Patentrecht und Patentrecherche - Patentinformation ÜBERBLICK Patentklassifikation Recherchearten - EAH Jena
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Patentrecht und Patentrecherche Patentinformation ÜBERBLICK Patentklassifikation Recherchearten Hochschulbibliothek der EAH Jena Patentinformationsstelle
Patentrecht und Patentrecherche 4 Vorlesungen zur Patentrecherche : 10. April 2019 - Überblick Patentinformation & -klassifikation, Recherchearten 19. Juni 2019 - Praktische Recherche nach Patentpublikationen 26. Juni 2019 - Praktische Recherche nach Nichtpatentliteratur 03. Juli 2019 - Kostenpflichtige Datenbanken + Konsultation zur Belegarbeit 10. Juli 2019 - APL / Klausur Termin für die Bestätigung des Beleg-Themas: 12.07.2019 Spätester Abgabetermin für die Belegarbeit: 09.08.2019
Belegarbeit – Patentrecht und Patentrecherche
Belegarbeit Spätester Termin für die Bestätigung des Belegthemas - 12.07.2019 -
Gliederung 1. Überblick – Was ist ein Patent? 2. Grundlagen der Patentrecherche 3. Patentklassifikationen 4. Rechercheschwierigkeiten 5. Der Aufbau von Patentpublikationen 6. Recherchearten 7. Patentstatistiken 8. Patentdatenbanken
1. ÜBERBLICK – WAS IST EIN PATENT?
Definition Patent
Stand der Technik Alles, was vor dem Anmeldedatum in schriftlicher oder mündlicher Form durch Gebrauch oder auf sonstige Weise veröffentlicht wurde.
Veröffentlichungsarten
Doppelfunktion von Patenten Informationsfunktion Schutzfunktion (technisch Information) (rechtliche Absicherung)
2. GRUNDLAGEN DER PATENTRECHERCHE
Praktische Recherche nach Publikationsarten In kostenlosen Datenbanken der nationalen Patentämter In kostenpflichtigen Datenbanken der Online-HOST‘s
Prüfstoff / Entgegenhaltungen (zum Stand der Technik) eines Prüfers im DPMA ~ Nicht-Patent-Publikationen ~ Patentpublikationen
Patentrecherche und ihre Voraussetzungen Patent- Dokumenten- Bewertung der recherche recherche nachgewiesenen Patentschriften Inhalts- Formal- recherche recherche Bibliographische Rechtsstands- Recherche recherche Inde- Klassi- Bibliographische Rechtsstands- xieren fizieren Erfassung erfassung Inhalts- Dokumenten- Formal- erschließung auswertung erfassung
Rechercheziele Neuheits- oder Verletzungsrecherchen Recherchen zum Stand der Technik Ermitteln weltweiter Tendenzen auf bestimmten Fachgebieten
3. PATENT- KLASSIFIKATIONEN
Klassifikation als Suchinstrument Intellektuelle Vorarbeit Erleichterung der Suche Teil der bibliografischen Angaben Hierarchie der Technologie Statistische Analysen
Verschiedene Klassifikationen Europäische Patentklassifikation ECLA CPC US-Klassifikation CPC Japanische Klassifikation Kooperation Verschiedene Klassifikationen von Datenbankanbietern: - Derwent Manual Codes - STN - WTI Werden zum Teil auch für Nicht-Patentliteratur gebraucht
Die IPK Gute Unterstützung einer inhaltlichen Recherche Geregelt durch das Straßburger Abkommen von 1975: Von allen Patentämter weltweit zur Inhaltsabbildung genutzt Alle Datenbankproduzenten halten sich an die IPK Wirksames Recherchewerkzeug für sprachunabhängiges Wiederauffinden von Patentdokumenten
Die Sektionen der IPK Sektion A - Täglicher Lebensbedarf B - Arbeitsverfahren.. C - Chemie, Hüttenwesen D - Textilien, Papier E - Bauwesen, Bergbau.. F - Maschinenbau, Beleuchtung.. G - Physik H - Elektrotechnik
Patentanmeldungen nach den Sektionen der IPK
Der hierarchische Aufbau der IPK Unter- Unter- Sektion Klasse Gruppe klasse gruppe H 01 H 33 / 66 Schalter, bei denen die Hochspannungs- Mittel zum Löschen oder oder Verhüten des Licht- Grund- Elektrische bogens keine besonderen Hochstrom- Elektro- legende Schalter, Einrichtungen zum schalter mit technik elektrische Relais, Lichtbogen- Erhalten oder Vergrößern Bauteile Wählschalter löschung oder des Flusses der Einrichtungen lichtbogenlöschenden zum Verhindern Strömungsmittel von Lichtbögen enthalten; Vakuumschalter
Alphabetischer Teil der Patentklassifikation Stich- und Schlagwortverzeichnis Flugwesen B64 Flugzeuge B64C Stabilisierungsflächen B64C 5/00*
Der systematische Teil der Patentklassifikation B64C 5/00 Stabilisierungsflächen (Stabilisierungsflächenbefestigung am Rumpf 1/26) 5/02 ● am Schwanz 5/04 ● an der Nase 5/06 ● fest angeordnete Seitenflossen 5/08 ● am Tragflügel 5/10 ● verstellbar 5/12 ● ● zurückziehbar an oder in den Rumpf oder die Gondel
Funktions- und anwendungsorientierte Vergabe von IPC-Notationen Beispiel: • „Leitern im Allgemeinen" unter E06C 1/00 – Bauwesen • „Außenbordleitern" unter B65B 27/14 - Schiffbau
4. RECHERCHE- SCHWIERIGKEITEN
Die Rechercheprobleme I Patentflut Kaum überschaubare Menge an Patenten und Neuanmeldungen aufgrund der dynamischen technischen Entwicklung Aufstrebende asiatische Wirtschaftsnationen Lösung: Patentüberwachung
Die Rechercheprobleme II Verschiedene Schriftstücke zu einem Patent Offenlegungsschrift + Patentschrift in einem Land Anmeldung und Erteilung einer Erfindung in jedem einzelnen Zielland separat nötig, da Patentschutz nur national gültig ist Lösung: Familienmitglieder ausschließen
Die Rechercheprobleme III Erschwerte sprachliche Zugänglichkeit Veröffentlichung der Publikation in der jeweiligen (fremden) Landessprache Lösung: Familienzusammenführung (Auswahl einer vertrauten Sprache)
Die Rechercheprobleme IV Schwierige inhaltliche Erschließung Meist aussageschwache Titel und Abstracts Viel Ballast im Volltext Zeichnungen nicht recherchierbar Lösungen Referenzen und Zitationen Internationale Patentklassifikation (IPK) Firmen Zeichnungen als Hilfestellung nach Vorauswahl
Patentfamilie Zwei-Buchstaben-Ländercode INID DE = Deutschland EP = Europa-Patent US = USA WO = Welt-Patent
Einheitliche Prioritätsdaten
5. DER AUFBAU VON PATENTPUBLIKATIONEN
I - Der bibliographische Teil Bildet mit der Zusammenfassung das Deckblatt des Patents Die wichtigsten bibliographischen Daten • Titel der Erfindung • Dokumentennummer, Dokumentenart • Notationen der IPC • Erfinder, Anmelder, Patentanwalt / Vertreter • Anmeldenummer, Prioritätsangaben • Datumsangaben
Internationale Standards zur einheitlichen Codierung von Patenten WIPO-Standard 9 Nummern zur Identifikation bibliographischer Daten INID-Code WIPO-Standard 16 Dokumentenartencode WIPO-Standard 3 Zweibuchstaben-Ländercode
Zwei-Buchstaben-Ländercode CU Cuba IT Italy CY Cyprus JP Japan DD German Democratic Republik NZ New Zeeland DE Germany, Federal Republic PA Panama RU Russia IS Iceland
Codierung bibliografischer Daten Patentamtscode (Ländercode) Dokumentennummer einschl. Ländercode und Patentamt Dokumentenartencode Anmeldenummer Dokumentenartencode Anmeldedatum Dokumentenart Veröffentlichungsdatum des Internationale ungeprüften Dokuments Patentklassifikation Erfinder Anmelder Patentanwalt Titel der bzw. Vertreter Erfindung Zusammen- fassung
Patentschrift mit umfangreicher Mehrfachklassifikation
Codierung der bibliographischen Daten einer US-Patentschrift Dokumentennummer einschl. Ländercode und Patentamtscode Dokumentenartencode (Ländercode) Dokumenten- artencode Patentamt Veröffentlichungs- datum des geprüften Dokuments (45)? Titel der Erfindung Internationale Patentklassifikation Erfinder = Anmelder Nationale Anmeldenummer Patentklassifikation Anmeldedatum Zusammenfassung
Beispiel einer Prioritätsangabe einer US-Patentschrift Priorität
Codierung der bibliographischen Daten einer japanischen Patentschrift (engl. „Patent Abstracts of Japan“) Dokumenten- Veröffentlichungsdatum nummer des ungeprüften Patentamt Dokuments Internationale Patentklassifikation Anmeldenummer Anmelder Anmeldedatum Erfinder Titel der Erfindung Zweck der Erfindung Zusammenfassung Wesen der Erfindung
Recherche russischer Patente (engl.)
Veröffentlichte internationale Patentanmeldung nach PTC in japanischer Sprache mit englischem Abstract
Zusammenfassung / Abstract Bezeichnung der Erfindung Kurzfassung des technischen Inhalts der Anmeldung (Problem, Lösung, hauptsächliche Verwendungsmöglichkeit) Ausgewählte Zeichnung bzw. chemische Strukturformel, die Erfindung am deutlichsten gekennzeichnet
II - Der Beschreibungsteil Stand der Technik Vorteil der Erfindung Nachteile des Standes Ausführungsbeispiel der Technik Patentansprüche Aufgabe der Erfindung Lösung der Aufgabe
III - Optionaler Recherchebericht
6. RECHERCHEARTEN
Recherchephasen I Basisrecherche in der Phase vor einer Entwicklung = Grundlagenrecherchen nach Technik, Konkurrenz und Märkten
Recherchephasen II Begleitrecherche in der Phase während einer Entwicklung = Projektbezogene Recherchen nach Stand der Technik, Materialien und Konstruktionen
Recherchephasen III Prüfrecherche in der Phase nach einer Entwicklung = Recherchen zur Bewertung von Neuheit, Schutzfähigkeit, technische Durchführbarkeit und Marktfähigkeit
Überwachungsrecherchearten I Überwachung eines Fachgebietes (Sachrecherche) mittels: Klassifikationsrecherche Textrecherche Recherche nach Indexbegriffen
Überwachungsrecherchearten II Überwachung eines Fachgebietes (Sachrecherche) mit dem Ziel: Beobachtung - technologischer Trends - aktiver Firmen (Konkurrenz, Kooperations- partner) - der Bestimmungsmärkte Überprüfung auf mögliche Schutzrechtsverletzungen
Überwachungsrecherchearten III Überwachung von Konkurrenzfirmen Ermittlung neuer Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen der Konkurrenzfirmen hinsichtlich möglicher Schutzrechtverletzungen Beobachtung der Bestimmungs- und Absatzmärkte der Konkurrenzfirmen Beobachtung der Schwerpunktforschungsgebiete
Überwachungsrecherchearten IV Überwachung von Patentfamilien Verfolgung bestimmter Patentverfahren auf Erteilung, Erlöschen usw. Beobachtung der Zielländer
7. PATENT- STATISTIKEN
Patentstatistiken I Einfache Häufigkeitsverteilungen z.B. Anzahl der Patentveröffentlichungen je IPC-Klassifikation Zeitliche Verteilungen z.B. Patentveröffentlichungen in einer IPC-Klassifikation über viele Jahre Anmelde-Aktivitäten einer Firma z.B. Anmeldungen einer Firma nach Jahren oder in IPC- Klassifikationen
Patentstatistiken II Patent-Aktivitäten eines Erfinders z.B. Anmeldungen eines Erfinders nach Jahren oder in IPC-Klassifikationen Patent-Zitierungen z.B. Zitierung bekannter Grundlagen-Patente oder eigener Patente
Methoden der Patentstatistik Beispiel: Rangordnung von Unternehmen in einer Branche Öffnen einer Patent-Datenbank z.B. Derwent‘s World Patents Index, INPADOC +… Suche nach zu beobachtender Branche mittels IPC-Notationen z.B. IPC=G01N 33/* Informetrische Ausgabe einer Rangordnung (Tabellen, unterschiedliche Sortierungen..)
Informetrische Ausgabe am Beispiel „Breitmeier“
Firmen- datenbank „Hoppenstedt“ I
EPA- Anmelde- statistik – Technische Gebiete
8. PATENT- DATENBANKEN
Wichtige Patentdatenbanken und -anbieter Kommerzielle HOST‘s (Anbieter mit Mehrwert)
Zitierungs- datenbank „Derwent“
Recherchemodus bei DEPATISnet I Einsteiger Keine oder sehr wenig Rechercheerfahrung Suchmaske leicht und intuitiv zu bedienen Experte Größere Rechercheerfahrung Für komplexe Suchanfragen Ikofax Für Profis in den Gebieten der Ikofax-Syntax und des DEPATIS-Datenbanksystems
Recherchemodus bei DEPATISnet II Familie Mitglieder der Patentfamilie lassen sich über die Dokumentennummer ermitteln Ebenfalls in der Trefferliste möglich Assistentenmodus Möglichkeit, Anfragen an die Deutschen Patentinformationszentren zu senden
Beispiel einer Trefferliste in Espacenet 10 Treffer wurden gefunden für: "deter" als Erfinder AND "laser” im Titel oder Abstract
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