AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER

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AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
ORTHOPÄDIE-TECHNIKER

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                               ORTHOPÄDIE-SCHUHMACHER

                     AUSBILDUNGS- UND
                         KARRIEREWEGE
                   IN DER TECHNISCHEN
                           ORTHOPÄDIE
                                  Berufe an der Schnittstelle
                       von Hightech, Handwerk und Medizin
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
BERUFE IN DER TECHNISCHEN
                                                ORTHOPÄDIE – EIN LOHNENDES
                                                UND ÄUSSERS T VIELFÄLTIGES
                                                TÄTIGKEITSFELD
    Foto: privat

        E
                 in Karriereguide für Orthopädie-Technik und Orthopädie-             Deutschland e. V. entschlossen, gemeinsam mit den beiden füh-
                 schuhtechnik – wofür braucht man das? Ein Grund liegt in            renden Fachzeitschriften ORTHOPÄDIE TECHNIK und Orthopädie-
                 der immer komplexer werdenden Arbeitswelt und der stetig            schuhtechnik die entsprechenden Aus-, Fort- und Weiterbildungs-
          wachsenden Anzahl an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Das             möglichkeiten vorzustellen.
          macht es für junge Menschen schwierig, sich zu orientieren. In der             In dieser Broschüre finden Sie alle Ausbildungsmöglichkeiten
          Vergangenheit haben junge Menschen einen Beruf erlernt und die-            von der handwerklichen Ausbildung und den darauf aufbauenden
          sen ihr Leben lang ausgeführt. Heute werden Ausbildungsetappen             Studiengängen über die Qualifikationsmöglichkeiten für Mediziner
          definiert, die in der Summe die berufliche Karriere bilden. In die-        und andere Fort- und Weiterbildungsangebote in Technischer Or-
2         ser Broschüre werden erstmals die Ausbildungsmöglichkeiten und             thopädie bis zum Ausbildungsrahmen der ISPO International.
          -etappen in der Technischen Orthopädie – übersichtlich in fünf Ka-             Ein besonderer Dank gilt Prof. Dr. med. Frank Braatz, der die
          pitel gegliedert – für die eigene Karriereplanung vorgestellt.             Schriftleitung für die Broschüre übernommen hat. Ich danke weiter
              Was macht gerade die Berufe in der Technischen Orthopädie so           Dr. Dorothea Becker, Chefredakteurin der ORTHOPÄDIE TECHNIK,
          spannend? Orthopädische Hilfsmittel sind für viele Patienten, aber         und Wolfgang Best, Chefredakteur der Orthopädieschuhtechnik,
          auch Sportler unverzichtbare Helfer für den Alltag – entweder, um          sowie der Journalistin Ruth Justen für ihre umfangreichen Recher-
          mobil zu sein oder wieder mobil zu werden. Die Berufe, die dafür           chen und die anschauliche Darstellung der Ausbildungs- und Kar-
          sorgen, dass jeder Patient das für ihn optimale Hilfsmittel erhält, sind   rierewege in der Technischen Orthopädie.
          aber leider zu wenig bekannt. Dabei bieten die Tätigkeiten in der
          Technischen Orthopädie genau das, was sich viele unter einem in-
          teressanten und erfüllenden Beruf vorstellen: die Arbeit am und mit        Michael Möller
          Menschen, kreative Herausforderungen, die Möglichkeit, individu-           1. Vorsitzender der ISPO Deutschland e. V.
          elle Hilfsmittel selbst zu entwerfen und zu gestalten und vor allem
          sichere Arbeitsplätze mit interessanten Perspektiven und Aufstiegs-
          möglichkeiten. Dabei steht interdisziplinäres Teamwork ganz oben,
          um die oft komplexen und hochwertigen Patientenversorgungen
          durchführen zu können.
              Wie überall werden auch in der Orthopädie-Technik und Ortho­
          pädieschuhtechnik die Themen Digitalisierung und künstliche Intel-
          ligenz in der Zukunft immer breiteren Raum einnehmen und für je-
          den Auszubildenden und Studierenden eine neue Herausforderung
          darstellen. Klassische Fertigkeiten und Kenntnisse aus dem Hand-
          werk, soziale Kompetenzen und Empathie gehören aber weiterhin
          genauso zum Berufsbild.
              Die ISPO (International Society for Prosthetics and Orthotics) de-
          finiert weltweit Ausbildungsgänge und -inhalte. Sie arbeitet dabei
          eng mit der WHO (World Health Organization) zusammen. „Die
          ISPO Deutschland ist eine interdisziplinäre, unparteiische und un-
          politische Vereinigung mit dem Ziel, Wissenschaft und Forschung,
          Fortbildung und Praxis auf dem Gebiet der Prothesen- und Orthe-
          senversorgung Körperbehinderter zu koordinieren und zu fördern“,
          heißt es in unserer Satzung. Um mehr Menschen für die Berufe
          in der Technischen Orthopädie zu begeistern, hat sich die ISPO

                                                                                                                                              Foto: ZVOS
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INHALT

         1   GESELLENAUSBILDUNG
             zum Orthopädietechnik-Mechaniker und
             zum Orthopädie-Schuhmacher ➔ 04 – 13

         2   MEISTERAUSBILDUNG
             zum Orthopädietechniker-Meister und
             zum Orthopädieschuhmacher-Meister ➔ 14 – 24

         3   BACHELOR- UND MASTERSTUDIENGÄNGE
             im Bereich der Technischen Orthopädie ➔ 25 – 31

         4   FORT- UND WEITERBILDUNGSANGEBOTE
             für das gesamte Versorgungsteam ➔ 32 – 38
                                                               3

         5   ISPO INTERNATIONAL
             Ausbildungsstandards ➔ 39 – 42

                                  Foto: Carolin Ebbert
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
G E S E L L E N AU S B I L D U N G OT

                                 NEUE ORTHOPÄDIE-TECHNIKER BRAUCHT DAS LAND

                                 HANDWERK, TECHNIK UND MEDIZIN IM
                                 DIENS T HILFSBEDÜRFTIGER MENSCHEN

          L
                eistungssportler Markus Rehm stellte zuletzt im August 2018          Ausbildungsbetriebe empfehlen einen mittleren oder höheren
                bei der Para-Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin mit     Schulabschluss. Mit einem Hauptschulabschluss erfüllen Bewerber
                8,48 Meter einen neuen Weltrekord im Weitsprung auf. Der          aber ebenfalls die formalen Voraussetzungen. Wer bereits ein (Schul-)
          30-jährige Orthopädie-Techniker-Meister aus Leverkusen übertraf         Praktikum in einer Orthopädie-Technik-Werkstatt oder einem Sanitäts-
          damit u.a. seinen damaliegen Rekordsprung von 8,21 Meter, der ihm       haus absolviert hat, erhöht seine Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
          die Goldmedaille der Paralympics 2016 in Rio de Janeiro einbrachte.
          Marcus Rehm verlor infolge eines Bootsunfalls als 14-Jähriger sein      DREIJÄHRIGE DUALE GESELLENAUSBILDUNG
          rechtes Bein unterhalb des Knies. Seither trägt er eine Prothese und    Die dreijährige Ausbildung zum Orthopädie-Techniker zählt zu den
          bei seinen sportlichen Aktivitäten eine Karbon-Sportprothese. Ne-       „Dualen Ausbildungen“. Der praktische Teil der Ausbildung wird
          ben Prothesen verhelfen auch von Orthopädie-Technikern individu-        in einem der nach Angaben des Bundesinnungsverbandes für Or-
          ell angepasste Bandagen, Orthesen, orthopädische Einlagen und           thopädie-Technik (BIV-OT) derzeit rund 2.000 Ausbildungsbetrie-
          medizinische Kompressionsstrümpfe Leistungssportlern zu weite-          be vermittelt. Der theoretische Teil erfolgt in einer der bundesweit
          ren Höchstleistungen, indem sie Verletzungen verhindern oder zur        13 Berufsschulen (siehe Seite 68).
          schnelleren Heilung beitragen. Bestes Beispiel: Der aus Deutschland
          stammende Basketball-Superstar Dirk Nowitzki setzt auch in seiner
                                                                                  AUSBILDUNGSVERORDNUNG UND RAHMEN-
4         mittlerweile 21. NBA-Saison mit den Dallas Mavericks auf individu-
                                                                                  LEHRPLAN IN ENGER ABSTIMMUNG
          elle orthopädietechnische Versorgungen.
              Zwei Geschichten und ein Gesundheitshandwerk, das diese Ge-         Die jüngste Novelle der Ausbildungsverordnung stammt vom
          schichten maßgeblich mitschreibt: Orthopädietechnik-Mechaniker          15. März 2013. In der aktuellen „Verordnung über die Berufsaus-
          bzw. Orthopädietechnik-Mechanikerin.                                    bildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker und zur Orthopädie-
              Was machen Orthopädie-Techniker? Welche Kompetenzen er-             technik-Mechanikerin“ ist die Dauer der Ausbildung auf drei Jahre
          werben sich Auszubildende und welche Voraussetzungen müssen             festgelegt. Sie sieht zudem eine zweiteilige Gesellenprüfung vor
          Bewerber für einen Ausbildungsplatz mitbringen? Diese und viele         und enthält den Ausbildungsrahmenplan, der die Inhalte der be-
          weitere Fragen beantwortet der folgende Text.                           trieblichen Ausbildung bundesweit einheitlich vorgibt.
                                                                                      In Deutschland besitzen die Bundesländer die sogenannte Kul-
                                                                                  turhoheit, sodass jedes Bundesland für die Gesetzgebung für das
          TECHNISCHES INTERESSE, HAND-­
                                                                                  Schul-, Hochschul- und Erziehungswesen innerhalb seiner Landes-
          WERKLICHES GESCHICK UND GROSSES
                                                                                  grenzen zuständig ist. Damit sich die Ausbildungsinhalte in den
          EINFÜHLUNGSVERMÖGEN                                                     Bundesländern nicht zu sehr unterscheiden und eine Einheitlich-
          Der Beruf des Orthopädie-Technikers meistert die Schnittstelle zwi-     keit und Vergleichbarkeit der Qualitätsstandards gewährleistet wird,
          schen moderner Technik und dem Menschen, indem er Technik,              erarbeitet die „Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder“
          Handwerk und Medizin – inklusive digitaler Verfahrenstechniken –        (Kultusministerkonferenz) einen länderübergreifenden Rahmenlehr-
          verbindet. Im interdisziplinären Team gemeinsam mit Ärzten und          plan des berufsbezogenen Unterrichts an den Berufsschulen. Mit
          Therapeuten versorgen Orthopädie-Techniker die Patienten mit or-        Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 22. März 2015 trat der
          thopädietechnischen Hilfsmitteln. Hierzu zählen künstliche Glied-       bis heute gültige „Rahmenlehrplan Orthopädietechnik-Mechaniker
          maßen (Prothesen), stützende und stabilisierende Schienen und           und Orthopädietechnik-Mechanikerin“ in Kraft. Die einzelnen Bun-
          Bandagen, die auf dem Körper getragen werden (Orthesen), so-            desländer können den Rahmenlehrplan eins zu eins übernehmen.
          wie Gehhilfen und Rollstühle (Rehabilitationstechnik). Am Ende ihrer    Sollten sie es vorziehen, einen eigenen Lehrplan aufzustellen, muss
          Ausbildung können Gesellen modernste Hilfsmittel selbst herstellen,     er sich eng an die Vorgaben der Kultusministerkonferenz anlehnen.
          industriell vorgefertigte Passteile an Patienten anpassen sowie Pati-
          enten und das interdisziplinäre Team beraten.
                                                                                  ERGÄNZENDE ÜBERBETRIEBLICHE
              Bewerber für eine Ausbildung zum Orthopädie-Techniker sollten
                                                                                  LEHRLINGSUNTERWEISUNG
          daher Spaß am gewissenhaften Arbeiten, an Naturwissenschaften
          und handwerklichen Tätigkeiten mit klassischen und modernen Ma-         Da nicht jeder Ausbildungsbetrieb aufgrund seiner Struktur in der
          terialien haben sowie ein räumliches Vorstellungsvermögen besit-        Lage ist, alle Ausbildungsinhalte abzubilden und die neuesten Tech-
          zen. Darüber hinaus sollten sie ein hohes Maß an Einfühlungsvermö-      nologien einzubeziehen, bieten mehrere Kammerbezirke und Lan-
          gen aufweisen, ohne Berührungsängste vor Narben und Wunden an           desinnungen für Orthopädie-Technik als dritten Ausbildungsbau-
          Körper und Seele der Patienten.                                         stein eine „Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung“ (ÜLU) an.
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
VON BANDAGEN ÜBER PROTHESEN BIS REHABILITATIONSTECHNIK

Der Ausbildungsrahmenplan für den betrieblichen Teil der Ausbildung sieht das Erlangen
von berufsprofilgebenden und integrativen Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten vor,
die ein Orthopädie-Techniker im Laufe der Ausbildung erlangen muss.

 Berufsprofilgebende
                                      •A
                                        nwenden von Techniken im            • Instandhalten von Prothesen,
 Fertigkeiten,                         ­Herstellungsprozess orthopädie-         Orthesen und rehabilitations­
 Kenntnisse und                         technischer Hilfsmittel                 technischen Geräten
 Fähigkeiten
                                      •D
                                        urchführen von orthopädie­          •M
                                                                               aß-, Fertigungs- und Versorgungs-
                                       technischen Maßnahmen im               techniken im Bereich Bandagen,
                                       direkten Patientenkontakt              Kompressionstrumpfversorgung,
                                                                              Stoma (künstlicher Darmausgang
                                      •K
                                        onstruieren, Aufbauen
                                                                              oder Harnableitung), Inkontinenz
                                       und Anpassen von orthopädie­
                                                                              (Blasen- oder Darmschwäche)
                                       technischen Hilfsmitteln
                                                                              und Dekubitus (Druckgeschwür)
                                      •E
                                        rlernen des digitalen und manuel-
                                       len Modellierens und Nachbilden                                              5
                                       von Körperteilen zur Herstellung
   ORTHOPÄDIE-
     TECHNIKER

                                       orthopädietechnischer Hilfsmittel

                                      •B
                                        erufsbildung, Arbeits-              • S icherheit und Gesundheitsschutz
                                       und Tarifrecht                          bei der Arbeit sowie der Umwelt-
                                      •A
                                        ufbau und die Organisation            schutz
                                       des Ausbildungsbetriebes              •B
                                                                               eachten des Patienten-
                                      • P lanen und Organisieren             datenschutzes
                                         von Arbeitsabläufen und             • Anwendung weiterer
                                      •D
                                        urchführen qualitäts-                  fachbezogener rechtlicher
 Integrative                                                                    Vorschriften und Normen
                                       sichernder Maßnahmen
 Fertigkeiten,
                                      •E
                                        rlernen betrieblicher und
 Kenntnisse und                        technischer Kommunikation
 Fähigkeiten

In Praxis und Theorie wählen Auszubildende einen der drei Schwerpunkte für eine vertiefende
sechsmonatige Ausbildung innerhalb der Lehre:

 Prothetik • individuelle Orthetik • individuelle Rehabilitationstechnik
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
VIELFÄLTIGE FERTIGKEITEN, KENNTNISSE                                   von Oberschenkelprothesen, das Herstellen und Anpassen von Kor-
    UND FÄHIGKEITEN                                                        setten, das Anpassen von individuellen Rehabilitationsmitteln sowie
                                                                           die Realisierung und Präsentation von individuellen Versorgungen
    Gemeinsam vermitteln Betriebe, Berufsschulen und – sofern vor-         in den Bereichen Orthetik, Prothetik oder Rehabilitationstechnik – je
    handen – ÜLUs berufsbezogene und berufsübergreifende Kompe-            nach gewähltem Schwerpunkt.
    tenzen, die die Auszubildenden befähigen, sowohl ihre spezifischen
    Aufgaben in Beruf und Betrieb zu erfüllen als auch soziale, ökonomi-
                                                                           ERGÄNZENDE ÜBERBETRIEBLICHE
    sche und ökologische Verantwortung zu übernehmen (siehe Grafik
                                                                           LEHRLINGSUNTERWEISUNG
    auf der vorherigen Seite).
                                                                           Mehrere Handwerkskammern und Landesinnungen für Orthopädie-
                                                                           Technik haben 2018 zusätzlich zur betrieblichen und schulischen
    VERSORGUNGEN PLANEN, HERSTELLEN
                                                                           Ausbildung auf überbetriebliche Lehrlingsunterweisungen (ÜLUs)
    UND ANPASSEN
                                                                           gesetzt. Sie bieten ÜLUs zur systematischen Vertiefung der beruf-
    Laut Rahmenlehrplan absolvieren die Auszubildenden zudem pro           lichen Grund- und Fachbildung in Werkstätten an. Damit soll ein
    Lehrjahr 280 Unterrichtsstunden zumeist im Blockunterricht, also       breites, einheitliches Ausbildungsniveau unabhängig von der Spezi-
    verteilt auf mehrere Tage oder Wochen am Stück, an einer der 13 Be-    alisierung des einzelnen Ausbildungsbetriebs erzielt werden.
    rufsschulen. Die insgesamt 840 Unterrichtsstunden der Ausbildung           Der Lehrunterweisungsplan für ÜLUs im Bereich Orthopädie-
    gliedern sich in elf Lernfelder. Im ersten Lehrjahr stehen folgende    Technik wurde vom Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an
    Lernfelder auf dem Programm: Beruf und Betrieb präsentieren, or-       der Leibniz Universität Hannover in Zusammenarbeit mit dem Bun-
    thopädische Fußeinlagen herstellen und anpassen, Rehabilitations-      desinnungsverband für Orthopädie-Technik erarbeitet. Der bundes-
    mittel montieren und konfektionierte Hilfsmittel der unteren Extre-    weit einheitliche Lehrunterweisungsplan sieht vier Kursthemen vor:
    mität anpassen. Im zweiten Jahr erlernen die Azubis das Herstellen     1) Materialverarbeitung in der Orthopädie-Technik, 2) situationsge-
    und Anpassen von individuellen Orthesen der unteren Extremität,        rechter Umgang mit Patienten sowie Messen und Abformen, 3) mo-
    von Bandagen und Miedern für den Rumpf und von Orthesen für die        derne Techniken in der Prothetik und Orthetik sowie 4) Reha-, Sto-
    obere Extremität sowie die Herstellung von Fuß- und Unterschen-        ma-, Inkontinenzversorgung und Anti-Dekubitus-Hilfsmittel.
    kelprothesen. Das dritte und letzte Lehrjahr umfasst das Herstellen        Fragen zu ÜLUs beantworten die jeweils zuständigen Handwerks-
                                                                           kammern. Eine Liste mit Kontaktdaten findet sich unter: www.zdh.de.

6                                                                          ZWEI PRÜFUNGEN – EIN ABSCHLUSS
                                                                           Die Ausbildung gilt als abgeschlossen, wenn die zweiteilige Gesel-
                               Eine individuelle
                                                                           lenprüfung bestanden wurde. Der erste Teil der Prüfung wird am
                                   Sitzschale anfertigen.
                                                                           Ende des zweiten Lehrjahres abgelegt und umfasst die Fertigkeiten,
                                                                           Kenntnisse und Fähigkeiten, die in den ersten drei Halbjahren der
                                                                           Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule erlernt wurden. Hier-
                                                                           zu gehört auch die Erstellung zweier Arbeitsproben innerhalb von
                                                                           sechseinhalb Stunden. Im zweiten Teil der Gesellenprüfung – am
                                                                           Ende des dritten und letzten Lehrjahres – muss dem Auszubilden-
                                                                           den der Nachweis gelingen, dass er in der Lage ist, ein individuelles
                                                                           Hilfsmittel unter Berücksichtigung von Anatomie, Pathologie und
                                                                           Biomechanik anzufertigen und anzupassen sowie Patienten, Ärzte
                                                                           und medizinische, pflegerische und therapeutische Fachkräfte in Be-
                                                                           zug auf Hilfsmittel zu beraten. Neben den mündlichen und schriftli-
                                                                           chen Aufgaben erhält der Prüfling maximal 42 Stunden Zeit, um ei-
                                               Herstellen einer
                                                                           nen betrieblichen Auftrag von der Planung über die Umsetzung bis
                                               Rumpforthese.
                                                                           hin zur Beratung und Dokumentation durchzuführen. Zudem sollte
                                                                           der Auszubildende allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche
                                                                           Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beur-
                                                                           teilen können.

                                                                                                                Einblick in den
                                                                                                                 Werkzeugkasten.

                                                                                                         Fotos: [3] Carolin Ebbert
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
NEUVERTRÄGE UND ABSCHLUSSPRÜFUNGEN
                   INNERHALB EINES AUSBILDUNGSJAHRES
                   (1.8. bis 31.7. des Folgejahres)

                                                                       Gesellenprüfung bestanden                    = männlich
                                                                       Neuverträge                                  = weiblich
                Jahr

                       602

                                                                                                                     41%
       2017
                       507                                            =     300     207

                       474

                                                                                                                     43%
       2016
                       672                                                          =      379     293

                       558
       2015
                       394                            =       247     147                                            37%
                       578

                                                                                                                     33%
       2014
                       404                                =     268        136

                                                                                           Anzahl
                  …            200          300       400       500         600                                          Quelle: ZDH                7

    Im Schnitt bestehen seit 2005 pro Jahr etwa 400 Auszubildende           FÖRDERMÖGLICHKEIT DER BUNDESAGENTUR
die Gesellenprüfung und dürfen sich Orthopädietechnik-Mechani-              FÜR ARBEIT
ker oder Orthopädietechnik-Mechanikerin nennen. Seit 2006 ver-
zeichnet der Beruf einen besonders hohen Anstieg an Absolventen.            Bei der Bundesagentur für Arbeit können Auszubildende die soge-
Positiv entwickelt sich ebenfalls der Anteil der weiblichen Gesel-          nannte Berufsausbildungshilfe (BAB) beantragen, wenn sie zum Bei-
linnen, die zuletzt 40 Prozent der Absolventen ausmachten (siehe            spiel aufgrund der weiten Entfernung zwischen Elternhaus und Aus-
Grafik oben).                                                               bildungsbetrieb nicht bei den Eltern wohnen können. Die Höhe der
                                                                            BAB hängt zum einen von den Lebensunterhaltskosten wie Miete,
                                                                            Fahrtkosten oder Arbeitskleidung und zum anderen vom Einkom-
KOSTENAUFWAND –
                                                                            men des Auszubildenden, seiner Eltern oder des Lebenspartners ab.
VERDIENSTMÖGLICHKEITEN
Der zu erwartenden Ausbildungsvergütung stehen Kosten für Lern-             ZAHLREICHE PERSPEKTIVEN
mittel und Fahrten gegenüber. Die Übernahme der Kosten für die im           Der nationale und internationale Arbeitsmarkt bietet Orthopädie-
Berufsschulunterricht benutzten Bücher durch die öffentliche Hand           Technikern zahlreiche Möglichkeiten. Gesellen werden weltweit in
ist je nach Bundesland unterschiedlich, sodass auf die Auszubilden-         Orthopädie-Werkstätten gesucht und gelten als wichtige Berufs-
den auch unterschiedlich hohe Kosten für Bücher und Arbeitsblät-            gruppe für die internationale Entwicklungszusammenarbeit bei der
ter zukommen.                                                               Versorgung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Gleichzei-
     Neben den Lehrmaterialien schlagen vor allem die Wohnungs-             tig sind Orthopädie-Techniker als Mitarbeiter im Vertrieb von Hilfs-
miete, falls der Ausbildungsbetrieb weit vom Elternhaus entfernt            mittelherstellern gefragt. Wer im Anschluss an seine Lehre eine Meis-
liegt, sowie Kosten für die Fahrt zum Ausbildungsbetrieb und zur            terausbildung (Artikel zur Meisterprüfung folgt in Ausgabe 12/18)
Berufsschule zu Buche.                                                      absolviert, kann sich mit einem eigenen Betrieb/Sanitätshaus selbst-
     Zur Ausbildungsvergütung gibt es keine offiziellen Angaben. Sie        ständig machen oder leitende Funktionen in einem Betrieb über-
wird betriebsindividuell vereinbart. Im Anschluss an die Gesellenprü-       nehmen. Gesellen steht zudem die Möglichkeit offen, ein Studium
fung liegt laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit der mittlere Lohn    aufzunehmen, etwa in den Fachrichtungen Wirtschaft oder Techni-
eines Orthopädietechnik-Mechanikers oder einer Orthopädietechnik-           sche Orthopädie/Orthobionik (Artikel zur akademischen Ausbildung
Mechanikerin monatlich bei 2.498 Euro brutto mit Stand Ende 2016.           folgt in Ausgabe 1/19).
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
G E S E L L E N AU S B I L D U N G O S T

                                  DIE MOBILMACHER

                                  ORTHOPÄDIE-SCHUHMACHER –
                                  HANDARBEIT UND HIGHTECH AM FUSS

           „Mit uns läuft es! Die Mobilmacher“ – mit diesem Slogan wirbt                Der sensible Umgang mit Patienten und Kunden ist dabei eben-
           der 1917 gegründete Zentralverband Orthopädieschuhtechnik                 so wichtig wie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärz-
           (ZVOS) für Nachwuchs in seinem Gesundheitshandwerk. Orthopä-              ten, Podologen, Diabetesberatern und Orthopädietechnik-Mecha-
           die-Schuhmacher fertigen Hilfsmittel wie Einlagen und orthopädi-          nikern. Wer den Beruf erlernen will, sollte daher handwerkliches Ge-
           sches Schuhwerk, die auf die individuellen Bedürfnisse von gesun-         schick, technisches Grundverständnis, Interesse an medizinischen
           den oder erkrankten Menschen abgestimmt sind. Sie sorgen für ein          Themen und soziale Kompetenz mitbringen. Auch für kreative Men-
           schmerzreduziertes bis schmerzfreies Gehen, Stehen und Laufen             schen ist der Beruf ideal. Ein mittlerer Schulabschluss wird für die
           und erzielen so Mobilität für jedermann. Welche Voraussetzungen           Ausbildung empfohlen.
           sollten Bewerber mitbringen und welche Fertigkeiten, Fähigkeiten
           und Kompetenzen werden während der Ausbildung erworben? Das               42 MONATE DUALE AUSBILDUNG
           erläutert der folgende Artikel.                                           Orthopädie-Schuhmacher erlernen ihren Beruf in Form einer „Du-
                                                                                     alen Ausbildung“ im Ausbildungsbetrieb und in einer der zehn Be-
                                                                                     rufsschulen (siehe Seite 74). Sie erstreckt sich über 42 Monate und
           HANDWERKLICHE BEGABUNG,
                                                                                     erfolgt zumeist blockweise, sodass Auszubildende über einen Zeit-
           TECHNISCHES GRUNDVERSTÄNDNIS
                                                                                     raum von mehreren aufeinanderfolgenden Tagen oder Wochen am
           UND SOZIALE KOMPETENZ                                                     Stück in der Berufsschule Unterricht haben bzw. im Betrieb tätig
8          Der Beruf des Orthopädie-Schuhmachers verbindet Handwerk mit              sind.
           Hightech und Beratungskompetenz. Moderne Laufband- und Gang-
           analyse, je nach Anbieter 3-, 4- oder 5D genannt, sowie Körperscan-
                                                                                     HAND IN HAND: BETRIEBLICHE UND
           ner liefern eine Fülle von Analysedaten zur Haltung und zum Bewe-
                                                                                     SCHULISCHE AUSBILDUNG
           gungsverhalten des Patienten. Auf Grundlage dieser Daten werden
           in Handarbeit die individuellen Hilfsmittel erstellt oder umgearbeitet.   Derzeit gibt es nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen
               Eine Fußfehlstellung wie Knick-, Senk- oder Spreizfuß kann bei-       Handwerks (ZDH) 2.529 Orthopädie-Schuhmacher-Betriebe in
           spielsweise Überlastungen oder Reizzustände hervorrufen, die sich         Deutschland. Diese Betriebe sind für die Vermittlung des praktischen
           – beginnend am Sprunggelenk – bis hinauf zum Knie- und Rücken             Teils der Ausbildung zuständig. Welche Fertigkeiten, Kenntnisse und
           auswirken können. Mit Hilfe maßgefertigter orthopädischer Einla-          Fähigkeiten im Detail im Betrieb erworben werden sollen, ist in der
           gen korrigieren Orthopädie-Schuhmacher solche Fehlstellungen              „Verordnung über die Berufsausbildung zum Orthopädieschuhma-
           und verhindern das Risiko, dass Überlastungen oder Reizzustände           cher und zur Orthopädieschuhmacherin“ des Bundesministeriums
           auftreten. Davon können sowohl Sportmuffel als auch Freizeit-, Brei-      für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Einvernehmen mit dem Bun-
           ten- oder Leistungssportler profitieren.                                  desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vom 16. Juli 2015
               Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld für Orthopädie-Schuhma-           festgelegt. Der ZVOS hat daran mitgewirkt. Die Verordnung sieht
           cher ist die Versorgung von Folgen chronischer Erkrankungen wie           eine zweiteilige Gesellenprüfung vor und legt im Ausbildungsrah-
           Rheuma oder Diabetes mellitus am Fuß. Laut der Deutschen Dia-             menplan die Inhalte der Ausbildung bundesweit einheitlich fest.
           betes Gesellschaft (DDG) sind in Deutschland mehr als sechs Mil-              Die Inhalte der schulischen Ausbildung wurden hingegen von
           lionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt. Pro Jahr kommen            der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (Kultusmi-
           nach Schätzungen der DDG etwa 300.000 Patienten hinzu. Das Di-            nisterkonferenz) am 26. März 2015 beschlossen und im „Rahmen-
           abetische Fußsyndrom – also Empfindungsstörungen, Geschwüre               lehrplan für den Ausbildungsberuf Orthopädieschuhmacherin und
           oder Verformungen an Füßen und/oder Unterschenkeln – kann sich            Orthopädieschuhmacher“ zusammengefasst. Da jedes Bundesland
           infolge einer Diabeteserkrankung entwickeln. Experten von ZVOS            für die Gesetzgebung des Schul-, Hochschul- und Erziehungswe-
           und DDG sind sich einig: Individuell angepasste Schutzschuhe für          sens innerhalb seiner Landesgrenzen zuständig ist, kann es den Rah-
           Diabetiker können das Risiko für solche Folgeerscheinungen am Fuß         menlehrplan eins zu eins übernehmen oder einen eigenen Lehrplan
           vermindern und so z. B. eine frühzeitige Amputation verhindern.           aufstellen, der sich eng an die Vorgaben der Kultusministerkonfe-
           Derzeit gibt es ca. 40 000 Amputationen pro Jahr zu beklagen. Prä-        renz anlehnt.
           vention tut not.                                                              Beide – die Ausbildungsverordnung und der Rahmenlehrplan
               Jenseits der Erstellung oder Anpassung von Hilfsmitteln gehört        von 2015 – tragen den Veränderungen im Berufsfeld Rechnung:
           die Beratung der Kunden und Patienten über die Handhabung und             Immer mehr Privatkunden nehmen die Leistungen von Orthopädie-
           Wirkungsweise der Hilfsmittel oder über vorbeugende und gesund-           Schuhmachern in Anspruch und gleichzeitig sorgen die technischen
           heitsverbessernde Maßnahmen ebenfalls zu den Aufgaben des Be-             Entwicklungen beständig für neue Materialien sowie Herstellungs-
           rufsfelds.                                                                und Analysetechniken.
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
VON ANATOMIE BIS VERKAUFSGESPRÄCH

Der Ausbildungsrahmenplan des BMWi sieht berufsprofilgebende und integrative
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vor, die im Laufe der betrieblichen Ausbildung
vermittelt werden sollen.

                              •B
                                eurteilung von Anatomie,       •A
                                                                  nfertigen von orthopädischen
                               Physiologie und Pathologie der    Elementen
Berufsprofilgebende            Stütz- und Bewegungsorgane
                                                                •A
                                                                  nbringen von orthopädischen
Fertigkeiten,                 •B
                                earbeiten von Werk-             Zurichtungen an
Kenntnisse und                 und Hilfsstoffen                  Konfektionsschuhen
Fähigkeiten                   • Orthopädieschuhtechnische      •A
                                                                  nfertigen von Einlagen,
                                 Hilfsmittel anmessen            Innenschuhen, Unterschenkel-
                                                                 und Fußorthesen sowie von
                              •K
                                unden und Patienten beraten
                                                                 Fußprothesen
                               und betreuen
                                                                •A
                                                                  usführen von medizinischen
                              •E
                                ntwickeln und Vorbereiten
                                                                 Fußpflegemaßnahmen
                               von Modellen
                                                                •A
                                                                  nmessen und Anpassen von
                              •H
                                erstellen und Instandsetzen
                                                                 konfektionierten Bandagen,       9
                               von orthopädischen Maß­schuhen
                                                                 Orthesen und Hilfsmitteln zur
    ORTHOPÄDIE-
    SCHUMACHER

                              •A
                                nmessen und Anpassen von        Kompressionsversorgung
                               konfektionierten Schuhen

                              •K
                                enntnisse der Berufsbildung,   •D
                                                                  urchführen von qualitäts­-
                               des Arbeits- und Tarifrechts,     sichernden Maßnahmen
                               der Sicherheit und des           • k ommunikative Fähigkeiten
                               Gesundheitsschutzes bei der         im Beratungs- und
                               Arbeit oder des Umweltschutzes      Verkaufsgespräch
Integrative                   •A
                                ufbau und Organisation des     • s icherer Umgang mit
                               Ausbildungsbetriebes                Kommunika­tionstechnik
Fertigkeiten,                 • P lanen und Vorbereiten
Kenntnisse und                   von Arbeitsabläufen
Fähigkeiten                   •A
                                nwenden fachbezogener
                               rechtlicher Vorschriften

Die Ausbilder vor Ort in den Betrieben entscheiden,
welche Methoden sie für die Lehrunterweisung nutzen.
AUSBILDUNGS- UND KARRIEREWEGE IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE - ORTHOPÄDIE-TECHNIKER
ÜBERBETRIEBLICHE LEHRLINGSUNTERWEISUNG                                      In insgesamt 980 Unterrichtsstunden – 280 Stunden pro Ausbil-
     IN EINZELNEN KAMMERBEZIRKEN                                             dungsjahr – wird der vorgesehene Stoff in fünf Handlungsfelder un-
                                                                             terteilt: Reparieren, Umarbeiten, Herstellen, Beraten und Verkaufen
     Nach Angaben des ZDH boten 2018 fünf der 53 Kammerbezirke in            sowie Fußpflege. Neben den klassischen orthopädieschuhtechni-
     Deutschland zusätzlich eine „Überbetriebliche Lehrlingsunterwei-        schen Inhalten wie Reparieren, Anpassen oder Erstellen von ortho-
     sung“ (ÜLU) an. Damit erhalten Auszubildende von Betrieben, die         pädischen Schuhen, Maßschuhen, Einlagen, Bettungen oder Orthe-
     aufgrund ihrer Struktur nicht in der Lage sind, alle Ausbildungsin-     sen nimmt die Beratung der Kunden und der Verkauf von Hilfsmit-
     halte anzubieten und immer die neuesten Technologien einzube-           teln einen großen Raum im Rahmenlehrplan ein. Insbesondere für
     ziehen, den gleichen Wissensstand wie ihre Kollegen in großen, alle     Beratung und Verkauf sieht der Plan das Erlernen fremdsprachiger
     Bereiche umfassenden Betrieben. Stehen ÜLUs im Kammerbezirk             und interkultureller Kompetenzen vor. Die Berufsschulen sollen zu-
     zur Verfügung, ist ihr Besuch für Auszubildende Pflicht und ein Zu-     dem anatomische, pathologische, physiologische, biomechanische
     lassungskriterium für die Gesellenprüfung. Die für den jeweiligen       und mathematische Inhalte vermitteln. Im ersten Lehrjahr ist daher aus
     Ausbildungsbetrieb zuständige Handwerkskammer gibt Auskunft,            Sicht der Kultusministerkonferenz eine gemeinsame Beschulung mit
     ob für den Jahrgang eine ÜLU geplant ist.                               Auszubildenden des Bereichs Orthopädietechnik-Mechanik möglich.
                                                                             Denn laut Rahmenlehrplan sollen auch die angehenden Orthopädie-
                                                                             Schuhmacher Vorkenntnisse im Schaft- und Prothesenbau erwerben.
     ARBEITSAUFGABEN SELBSTSTÄNDIG PLANEN,
     DURCHFÜHREN UND BEURTEILEN
                                                                             ÜBERBETRIEBLICHE LEHRLINGSUNTERWEISUNG:
     Auch für den Rahmenlehrplan gibt es keine Vorgaben zur Methodik
                                                                             FÜNF THEMEN – FÜNF KURSWOCHEN
     des Unterrichts. Er baut laut Kultusministerkonferenz auf dem Niveau
     des Hauptschulabschlusses auf und fasst die Mindestanforderungen        Im Jahr 2018 boten einige Handwerkskammern in Deutschland zu-
     für den Abschluss der Ausbildung als Orthopädie-Schuhmacher zu-         sätzlich zur betrieblichen und schulischen Ausbildung in ihren pro-
     sammen. Der Bildungsauftrag der Berufsschulen lautet: Vermittlung       duktionsunabhängigen Werkstätten überbetriebliche Lehrlingsun-
     von berufsbezogenen und berufsübergreifenden Handlungskom-              terweisungen an. Damit soll ein breites, einheitliches Ausbildungs-
     petenzen, damit die Auszubildenden ihre Arbeitsaufgaben selbst-         niveau unabhängig von der Spezialisierung oder den Bedingungen
     ständig planen, durchführen und beurteilen können.                      des einzelnen Ausbildungsbetriebs erzielt werden. Für die ÜLUs gilt
                                                                             ein Lehrunterweisungsplan, der vom Heinz-Piest-Institut für Hand-
                                                                             werkstechnik an der Leibniz Universität Hannover in Abstimmung
10                                                                           mit dem Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) erarbeitet
                                                                             wurde. Der Lehrunterweisungsplan für Orthopädie-Schuhmacher
                       Moderne Laufanalyse.                                  vom August 2016 sieht fünf Themenbereiche vor: 1) Orthopädi-
                                                                             sche Schuhzurichtung, Einlagen in Sonderfertigung, Materialverar-
                                                                             beitung und Abformtechniken; 2), diabetesadaptierte Fußbettung,
                                                                             Druckmessung und Versorgung mit konfektionierten Therapieschu-
                                        Pressen                              hen; 3) Leisten- und Schaftherstellung; 4) Fußorthesen, Kompressi-
                                        einer Bettung.                       ons- und Bandagenversorgung, Fußpflege; 5) Moderne Analysever-
                                                                             fahren, Propriozeption und Sensomotorik, Marketing. Pro Thema ist
                                                                             eine Kurswoche angesetzt.

                                                                             GESELLENPRÜFUNG IN ZWEI SCHRITTEN
                                                                             Die Ausbildungsverordnung sieht eine zweiteilige Gesellenprüfung
                                                                             vor. Nach 18 Monaten Ausbildung werden die bis dahin erworbenen
                                                                             Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten abschließend geprüft. Aus-
                                                                             zubildende haben maximal sieben Stunden Zeit, um im Prüfungs-
                                                                             bereich „Planen und Anfertigen von orthopädischen Schuhzurich-
                                                                             tungen“ zwei Arbeitsproben zu erstellen. Zusätzlich müssen sie
                                                                             in höchstens 90 Minuten schriftliche Aufgaben beantworten. Der
                                                      Zuschneiden des        zweite Teil der Gesellenprüfung findet am Ende der 42 Monate in
                                                      Materials zur An-      vier Bereichen statt. Er umfasst ein maximal 15-minütiges Beratungs-
                                                        fertigung eines      gespräch in Form eines Rollenspiels sowie schriftliche Prüfungen von
                                                           Maßschuhs.        maximal 180 Minuten im Bereich „Orthopädie-Schuhtechnik“ und
                                                                             von maximal 60 Minuten zum Thema „Wirtschafts- und Sozialkun-
                                                                             de“. Kernstück des zweiten Teils der Gesellenprüfung ist der Bereich
                                                                             „Anfertigung von orthopädischen Hilfsmitteln“. Innerhalb von zwölf
                                                                             Stunden müssen die Auszubildenden ein Paar Maßschuhe anfertigen
                                                                             und innerhalb von weiteren vier Stunden eine Sondereinlage erstel-
                                                                             len, die in den Schuh eingepasst wird.
                                                                                Durchschnittlich rund 200 Gesellen und Gesellinnen bestehen
                                                                             pro Jahr die Ausbildung zum Orthopädie-Schuhmacher bzw. zur Or-
                                                                             thopädie-Schuhmacherin. Der Anteil der Frauen ist in den letzten
                                                                             Jahren von einem Drittel auf knapp 40 Prozent gestiegen.

                                                           Fotos [3]: ZVOS
NEUVERTRÄGE UND ABSCHLUSSPRÜFUNGEN
                  INNERHALB EINES AUSBILDUNGSJAHRES
                  (1.8. bis 31.7. des Folgejahres)

                Jahr                                                                                   Neuverträge

                                                                                                       Gesellenprüfung
                          350                                                                          bestanden

                                                                     37%
        2017
                          254            =     159             95
                                                                                                       = männlich
                                                                                                       = weiblich
                          272
        2016
                          198    =       121         77              39%
                          351

                                                                     34%
        2015
                          227          =       149         78

                          351
        2014
                          215        =       143          72         33%
                                                                                          Anzahl       Quelle: ZDH
                                                                                                                                                11
                 …             200           300               400   500       600

GROSSE SPANNBREITE BEI VERGÜTUNG                                           Entfernung ein Umzug in eine eigene Wohnung nötig ist, können
                                                                           Auszubildende bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) die soge-
UND UNKOSTEN
                                                                           nannte Berufsausbildungshilfe (BAB) beantragen. In die Berech-
Die Ausbildungskosten für Lernmaterialien und für Fahrten zum Be-          nung der BAB fließen die individuellen Lebensunterhaltskosten
trieb bzw. zur Berufsschule variieren stark. In einigen Bundesländern      wie Miete, Fahrtkosten oder Arbeitskleidung, aber auch das Ein-
werden die Kosten für Lehrbücher komplett von der öffentlichen             kommen des Auszubildenden, seiner Eltern oder des Lebenspart-
Hand übernommen, in anderen müssen sich Auszubildende an ei-               ners mit ein.
nem Teil der Kosten beteiligen. Je nach Entfernung zwischen der el-
terlichen Wohnung und dem Betrieb bzw. der Berufsschule können
                                                                           DEMOGRAFISCHER WANDEL SORGT FÜR
hohe Fahrtkosten entstehen, sodass ein Umzug in die eigenen vier
                                                                           VOLLBESCHÄFTIGUNG
Wände sinnvoll sein kann. Ähnlich variabel gestaltet sich die Vergü-
tung je nach Bundesland. Zwei Beispiele: Laut Tarifregister des Minis-     Der demografische Wandel – der seit Jahren anhaltende Trend zu
teriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-          einer Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung – wird sich
Westfalen (NRW) beträgt die monatliche Ausbildungsvergütung im             laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung zumindest bis
ersten Ausbildungsjahr 450 Euro, im zweiten 540, im dritten bereits        2060 fortsetzen. Demnach wird die durchschnittliche Lebenserwar-
700 und im vierten und letzten Jahr 820 Euro. Im Freistaat Sachsen         tung von Männern bis 2060 bis auf 84,8 Jahre und bei Frauen bis
verdienen Auszubildende laut dem Landesinnungsverband für Or-              auf 88,8 Jahre steigen. Dieser Trend ist nach Angaben des ZVOS ein
thopädie-Schuhtechnik Sachsen mit einer monatlichen Vergütung              wesentlicher Grund für die derzeitige und künftige Vollbeschäfti-
von 460 Euro im ersten sowie 580 Euro im zweiten Lehrjahr mehr als         gung der Orthopädie-Schuhmacher und für den hohen Bedarf an
ihre Kollegen in NRW. Dafür fällt die tarifliche monatliche Vergütung      Nachwuchskräften.
in Sachsen im dritten Lehrjahr mit 630 und im vierten mit 740 Euro             Für Orthopädie-Schuhmacher gibt es vielfache Einsatzmöglich-
niedriger aus. Nach bestandener Prüfung liegt der mittlere monat-          keiten. Sie finden Beschäftigung in Fachbetrieben des Orthopädie-
liche Bruttolohn eines Orthopädie-Schuhmachers laut Statistik der          Schuhmacher-Handwerks, in Sanitätshäusern mit einer Abteilung
Bundesagentur für Arbeit bei 2.154 Euro mit Stand Ende 2016.               für Orthopädie-Schuhtechnik sowie in Kliniken und Rehabilitations-
                                                                           einrichtungen. Weitere Berufsperspektiven ergeben sich nach Ab-
BERUFSAUSBILDUNGSHILFE MÖGLICH                                             schluss der Meisterprüfung (wir berichten in der Ausgabe 12/18)
In Härtefällen, wenn etwa besonders hohe Fahrtkosten zum Be-               oder bei Abschluss einer akademischen Aus- und Weiterbildung
trieb und der Berufsschule entstehen oder aufgrund der großen              (Ausgabe 1/19).
ORTHOPÄDIE-
     TECHNIKER

         BERUFSSCHULEN,                   KÖLN                            UMSCHULUNG                  BERUFSVERBÄNDE
         DIE DEN AUS-                     Berufskolleg Humboldtstraße     2 JAHRE                     UND INFORMATIONS-
         BILDUNGSGANG                     Abteilung Gesundheit –                                      MÖGLICHKEITEN
         ANBIETEN:                        Orthopädietechnik-Mechaniker    BAD PYRMONT
                                          Standort:                       INN-tegrativ gGmbH          Bundesinnungsverband
                                          Gebäude Perlengraben 101        Berufsförderungswerk        für Orthopädie-Technik
         DUALE AUSBILDUNG                 50676 Köln                      Bad Pyrmont                 (BIV-OT)
         3 JAHRE                          Tel.: 0221/221-91447            Winzenbergstraße 43         Reinoldistraße 7-9
                                          Fax: 0221/221-91852             31812 Bad Pyrmont           44135 Dortmund
         BERLIN                           sek-perl@berufskolleg-          Tel.: 05281/601-141         Tel.: 0231/557-0500
         Oberstufenzentrum                humboldtstr.de                  Fax: 05281/601-106          Fax: 0231/557-05040
         Informationstechnik und          www.berufskolleg-               bfw-badpyrmont@inn          info@biv-ot.org
         Medizintechnik (OSZ IMT)         humboldtstr.de                  tegrativ.de                 www.biv-ot.org
         Haarlemerstraße 23-27                                            www.inn-tegrativ.de
         12359 Berlin                     MÜNCHEN                                                     Bundesagentur für Arbeit
         Tel.: 030/225-027800             Berufsschule für                HAMM                        Regensburger Straße 104
         Fax: 030/225-027809              Orthopädietechnik               Berufsförderungswerk Hamm   90478 Nürnberg
         www.oszimt.de                    Liebherrstraße 13               Caldenhofer Weg 225         Tel.: 0911/179-0
                                          80538 München                   59063 Hamm                  Fax: 0911/179-2123
         ESSEN                            Tel.: 089/ 233-43600            Tel.: 02381/587-0           zentrale@arbeitsagentur.de
         Berufskolleg Mitte               Fax: 089/233-43603              Fax: 02381/587-99199        www.babrechner.
         der Stadt Essen                  sekretariat@bsortho.musin.de    info@bfw-hamm.de            arbeitsagentur.de
         Schwanenkampstraße 53            www.bsortho.musin.de            www.bfw-hamm.de
         45127 Essen                                                                                  Bundesinstitut für
         Tel.: 0201/245-1130              POTSDAM                         WETTER                      Berufsbildung (BIBB)
         Fax: 0201/245-1131               Berufliche Schule               Berufsförderungswerke/      Robert-Schumann-Platz 3
         sekretariat@bkmitte-essen.de     „Theodor Hoppe“                 Berufliche Rehabilitation   53175 Bonn
         www.bkmitte-essen.de             Steinstraße 80-84               Berufsbildungswerk          Tel.: 0228/107-0
                                          14480 Potsdam                   Volmarstein                 Fax: 0228/107-2977
         FÜRSTENWALDE                     Tel.: 0331/6694-279             Am Grünewald 10-12          zentrale@bibb.de
         Europaschule Oberstufen­         Fax: 0331/669-4170              58300 Wetter                www.bibb.de
         zentrum Oder-Spree               info.bbw@oberlinhaus.de         Tel.: 02335/639-7800
12       Palmnicken 1                     https://oberlin-berufsbil-      Fax: 02335/639-7790         Heinz-Piest-Institut für
         15517 Fürstenwalde               dung.de/themen/bbw-blog/        info@esv.de                 Handwerks­technik
         Tel.: 03361/376-2101             informationen/berufsaus         www.berufsbildungswerk-     an der Leibniz Universität
         Fax: 03361/376-2201              bildung/orthopaedietechnik/     volmarstein.de              Hannover
         sekretariat@osz-oder-spree.de                                                                Wilhelm-Busch-Straße 18
         www.osz-oder-spree.de            RECKLINGHAUSEN                                              30167 Hannover
                                          Max Born Berufskolleg                                       Tel.: 0511/701-550
         GOTHA                            Schule des Kreises                                          Fax: 0511/701-5532
         Staatliches Berufsschulzentrum   Recklinghausen                                              info@hpi-hannover.de
         „Hugo Mairich“                   Campus Vest 3                                               www.hpi-hannover.de
         Staatliche Gewerblich-           45665 Recklinghausen
         Technische Berufsbildende        Tel.: 02361/306-750                                         Ständige Konferenz der
         Schulen Gotha                    Fax: 02361/306-759650                                       Kultusminister der Länder
         Kindleber Straße 99 b            info@max-born-berufskolleg.de                               (Kultusministerkonferenz)
         99867 Gotha                      www.max-born-                                               Taubenstraße 10
         Tel.: 03621/33470                berufskolleg.de                                             10117 Berlin
         Fax: 03621/334740                                                                            Tel.: 030/254-18499
         sekretariat@bsz-hm.de            STUTTGART                                                   Fax: 030/254-18457
         www.bszhm.de                     Kerschensteinerschule                                       www.kmk.org
                                          Steiermärkerstraße 72
         HAMBURG                          70469 Stuttgart                                             Zentralverband des
         Berufliche Schule Gesundheit     Tel.: 0711/216-33400                                        Deutschen Handwerks
         Luftfahrt Technik                Fax: 0711/216-33401                                         (ZDH) e. V.
         Gewerbeschule 15                 kerschensteinerschule@                                      Mohrenstraße 20/21
         Brekelbaums Park 10              stuttgart.de                                                10117 Berlin
         20537 Hamburg                    www.kerschensteinerschule.de                                Tel.: 030/206-190
         Tel.: 040/428-9530                                                                           Fax: 030/206-19460
         Fax: 040/428-953247              USINGEN                                                     info@zdh.de
         bs10@hibb-hamburg.de             Saalburgschule Usingen                                      www.zdh.de
         www.g15.de                       Wilhelm-Martin-
                                          Dienstbachstraße 22
         HEIDELBERG                       61250 Usingen
         Carl-Bosch-Schule                Tel.: 06081/102-10
         Maria-Probst-Straße 8            Fax: 06081/133-39
         69123 Heidelberg                 poststelle@sbs.usingen.
         Tel.: 06221/528-68500            schulverwaltung.hessen.de
         Fax: 06221/223-40                www.sbs-usingen.de
         sek@cbs-heidelberg.de
         www.cbs-heidelberg.de
ORTHOPÄDIE-
SCHUHMACHER

  BERUFSSCHULEN,                   KÖLN                           UMSCHULUNGEN                    BERUFSVERBÄNDE
  DIE DEN AUS-                     Berufskolleg Humboldtstraße    2 JAHRE                         UND INFORMATIONS-
  BILDUNGSGANG                     Abteilung Gesundheit –                                         MÖGLICHKEITEN
  ANBIETEN:                        Orthopädieschuhmacher          BAD PYRMONT
                                   Standort:                      INN-tegrativ GmbH
  DUALE AUSBILDUNG                 Gebäude Perlengraben 101       Berufsförderungswerk            Bundesagentur für Arbeit
                                   50676 Köln                     Bad Pyrmont                     Regensburger Straße 104
  3½ JAHRE
                                   Tel.: 0221/221-91447           Winzenbergstr. 43               90478 Nürnberg
                                   Fax: 0221/221-91852            31812 Bad Pyrmont               Tel.: 0911/179-0
  BERLIN
                                   sek-perl@berufskolleg-         Tel.: 05281/601-141             Fax: 0911/179-2123
  Oberstufenzentrum
                                   humboldtstr.de                 Fax: 05281/601-106              zentrale@arbeitsagentur.de
  Bekleidung und Mode
                                   www.berufskolleg-              bfw-badpyrmont@inn-             www.babrechner.arbeits
  Kochstraße 9
                                   humboldtstr.de                 tegrativ.de                     agentur.de
  10969 Berlin
  Tel.: 030/253-91511                                             Internet: www.bfw-
                                   LÜBECK                         badpyrmont.de                   Bundesinstitut für
  Fax: 030/253-91515
                                   Landesberufsschule für                                         Berufsbildung (BIBB)
  info@osz-bekleidung-mode.de
                                   Orthopädie-Schuhtechnik        HAMM                            Robert-Schumann-Platz 3
  www.osz-bekleidung-mode.de
                                   Wiekstraße 5                   Berufsförderungswerk Hamm       53175 Bonn
                                   23570 Lübeck – Travemünde      Caldenhofer Weg 225             Tel.: 0228/107-0
  ESSEN
                                   Tel.: 04502/887-400            59063 Hamm                      Fax: 0228/107-2977
  Berufskolleg Mitte der Stadt
                                   Fax: 04502/887-407             Tel.: 02381/587-0               zentrale@bibb.de
  Essen
                                   service@bs-hwk-luebeck.de      Fax: 02381/587-99199            www.bibb.de
  Schwanenkampstr. 53
  45127 Essen                      www.Lbs-orthopaedie.de         info@bfw-hamm.de
                                                                  www.bfw-hamm.de                 Heinz-Piest-Institut für
  Tel.: 0201/245-1130
                                   MÜNCHEN                                                        Handwerks­technik an der
  Fax: 0201/245-1131
                                   Staatliche Berufsschule für    REKEN                           Leibniz Universität Hannover
  sekretariat@bkmitte-essen.de
                                   Orthopädietechnik              Benediktushof gGmbH             Wilhelm-Busch-Straße 18
  www.bkmitte-essen.de
                                   Liebherrstr. 13                Meisenweg 15                    30167 Hannover
                                   80538 München                  48734 Reken                     Tel.: 0511/701-550
  FRANKFURT AM MAIN
                                   Tel.: 089/233-43600            Tel.: 02864/889-0               Fax: 0511/701-5532
  Paul-Ehrlich-Schule
                                   Fax: 089/233-43603             Fax: 02864/889-111              info@hpi-hannover.de
  Brüningstraße 2
                                   sekretariat@bsortho.musin.de   ausbildung@benediktushof.de     www.hpi-hannover.de
  65929 Frankfurt am Main/
  Höchst                           www.bsortho.musin.de           www.benediktushof.de                                           13
                                                                                                  Kultusminister­konferenz
  Tel.: 069/212-45506
                                   OLSBERG                        ÜBERBETRIEBLICHE                Taubenstraße 10
  Fax: 069/212-45765
                                   Josefsheim gGmbH               LEHRLINGSUNTER­                 10117 Berlin
  buero@paul-ehrlich-
                                   Heinrich-Sommer-Straße 13      WEISUNG (ÜLU)                   Tel.: 030/254-18499
  schule.de
                                   59939 Olsberg                  Fragen zu ÜLUs beantworten      Fax: 030/254-18457
  www.paul-ehrlich-schule.de
                                   Tel.: 02962/800-0              die jeweils zuständigen Hand-   www.kmk.org
  GOTHA                            Fax: 02962/800-222             werkskammern
                                   info@josefsheim-bigge.de       Liste mit Kontaktdaten unter:   Zentralverband des Deut-
  Staatliches Berufsschulzentrum
                                   www.josefsheim-bigge.de        www.zdh.de                      schen Handwerks (ZDH) e.V.
  „Hugo Mairich“
                                                                                                  Mohrenstraße 20/21
  Staatliche Gewerblich-
                                   STUTTGART                                                      10117 Berlin
  Technische Berufsbildende
                                   Kerschensteinerschule                                          Tel.: 030/206-190
  Schulen Gotha
                                   Steiermärker Str. 72                                           Fax: 030/206-19460
  Kindleber Straße 99b
                                   70469 Stuttgart                                                info@zdh.de
  99867 Gotha
                                   Tel.: 0711/216-33400                                           www.zdh.de
  Tel.: 03621/334-70
  Fax: 03621/334-740               Fax: 0711/216-33401
                                   kerschensteinerschule@                                         Zentralverband
  sekretariat@bsz-hm.de
                                   stuttgart.de                                                   Orthopädieschuhtechnik
  www.bszhm.de
                                   www.kerschensteinerschule.de                                   (ZVOS)
                                                                                                  Ricklinger Stadtweg 92
  HANNOVER
                                   BERUFSBILDENDE                                                 30459 Hannover
  Alice-Salomon-Schule
                                   SCHULEN                                                        Tel.: 0511/543-98080
  Berufsbildende Schule für Ge-
                                   WILHELMSHAVEN                                                  Fax: 0511/543-98070
  sundheit und Soziales
                                   Standort Friedenstraße                                         info@zvos.de
  Herrenhäuser Straße 10
                                   Friedenstr. 60-62                                              www.zvos.de
  30419 Hannover
  Tel.: 0511/168-43868             26386 Wilhelmshaven
  Fax: 0511/168-41499              Tel.: 04421/164-800
  zweigstelle@asbbs.de             Fax: 04421/164-888
  www.asbbs.de                     verwaltung@bbs-whv.de
                                   www.bbs-wilhelmshaven.de
MEISTERAUSBILDUNG

                            MEISTERHAFT FÜHREN

                            KARRIERE MIT BRIEF UND SIEGEL

        E
              igenverantwortlich Patienten mit Hilfsmitteln versorgen, eine     kel über die akademischen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
              eigene Orthopädie-Werkstatt eröffnen, Versorgungsverträge         in beiden Bereichen, bei denen zum Teil ebenso die Möglichkeit
              mit Krankenkassen abschließen oder in einem großen Hand-          besteht, den Meistertitel zu erlangen.
         werks- oder Industriebetrieb Führungsaufgaben übernehmen – für
         die Verwirklichung dieser beruflichen Vorstellungen ist der Meister-   VIER GRÜNDE FÜR DEN MEISTERBRIEF
         brief unabdingbar. Einen Meisterbrief erhält, wer die Meisterprü-      Den Rahmen für eine Ausbildung zum Orthopädietechniker-Meis-
         fung bestanden hat. Wessen Abschluss von dem jeweiligen Meis-          ter und zum Orthopädieschuhmacher-Meister legt das Gesetz zur
         terprüfungsausschuss als gleichwertig anerkannt wurde, kann sich       Ordnung des Handwerks – besser bekannt unter dem Kurzbegriff
         ebenfalls als Unternehmer in die Handwerksrolle eintragen lassen.      Handwerksordnung (HwO) – fest. Demnach zählen beide Gewer-
         Der folgende Artikel beschreibt den Weg über Meisterlehrgänge          ke zu den „zulassungspflichtigen“ Handwerken. Wer einen Betrieb
         und -prüfung vom Orthopädietechnik-Mechaniker zum Orthopä-             gründen will, muss einen Eintrag in der Handwerksrolle beantragen.
         dietechniker-Meister sowie vom Orthopädie-Schuhmacher zum Or-          Dafür muss der Bewerber seine Qualifikation in Form eines Meis-
         thopädieschuhmacher-Meister. In der Januarausgabe folgt ein Arti-      terbriefes für das entsprechende Handwerk nachweisen. Mit dem

                                DIE MEISTERAUSBILDUNG GLIEDERT SICH IN VIER THEMEN
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                                                                                                   Was sich genau jeweils hinter Teil I und
                                                                                                   Teil II verbirgt, definieren die Verordnung
                                                                                                   über das Berufsbild und über die Prüfungs-
                                                                                                   anforderungen im praktischen und im fach­
                          Teil I                                                                   theoretischen Teil der Meisterprüfung für
                    Praktisches                                                                    das­­Orthopädiemechaniker- und Bandagis-
                    Fachwissen                                                                    ten-Handwerk ­(Orthopädiemechaniker- und
                                                                                                  Bandagistenmeisterverordnung – Orth-
                                           MEISTER                                                BandMstrV) aus dem Jahre 1994 sowie die
                                                                   Teil II                        ­Verordnung über das Meisterprüfungsberufs-
                                                                   Theoretisches                   bild und über die Prüfungsanforderungen
                                                                   Fachwissen                      in den Teilen I und II der ­Meisterprüfung im
                                                                                                   Orthopädieschuhmacher-Handwerk
                                                                                                   (Orthopädieschuhmachermeisterverordnung
                                                                                                   – OrthSchMstrV) von 2008.

                          Teil IV
                     Berufs- und
               Arbeitspädagogik                                                                   Die Inhalte von Teil III und IV sind in der
                                                          Teil III                                Verordnung ­über die Meisterprüfung in den
                                                          Betriebswirtschaft,                     ­Teilen III und IV im ­Handwerk und in hand-
                                                                                                  werksähnlichen Gewerben ­(Allgemeine Meis-
                                                          Buchführung
                                                                                                  terprüfungsverordnung – AMVO) ­­aus dem
                                                          und Recht                               Jahre 2011 festgelegt.
VIER GRÜNDE FÜR DEN MEISTERBRIEF

                                                                                                   • Erfüllung der fachlichen
     • Voraussetzung                                                                                Anforderung zum Erhalt
       für die Gründung                                                                              einer Präqualifizierung für
       eines Betriebes
                                                        MEISTER                                      das konkrete Arbeitsfeld
                                                                                                     des jeweiligen Handwerks
                                                        BRIEF

     • Befähigung, Lehrlinge
                                                                                                   • Qualifikation für
        ordnungsgemäß
                                                                                                      Führungsaufgaben in
        ausbilden zu können
                                                                                                      Industrieunternehmen
        und dürfen

                                                                                                                                                  15

Meisterbrief ist nicht nur die Gründung eines eigenständigen Be-      zelnen Kammerbezirke errichtet werden und ihren Sitz als staat-
triebes möglich. Wer einen Meisterbrief vorlegen kann, erfüllt auch   liche Prüfungsstelle an der jeweiligen Handwerkskammer haben.
die fachlichen Anforderungen, um eine Präqualifizierung – die soge-   In Ausnahmefällen errichtet die oberste Landesbehörde Meister-
nannte vorwettbewerblichen Eignungsprüfung – für das konkrete         prüfungsausschüsse über die Kammerbezirksgrenzen hinaus oder
Arbeitsfeld seines Handwerks zu erhalten. Die Präqualifizierung ist   mehrere oberste Landesbehörden einigen sich länderübergreifend
wiederum wichtig, weil Krankenkassenverträge die Hilfsmittelver-      über einen Prüfungsausschuss. Die Mitglieder der Meisterprü-
sorgung von Patienten sicherstellen und nur Verträge mit Vertrags-    fungsausschüsse repräsentieren die verschiedenen in der Prüfung
partnern abgeschlossen werden dürfen, die „die Voraussetzungen        abverlangten fachlichen und betriebswirtschaftlichen Kompeten-
für eine ausreichende, zweckmäßige und funktionsgerechte Her-         zen. Den Vorsitz übernimmt ein Nichtangehöriger des zu prüfen-
stellung, Abgabe und Anpassung von Hilfsmitteln erfüllen“, wie es     den Handwerks.
in § 126 Absatz 1 des Sozialgesetzbuches V heißt. Nicht zuletzt           Die Handwerksordnung regelt in Paragraph 49, wer zu einer
befähigt der Meisterbrief, Lehrlinge ordnungsgemäß ausbilden zu       Meisterprüfung zugelassen wird. Demnach können nicht nur Or-
können und dürfen.                                                    thopädietechnik-Mechaniker eine Meisterprüfung ablegen, son-
    Wer nicht das Risiko eines eigenen Unternehmens tragen will,      dern auch Gesellen verwandter zulassungspflichtiger Handwerke
sondern lieber in einem bestehenden Handwerksbetrieb oder In-         oder entsprechender anerkannter Ausbildungsberufe sowie Absol-
dustrieunternehmen Führungsaufgaben übernehmen möchte, be-            venten von Fachschulen. Diese müssen ihre Berufserfahrung in dem
sitzt mit einem Meisterbrief ebenfalls beste Voraussetzungen dafür.   zu prüfenden Gewerk nachweisen.
Denn die Meisterausbildung beschränkt sich nicht auf die Vermitt-         Ob eines dieser Kriterien bei den jeweiligen Meisterprüfungs-
lung von Fachwissen im Bereich der Orthopädie-Technik und Or-         kandidaten zutrifft, überprüft der Vorsitzende des jeweiligen Meis-
thopädie-Schuhtechnik. Sie beinhaltet zudem betriebswirtschaftli-     terprüfungsausschusses nach der Anmeldung. Lässt der Vorsitzende
che Kenntnisse, die für Führungsaufgaben als Inhaber oder Manager     den Kandidaten nicht zu, entscheidet der Prüfungsausschuss über
eines Betriebs gleichermaßen unverzichtbar sind.                      den Fall.

MEISTERPRÜFUNGSAUSSCHÜSSE ZUSTÄNDIG                                   VOM GESELLEN ZUM MEISTER
Die HwO (Paragraphen 45 bis 51) legt zudem die Meisterprüfungs-       Vier Prüfungsgebiete
voraussetzungen und -bedingungen für das zulassungspflichtige         Die Meisterausbildung gliedert sich in vier Themen: Praktisches
Handwerk fest. Zuständig für Meisterprüfungen sind nach Maß-          Fachwissen (Teil I), Theoretisches Fachwissen (Teil II), Betriebs-
gabe der Handwerksordnung die fünfköpfigen Meisterprüfungs-           wirtschaft, Buchführung und Recht (Teil III) und Berufs- und Ar-
ausschüsse, die im Regelfall von der Handwerkskammer der ein-         beitspädagogik (Teil IV).
                                                                                                                            Stand: Oktober 2018
VOM ORTHOPÄDIETECHNIK-MECHANIKER ZUM ORTHOPÄDIETECHNIKER-MEISTER
     Von Arbeitsprobe bis Technisches Zeichnen

     MEISTERPRÜFUNG TEIL I                                              c. 	Beseitigen von Passform- oder Aufbaufehlern an Prothesen
                                                                              oder Orthesen
     Im ersten Teil der Prüfung weist der Prüfling sein praktisches     d. Justieren einer Beinprothese
     Wissen nach, indem er eine Meisterprüfungsarbeit und Arbeits-      e. 	Versorgung eines Patienten mit einem Rollstuhl oder einem
     proben erstellt.                                                        ­anderen Rehabilitationsmittel
                                                                        2.2) Erarbeitung einer korrigierenden oder bettenden Versor-
     1)	Anfertigung einer Meisterprüfungsarbeit innerhalb von                gung eines insuffizienten oder fehlgebildeten Fußes und
          max. 18 Tagen in drei Schritten:                                   eine ­Arbeitsprobe aus den folgenden Aufgaben:
     a. 	Vorlegen der Entwürfe für eine Prothese und eine Orthese­     a.	Anfertigung und Anprobe einer Bandage, insbesondere bei
          ­inklusive therapeutischer Begründung und Krankheitsbe­             Adipositas oder schwerem Bauchwandbruch oder
           schreibung sowie Vorkalkulation für die Genehmigung durch    b. 	Anfertigung u. Anprobe einer Lumbosakralorthese o. -bandage
           Kostenträger
     b. 	Genehmigt der Meisterprüfungsausschuss die vorgelegten        Der Prüfungsausschuss achtet bei der Vorlage der Arbeitsproben
           Entwürfe: Vorlage der Werkszeichnungen mit den erforderli-   vor allem auf die Fertigkeiten und Kenntnisse, die die Prüflinge­mit
           chen Maßangaben                                              der Meisterprüfungsarbeit nur unzureichend nachweisen konnten.
     c. 	Umsetzung der Entwürfe und Vorführung der Orthese und
           Prothese am jeweiligen Patienten vor dem Prüfungsausschuss   MEISTERPRÜFUNG TEIL II

     2) 	 Anfertigung einer Arbeitsprobe, bestehend aus vier           Im Mittelpunkt des zweiten Teils der Meisterprüfung stehen die
           Arbeiten innerhalb von maximal elf Stunden                   fachtheoretischen Kennnisse in den Bereichen:
     2.1) Drei Arbeitsproben aus den folgenden Aufgaben:               a. technische Mathematik, b. technisches Zeichnen
     a.	Herstellen eines Gipsmodells für Prothesen, Orthesen oder      c. Fachtechnologie, d. Werkstoffkunde, e. Kalkulation
           Sitz- und Lagerungsschalen
     b.	Maßnehmen für Kompressionsstrümpfe, Bandagen oder              Die Prüfung erfolgt in zwei Schritten:
           Leibbinden                                                   a. schriftlich (max. zwölf Stunden) , b. mündlich (max. 30 Minuten)

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     VOM ORTHOPÄDIE-SCHUHMACHER ZUM ORTHOPÄDIESCHUHMACHER-MEISTER
     Von Auftragsabwicklung bis Versorgungsvorschlag
     MEISTERPRÜFUNG TEIL I                                              2.1) Durchführung einer fußpflegerischen Maßnahme
                                                                        2.2) Durchführung einer der drei folgenden Aufgaben:
     Der erste Teil der Meisterprüfung besteht aus einer Meisterprü-    a.	Planung, Konstruktion und Anfertigung einer Unter­schenkel-
     fungsarbeit mit einem Fachgespräch und einer Situationsaufgabe.         und Fußorthese
                                                                        b. Anfertigung eines Paars Sondereinlagen nach Gipsabdruck
     1.1) Anfertigung einer Meisterprüfungsarbeit in Form von Pla-      c. Anfertigung eines Vorfußersatzes
     nung, Konstruktion, Anfertigung sowie Anpassung eines Paars
     orthopädischer Schuhe mit Bettungs- und Korrekturelementen auf     MEISTERPRÜFUNG TEIL II
     der Grundlage einer ärztlichen Verordnung und im Kundenauf-
     trag innerhalb von maximal fünf Tagen. Fertigung und Anpassung     Im zweiten Teil der Meisterprüfung weist der Prüfling in vier
     sind zu dokumentieren.                                             Handlungsfeldern seine Handlungskompetenz nach, indem er
                                                                        ­berufsbezogene Probleme analysiert, Lösungswege erarbeitet
     Zu berücksichtigen sind: 	 a. Biomechanik, b. Lotaufbau            und dokumentiert. Die Prüfungen erfolgen in jedem Handlungs-
                                 c. Bodentechnik                         feld schriftlich innerhalb von maximal drei Stunden.
     Die Planungsarbeit umfasst: a. Versorgungsvorschlag
     		                          b. Konstruktionszeichnungen            a. Orthopädie-Schuhtechnik: Bearbeitung einer orthopädie-
     		                          c. Kalkulation                              schuhtechnischen Aufgabe unter Beachtung wirtschaftlicher
                                                                             und ökologischer Aspekte
     1.2) Fachgespräch von max. 30 Minuten nach Durchführung           b. Orthopädieschuhtechnische Versorgung: Umsetzung und
           der Meisterprüfungsarbeit mit dem Inhalt:                         Anwendung medizintechnischer Grundlagen bei der ortho­
     a. Aufzeigen der fachlichen Zusammenhänge des Projektes                 pädieschuhtechnischen Versorgung
     b. Begründung des Ablaufs des Meisterprüfungsprojektes             c. Auftragsabwicklung: Erfolgs-, kunden- und qualitätsorientierte
     c.	Darstellung der mit dem Projekt verbundenen berufs­                 Planung, Kontrolle und Abschluss eines Auftragsabwicklungs-
           bezogenen Probleme und Lösungen                                   prozesses unter Anwendung branchenüblicher Software
                                                                        d. Betriebsführung und Betriebsorganisation: Durchführung
     2)	Die auftragsorientierte Situationsaufgabe besteht aus               einer Aufgabe im Bereich der Betriebsführung und -organisation
         zwei Aufgaben, die innerhalb von maximal acht Stunden               unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorschriften und unter
         realisiert werden sollen:                                           Anwendung von Informations- und Kommunikationssystemen
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