ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen

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ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
ARBEITSSICHERHEITS
REPORT 2021
BELASTUNG · GESUNDHEIT · DIGITALISIERUNG
Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen
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                                                Unternehmen
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INHALTSVERZEICHNIS                                                                                                                                                                                                              VORWORT

                                                                                                                                             Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

                                                                                                                                             „Plötzlich kam Corona … und alles wurde anders.“
                                                                                                                                             Fast richtig. Die SARS-CoV-2-Pandemie stellt die Welt
                                                                                                                                             und die Wirtschaft vor ungeahnte Herausforderungen,
                                                                                                                                             gerade im Hinblick auf den Arbeits- und Gesundheits-

                                                                                                                                 10
     GESUNDHEITSMANAGEMENT                                                                                                                   schutz sowie den Infektionsschutz. Aber: Es gibt auch
     Potenziale durch Gesundheit                                                                                                             viele Entwicklungen, die bereits im Gange waren und
                                                                                                                                             durch die Pandemie im positiven Sinne verstärkt und
                                                                                                                                             beschleunigt wurden.

                                                                                                                                             Mobiles Arbeiten, Digitalisierung, die wachsende Bedeutung der Faktoren Gesundheit,
                                                                                                                                             Ergonomie und psychische Belastung. All das waren schon vor der Corona-Pandemie
                                                                                                                                             wegweisende Trends und Entwicklungen, mit denen sich Unternehmen mit Blick auf eine
                                                                                                                                             gesunde, produktive und resiliente Belegschaft auseinandergesetzt haben.

                                                   04                                                                            06
     DEKRA STUDIE                                                                ARBEITSSCHUTZ                                               Vor diesem Hintergrund haben wir von DEKRA gemeinsam mit dem Institut forsa bundes-
     Beschäftige im Fokus                                                        Luft nach oben                                              weit 1.500 Beschäftigte aller Branchen befragt: Wie steht es um die Arbeitssicherheit,
                                                                                                                                             wie um die Gesundheit, wie um das psychische Wohlbefinden in der Corona-Pandemie?
                                                                                                                                             Wie gut kümmern sich die Arbeitgeber um ihre Beschäftigten? Wir wollen Schlüsse zie-
                                                                                                                                             hen, wie DEKRA als Expertenorganisation die Unternehmen und die Menschen unterstüt-
    03 | VORWORT                                                               20 | PSYCHISCHE GESUNDHEIT                                    zen kann, um Sicherheit und Gesundheit nachhaltig zu verbessern.
        Guido Kutschera, Executive Vice President                                  Fehlzeiten sind ein Alarmsignal
        Region Deutschland                                                                                                                   Die Ergebnisse der Befragung finden Sie in diesem neuen Arbeitssicherheitsreport 2021.
                                                                               22 | UNFALLGEFAHREN                                           Ich bin sicher, es sind überraschende Erkenntnisse für Sie dabei. Darüber hinaus geben
    04 | DEKRA STUDIE                                                              Maßnahmen gegen das                                       wir mit Expertenbeiträgen Einblicke in Trends und Entwicklungen rund um das gesunde
        1.500 Befragte zum Arbeitsschutz                                           menschliche Versagen                                      Arbeiten.

    06 | ARBEITSSCHUTZ                                                         24 | DIGITALISIERUNG                                          Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und gutes Gelingen!
        Luft nach oben                                                             Transformation als Mega-Aufgabe

    09 | ORGANISATION                                                          25 | GEFÄHRDUNG
        DEKRA SafetyScore                                                          Digitales Tool checkt Risiken
                                                                                   im Homeoffice                                             GUIDO KUTSCHERA
    10 | GESUNDHEITSMANAGEMENT                                                                                                               EXECUTIVE VICE PRESIDENT REGION DEUTSCHLAND
        Potenziale durch Gesundheit                                            26 | RISIKOMANAGEMENT
                                                                                   Resilient in der Krise
    12 | PANDEMIE
         Homeoffice – Fluch und Segen                                          28 | DIGITALES LERNEN
                                                                                   Remote-Training ist der neue
    15 | PANDEMIE-SCHUTZ                                                           Standard
        Gastbeitrag: Corona-Maßnahmen
        im Unternehmen                                                         29 | VIRTUAL REALITY
                                                                                   Training ohne Risiken
    16 | GESUNDHEITSMANAGEMENT
         Gesundheit zu oft Nebensache                                          30 | DEKRA FORDERUNGEN

       Soweit im DEKRA Arbeitssicherheitsreport von „Experte“, „Mitarbeiter“, „Berater“ etc. die Rede ist, wurde aus Gründen der besseren
       Lesbarkeit jeweils nur die männliche Form verwendet. Gemeint2sind – wenn nicht explizit anders angegeben – immer alle Geschlechter.                                             3
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DEKRA STUDIE

                                                              Wie häufig wird am Computerbildschirm gearbeitet?            Die Erhebung erfolgte vom 27. November bis
                                                              Sind die Regeln für die Sicherheit am Arbeitsplatz be-       7. Dezember 2020 unter 1.502 nach einem systema-
                                                              kannt? Finden regelmäßig Schulungen zum Arbeits-             tischen Zufallsverfahren ausgewählten Arbeitnehmern
                                                              schutz statt? Welche Maßnahmen hat der Arbeitgeber           zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland im Rahmen
                                                              getroffen, um die Mitarbeiter bestmöglich vor einer          des repräsentativen Befragungspanels forsa.omninet.
                                                              Infektion mit dem Corona-Virus zu schützen? Wie ist          Für ein möglichst vielschichtiges Bild wurden Arbeit-
                                                              es um die betriebliche Gesundheitsförderung bestellt?        nehmer aus den verschiedensten Branchen befragt –
                                                              Fragen wie diese und viele mehr standen im Mittel-           aus den Arbeitsfeldern Bau, Handwerk, Industrie und
                                                              punkt einer Umfrage, die von der forsa Politik- und          Lager ebenso wie aus Büro, Handel, Außendienst, Bil-
                                                              Sozialforschung GmbH im Auftrag von DEKRA durch-             dung und Gesundheit.
                                                              geführt wurde.

                                                              Ausgeprägte Sicherheitskultur

                                                              So breit gefächert wie die Branchenvielfalt präsentie-       Die von DEKRA erneut initiierte Umfrage kommt nicht
                                                              ren sich auch die Angaben zu den einzelnen Fragen.           von ungefähr. Schließlich sind Arbeits- und Gesund-
                                                              Die Ergebnisse lassen sich mit den bei allen Stich-          heitsschutz fortwährende Prozesse, die es immer wie-
                                                              probenerhebungen möglichen Fehlertoleranzen auf              der auf den Prüfstand zu stellen gilt. Zum einen des-
                                                              die Gesamtheit der Arbeitnehmer zwischen 18 und              halb, weil Unternehmen per Gesetz dazu verpflichtet
                                                              65 Jahren in Deutschland übertragen. Somit dürfen            sind, ihre Mitarbeiter vor Unfällen und anderen Ge-
                                                              sie als aussagekräftige Anhaltspunkte über den Sta-          fährdungen am Arbeitsplatz zu schützen. Zum ande-
                                                              tus quo in deutschen Unternehmen gewertet werden.            ren trägt eine ausgeprägte Sicherheitskultur maßgeb-
                                                              Gleichzeitig geben sie einen Hinweis darauf, in wel-         lich dazu bei, das wichtigste Gut für den Erfolg und
                                                              chen Bereichen Optimierungspotenziale bestehen.              die Zukunftsfähigkeit eines jeden Unternehmens zu
                                                                                                                           schützen: die Mitarbeiter.

DEKRA/FORSA UMFRAGE

VIELSCHICHTIGES BILD
Im Auftrag von DEKRA hat das Markt- und Meinungsfor-
schungsunternehmen forsa eine repräsentative Befragung
zur Sicherheit am Arbeitsplatz und zum Arbeitsschutz durch-              DEKRA hat 1.500 Beschäftigte gefragt

geführt. Befragt wurden hierfür rund 1.500 Arbeitnehmer
in Deutschland aus den unterschiedlichsten Branchen.
                                                                                                                       5
ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
ARBEITSSCHUTZ IN DER PRAXIS                                                                                                                                                                          ARBEITSSCHUTZ IN DER PRAXIS

 DEKRA/FORSA UMFRAGE

LUFT NACH OBEN
 Die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsregeln und -vorschriften sind zwar einem
 Großteil der befragten Arbeitnehmer bekannt – zumindest teilweise. Doch diese
 Regeln werden bei Weitem nicht von allen Mitarbeitern beziehungsweise Vorgesetz-
 ten eingehalten. Auch im Hinblick auf die Durchführung von Notfallübungen gibt es
 noch Nachholbedarf.

 Es gibt zahlreiche Vorschriften für den Arbeits- und           In diesem Zusammenhang spielen unter anderem re-
 Gesundheitsschutz, die für die Unternehmen verpflich-          gelmäßige Unterweisungen, Schulungen und Notfall-
 tend sind, zum Beispiel Brandschutzregeln, Tragen von          übungen eine zentrale Rolle für sicheres Arbeiten in
 persönlicher Schutzausrüstung auf Baustellen oder in           der täglichen Praxis. Die jeweiligen Regeln und Vor-                    Unterweisung über Gefahren ist Pflicht
 der Industrie und seit Beginn der Corona-Pandemie              schriften müssen bekannt sein, eingehalten werden
 auch der Infektionsschutz.                                     und in der Praxis umsetzbar sein.

                                                                                                                            Nicht alle werden geschult
 Vorschriften überwiegend bekannt
                                                                                                                            Was den Stellenwert der Sicherheitsregeln und -vor-            Überdurchschnittlich häufig profitieren Arbeiter sowie
 Wie die DEKRA Befragung durch forsa zeigt, ist es              Prozent kennen die Sicherheitsregeln gar nicht. Unter       schriften anbelangt, sagen 58 Prozent der Befragten,           Arbeitnehmer in den Bereichen Bau, Handwerk, In-
 in Unternehmen in Deutschland um die Bekanntheit               Arbeitern sowie Arbeitnehmern in den Bereichen Bau,         es gäbe hierzu an ihrem Arbeitsplatz regelmäßige               dustrie und Lager von regelmäßigen Schulungen oder
 der Sicherheitsregeln und -vorschriften grundsätz-             Handwerk, Industrie und Lager haben die Sicher-             Schulungen oder Informationsschreiben. Bei 23 Pro-             Informationsschreiben. Wenn in Zukunft Sicherheits-
 lich nur zufriedenstellend bestellt. Insgesamt geben           heitsregeln den höchsten Bekanntheitsgrad. Jüngere          zent der Arbeitnehmer ist dies nur in unregelmäßi-             schulungen vom Arbeitgeber auch online angeboten
 75 Prozent der befragten Arbeitnehmer an, die für              Arbeitnehmer unter 35 Jahren sowie diejenigen, die          gen Abständen der Fall, bei zehn Prozent überhaupt             werden würden, damit man diese auch von zu Hause
 ihren Arbeitsplatz geltenden Sicherheitsregeln voll-           in einem Büro arbeiten, kennen die Sicherheitsregeln        nicht. In sieben Prozent der Fälle gibt es eine Schulung       aus wahrnehmen kann, fänden dies 70 Prozent der
 ständig zu kennen. Rund jeder fünfte Befragte (22              überdurchschnittlich häufig nur in Teilen.                  beziehungsweise ein Informationsschreiben nur ein-             Arbeitnehmer sehr gut oder gut.
 Prozent) kennt diese zumindest teilweise, lediglich drei                                                                   malig, zum Beispiel für neue Mitarbeiter.

 BEKANNTHEIT DER AM ARBEITSPLATZ                                                                                            SCHULUNGEN UND INFORMATION ÜBER
 GELTENDEN SICHERHEITSREGELN                                                    3%                                          SICHERHEITSREGELN AM ARBEITSPLATZ                                                7%
                                                                                gar nicht bekannt                                                                                                            einmalig/schriftlich
                                                    22 %                                                                                                                                        10 %
                                                    teilweise bekannt                                                                                                                           nie

                                                                                                      75 %                                                                       23 %                                               59 %
                                                                                                                                                                                 unregelmäßig                                       regelmäßig
                                                                                                      vollständig bekannt

                                                            6                                                                                                                          7
ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
ARBEITSSCHUTZ IN DER PRAXIS                                                                                                                                                                                                         ORGANISATION

Regeln nicht immer eingehalten                                                                                                DEKRA SAFETYSCORE

Bedenklich: Laut der Umfrage werden Sicherheitsre-                elf Prozentpunkte. Bei den 55- bis 65-Jährigen, bei An-

                                                                                                                             DIE ORGANISATION
geln und -vorschriften am Arbeitsplatz lediglich bei 45           gestellten sowie bei Arbeitnehmern in den Bereichen
Prozent der Arbeitnehmer immer und von allen Mit-                 Büro, Bau, Handwerk, Industrie und Lager ist der Pro-
arbeitern beziehungsweise Vorgesetzten eingehalten.               zentsatz derer, die besagte Regeln und Vorschriften

                                                                                                                             AUF DEM PRÜFSTAND
Das bedeutet gegenüber der vergleichbaren DEKRA/                  immer einhalten, am höchsten.
forsa Befragung vom Jahr 2017 einen Rückgang um

EINHALTUNG DER SICHERHEITSREGELN
                                                                                       4%
                                                                                       weiß nicht/unbekannt
                                                                             5%                                               Der DEKRA SafetyScore ist ein Check für die Arbeitsschutzorganisation des Unter-
                                                                             nie
                                                                                                                              nehmens. Der Service liefert Kennzahlen, visualisiert den Status des Arbeitsschutzes
                                                                                                                              und erstellt ein Stärken-Schwächen-Profil. Dies zeigt Handlungsfelder für kontinuier-
                                                                                                                              liche Verbesserungsmaßnahmen auf.
                                                          46 %                                                 45 %
                                                          nicht immer                                          immer

                                                                                                                              Jedes Unternehmen ist gesetzlich verpflichtet, eine leis-       Der Check erfolgt gemeinsam mit einem branchener-
                                                                                                                              tungsfähige Arbeitsschutzorganisation vorzuhalten. Es           fahrenen DEKRA Experten sowie einer Fach- und Füh-
                                                                                                                              ist für die Verantwortlichen eine anspruchsvolle und            rungskraft des Unternehmens. In dem rund dreistündi-
                                                                                                                              komplexe Aufgabe, alle Handlungsfelder im Blick zu              gen Termin werden alle Aspekte des organisatorischen
                                                                                                                              behalten und weiterzuentwickeln.                                Arbeitsschutzes erörtert und gewichtet. Im Nachgang
Notfallübungen in jedem zweiten Unternehmen                                                                                                                                                   erarbeitet der DEKRA Experte ein detailliertes Stär-
                                                                                                                              Der neue DEKRA SafetyScore ist ein transparentes und            ken-Schwächen-Profil mit konkreten Handlungsemp-
In dieses Bild passen auch die Angaben zur Häufigkeit             Bei ähnlich vielen (46 Prozent) ist dies nicht der Fall.    wirkmächtiges Tool zur Evaluierung und kontinuier-              fehlungen. Der Präsenzteil des SafetyScore kann auch
von Räumungs- oder Notfallübungen wie zum Beispiel                Regelmäßige Räumungs- oder Notfallübungen gibt es           lichen Verbesserung der betrieblichen Arbeitsschutz-            virtuell im Rahmen einer Online-Konferenz abgehalten
einem „Feueralarm“. Knapp die Hälfte der Arbeit-                  überdurchschnittlich häufig bei Beamten. Deutlich sel-      organisation. Die von DEKRA hinterlegten Kennzahlen             werden. Zukünftig wird es den DEKRA SafetyScore
nehmer (48 Prozent) sagt, dass an ihrem Arbeitsplatz              tener als im Durchschnitt aller Befragten berichten Be-     und Maßnahmenpakete ermöglichen Arbeitgebern un-                auch für das Gefahrstoffmanagement, das betriebliche
regelmäßig – das heißt mindestens einmal im Jahr –                fragte im Handel oder Außendienst von regelmäßigen          kompliziert und nachvollziehbar,                                Gesundheitsmanagement und die Brandschutzorgani-
derartige Übungen stattfinden.                                    Übungen dieser Art.                                                                                                         sation geben.
                                                                                                                              » ein klares Stärken-Schwächen-Profil ihrer Arbeits-
                                                                                                                                und Gesundheitsschutzorganisation zu gewinnen
                                                                                                                                und grafisch darzustellen,                                       DEKRA.DE/SAFETY-SCORE-ARBEITSSCHUTZ
                                                                                                                              » Handlungsfelder mit Entwicklungsbedarf rasch
REGELMÄSSIGE
                                     70

NOTFALLÜBUNGEN IN %                                                                                                             zu identifizieren,
                                                                                                67

                                                                                                                              » Zielvorgaben zu formulieren,
                                     60

                                                                                                                              » Verbesserungen gezielt und messbar zu steuern,
   mindestens einmal im Jahr
                                                                                                                              » Trend- und Fortschrittsanalysen im Arbeits- und
                                                                                                               54
                                     50

                                                                        50

   keine Notfallübungen
                                            48

                                                                                                                                Gesundheitsschutz zu erhalten.
                                                 47

                                                                             44
                                     40

   weiß nicht
                                                                                                                    40

                                                                                                                              Die Unternehmen erhalten durch das präzise Scoring
                                     30

                                                                                                                              einen aussagekräftigen Rahmen, um Mängel schnell
                                                                                           25

                                                                                                                              abzustellen und Stärken gezielt auszubauen. Damit
                                     20

                                                                                                                              verringern sie unter dem Strich Stillstands- und Aus-
                                     10

                                                                                                                              fallzeiten, verbessern die Mitarbeitergesundheit und
                                                                                                     8
                                                                                   6

                                                                                                                         6

                                                                                                                              werden als verantwortungsvoller Arbeitgeber wahr-
                                                      5
                                     0

                                           Bau, Handwerk,                Büro             Handel, Außen-        Bildung,      genommen.
                                           Industrie, Lager                                  dienst            Gesundheit
                                                                                                                                                                                                 Ein Blick auf den Status des Arbeitsschutzes

                                                              8                                                                                                                           9
ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
GASTBEITRAG                                                                                                                   GASTBEITRAG

      GROSSE POTENZIALE
       DURCH GESUNDE
         MITARBEITER
Durch den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und den Produktivitäts-
druck rücken Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zunehmend in das Blick-
feld der strategischen Unternehmensführung. Als Königsweg gilt das Betriebliche
Gesundheitsmanagement (BGM) : Es greift alle Maßnahmen für den Arbeits- und
Gesundheitsschutz sowie für das Wohlbefinden der Belegschaft am Arbeitsplatz auf
und führt diese zielgerichtet zusammen. Was dabei in der Regel wenig hilft, ist das                                                  Gesundheit ist das Ziel des BGM
Gießkannenprinzip.

Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Bereichen               bezüglich der Flexibilität ihres Einsatzes, der ständigen   guter Weg ist es, zum Zweck einer gezielten Analyse         auch „Gesundheit vorleben“. Es hat sich bewährt, im
Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Betriebliches           Erreichbarkeit und zunehmend beschleunigter Arbeits-        Daten in einer Mitarbeiterbefragung zu erheben.             Unternehmen einen Steuerkreis „Gesundheit“ zu instal-
Eingliederungsmanagement (BEM) haben Maßnah-                  abläufe. Umso wichtiger ist ein erfolgreiches und           Neben den direkten Akteuren im Arbeitsschutz, der           lieren, der aus Mitgliedern der obersten Leitung, der
men der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF)              nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement            Arbeitsmedizin und der Gesundheitsförderung müssen          Personalvertretung und den Akteuren des Arbeits- und
ein großes Potenzial zur Förderung des Wohlbefindens          (BGM), in dessen Rahmen die sich verändernden Be-           in ein funktionierendes BGM auch Verbindungen zu            Gesundheitsschutzes (mindestens Betriebsarzt, Sicher-
der Mitarbeiter – und damit für die Leistungsfähigkeit        dingungen berücksichtigt und Maßnahmen getroffen            anderen Abteilungen, wie zur Personalabteilung als          heitsfachkraft) bestehen sollte.
des ganzen Unternehmens. Derartige Maßnahmen be-              werden, um die Gesundheit der Mitarbeiter effektiv zu       Ansprechpartner für die Mitarbeiter oder zum Einkauf
treffen meist Bewegung, Ernährung und Entspannung,            fördern und langfristig zu erhalten. Das Ziel des Ge-       bezüglich der Beschaffung ergonomischer Arbeitsmit-         Der Schwerpunkt eines Betrieblichen Gesundheits-
hier insbesondere ein gezieltes Stressmanagement im           sundheitsmanagements sind gesunde und motivierte            tel, einbezogen werden.                                     managements wird sich in den kommenden Jahren
Rahmen der Arbeitstätigkeit.                                  Mitarbeiter, die genügend Ressourcen besitzen, um           Zwei Grundsätze sind zum Aufbau eines gelebten              zunehmend in Richtung der Bewältigung psychischer
                                                              mit den diversen Belastungen kompetent umzugehen,           BGM zu beachten: Es müssen eindeutige Verantwort-           Belastungen bewegen. Obwohl nach wie vor schwere
Es kommt darauf an, die Gestaltung der Verhältnisse,          wie zum Beispiel unsicheren Arbeitsplätzen, Zeitdruck,      lichkeiten festgelegt werden und die oberste Führung        und tödliche Arbeitsunfälle zu beklagen sind, ist der
die die Arbeit prägen, mit der Förderung eines gesund-        geringen Handlungsspielräumen und Informationsflut          muss hinter den Zielen des BGM stehen, das heißt            traditionelle Arbeits- und Gesundheitsschutz Opfer des
heitsgerechten individuellen Verhaltens zu verzahnen.         durch ständige Erreichbarkeit.                                                                                          eigenen Erfolgs: Die Unfallzahlen sinken kontinuierlich,
Das sogenannte TOP-Prinzip des Arbeitsschutzes gilt                                                                                                                                   stattdessen nehmen Fehlzeiten und Frühberentungen
auch im BGM:                                                  Kennzahlen können aufzeigen, an welcher Stelle und                                                                      aufgrund psychischer Faktoren zu. Dies ist die Kehr-
                                                              durch welche Aktivitäten am ehesten Verbesserungen                                                                      seite der vielbeschworenen „New Work“, in der eine
» An erster Stelle steht eine menschengerechte                erzielt werden können. Es ist in der Regel wenig sinn-                                                                  Wertschöpfung in immer kürzeren Zyklen erfolgen soll.
  Gestaltung der Technik                                      voll, im Gießkannenprinzip alle Arten von Maßnah-                                                                       Andererseits können gut aufgesetzte digitale Maß-
» Dann folgt eine gute Organisation der                       men der Gesundheitsförderung über alle Mitarbeiter                                                                      nahmen der Gesundheitsförderung den Beschäftigten
  Arbeitsabläufe                                              auszuschütten, ohne den individuellen Bedarf zu prü-                                                                    helfen, die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt
» Idealerweise werden diese Ansätze ergänzt durch             fen: ob beispielsweise die Mitarbeiter in der Produktion                                                                besser zu bestehen.
  ein gesundheitsbewusstes Verhalten der Personen in          arbeitsbedingt anderen physischen oder psychischen
  diesem Arbeitssetting                                       Belastungen ausgesetzt sind als die Büromitarbeiter.
                                                                                                                                                                                      --------- DR. KARIN MÜLLER
                                                              Kennzahlen im BGM können betrieblich erhobene Indi-
In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen              katoren wie Fehlzeiten, Fluktuation oder auch die Pro-                                                                            Leiterin des Bereichs „Mensch & Gesundheit“
an die Mitarbeiter stetig gestiegen, insbesondere             duktivität einer Produktionsabteilung sein. Ein ebenso                                                                            bei DEKRA

                                                         10                                                                                                                      11
ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
SICHER DURCH DIE PANDEMIE                                                                                                                                                               SICHER DURCH DIE PANDEMIE

 DEKRA/FORSA UMFRAGE                                                                                            Sicheres Arbeiten vor dem Covid-19-Hintergrund stellt          Oberste Maxime ist es dabei stets, die Beschäftigten
                                                                                                                eine große Herausforderung an die gesamte Arbeits-             bestmöglich vor dem Virus zu schützen. Die DEKRA
                                                                                                                schutzorganisation dar. Die vom Bundesministerium              Befragung durch forsa hat sich auch diesem Themen-

HOMEOFFICE –
                                                                                                                für Arbeit und Soziales und den Arbeitsschutzaus-              komplex gewidmet. Dabei zeigte sich unter anderem,
                                                                                                                schüssen beim Bundesarbeitsministerium unter Ko-               dass seit Beginn der Corona-Pandemie 78 Prozent der
                                                                                                                ordination der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und             Befragten weiterhin (auch) am Arbeitsplatz im Betrieb

FLUCH UND SEGEN
                                                                                                                Arbeitsmedizin erstellte SARS-CoV-2-Arbeitsschutz-             tätig sind. 32 Prozent arbeiten (auch) im Homeoffice,
                                                                                                                regel enthält zu diesem Zweck zahlreiche technische,           zehn Prozent an anderen Orten wie zum Beispiel im
                                                                                                                organisatorische und personenbezogene Maßnah-                  Außendienst oder auf Baustellen. Das Homeoffice nut-
                                                                                                                men: So zum Beispiel, dass in der Firma ein direkter           zen vor allem diejenigen, die normalerweise in einem
                                                                                                                Kontakt der Mitarbeiter untereinander im Idealfall zu          Büro arbeiten. Von den Arbeitern beziehungsweise
                                                                                                                vermeiden ist. Und dass andernfalls entsprechende              den Befragten aus den Bereichen Handel und Außen-
                                                                                                                Schutzausrüstung bereitgestellt wird. Oder dass Büro-          dienst sowie Bildung und Gesundheit arbeitet kaum
 Das Virus SARS-CoV-2 hat auch die Arbeitswelt vieler Menschen in hohem Maße                                    arbeiten gänzlich im Homeoffice stattfinden sollten.           jemand im Homeoffice.
 verändert. Wenn möglich, wurden geeignete Bereiche ins mobile Arbeiten – oft
 Homeoffice genannt – verlagert. Doch unabhängig davon, wo die Mitarbeiter tätig
                                                                                                                Gut geschützt in der Firma wie im Homeoffice
 sind: In der Firma wie zu Hause müssen Unternehmen den Arbeitsschutz in Pandemie-
 Zeiten um betriebliche Maßnahmen zum Infektionsschutz ergänzen. Und das ist, wie die                           Was den Schutz vor einer möglichen Infektion mit               bestmöglich vor einer Infektion mit dem Corona-Virus
 DEKRA Befragung durch forsa zeigt, in vielen Betrieben gut gelungen. Doch die Arbeit                           dem Corona-Virus am Arbeitsplatz anbelangt, gibt               zu schützen, geben allerdings Befragte, die im Bereich
                                                                                                                die große Mehrheit der Befragten (95 Prozent) an, ihr          Bildung und Gesundheit arbeiten (Krankenhaus, Arzt-
 für die Firma in den eigenen vier Wänden bringt auch noch eine Reihe ganz anderer                              Unternehmen habe zusätzliche Hygienemaßnahmen                  praxis, Schule oder Kindertagesstätte), seltener an als
 Aufgaben und Probleme mit sich, die es zu lösen gilt.                                                          wie bereitgestelltes Desinfektionsmittel, Maskenpflicht        Befragte aus einem anderen Arbeitsumfeld.
                                                                                                                oder regelmäßiges Lüften ergriffen.
                                                                                                                                                                               Dass sie, wenn sie frei wählen könnten, bevorzugt
                                                                                                                Insgesamt fühlen sich 73 Prozent der Arbeitnehmer an           nicht am Arbeitsplatz im Betrieb, sondern lieber im
                                                                                                                ihrem Arbeitsplatz sehr gut vor einer Infektion mit dem        Homeoffice arbeiten würden, um sich noch besser ge-
                                                                                                                Corona-Virus geschützt und 72 Prozent geben an,                schützt zu fühlen, geben im Durchschnitt 38 Prozent
                                                                                                                dass die Reinigungsmaßnahmen ausreichend sorgfäl-              der Befragten an. Mit 45 Prozent würden sich vor al-
                                                                                                                tig und hygienisch erfolgen. Bei 65 Prozent wurden             lem jüngere, unter 35 Jahre alte Befragte etwas häufi-
                                                                                                                bauliche oder organisatorische Veränderungen vor-              ger für die Arbeit im Homeoffice entscheiden. 97 Pro-
 ARBEITSORT WÄHREND DER
                                                                                                                genommen, wie beispielsweise vergrößerte Abstände              zent derjenigen, die (auch) im Homeoffice arbeiten,
                                     100

 CORONA-PANDEMIE IN %
                                                                                                                zwischen den Arbeitsplätzen und Trennscheiben oder             fühlen sich dort sehr gut vor einer Infektion mit dem
                                                                                                                individuelle Arbeitsmittel eingeführt. Dass ihr Arbeit-        Corona-Virus geschützt.
                                     90

                                                                                                  93

    am Arbeitsplatz im Betrieb
                                                                                                                geber alles Notwendige getan hat, um die Mitarbeiter
                                     80

    im Homeoffice
                                                                                  81
                                            78

    an anderen Orten
                                     70

                                                                   71

    (Außendienst, Baustellen etc.)
                                                                                                                   Infektionsschutz ist Routine
                                     60

                                                                        54
                                     50
                                     40

                                                 32
                                     30
                                     20

                                                                                            16

                                                                                                       15
                                     10

                                                                                       12
                                                      10

                                                                             5

                                                                                                            4
                                     0

                                           Bau, Handwerk,           Büro         Handel, Außen-    Bildung,
                                           Industrie, Lager                         dienst        Gesundheit

                                                              12                                                                                                          13
ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
SICHER DURCH DIE PANDEMIE                                                                                                                                                   GASTBEITRAG

Homeoffice/mobiles Arbeiten: Risiken erkennen

Die Corona-Krise hat für einen gewaltigen Umbruch in                 zeiten abgefragt. So hat rund jeder dritte Befragte –
                                                                                                                                       PANDEMIE-SCHUTZ
                                                                                                                                        AM ARBEITSPLATZ
der bisherigen Arbeitswelt gesorgt: Homeoffice wur-                  Frauen etwas häufiger als Männer – aufgrund der Ar-
de in vielen Unternehmen zu einem Thema, das Wirt-                   beit im Homeoffice gesundheitliche Probleme wegen
schaft und Gesellschaft auch nach der Krise weiter                   eines mangelhaften, nicht ergonomischen Arbeitsplat-
begleiten wird. Welche Auswirkungen oder Probleme                    zes. Die Betroffenen leiden also beispielsweise unter
mit der Arbeit im Homeoffice konkret verbunden sind,                 Verspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen (36
macht die DEKRA Befragung durch forsa ebenfalls                      Prozent). Das verwundert nicht, denn mit 79 Prozent
deutlich.                                                            sitzt die große Mehrheit der befragten Arbeitnehmer
                                                                     im Rahmen der aktuellen beruflichen Tätigkeit täglich   Die Corona-Pandemie hat die meisten Betriebe völlig unvorbereitet getroffen.
Zunächst einmal halten 84 Prozent der Befragten, die                 vor einem Computerbildschirm.                           Das macht gesundes und sicheres Arbeiten zu einer Aufgabe, die schwieriger
derzeit (auch) im Homeoffice arbeiten, die Gefahr,                                                                           geworden, aber nicht unlösbar ist.
sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, durch die                   Weitere interessante Zahlen: 34 Prozent der Befragten
Arbeit zu Hause für deutlich geringer. Ähnlich viele                 haben mit fehlender beziehungsweise unzulänglicher
(82 Prozent) finden es gut, dass sie sich den Weg zum                Arbeitsausstattung wie einem zu kleinen Bildschirm
Büro sparen können. Jeweils 67 Prozent bewerten es                   oder instabilem Internet zu kämpfen. 32 Prozent be-     Die Unternehmer müssen vor dem SARS-CoV-2-Hinter-              Was in der Praxis häufig vernachlässigt wird, ist die
als positiv, dass sie im Homeoffice auch in gemütlicher              richten über längere oder für sie eher untypische       grund alle Prozesse systematisch durchleuchten und             Erneuerung oder Anpassung der Gefährdungsbeurtei-
Kleidung arbeiten oder sie ihre Arbeitszeit flexibel ein-            Arbeitszeiten etwa am Abend oder am Wochenen-           auf den Prüfstand stellen, um ihrer wichtigsten Arbeit-        lung, beobachten DEKRA Experten. Sie ist für den
teilen können. 46 Prozent geben an, dass sie sich im                 de. Mit Störungen durch die Wohnsituation oder den      geberpflicht nachkommen zu können: die Gesundheit              Gesetzgeber das zentrale Element des betrieblichen
Homeoffice besser konzentrieren können als im Büro.                  Alltag zum Beispiel durch die Familie, die Nachbarn     ihrer Mitarbeiter zu schützen. Wichtig ist es, neben           Arbeitsschutzes. Für jeden Arbeitsplatz-Typ im Unter-
Auf der anderen Seite fehlt 71 Prozent der persönli-                 oder den Lärm von außen müssen 30 Prozent klarkom-      den typischen Covid-19-Maßnahmen auch Gefähr-                  nehmen muss beurteilt werden, welche Risiken für den
che Kontakt zu den Kollegen und 23 Prozent die Auf-                  men. Von Störungen aufgrund eines fehlenden, klar       dungsbeurteilungen und Unterweisungen an die neue              Arbeitnehmer davon ausgehen können. Die Ergebnis-
merksamkeit ihres Arbeitgebers.                                      abgegrenzten Arbeitsbereichs beziehungsweise eines      Situation anzupassen. Nachdem Covid-19 zur Pande-              se dieser Analyse sind die Grundlagen für alle weite-
                                                                     separaten Arbeitszimmers berichten 27 Prozent. Pro-     mie erklärt wurde, haben sich zahlreiche Maßnahmen             ren Maßnahmen, technischen Prüfungen und Empfeh-
Daneben wurden auch zahlreiche Aspekte vor allem                     bleme mit der IT-Ausstattung und Software haben 21      etabliert, wie sie auch DEKRA selbst konzernweit um-           lungen. Gefragt sind Arbeitssicherheitsfachkräfte und
in Sachen Gesundheit, Arbeitsausstattung und Arbeits-                Prozent.                                                setzt:                                                         Arbeitsmediziner gleichermaßen: Denn die Schutz-
                                                                                                                                                                                            maßnahmen betreffen organisatorische, technische
                                                                                                                             » Reiseverbote                                                 und medizinische Maßnahmen.
                                                                                                                             » Reduzierung der Anzahl der Mitarbeiter in den
AUSWIRKUNGEN DER ARBEIT IM HOMEOFFICE IN %
                                                                                                                               Büroräumen/mobiles Arbeiten („Homeoffice“)                   Ebenso aktualisiert werden muss die jährliche Unter-
                                                                                                                             » Kommunikation mit Führungskräften und Beleg-                 weisung für alle Mitarbeiter. DEKRA setzt konzernweit
                                                                                                                               schaft                                                       auf eine zusätzliche Unterweisung, die alle Mitarbei-
                                                18                                                          Frauen
Probleme mit der IT-Ausstattung                                                                                              » Überarbeitung der Gefährdungsbeurteilungen                   ter im richtigen Verhalten im Umgang mit der Pande-
                                                          23                                                Männer
                                                                                                                             » PSA-Beschaffung                                              mie schult.
                                                           25                                                                » Mitarbeiter-Unterweisungen, zum Beispiel                     Eine aktuelle Entwicklung: Während der Dauer des
fehlende Wahrnehmung durch ...
                                                          22                                                                   zu den AHA-Regeln                                            zweiten Lockdowns wirken sich die allgemeine psy-
                                                                                                                             » Umgang mit Risiko-Personengruppen                            chische Belastung und gedrückte Stimmung auch zu-
kein klar abgegrenzter                                           29
Arbeitsbereich                                             25
                                                                                                                             » Regelungen zum Verhalten bei Verdachtsfällen                 nehmend im beruflichen Kontext aus. Hier müssen
                                                                                                                                                                                            Führungskräfte gezielt ihre Skills im Führen von virtu-
Störungen durch die Wohnsituation                                     31                                                                                                                    ellen Teams weiterentwickeln, um mentale Stärke und
                                                                     30
                                                                                                                                                                                            Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Bewährt haben
Längere Arbeitszeiten oder                                       28                                                                                                                         sich auch spezielle Beratungsangebote für besonders
Arbeiten zu ...                                                             34                                                                                                              belastete Mitarbeiter, die vertraulich und auf Wunsch
                                                                                                                                                                                            anonym bei erfahrenen Psychologen in Anspruch ge-
                                                                                 38
fehlende Arbeitsausstattung
                                                                     31
                                                                                                                                                                                            nommen werden können.

                                                                                  41
gesundheitliche Probleme
                                                                      32                                                                                                                    --------- FATIH YILMAZ
                                                                                                                                                                                                      Leiter DEKRA Konzern
                                    0
                                        10           20                30             40   50
                                                                                                                                                                                                      Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz (EHS)

                                                                14                                                                                                                     15
ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
GESUNDHEITSPRÄVENTION

                            Motivierte, gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter sind für Unternehmen das Grund-
                            kapital. Betriebliche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung helfen, dieses Gut zu
                            sichern. Das gilt erst recht, wenn diese präventiven Maßnahmen dauerhaft und systema-
                            tisch durchgeführt werden. Allerdings zeigt die DEKRA Befragung durch forsa, dass im
                            Schnitt nur jeder dritte Arbeitnehmer in Deutschland in den Genuss solcher Angebote
                            kommt. Auch die Beurteilung psychischer Belastungen wird nicht in dem Maße durch-
                            geführt, wie es eigentlich wünschenswert wäre und gesetzlich vorgeschrieben ist.

                            Rücken- und Entspannungskurse? Stressmanage-                   Arbeitsplatzgestaltung beziehungsweise Koopera-
                            ment? Oder lieber Walking? Nein, hier geht es nicht            tionen mit Sport- oder Fitnessstudios. Bei jeweils 22
                            um Überlegungen zur Freizeitgestaltung nach Büro-              Prozent bietet der Arbeitgeber den Mitarbeitern
                            schluss. Vielmehr zeigt dies, wie vielfältig Unterneh-         gesundes Kantinenessen oder Entspannungskurse,
                            men heutzutage die Gesundheit und das Wohlbefin-               Stressmanagement oder Massagen an.
                            den ihrer Mitarbeiter fördern und sie proaktiv zu einer        18 Prozent können Rückenkurse oder Walking-An-
                            gesunden Verhaltensweise anregen können. Diese                 gebote in Anspruch nehmen, 14 Prozent andere
                            Investition macht sich schnell bezahlt. Denn gesunde           Sportangebote, 13 Prozent Ernährungskurse oder Er-
                            Arbeitnehmer fallen seltener aus, sind produktiver und         nährungsberatung, zehn Prozent Kurse zur Tabakent-
                            steigern die Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus              wöhnung sowie andere Hilfs- und Beratungsangebote.
                            erhöhen Arbeitgeber durch entsprechende Angebote
                            ihre Attraktivität.                                            Gegenüber der vergleichbaren Befragung von 2017
                                                                                           bedeuten diese Zahlen keinerlei Verbesserungen,
                            Zahlreiche Firmen haben schon erkannt, welch wert-             teilweise wurden die Angebote eher noch zurückge-
                            vollen Beitrag betriebliche Gesundheitsförderung zu            fahren. Für Befragte aus den Arbeitsumfeldern Bau,
                            einem nachhaltigen Unternehmenserfolg leistet. Doch            Handwerk, Industrie und Lager beziehungsweise Büro
                            die jeweiligen Maßnahmen – das unterstreicht die               gab es häufiger Angebote als für Befragte im Handel,
                            DEKRA Befragung durch forsa – könnten intensiver               Außendienst oder dem Bereich Bildung und Gesund-
                            betrieben werden.                                              heit. Durchschnittlich 36 Prozent der Befragten sagen,
                                                                                           dass ihr Arbeitgeber keinerlei Maßnahmen der be-
                            So geben 31 Prozent der Arbeitnehmer an, dass ihr              trieblichen Gesundheitsförderung anbietet – in den
                            Arbeitgeber Vorsorgeuntersuchungen zum Beispiel                Arbeitsfeldern Bildung und Gesundheit sowie Handel
                            bei Bildschirmarbeit anbietet. Bei jeweils 28 Prozent          und Außendienst sind es sogar 46 beziehungsweise
                            der Arbeitnehmer gibt es eine gesundheitsfördernde             62 Prozent.

                            IM UNTERNEHMEN GIBT ES KEINE MASSNAHMEN ZUR GESUNDHEITSFÖRDERUNG IN %

DEKRA /FORSA UMFRAGE
                            Büro                                                       28
                            Bau, Handwerk, Industrie, Lager                                      35

GESUNDHEIT ZU
                            Bildung, Gesundheit                                                             46
                            Handel, Außendienst                                                                            62

                                                                   10        20             30         40         50        60         70
                                                              0

OFT NEBENSACHE
                       16                                                             17
ARBEITSSICHERHEITS REPORT 2021 - BELASTUNG GESUNDHEIT DIGITALISIERUNG Eine DEKRA/forsa Befragung in mittelständischen Unternehmen
GESUNDHEITSPRÄVENTION                                                                                                                                                                                                               GESUNDHEITSPRÄVENTION

Psychische Belastung wird häufig ignoriert

Im Hinblick auf die gesetzlich vorgeschriebene Beur-            Das erstaunt, angesichts der im Arbeitsschutzge-
teilung psychischer Gefährdungen am Arbeitsplatz                setz ausdrücklich vorgeschriebenen Verpflichtung.
gibt es ebenfalls Nachholbedarf. Lediglich 26 Prozent           Psychischer Stress kann fatale Folgen haben: Burn-out,
der Befragten sagen, dass es im Betrieb eine psychi-            Depression oder Rückenleiden sind die häufigsten
sche Gefährdungsbeurteilung gegeben habe. Bei                   Gründe für besonders lange krankheitsbedingte Fehl-
einer Mehrheit von 59 Prozent ist dies nicht der Fall.          zeiten von Mitarbeitern. Auch die Wahrscheinlichkeit
Gegenüber 2017 bedeutet dies ebenfalls eine leichte             von Unfällen wächst bei zu großem Stress.
Verschlechterung um sieben Prozent.

PSYCHISCHE GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG
IM BETRIEB
                                                                                   16 %
                                                                                   weiß nicht

                                                 26 %                                                                                                Die betriebsärztliche Betreuung ist ein wichtiger Baustein
                                                 findet statt                                                        59 %
                                                                                                                     findet nicht statt

                                                                                                                                          Wie ernst dieses Thema zu nehmen ist, zeigt sich auch                      ein wie die körperliche Belastung. Und dass gegen
                                                                                                                                          daran, dass 88 Prozent der Befragten meinen, der ne-                       die hohen Fehlzeiten durch psychische Krankheiten im
                                                                                                                                          gative psychische Stress in der Arbeitswelt würde ten-                     Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes mehr
                                                                                                                                          denziell zunehmen. 71 Prozent stufen die psychische                        unternommen werden muss, halten 80 Prozent der Be-
                                                                                                                                          Belastung im Unternehmen höher oder genauso hoch                           fragten für erforderlich.

                                                                                                                                          NEGATIVER PSYCHISCHER STRESS IN
                                                                                                                                          DER ARBEITSWELT NIMMT TENDENZIELL ZU
                                                                                                                                                                                                                  1%                     3%
                                                                                                                                                                                                                                         „weiß nicht“/unbekannt
                                                                                                                                                                                                                  überhaupt nicht

                                                                                                                                                                                                   8%
                                                                                                                                                                                                   eher nicht                                                     88 %
                                                                                                                                                                                                                                                                  „eher“/„voll und
                                                                                                                                                                                                                                                                  ganz“

                                                                                                                                          Das Angebot einer betriebsärztlichen Untersuchung                          Handel und Außendienst seltener als Befragte aus an-
                                                                                                                                          hat rund die Hälfte der Arbeitnehmer schon einmal                          deren Arbeitsbereichen schon einmal beim Betriebs-
                                                                                                                                          in Anspruch genommen. Unter 35-Jährige waren sel-                          arzt. Der Präventionsgedanke sollte also auch hier
                                                                    Der psychische Stress am Arbeitsplatz nimmt zu                        tener als über 35-Jährige, Beamte seltener als Arbei-                      durchaus noch mehr an Bedeutung gewinnen – zum
                                                                                                                                          ter und Angestellte sowie Befragte aus dem Bereich                         Vorteil der Arbeitnehmer ebenso wie der Arbeitgeber.

                                                         18                                                                                                                                                     19
GASTBEITRAG                                                                                                                              GASTBEITRAG

               GEHT’S NOCH?                                                                                             Fehl-
                                                                                                                        zeiten                                                                         HEUTE

                PSYCHISCHE
                                                                                                                                    S ic h
                                                                                                                                             er he
                                                                                                                                                     it

              GEFÄHRDUNGEN                                                                                                          Gesundheit

                                                                                                                                                                                                                                                        Jahre
                                                                                                                                 Typische Entwicklung der Fehlzeiten aufgrund von Unfällen
                                                                                                                                 Typische Entwicklung der Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen

Bereits vor der Corona-Pandemie nahmen Arbeitsunfähigkeitszeiten aufgrund psychi-                                                                                                                               © DEKRA SE, eigene Abbildung, schematische/vereinfachte Trends

scher Erkrankungen erheblich zu. Und die pandemiebedingten zusätzlichen Effekte sind
dabei noch nicht abzusehen. Unternehmen müssen sich vermehrt nicht nur um Unfallfrei-                                   Konzepte, die die psychische Gesundheit fördern, stei-                    bewältigen oder Konfliktsituationen zu meistern, wird
                                                                                                                        gern die Produktivität und reduzieren Fehlzeiten mit                      die Gesundheit der Beschäftigten insgesamt verbes-
heit, sondern auch um die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten kümmern. Ge-                                        allen Begleiterscheinungen: zum Beispiel indirekter                       sern. Auch eine Weiterentwicklung der Führungskom-
sunde Beschäftigte sind resilienter, motivierter, produktiver und weisen natürlich weniger                              Kosten für die Überbrückung durch Aushilfen oder                          petenzen von Führungspersonal wirkt sich aus.
Fehlzeiten auf.                                                                                                         Vertretungen, der Suche nach Ersatz sowie zusätzli-                       DEKRA beobachtet, dass immer mehr Unternehmen
                                                                                                                        cher Personalverwaltung. Auch wenn die Ursachen für                       auch wegen der aktuellen Coronakrise gesundheits-
                                                                                                                        psychische Erkrankungen oft nicht nur in dem direkten                     fördernde Programme für die Beschäftigten einführen
Die langfristigen Folgen der Pandemie für die psychi-         berichten hier von weiteren Reduzierungen der Unfall-     Arbeitsumfeld zu suchen sind, besteht bei Beschäftig-                     wollen. Dieser Trend rückt Workplace Wellbeing stär-
sche Gesundheit der Beschäftigten werden erheblich            quoten um rund 50 Prozent in zwei bis drei Jahren.        ten doch immer eine direkte Wechselbeziehung zwi-                         ker in den Vordergrund. Das Ziel ist hier die Unterstüt-
sein, warnen Experten. Ersten Erkenntnissen zufolge                                                                     schen eigenem Wohlergehen und Arbeitsumfeld.                              zung von Beschäftigten und deren Führungskräften,
nimmt das Risiko für Depressionen, Angsterkrankun-            Trotz dieser Maßnahmen sind Arbeitnehmerinnen                                                                                       um ihr Wohlbefinden und damit ihre individuelle Pro-
gen, Belastungsstörungen und Suchtverhalten zu.               und Arbeitnehmer in Deutschland aber immer länger         Erfahrungen aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz                        duktivität zu steigern. Wellbeing-Programme berück-
Mehr als ein Drittel der Unternehmen in Deutschland           arbeitsunfähig. Zwischen 2007 und 2019 ist beispiels-     belegen, dass in Bezug auf die psychische Gesundheit                      sichtigen neben physischer und psychischer Leistungs-
rechnet laut Studien mit negativen Auswirkungen auf           weise die durchschnittliche Zahl an Arbeitsunfähig-       pragmatische und effektive Maßnahmen eingeführt                           fähigkeit auch soziale Aspekte.
das Wohlbefinden der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-            keitstagen pro Beschäftigten um besorgniserregende        und umgesetzt werden können. So konnten DEKRA
nehmer.                                                       34 Prozent gestiegen. Inzwischen sind Beschäftigte        Kunden durch eine Verbesserung der Sicherheits- und                       Entscheidenden Einfluss auf den Erfolg haben die pro-
                                                              durchschnittlich an 10,9 Tagen pro Jahr arbeitsun-        Führungskultur sowie durch Maßnahmen im Bereich                           fessionelle Bewertung der Ausgangssituation sowie
Aufgrund der intensiven und langjährigen Bemühun-             fähig (2019), Tendenz weiter steigend (Quelle: Sta-       der sogenannten Human Performance Reliability signi-                      die Auswahl und Umsetzung wirksamer Maßnahmen.
gen von Arbeitgebern, Sozialpartnern und Gesetzge-            tistisches Bundesamt 2021). Der durchschnittliche         fikante und messbare Fortschritte erzielen.
bern hat die Anzahl von Arbeitsunfällen in Deutsch-           Krankenstand in Unternehmen stieg dabei ebenfalls.                                                                                  DEKRA hat beispielsweise in den vergangenen Jahren
land über viele Jahre einen rückläufigen Trend.               Zwischen 2010 und 2019 hat sich der Krankenstand          Diese Methoden und Erkenntnisse lassen sich auf die                       Dienstleistungen aufgebaut, die eine einfache (digita-
Ermöglicht wurde dieser Rückgang durch Strategien,            von 3,7 Prozent auf 4,2 Prozent erhöht (Quelle: DAK       Aspekte der psychischen Gesundheit anwenden. Wer                          le) und dabei wissenschaftlich fundierte Beurteilung
die auf eine Kombination technischer, organisatori-           Gesundheitsreport 2020).                                  Mitarbeiter zum Beispiel befähigt, Stress besser zu                       der psychischen Gefährdung am Arbeitsplatz ermög-
scher und personenbezogener Maßnahmen setzen.                                                                                                                                                     lichen und basierend darauf Maßnahmen identifizie-
                                                              Ein Treiber für die steigenden Ausfalltage der Beschäf-                                                                             ren, die tatsächlich messbare Erfolge erzielen. DEKRA
Betrachtet man nur die letzten fünf Jahre, erkennt man        tigten sind psychische Erkrankungen. So haben sich die                                                                              unterstützt Unternehmen auch bei der Einführung und
aber eine Stagnation in der Verbesserung des Unfall-          Ausfalltage aufgrund psychischer Erkrankungen und                                                                                   Umsetzung dieser festgelegten Maßnahmen und der
geschehens. Unternehmen begründen eine Stagna-                Verhaltensstörungen in den letzten 15 Jahren mehr                                                                                   Messung ihrer Wirksamkeit.
tion und das verbleibende Unfallaufkommen häufig              als verdoppelt. Durchschnittlich waren Beschäftigte
mit dem Verhalten der Beschäftigten oder mit mensch-          im Jahr 2019 in Deutschland an 2,6 Tagen aufgrund
                                                                                                                                                                                                  --------- SEBASTIAN BARTELS
lichem Versagen. Nach Erfahrungen von DEKRA kann              psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig. Psychisch
man die Unfallzahlen durchaus weiter reduzieren,              erkrankte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind                                                                                             Senior Vice President DEKRA Group,
wenn man die richtigen Instrumente und Methoden               zudem mit durchschnittlich 35 Krankheitstagen deut-                                                                                           Leiter Globale Business Line HSE &
für eine bessere Sicherheits- und Führungskultur ein-         lich länger krankgeschrieben als körperlich erkrankte                                                                                         Sustainability
setzt und ein Verständnis für kognitive und sogenann-         (Quelle: DAK Gesundheitsreport 2020).
te menschliche Faktoren entwickelt. DEKRA Kunden                                                                                                                                                     DEKRA.DE/DE/PSYCHISCHE-GEFAEHRDUNGSBEURTEILUNG

                                                         20                                                                                                                                  21
GASTBEITRAG                                                                                                              GASTBEITRAG

           DER MENSCHLICHE                                                                                                                                TRAINING FÜR MEHR ZUVERLÄSSIGKEIT

                                                                                                                             Schulungsmaßnahmen tragen zur Erhöhung der Zuverlässigkeit bei. DEKRA hat hierfür mehrere Ansätze

                FAKTOR
                                                                                                                             entwickelt. Diese Schulungen reduzieren das Risiko menschlicher Fehler bei der Arbeit und gewährleis-
                                                                                                                             ten so einen hohen Mehrwert in Bezug auf die Sicherheit.

                                                                                                                             » Der „Making Safe Decisions“-Ansatz ermöglicht es, ein gemeinsames Verständnis darüber zu
                                                                                                                               entwickeln, wie wichtige Aufgaben am besten zu bewältigen sind
                                                                                                                             » Das Training „Controlling Brain-Centered Hazards“ verdeutlicht Führungskräften, wie wichtig es ist,
                                                                                                                               Arbeitsumgebungen, Betriebsabläufe und das Risikomanagement so optimal wie möglich auf die
Manche Arbeitsunfälle und Unglücke geschehen, obwohl definierte technische, organi-                                            Funktionsweise des menschlichen Gehirns abzustimmen
satorische und personenbezogene Sicherheitsmaßnahmen eingeführt sind. Als Ursache                                            » Das „Building Shiftwork Vitality“-Training zeigt auf, mit welchen Maßnahmen Ermüdungsrisiken
wird dann „menschlicher Fehler“ angenommen. Eine Ursache dafür ist in der Funktions-                                           insbesondere auch im Schichtdienst zu vermeiden sind

weise des menschlichen Gehirns zu finden. Spezielle Trainings- und Führungsmethoden
zur Verbesserung der Arbeitssysteme können das Risiko minimieren.
                                                                                                                         Details, ruft Informationen genauer ab und geht Auf-           Um ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Unfallfrei-
                                                                                                                         gaben analytisch an.                                           heit zu ermöglichen, sind daher andere Meldungen er-
Unternehmen verfügen heute über zahlreiche techni-             nur den Unfallopfern oder denjenigen zugeschrieben,                                                                      forderlich. Zum Beispiel: „Nehmen Sie sich die notwen-
sche, organisatorische und personenbezogene Maß-               von denen angenommen wird, dass sie sie verursacht        Die Erfahrung hat gezeigt, dass schnelles Denken den           dige Zeit, damit Sie die Arbeit beim ersten Mal richtig
nahmen, um das Sicherheitslevel stets auf einem hohen          haben. Es können aber auch Führungsfehler oder Ver-       größten Teil der Wachzeit einer Person dominiert (ab-          erledigen.“ Diese Nachricht signalisiert dem mensch-
Niveau zu halten. Trotzdem kommt es immer wieder zu            sehen sein, die zum Unfall geführt haben.                 hängig von der Art der geleisteten Arbeit), da es sie          lichen Gehirn, die anstehenden Arbeiten sorgfältig zu
schweren oder tödlichen Unfällen sowie Beinaheunfäl-                                                                     durch die Routinen eines Tages führt. Da langsames             überdenken und sich auf die korrekte Ausführung zu
len mit möglicherweise fatalen Folgen. Die Erklärung           Die neurowissenschaftliche Forschung liefert ein Erklä-   Denken mehr Energie erfordert, sparen die Menschen             konzentrieren, anstatt nur das Tempo im Auge zu be-
dafür: Das Arbeitssystem ist nicht auf den menschlichen        rungsmodell für Leistungsfehler beim Menschen und         durch schnelles Denken Energie – besonders wenn sie            halten.
Faktor abgestimmt.                                             Ausgangspunkte zur Vermeidung solcher Unfälle. Das        müde werden.
                                                               Modell unterscheidet zwei Funktionen des menschli-                                                                       Experten sind sich einig, dass eine ganzheitliche Sicht
Die Ursache für Fehler sind häufig Lücken im Sicher-           chen Gehirns. Zu diesem Zweck hat DEKRA ein Konzept       Was ist zu tun? Die Entscheidungen von Führungskräf-           auf das Arbeitsumfeld notwendig ist, um das Risiko-
heitsmanagementsystem des Unternehmens, bei denen              entwickelt, das den Hintergrund vereinfacht darstellt     ten haben erhebliche Auswirkungen auf die Arbeits-             potenzial gering zu halten. Schulung, Ausbildung,
es an Übereinstimmung mangelt, wie Personen Infor-             und Maßnahmen zur Vermeidung von Gefahren er-             kultur und Organisation in einem Unternehmen. Ein              Arbeitsbelastung, Organisation, Kommunikation, Er-
mationen verarbeiten, aller Beteiligten Entscheidungen         möglicht: das „Brain Centric Reliability®“-Konzept .      einfaches Beispiel: Wenn Führungskräfte verlangen,             müdungspotenzial und Schichtarbeit sowie die Gestal-
treffen und wichtige Maßnahmen am Arbeitsplatz er-             Um dies zu veranschaulichen, nennen wir die Subsyste-     dass eine Aufgabe „so schnell wie möglich“ erledigt            tung des Arbeitsplatzes: All dies kann Entscheidungen
greifen. Dieser Aspekt der Informationsverarbeitung            me des Gehirns Fast Brain und Slow Brain. Sie stehen      wird, schaffen sie bereits einen Ausgangspunkt für ris-        und Handlungen am Arbeitsplatz beeinflussen und
bestimmt, wie Mitarbeiter betriebliche Aufgaben auf            für unbewusste oder reflexartige Handlungen (Fast         kantes Verhalten. Weil Stress aufgrund von Zeitdruck           bestimmen, wie der Mitarbeiter mit seiner Umgebung
sichere und zuverlässige Weise ausführen.                      Brain) sowie für Handlungen und Entscheidungen, die       dazu führt, dass der Beschäftigte die Aufgabe mit dem          interagiert.
                                                               ganz bewusst stattfinden (Slow Brain).                    „schnellen Gehirn“ ausführt, verlässt er sich auf seine
Eine Analyse von DEKRA zeigt, dass in 80 Prozent der                                                                     Routinen und wird daher „blind“ für mögliche Fehler.
untersuchten Unfälle und Beinaheunfälle diese mensch-          Menschen verwenden das „schnelle Gehirn“, wenn sie                                                                       --------- DAVID MUSGRAVE
lichen Faktoren einen relevanten Beitrag geleistet ha-         Routineaktionen wie Laufen, routinemäßiges Fahren         Eine geleistete Arbeit ist nicht gleichbedeutend mit                     Vice President, DEKRA Organizational
ben. Diese Faktoren werden als „gehirnzentrierte“ Ge-          oder Akkordarbeit ausführen. Schnelles Denken im          fehlerfreier Leistung und sicheren Arbeitspraktiken.                     Safety & Reliability
fahren bezeichnet und sind Vorläufer für sogenannte            Gehirn ist nützlich, wenn die Person mit einer gut ge-
Leistungsfehler, die durch natürliche Prozesse des             übten Aufgabe beschäftigt ist. Es kann aber auch zu
menschlichen Gehirns verursacht werden.                        einer gefährlichen Situation führen: Wenn die Umstän-
                                                               de nicht identisch sind, können spontan und unbewusst
Es gibt auch ein Phänomen: Je öfter eine Person eine           „falsche“ Maßnahmen ergriffen werden. Die meisten
Aufgabe ohne Unfall ausführt, desto geringer bewertet          schweren Arbeitsunfälle ereignen sich, wenn sich das
man unterbewusst das Risiko der Aktivität. Die tägliche        Gehirn in diesem „Standard-Routinemodus“ befindet.
Erfahrung bestätigt diese Fehleinschätzung. Wenn es
tatsächlich zu einem Unfall kommt, fragen sich Füh-            Das sogenannte Slow-Brain-Denken ist dagegen be-
rungskräfte und Experten, wie dies geschehen konnte.           wusst und berücksichtigt Zusammenhänge. Wenn die
Bei den Untersuchungen wird die Schuld dann häufig             Person in diesem Modus arbeitet, achtet sie mehr auf

                                                          22                                                                                                                       23
DIGITALISIERUNG                                                                                                                                                                                                                GEFÄHRDUNG

 HSE-SERVICES UND -METHODEN                                                                                                      UNTERWEISUNG UND RISIKOANALYSE IM HOMEOFFICE

TRANSFORMATION                                                                                                                  AUCH ZU HAUSE
ALS MEGA-AUFGABE                                                                                                                AUF NUMMER SICHER
 Eine Flut von E-Mails, Chatnachrichten, Tabellen und             Wir machen heute das Management der täglichen
 PDFs erreicht täglich die betrieblichen Akteure. Darun-          HSE-Aufgaben so einfach wie die Warenbestellung                Ein neues DEKRA Tool ermöglicht es Unternehmen, ihre Mitarbeiter im Homeoffice
 ter sind viele Informationen, die die Adressaten nach            per App.Zum Beispiel können wir heute Geolokatio-              oder mobilen Arbeiten zu unterweisen und zugleich eine Einschätzung der Arbeits-
 eigener Einschätzung gar nicht betreffen. Heute wird             nen, Arbeitsprozesse und Klima-Sensorik so zusam-              situation vorzunehmen. Neben der Unterweisung erfolgt eine Risikoanalyse, die
 dies oft als Stand der Technik oder sogar Best Practice          menbringen, dass Beschäftigte frühzeitig Arbeitsauf-
 angesehen. Dabei kann es durch diese parallele, zeit-            träge und Warnungen erhalten, wenn beispielsweise              Grundlage für eine Gefährdungsbeurteilung sein kann.
 versetzte und passive Kommunikation zu sicherheits-              eine Baustelle „wetterfest“ gemacht werden muss und
 kritischen Situationen durch Übersehen, Zeitverzug,              gefährliche Arbeiten eingestellt werden müssen.
 Vergessen und Missverständnisse kommen.                                                                                         Gemäß der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung                   und dem Arbeitsmediziner auf Basis der individuellen
                                                                  Durch eine systematische und datenbasierte Nutzung             (§ 2 Abs. 4) muss der Arbeitgeber den Beschäftigten            Risikoeinschätzung fachkundig die vorgeschriebene
 Ein wichtiger Fokus der digitalen Transformation im              von Technologie lässt sich die aktive Steuerung der            im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten         Gefährdungsbeurteilung für den Bereich der mobilen
 Management von Gesundheitsschutz, Arbeitssicher-                 betrieblichen Aktivitäten und ihrer Schwerpunkte ein-          anbieten, diese Tätigkeiten in der eigenen Wohnung             Arbeit im häuslichen Umfeld.
 heit und Umweltschutz (HSE) muss daher auf einem                 fach umsetzen. Die Beschäftigten und Führungskräfte            auszuführen. Es sei denn, es stehen zwingende Gründe
 Umdenken und Verändern solcher Vorgehensweisen                   benötigen heutzutage nicht viel mehr als eine App auf          dagegen. Nach den §§ 4 und 12 des Arbeitsschutzge-             Lerninhalte betreffen die Gesetzeslage, positive und
 und Technologie liegen. Personen sind zum Beispiel               ihrem mobilen Endgerät. Unternehmen sind damit in              setzes muss demnach eine Gefährdungsbeurteilung er-            negative Auswirkungen von Homeoffice, Ergonomie
 heute in der Lage, sicherheitsrelevante Daten und In-            der Lage, ihre sogenannte Sicherheitsleistung aktiv zu         stellt werden. Außerdem müssen die Mitarbeiter über            am Arbeitsplatz, IT-Sicherheit und Datenschutz, Ar-
 formationen zu erfassen und zu bewerten, bevor sie               beeinflussen sowie Unfallzahlen über gezielte und ge-          die auftretenden Gefährdungen unterwiesen werden.              beitsorganisation im Homeoffice oder beim mobilen
 überhaupt persönlich anwesend sind. Damit können                 lenkte Maßnahmen zu reduzieren.                                Das neue Portal von DEKRA für Unterweisung und                 Arbeiten sowie virtuelle Meetings. Zur Risikoanalyse
 wichtige Akteure wie Prüfer oder Berater gezielter               Ein weiterer Aspekt der digitalen Transformation er-           Selbsteinschätzung (DEKRA macht MOBIL ) ist ein                beantworten die Mitarbeiter Fragen zu Arbeitsorga-
 und effektiver eingesetzt werden. Wichtig ist dabei              fordert ein komplettes Umdenken. Anstatt Sicherheit            innovatives Werkzeug, das es ermöglicht, zeitlich und          nisation, Betriebssicherheit, Klima/Lärm, Beleuchtung,
 die Erkenntnis, dass traditionelle Software-Systeme im           nur digital zu unterstützen wie bei gefährlichen Inspek-       räumlich unabhängig die Unterweisungsthemen in Ver-            Bildschirmgeräten, Datenschutz und liefern so die
 HSE-Bereich diese Leistung nicht erbringen können, da            tionsarbeiten in Behältern, kann inzwischen auch ein           bindung mit der individuellen Risikoerfassung des mobi-        Grundlage für die individuelle Gefährdungsbeurtei-
 sie retrospektiv arbeiten oder auf „Compliance“ aus-             Roboter Inspektions- und Materialprüfarbeiten fernge-          len Arbeitsplatzes im häuslichen Umfeld zu erarbeiten.         lung. Die Befragung dauert rund 45 Minuten und um-
 gerichtet sind.                                                  steuert übernehmen. Damit entfallen dann erhebliche            Im Nachgang erstellt oder ergänzt der Arbeitgeber              fasst 50 Fragen. DEKRA macht MOBIL nutzt dazu das
                                                                  Risiken für die Beschäftigten und machen sonst notwen-         gemeinsam mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit              Online-Unterweisungsportal „DEKRA Safety Web“ .
 Wir haben inzwischen Verfahren und Technologien                  dige Sicherheits- und Notfallvorkehrungen überflüssig.
 etabliert, die Führungskräfte, Experten und Beschäftig-
 te proaktiv in ihren Routinetätigkeiten oder auch selte-         Weltweit arbeiten wir bereits mit Unternehmen an der               DEKRA-SAFETY-WEB.EU
 nen Arbeiten sicher und nutzerfreundlich anleiten und            aktiven Transformation im HSE und sehen die Erfolge,
 ihnen Hilfestellungen, Sensordaten oder Warnungen in             die sich damit messbar erzielen lassen. Auch wenn
 Echtzeit bereitstellen. Es entfällt dabei also ein erheb-        die digitale Transformation einen erheblichen Beitrag
 licher Arbeitsaufwand, der zu Unterbrechungen und                leisten kann, ist die wichtigste Basis für eine gute Si-          Digitale Unterweisung am mobilen Arbeitsplatz
 Rückfragen führt.                                                cherheitsleistung aber immer die entsprechende Füh-
 Auch die Verarbeitung zum Beispiel von To-dos oder               rungs- und Unternehmenskultur. Daher muss die digita-
 die sonst übliche Nachbearbeitung und Berichtser-                le Transformation immer im Gesamtkontext stattfinden.
 stellung kann über Technologie automatisiert werden
 und macht das Versenden der heute üblichen „PDF-
 Berichte“ überflüssig. Betriebe haben ihr Wissen und             --------- SEBASTIAN BARTELS
 erforderliche Aufgaben in Echtzeit unter Kontrolle                         Senior Vice President DEKRA Group,
 und können damit steuernd und taktisch eingreifen.                         Leiter Globale Business Line HSE & Sustainability

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RISIKOMANAGEMENT                                                                                                                                                                                                        RISIKOMANAGEMENT
                                                                                                                                                                                                                                FACHBEITRAG

 „BUSINESS RESILIENCE“ IN DER KRISE GEFRAGT                                                                                 ten Produktions- und Lieferbeziehungen steht. Gerade                    aufgrund der globalen Arbeitsteilung noch umfassen-
                                                                                                                            wenn regionale Wertschöpfungsketten unerwartet                          deren Risiken ausgesetzt und damit störungsanfälliger

BEREIT FÜR DEN
                                                                                                                            ausfallen, können die Risiken für ein Unternehmen                       als ein regionaler Nahrungsmittelproduzent. Doch
                                                                                                                            noch weitreichender sein, weil regional etablierte Lie-                 weil das Risikomanagement keine pauschalen Antwor-
                                                                                                                            ferantennetzwerke nicht sofort umgestellt werden kön-                   ten mehr kennt, sollte sich jedes Unternehmen mit der
                                                                                                                            nen. Grundsätzlich sind Branchen wie Informations-                      eigenen Krisenanfälligkeit befassen.

FALL DER FÄLLE
                                                                                                                            technik, Textil, Maschinenbau oder Fahrzeugtechnik

                                                                                                                               DEKRA.DE/DE/ISO-22301-ZERTIFIZIERUNG

 Pandemie, Naturkatastrophe, Börsencrash: Wie gut sind Unternehmen und ihr Ge-
 schäftsmodell auf Krisen vorbereitet? Kein Unternehmen kann sich kritischen Ereig-
 nissen und plötzlichen Unterbrechungen für das Geschäftsmodell entziehen. Ein neu-
 es Online-Selbst-Assessment von DEKRA gibt Aufschluss über die Mechanismen, die
 Organisationen helfen, eine Ausnahmesituation zu überstehen und handlungsfähig
 zu bleiben. Auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Belegschaft kann in der
 Krise zum kritischen Baustein werden, wie die Corona-Pandemie zeigt.

 Nach einer Statistik des McKinsey Global Institute             Grundlage von BRIA ist ein Fragenkatalog, der eine
 (08/2020) wird jedes Unternehmen künftig damit                 Schnittmenge zentraler Risikoaspekte aus den rele-
 konfrontiert sein, dass durchschnittlich alle 3,7 Jahre        vanten Normen behandelt, wie ISO 22301 (Business
 die eigene Lieferkette vier Wochen und länger ausfällt         Continuity Management), ISO 31000 (Risk Manage-
 oder massiv beeinträchtigt ist. Die finanziellen Folgen        ment, Finance, Supply Chain), ISO 27001 (Informa-
 solch eines Ausfalls in der Lieferkette werden sich den        tionssicherheit) und ISO 45001 (Arbeits- und Gesund-
 Studienautoren zufolge auf 40 bis 100 Prozent eines            heitsschutz). Hinzu kommen noch Aspekte aus dem
 Jahresgewinns belaufen. Damit lautet die zentrale              Qualitätsmanagement zur Unternehmensführung.
 Führungsaufgabe im Unternehmen, die eigene Wider-              Aufgrund der Vielschichtigkeit der weltweiten Risiko-
 standsfähigkeit gegenüber den neuen Risikopotenzia-            lagen ist das Self-Assessment nicht nur auf eine Risi-
 len neu auszubalancieren.                                      koklasse begrenzt, sondern hilft, die Gefahren einer
                                                                Betriebsunterbrechung im erweiterten Unternehmens-                      Das Risiko im Blick: Ohne Notfallpläne geht es nicht
 Das interdisziplinäre DEKRA Assessment BRIA                    kontext umfassend einzuschätzen.
 (Business Resilience Impact Assessment) bietet eine
 vertiefte und leicht umsetzbare Eigenkontrolle zur Ein-        Die Praxis zeigt, dass viele Unternehmen zwar die
 schätzung der betrieblichen Gefahren und damit zum             Notwendigkeit erkennen, ein Business-Continuity-Ma-
 Fortbestand des Unternehmens. Das Ziel: den Betrieb            nagement-System nach ISO 22301 zu implementieren                                            BUSINESS RESILIENCE IMPACT ASSESSMENT (BRIA)
 auch nach der ersten Schockwelle – zum Beispiel in             und zertifizieren zu lassen. Doch in vielen Betrieben
 der ersten Corona-Pandemie-Welt – im schwierigen               laufen parallel noch Initiativen zur IT-Sicherheit oder                                                               DIE VORTEILE
 Fahrwasser zu stabilisieren.                                   zum Arbeitsschutz, um beispielsweise die neuen pan-
                                                                demiebedingten Homeoffice-Regelungen umzusetzen.                » Bestätigung der Fähigkeit, die Geschäftstätigkeit zu schützen und sich durch die BRIA-Prinzipien
 Das Assessment zeigt anhand von 40 Fragen auf, wie             Angesichts dieser rasch zunehmenden Prozessvielfalt               schnell zu erholen
 es um die Belastbarkeit des Geschäfts und der Orga-            laufen Unternehmen beständig Gefahr – zulasten                  » Proaktives Management der Verpflichtungen des Unternehmens
 nisation steht, falls ein unvorhergesehenes Ereignis           eines wirkungsvollen Risikomanagements –, sich zu               » Sicherstellen, dass das Geschäft auch bei nicht kontrollierbaren externen Ereignissen
 auftritt. Der Selbsttest umfasst entscheidende Unter-          verzetteln.                                                       fortgeführt wird
 nehmensbereiche: Unternehmensführung, Human Re-                                                                                » Eine reale Widerstandskraft mit Strategien, um die Krise als Chance zu gestalten
 sources, IT, Vertrieb, Nachhaltigkeit und Lieferkette          Die Lösung von DEKRA ist für jeden Hersteller, Zuliefe-         » Demonstration der Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells, um das Vertrauen in die
 sowie Compliance und Risikomanagement.                         rer und Dienstleister geeignet, der nicht nur in weltwei-         Marke zu fördern

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