Ostergemeindebrief 2021 - Kooperationsraum Hünfelder Land - Evangelischer Gesamtverband ...
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Kooperationsraum Hünfelder Land Ostergemeindebrief 2021 © Marina Ignatova - Fotolia.com Kooperationsraum Hünfelder Land Evangelische Kirchengemeinden Buchenau · Burghaun · Eiterfeld-Rasdorf Großenmoor · Hünfeld · Langenschwarz · Mansbach · Rothenkirchen · Schlotzau 1
Ostern 2021 Karwoche und Ostern Vom triumphalen Einzug Jesu Christi in Jerusalem über seine Festnahme bis hin zu seinem Tod am Kreuz: Die Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu bestimmt die Karwoche. Doch am Ende steht Ostern – der Sieg des Lebens über den Tod. In Zeiten der Pandemie sind wir hin- und was nicht. Wenn vom Palmsonn- und hergerissen. Die Jalousien gehen tag an Jubel und Erwartungen über hoch und runter und bleiben allzu das Kommen Gottes umschlagen in lang unten. Allmonatlich gibt es neue Zweifel und Ablehnung und wir uns Beschlüsse zu Öffnungen und Schlie- auf den dunkelsten Punkt des Kir- ßungen von Geschäften und ganzen chenjahres zu bewegen, dann ist es Lebensbereichen. Kaum hat sich die also auch in diesem Jahr mit der ban- Diskussion um die Maskenpflicht ge- gen Frage verbunden: Dürfen wir es legt, kommen Irrungen und Wirrun- zusammen begehen? Und wie? gen bei Impfstoffen und Impftermi- nen hinzu. Es hört nicht auf; die Die Woche vor Ostern ist gezeichnet Nachrichten – oder sollte man sagen von den Auseinandersetzungen um Sorgenbotschaften? – nehmen kein Jesus. Nach dem Einzug des ersehn- Ende. ten Königs in Jerusalem entzweien die Erwartungen an ihn. Die Wün- Schon seit der letzten Passionszeit sche der geistlichen Führer und der hat uns das alles fest im Griff. Etliche eifernden Gotteskrieger lassen sich Gottesdienste fielen aus und auch nicht so einfach zusammenbringen. Weihnachten konnten wir nur sehr Streitgespräche in den Evangelien eingeschränkt begehen. Jetzt nahen wissen davon zu erzählen, was alles Passion und Ostern zum zweiten Mal unklar ist: Welche Vollmacht hat Je- und wieder ist alles ungewiss. Gera- sus? Ist er ein Nachkomme des gro- de heißt es, der Lockdown werde ßen Königs David? Wie weit reicht voraussichtlich bis Ende März verlän- seine Macht ? gert, bis zum Anfang der Karwoche also. Dann sind wir schon wieder Die Auseinandersetzungen um ihn mitten drin und wir müssen längst entzweien sogar die eigenen Jünger. entschieden haben, was Ostern geht Einer liefert ihn aus, spätestens in 2
Kooperationsraum Hünfelder Land der Nacht zum Karfreitag verlassen „Du hast die Angst auf dich genom- ihn alle. Selbst Petrus verrät ihn im men, du hast erlebt, wie schwer das Morgengrauen, ehe der Hahn kräht. ist. Wenn über Jesus bleibt allein und wird in seiner uns die Ängste Agonie Psalm 22 zitieren: „Mein Gott, kommen, mein Gott, warum hast du mich ver- dann sei uns lassen?“ nah, Herr Jesu Christ“, heißt Wenn wir nun erneut all das daheim es im Lied EG vor den Fernsehern und Computern 95 von Fried- oder mit einem schriftlichen Gruß in rich Walz, das er 1972 gedichtet hat. der Hand bedenken, dann nicht nur, Auf dem Hintergrund der Geschichten weil die Kirchen geschlossen wären. der Karwoche wage ich zu sagen: Auch Die Türen und Tore sind ja zumeist in unserer Angst und Sorge vor der geöffnet, doch wagen verständlicher- Pandemie und ihren Wellen sind wir weise nur wenige den Weg zu den nicht allein, auch diese Erfahrungen Gottesdiensten. Wo jede Menschen- hat Jesus mit uns geteilt und mitge- ansammlung ein Ort der Ansteckung nommen ans Kreuz, durch den Tod sein kann, da gilt das leider nicht nur hindurch bis zum Ostermorgen. für Lebensmittelgeschäfte, sondern auch für unsere Gebäude. Wie sehr wünsche ich mir, das in der Osternacht mit Taufen und Tauferin- Voraussichtlich werden wir deshalb nerungen begehen zu können, wie noch einmal auf das Lebensmittel sehr wünsche ich mir, mit Ihnen Os- unseres Herrn Jesus, auf das Abend- tern zu feiern, uns auf den Osterspa- mahl am Gründonnerstag, in der ge- ziergängen ein fröhliches „ Christ ist wohnten Form verzichten müssen. erstanden, Halleluja“ – „Er ist wahr- Vielleicht aber führt uns gerade das haftig auferstanden, Halleluja“ zurufen noch viel eindrücklicher vor Augen, zu können. Wenn dann das Oster- wie sehr zu Tode betrübt sich Jesus lachen dem Trübsinn ein Ende berei- gefühlt haben muss, damals im Gar- tet, wenn nach dem ersten Früh- ten Gethsemane vor der Verhaftung, lingsvollmond sich die Natur aus dann auf der Anklagebank und auf dem Winterschlaf erhebt, wenn sich dem Weg zum Kreuz. Macht uns das die Ankündigungen der Frühlingsbo- nicht in ganz besonderer Weise auf ten mit Macht durchsetzen, dann ist seine Nähe zu uns und unserer Situa- Ostern. tion aufmerksam? Pfarrer Harald Krüger 3
Ostern 2021 Gründonnerstag Das Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern ist ein zentrales Thema am Gründonnerstag. Doch die Bibel be- richtet noch von weiteren wichtigen Ereignissen an diesem Tag. Liebe Leserinnen und Leser, seine anschließende Gefangennahme was fällt Ihnen spontan zu „Grün- und an die Verleugnung Jesu durch donnerstag“ ein? Ich vermute, viele von Simon Petrus. Ihnen denken sofort an das Abend- mahl, das Jesus am Vorabend seines Was Judas bewogen hat, Jesus zu verra- Todes mit seinen Jüngern gefeiert hat. ten, ist schwer zu ergründen und bis Und die Einsetzungsworte zum Abend- heute Gegenstand unterschiedlichster mahl erinnern uns daran, dass wir die- Spekulationen. Doch auch die anderen ses Mahl auch heute noch „zu seinem Jünger haben sich am Gründonnerstag Gedächtnis“ feiern sollen. Doch das nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Als wird in diesem Jahr in den meisten Jesus im Garten Gethsemane betet, evangelischen Gemeinden am Grün- sind Petrus, Jakobus und Johannes donnertag nicht geschehen. Nicht weil nicht in der Lage, auch nur eine Stunde wir das Abendmahl nicht feiern wollen, wach zu bleiben – obwohl Jesus sie in- sondern weil wir aus Gründen des In- ständig darum gebeten hatte. Als Jesus fektionsschutzes schweren Herzens verhaftet wird, laufen alle Jünger ver- darauf verzichten. ängstigt davon – obwohl sie alle ver- sprochen hatten, Jesus treu zur Seite zu Doch vielleicht bietet dieser Verzicht stehen. auch die Chance, sich einmal ins Ge- dächtnis zu rufen, was am Gründon- Simon Petrus folgt Jesus zwar im nerstag sonst noch geschehen ist. Schutz der Dunkelheit noch bis den Wenn man das tut, wird man feststel- Hof vor dem Palast des Hohenpries- len, dass dieser Tag voller Ereignisse ist, ters, wo Jesus verhört wird. Doch als die zu den bekanntesten der Passions- Petrus dort als Jünger Jesu erkannt geschichte gehören. Ich erinnere an wird, verleugnet er Jesus. Dreimal be- den Verrat von Judas Iskarioth, an das hauptet er, dass er Jesus gar nicht Gebet Jesu im Garten Gethsemane, an kennt – obwohl er versichert hatte, 4
Kooperationsraum Hünfelder Land das nie zu tun, selbst dann nicht, wenn Die Erzählungen der Evangelisten hal- er mit Jesus sterben müsste. ten uns den Spiegel vor. In den „Gründonnerstagsjüngern“ können wir Wenn man einmal versucht, sich in die uns wiedererkennen. Sie zeigen uns, Lage Jesu zu versetzten, ist das Verhal- wie weit unser Wille, an der Seite Jesu ten der Jünger zutiefst enttäuschend. Man könnte auch sagen: Es ist einfach zum Heulen. Und dazu passt auch der Name des Tages, an dem all dies ge- schehen ist. Denn der Name „Gründonnerstag“ hat nichts mit der Farbe grün zu tun. Sprachforscher ver- muten, dass „Grün-donnerstag“ von dem mittelhochdeutschen Wort „grînen“ kommt, das „weinen“ oder „klagen“ bedeutet. Ein Engel stärkt Jesus im Garten Gethse- mane – dargestellt mit biblischen Erzähl- figuren von Susanne Vollmer (Leimbach) Doch zwei Dinge sind für mich in die- sem Zusammenhang bemerkenswert: zu stehen, und unser Verhalten oftmals Zum einen ist es nicht selbstverständ- auseinanderklaffen. Dass dies offenbar lich, dass diese Geschichten in den nicht nur uns so geht, sondern auch Evangelien überhaupt überliefert wer- schon den ersten Jüngern Jesu so ging, den. Man hätte über sie ja auch den ist dabei aber zunächst nur ein schwa- Mantel des Schweigens breiten kön- cher Trost. nen. Denn die Jünger werden in diesen Geschichten nicht als starke und mutige Noch bemerkenswerter ist für mich Glaubenshelden dargestellt, sondern in deshalb etwas, das sich noch nicht in ihrer ganzen menschlichen Schwäche. den Erzählungen von den Ereignissen Aber gerade darin liegt für mich die am Gründonnerstag zeigt, sondern erst Stärke dieser Erzählungen. Gerade das im Zusammenhang der Oster- macht sie für mich so glaubwürdig. Die geschichten. Ich meine die Reaktion Jünger erscheinen als Menschen, die Jesu auf das Verhalten seiner Jünger. sich mit Jesus verbunden fühlen und Würde man den Gründonnerstag als sich ehrlich vornehmen, ihm zur Seite eine Art Prüfungstag für den Glauben zu stehen – und es dann doch nicht tun. der Jünger betrachten, käme man wohl Weil ihr Leib zu müde ist, ihr Geist zu unweigerlich zu dem Urteil: alle durch- ängstlich, ihr Glaube zu schwach. gefallen. 5
Ostern 2021 Doch der auferstandene Jesus fällt ein ger Jesu keine starken Glaubens- anderes Urteil. Er hält trotz ihres be- helden waren, sondern schwache klagenswerten Verhaltens an seinen Menschen wie du und ich. Denn das Jüngern fest. Ja, er macht sie zu seinen gibt mir die Zuversicht, dass der aufer- Aposteln, die die Botschaft von seinen standene Jesus auch an uns festhält – Worten, seinen Taten und seiner Auf- wenn wir wieder einmal zu ängstlich erstehung überall verbreiten sollen. waren, unseren Glauben zu bekennen, Und das nahezu unglaubliche Vertrau- oder zu müde, um zu tun, was Jesus en, das Jesus damit in die Jünger setzt, von uns erwartet. setzt in ihnen erstaunliche Kräfte frei. Aus Menschen, die ängstlich davonge- Durch das Vertrauen, das Jesus in sei- laufen waren, werden mutige Verkün- ne Jünger setzt, können „Grün- diger, die sich zu ihrem Glauben be- donnerstagsjünger“ zu „Osterjüngern“ kennen. werden. Nicht nur damals, vor fast 2000 Jahren, sondern auch heute. Und das ist für mich nicht nur tröst- Nicht nur in Jerusalem, sondern auch lich, sondern auch befreiend und er- im Hünfelder Land. mutigend. Gerade weil sich am Grün- donnerstag gezeigt hat, dass die Jün- Pfarrer Jürgen Gossler 6
Kooperationsraum Hünfelder Land Karfreitag Der Karfreitag erinnert an das Sterben Jesu Christi am Kreuz von Golgatha. Wir verstummen angesichts des Leidens, das unser Herr auf sich genommen hat. Liebe Gemeinde im Hünfelder Land, Tiere, deren Blut durch den Hohen- auch in diesem 2. Corona-Jahr werden priester als Sündopfer in das Heilige sich mutmaßlich keine großen Pilger- getragen wird, werden außerhalb des scharen durch die Via Dolorosa in Jeru- Lagers verbrannt. Darum hat auch Je- salem schieben. Und wenn der Kreuz- sus, damit er das Volk heilige durch träger an der Grabeskirche angekom- sein eigenes Blut, gelitten draußen vor men ist, hat er seine Schuldigkeit ge- dem Tor.“ tan. Ohne größere Schmerzen. So wie der Hohepriester zur Zeit des Ganz anders bei Jesus. Ihm hat es da- Alten Testaments einmal im Jahr, am mals unsägliche Schmerzen bereitet. Jom Kippur – dem Großen Versöh- Zuerst begeistert mit Palmen und Ova- nungstag, dem höchsten jüdischen tionen empfangen, fünf Tage später Feiertag – ins Allerheiligste des Tem- mit der Dornen-„Corona“ (= Krone) pels gehen durfte und dort den Deckel und mit Schimpf und Schande wieder der Bundeslade, die die 10 Gebote hinausgejagt – zum Tode verurteilt! barg, mit dem Blut eines Opfertieres Krass hatte es der Prophet (Jesaja 53, 3) bestrich und anschließend das Fleisch schon Jahrhunderte zuvor beschrie- des Tieres draußen vor dem Tor ver- ben: „Er war der Allerverachtetste und brannte – zum Zeichen der Sündenver- Unwerteste, voller Schmerzen und gebung für das Volk –, so hat Jesus sein Krankheit. Er war so verachtet, dass eigenes Blut für uns alle vergossen, man das Angesicht vor ihm verbarg; damit niemals mehr jemand irgendein darum haben wir ihn für nichts geach- (Tier-)Opfer zur Sündentilgung bringen tet.“ Jesus wurde ausgestoßen, ausge- muss. Darum also hat sich Gottes Sohn schlossen, ausgesetzt. Warum er sich draußen vor dem Tor (Golgatha lag das gefallen ließ und warum es so ge- damals außerhalb der Stadtmauern) schehen musste, lesen wir im Hebräer- misshandeln und schließlich töten las- brief, Kap. 13, 11+12: „Die Leiber der sen, damit jeder Ausgestoßene, Ausge- 7
Ostern 2021 schlossene und Ausgegrenzte auch einer Liebe, die jener französische heute weiß: Einer ist für mich bis zum Priester Don Guiseppe Berardelli in Äußersten gegangen, weil ich ihm zu Bergamo vor einem Jahr einem Corona- wertvoll bin, als dass ich an meinem Kranken erwies, als er ihm sein eigenes inneren oder äußeren „Aussatz“ zu- Beatmungsgerät überließ, was den grunde gehen oder an meiner eigenen Gottesmann das Leben kostete, dem Schuld zerbrechen müsste. Infizierten aber das Leben erhielt. Das trifft mich mitten ins Herz, dass da Die anhaltende Gesundheitskrise EINER mein Innerstes nach außen macht es mir bewusster denn je: Ich kehrt und meine innersten Motive bin fragil, verletzlich, hilfsbedürftig. aufdeckt: „Ecce homo!“ (=“Sehet, der Vor einiger Zeit las ich eine Biographie Mensch!“) hat Pilatus über den gefol- über John Lennon – und das betrifft terten König gesagt (Johannes 19, 5). den Menschen als vulnerables Wesen –, der 1980 mit 40 Jahren von ei- nem ehemaligen Anhänger er- mordet wurde. Zeitlebens lief er mit einer „Heldenmaske“ herum. Seine Geliebte May Pang schildert, wie er eines Nachts nach einem Wutanfall auf die Straße rannte und schrie: „Niemand liebt mich. Niemand kümmert sich einen Dreck um mich. Alle wollen mich nur ausnutzen!“ In seinem Song (und gleichnamigen Film) „Help“ hat er diesen Hilfeschrei öffentlich Der Mensch aber, das bin ja ich! Ge- gemacht. Eine tragische Gestalt – trotz zeichnet von der Krankheit zum Tode. seines Ruhmes, seiner genialen Musi- Hier steht in Jesus, der Mensch vor kalität und seiner Millionen. uns. Der Mensch in seiner totalen Zer- brechlichkeit einerseits, der Mensch, Als mich vor einem Jahr ein Konfir- von einem Virus befallen, das weitaus mand, sichtlich erschüttert von dem gefährlicher als Covid-19 ist, anderer- brutalen Mord in Hanau und dem seits. Dafür starb Jesus, der einzig Mordanschlag von Volkmarsen, fragte Schuldlose dieser Welt, den Kreuzes- – und das betrifft den Menschen als tod. Sein Tod aber geschieht aus Liebe, von Gott getrennten Sünder: „Gehört 8
Kooperationsraum Hünfelder Land das zur Natur des Menschen?“, ant- Natur zum Töten verleiten will, das ja wortete ich mit: „Ja, so ist es leider!“ in Gedanken beginnt, sich in Worten Der Mensch, losgelöst von Gott und äußert und dann zur Tat wird, muss ich auf sich selbst zurückgeworfen, ist zu ihr nicht mehr folgen. Jesus hat mit allem fähig. Das fing bei Kain und Abel seiner unfassbaren Liebe zu mir elen- an und setzt sich trotz Corona unaus- dem Menschen dem Hass und der gesetzt fort. Jeder Psychologe kann Feindschaft den Boden entzogen. Seit einem erklären, dass auch der harmlo- seinem Tod am Kreuz hat sogar der seste und netteste Zeitgenosse unter schlimmste Übeltäter die Chance, den bestimmten negativen Bedingungen Schalter umzulegen – man könnte auch zum Mörder werden kann. Man denke sagen: eine Entscheidung zu treffen. etwa an den Genozid in Ruanda 1994, der sich in diesen Passionstagen jährt, Genau das ist am Kreuz damals ge- in dem innerhalb von nur 100 Tagen (!) schehen: Der eine Verbrecher neben 1 Million Angehörige des Stammes der Jesus entschied sich für Himmel statt Tutsi durch eigene Nachbarn denun- Hölle, der Hauptmann unterm Kreuz ziert und durch Milizen der feindlichen auch. Beide waren schuldig, aber beide Hutus massakriert wurden; wir hatten fanden den Ausgang aus der tödlichen vor einigen Jahren eine Überlebende Krise. Sie hatten verstanden: Der in der dieses Völkermordes zu Gast, die in Mitte ist für mich gestorben. der Kirche von dem Wunder ihrer Be- wahrung mit ihren Kindern live berich- Drinnen bei Gott statt draußen vor der tete und darüber ein Buch geschrieben Tür – darum geht es am Karfreitag. hat mit dem Titel: „ Mit Gott in der Und genau darum musste Jesus in die- Hölle des ruandischen Völkermordes“ ses Inferno des Menschseins gehen, – Denise Uwimana-Reinhardt, Kassel. damit uns das erspart bleibt. Damit es ausgeschlossen ist, dass jemand aus- All dieses Elend – und noch viel mehr – geschlossen bleiben muss, der drau- hat Jesus in und an sich getragen, so ßen vor der Tür ist. Anders gesagt: Da- „dass man das Angesicht vor ihm ver- mit wir den Ausgang zum ewigen Le- barg und ihn für nichts achtete“. Das ben finden. Durch Jesus Christus. In hat ihn das Leben gekostet. Und seit- diesem Sinne ist der Karfreitag der dem dies ein für allemal geschehen ist, Friday for Future, der Freitag für die kann ich den „Schalter umlegen“. Das Zukunft, ein guter Freitag. Seien Sie habe ich dem betroffenen Konfirman- gesegnet! den auch gesagt: Du kannst den Schal- ter umlegen. Wenn mich meine alte Pfarrer Matthias Dellit 9
Ostern 2021 Karsamstag Der Tag der Grabesruhe Jesu – ein stiller Tag zwischen Trauer und Hoffnung. Es war ein besonderer Moment in mei- Ich gehe gerne über Friedhöfe. An nem Leben. Anfang der 90-er Jahre fuhr manchen Gräbern kann man Lebensge- ich zum ersten Mal in die Heimat mei- schichten ablesen. Ich bedaure es, dass nes Vaters und meiner Großeltern im aus nachvollziehbaren Gründen bei uns Egerland. Auf einem die Grabkultur im Schwinden zu sein Friedhof entdeckte scheint. Selbst anonyme Grabstätten ich das Grab meines sind möglich. Keine Spuren hinterlas- Urgroßvaters. Da sen, keinen Pflegeaufwand betreiben stand sein Name: müssen, keine Verpflichtungen an die „Josef Gruber“. Ich nächste Generation vererben, günstig war eigentümlich be- bestatten, das spielt für viele Men- rührt, spürte hier wie schen heute eine Rolle. nirgends sonst (der Bauernhof meiner Großeltern war längst abgerissen) eine Zugleich muss ich mir darüber auch Zugehörigkeit zu diesem Ort. nicht so viele Gedanken machen. Be- merkenswert ist ja, dass die frühchrist- Vielleicht kennen Sie so etwas auch, liche Tradition keine Verehrung des wenn Sie vor dem Grab eines für Sie Grabes Jesu kennt. Wozu soll man ein bedeutsamen Menschen stehen – Grab pflegen, in dem keiner liegt? oder wenn Sie eine gut überlegte Grab- gestaltung anspricht. Der Ausblick auf Ostern lässt mich den Karsamstag gerne still, aber nicht er- Der Karsamstag ist der Tag der Grabes- drückend erleben. „Was sucht ihr den ruhe Jesu. Für die Jüngerinnen und Lebenden bei den Toten?“ Zugleich Jünger und Maria, seine Mutter, stand sind mir solche Momente des Geden- damals die Zeit still. Man hatte zur Si- kens an einen wichtigen Menschen cherheit einen großen Stein vor die wichtig, wie ich sie in besonderer Wei- Grabhöhle gewälzt. Der Leichnam war se an einem Grab haben darf. nicht zugänglich, zumal es sich um den Sabbat handelte, an dem jüdische Pfarrer Karl Josef Gruber Menschen keinen Friedhof betreten. 10
Kooperationsraum Hünfelder Land Ostern „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“ – der Ostergruß erklingt, und Trauer verwandelt sich in jubelnde Freude: Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Liebe Gemeinde! Beziehung ist abgebrochen. Und wir Tot ist tot ist tot. Mit den Geschich- haben so viele Fragen angesichts ten von der Auferstehung Jesu bzw. des Todes. Eine davon, die immer Auferweckung Jesu durch Gott ha- wieder kommt, laut oder leise, drän- ben viele Menschen ein Problem. gend oder vorsichtig, und erst recht Mit der Verheißung der eigenen Auf- zu Ostern, ist so einfach und doch so erstehung erst recht. Das ist nichts schwer zu beantworten: „Wo sind Neues und war zu allen Zeiten so. die Toten jetzt?“ Ja, wo sind sie? Aber fast jeder Mensch kennt das Vielleicht ahnen oder hoffen wir, Gefühl, das die Frauen umtreibt, die dass mit dem Tod nicht alles aus ist. sich am Ostermorgen zum Grab Jesu Aber der Tod hat eine Grenze ge- aufgemacht haben: Der Tod legt sich setzt, die wir als Lebende nicht wie Schimmel, Mehltau über das überschreiten können. Und nie- Leben, über die Hoffnung, den Glau- mand kommt von der anderen Seite ben und die Liebe. Der Tod vergiftet zurück, um unsere Fragen zu beant- das Leben. worten. Tot ist tot ist tot. Der Tod setzt uns Auch die ersten Christen vor 2000 Lebenden eine Grenze: Hier ist in Jahren haben sich schon diese Frage dieser Welt etwas unwiderruflich gestellt. Wo sind die Toten jetzt? und unumkehrbar zu Ende gegan- Auch sie wollten wissen, was mit gen. Der Tod sagt: Es gibt keine ihren Verstorbenen ist. Und sie ha- zweite Chance, keinen neuen Ver- ben diese Frage auch deshalb ge- such, keinen Neuanfang und keinen stellt, weil sie wollten wissen, was Morgen. Das macht uns Menschen sie selbst nach dem Tod erwartet. Angst. Und doch müssen wir damit Auf diese Frage antwortet Paulus umgehen. Wir müssen ohne unsere ihnen im 1. Brief an die Christen in geliebten Verstorbenen leben. Jede Thessaloniki im 4. Kapitel: 11
Ostern 2021 „Brüder und Schwestern, wir wol- hung ist der Grundstein des christli- len euch nicht darüber in Unkennt- chen Glaubens und die Quelle aller nis lassen, was mit den Verstorbe- Hoffnung. Gott hat Jesus Christus nen geschieht. Denn ihr sollt nicht nicht im Tod gelassen, sondern auf- um sie trauern wie die anderen, erweckt. Und das heißt: Gott ist stär- die keine Hoffnung haben. Wir sind ker als der Tod. Nicht der Tod hat das doch davon überzeugt, dass Jesus letzte Wort, sondern Gott. Der Gott, gestorben und auferstanden ist. der Leben und Liebe ist. Wenn Gott Ebenso gewiss wird Gott die Ver- sich als Herr über den Tod erwiesen storbenen durch Jesus und gemein- hat, so wird er es nicht nur einmal sam mit ihm aus dem Tod heraus- bei Jesus sein, sondern bei allen führen. Denn das sagen wir euch Menschen. Warum sollte er uns ein- mit einem Wort, das vom Herrn fach verloren gehen lassen? kommt: Wir, die noch leben, wenn der Herr wiederkommt, haben den Nein, Gott lässt uns nicht verloren Verstorbenen nichts voraus. Der gehen, niemanden, so sagt es Paulus: Herr selbst wird vom Himmel her- Jesus hat uns sozusagen den Weg absteigen – wenn der Befehl gebahnt aus dem Dunkel des Todes ergeht, die Stimme des Erzengels zu Gott, in ein Leben, das kein Leid, erklingt und die Trompete Gottes keine Tränen, keine Abschiede und ertönt. Dann werden zuerst die keine Krankheit und keinen Tod Toten auferweckt, die zu Christus mehr kennt. Ein Leben, in dem Gott gehören. Und danach werden wir, uns alle Lasten von den Schultern die dann noch am Leben sind, zu- nimmt, die uns unser Leben so sammen mit ihnen weggeführt. Wir schwer machen. Wir wissen nicht, werden auf Wolken in die Höhe wie das genau sein wird. Aber es emporgetragen, um dem Herrn zu wird bei Gott sein, der die Liebe ist begegnen. Dann werden wir für und das Leben für uns Menschen immer beim Herrn bleiben. Macht will. euch mit diesen Worten gegensei- tig Mut!“ (1.Thess 4,13-18 – Über- „Macht euch mit diesen Worten ge- setzung: BasisBibel) genseitig Mut!“, schreibt Paulus sei- ner Gemeinde und uns. Und das ist In diesen Sätzen verbirgt sich eine keine banale Aufforderung: Wenn neue Wirklichkeit, eine neue Welt. wir einander zuhören und einander Sie beginnt mit Jesus, seiner Aufer- trösten, einander beistehen und mit- weckung durch Gott. Seine Auferste- einander und füreinander beten, 12
Kooperationsraum Hünfelder Land dann tun wir etwas Kleines, das nis von Auferstehung im Leben jetzt. wahrhaft groß ist: Wir teilen Gottes Wir Christen sind Protestleute gegen Liebe. jede Form des Todes, weil wir darauf vertrauen, dass Gott Jesus von den Ich meine, dass wir Christen Protest- Toten auferweckt hat. Gott weitet leute gegen den Tod in all seinen unsere Grenzen und schafft Leben, Varianten sind. Unser Auferste- über den Tod hinaus. hungsglaube bietet der Bedeutungs- losigkeit, der Depression, der Feind- Christus ist auferstanden, er ist wahr- seligkeit, der Feigheit, der Inhumani- haftig auferstanden! tät, der Selbstsucht die Stirn. Gegen alles anzustürmen, was klein, häss- Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest! lich und verzagt macht, das ist die Aufgabe von uns Christen. Das ist Pfarrer Stefan Remmert meine Aufgabe. Und mein Verständ- Ostergarten in der Kathedrale von Salisbury 13
Ostern 2021 Die nachösterliche Zeit Die Zeit nach Ostern ist getragen von der Freude darüber, dass der Tod nicht das letzte Wort behält – Jesus Christus lebt, und wir werden mit ihm leben. Die Wochen nach Ostern sind beson- geschärft, was uns wichtig ist. So ders schöne im Jahr. Es ist die Zeit, in mancher Trott, der uns nicht gut ge- der der Frühling seine Kraft und tan hat, kann abgelegt werden. Be- Pracht entfaltet. Das Licht, die Wär- deutsames kann mehr Zeit bekom- me und der Duft lassen uns die Kraft men und wir können unser Leben des Lebens spüren. Sie stärken uns neu ausrichten. nach den langen Wochen der Kälte und der Dunkelheit. Doch nicht allein Der folgende Sonntag, „Miserikor- im Jahresverlauf sind es besondere dias Domini“, ist der Sonntag des Wochen, auch im Kirchenjahr ist es guten Hirten. Das Bild des guten eine Zeit voller Energie und Freude. Hirten vermittelt uns Geborgenheit. Dies bringen die wohlklingenden Na- Vielen ist der Psalm 23 vertraut, der men der Gottesdienste zum Aus- dieses Bild entfaltet. Das Besondere druck. an dem Psalm ist, dass er von den guten wie den schweren Zeiten des Nach Ostern geht es los mit Lebens spricht. In ihnen werden wir „Quasimodogeniti“ – auf Deutsch: von Jesus begleitet und werden von wie die neugeborenen Kindelein. Das ihm behütet. So können wir von Os- Osterfest ermutigt uns, neu anzufan- tern her getragen in die Zukunft ge- gen. Wir können Altes hinter uns las- hen. Sie wird nicht immer leicht sen und den Blick in die Zukunft rich- sein. Leiden und Schweres bleiben ten. Hoffentlich wird Corona bald auch uns Christinnen und Christen überwunden sein, sodass wir wieder nicht erspart. Doch in allem steht neu beginnen können. Dem Anfang uns unser guter Hirte zur Seite: Je- wohnt dabei der Reiz inne, Gewohn- sus Christus, der sogar den Tod be- tes hinterfragen zu dürfen. Altes, das siegt hat. sich bewährt hat, können wir bewah- ren. Doch vielleicht hat die Zeit der Die nächsten beiden Sonntage rufen Pandemie auch unseren Blick für das uns dazu auf, fröhlich zu sein – 14
Kooperationsraum Hünfelder Land „Jubilate“ und „Cantate“ heißen sie. Mit dem Sonntag „Rogate“ wird es Wir sind aufgefordert, zu jubeln und ruhiger. Zum Beten werden wir er- zu singen. In diesem Jahr fallen sie muntert. „Mit Gott reden“, das be- auf den letzten Sonntag im April und deutet beten. Im Gebet verbinden den ersten im Mai. Es sind die Tage, wir uns mit Gott. Indem wir uns ihm in denen die Natur sich in ihrer gan- öffnen, finden wir zu uns selbst. Wir zen Pracht entfaltet. So zeigt sich können uns fallen lassen, all das be- auch in der Natur, was Ostern be- nennen, was wir sonst gerne ver- deutet: dass der Tod überwunden ist schweigen: unsere Ängste, unsere und das Leben den Sieg davonträgt. Schwächen, unsere Schuld. An Os- Ein fröhlicher Ruf, ein heiteres Lied, tern hat uns Gott gezeigt, dass er das diesen Sieg besingt, hebt an trü- dies alles überwindet. All dem Dunk- ben Tagen die Stimmung. Die österli- len setzt er ein Ende. Im Beten ver- che Freude vertreibt so manche spüren wir Gottes lebensschaffende Trübsal. So ruft uns die Natur auf, Kraft. So gestärkt können wir von mit einzustimmen in ihren Gesang Ostern her leben, können dem Fins- und Jubel, mit welchen sie das Leben teren in uns entgegentreten und uns besingt. für das Leben einsetzen. 15
Ostern 2021 40 Tage nach Ostern feiern wir Christi kreis. Das Fest des Heiligen Geistes Himmelfahrt. Die zugrunde liegende ruft uns auf, die österliche Botschaft Geschichte erzählt uns, dass Ostern zu teilen und in nicht zu Ende ist. Jesus lebt – auch aller Welt zu heute noch. Der Auferstandene ist verkünden. auch uns nahe. Er ist Gott, der all- mächtig und allgegenwärtig ist. So Die Jüngerinnen wie der Himmel uns umfängt und und Jünger tru- unsere Lungen beim Atmen füllt, ist gen die Erinne- er bei uns und um uns. Es gibt keinen rung an Ostern Ort, an dem wir alleine sind. Und wie in ihren Herzen. Von Ostern her ver- der Himmel weder Anfang noch Ende standen sie, dass sich Gott in Jesus hat, ist auch seine Macht grenzenlos. offenbart hatte. Gestärkt durch Wo immer wir uns befinden, können Gottes Heiligen Geist fingen sie an, wir auf seine Macht vertrauen. die frohe Botschaft von ihm in die Welt zu tragen, sodass jede und je- Der nächste Sonntag weist schon auf der sie vernehmen konnte und bis die Zeit noch weiter hinter Ostern heute vernehmen kann – auch wir. hin. „Erhöre unser Pfingsten ermutigt uns, es ihnen Gebet!“ – Exaudi ist gleich zu tun. Lasst uns unsere Freu- sein Name. Ja, der de über die Auferstehung Jesu Christi Alltag mit seinen Sor- teilen! Lasst uns anderen Menschen gen und Lasten holt erzählen, welchen Reichtum des Le- uns schnell wieder ein. Wenn es so- bens der Glaube an den Auferstande- weit ist, dann tut es gut, sich an Os- nen bewirkt. tern zu erinnern. Denn auch über den Osterfestkreis hinaus wird uns Ja, die Wochen nach Ostern sind eine Jesus durch das Jahr begleiten. Je- besonders schöne Zeit im Jahr. Mö- derzeit können wir uns an ihn wen- gen Sie sie genießen und aus ihnen den. Er, der Mensch und Gott zu- Kraft für die kommenden Monate gleich ist, kennt all unsere menschli- schöpfen. chen Fragen und Probleme. Er, der Gott ist, weiß uns in allem zu helfen, Pfarrer Johannes Zechmeister was uns bewegt. Mit dem Pfingstfest, sieben Wochen nach Ostern, endet der Osterfest- 16
Kooperationsraum Hünfelder Land Die Ostergeschichte zum Erzählen für Kinder „Jesus, unser Licht“ (Ihr braucht ein gelbes, ein schwarzes und ein weißes Tuch, einen größeren Ring oder Teller, eine Kerze und Streichhölzer, einen größeren Stein.) Legt das gelbe Tuch wie einen großen Kreis auf den Tisch. Das Tuch leuchtet wie die Sonne. Legt den Ring oder den Teller umgekehrt auf das gelbe Tuch. Die Sonne gibt Licht und Wärme. Stellt die angezündete Kerze in den Ring oder auf die umgekehrte Tellermitte. Ohne Sonne gibt es kein Leben auf unserer Erde. Die Sonne geht am Morgen auf und am Abend unter. Jesus war damals für viele Menschen wie die Sonne. Sie suchten seine Nähe und seine Wärme. Sie sagten: „In deiner Nähe, Jesus, wird uns warm im Herzen, bei dir ist alles klar und hell. Das macht uns froh.“ Doch es gab auch einige Menschen, die Jesus nicht mochten. Sie haben ihn gefangen genommen und am Kreuz getötet. Es wurde finster. Pustet die Kerze aus und legt das schwarze Tuch über das gelbe um die Kerze herum. Jesus wurde in ein Grab gelegt und ein schwerer Stein wurde vor den Eingang gerollt. Seine Freundinnen und Freunde waren sehr traurig. Es war dunkel in ihren Herzen geworden. Den Stein auf das schwarze Tuch legen. Nach drei Tagen gingen drei Frauen zum Grab von Jesus. Und stellt euch vor: Der schwere Stein lag nicht mehr davor. Sie konnten in Jesu Grab hineinschauen. Den Stein zur Seite rollen. 17
Ostern 2021 Im Grab sahen sie einen Engel sitzen. Und er sagte zu ihnen: „Habt keine Angst! Gott ist stärker als der Tod! Jesus ist nicht mehr tot. Er ist lebendig! Bei jedem Satz das schwarze Tuch ein wenig mehr zur Seite ziehen, bis das gelbe Tuch wieder ganz zu sehen ist. Da wurde es wieder hell in den Herzen der Frauen, so als ob die Sonne aufginge. Die Kerze wird wieder angezündet. Vor Freude liefen sie so schnell sie konnten zu den Freunden von Jesus und riefen ihnen: „Jesus ist nicht tot! Er lebt! Der Engel hat es uns gesagt.“ Alle haben sich gefreut und kamen in Bewegung. Sie sangen und tanzten, keiner konnte mehr stillsitzen. Keiner war mehr traurig. ☼♫ ☼♫ ☼♫ ☼♫ ☼♫☼♫ ☼♫ ☼♫ ☼ ♫ ☼♫☼ ♫ ☼ Lass doch die Ostersonne Jesus auch in dein Herz! Wie das geht? Freue dich mit deiner Familie und deinen Freunden, dass Jesus lebt! Male die Sonne auf rechten Seite leuchtend gelb an und schneide sie an den schwarzen Linien entlang aus. Falte die Strahlen vorsichtig zur Mitte und drücke den Knick ganz fest. Nimm eine Untertasse oder eine Schale und fülle sie mit etwas Wasser. Dann lege vorsichtig deine Sonne mit der unteren Seite (die geknickten Strahlen müssen nach oben schauen) auf das Wasser. Nun wartest du ein bisschen … … und lässt dich überraschen!!! 18
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Ostern 2021 Nachrichten aus dem Kooperationsraum Kollegiale Beratung Im Kirchenkreis Fulda war es bisher üblich, dass sämtliche Pfarrerinnen und Pfarrer einmal im Jahr zu einem Konvent zusammenkamen. Dabei wurde die Arbeit einer Pfarrerin bzw. eines Pfarrers in den Blick genommen. Wie gestal- tet jemand einen Gottesdienst? Wie läuft der Konfirmandenunterricht? Wo gibt es besondere Herausforderungen? Das waren die Hauptfragen eines Kon- ventes. Da diese aufwendige Veranstaltung nur einmal im Jahr stattfinden konnte, bedeutete dies, dass Pfarrerinnen oder Pfarrer über Jahre keine Rück- meldung zu ihrer Arbeit aus dem Kollegenkreis bekamen. Die Pfarrerschaft im Kirchenkreis hat sich nun für ein neues Modell kollegialer Beratung entschieden: Zwei- bis dreimal im Jahr besuchen die Pfarrerinnen und Pfarrer eines Kooperationsraumes einen Gottesdienst in einer Gemeinde und treffen sich im Anschluss daran zu einem Austausch über das, was sie erlebt haben. Dadurch bekommen alle innerhalb von zwei Jahren eine fachliche Kritik auf ihren Dienst. Wundern Sie sich also nicht, wenn gelegentlich an einem Gottesdienst in Ihrer Gemeinde auch mehrere Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Kooperationsraum teilnehmen. Pfarrstellenveränderungen Aufgrund der sinkenden Mitgliederzahl unserer Gemeinden und kleiner wer- denden finanziellen Möglichkeiten, aber auch weniger hauptamtlichem Perso- nal in naher Zukunft hat die Kreissynode einen Pfarrstellenplan beschlossen, der bis 2026 die Kürzung um 1 Pfarrstelle in unserem Kooperationsraum vorsieht. Betroffen sind davon die Kirchengemeinden Hünfeld, das Kirchspiel Langen- schwarz und das Kirchspiel Vorderrhön. Zunächst erhalten die Pfarrer der be- troffenen Gemeinden eine Aufgabe im Kirchenkreis. Die Kirchenvorstände aus den Kirchengemeinden Buchenau, Eiterfeld-Rasdorf und Mansbach haben sich auf eine professionelle Beratung durch das Institut für Personalberatung, Orga- nisationsentwicklung und Supervision in der Evangelischen Kirche in Hessen- Nassau verständigt. Mit weniger Ressourcen gute kirchliche Arbeit zu leisten ist die Herausforderung, der wir uns stellen müssen. 22
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Ostern 2021 Sie erreichen uns: Pfarrer Matthias Dellit Langenschwarz Tel. 06653-228 E-Mail: pfarramt.langenschwarz@ekkw.de Pfarrer Jürgen Gossler Hünfeld Tel. 06652-2796 E-Mail: pfarramt2.huenfeld@ekkw.de Pfarrer Karl Josef Gruber Eiterfeld Tel. 06672-488 E-Mail: pfarramt2.vorderrhoen@ekkw.de Pfarrer Harald Krüger Mansbach Tel. 06676-9180036 E-Mail: pfarramt1.vorderrhoen@ekkw.de Pfarrer Stefan Remmert Hünfeld Tel. 06652-9825878 E-Mail: pfarramt1.huenfeld@ekkw.de Pfarrer Johannes Zechmeister Burghaun Tel. 06652-2814 E-Mail: pfarramt.burghaun@ekkw.de Impressum Der Ostergemeindebrief wurde herausgegeben vom Evangelischen Kooperationsraum „Hünfelder Land“. Verantwortlich: Pfr. Karl Josef Gruber, Friedländer Weg 2, 36132 Eiter- feld. Redaktion: Karl Josef Gruber, Gabriele Weidig. Bildquellen: Magazin Gemeindebrief 2/2021, 2/2020, 2/2019, 3/2019, 2/2013; Privatfotos Karl Josef Gruber. Auflage: 2.700 Stück. Druck: GemeindebriefDruckerei Groß Oesingen. 24
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