei häufig wün- die nötige Portion Fortune und die Kraft zeigen. Angesichts teilweise abenteu- schenswert. Dies zeigt derzeitig auch gewünscht, seine Visionen durch das erlich anmutender politischer Pläne zu besonders deutlich die berufspolitische Aufbrechen mancher gesundheitspoliti- künftigen Rahmenbedingungen und zur Entwicklung im Projekt Alterstrauma- scher Verkrustungen umzusetzen – zum Aufweichung ärztlicher Zuständigkeit zentren der DGU (▶ siehe: „Alterstrau- Wohle der medizinischen Versorgung al- und Primärkompetenz hilft nur ein ge- mazentrum DGU: Zertifizierung ab so- ler Patienten. Wir werden ihn dabei auch schlossenes und deutlich vernehmbares fort möglich“, Seite 156). Die traditionell zukünftig gerne tatkräftig unterstützen Auftreten von O & U gegenüber Politik kollegial-entspannte und berufspolitisch und freuen uns mit ihm. Ich wünsche und Kostenträgern. unbelastete Zusammenarbeit zwischen daher sicher im Namen von uns allen: Unfallchirurgen / Orthopäden und Geria- Lieber Andreas, herzlichen Glückwunsch Auf gemeinsame Anliegen besinnen tern vor Ort ist daher unverzichtbar für und viel Erfolg! unsere Patienten. Orthopäden und Un- Dies gilt zunehmend auch im Zusam- fallchirurgen sind gefordert, sich diesen Orthopädie und Unfallchirurgie sind in- menspiel mit manchen angrenzenden, Diskussionen gemeinsam und im engen zwischen gemeinsam auf einem guten ärztlich-medizinischen Fachgesellschaf- Schulterschluss zu stellen. Weg – hin zu gelebtem und zu selbst- ten und Interessensverbänden. Bei- verständlichem O & U. Verbliebene „Rei- spielhaft zu nennen sind die jüngsten Forschung in O & U gewinnt bungsflächen“ – wie zum Beispiel die von internistischen Rheumatologen auf an Beachtung Neuausrichtung der universitären Struk- Ebene des Bundesgesundheitsministers turen und die Restrukturierung der be- entfachten Querelen zu Zuständigkeiten Die wissenschaftliche Aktivität unserer rufsgenossenschaftlichen Heilverfahren und zum Stellenwert konservativ täti- Fachgesellschaften profiliert sich zuneh- – werden weiter abgebaut und zuneh- ger Orthopäden und Unfallchirurgen in mend auch Dank der Aktivitäten unserer mend konstruktiv aufgelöst. Das zeigen der Behandlung von Rheumatikern. Hier Ausschussleiter und der Ausschussmit- auch die Stoßrichtung des gemeinsamen treibt derzeit – aus offenbar allzu nahe- glieder. Klinische Forschung, Register- Positionspapiers der Ordinarienkonfe- liegenden Gründen – manches ausein- forschung und Versorgungsforschung in renz (▶ siehe: „Konsenspapier als Schritt ander, was eigentlich zusammengehört. O & U gewinnen an Stellenwert und an zur größeren Gemeinsamkeit von O & U“, Ein Innehalten und ein Besinnen auf die Beachtung. Dies belegen unter anderem Seite 136) und die Klarstellungen der gemeinsamen Anliegen, die sich letztlich auch Übertragungen von Stiftungsgel- Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014 125
Editorial dern an die DGOU wie jüngst durch die und die Facharztvorbereitungskurse be- ganz persönlich in Ihre Fachgesellschaf- Firma Aesculap zur Förderung der Ar- legen. Im Bereich Trauma gilt es zukünf- ten und in den BVOU einbringen können throskopie (▶ siehe: „DGOU übernimmt tig gemeinsam mit der neuen DGU-AG – gemeinsam für O & U. Ein vertiefender Stiftung zur Förderung der Arthrosko- Einsatz-, Katastrophen- und taktische Blick auf unsere Homepages und auf Fa- pie“, Seite 203). Die Ausrichtung bedeu- Chirurgie, die Ausbildungskonzepte wei- cebook ist dabei sicher weiter hilfreich, tender internationaler Kongresse wie der ter zu entwickeln und potenzielle Ausbil- und ich empfehle Ihnen ausdrücklich: 15. ECTES (European Congress of Trau- dungslücken und -defizite zu identifizie- Schauen Sie doch mal rein! ma and Emergency Surgery) und 2. WTC ren und zu schließen (▶ siehe: „Für eine (World Trauma Congress) in Deutschland breite notfallchirurgische Kompetenz in Herzlichst spiegeln die internationale Reputation Krisensituationen“, Seite 210). Durch die Ihr und Anerkennung unseres Fachs wider Etablierung von Skill Labs und curriculä- (▶ siehe: „Innovationen in der Polytrau- ren Weiterbildungsangeboten wird sich maverorgung“, Seite 176). O & U auch im Bereich Fort- und Weiter- bildung zukünftig breiter aufstellen müs- Hochkarätige Fort- und Weiterbildung sen. Auch in der Fort- und Weiterbildung hat Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieser O & U einiges Hochkarätiges zu bieten, Ausgabe der OUMN viel Vergnügen und Reinhard Hoffmann wie die neuen curriculären Gutachten- vor allem viele Anregungen, wie Sie sich 126 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014
Editorial KO M M E N TA R Röntgendiagnostik wird ins Fach O & U auf gutem Weg 125 O & U zurückgeführt 164 D R G - E VA L U AT I O N S P R O J E K T Sind die Fallpauschalen für Impressum 130 Revisionseingriffe sachgerecht? 166 TR AUMA ROOM TIME OUT Neues Sicherheitstool im Nachrichten Schockraum 168 Kurz und bündig 132 NEUES SCHWERST VERLETZUNGS - A R T E N V E R FA H R E N 138 Universitäre O & U: Eine gemein- same Konferenz der orthopädischen und unfallchirurgischen Lehrstuhlinhaber hat Dr. Andreas Gassen ist neuer KBV-Vorstandsvorsitzender 132 Konzentration auf Trauma-Zentren 170 ein Konsenspapier „Aufgaben, Inhalte und UMFR AGE Strukturen der universitären Orthopädie und Basiskurs „Technische Damit es Weiter(-) Bildung gibt 171 Unfallchirurgie“ verabschiedet. Orthopädie“ in Ulm 133 FA C H A R Z T P R Ü F U N G Unfallchirurgische Geschichte(n) Fit für den Facharzt-Titel 173 aus Brandenburg 133 M E D I Z I N I S C H E B E G U TA C H T U N G Neue curriculäre Fortbildung 174 Politik TA G D E R V O R K L I N I K Premiere bei VSOU-Frühjahrs- G O Ä U P D AT E tagung 176 Auf ein Neues! 134 EC TE S Innovationen in der Polytrauma- Versorgung 177 Aus unserem Fach O R D I N A R I E N KO N F E R E N Z Konsenspapier als Schritt zur größeren Recht 144 Antikoagulation: Blutverdünnung und Thrombozytenaggregations- hemmung senken die OP-Risiken für Patienten Gemeinsamkeit von O & U 136 Z U S AT Z E N TG E LT E mit Herz-Kreislauferkrankungen, erschweren P O S I T I O N S PA P I E R Zuzahlungen für modulare allerdings die Indikationsstellung und das peri- Aufgaben, Inhalte und Strukturen Endoprothesen variieren stark 178 operative Management. der universitären Orthopädie und Unfallchirurgie 138 B G - G U TA C H T E N Höhere Gebühren seit 1. April 2014 180 A N T I KO A G U L AT I O N Perioperatives Management bei Patienten mit Gerinnungshemmern 144 Namen D E M O G R A F I S C H E R WA N D E L Viel zu tun für O & U 152 Personalia 182 A LT E R S T R A U M A Z E N T R U M D G U Wir gratulieren . . . 183 Zertifizierung ab sofort möglich 156 ARTHROSEMANAGEMENT Wir brauchen ein ganzheitliches Für Sie gelesen 214 Konzept 160 IV OS TEO P OROSE 152 Der demografische Wandel: Er ist das Schlagwort unserer Zeit und wird dem Fach O & U in Zukunft jede Menge Höhere Therapietreue, weniger Krankenhauseinweisungen 162 Arbeit bescheren. 128 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014
BVOU DGOU DGOOC Einladung zur ordentlichen Vier Jahre AK „Klinische Forschung 32. Fort- und Weiterbildungskurs Mitgliederversammlung des und Versorgungsforschung“ – Technische Orthopädie 206 Berufsverbandes der Fachärzte für eine Zwischenbilanz 194 Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. 185 Neue Mitglieder der DGOOC 206 Aus der Sektion Prävention der 186 91 Vorbereitung auf die Zukunft DGOU und der AG Prävention von Verletzungen der DGU 196 DGU Neue Mitglieder Treffen der niedersächsischen Ohne Disziplin geht es nicht 208 Orthopäden am 7. Februar 2014 187 Bericht aus der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik 198 Für eine breite notfallchirurgische Neues und Bewährtes Kompetenz in Katastrophen- in der Orthopädie 188 Intensivmeeting der DGORh 2014 200 situationen 210 Kindertraumatologie für den Aus MuP wird WIK 202 Neue Mitglieder der DGU 212 Durchgangsarzt 189 DGOU übernimmt Stiftung zur Die DGU trauert um ihre Toten 212 Die Haftpflichtversicherung für Förderung der Arthroskopie 203 Praxisvertreter 190 Gestärkt in die Zukunft 204 Änderungen der Mandatsträger in den BVOU-Bezirken 191 Neue Mitglieder der DGOU 204 Neue Mitglieder 191 Für unsere Mitglieder Service/Preise 220 Kursangebote 222 OU Medizin und Markt 233 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014 129
Impressum Herausgeber Für den Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. Berufsverband der Fachärzte für Deutsche Gesellschaft für Präsident Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. Unfallchirurgie Dr. med. Andreas Gassen Für die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. Generalsekretär Vorstand Geschäftsführender Vorstand Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard Für die Deutsche Gesellschaft für Präsident Präsident Unfallchirurgie e. V. Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf Prof. Dr. med. Bertil Bouillon, Köln Generalsekretär Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann Vizepräsident Erster Vizepräsident Schriftleitung DGOOC Helmut Mälzer, Berlin Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.) Geschäftsstelle DGOOC Straße des 17. Juni 106–108 Vizepräsident Zweiter Vizepräsident 10623 Berlin Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin Prof. Dr. med. Michael Nerlich, Regensburg Tel.: (0 30) 340 60 36 30 Fax: (0 30) 340 60 36 31 Vizepräsident Dritter Vizepräsident E-Mail: funiethard@dgooc.de Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller, Braunschweig Prof. Dr. med. Florian Gebhard, Ulm Schriftleitung BVOU Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.) Schatzmeister Generalsekretär Geschäftsstelle BVOU Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Frankfurt/ Straße des 17. Juni 106–108 Main 10623 Berlin Vorstandsmitglied Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12 Fax: (0 30) 30 02 40 92 19 Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, Brandenburg Schatzmeister E-Mail: dreinhoefer@bvou.net Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf Vorstandsmitglied Schriftleitung DGU Prof. Dr. Reinhard Hoffmann Dr. med. Angela Moewes, Bochum Schriftführer Joachim Arndt Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel Geschäftsstelle der DGU Generalsekretär der DGOU Straße des 17. Juni 106–108 Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Aachen Geschäftsführer der AUC – Akademie der 10623 Berlin Unfallchirurgie GmbH Tel.: (0 30) 340 60 36 20 Prof. Dr. Johannes Sturm, München/Münster Fax: (0 30) 340 60 36 21 E-Mail: office@dgu-online.de Geschäftsstelle des BVOU Straße des 17. Juni 106–108 Redaktion 10623 Berlin Geschäftsstelle der DGU Jana Ehrhardt-Joswig Tel.: (0 30) 340 60 36 30 Tel.: (0 30) 79 74 44 44 Straße des 17. Juni 106–108 E-Mail: jana.ehrhardt@gmx.de Fax: (0 30) 79 74 44 45 10623 Berlin E-Mail: bvou@bvou.net Tel.: (0 30) 340 60 36 20 Verlag Georg Thieme Verlag KG www.bvou.net Fax: (0 30) 340 60 36 21 Dr. Grit Vollmer E-Mail: office@dgu-online.de Rüdigerstr. 14 www.dgu-online.de 70469 Stuttgart Tel.: (07 11) 89 31 630 Fax: (07 11) 89 31 408 E-Mail: grit.vollmer@thieme.de www.thieme.de/oumn Verantwortlich für den Anzeigenteil Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia Anzeigen- und Verlagsservice GmbH Rüdigerstr. 14 70469 Stuttgart Tel.: (07 11) 89 31 603 Fax: (07 11) 89 31 470 E-Mail: christine.volpp@thieme.de Erscheinungsweise 6 x jährlich: Jährlicher Bezugspreis* Inland Ausland Übersee Februar/April/Juni/August/ Oktober/Dezember Versandkosten 32,80 34,90 42,80 Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 18 Persönliches Abonnement 219,- 219,- 219,- vom 1. Oktober 2013 ISSN 2193-5254 (Gesamtpreis inkl. Versandkosten) (251,80 €) (253,90 €) (261,80 €) Satz und Layout Institutionelles Abonnement** 375,- 375,- 375,- Georg Thieme Verlag KG (Gesamtpreis inkl. Versandkosten) (407,80 €) (409,90 €) (417,80 €) Druck Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG * unverbindlich empfohlene Preise (gültig bis 31.12.2014) Gewerbering West 27 ** Weitere Informationen finden Sie unter http://www.thieme.de/connect/de/services/product- 39240 Calbe licensing.html 130 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014
Impressum Deutsche Gesellschaft für Deutsche Gesellschaft für Orthopädie Österreichische Gesellschaft für Orthopädie Orthopädie und Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie e. V. und orthopädische Chirurgie Geschäftsführender Vorstand Geschäftsführender Vorstand Vorstand Präsident (und Präsident der DGOOC) Präsident Präsident Prof. Dr. med. Henning Windhagen, Düsseldorf Prof. Dr. med. Henning Windhagen, Hannover Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich Stellv. Präsident (und Präsident der DGU) 1. Vizepräsident 1. Vizepräsident Prof. Dr. med. Bertil Bouillon, Köln Prof. Dr. med. Bernd Kladny, Herzogenaurach Univ. Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich 2. Vizepräsidenten von DGU und DGOOC 2. Vizepräsident 2. Vizepräsident Prof. Dr. med. Michael Nerlich, Regensburg Prof. Dr. med. Rüdiger Krauspe, Düsseldorf Prim. Univ. Prof. Dr. Mag. Bernd Stöckl, Österreich Prof. Dr. med. Rüdiger Krauspe, Düsseldorf Generalsekretär Generalsekretär Generalsekretär (und Generalsekretär der Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin Univ. Prof. Dr. Alexander Giurea, Wien/Österreich DGOOC) Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Aachen Schatzmeister Kassierer Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel Prim. Univ. Prof. Dr. Martin Dominkus, Österreich Stellv. Generalsekretär (und Generalsekretär der DGU) Präsident des Berufsverbandes BVOU Schriftführer Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Frankfurt/Main Dr. med. Andreas Gassen, Berlin Univ. Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich Schatzmeister (und Schatzmeister der DGU) Leiter Konvent der Lehrstuhlinhaber Fachgruppenobermann Prof. Dr. med. Joachim Windolf, Düsseldorf für Orthopädie Dr. Rudolf Sigmund, Oberwart/Österreich Prof. Dr. h. c. Joachim Grifka, Schatzmeister der DGOOC Bad Abbach Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel Sekretariat der ÖGO Vorsitzender VLOU c/o Medizinische Akademie Vertreter der nichtselbständigen Ärzte aus Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller, Braunschweig Alserstraße 4 dem nichtständigen Beirat A-1090 Wien Dr. Richard Stange, Münster Kontakt: Dagmar Serfezi Geschäftsstelle der DGOOC Tel.: +43-1 - 405 13 83 21 Leiter des Ausschusses Versorgung, Qualität Straße des 17. Juni 106–108 Fax: +43-1 - 407 13 82 74 und Sicherheit (Eingang Bachstraße) E-Mail:ds@medacad.org Dr. Daniel Frank, Düsseldorf 10623 Berlin Tel.: (0 30) 340 60 36 30 Leiterin des Ausschusses Bildung Fax: (0 30) 340 60 36 31 und Nachwuchs E-Mail: info@dgooc.de Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin www.dgooc.de Leiter des Ausschusses Wissenschaft und Forschung Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka, Bad Abbach Vertreter des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf Vertreter des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen (BDC) Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen Vertreter des Jungen Forums der DGOU Mitglieder der oben genannten Verbänden Dr. Matthias Münzberg, Ludwigshafen und Gesellschaften erhalten die Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft. DGOU-Geschäftsstelle Straße des 17. Juni 106–108 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft 10623 Berlin LA-MED Kommunikationsforschung Tel.: (0 30) 340 60 36 00 im Gesundheitswesen e. V. Fax: (0 30) 340 60 36 01 Mitglied der Informationsgesellschaft office@dgou.de zur Feststellung der Verbreitung von www.dgou.de Werbeträgern e. V. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014 131
Nachrichten Kurz und bündig Politik INTERVIEW DR. ANDRE AS GASSEN Eine große Herausforderung Grenzüberschreitendes Netzwerk Nach dem Rücktritt von Dr. Andreas Köhler als KBV-Vorsitzender hat sich die Facharzt-Fraktion in der KBV für BVOU-Präsident Dr. Andreas Gassen als Kandidaten für das Amt ausgesprochen. Dr. Gassen würde die Wahl annehmen. In unserem Interview erklärt er, wofür er als KBV-Chef stehen würde. zur Arthroseforschung Herr Dr. Gassen, Sie werden als Kandi- gung der GKV-Versicherten versehen. In dat für das Amt des KBV-Vorsitzenden der letzten Zeit gewinnt der Vertragsarzt gehandelt. Sie haben auch angekündigt, den Eindruck, dass eigentlich nur noch dass Sie die Wahl annehmen würden. Ihr die Verpflichtungen aus dem Sicher- Vorgänger, Dr. Andreas Köhler, hat die- stellungsauftrag gelten. Deshalb werde ses Amt ganz entscheidend geprägt. Ist ich nachhaltig dafür eintreten, den von das ein schweres Erbe? der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im Oktober 2012 beschlossenen Forde- Dr. Gassen: Es ist auf jeden Fall eine He- rungskatalog umzusetzen. rausforderung. Ich habe großen Respekt vor Herrn Köhler und vor dem Amt. Er Können Sie neben dem KBV-Vorsitz noch war ja schon vor seiner Tätigkeit als Vor- BVOU-Präsident sein? sitzender in der KBV tätig und hatte auch dort schon maßgeblichen Einfluss auf die Das Amt des BVOU-Präsidenten ist allein Ausgestaltung vieler Dinge. Insofern hin- vom Arbeitsaufwand neben so einem Die Aufnahme zeigt terlässt er große Fußstapfen. Was werden Sie anders machen? Amt nicht zu leisten. Ich würde also als BVOU-Präsident zurücktreten. einen aus menschlichen Der wesentliche Unterschied zwischen Was gewinnen die BVOU-Mitglieder, wenn sie Sie als Präsidenten verlieren? Stammzellen gezüchteten Herrn Köhler und mir besteht darin, dass ich schon lange ärztlich tätig bin, also Für die BVOU-Mitglieder wie überhaupt aus der Versorgung komme. Ich war eine für alle Vertragsärzte – das betrifft die Dr. Andreas Gassen: „Es ist mein Pluspunkt, Knorpel (Durchmesser ganze Weile an der Klinik, seit 1996 bin Hausärzte genauso wie die Fachärzte – dass ich aus der vertragsärztlichen Versorgungs- schiene komme.“ Foto: AG Madry „Mein Herz wird immer für die Orthopädie und Unfallchirurgie circa zwei Millimeter). schlagen. Nichtsdestotrotz bin ich einer übergeordneten Sie sind außerdem Vorsitzender des Spitzenverbandes Fachärzte Deutsch- Betrachtungsweise verpflichtet.“ Rund 40.000 Zellen bilden lands (SpiFA). Werden Sie dieses Amt fortführen? hierbei selbst ihr eigenes ich Vertragsarzt. Ich habe hautnah erle- ben müssen, wie sich Regelungen aus dem KV-System nicht immer zur Freude ist es sicherlich von Vorteil, Jemanden im KBV-Vorstand zu haben, der aus der vertragsärztlichen Versorgungsschiene Das wird sich zeigen. Das kann man nicht übers Knie brechen, sondern eine eventuelle Amtsniederlegung muss in In der Februar- Gerüst, welches sie zu- der Kollegen ausgewirkt haben. Diesen Blickwinkel einzunehmen ist für Jeman- den, der nie vertragsärztlich tätig war, kommt. Wer ist als ihr Nachfolger beim BVOU geordneten Bahnen vonstatten gehen. Wie ja auch im BVOU Beratungen und Nachwahlen erforderlich sein werden. Ausgabe der sammenhält. sehr schwierig. Ich glaube, das ist ein Pluspunkt, den ich habe. Er wird meine Arbeit natürlich beeinflussen. in der Diskussion? Auf der BVOU-Januartagung haben wir Wir werden sehen, in welchem zeitlichen Rahmen das möglich ist. OUMN sprach Wo werden Sie Ihre Schwerpunkte verschiedene Optionen diskutiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass es im jetzigen Wie sieht es an der Hausarzt-Front aus? Fach- und Hausärzte liegen sich seit Jah- BVOU-Präsident Dr. Um Neuerungen in der Arthrose- und Knorpelforschung effizien- setzen? Vorstand Jemanden gibt, der inhaltlich in ren in den Haaren. Können Sie diese kon- Der Sicherstellungsauftrag war in seiner der Lage ist, das Amt zu füllen und der ei- nen hohen Akzeptanzgrad bei den Kolle- fliktträchtige Situation befrieden? Andreas Gassen im Interview über sein Konzeption für die Vertragsärzte einer- gen hat. Die Mandatsträger würden den Von einer Front würde ich schon gleich ter voranzubringen, haben sich Wissenschaftler und Mediziner seits Verpflichtung, andererseits aber derzeitigen Schatzmeister Helmut Wein- gar nicht sprechen. Dieser Konflikt ist auch mit einer Art „Monopol“ der Versor- hart zur Wahl vorschlagen. zum Teil persönlich begründet, zum Teil bevorstehendes im Dezember 2011 aus dem Saar-Lor-Lux-Raum zu einem „Knor- 10 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar 2014 Amt als KBV-Chef. pelnetz“ zusammengeschlossen. Initiiert wurde das „Knorpel- netz der Großregion“ von Henning Madry, Magali Cucchiarini (Homburg), Dietrich Pape und Romain Seil (Luxemburg). In re- Dr. Andreas Gassen ist gelmäßigen Treffen tauschen sich die Forscher des Netzwerks aus – zuletzt im Januar 2014. (Quelle: Universität des Saarlandes) neuer KBV-Vorstandsvorsitzender Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat einen neuen Neues Zentrum für muskuloskelettale Biomechanik Vorstandsvorsitzenden: Die Vertreterversammlung wählte Dr. Andreas Gassen am Freitag in Berlin mit überwältigender Mehr- Im März wurde das Cologne Center for Musculoskeletal Biome- heit zum Nachfolger von Dr. Andreas Köhler. chanics (CCMB) als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, der Uniklinik „Ich freue mich über das deutliche Vertrauensvotum. Dieses Er- Köln und der Deutschen Sporthochschule offiziell eingeweiht. gebnis ist ein guter Start, um die anstehenden Herausforderun- Es soll die Erforschung der Ursachen, Entwicklungsverläufe und gen anzupacken“, erklärte Gassen unmittelbar nach der Wahl. Behandlungsmethoden der muskuloskelettalen Erkrankungen Der Orthopäde aus Düsseldorf erhielt 41 von 57 gültigen Stim- vorantreiben, bündelt die Kompetenzen der unterschiedlichen men. „Wir müssen die Phase der inneren Auseinandersetzung Institute der beiden Universitäten und fungiert als Schnittstelle überwinden. Die Herausforderungen, denen wir uns gegenüber zwischen grundlagenorientierter und klinischer Forschung. Ak- sehen, sind zu wichtig: Dazu zählt die Sicherung der wohnort- tuell laufende Projekte beschäftigen sich unter anderem mit den nahen ambulanten Versorgung in Deutschland vor dem Hinter- mechanischen und biologischen Faktoren der Osteoarthrose. grund der gewaltigen demografischen Veränderungen genauso Auch die biomechanischen Mechanismen von Knochen- und wie die Gestaltung von Strategien und Maßnahmen, um dem Gelenkverletzungen sowie die Interaktion zwischen der mechani- drohenden Ärztemangel zu begegnen“, appellierte der neue schen Belastung und den dadurch ausgelösten Reaktionen im Ge- KBV-Chef. „Wir sollten jetzt wieder mit voller Kraft vorausfah- webe werden erforscht. (Quelle: Deutsche Sporthochschule Köln) ren. Schaffen können wir das als Selbstverwaltung nur dann, wenn wir als niedergelassene Hausärzte, Fachärzte und Psycho- therapeuten zusammen arbeiten und gemeinsam auftreten“, Deutsch-französisches Konsortium sagte Gassen. Er kennt die KBV als bisheriger stellvertretender erforscht Osteoporose Vorsitzender der Vertreterversammlung bereits gut. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit meiner Vorstandskollegin, Ein Verbund von deutschen und französischen Wissenschaftlern Frau Feldmann und den Mitarbeitern der KBV. Die Dezernate erforscht die Rolle epigenetischer Veränderungen bei Alters- zeichnen sich durch eine hohe Professionalität aus. Das trägt krankheiten. Das Konsortium mit dem Namen „Obelics“ wird von entscheidend dazu bei, die Kontinuität einer erfolgreichen Inte- Würzburg aus koordiniert und erhält vom Bundesministerium ressenvertretung zu gewährleisten. Mir ist dabei bewusst, dass für Bildung und Forschung (BMBF) und dessen französischem ich in große Fußstapfen trete“, erläuterte Gassen. Die Wahl ei- Pendant, der Agence Nationale de la Recherche (ANR), 1,5 Mil- nes neuen Vorstandsvorsitzenden der KBV war notwendig ge- lionen Euro Förderung. Das Konsortium wird von Prof. Dr. Franz worden, weil Amtsvorgänger Köhler sein Amt aus gesundheitli- Jakob und Dr. Regina Ebert organisiert. Beide sind am Lehrstuhl chen Gründen zum 1. März 2014 niederlegte. für Orthopädie im König-Ludwig-Haus tätig. Das Orthopädische Forschungszentrum wiederum ist Teil des Muskuloskelettalen Quelle: KBV Centrums Würzburg (MCW), das die Universität Würzburg ge- meinsam mit dem Universitätsklinikum und dem Bezirk Unter- franken im Jahr 2009 aus der Taufe gehoben hat. (Quelle: Musku- loskelettales Centrum Würzburg) 132 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014
Nachrichten Basiskurs „Technische Orthopädie“ auf die Themen vorbereiten zu können. Die Themen werden in in Ulm Plenumsvorträgen aufgegriffen. Ergänzend werden Fallbeispie- le und Fallvignetten in Kleingruppen unter Tutorenaufsicht be- arbeitet, um das Besprochene zu verstetigen. Ziel dieser Kurse Erstmalig fand am 24. und 25. Januar 2014 der Basiskurs Tech- soll sein, die kommenden Fachärzte für O & U auf dem Gebiet nische Orthopädie als Modul-Weiterbildung im Bereich nicht der nicht operativen Orthopädie weiterzubilden. Die Techni- operativer Orthopädie für Facharztkandidaten am Rehabilita- sche Orthopädie, so die einhellige Meinung aller Beteiligten, ist tionskrankenhaus der Universität Ulm (RKU) statt. Der Kurs, dabei ein wesentlicher Part. Die Kursteilnehmer äußerten sich eine Kooperation zwischen DGU, BVOU Baden-Württemberg sehr positiv über den Kurs – er habe richtig Spaß gemacht –, und VTO, stand unter der Schirmherrschaft der Ärztekammer zeigten in den Diskussionen hohes Engagement und vielsei- Baden-Württemberg. tiges Interesse. Insbesondere möchte ich dem Ausrichter, der Universität Ulm, vertreten durch Prof. Heiko Reichel als Chef- Zur Begrüßung sprach der Präsident der Ärztekammer Süd- arzt der Klinik, und Dr. Rainer Eckhardt als Leiter der Abtei- Württemberg, Dr. Michael Schulze, über die besondere Bedeu- lung Rehabilitation, ganz herzlich für die lokale Unterstützung tung dieses Modellkurses, der – so er erfolgreich weiterläuft – danken. auf ganz Deutschland ausgerollt werden sollte. Er ist so konzi- piert, dass die Teilnehmer vorab ein Handout erhalten, um sich Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Bad Rothenfelde Unfallchirurgische Geschichte(n) aus hat, sind in dieses Werk eingeflossen. Vor allem das Schicksal Brandenburg verletzter Arbeiter beschäftigte ihn intensiv. Im Gedenken an die Leistungen Carl Thiems verleiht die Deut- Ganz im Zeichen der unfallchirurgischen Geschichte stand die sche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) seit 1997 die Carl- Sendung „Theodor – Geschichten aus der Mark“ des Rundfunks Thiem-Gedenkmünze. Die Fachgesellschaft ehrt damit Persön- Berlin-Brandenburg (rbb) am 9. März 2014. Sie können sich den lichkeiten, die sich um die DGU – in berufspolitischer wie be- Beitrag im „Theodor-Archiv“ unter www.rbb-online.de/theo- rufsständischer Hinsicht – besonders verdient gemacht haben. dor/index.html anschauen (die Beiträge sind dort nach Sende- Als „Nobelpreis für Unfallchirurgen“ präsentierte der Modera- termin einsortiert). tor die silberne Medaille dem Fernsehpublikum. (je) Die Sendung schlug einen Bogen von mittelalterlichen Heilme- BISHERIGE PREISTRÄGER thoden in märkischen Klöstern über die Konstruktion der ers- OMR Dr. sc. med. Wolfgang Kurz (1997), Prof. Dr. Hans-Jörg Oestern ten Rettungswagen und die Versorgung von Soldaten im ersten (1998), Prof. Dr. Gert Specht (1999), Dr. Klaus Welz (2000), Dr. Hans Weltkrieg bis hin zu einem der schwersten und lange geheim Rudolph (2001), Prof. Dr. Eberhard Markgraf (2002), PD Dr. Wolfgang gehaltenen Zugunglücke in der DDR im Jahr 1962. Ein Beitrag Hundshagen (2004), Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Meinecke (2006), ging auch auf Carl Thiem, den „Vater der Unfallmedizin“, ein. Prof. Dr. Heinrich Reilmann (2007), Prof. Peter Wendsche (2008), Thiem nahm 1914 ein Krankenhaus in Cottbus in Betrieb, das Prof. Dr. Volker Echtermeyer (2009), Prof. Dr. Christian K. Lackner die Unfallheilkunde zu einer bis dahin ungeahnten Blüte brach- (2010), Sanitätsrat Dr. Wolfgang Roth (2011), Prof. Dr. Heinrich Karl te. Thiem gilt als Begründer der Notfallmedizin in Deutschland Winker (2012), Prof. Dr. Tilman Mischkowsky (2013) und Verfasser des ersten Standardwerks zur Unfallheilkunde. Viele praktische Erfahrungen, die er in der Lausitz gesammelt Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014 133
Politik Foto: Schlierner / Fotolia Die neue Gebührenordnung soll das ärztliche Leistungsspektrum umfassend abbilden. G O Ä U P D AT E Auf ein Neues! Seit geraumer Zeit wird eine Reform der Gebührenordnung für Ärzte angestrebt. Nach einer Auszeit unter der schwarz-gelben Regierung haben die Gespräche neue Fahrt aufgenommen. Ende des Jahres soll eine gremienreife Entwurfsfassung vorliegen. Die jetzige Gebührenordnung für Ärzte Frau Hofer dann zu einer großen priva- setzt zahlreiche Eckpunkte für die Ent- (GOÄ) ist seit 1982 nur in Teilbereichen ten Krankenversicherung, so dass sowohl wicklung dieses gemeinsamen Novellie- aktualisiert worden. Eine fachliche und Knowhow als auch die Führung dieser rungsvorschlages. Ende 2014 soll die Ent- honorarbezogene Überarbeitung ist seit Abteilung vakant waren. Es wurde län- wurfsfassung der neuen GOÄ gremienreif vielen Jahren überfällig. Seitens der Be- gere Zeit still um die Reform der GOÄ. In sein. Zukünftig soll eine gemeinsame rufsverbände (Berufsverband der Fach- der vergangenen Legislaturperiode kam Kommission gegründet werden, die für ärzte für Orthopädie und Unfallchirur- es unter der schwarz-gelben Regierung die Novellierung, Weiterentwicklung und gie, Verband leitender Orthopäden und zu keiner Novellierung mehr. Pflege der GOÄ verantwortlich zeichnet. Unfallchirurgen Deutschlands) sowie Die neue Gebührenordnung soll als ei- der Fachgesellschaften haben wir uns Neue GOÄ-Entwurfsfassung genständige Abrechnungsgrundlage für im Jahre 2010 und 2011 noch einmal bis Ende 2014 privatärztliche Leistungen erhalten blei- sehr intensiv in die Gestaltung der GOÄ ben und das ärztliche Leistungsspektrum eingebracht und mit der damaligen Refe- Im September 2013, unmittelbar vor der umfassend abbilden. Die Unschärfen der ratsleiterin Frau Dr. Hofer die gesamten Wahl, appellierten Bundesärztekammer bisherigen Fassung sollen beseitigt und orthopädischen Ziffern überdacht, ge- und PKV-Verband an die alte Regierung, die ärztliche Abrechnung vereinfacht und wisse Bereiche komplett neu konzipiert sich für die neue GOÄ einzusetzen. Das entbürokratisiert werden, so die Aus- und aktualisiert. Unsere Aufgabe bestand fruchtete natürlich nichts mehr. Mit- sagen von BÄK-Präsident Frank Ulrich vornehmlich darin, aktuelle Entwicklun- te November veröffentlichten BÄK und Montgomery. gen abzubilden, Leistungskomplexe zu PKV-Verband eine Rahmenvereinbarung schnüren und für die einzelnen Eingriffe zur Novellierung der GOÄ. Noch in die- Mehr Transparenz Zeiten einzuschätzen. sem Jahr soll dem neuen Bundesgesund- heitsministerium eine abgestimmte Fas- Es ist angedacht, mehr Transparenz für Da jeder Interessensverband versucht sung vorliegen. Bundesärztekammer und Ärzte, Versicherte und Kostenträger zu hat, sich bestmöglich zu positionieren, PKV-Verband wollen mit der geschlosse- schaffen. Inwiefern unser damaliger waren die Einschätzungen allerdings nen Rahmenvereinbarung zeigen, „dass Entwurf in die zukünftige Novellierung recht inhomogen. Auch was von ande- sie willens und in der Lage sind, eine ge- übergeleitet wird, ist unklar. Rechtsan- ren Fachrichtungen beigetragen wurde, meinsame Lösung für die Neugestaltung walt Dr. Albrecht Wienke weist zu Recht ist unklar. So wurde damals unter Frau der GOÄ zu entwickeln.“ Diese Rahmen- darauf hin, dass es unklar sei, wie die Hofer eine erste Einschätzung und Kon- vereinbarung, die Sie auf der Website des Beihilfestellen in die neue Konzeption zeption vorgenommen. Leider wechselte VLOU (www.vlou.de) nachlesen können, eingebunden waren und werden. Somit 134 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014
Politik sei völlig offen, wie die zuständigen Fi- Eigenständige GOÄ muss zu entwickelnden Modells der Bundes- nanzministerien zu den Überlegungen erhalten bleiben ärztekammer für ärztliche Leistung, Per- der Bundesärztekammer und des PKV- sonaleinsatz, technische Ausstattung und Verbandes stehen. Dr. Windhorst schilderte dann die Be- anfallende Kosten für Raummiete etc. wertungssystematik und Methodik. We- betriebswirtschaftlich kalkuliert. Eine Zeitleistungs- statt Zielleistungsprinzip sentliche Ziele der Weiterentwicklung Steigerung des „robusten Einfachsatzes“ seien der Erhalt einer eigenständigen sei bei besonderer Schwere des Falles Wesentliche Parameter der neu zu schaf- GOÄ zur Stärkung des freien Arztberufes. möglich. Die pauschale Honorarmin- fenden GOÄ sind rein ärztlich bewertete Windhorst verwies in diesem Zusam- derung bei stationärer Behandlung soll Leistungen sowie nichtärztliche Leis- menhang auf die Gebührenordnungen bestehen bleiben. Hingewiesen wird auf tungskomponenten mit robusten, nicht der Architekten und Rechtsanwälte. Er eine Initiatve zu einer leistungsgerechten unterschreibbaren Einfachsätzen. Damit sieht die neue GOÄ als moderne sekto- Verknüpfung zwischen der Vergütung wäre die Öffnungsklausel zunächst ein- renübergreifende Referenzgebühren- für Krankenhausleistungen und der GOÄ. mal nicht mehr angestrebt. Ein weiteres ordnung mit Doppelschutzfunktion für Novum sind zeitbezogene Gebührenposi- Patienten und Arzt. Ziel sei, die persön- Ziel sei die Einigung auf eine gremien- tionen. Man spricht also jetzt nicht mehr liche Leistungserbringung zu stärken reife Entwurfsfassung der neuen GOÄ, von einem Zielleistungs-, sondern von und zuwendungsintensive Leistungen inklusive Leistunglegenden, Punktzah- einem Zeitleistungsprinzip, was letzt- besserzustellen. Wesentliche Punkte sei- len und Punktwerten möglichst bis zum endlich aber zur Folge haben könnte, dass en Honorargerechtigkeit und Rechtssi- 31. Dezember 2014. Mit dem Abschluss moderne und damit zeitlich weniger auf- cherheit. Die Kostenentwicklung sei zu der Rahmenvereinbarung zur Novellie- wendige OP-Methoden eine Abwertung berücksichtigen. Eine Übertragung von rung der GOÄ hätten Bundesärztekam- erfahren könnten. Es bleibt weiterhin bei Budgetierung oder Mengenregulierung mer und PKV-Verband die von der Bun- der Wahlarztkette und der persönlichen hätten im privatärzlichen Bereich nichts desregierung geforderte Voraussetzung Leistungserbringung. Nur ein persönli- zu suchen. Eine GKVisierung der PKV sei für die Schaffung der rechtlichen Basis cher Vertreter soll zugelassen werden. An inakzeptabel. Weiterhin erläuterte er die für die GOÄ-Novelle erfüllt. Nun liege den Regelungen zur pauschalen Hono- Kostenträgerzeitrechnung, dabei stellte es an der Politik, den entsprechenden rarminderung zur Vermeidung von Dop- er die Veränderung von GOÄ alt und GOÄ Rechtsrahmen zu beschließen. pelvergütungen soll festgehalten werden. neu exemplarisch und unter dem Hin- Der prozentuale Honorarzuwachs soll weis auf Vertraulichkeit dar. Orthopädi- Selbst als geneigter Zuhörer hat man zum innerhalb von 36 Monaten nach Inkraft- sche Ziffern wurden nicht aufgelistet. jetzigen Zeitpunkt nicht das Gefühl, dass treten der neuen GOÄ festgelegt werden. trotz intensiver Bemühungen der große, Selbstverständlich wird die Qualität bei Für einen fairen Interessenausgleich die Erwartung der Leistungserbringer der Leistungserbringung eine wesentlich zwischen den Betroffenen erfüllende Wurf gelingen könnte, oder Rolle spielen. Qualifikation, Ausstattung auch nur die Entwicklung des Verbrau- und Strukturen sollen hierbei besonders Bernhard Rochell erläuterte noch ein- cherpreisindexes, der seit der letzten An- berücksichtigt werden. mal ausführlich die bisherigen Entwick- passung der Gebührenordnung im Jahre lungen und wies darauf hin, dass die 1996 immerhin 31,6 Prozent ausgemacht Am 5. Februar dieses Jahres fand seitens Bundesregierung sowohl im Dezember hat, berücksichtigt werden würde. Ich der Bundesärztekammer unter der Lei- als auch im Mai 2013 die Forderung der bin gespannt, was von den bisherigen tung von Prof. Montgomery, BÄK-Haupt- Bundesärztekammer und des 116. Deut- Planungen übriggeblieben ist und wie geschäftsführer Dr. Bernhard Rochell und schen Ärztetages, den GOÄ-Punktwert dies umgesetzt wurde. Zu gegebener Zeit Dr. Theodor Windhorst, Präsident der unter Berücksichtigung der Inflations- werde ich darüber berichten. Ärztekammer Westfalen-Lippe, eine In- entwicklung seit 1996 zu erhöhen, ab- formationsveranstaltung für alle medizi- gelehnt habe. Ein Ziel sei ein fairer und Prof. Dr. Karl-Dieter Heller nischen Berufsverbände zur Weiterent- angemessener, inhaltlich, medizinisch wicklung der GOÄ statt. Dabei wurden und ökonomisch plausibler Interessen- die Rahmenvereinbarung zur Novellie- ausgleich zwischen den Betroffenen. Da- rung der GOÄ, das weitere Vorgehen, die bei müsse die festgeschriebene Doppel- Zeitplanung, die Bewertungssystematik schutzfunktion für Patienten und Ärzte und die Bewertungsmethodik vorge- eingehalten werden: keine ökonomische stellt. Überforderung derjenigen, die zur Zah- lung der Entgelte verpflichtet sind, und Im ersten Beitrag referierte Prof. Mont- eine angemessene Vergütung der ärztli- Prof. Dr. Karl-Dieter gomery zum Thema „Tragische Episode chen Leistungen. Die GOÄ werde als Ein- Heller – Novelle GOÄ“. Er erläuterte die schwie- zelleistungsvergütung angelegt. Das Ziel- rige Verhandlung mit dem PKV-Verband leistungsprinzip nach § 4 Absatz 2 GOÄ ZUM WEITERLESEN und wies darauf hin, dass das politische soll verstärkt werden. Der robuste Ein- Die Folien der Vorträge der Kollegen Wind- Umfeld sich seit der Wahl nun gravie- fachsatz werde mit Hilfe einer Kostenträ- horst und Rochell sind im Mitgliederbereich rend verändert habe. gerzeitrechnung auf Basis des zu einem auf der VLOU-Website einzusehen. gemeinsamen Integrationsmodell weiter Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014 135
Aus unserem Fach Ende Januar / Anfang Februar trafen sich die orthopädischen und unfallchirurgischen Lehrstulinhaber in Dresden zu einer gemeinsamen Konferenz. O R D I N A R I E N KO N F E R E N Z Konsenspapier als Schritt zur größeren Gemeinsamkeit von O & U Vom 31. Januar bis zum 1. Februar 2014 fand in Dresden eine gemeinsame Konferenz der orthopädischen und unfallchirurgischen Lehrstuhlinhaber statt. Dabei wurde ein Konsenspapier „Aufgaben, Inhalte und Strukturen der universitären Orthopädie und Unfallchirurgie“ einstimmig verabschiedet. 16 Jahre nach Beginn der „Marburger Ge- Standorten deutliches Mehr an Wettbe- Es sei daran erinnert, dass – mit Ausnah- spräche“ zur Zukunft von Orthopädie und werb um Geld und Einfluss mit sich. Die- me der Schwerstverletztenversorgung – Unfallchirurgie und elf Jahre nach Einfüh- se Tatsache scheint mancherorts unge- Orthopädie und Unfallchirurgie mit dem rung einer gemeinsamen Weiterbildungs- bremst auf das Innenverhältnis zwischen gleichen medizinischen Zielorgan (Hal- ordnung zum Facharzt für Orthopädie O&U durchzuschlagen. tungs- und Bewegungsorgane), verwand- und Unfallchirurgie durch den Deutschen ten bis identischen diagnostischen und Ärztetag muss festgestellt werden, dass Sehr froh waren deshalb die beiden Vor- therapeutischen Methoden und einer an der Mehrzahl der universitären Stand- sitzenden der Konferenz, Wolf Mutsch- Patientenklientel, die in beiden Bereichen orte Orthopädie und Unfallchirurgie nicht ler und Volker Ewerbeck, dass es gelang, das gesamte Lebensalter umfasst, über als Einheit wahrgenommen werden. Die erstmals eine Klausurtagung der ortho- immer mehr gemeinsame Schnittmengen Ursache liegt wie immer nicht allein am pädischen und unfallchirurgischen Lehr- verfügen. Trennendes wie unterschied- Betrachter von außen, dem sich der Nut- stuhlinhaber auf Schloss Pillnitz / Dres- liche Ätiopathogenesen, diskontinuier- zen einer solchen Einheit dieser beiden den vom 31. Januar bis 1. Februar 2014 liche Auslastung und unterschiedliche Fächer nicht erschließen will, sondern durchzuführen, auf der das in diesem Planbarkeit medizinischer Maßnahmen auch an der Verhaltensweise einzelner Heft publizierte Konsenspapier „Aufga- erscheint eher zweitrangig. Fachvertreter untereinander, die sich we- ben, Inhalte und Strukturen der univer- der als Einheit fühlen noch so verhalten. sitären Orthopädie und Unfallchirurgie“ Dies gilt auch für den häufig genannten Die genuinen Aufgaben der Hochschul- einstimmig verabschiedet wurde. Allein Unterschied zwischen O & U, die Domi- medizin in den drei Bereichen Forschung, die Tatsache, dass ein solches gemeinsa- nanz der Elektivversorgung in O und die Lehre und Krankenversorgung bringen mes Papier verabschiedet werden konn- Dominanz der notfalldringlichen Versor- ein im Vergleich zu nicht universitären te, weckt Zuversicht. gung in U, die in der Tat erhebliche Aus- 136 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014
Aus unserem Fach Empfohlen wird die Auflösung der An den meisten universitären Standorten werden Orthopädie und bisherigen Einzelkonvente sowie die Unfallchirurgie nicht als Einheit wahrgenommen. Einführung themenbezogener Ar- beitsgruppen. ■ Der „Block“ O & U soll an den Hoch- wirkungen auf den Organisationsablauf Forschung Rechnung getragen. Ohne schulstandorten mit mindesten zwei in den Kliniken haben. Aber: Elektive weiteren strukturellen Ausbau der For- Professuren vertreten sein. und nicht elektive Medizin (Notfall- oder schungsaktivitäten und eine Steigerung ■ Das Konsenspapier wird einstimmig Akutmedizin) gibt es in allen klinischen der Drittmittelquote und gelisteter Pu- verabschiedet und veröffentlicht. medizinischen Fachdisziplinen, die den blikationszahlen steht der „Block“ O & U ■ Die Arbeit in der gemeinsamen Kon- Begriff „Akutinterventionsbedarf“ ken- nach wie vor in der Gefahr, trotz beein- ferenz wird fortgesetzt, Termine sind nen. Elektive und Akut- oder Notfall- druckender klinischer Versorgungsnach- abgestimmt. medizin sind in all diesen Fächern zwei frage in der Hochschulmedizin ins Hin- Seiten ein und derselben Medaille. Jede tertreffen zu geraten. Es ist zu hoffen, dass diese Schritte als dieser „Seiten“ hat ein substanzielles In- kräftiges Signal in Richtung Weiter- teresse daran, dass es der jeweils „ande- Die an den Deutschen Hochschulstand- entwicklung von O & U im Sinne eines ren Seite“ gut geht: Die elektive Pädiatrie orten für die ehemaligen Fächer Ortho- „Blocks“ verstanden werden. Die größte wird in ihrem Ruf beschädigt, wenn die pädie und Unfallchirurgie derzeit beste- Aufgabe wird das in der Realität erlebba- Notfallpädiatrie nicht funktioniert und henden Organisationsmodelle wurden re Umdenken sein: „Probleme kann man umgekehrt. Auf dem Gebiet der universi- im vorliegenden Konsenspapier bewusst niemals mit derselben Denkweise lösen, tären O & U scheint diese Erkenntnis noch nicht gewertet. Die vorgenommene Ana- durch die sie entstanden sind“ (Albert nicht überall angekommen zu sein. Ein lyse der drei Modelle auf Stärken, Schwä- Einstein). Grund dafür mag der Name des neuen chen, Chancen und Risiken (SWOT-Ana- Fachs sein, der geradezu dazu verführt, lyse) hat gezeigt, dass jedes der drei Mo- Prof. Dr. Volker Ewerbeck im alten Säulenmodell weiterzudenken delle Stärken und Schwächen hat, über Prof. Dr. Wolf Mutschler und zu handeln. deren Gewicht aktuelle und historische Gegebenheiten, handelnde Personen und Schmiedung eines „Blocks O & U“ Gremien jeweils vor Ort zu entscheiden haben. Es lohnt sich zu überlegen, ob nicht die „Auflösung“ der Säulen O & U zugunsten Die gemeinsame Ordinarienkonferenz der Schmiedung eines „Blocks O & U“ hat als Handlungsvereinbarung folgende sinnvoll sein könnte, innerhalb dessen Ziele definiert: Prof. Dr. Volker naturgemäß unterschiedliche Interessen Ewerbeck, Vorsitzender vorhanden und auszugleichen sind, der ■ Es gibt eine abgestimmte curriculare der Ordinarienkonferenz aber nach außen eben als Block agiert Lehre für O & U an allen Universitäts- und so auch wahrgenommen wird. Er- standorten. folgreiche Beispiele aus anderen medi- ■ Die Fachbereiche O & U sind auch für zinischen Fächern mögen als Entschei- PJ-Studenten als verzahnt erkennbar. dungshilfe dienen. ■ Als erster Schritt zum strukturellen Ausbau der Forschungsaktivitäten Der herausragenden Bedeutung der For- werden die Ressourcen der For- Prof. Dr. Wolf Mutschler, schung wurde aktuell sowohl im Kon- schung in O & U gemeinsam genutzt. Vorsitzender der senspapier als auch in der gemeinsa- ■ Die Konferenz der Orthopädischen Ordinarienkonferenz men Konferenz durch Anwesenheit der und Unfallchirurgischen Lehrstuhl- Lehrstuhlinhaber für muskuloskelettale inhaber spricht mit einer Stimme. Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014 137
Aus unserem Fach P O S I T I O N S PA P I E R Aufgaben, Inhalte und Strukturen der universitären Orthopädie und Unfallchirurgie Aus der Konferenz der orthopädischen und unfallchirurgischen Lehrstuhlinhaber Präambel gungsniveaus in Deutschland. Welche ■ Die Summe der Case-Mix-Punkte Voraussetzungen müssen erfüllt sein, stieg im Zeitraum von 2006 bis 2010 Entwicklungen an verschiedenen uni- damit das Fach Orthopädie und Unfall- auf dem Gebiet der „Krankheiten und versitären Standorten in Deutschland chirurgie diesen Anforderungen gerecht Störungen am Muskel-Skelett-System zeigen, dass in manchen Entscheidungs- werden kann? und Bindegewebe“ mit 26 Prozent gremien unzureichende Kenntnisse über mit Abstand am höchsten an. Erst an Aufgaben und Inhalte der universitären Einleitung zweiter Stelle stehen „Krankheiten Orthopädie und Unfallchirurgie bestehen. und Störungen des Kreislaufsystems“ In der Krankenversorgung liegen die mit 18 Prozent. [4] Orthopäden und Unfallchirurgen tragen Kerninhalte der Orthopädie und Unfall- ■ Aktuell sind 41 Prozent der deut- gemeinsam die Verantwortung für den chirurgie in der Vorbeugung, Erkennung, schen Bevölkerung von den am häu- Bereich muskuloskelettaler Erkrankun- operativen und konservativen Behand- figsten auftretenden Krankheiten der gen und Verletzungen. Seit dem Jahr 2003 lung, Nachsorge und Rehabilitation von Haltungs- und Bewegungsorgane Ar- gibt es einen gemeinsamen Facharzt für Verletzungen und deren Folgezuständen throse, chronische Rückenschmerzen Orthopädie und Unfallchirurgie. Um dem sowie von angeborenen und erworbe- und Osteoporose betroffen. Bis 2050 breiten Spektrum in Lehre, Forschung nen Formveränderungen, Fehlbildungen, werden vor dem Hintergrund der sich und Krankenversorgung gerecht werden Funktionsstörungen und Erkrankungen ändernden demografischen Alters- zu können, sind spezifische Rahmenbe- der Stütz- und Bewegungsorgane unter verteilung Steigerungsraten von 31 dingungen für alle Bereiche der Orthopä- Berücksichtigung der Unterschiede in Prozent (Arthrose), 14 Prozent (Rü- die und Unfallchirurgie erforderlich. den verschiedenen Altersstufen. ckenschmerz) und 50 Prozent (Osteo- porose) erwartet. [5, 6] Dieses Papier wurde in der gemeinsamen Von herausgehobener Bedeutung ist die ■ Die meisten Prognosen gehen davon Konferenz der Lehrstuhlinhaber in Dres- Notfallversorgung unfallverletzter Pa- aus, dass die Anzahl der Verletzun- den am 1. Februar 2014 einstimmig kon- tienten, insbesondere Schwerst- und gen mit circa acht Millionen / Jahr sentiert und drückt den Willen aus, das Mehrfachverletzter. [1] Folgende Daten in etwa gleich bleiben wird. Aller- Fach gemeinsam zu vertreten. belegen exemplarisch den Stellenwert dings wird eine Verschiebung der von Orthopädie und Unfallchirurgie im Ursachen und Verletzungsmuster Vorbemerkung Deutschen Gesundheitswesen: erwartet: Die Zahl von Arbeits- und Wegeunfällen nimmt weiter ab, die Die Aufgaben aller Kliniken eines Univer- ■ 16,2 Prozent der direkten Krankheits- Zahl von Freizeit- und Unfällen im sitätsklinikums oder einer medizinischen kosten werden durch muskuloskelet- häuslichen Bereich steigt an. Vor al- Hochschule sind in identischer Weise de- tale Erkrankungen und Verletzungen lem die Alterstraumatologie wird an finiert: verursacht. [2] Bedeutung gewinnen; bereits jetzt ■ Circa 40 Prozent der indirekten Krank- sind mehr als die Hälfte aller behan- ■ Sie haben vom Gesetzgeber einen Ex- heitskosten entfallen auf Orthopädie delten Frakturen mit Osteoporose as- klusivauftrag zur Gewährleistung der und Unfallchirurgie. [2] soziiert. [7] studentischen Lehre. ■ 1,7 Millionen Patienten mit musku- ■ Zu den Kerninhalten des gemeinsa- ■ Sie sind zur Forschung verpflichtet. loskelettalen Erkrankungen und 1,9 men Faches zählen auch Erkrankun- ■ Sie haben sich an der Krankenversor- Millionen Patienten mit Verletzungen gen und Verletzungen des Kindes- und gung, einschließlich der Ebene der werden jährlich stationär behandelt. Jugendalters, muskuloskelettale Tu- Maximalversorgung, zu beteiligen. Das entspricht circa 20 Prozent der morerkrankungen, entzündlich rheu- Hierzu zählt auch das Betreiben einer insgesamt 17,9 Millionen Kranken- matische Erkrankungen, angeborene Hochschulambulanz. hausbehandlungen. [3] oder erworbene Deformitäten und ■ 20,5 Prozent der insgesamt 18,6 Mil- Verletzungsfolgen des gesamten Be- Das verbindende Ziel dieser drei Aufträ- lionen Case-Mix-Punkte werden für wegungssystems sowie eine Vielzahl ge ist die Aufrechterhaltung und Weiter- Orthopädie und Unfallchirurgie ab- weiterer Krankheitsbilder, die selte- entwicklung des medizinischen Versor- gerechnet. [4] ner auftreten, aber mit einem hohen 138 Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | April 2014
Sie können auch lesen