Personalentwicklung bei der Landeshauptstadt München
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Impressum Herausgeber Landeshauptstadt München Personal- und Organisationsreferat P5 Rathaus, Marienplatz 8 80331 München Telefon (0 89) 2 33 – 9 23 64 Fax (0 89) 2 33 – 2 13 19 1. Auflage – 10.000 Stück April 2005 Redaktion Bärbel Figna, P 5 Gestaltung und Realisation Stadtkanzlei, Satz und Grafik Ingrid Fidelak Fotocollage / Titelbild Ingrid Fidelak Druck Stadtkanzlei 2
„Die Welt besteht aus denen, die etwas in Gang setzen, denen, die zuschauen, wie etwas geschieht, und denen die fragen, was geschehen ist. – Wo dürfen wir Sie einordnen?“ Norman R. Augustin – Topmanager USA 3
Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Umbau einer Verwaltung von einer klassischen Behörde zu einem modernen, bürgerorientierten Dienstleistungsunter- nehmen ist ohne leistungsfähige, lern- bereite und motivierte Beschäftigte, die gut ausgewählt, qualifiziert und eingesetzt sind, nicht zu bewältigen. Der Umbauprozess muss daher von einer intensiven Personalent- wicklung (PE) begleitet werden. PE – richtig eingesetzt – bewirkt eine Veränderung der Einstellung, Verhaltens- und Denkweisen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Ebenen. Sie müssen neben neuen Fachkompetenzen – wie zum Beispiel betriebswirtschaft- lichen Kenntnissen – auch neue Methoden kennen und soziale Kompetenzen erwerben. PE wirkt aber nicht nur im Innenverhältnis, sondern auch nach Außen, wenn es darum geht, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Die Frage, für welche Organisation jemand arbeiten will, wird wesentlich von deren Image bestimmt. Der PE kommt insoweit eine Schlüsselrolle zu, als für die Wahl des Arbeitsplatzes neben den traditionellen Aspekten wie Gehalt, Status und Sicher- heit vermehrt Kriterien wie die Förderung der Potenziale der oder des Einzelnen in der Organisation, die individuellen Fortkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten, die sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet, und die vom Umgang miteinander geprägte Verwaltungskultur maßgeblich sind. Personalentwicklung soll etwas bewegen. Unsere PE-Instrumente helfen, Sie – auch für künftige Aufgaben – fachlich, persönlich, methodisch und sozial zu qualifizieren. Wir bieten Ihnen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Veranstaltungen. Nehmen Sie das Angebot an und wir können Sie zu denen zählen, die mit uns etwas in Gang setzen! Ihr Dr. Thomas Böhle Personal- und Organisationsreferat 5
Inhalt Vorwort des Referenten .....................................................................6 PE im Überblick ...................................................................................8 Was bedeutet Personalentwicklung? ................................................8 Herausforderungen und Folgerungen ..............................................8 Haushaltskonsolidierung..............................................................8 Demografischer Wandel...............................................................9 Gender Mainstreaming.................................................................9 Technologische Entwicklungen ................................................. 10 Interessen der Stadt als Arbeitgeberin ..................................... 10 Veränderte Wertvorstellungen der Beschäftigten................... 10 Die Folgerungen für die PE ........................................................ 11 Was will die PE/Ziele der PE....................................................... 11 Vernetzung der PE Aktivitäten ................................................... 12 Instrumente der zentralen PE........................................................... 14 Ausbildung................................................................................... 14 Einarbeitung................................................................................. 16 Personalauswahl (Qualitätsstandards) ..................................... 17 Führung auf Probe und auf Zeit ................................................. 18 6
Steuern durch Zielvereinbarungen .................................................20 Mitarbeitergespräch .........................................................................22 Führungsdialog..................................................................................23 Fortbildung ........................................................................................25 Gleichstellung von Frauen und Männern .......................................27 Beurlaubte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ................................27 Teilzeitarbeit.......................................................................................28 Telearbeit ...........................................................................................29 Cross-Mentoring ...............................................................................30 Betriebliche Gesundheitsförderung ................................................ 31 Mediation ........................................................................................... 31 Potenzialförderung............................................................................33 Individuelle Entwicklungsplanung und -förderung (PE-Prozess) ...34 Regeln zur Förderung von Spezialistinnen und Spezialisten........34 Dienstliche Beurteilung ....................................................................35 Coaching ............................................................................................36 Hospitationen ....................................................................................37 Switch.................................................................................................38 7
Personalentwicklung (PE) im Überblick Mit der vorliegenden Broschüre wollen wir Ihnen einen Überblick über den derzeitigen Stand der PE geben, die Herausforderungen moderner PE beschreiben und die weiteren Planungen darstellen. Die Broschüre beschreibt einen Handlungsrahmen, basierend auf den Grundsätzen für Führung und Zusammenarbeit, der durch referatsspezifische Personalentwicklungs-Konzepte und Maßnah- men ausgestaltet werden kann. Sie soll dazu beitragen, das nötige Grundverständnis von PE und deren Instrumente bei der Stadt zu vermitteln. Was bedeutet PE? PE hat primär das Ziel, das Leistungs- und Lernpotenzial der Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkennen, zu erhalten und in Abstimmung mit dem Verwaltungsbedarf systematisch zu fördern. PE ist darauf gerichtet, sie ihren Fähigkeiten und Neigungen ent- sprechend auszuwählen, zu fördern und einzusetzen. PE muss, bedarfsorientiert angelegt, im Einklang mit den Unternehmens- Zielen stehen. Personalentwicklung legt besonderes Gewicht auf sogenannte Schlüsselpersonen: Personen, die auf Grund ihrer Funktion vergleichsweise viel bewirken können. Das sind Führungs- und Führungsnachwuchskräfte, Personen mit Multiplika- toreneffekt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Projekten. Weitere Priorität haben Beschäftigte, deren Aufgaben sich im Zuge von Organisationsänderungen oder Aufgabenwegfall wandeln. Herausforderung und Folgerungen Im Oktober 1994 wurde die Personalentwicklung mit dem Strategie- papier „Wege zur Personalentwicklung“ bei der Stadtverwaltung eingeführt. Seitdem sind zahlreiche PE-Instrumente wie z.B. das Mitarbeitergespräch und der Führungsdialog erarbeitet, umge- setzt, evaluiert und weiter entwickelt, sowie die betriebliche Gleichstellung von Frauen und Männern als integraler Bestandteil der Personalentwicklung verankert worden. Aktuell und in Zukunft sehen wir uns neuen Herausforderungen gegenüber, angefangen bei der Haushaltskonsolidierung und Stellenabbau über die demo- grafische Entwicklung bis hin zu veränderten Wertvorstellungen der Beschäftigten zu Fragen der Zusammenarbeit und Führungs- qualität. Haushaltskonsolidierung Die Ressourcen werden knapper. Sich ständig verändernde und anspruchsvollere Aufgaben müssen mit immer weniger Personal geleistet werden. Effektivität und Effizienz des Personaleinsatzes werden immer bedeutsamer. Von Ihnen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, werden zunehmend interne Mobilität und Flexibilität verlangt. 8
Demografischer Wandel Aufgrund des Altersaufbaus der Bevölkerung und des absehbaren Rückgangs der Anzahl der Erwerbstätigen droht ein Mangel an qualifiziertem Nachwuchs und somit an Arbeitskräften. In diesem Zusammenhang gewinnen Potenzialerkennung und -förderung weiter an Bedeutung. Quelle: FAKTOR ARBEITSSCHUTZ 3/2003 Die Frage, für welchen Arbeitgeber jemand arbeiten will, wird wesentlich von dessen Image bestimmt. Der PE kommt insoweit eine Schlüsselstellung zu, als für die Wahl des Arbeitsplatzes neben den traditionellen Aspekten wie Gehalt, Status und Sicherheit vermehrt Kriterien wie die Förderung der Potenziale des Einzelnen in der Organisation, die individuellen Fortkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten und die vom Umgang miteinander geprägte Verwaltungskultur maßgebend sein werden. Gender Mainstreaming Die im Dezember 2000 vom Stadtrat beschlossenen Leitsätze 2000 enthalten Zielvorgaben zu allen Handlungsfeldern der betrieblichen Gleichstellung. Wichtige Themenschwerpunkte sind die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen, die weitere Förderung der Teilzeitarbeit und des beruflichen Wiedereinstiegs nach einer familienbezogenen Beurlaubung sowie die Umwandlung von klassischen Männerdomänen in gemischtgeschlechtliche Arbeitsbereiche. Die Weiterführung der fortschrittlichen, aktiven Gleichstellungs- politik, mehrfach mit dem TOTAL-E-QUALITY-Preis ausgezeichnet, ist ein Erfolgsfaktor für die Arbeitgeberin Stadt München. Die Haushaltslage erfordert, die Potenziale aller Beschäftigten weiter optimal zu nutzen. 9
Technologische Entwicklungen Der rasche technologische Fortschritt verkürzt die Halbwertszeit des Wissens und erhöht die Komplexität der Arbeitsinhalte. Er erlaubt es aber auch, die Arbeitszeit und die Wahl des Arbeits- ortes zunehmend flexibler zu gestalten. Die Förderung von Lernbereitschaft und Flexibilität bleiben eine zentrale PE-Aufgabe. Interessen der Stadt als Arbeitgeberin Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen, die auch in Krisenzeiten in ihre Belegschaft investieren, am Ende der Krise einen Wett- bewerbsvorsprung besitzen. Die Stadt München setzt bei Stellen- besetzungen, die ein Fortkommen ermöglichen, aus vielfältigen Gründen auf internes Personal. Wie es auch in der Präambel der Ausschreibungsrichtlinien heißt, baut die Stadt auf die Fähigkeiten und Stärken ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, fördert ihre Fachkompetenz und Schlüsselqualifikationen und steigert die Leistungsfähigkeit durch adäquate Personalauswahl- und Personal- führungskonzepte. Die Personaldurchschnittskosten (Jahressumme mit Zuwendung und Urlaubsgeld bzw. mit Versorgung und Beihilfe) liegen bei der Landeshauptstadt bei rund 49.000 Euro. Der stadtweite Durchschnitt bei den Personalvollkosten (Personalkosten, Sach- kosten, Verwaltungsgemeinkosten) beträgt fast 69.000 Euro. Dabei ist es notwendig, die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Instrumenten wie des Mitarbeitergesprächs, des Führungsdialogs und des Steuerns durch Zielvereinbarungen beständig zu hinter- fragen und sie dort, wo entsprechende Erkenntnisse vorliegen, aktuellen Entwicklungen anzupassen. Veränderte Wertvorstellungen der Beschäftigten Eine reine Karriereorientierung auf Kosten des Privatlebens findet sich nur noch selten. Heute streben die meisten Beschäftigten nach einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Arbeit und Privatem, der sog. work life balance. Für die PE sind dabei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, qualifizierte Teilzeitbeschäftigungsmög- lichkeiten, die gezielte Förderung des Wiedereinstiegs sowie flexib- le Arbeitszeiten wichtige Herausforderungen. Das Gleiche gilt für höhere Ansprüche in Bezug auf die Arbeits- inhalte, die Qualität der Zusammenarbeit und das Führungs- verhalten. 10
Die Folgerungen für PE Die PE-Aktivitäten müssen letztlich darauf gerichtet sein, den Unternehmenserfolg zu steigern. Die knappen Ressourcen müssen zielgerichtet eingesetzt werden. „Ich wünsche mir motivierte, kritikfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die produktiv und verantwortungsbewusst arbeiten, sich aktiv mit eigenen Ideen und Vorschlägen einbringen und die Möglichkeiten, sich zu qualifizieren und weiter zu entwickeln, wahr- nehmen.“ Dr. Thomas Böhle, Leiter des Personal- und Organisationsreferates Für Vorgesetzte bedeutet dies, dass sie Ihre Verantwortung als erste Personalentwickler wahrnehmen. Wichtig sind dabei • frühzeitiges Erkennen und Fördern der Entwicklungspotenziale und der Entwicklungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter, z.B. über das Mitarbeitergespräch und in der dienstlichen Beurteilung. • Qualifizieren am Arbeitsplatz für die Bewältigung der gegenwär- tigen und zukünftigen Anforderungen z.B. durch die Übertragung von Projektleitungsfunktionen, durch Zielvereinbarungen, kollegiales Lernen, Hospitationen. • Multiplikatoren und Vorbilder sein bei der Verwirklichung der PE-Ziele. Die Abteilungen Personalentwicklung und Aus- und Fortbildung nehmen die Rolle von Katalysatoren wahr, die PE initiieren und ein- schlägige Angebote zur Verfügung stellen • Sie schaffen Transparenz über Leistungspotenziale und gleichen diese mit den jeweiligen Anforderungsprofilen ab, • sie fördern durch Potenzialförderseminare, über die interne Personalauswahl, individuelle PE-Gespräche und über einen maßgeschneiderten Potenzialerkennungsprozess, • sie qualifizieren, • sie unterstützen die Führungskräfte durch Coaching, • sie verbessern die Zusammenarbeit und Führungsqualität, z.B. über den Führungsdialog und das Mitarbeitergespräch. Was will die PE im Einzelnen? Ziele der PE Grundsätzlich hat die PE das Ziel, die Motivation, Arbeitszufriedenheit und Flexibilität der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken, indem • ihre Identifikation mit den Zielen der Stadtverwaltung München gefördert wird, 11
• die Verwaltungskultur, wie sie in den Grundsätzen für Führung und Zusammenarbeit zum Ausdruck kommt, weiterentwickelt wird, • Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte für ihre Aufgaben fachlich, methodisch, persönlich und sozial qualifiziert werden, • die Potenziale der Führungs- und Führungsnachwuchskräfte erkannt und gefördert werden, • sie entsprechend ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten, orientiert an der Aufgabenerfüllung, in transparenten Verfahren ausgewählt und eingesetzt werden, • Eigeninitiative und Chancen zur Entfaltung am Arbeitsplatz gefördert werden, • neue Formen der Kommunikation und der Zusammenarbeit wie z.B. Team- und Projektarbeit ausgebaut und gefördert werden, • eine nachhaltige Gesundheitsförderung betrieben wird. Gleichzeitig ist es Ziel der PE, die Qualität und Effektivität des Verwaltungshandelns zu steigern, indem sie hilft, • Qualitäts- und Ergebnisverantwortung weiterzuentwickeln, • Kostenbewusstsein und -verantwortlichkeit zu stärken, • die Lernfähigkeit und -bereitschaft sowie die Problemlösungs- fähigkeit zu erhöhen, • die Kunden- und Serviceorientierung zu fördern. Den Leitsätzen 2000 entsprechend zielt PE darauf ab, Chancen- gleichheit herzustellen, indem • sie eine aktive Gleichstellungspolitik betreibt, • die Kategorie Geschlecht in allen Arbeitsschritten und auf allen Ebenen einbezogen wird, • die Qualifikationen und Kompetenzen von Frauen stärker genutzt, entwickelt und eingesetzt werden, • der Anteil von Frauen in Führungspositionen deutlich gesteigert wird. Darüber hinaus verfolgt PE das Ziel, Führungskräfte für ihre neue Rolle zu sensibilisieren und zu qualifizieren, so dass sie • sich ihrer Vorbildfunktion bewusst werden und • Personalentwicklung als Führungsaufgabe erkennen und ausfüllen. Durch die Verwirklichung dieser Zielsetzungen trägt Personal- entwicklung auch dazu bei, die Stadt auf dem Arbeitsmarkt als attraktive Arbeitgeberin erkennbar werden zu lassen. Vernetzung der PE Aktivitäten Die Grundsätze für Führung und Zusammenarbeit, die 1996 in einem breiten Beteiligungsprozess mit Beschäftigten aller Ebenen und aus allen Bereichen erarbeitet wurden und unverändert Gültigkeit besitzen, haben zentrale Bedeutung für das städtische PE-Konzept. Darin sind Themen wie Information, Delegation, Anerkennung und Kritik, kooperative Führung ebenso enthalten wie dienstleistungso- rientiertes und wirtschaftliches Handeln, Steuern durch Zielverein- barungen, Qualifizierung und eben die Führungsaufgabe PE. 12
Die Grundsätze für Führung und Zusammenarbeit sind Richtschnur und verbindliche Grundlage z.B. für das Mitarbeitergespräch, den Führungsdialog, dienstliche Beurteilungen, Personalauswahlent- scheidungen und die Führungskräftequalifikation. Über die Grundsätze für Führung und Zusammenarbeit werden zahlreiche Aktivitäten miteinander verknüpft und durch PE-Instrumente mit Leben gefüllt. Dies soll die nachfolgende Grafik veranschaulichen. spräch eiterge • Mitarb itung •M e • Einarb ung • F itar b • Fortb ild Probe/ Zeit • D ühru eite ng auf • S iens ngsd rges • Führu g • Coach in erung • P pezi tl. Be ialo präc zialförd a • Te E-Pr list urte g h • Poten tion o e • Hosp it a • L ilzei zes nför ilung s h • C eitsä tförd (ge deru • Switc ring -Mento • P oach tze 2 erun plan ng • Cross les Lernen • In oten ing 000 g t) ia • Kolleg ung • Te tegr zialf d • Ausbil lea ati örd rb on eru ia sp en eit ng g ch Pe ,D sd ge ng r so ru eit ba h lo rä zieren V-F üh rb in urc Quali fi ng er ru l un na l e g le x • F ita ere d ru is t nt w v n • M iel uer ng Fü i c k s eh r tu nd ga au h - - ah t w e n n • M hrungs eurtei Z te w an er e m ng • Fü nstl. B b e f- rn o u •S gi ab • Di itar en Ve le fg d e Au e Ane un d K t i v ü b e beit dialog ung ko n d a n n e r ke erg r un s tru nnu esp • Beurlaubteninformation räch ng k ri tik l ge b hm Informieren • Kollegiales Lernen en en Grundsätze für n Führung und • Einarbeitung Zusammenarbeit lös d en n ble te u e- me Pro nflik log • Fü räch iterg • D ediat gsdia S t l ve Ko Zi sp tarbe eu rei e • D -Suc ion rvis ing • S iel arb gsd uf P er nb • M hrun • S V-Mo ht n ar ion te ver eite ial ro i Z it un a upe bb •M du un • M üh run ue ei • F üh rc g rn nb ges g e/Z •F iv h V rat du aru pr r pe und cht rc ng äch o Die Ko ren gere n h leis tu ns t- r o b f üh ion s i d e g ng s tier te orien- t e en wir t sc s und ua s c h haf tli sit ent h Hande c he s räc g ln e sp ldun rg ei i ite ortb t • Eina t a rbe gs-F alog rb i i • Führu eitung n • M ühru ngsd ng au Zeit f Prob e/ • F ühru • Führu •F • Gesu n g sdialo n g • DV-F dheitsförd lex erung 13
Instrumente der zentralen PE Der nachfolgende Katalog gibt einen Überblick über die wesent- lichen PE-Instrumente und weitere Planungen. Er ist weder abschließend noch bedeutet die Reihenfolge eine Rangfolge. Die Einzelheiten sind u.a. in Broschüren und Leitfäden behandelt, auf die jeweils hingewiesen wird. Ausbildung Die Ausbildung muss sich am Bedarf und den betrieblichen Anforderungen orientieren. Potenziale von Nachwuchskräften müssen möglichst frühzeitig festgestellt und gefördert werden. Bei einer 2- bis 3-jährigen Ausbildung befinden sich immer ca. 700 bis 900 Nachwuchskräfte in den unterschiedlichsten Berufen in Ausbildung. Derzeit bietet die Stadt München folgende Ausbildungsberufe an: • Verwaltungsinspektoranwärterin und -anwärter • Verwaltungsinformatikerin und -informatiker • Verwaltungssekretäranwärterin und -anwärter • Verwaltungsfachangestellte • Reiseverkehrskauffrau und -mann • Gärtnerin und Gärtner • Vermessungstechnikerin und Vermessungstechniker • Straßenbauerin und -bauer • Fachkraft für Veranstaltungstechnik • Fachkraft für Abwassertechnik • Landwirtin und Landwirt • Haushaltshilfe • IT-Systemelektronikerin und -elektroniker Der praktische Teil der Ausbildung findet in den Referaten und den Eigenbetrieben durch hierfür geschulte örtliche Ausbilderinnen und Ausbilder nach einem örtlichen Ausbildungsplan statt, der sich an den Anforderungen der Ausbildung orientiert. Gefragt sind verstärkt betriebswirtschaftliches Wissen, analytisches und vernetztes Denken sowie für eine moderne Verwaltung unver- zichtbare kommunikative Fähigkeiten und Schlüsselqualifikationen. Aus dieser Erkenntnis heraus werden – vor allem auf Betreiben der Stadt München hin – die Studienpläne und die Stoffgliederungs- pläne der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechts- pflege in Bayern und der Bayerischen Verwaltungsschule laufend an die Anforderungen einer modernen, zukunftsorientierten Ver- waltung angepasst. 14
In dem von der Stadt unmittelbar zu verantwortenden praxis- begleitenden Unterrichtseinheiten wird besonderer Wert auf team- und handlungsorientierte Projektarbeit gelegt. Das Projekt „Vielfalt macht’s möglich – eine Herausforderung für uns alle” hat das Ziel, Achtung und Toleranz bei den Nachwuchskräften zu stärken, inter- kulturelle Verständigung zu erzielen und Gender Mainstreaming zu schulen. Ein von der Ludwig-Maximilians-Universität entwickeltes, wissen- schaftlich fundiertes, optimiertes neues Einstellungsverfahren dient dazu, bereits durch das Personalmarketing geeignete Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung bei der Stadt- verwaltung zu interessieren, welche dann erfolgreich ihre Aus- bildung absolvieren und sich auch später im Beruf bewähren. Auch die praktische Ausbildung ist ständig auf dem Prüfstand. So werden im Projekt Optimierung der Ausbildung zukunftsorientierte Ziele beschrieben und geeignete Maßnahmen erarbeitet, die dazu dienen, den Personalbedarf der Referate mit bestmöglichst ausge- bildeten Nachwuchskräften zu decken. Auch wurden Übernahmekriterien erarbeitet, die nicht mehr nur die theoretischen Leistungen einer Übernahmeentscheidung zugrunde legen, sondern sich vermehrt auch am persönlichen Engagement und Verhalten der Nachwuchskräfte orientieren. Nähere Informationen erhalten Sie in den Broschüren ? „Karriere Start – Ausbildungsberufe bei der Landeshaupt- stadt München“, „Ausbildung erfolgreich gestalten“, und „Erfolgreich unterrichten“, im Beschluss der Vollversamm- lung vom 28.01.1998 und unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 4 40 29. 15
Einarbeitung Die systematische, effiziente und schnelle Einarbeitung ist ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft und Grundvoraussetzung für ein dauer- haftes, vertrauensvolles und erfolgreiches Zusammenarbeiten zwischen neuen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und den Führungs- kräften. Bereits vor dem ersten Tag in einer neuen Dienststelle wer- den wichtige Weichenstellungen getroffen. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten sich daher nicht scheuen, ihre Wünsche und Vorstellungen zur Einarbeitung mit Ihrer/m Einarbeitungspaten/in und Ihrer/m Vorgesetzten zu besprechen. Schlechte Einarbeitung senkt die Motivation. Der Einarbeitung wurde seit Beginn der PE-Arbeit ein besonderer Wert beigemessen. Ab 1996 ist sie in einer Einarbeitungsoffensive als zentrales Angebot aufgebaut worden. Die durch frühzeitige Fluktuation geschätzten Kosten bewegen sich lt. Berthel/Becker, Personalmanagement 2003, zwischen 17.500 Euro (qualifizierten Facharbeiter) und 130.000 Euro (Füh- rungskraft). Einarbeitungsbausteine sind: • Leitfaden zur Einarbeitung, • die Informationsbroschüre für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, • Infotage für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nähere Informationen erhalten Sie im ? Leitfaden Einarbeitung (Neuauflage 2005), in der Broschüre „Infos für unsere Neuen“ und unter den Telefon-Nummern (0 89) 2 33 – 9 20 63 bzw. (0 89) 2 33 – 9 22 57. 16
Personalauswahl (Qualitätsstandards) Die Stadt baut auf die Fähigkeiten und Stärken ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, fördert ihre Fachkompetenz und Schlüsselqualifi- kationen und steigert die Leistungsfähigkeit durch adäquate Personal- auswahl und Personalführungskonzepte. Arbeitsplätze falsch zu besetzen, ist eine Vergeudung aktueller und zukünftiger Ressourcen und eine Missachtung vorhandener Poten- ziale. Speziell bei Führungspositionen setzt eine Kette von negativen Folgen ein: • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden demotiviert. • Die Führungskraft ist überfordert. • Die Leistung der Einheit wird unzureichend. Die Einschätzung von Potenzialen beinhaltet immer einen Unsicher- heitsfaktor. Die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungs- vereinfachung (KGSt) führt dazu in ihrem Bericht „Professionelle Personalauswahl“ vom Oktober 2003 aus: „Auswahlverfahren leisten eine Ad-hoc-Bestandsaufnahme, die sich im günstigsten Fall auf ein beobachtbares Verfahren bezieht. Da über zukünftiges Verhalten nur gemutmaßt werden kann, ist ein Auswahlinstrument umso qualifizierter, je größer die Gültigkeit der Vorhersage ist. Gültigkeit der Vorhersage, Zuverlässigkeit der Mes- sungen und Vergleichbarkeit im Verfahren sind deshalb unverzicht- bare Qualitätsanforderungen an Auswahlverfahren. Zwei Methoden der Personalauswahl können diesen Qualitätsanforderungen grund- sätzlich genügen: das strukturierte Auswahlverfahren mit Interview- leitfaden und das Assessment-Center (AC). “ Die Stadt München setzt in Übereinstimmung damit bereits seit Jah- ren auf Vorstellungsgespräche mit Kurzvortrag und strukturierten Interviews und hat bei der Personalgewinnung externer Bewerbe- rinnen und Bewerber mit AC-Elementen wie Präsentationen, Rollen- spielen, Gruppendiskussionen etc. gute Erfahrungen gemacht. Voraussetzung dafür, als Mitarbeiterin und als Mitarbeiter eine den persönlichen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Tätigkeit zu finden, sind Transparenz der Personalauswahl und Gewährleistung größtmöglicher Mobilität. Die Stadt besetzt Stellen grundsätzlich im Wettbewerb. Der Wett- bewerb wird durch interne bzw. interne und externe Ausschreibungs- verfahren eröffnet. Dies ermöglicht eine hohe Qualität von Stellen- besetzungen, da die Auswahl aus dem Kreis aller konkret an einer Veränderung interessierten Personen getroffen werden kann. Das Verfahren zur Personalgewinnung ist in Ausschreibungsricht- linien und diese erläuternden Qualitätsstandards geregelt. Sie sollen im Interesse der Gleichbehandlung aller Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter die Qualität in der Personalauswahl sichern. 17
Nähere Informationen erhalten Sie in den Ausschreibungs- ? richtlinien (Beschluss vom 18.12.1991, zuletzt geändert mit Verfügung des OB vom 09.07.2002), in der Broschüre „Qualitätsstandards in der Personalauswahl“, im Beschluss vom 15.12.1999 „Delegation von Personalkompetenzen“ oder unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 9 23 64. Führung auf Probe und auf Zeit Michaela Jüngling leitet die Stabsstelle Planung, Controlling, Recht im Abfallwirtschaftsbetrieb München: „Im Mittelpunkt der Zielvereinbarung sollte die Entwicklung der Füh- rungsperson stehen“ Sie waren bis 2002 selbst Führungskraft auf Probe. Wie sind Ihre Erinnerungen an diese Zeit? Michaela Jüngling: „Mir war klar, dass es sich um eine Bewährungs- phase handelt, an deren Ende im schlimmsten Fall die Rückkehr in das frühere Amt stehen könnte. Zugleich war mir aber nicht bang. Ich wusste, dass meine Chefs faire Partner sein würden und täuschte mich nicht. Sie entwickelten die zu erreichenden Ziele gemeinsam mit mir. Vor Abschluss der Zielvereinbarung erfolgte in mehreren Gesprächen ein Abgleich der Zielvorstellungen meiner Vorgesetzten mit meinen Möglichkeiten bzw. hatte ich die Möglichkeit, diese mit meinem Team rückzukoppeln.“ Wo sehen Sie den größten Vorteil bei Führung auf Probe? Michaela Jüngling: „Ich erlebte die Probezeit sehr bewusst und beschäftigte mich intensiv mit Management- und Führungsfragen. Auch meine Mitarbeiter bemerkten das, wenn vielleicht auch zum Teil mit etwas gemischten Gefühlen, als sie die von mir besorgten Bücher und Zeitschriften sahen und sich Gedanken machten, was ich jetzt wohl alles mit ihnen erproben werde. Nach dem ersten „Sturm“ sagte einer zu mir: „Es ist schön, dass sie wieder normal sind“. Gut war auch, dass ein intensiver Austausch mit meinen Vor- gesetzten über Planungen und Prioritätensetzungen erfolgte.“ ... es war doch aber sicher nicht alles super? Worauf würden Sie rückblickend betrachtet mehr achten? Michaela Jüngling: „Wie heißt es so schön: „Später ist man immer klüger.“ Im Nachhinein würde ich sagen, dass es gerade für einen Führungsneuling besser wäre, stärker die Entwicklung der Führungs- person und die persönlichen, sozialen oder methodischen Kom- petenzen zum Gegenstand der Zielvereinbarung zu machen. Die fachliche Seite wird in der Regel ja ohnehin über die Erfüllung der betrieblichen Ziele abverlangt. Auch bin ich mir nicht sicher, ob die 18
Ziele wirklich immer vergleichbar anspruchsvoll sind. Das ist ein schwieriges Gebiet. Da uns Führen mit Zielen im AWM sehr wichtig ist, arbeiten wir daran, hierfür Lösungen zu finden.“ Die besten PE-Konzepte laufen ins Leere, wenn wichtige Akteure nicht mitspielen und keine Möglichkeit besteht, sie von ihrer Auf- gabe zu entbinden, wenn sie sich, auch mit Hilfe bestimmter PE- Maßnahmen, nicht bewähren. Die Möglichkeit solche Führungs- kräfte notfalls abzulösen, kommt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Gute, die unter einer unfähigen, überforderten oder aus sonstigen Gründen nicht geeigneten Führungskraft zu leiden haben. Seit 1998 werden daher alle Führungspositionen ab Besoldungs- gruppe A 15 (im Realschulbereich ab Besoldungsgruppe A 14) auf Probe vergeben. Vor Ablauf der Probezeit wird eine Bewährungs- feststellung getroffen, die die fachliche, persönliche, soziale und methodische Eignung der Führungsperson zum Gegenstand hat. Auf dieser Grundlage entscheidet dann der Stadtrat über die Lebens- zeitverbeamtung. Der neue Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bietet zur Stärkung der Führungsqualität nun eine eigen- ständige Grundlage für die probeweise bzw. zeitlich befristete Übertragung von Führungsaufgaben. Die Möglichkeit einer Revision von Personalentscheidungen ist keineswegs der einzige Vorteil des Instruments. Ein nicht zu unter- schätzender Nutzen liegt in der personalentwicklerischen Kompo- nente. Die Beteiligten werden veranlasst, sich über die Anforderun- gen an die Führungsfunktion anhand des Anforderungsprofils der Stelle klar zu werden. Alle Führungskräfte wissen, dass die Bewäh- rungsfeststellung nicht allein von fachlichen Voraussetzungen ab- hängig ist, sondern auch von persönlichen, sozialen und methodi- schen Kompetenzen. Seit Einführung des Instruments Führung auf Probe sind die Beteiligten gehalten, Ziele zu vereinbaren und diese mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kommunizieren. Seit gut einem Jahr sind die Führungskräfte überdies unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet, sich im Rahmen des Führungsdialogs den Eindrücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen und ihr Führungsverhalten zu reflektieren (siehe auch „Führungsdialog“ S. 23). Kurz: Die Auseinandersetzung mit Führung findet umfassen- der und bewusster statt. Nähere Informationen erhalten Sie in den Stadtratsbe- ? schlüssen 13.05.1998 wie 2./16.12.1998 (betroffene Ämter) und 3./23.2.2005 (Bewährungsfeststellung), in den Rundschrei- ben vom 16.3.2000 und 8.4.2003 zur Bewährungsfeststellung oder unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 9 23 64. 19
Steuern durch Zielvereinbarungen Stephan Reiß-Schmidt ist Leiter der Hauptabteilung Stadtentwicklungsplanung im Planungsreferat. „Die investierte Zeit macht sich bezahlt“ Sie arbeiten in Ihrer Hauptabteilung seit Jahren mit Zielen. Was hat sich aus Ihrer Sicht verändert? Stephan Reiß-Schmidt: „Mein Bereich erarbeitet für den Stadtrat Leitlinien und Handlungskonzepte zur Stadtentwicklung und liefert somit wichtige Bausteine für die politische Willensbildung. Die ent- wicklungspolitischen Vorgaben münden in Ziele des Stadtrats bzw. des Referates, die das weitere Handeln meiner Hauptabteilung prägen. Die Ziele in Arbeitsprogramme und Zielvereinbarungen in den Verwaltungsebenen umzusetzen, bewirkt meines Erachtens eine neue Qualität.“ Was heißt das konkret? Stephan Reiß-Schmidt: „Manche planerische Zielsetzungen sind zwangsläufig noch relativ abstrakt formuliert. Gerade bei komplexen Aufgaben zeigen sich die Vorteile schriftlicher Zielvereinbarungen. Die Transparenz wird erhöht und die Mitarbeit der betroffenen Per- sonen an der Zielumsetzung schafft Gemeinsamkeit und erhöht die Akzeptanz. Die Vorbereitung der Zielvereinbarung erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ziel. Die damit verbundene Strukturierung und Konkretisierung, z.B. in Form von Meilensteinen oder Teilzielen führt zu einer Schärfung des Ziels. Ferner werden Verantwortlichkeiten abgegrenzt und Federführungen festgelegt, notwendige Beiträge anderer Fachabteilungen definiert und Termine geplant. Dabei sprechen wir auch über Ressourcen und Prioritäten.“ ...und wie steht es mit dem Aufwand? Stephan Reiß-Schmidt: „Eine gute Zielvereinbarung formuliert sich nicht von allein. Es findet natürlich mehr Kommunikation statt. Wobei der Aufwand nicht Selbstzweck ist. Die in die Klärungspro- zesse zur Zielumsetzung investierte Zeit macht sich bezahlt. Anfor- derungen und Erwartungen werden klarer, Fehlentwicklungen wird vorgebeugt und die für alle so frustrierenden Änderungen im laufen- den Arbeitsprozess können verringert werden.“ Sie sprechen von mehr Kommunikation, heißt das noch mehr formalisierte Gespräche? Stephan Reiß-Schmidt: „Nicht unbedingt. Ich halte es mit meinen Führungskräften so, dass wir uns in einem jährlichen Gespräch die Vereinbarungen des letzten Jahres vornehmen und gemeinsam die Ergebnisse evaluieren. Ferner planen wir die wichtigen Vorhaben für das nächste Jahr. In jährlichen Arbeitsprogrammbesprechungen ver- 20
tiefe ich gemeinsam mit den Sachgebietsleiterinnen und Sach- gebietsleitern in allen Abteilungen die erarbeiteten Vorhaben. Dies hat sich in meinem Bereich als effizient erwiesen. Auch die Kommunikation zur Zielerreichung unterm Jahr bleibt ökonomisch. Mir genügt eine kurze Information darüber, ob sich der Zielfortschritt im Rahmen der vereinbarten Meilensteine hält. Damit können sich nähere Gespräche auf erkennbar werdende Abweichungen oder Zielkorrekturen konzentrieren.“ Ziele spielen bereits eine Rolle... ••••• in Steuerungsvorgaben des Stadtrats, ím ••••• des Oberbürgermeisters, Mitarbeitergespräch, der bfm. Stadträte denn die Beteiligten • ••••• •• vereinbaren Ziele, z.B. •• in den zum Arbeitsumfeld, •• Grundsätzen für Führung •• zur Zusammenarbeit, ••••• und Zusammenarbeit, •• zur Qualifizierung. •• denn Führungskräfte sollen durch • • • •steuern. •• - Rs. Nr. 19 vom 22.1.02 ••••• Zielvereinbarungen •••• •• ••• •• - Rs. Nr. 210 vom 22.12.97 •••• •• •••• •• •••• •••• •• •••• beim •• •• •• Führungsdialog, •• •• Ziele ••••••••• denn Führungskräfte reflektieren • • • • • • • • • ihr Führungsverhalten und in Produktbeschreibungen, • • • • • • • ••••• • • • • • • • • • Ziele zur Verbesserung vereinbaren •• •• •••• des Führungsverhaltens und • • • • • • • und •• denn sie müssen Quantitäts- der Zusammenarbeit. •• ••••• Qualitätsziele beinhalten, •• - Beschluss vom 12.6.02. •• die mit den Zielen des Referats •• im Einklang stehen. •• ••••• •• - Beschluss vom 18.3.98 •• bei •• ••••• in Führung auf Probezeit •• •• dienstlichen Beurteilungen, denn die Bewährungs- •• denn Führungskräfte werden feststellung ist an das •• ••••• auch daran gemessen, ob sie ihre • Erreichen von Mitarbeiter/innen bei Planungen Zielen gekoppelt. ••••• einbeziehen und mit ihnen - Beschluss vom 3.2./23.2.2005 Ziele vereinbaren. Führen mit Zielen bedeutet, dass bestimmte, zuvor vereinbarte Arbeitsergebnisse erreicht werden. Dies erfordert eine bewusste Auseinandersetzung mit der Aufgabenerfüllung als solcher und ist geeignet, die notwendige Identifikation mit der jeweiligen Aufgabe zu erhöhen. 21
Das POR hat einen Leitfaden für Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herausgegeben, der aufzeigt, welche Spielregeln für die Vereinbarung von Zielen gelten und zahlreiche Hilfen für die praktische Anwendung bietet. Er enthält darüber hinaus Beispiele aus verschiedenen Referaten, die bereits Ziele formuliert haben. Nähere Informationen erhalten Sie ? im Leitfaden „Steuern durch Zielver- einbarungen“ oder unter der Telefon- Nummer (0 89) 2 33 – 9 23 64. Mitarbeitergespräch Das Mitarbeitergespräch wurde im Januar 1996 für die gesamte Stadtverwaltung eingeführt. Es war das erste PE-Instrument, das die konkrete Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiterin- nen/Mitarbeitern zum Inhalt hatte. Es bietet beiden Seiten die Möglichkeit, abgeschirmt vom Dienstbetrieb unter vier Augen, ihre Wünsche, Anregungen und Kritikpunkte zum Ausdruck zu bringen und zu Themen wie Zusammenarbeit und Arbeitsumfeld, Arbeits- zufriedenheit, Leistungsverhalten, Qualifizierungs- und Fördermaß- nahmen in einen Dialog zu treten. 2000 haben wir eine umfassende Evaluierung durchgeführt. Das wesentliche Ergebnis war, dass sich das Mitarbeitergespräch bewährt hat. Es wird im Sinne seiner Zielsetzung geführt und angenommen, die Einstellung gegenüber dem Gespräch ist positiv, wichtige Themen werden angesprochen, und es findet ein offener Austausch statt. Allerdings zeigte sich auch, dass Verbesserungen notwendig sind: So könnten beispielsweise noch mehr Gespräche geführt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker sensibilisiert werden, das Gespräch stärker für eigene Belange zu nutzen und Ziele in Zielvereinbarungen konkreter schriftlich zu fixieren. Weiterhin wurde eine klare Abgrenzung zu den Vereinbarungen, die Arbeits- ziele betreffen, getroffen. Diese sind in den Grundsätzen für Führung und Zusammenarbeit verbindlich geregelt. Ein überarbeiteter Leitfaden aus dem Jahre 2001 trägt dem Rech- nung und in jährlichen Erhebungen wird zudem die Erfüllungs- quote und der Abschluss von Zielvereinbarungen überprüft. Inzwischen ist das Mitarbeitergespräch etabliert und wird von einer hohen Akzeptanz getragen. Ein wichtiger Beleg dafür sind die Aus - sagen von Bewerberinnen und Bewerbern in den Vorstellungsge- sprächen. Hier wird der Wert des Mitarbeitergesprächs als eines der 22
wichtigsten Führungsinstrumente immer wieder betont. Es wird sowohl zur Verbesserung der Zusammenarbeit, zur Motivation, zur Weiterqualifizierung, zur Potenzialerkennung als auch zum Ansprechen von Problemen geführt. In bis zu 55 % endet es mit dem Abschluss einer schriftlich fixierten Zielvereinbarung – in den übrigen Fällen wird von der Möglichkeit, das Gesprächsergebnis schriftlich fest- zuhalten, Gebrauch gemacht. Dies ergaben Erhebungen aus dem Jahr 2002. Der Münchner Weg, das Mitarbeitergespräch flächen- deckend, also innerhalb der gesamten Stadtverwaltung und für alle Berufsgruppen verpflichtend einzuführen, hat sich damit im Rück- blick bewährt. Nähere Informationen erhalten Sie in der ? Broschüre „Das Mitarbeitergespräch“ oder unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 9 23 21. Führungsdialog Am 12.06.2002 hat die Vollversammlung des Stadtrates die Ein- führung des stadtweiten Führungsdialoges beschlossen. Während die Privatwirtschaft seit Mitte der 90-er Jahre die Notwendigkeit eines Feedbacks für Führungskräfte erkannt und meistens unter dem Begriff „Vorgesetztenbeurteilung“ eingeführt hat, betrat die öffentliche Verwaltung hier weithin Neuland. Im Mittelpunkt steht das partnerschaftliche und offene gemeinsame Gespräch zwischen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Führungs- kraft anhand eines von den Mitarbeiter/innen anonym ausgefüllten Fragebogens. Dabei erhalten die Führungskräfte direkte Rückmel- dungen über das täglich praktizierte Führungsverhalten, die Zusammenarbeit und das Betriebsklima. Maßstab bilden die stadt- weit verbindlichen Grundsätze für Führung und Zusammenarbeit. Im Regelfall werden die Führungsdialoge durch eine Moderatorin bzw. einen Moderator unterstützt. Als Moderatoren fungieren der- zeit über 300 geschulte städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Referate. Der Führungsdialog mündet zwingend in den Abschluss einer gemeinsamen Zielvereinbarung zwischen der Führungskraft und den direkt unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in der etwaige Änderungen im Führungsverhalten und Verbesserungsmög- lichkeiten in der Zusammenarbeit verabredet werden. Der Führungsdialog wurde in den Jahren 2002 bis 2004 stadtweit getestet. Erfreulich ist, dass drei Viertel der Führungskräfte und über die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den durch- 23
geführten Führungsdialog als Erfolg werten. 80 Prozent der Füh- rungskräfte haben wertvolle Anregungen für ihr Führungsverhalten erhalten und 50 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben an, dass sich das Führungsverhalten und die Zusammenarbeit seit der Durchführung auch tatsächlich positiv verändert hat. Aufgrund des positiven Fazits der Testphase wird sich der Führungsdialog sicherlich weiterhin etablieren. „Ich habe den Führungsdialog zusammen mit meiner Job-Sharing- Kollegin und acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus meinem Team durchgeführt. Grundsätzlich halte ich dieses Instrument für ein gutes Instrument, um die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Führungskraft zu durchleuchten und zu the- matisieren. Es hat mir Freude bereitet, mir hierfür Zeit zu nehmen und ein offenes Feedback zu erhalten. Durch die gute Vorbereitung mit der Moderatorin konnte der tatsächliche Führungsdialog zügig und zielgerichtet durchgeführt werden. Der Zeitaufwand hielt sich dadurch in sinnvollen Grenzen. Ich denke aber auch, dass der Führungsdialog seine Grenzen hat, nämlich dort, wo nicht alle bzw. nicht der überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kritik mittragen können. Aus meiner Sicht liegen aber gerade hier viel häufiger die Knackpunkte der Zusammenarbeit. Hier muss auf Mitarbeitergespräch bzw. Kritikgespräch zurückgegriffen werden. Nach meiner Erfahrung und für meinen Bereich ist der Führungsdialog daher ein zukunftsfähi- ges Instrument, das eine untergeordnete Bedeutung gegenüber den Mitarbeitergesprächen hat. Allerdings kann die Bedeutung in Zukunft wachsen, wenn die Bereitschaft aller zu Offenheit und Verbindlichkeit wächst.“ Dr. Susanne Herrmann, Sozialreferat Nähere Informationen erhalten Sie in den ? Broschüren „Der Führungsdialog“ und „Anleitung für die Moderatorinnen und Moderatoren“, im Moderatorenpool und im Beschluss VV, 12.06.2002 (Der Führungs- dialog) oder unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 9 22 44. 24
Fortbildung Die Fortbildungsprogramme des Personal- und Organisations- referats orientieren sich an den konkreten Anforderungen an die Beschäf tigten sowie an gesamtstädtischen Strategien und Zielen. Dies wird durch ein breit angelegtes und stadtweit einheitliches Verfahren zur Ermittlung des Bildungsbedarfs sichergestellt, das im Kern darauf abzielt, dass sich die Führungskräfte im Dialog mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Bedarf verstän- digen. Das Ergebnis ist ein vielfältiges und breitgefächertes Angebot an Fortbildungsveranstaltungen, das jährlich neu aufgelegt wird. Pro Jahr investiert die Stadt München über 2,5 Millionen Euro in die zentrale Fortbildung ihrer Beschäftigten: 2004 besuchten 13.441 Teilnehmerinnen und Teilnehmer 1.205 Seminare. Hinzu kommen erhebliche Mittel der dezentralen fachlichen Fortbildung der Referate. Aktuell bieten wir im Rahmen der Führungskräfteentwicklung mehr als 200 Veranstaltungen für Führungs- und Führungsnachwuchs- kräfte an. Das Spektrum reicht von Einzelseminaren bis hin zu um- fassenden Qualifizierungsreihen mit 35 Seminartagen. Inhaltliche Schwerpunkte sind z.B. Persönlichkeitsentwicklung, Teamführung und -entwicklung, Konfliktmanagement, Mobbing, Moderations-, Besprechungs-, Vortrags- und Verhandlungstechniken, Projekt- management, Veränderungsmanagement sowie Gender- und Medienkompetenz. Mit Unterstützung der zentralen Fortbildung entwickeln und planen die Dienststellen auch eigene Fort bildungsmaßnahmen. Wirksamkeit und Nachhaltigkeit sind grundlegende Prinzipien der Fortbildungsarbeit. Die traditionellen Seminare und Workshops werden daher in Zukunft mehr und mehr durch arbeitsplatznahes Lernen in Form von Coaching, Supervision und E-Learning ergänzt. Die stadtweite Umstellung auf LINUX und Open Source Produkte bietet der DV-Fortbildung die Gelegenheit, neue Schulungskon- zepte zu verwirklichen. Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter können erstmalig ihren Wissensstand und den daraus ableit- baren Schulungsbedarf selbst einschätzen. Sie wählen zwischen einer bewusst knapp gehaltenen Umsteigerschulung und einer aus- führlicheren Schulung mit Gelegenheit zur Kenntnisauffrischung. Ein umfangreiches E-Learning Angebot im Intranet ermöglicht die Nachbereitung, Wiederholung oder das gezielte Erlernen einzelner 25
Themen am Arbeitsplatz. Schulungsunterlagen stehen ergänzend online zur Verfügung. Um künftig nicht nur die Kosten der Fortbildung, sondern auch deren Qualität und Nutzen, und um den Anteil einer zielgerichteten Qualifizierung zum Unternehmenserfolg nachweisen zu können, wird das Bildungscontrolling weiter ausgebaut. Nähere Informationen erhalten Sie in den jährlichen ? Broschüren „Impulse geben“ und „Update für Ihr DV-Wissen“, in den Beschlüssen vom 06.07.1971 und vom 05.12.2001 (Grundsätze der Fortbildung) oder unter den Telefon- Nummern (0 89) 2 33 – 4 40 31 (Allgemeine Fortbildung) und (0 89) 2 33 – 4 40 40 (DV-Fortbildung), zur Führungskräfte- qualifizierung zusätzlich unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 2 65 43. 26
Gleichstellung von Frauen und Männern Über die Leitsätze 2000 und ihre laufende Fortschreibung erfolgt die aktive Umsetzung der Strategie Gender-Mainstreaming der Europäischen Union. Diese erfordert die Einbeziehung der Chancengleichheit in alle Politikbereiche und macht damit die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Querschnittsaufgabe. Für die Personalentwicklung bedeutet dies, neue und vorhandene Maßnahmen und Instrumente im Hinblick auf unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer und mögliche Benachteili- gungen zu überprüfen und zu reformieren. Nähere Informationen erhalten Sie in ? der Broschüre „Leitsätze 2000“, im Abschlussbericht (VV 07.07.04) oder unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 9 22 54. Beurlaubte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Elternzeit und familiäre Beurlaubung unterstützen die Vereinbar- keit von Familie und Beruf. Vor allem Frauen streben nach einer Familienpause wieder verstärkt in ihren Beruf. Der Leitsatz 6 zur Gleichstellung von Frauen und Männern fordert daher, dass Beur- laubung und Elternzeit keine beruflichen Sackgassen sein dürfen. Dies korrespondiert mit dem hohen Interesse der Stadt, gut aus- gebildete und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür zu gewinnen, bald wieder in den Beruf einzusteigen. Am wirt- schaftlichsten ist der rasche Wiedereinstieg innerhalb der ersten drei Jahre. Die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder reichen derzeit jedoch oft- mals nicht aus, einen raschen Wiedereinstieg zu ermöglichen. Mit familien- und frauenfreundlichen Maßnahmen könnten nach der prognos-Studie vom August 2003 über 50 Prozent der durch eine unzureichende Vereinbarkeit von Familie und Beruf ent- stehenden Kosten wie Überbrückungs-, Fluktuations-, oder Wiedereinstiegskosten vermieden werden. 27
Die Stadt München unterstützt deshalb die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Planung der Beurlaubungszeiten und des Wiedereinstieges durch • eingehende Beratungsgespräche (auch mit den Dienstellen) durch die Beurlaubtenberatungsstelle, • jährliche schriftliche Informationen für familiär beurlaubte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, • den Tag der Beurlaubten, der ein Mal im Jahr stattfindet, • die Überarbeitung des Fortbildungsangebotes für die Beurlaubten, • einen Leitfaden für verbindliche Beurlaubungsgespräche und Rückkehrplanung, möglicherweise verbunden mit einer PE- Vereinbarung, • Informationen zur Vermittlung von Kinderbetreuungsangeboten. Nähere Informationen erhalten Sie in ? der Broschüre „Leitsätze 2000“, im Abschlussbericht (VV 07.07.04) oder unter der Telefon-Nummer (0 89) 2 33 – 2 11 08 bzw. für Informationen zur Kinder- betreuung (0 89) 2 33 – 2 29 69. Teilzeitarbeit Teilzeitarbeit ist für viele Frauen, zunehmend aber auch für Männer, oft die einzige Möglichkeit, Familie und Beruf miteinander zu verein- baren. Die Stadt München belegt einen Spitzenrang, was den Anteil der teilzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (24,34 Prozent) betrifft. Das besondere Augenmerk wird auf die Förderung der Teilzeit aus familiären Gründen, also zur Betreuung bzw. Erziehung eines Kindes oder zur Pflege eines Angehörigen, gerichtet. Neben den positiven Aspekten der Teilzeitbeschäftigung wie der verbesserten Anpassung der Arbeitszeit an den tatsächlichen Arbeitsanfall und die Erhaltung der beruflichen Qualifikation erge- ben sich auch Vorteile für die Dienstkraft aufgrund einer höheren Arbeitszeitsouveränität. 28
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