PHOTOVOLTAIK FÜR PRIVATHAUSHALTE - Eine Verbraucherinformation
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2 | Vorschau Strom mit Sonnenenergie erzeugen, selbst nutzen und den > INHALTSÜBERSICHT Überschuss ins Netz einspeisen – das kann inzwischen je- der, der über ein für Photovoltaik geeignetes Dach verfügt. • Standortbedingungen Trotz gesunkener Einspeisevergütungen (nach dem Erneu- erbare-Energien-Gesetz (EEG) 10,18 Cent pro Kilowattstun- • Größe, Ertrag, Kosten de für Anlagen bis 10 Kilowatt Nennleistung ab 01.10.2019) sind Photovoltaikanlagen auch für Privathaushalte weiter- • Komponenten einer Photovoltaikanlage hin attraktiv. Die Investitionskosten sind in den letzten Jah- ren deutlich gesunken, sodass sich die Investition bei in- • Solarstrom zu Hause nutzen telligenter Anlagenplanung und Eigennutzung des selbst erzeugten Solarstroms rechnet. Durch die Kombination mit • Montage, Blitz- und Brandschutz, Inbetriebnahme einem Speichersystem lässt sich der Eigenverbrauch deut- lich steigern. Die Speichertechnik und der Markt für Spei- • Zertifikate und Gütezeichen, Angebotsvergleich chersysteme haben sich in den letzten Jahren rasant wei- terentwickelt und auch in diesem Bereich sind die Preise • Garantien, Recht und Verträge, Versicherung gesunken. Dennoch ist ein wirtschaftlicher Anlagenbetrieb mit Speicher derzeit nur unter der Annahme zu erreichen, • Förderung, Einspeisevergütung, Steuern dass die Lebensdauer des Batteriespeichers 15 bis 20 Jah- re erreicht. Die Hersteller geben aktuell bis zu 10 Jahren • Nach der Inbetriebnahme, Kontrolle und Wartung Garantie auf die Lebensdauer. • Informationsadressen Diese Information gibt eine Übersicht über die wichtigsten Punkte, die bei Planung und Kauf einer PV-Anlage bedacht werden sollten.
Standortbedingungen | 3 > STANDORT DACHNEIGUNG BEDINGUNGEN Die Dachneigung liegt im Idealfall bei 30°, abweichende Neigungen von weniger als 25° und mehr als 50° können den Ertrag um bis zu zehn Prozent verringern. Bei einer Bevor Sie sich eine Photovoltaik-Anlage anschaffen, soll- senkrechten Installation an der Fassade kann der Ertrag ten Sie prüfen, ob das Dach Ihres Hauses geeignet ist. Eine sogar bis zu 50 Prozent geringer ausfallen. stabile asbestfreie Dacheindeckung ist unbedingte Voraus setzung. Die Ausrichtung der in Frage kommenden Fläche und die Sonneneinstrahlung entscheidet über den Ertrag > VERSCHATTUNGSEINFLÜSSE und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Die Sonne sollte möglichst ungehindert auf das Dach strahlen. Ganzjährige Verschattungen durch benachbar‑ > AUSRICHTUNG te Bauten oder Bäume können Ertragsminderungen von drei bis zehn Prozent verursachen. Auch schmale Schatten, Optimal ist eine Südausrichtung. Abweichende Ausrichtun beispielsweise von Leitungen oder Antennen, können eine gen nach Südost und Südwest sind jedoch auch noch gut: starke Leistungsminderung zur Folge haben. Der Einfluss Es kommt maximal zu einem 5 bis 10 Prozent geringeren der Verschattung ist bei der genauen Planung (eventuell Ertrag als bei einer ganz nach Süden ausgerichteten An mit einer Verschattungsanalyse) zu prüfen. Wenn möglich, lage. versetzen Sie Antennen und andere Dachaufbauten. Von Gauben und Erkern sollte möglichst eine Modulbreite Ab- Bei Dachflächen mit einer Ausrichtung nach Osten und stand gehalten werden. Westen ist mit einer Ertragsminderung um 10 bis 20 Pro- zent zu rechnen. Werden die Photovoltaikmodule bei sol- chen Ausrichtungen auf beiden Dachflächen installiert, sind die Solarerträge am Vor- und am Nachmittag am höchsten. Besteht zu diesen Zeiten ein erhöhter Strombedarf im Haushalt, kann dies einen guten Effekt auf den Eigenver- brauchsanteil haben. Ob der niedrigere Solarstromertrag pro Jahr durch den positiven Effekt der Eigennutzung aus- geglichen werden kann, ist individuell zu prüfen. Prozentsatz des optimalen Ertrags bei unterschiedlicher Ausrichtung und Neigung.
4 | Größe. Ertrag, Kosten GRÖSSE, ERTRAG, KOSTEN i Die elektrische Leistung (Nennleistung) einer PV-Anlage wird in Kilowattpeak [kWp] angege- ben. Sie gibt die maximale Leistung unter Standard- Test-Bedingungen an und ermöglicht einen Vergleich der Module. Für die Installation von rund einem Kilowattpeak (1 kWp) Anlagenleistung werden bei Einsatz kristalliner Module etwa sechs bis acht Quadratmeter Fläche benötigt. Der Stromertrag der Anlage schwankt mit der Sonneneinstrah lung und den Jahreszeiten. Weiterhin sind es anlagenspe zische Faktoren wie die Wirkungsgrade von Modulen und Wechselrichtern, die Anpassung der Wechselrichterleis Der typische Eigenverbrauchsanteil am erzeugten Solar- tung und Leitungsverluste, die sich stark auf den mögli- strom übersteigt selten 30 Prozent (bezogen auf die oben chen Ertrag auswirken können. Schließlich ist er abhängig genannte Konstellation). Mit einem Energiemanagement von Umwelteinflüssen wie Verschattung, reflektierendem (gesteuerte Nutzung der Elektrogeräte zu Sonnenzeiten Licht und dem Verschmutzungsgrad der Module. Solche zum Beispiel) und/oder mit einem Batteriespeicher lässt Anlagenverluste können insgesamt bis zu 25 Prozent betra- sich dieser Anteil deutlich erhöhen. gen. Seit die Einspeisevergütung nach dem EEG unter das Um den durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch ei- Niveau der Haushaltsstrompreise gefallen ist, gilt als wirt- nes Drei-Personen-Haushaltes von 3.500 kWh solar zu schaftlichste Lösung nicht mehr die maximal mögliche An- e rzeugen, wäre eine installierte PV-Leistung von etwa lagengröße. Entscheidend ist nun das Verhältnis von Haus 4 kWp erforderlich. Der Strom wird allerdings nur selten haltsstromverbrauch und Anlagengröße. Ist ausreichend genau dann im Tagesverlauf erzeugt, wenn er gebraucht Dachfläche vorhanden, kann es sinnvoll und wirtschaftlich wird. Auch jahreszeitlich kommt es zu großen Schwankun- sein, die PV-Anlage bis maximal 10 kWp zu dimensionie- gen in der Stromerzeugung infolge der unterschiedlichen ren. Bei größeren Anlagen ist auf den selbst verbrauchten Sonneneinstrahlung. Solarstrom EEG-Umlage zu zahlen. Größere Anlagen kos- ten je Kilowatt weniger als kleinere, so dass auch diese trotz EEG-Umlage finanziell interessant sein können. Der Preis für 1 kWp installierte Leistung sinkt mit steigen der Anlagengröße. Für Photovoltaikanlagen bis 10 Kilowatt Leistung liegen die Preise (ohne Mehrwertsteuer) derzeit bei etwa 1.200 bis 1.600 Euro pro kWp. Wir empfehlen un- bedingt mehrere Angebote einzuholen.
Komponenten einer Photovoltaikanlage | 5 KOMPONENTEN EINER Die Modulwirkungsgrade1 werden unter Standard-Test- Bedingungen ermittelt und hängen wesentlich von den PHOTOVOLTAIKANLAGE Zelltypen, den sonstigen eingesetzten Materialien (z.B. in der Reflexionsschicht) und der Bauweise (z.B. bei der Zell- verschaltung) ab. Die wesentlichen Komponenten einer Photovoltaikanlage sind der Solargenerator (Module), der Wechselrichter und Die Leistungstoleranz und der Temperaturkoeffizient be- das Montagesystem. schreiben weitere Eigenschaften von Modulen. Die Leis tungstoleranz schwankt herstellungsbedingt und bezeich- > MODULE net die mögliche Abweichung von der Nennleistung des Solarmoduls. Im Durchschnitt liegt die Leistungstoleranz Der Solargenerator besteht aus elektrisch verschalteten bei weniger als +/-3 Prozent. Die Leistungstoleranzen kris- PV-Modulen, die wiederum jeweils aus mehreren mitei talliner Module liegen überwiegend im positiven Bereich. nander verbundenen Solarzellen aufgebaut sind. In der Solarzelle findet die Umwandlung des Sonnenlichts in Die elektrische Leistung eines Solarmoduls nimmt mit stei- Solarstrom statt. Auf dem Markt vorhandene Modultypen gender Temperatur ab. Daher ist bei Konstruktionen mit unterscheiden sich vor allem in den eingesetzten Halblei- einer schlechteren Hinterlüftung der Module und somit termaterialien der Solarzellen oder spezieller Technolo sich leichter bildendem Wärmestau mit geringeren Er gien. Am weitesten verbreitet ist die kristalline Silizium trägen zu rechnen. Der Temperaturkoeffizient wird für die solarzelle. Andere Halbleitermaterialen sind das amorphe elektrischen Kennwerte (Strom, Spannung, Leistung) er Silizium (a-Si), Kupfer und Indium, Gallium und Selen oder mittelt und gibt an, um wieviel Prozent die Modulleistung Schwefel (CIS, CIGS) sowie Cadmiumtellurid (CdTe). Die abnimmt, wenn sich die Modultemperatur um ein Grad Tabelle auf Seite 6 gibt einen Überblick über Modultypen (Kelvin) erhöht. Typischerweise liegt er bei höchstens -0,5 und ihre Wirkungsgrade. Prozent pro Grad Kelvin. Je näher der Leistungskoeffizient bei Null liegt, umso geringer wirkt sich eine Temperatur erhöhung aus. Gute Werte liegen bei -0,4 Prozent und dar- unter. 1 Modulwirkungsgrad: gibt das prozentuale Verhältnis von elektrischer Leistungsabgabe eines Moduls zur Leistung des einge- strahlten Lichts unter Standardtestbedingungen an. Photovoltaikanlage mit Eigenverbrauch 1 Solargenerator (Module) 2 Kabel 3 Wechselrichter 4 Stromzähler für Erzeugung (Bei PV-Anlagen mit einer Leistung bis 10 kWp und einem Eigenverbrauch unter 10.000 kWh – optional zur Ertragskontrolle. Bei größeren Anlagen zwingend erforderlich.) 5 Anschluss an öffentliches Stromnetz 6 Einspeisemanagement (Netzbetreiber) 7 Stromzähler für Bezug und Einspeisung
6 | Komponenten einer Photovoltaikanlage Modultypen, differenziert nach Modul der Zellart wirkungsgrad 1. Kristalline Module (Marktanteil 85 %) • Monokristalline Siliziumzellen 15 - 19 % • Polykristalline Siliziumzellen 14 - 18 % 2. Dünnschichtmodule • Amorphe und mikrokristalline Siliziumzellen 7 - 10 % • Cadmiumtellurid (CdTe)-Zellen bis zu 18 % • CI(G)S-Zellen mit den Elementen Kupfer, Indium, Gallium, bis zu 16 % Schwefel und Selen 2. Hybridzellen Kombination aus kristallinem 17 - 20 % und amorphem Silizium Sonder- und Spezialmodule sind Solardachziegel oder > WECHSELRICHTER transparente Glasmodule zur Fassadenintegration. Stan- dardmodule gibt es mit und ohne Rahmen zur Aufdach- Der Wechselrichter wandelt den vom Solargenerator er- montage oder Dachintegration. Bei gerahmten Modulen zeugten Gleichstrom (DC: Direct Current) in gewöhnlichen kann es bei flacher Neigung zu Ertragseinbußen und Mo- Wechselstrom (AC: Alternating Current) um, der im Haus- dulschäden kommen, da sich dann Wasser und Schmutz in halt genutzt oder ins Netz eingespeist werden kann. Wei- der Rahmenkante sammeln kann. Bei flachen Dachneigun- terhin erfüllt der Wechselrichter Funktionen, die für die gen sind deshalb rahmenlose Module vorteilhaft; von die- Überwachung und Sicherheit der Anlage wichtig sind. sen kann das Regenwasser besser ablaufen. Auch die Stabilität der Module selbst variiert. Die Belast- Die Leistung von Solargenerator und Wechselrichter müs- barkeit des Moduls werden von Dicke und Qualität des Gla- sen aufeinander abgestimmt sein, damit die Anlage opti- ses sowie der Rückseitenausführung bestimmt. Glas statt mal arbeitet. Die Leistung, die der Wechselrichter lang Folie auf der Modulrückseite erhöht den Schutz und kann fristig aufnehmen kann (= Nennleistung DC), sollte bei ei- die Lebensdauer positiv beeinflussen. ner Anlage mit optimaler Ausrichtung nicht unter der Leistung des Solargenerators liegen. Andernfalls gehen bei Die Entscheidung für einen bestimmten Modultyp hängt in hoher Einstrahlung Stromerträge verloren. Bei Anlagen, die erster Linie von Preis und Wirkungsgrad ab. Wer viel Platz ihre Spitzenleistung aufgrund der Standortbedingungen und gute Lichtverhältnisse hat, kann eine größere Fläche nie erreichen können, wie es etwa auch bei nach Osten von Modulen mit einem niedrigeren Wirkungsgrad zu ei- oder Westen ausgerichteten Anlagen der Fall ist, muss die nem günstigeren Preis verbauen. Bei Dachflächen, wie sie Leistung des Wechselrichters besonders sorgfältig an die im Wohngebäudebereich typisch sind, kommen vor allem Solarleistung angepasst werden. die kristallinen Module zum Einsatz. Die Nennleistung AC gibt an, wie viel Wechselstrom per man ent in das Netz eingespeist werden kann. Die Um wandlung in Wechselstrom geschieht, wie bei allen Ener- gieumwandlungen, nicht ohne Verluste. Deshalb ist die DC-Leistung am Eingang eines Wechselrichters größer als
Komponenten einer Photovoltaikanlage | 7 der AC-Wert am Ausgang. Photovoltaikanlagen arbeiten > EINSPEISEMANAGEMENT meist im Teillastbereich, weshalb Wechselrichter bereits ab einer Auslastung von zehn Prozent der Nennleistung Um bei einer möglichen Netzüberlastung den Zufluss an des Solargenerators hohe Wirkungsgrade von über 90 % Strom abregeln zu können, müssen kleine Photovoltaik- erreichen sollten. Anlagen bis 30 kWp so ausgestattet sein, dass der Netzbe- treiber bei Netzüberlastung die Stromeinspeisung (fern-) Zum Vergleich sollte nicht der maximale Wirkungsgrad regeln kann. Ist dies nicht der Fall, ist die maximale Ein- herangezogen werden, sondern der Europäische Wir speiseleistung der Anlage von vornherein um 30 Prozent kungsgrad, der die unterschiedliche Sonneneinstrahlung zu reduzieren (Kappung). im Jahresverlauf und die damit verbundenen Schwankun- gen im Leistungsbereich der Wechselrichter berücksichtigt Hierfür gibt es einmal die Möglichkeit die AC-Leistung des und einen durchschnittlichen Wirkungsgrad bei mittel Wechselrichters so zu wählen, daß sie nicht mehr als 70 europäischen Einstrahlungsverhältnissen wiedergibt. Sehr Prozent der Modulleistung beträgt. gute Wechselrichter können mittlere Wirkungsgrade von über 96 % erreichen. Sie liegen nur etwa ein Prozent unter Oder der Wechselrichter kann die AC-Leistung dynamisch dem maximalen Wirkungsgrad. abregeln. Dabei steuert der Wechselrichter die Ausgangs- leistung so, dass abzüglich des momentanen Verbrauchs Der Wirkungsgrad des Wechselrichters hängt von der Tem- im Haushalt höchstens 70 Prozent der Modulleistung ein- peratur und damit vom Standort ab. Räume, die sich im gespeist werden. Sommer stark erhitzen sind wenig geeignet. Beste Umge- bungsbedingungen sind eine gleichbleibend kühle Tempe- Falls keine Kappung der Einspeiseleistung gewünscht ist, ratur und niedrige Luftfeuchtigkeit sowie eine staubfreie muss die PV-Anlage zur Fernabregelung durch den Netzbe- Umgebung. Der Wechselrichter sollte gut zugänglich ange- treiber mit einem sogenannten Funkrundsteuerempfänger bracht sein, um eine regelmäßige Kontrolle zu erleichtern. ausgestattet werden. Die Kosten trägt der Anlagenbetrei- Beachten Sie auch, dass bei manchen Modellen störende ber. Betriebsgeräusche auftreten können. d Näheres hierzu im Internet: www.bundesnetzagentur.de, Stichwort: Leitfaden t Zur Überwachung der Leistungsfähigkeit sollte der Wechselrichter mit einer Anzeige ausgestat- zum EEG-Einspeisemanagement. tet sein, an der man die Betriebsdaten ablesen kann. Gegen Aufpreis gibt es PC-Schnittstellen zur ausführli- chen Auswertung und Einrichtungen zur Fernabfrage. i Die Frage, welches Einspeisemanagement gewählt wird, sollte bereits im Angebot berücksichtigt sein.
8 | Solarstrom zu Hause nutzen SOLARSTROM Der Eigenverbrauchsanteil lässt sich durch Anpassung des Nutzerverhaltens meist noch steigern: Elektrische Geräte ZU HAUSE NUTZEN wie Wasch- oder Spülmaschine sollten zu Sonnenzeiten betrieben werden, um die direkte Nutzung des Solarstroms zu erhöhen. Ist die PV-Anlage mit einem Wechselrichter mit > EIGENVERBRAUCH Energiemanagementeigenschaften ausgestattet, können einzelne Verbraucher im Haus gezielt mit Solarstrom ver- Der erzeugte Solarstrom kann vollständig ins öffentliche sorgt werden. Bei günstigen Randbedingungen (Stromver- Netz eingespeist (Volleinspeisung) oder zumindest teilwei- brauch, Geräteausstattung, Verschaltung) lässt sich der se direkt im Haus genutzt werden. Der Überschuss an So- Eigenverbrauch so auf bequeme Weise steigern. larstrom fließt ins Netz (Überschusseinspeisung). Da die Einspeisevergütung deutlich unter den aktuellen Strom Die Erfassung von Netzeinspeisung, Eigenverbrauch und preisen von 26 bis 29 Cent pro Kilowattstunde liegt, lohnt Solarertrag kann unterschiedlich erfolgen. Bei Volleinspei- es sich, einen möglichst großen Teil des Solarstroms selbst sung ist zusätzlich zum vorhandenen Bezugszähler für zu nutzen. den Haushaltsstrom ein weiterer geeichter Zähler für die Die aktuell erzeugte Solarstrommenge wird in den seltens Erfassung der Einspeisung erforderlich. Für den Eigen ten Fällen genau mit dem momentanen Bedarf im Haushalt verbrauch mit Überschusseinspeisung wird der Messstel- übereinstimmen. Daher ist eine hundertprozentige Deckung lenbetreiber, der seit 2017 nicht mehr identisch mit dem des eigenen Stromverbrauchs kaum möglich. Um einen Netzbetreiber sein muss, den vorhandenen Haushalts- möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil zu erreichen, ori- stromzähler durch einen digitalen Zweirichtungszähler er- entiert man sich bei der Planung der PV-Anlage immer stär- setzen. Dieser erfasst sowohl den Strombezug aus dem ker am Stromverbrauch des Haushalts und dessen zeit Netz als auch den eingespeisten Strom. Die Ausführungen licher Verteilung (Lastgang). Ein Vier-Personen-Haushalt sind grundsätzlich mit dem Messstellenbetreiber abzu- erreicht mit einer 5 kWp-Anlage etwa 20 bis 30 % Eigen- stimmen. nutzung des Solarstroms. Die Grafik zeigt die Erträge für einen solchen Fall. Es wird von einem spezifischen Ertrag Bei Anlagen mit einer Leistung über 10 kWp muss zusätzlich der PV-Anlage in Höhe von 950 kWh/kWp und einem jährli- ein geeichter Erzeugungszähler zur Erfassung des insge- chen Stromverbrauch von etwa 4.000 kWh ausgegangen samt erzeugten Solarstroms und auch zur indirekten Ermitt- (drei Wochen Urlaub im Sommer). lung des Eigenverbrauchs installiert werden. Bei kleineren Anteil Eigenverbauch kWh 700 600 500 400 300 200 100 0 Jan Febr März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Solarstrom Gesamt Netzeinspeisung Direkt genutzt 4.785 [kWh] 3.386 [kWh] 1.399 [kWh]
Solarstrom zu Hause nutzen | 9 Anlagen unter 10 kWp kann auf einen geeichten Zähler ver- Ein hoher Eigenverbrauch mit wirtschaftlichem Ergebnis zichtet werden, zumal die Messwerte auch aus dem Wech- wird grundsätzlich nur möglich sein, wenn die Stromspei- selrichter oder Datenlogger ausgelesen werden können. cherkapazität und die Be- und Entladeleistung der Batteri- en gut auf die Leistung der PV-Anlage sowie den Haus- > SPEICHERSYSTEME haltsstrombedarf abgestimmt ist. Die Wirtschaftlichkeit ist im Einzelfall zu prüfen. Unterstützung dabei bietet die Mit Hilfe von Batteriespeichern kann man den Eigenver- Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen. brauch im Haus erhöhen, indem man den gespeicherten Strom in den Morgen- und Abendstunden nutzt, wenn die Technische Anlagenkonzepte PV-Anlage nur noch wenig oder keinen Ertrag liefert. Dies kann auch zu einer Entlastung der Netze beitragen und da- Die Speicherbatterie kann prinzipiell vor dem Solarwech- bei helfen, die Leistungsspitzen der PV-Anlagen am Mittag selrichter auf der Gleichstromseite (DC-Kopplung) der PV- abzufangen. Weiterhin gibt es Speichersysteme, die auch Anlage oder danach auf der Wechselstromseite (AC-Kopp eine Versorgung bei Stromausfall für eine gewisse Zeit lung) angeschlossen werden. Bei der AC-Kopplung ist zu sicherstellen können. sätzlich noch ein Batteriewechselrichter erf orderlich, welcher den bereits zu Wechselstrom umgewandelten So- Die Speichertechnologien und der Markt für solche Bat larstrom (Gleichstrom) zur Speicherung nochmals in Gleich teriespeichersysteme haben sich in den letzten Jahren strom umwandelt. AC-Systeme haben daher höhere Um- stark entwickelt. Die Auswahl und Installation eines Spei- wandlungsverluste. Sie eignen sich besonders für die ein- chersystems erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und fache Nachrüstung, da sie sehr flexibel auf die vorhandene Planung. Wechselrichterleistung der PV-Anlage ausgelegt werden können. i Ein Einfamilienhaus mit einer installierten PV- Anlagenleistung von einem Kilowatt pro 1.000 Kilowattstunden Strombedarf kann sowohl einen Eigen DC-Systeme benötigen nur einen Wechselrichter, haben einen geringeren Platzbedarf und sind etwas effizienter als die AC-gekoppelten Systeme. verbrauchsanteil1 als auch einen Autarkiegrad2 von durchschnittlich etwa 30 Prozent erzielen. Wird zusätz- lich eine nutzbare Speicherkapazität von einer Kilo wattstunde pro 1.000 Kilowattstunden Strombedarf installiert, lässt sich der Eigenverbrauchsanteil auf 60 Prozent und der Autarkiegrad auf etwa 55 Prozent stei- gern. 1 Eigenverbrauchsanteil gibt an, welcher Anteil des erzeugten Solarstroms direkt im Haus verbraucht wird. 2 Autarkiegrad gibt an, welcher Anteil des Strombedarfs durch das PV-Speichersystem zeitgleich gedeckt wird. i Die Speicherkapazität sollte maximal 1 kWh pro 1.000 kWh Strombedarf betragen. Eine größere Kapazität kann sich auf Dauer ungünstig auswirken, auf die Leistungsfähigkeit des Speichers und die Wirt- schaftlichkeit der PV-Anlage mit Speichersystem. Hingegen kann es sinnvoll und wirtschaftlich sein, die PV-Anlage bis maximal 10 kWp zu dimensionieren, so- weit genügend Dachfläche vorhanden ist. Lithium-Speichersystem
10 | Solarstrom zu Hause nutzen Eigenschaften, Vorzüge und Schwächen der Batterietypen Das aktuell für den Einsatz in Privathaushalten (PV-An lagenleistung bis 30 Kilowatt) bestehende Speicherange bot konzentriert sich auf Speichersysteme mit Lithium- Ionen-Batterien. Blei-Batterien sind zwar auch noch auf dem Markt zu finden, allerdings finden sie im Wohngebäu- debereich keine große Anwendung und sind hier technisch den Lithium-Ionen-Speichern unterlegen. Eine wichtige Herstellerangabe ist die maximale Endlade- tiefe sowie die nutzbare Batteriekapazität1. Außerdem wird eine Zyklenzahl (Anzahl der Be- und Entladungen) angege- ben, nach welcher die Kapazität der Batterie auf 80 Pro- zent der Gesamtkapazität gesunken ist. Die Zyklenzahl sinkt mit steigender Umgebungstemperatur. Es werden am 1 Kapazität: Kenngröße für die gespeicherte Ladung in Aufstellort Raumtemperaturen von maximal 20°C bis 25°C Amperestunden [Ah]. Es wird unterschieden zwischen der empfohlen. Ein Durchschnittshaushalt benötigt im Jahr maximalen Nennkapazität und der nutzbaren Kapazität rund 250 Zyklen. Bei Lithiumbatterien wird meist die für eine maximale Lebensdauer der Batterie. kalendarische Alterung das Ende der Lebensdauer be stimmen, bevor die mögliche Zyklenzahl von 4.000 bis 15.000 Be- und Entladungen erreicht wird. Es wird heute Neben dem Batteriespeicher ist noch ein Batterielade bei Li-Heimspeichern von einer Betriebsdauer von 10 bis regler erforderlich, der Be- und Entladung steuert. Das 15 Jahren ausgegangen. Lademanagement erfolgt bei vielen Speichern auf der Grundlage von Wetterdaten und dem prognostizierten Stromverbrauch. An einem sonnigen Tag wird der Speicher Lithium-Ionen-Batterien nicht schon morgens vollständig geladen, sondern die Be- ladung erfolgt über den Tag verteilt. Dies kann sich positiv Typen auf die Lebensdauer auswirken und entlastet das Strom- • Lithium-Eisen-Nanophosphat (LiFePo4, netz, da so die Einspeisespitzen zur Mittagszeit etwas re- besonders hohe Zyklenfestigkeit, viele Hersteller). duziert werden. Nur wenige Hersteller: Die Batteriespeicher können einphasig oder dreiphasig in • Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Akku (Li-NMC), das Hausnetz eingebunden werden. Dreiphasig ange- • Lithium-Mangan-Oxid (LiMn2O4), schlossene Speicher können zwar mehr Leistung abgeben • Lithium-Titanat-Oxid (LTO – Li4Ti5O12) und damit größere Verbraucher versorgen, haben aber gleichzeitig auch einen größeren Stromverbrauch. Hierzu Eigenschaften ist eine Beratung durch den Elektro-Fachbetrieb sinnvoll. • Vollzyklen: 4.000 bis 15.000 • Entladetiefe 80 bis 90 Prozent. • Bewährte Qualität. Hohe Zyklenzahl, fast vollständige Entladung möglich. • Höhere Erstinvestition, wenig Langzeiterfahrung bezüglich Haltbarkeit.
Solarstrom zu Hause nutzen | 11 Kosten, Fördermittel für Solarspeicher Worauf sollte man bei der Anschaffung ei nes Solarspeichersystems achten? In Abhängigkeit vom Nutzerprofil, der PV-Anlagenleistung und dem Stromverbrauch sind Speichergrößen von zwei Vorbereitung: Der Kauf eines Speichersystems bedarf ei- bis zehn Kilowattstunden Speicherkapazität zu empfehlen. ner gründlichen Vorbereitung, um den passenden Speicher auszuwählen und das System gut auszulegen. Hierzu ist es Die Kosten schwanken, haben aber einen starken Trend zunächst sinnvoll, den eigenen tages- und möglichst auch nach unten. Bei Speichersystemen auf Lithiumbasis liegen jahreszeitlichen Verlauf des Haushaltsstromverbrauchs ge- die Kosten aktuell zwischen 800 und 1.400 Euro pro nutz- nauer zu betrachten. Wird der Stromzähler täglich morgens barer Kilowattstunde Speicherkapazität (netto, inklusive und abends abgelesen, erhält man wichtige Angaben zu Installation). Derzeit befindet sich die Batteriespeicher- den Tages- und Nachtverbräuchen im Haushalt. Eine Auf- technologie am Rande der Wirtschaftlichkeit. Bei geringen stellung der individuellen Geräteausstattung und Betrach- Renditeerwartungen kann sie im Einzelfall heute bereits tung der gewöhnlichen Nutzung, sind weitere Aspekte. Auf wirtschaftlich eingesetzt werden. dieser Basis kann ein Planer oder der Installateur besser entscheiden, über welche nutzbare Kapazität und Entlade- leistung der Speicher verfügen sollte. Angebote finden: Marktübersichten im Internet, Testbe- richte oder eine Internetrecherche geben einen ersten Überblick über verfügbare Geräte. Das letztendliche Ange- bot erstellt in der Regel der Elektrofachbetrieb, der den Speicher montiert. Es sollten mindestens drei Angebote bei verschiedenen, möglichst in der Speicherauslegung er- fahrenen, Fachbetrieben eingeholt werden. Die Anschaffung eines Speichersystems macht vor allem für Neuinstallationen und für die Nachrüstung von PV-An- Herstellerangaben, technische Daten: Bei der Speicher- lagen, die seit dem Jahr 2013 in Betrieb sind Sinn, da für auswahl sind die Herstellerangaben zu Nenn- und Nutz diese Anlagen die gesetzlich geregelte Einspeisevergütung kapazität (Entladetiefe), Zyklenzahl, kalendarische Lebens nach dem EEG deutlich unter den aktuellen Strombezugs- dauer und Entladeleistung zu beachten. Batterien speichern kosten liegt. Daher ist jede selbst genutzte Kilowattstun- den Strom nicht ohne Verluste und verbrauchen, zum Bei- de Solarstrom über die Stromkostenersparnis höher »ver spiel für ihre Ladeelektronik, selbst Strom, Der dadurch gütet« als es nach den Regelungen des EEG der Fall ist. entstehende Mehrverbrauch kann jährlich bei 200 kWh Die Bundesregierung fördert die Installation von Batterie- liegen. Auch sollte die Leistung im Leerlauf verglichen wer- speichern über das Angebot eines zinsvergünstigten Dar den, um die Stand-by-Verluste niedrig zu halten. lehens der KfW (Förderprodukt Nr. 270 »Erneuerbare Ener- gien – Standard«). Sicherheit, Wartung: Angaben zum Sicherheitskonzept und zu den erforderlichen Wartungsintervallen sind zu d Die KfW hält auf ihrer Interseite weitere Informa tionen zu den Fördervoraussetzungen bereit: www.kfw.de/270 beachten. Hersteller geben Intervalle von ein bis zwei Jahren vor. Lithium-Speicher sollten insbesondere die An- forderungen des »Sicherheitsleitfadens Li-Ionen-Haus speicher« erfüllen. Die Einhaltung sollte über ein entspre- chendes Produktzertifikat vom Hersteller nachgewiesen werden. Die Ausstellung des sogenannten Speicherpass des Bun- desverbands Solarwirtschaft ist zu empfehlen. Darin wird dokumentiert, dass zahlreiche sicherheitsrelevante Bestim- mungen erfüllt sind (www.photovoltaik-anlagenpass.de).
12 | Montage, Blitz- und Brandschutz, Inbetriebnahme Garantien und Lebensdauer prüfen: Ein Batteriespeicher ist auf lange Laufzeiten ausgelegt, so dass umfassende MONTAGE, BLITZ- Garantien unabdingbar sind. Diese werden auf eine kalen- darische, also in Jahren gemessene, Lebensdauer gewährt UND BRANDSCHUTZ, und/oder auf eine Mindestzahl an Vollzyklen der Be- und INBETRIEBNAHME Entladung. Welche der beiden Größen eher erreicht ist, hängt vom Nutzungsverhalten ab. In den meisten Fällen ist es die kalendarische Angabe. Vom TÜV geprüfte Montagesysteme gewährleisten die Qua- lität bei fachgerechter Montage. Gegebenenfalls muss die- Wichtig: Entscheidend ist nicht die vom Hersteller ge se überprüft werden, besonders bei einer selbst durchge- schätzte, sondern die von ihm garantierte Lebensdauer! führten Installation. Wichtig ist vor allem die Begutachtung Empfehlenswert ist eine Garantie für mindestens zehn Jah- des Dachstuhls und der Eindeckung. Statik und Stabilität re auf die Batterie. müssen auch bei Wind und Schneelasten für das Zusatzge- wicht der Solarmodule geeignet sein. Anzahl und Ort der Zustandsanzeige: Eine Anzeige über den Ladungszustand Befestigungspunkte muss angemessen gewählt werden. des Speichers, die Tages- oder Wochenverläufe zum Bei- spiel über eine App ausgeben kann, ist nicht zwingend not- Eine Montage auf Asbestzementdächern ist grundsätzlich wendig. Sie ist aber ein komfortables Instrument zur Über- verboten; hier muss zunächst fachgerecht saniert werden. wachung der Speicherfunktion und der erreichten Eigen- Nähere Auskünfte hierzu geben die Abfallberatungen der verbrauchsquote. Stadtverwaltung. Einweisung und fachliche Begleitung: Als künftiger Be- Ein besonderer Blitzschutz ist für Photovoltaikanlagen treiber einer PV-Anlage mit Speicher sollte man unbedingt nicht notwendig. Bei vorhandener Blitzschutzanlage soll- auf eine gründliche Einweisung in die Funktionsweise und ten die Module jedoch mit einem Mindestabstand von Kontrolle der Anlage sowie in die Wartungsanforderungen 50 cm zum Blitzableiter und anderen Metallgegenständen des Herstellers bestehen. Klären Sie bereits bei Auftrags- angebracht werden. vergabe, ob und wie eine Unterstützung und Wartung durch den installierenden Elektrofachbetrieb erfolgen Zum Schutz der vorhandenen Hauselektrik ist der Einbau kann. eines sogenannten Überspannungsableiters im zentralen Anschlusskasten (Sicherungskasten) erforderlich. Dieser d Nähere Informationen zum Sicherheitsleitfaden gibt es auf den Internetseiten des Bundesverband der Solarwirtschaft: www.solarwirtschaft.de verhindert Spannungsspitzen und damit verbundene Schä- den, sollte der Blitz in der Umgebung ihres Gebäudes ein- schlagen. oder des Bundesverband Energiespeicher: www.bves.de. Fachgerecht installierte und gewartete Photovoltaikanla- gen erhöhen zwar nicht die Wahrscheinlichkeit eines Bran Die Fachzeitschrift PV Magazine veröffentlicht des, stellen aber im Brandfall ein erhöhtes Risiko dar. Mit jährlich eine Marktübersicht mit weiteren umfang- dem seit 2006 vorgeschriebenen DC-Freischalter kann eine reichen Informationen zu Batteriespeichersyste- PV-Anlage vom Wechselrichter getrennt und der Wechsel- men: www.pv-magazine.de. stromkreis abgeschaltet werden. Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zum Brandschutz sind die fach- und brandschutz gerechte Planung, Errichtung und Instandhaltung von PV-Anlagen. Zur Kennzeichung und Dokumen- tation ist ein Hinweisschild am Hausanschlusskasten anzubrin gen. Weiterhin ist ein Übersichts-
Vergleich von Angeboten, Zertifikate und Gütezeichen | 13 plan, aus dem die Lage der spannungsführenden Leitun- gen oder der Freischalteinrichtungen hervorgeht, in der VERGLEICH VON AN Hausverteilung bzw. am PV-Einspeisepunkt aufzubewah- ren. GEBOTEN, ZERTIFIKATE UND GÜTEZEICHEN d Weitergehende Informationen zum Thema brand- schutzgerechte Planung, Errichtung und Instand- haltung finden Sie im Internet: Sie sollten mindestens drei verschiedene Unternehmen zu je einem Vor-Ort Termin einladen um ein detailliertes Ange- www.pv-brandsicherheit.de bot zu erhalten. Der Preis ist jedoch nicht das wichtigste Vergleichskriterium – vor allem sollten Sie das Angebot auf Die Inbetriebnahme einer PV-Anlage darf nur von einer Vollständigkeit prüfen. Alle Teile, von den Modulen bis zum Elektrofachkraft vorgenommen werden. Montagezubehör, sollten mit genauer Typenbezeichnung und Herstellerangaben im Angebot benannt sein. Sie soll- Eine Einweisung in alle wichtigen Funktionen der An- ten sich unbedingt aufstellen lassen, was etwa bei der lage muss in jedem Fall durch den Installateur erfolgen. Montage enthalten ist und was nicht. Eine fehlende Be- Unbedingt erforderlich ist ein Protokoll über die Inbetrieb schreibung kann im Nachhinein zusätzliche Kosten verur- nahmeprüfung durch den Fachbetrieb, denn es dokumen sachen oder zur Installation minderwertiger Teile führen. tiert die Funktionstüchtigkeit der Anlage und hat somit haftungsrechtliche Bedeutung. Der Photovoltaik-Anlagenpass und der Photovoltaik-Spei cherpass des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW) Neben der mündlichen Einweisung muss der Fachbetrieb wurden gemeinsam mit dem Zentralverband der Deutschen eine vollständige schriftliche Anlagendokum entation Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) übergeben. Diese wird für spätere Wartungs- oder Repa erstellt. Mit diesen Vorlagen dokumentiert der Handwerks- raturarbeiten benötigt und muss den Mindestanforderun betrieb, dass die Anlage nach dem Stand der Technik ge- gen nach DIN EN 62446 genügen. Die Dokumentation hat plant und installiert wurde. Der Anlagenpass ist jedoch insbesondere alle bautechnischen Nachweise über die kein unabhängig geprüftes Qualitätszertifikat. Das Formu- Standsicherheit der Anlage, Hinweise zu Betrieb und War lar enthält auch eine Protokollvorlage für die Abnahme- tung, als auch Angaben über die brandschutzgerechte messung. Es belegt, dass die Anlage bei der Übergabe or Installation und Kennzeichnung zu enthalten. dentlich funktioniert. Der Anlagenpass kann nur von regis trierten Handwerksbetrieben übergeben werden. d Der TÜV Rheinland führt im Internet eine Zertifikatsdatenbank geprüfter Module und Montagesysteme: www.certipedia.com Ausführliche Informationen und eine Daten- bank registrierter Handwerker im Internet: www.photovoltaik-anlagenpass.de
14 | Vergleich von Angeboten, Zertifikate und Gütezeichen Bauteil Empfehlenswerte Angaben im Angebot Module Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Stückpreis, Nennleistung, Zelltyp, Schutzklassse, CE-Richtlinien, Produktgarantie, Datenblatt Wechselrichter Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Stückpreis, Nennleistung und max. Leistung AC/DC, Netzüberwachung (VDE 0126), Europäischer Wirkungsgrad, Produktgarantie, Gehäuseschutzart, Datenblatt, Angabe der Einspeisung: ein- oder drei-phasig (ab 5 kWp: Empfehlung dreiphasig). Montagesystem Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Gesamtpreis, Ausführung: einlagig oder Kreuz- verbund, Dacheindeckung (z.B. Pfanneneindeckung), Dachhaken: Anzahl, Material, Materialstärke, Korrosionsbeständigkeit, Gestell- und Bauwerksstatik Kabel und Steckverbinder Hersteller, Typenbezeichnung, Querschnitt, Gesamtpreis Speichersystem Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Gesamtpreis. AC-Kopplung oder DC-Kopplung. Zelltyp, Speicherkapazität, technisches Datenblatt (Lade-/Entladeleistung, max. Entladetiefe, Zyklenzahl, Lade- u. Entladewirkungsgrad). Garantien: Zeitwertersatzgarantie. Sonstiges Ertragsüberwachungssystem falls gewünscht, Blitzschutz, Zählerschrank und Einspeisezähler. Montage/Installation Befestigung und Verkabelung der Module, Aufbau Unterkonstruktion, Montage Wechselrichter, Verlegung der Kabel, Verschaltung der Komponenten, ggf. Einbauten in vorhandenen Zählerschrank, Wand- oder Deckendurchführungen von Kabeln, Sicherung Service Funktionsnachweis, Anlagendokumentation, Abnahme und Erstellung eines Ab nahmeprotokolls, Einweisung des Kunden, Ertragsprognose, Montageversicherung, Haftpflichtversicherung, Betreiberversicherung falls gewünscht. Preis, Konditionen, Gesamtpreis netto/brutto, Zahlungsbedingungen, Liefertermin, Dauer der Installa Formalien tion, Termin der Betriebsbereitschaft, Verbindlichkeitsfrist, Sondervereinbarungen, Einschränkungen, Angebotsnummer, vollständige Adresse von Anbieter und Kunde Quelle: Photon 8/2018 Hilfe bei der Analyse von Angeboten erhalten Sie in der Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Garantien, Recht und Verträge, Versicherung | 15 GARANTIEN, Hersteller von Solarstrom-Modulen geben immer häufiger Produktgarantien, die über die zweijahrige gesetzliche Ge- RECHT UND VERTRÄGE, währleistung hinaus gehen. Eine Garantie bis zu zehn Jah- ren oder eine garantierte Anlagenleistung bis zu 30 Jahren VERSICHERUNG sind keine Seltenheit mehr. > RECHT UND VERTRÄGE > GARANTIEN Baugenehmigung: Laut § 61 Abs. 1 Nr. 3 Bremische Landes- Die Gewährleistungsfrist ist gesetzlich vorgeschrieben: sie bauordnung sind Solaranlagen verfahrensfrei, mit Ausnah- beträgt bei Auf-Dach-Anlagen zwei Jahre, bei In-Dach-Anla- me einer Installation auf Hochhäusern. gen fünf Jahre. Während dieser Fristen muss der Installa- teur für den einwandfreien Betrieb der Photovoltaikanlage Meldung bei der Bundesnetzagentur im Marktstamm einstehen und gegebenenfalls Nachbesserungen vorneh- datenregister: Seit dem 31.01.2019 sind alle Photovoltaik- men oder die Anlage austauschen. anlagen und Batteriespeicher der Bundesnetzagentur zu melden. Netzbetreiber sind nur gegenüber gemeldeten An- Nahezu alle Hersteller geben eine Leistungsgarantie.Eine lagenbetreibern verpflichtet, die Einspeisevergütung in Leistungsgarantie sichert eine festgelegte Leistung für Lauf vollem Umfang zu zahlen. zeiten von 10 bis 25 Jahren zu. Da die Module herstellungs- bedingt Leistungstoleranzen aufweisen, ist es wichtig zu Die Meldung muss innerhalb eines Monats nach Inbetrieb- prüfen, welche Leistung für jeweils welchen Zeitraum ga- nahme erfolgen und dies nur online unter www.markt rantiert wird. stammdatenregister.de. Dort finden Sie auch umfangreiche Informationen zu den gesetzlichen Regelungen und den benötigten Daten für die Registrierung. i Garantien werden – im Gegensatz zu gesetzli- chen Gewährleistungsrechten – von Herstellern freiwillig eingeräumt. Deren genaue Bedingungen kön- Einspeisevertrag: Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist der Stromnetzbetreiber verpflichtet, den Strom nen die Unternehmen weitestgehend selbst festlegen. von PV-Anlagen abzunehmen. Die meisten Netzbetreiber Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, schlagen den Abschluss eines Einspeisevertrags vor. Was dass eine schriftliche Garantieurkunde ausgehändigt Sie wissen sollten, falls Sie von Ihrem Netzbetreiber einen wird, in der die exakten Garantiebedingungen zu finden Einspeisevertrag vorgelegt bekommen: sind wie etwa Angaben zum Garantiegeber sowie zur Dauer und zum Inhalt der Garantie. Da Garantiefälle bei Der Abschluss eines Einspeisevertrages kann nicht erzwun den Modulen eher in den ersten Jahren auftreten ist es gen werden. Die Einspeisung muss ab dem Datum des wichtig, auf geringe Leistungstoleranzen und gute Anschlusses der Anlage an das Netz und deren Inbetrieb- Ersatzleistungen des Herstellers im Garantiefall zu ach- nahme zu den gesetzlich geregelten Bedingungen vorge- ten und nicht nur auf lange Laufzeiten. nommen werden. Neben dem Solargenerator stellt der Wechselrichter die Mit einem Einspeisevertrag können Sie aber Rechtsklarheit am meisten beanspruchte Anlagenkomponente dar, die schaffen und etwaige zukünftige Streitpunkte mit dem Netz eine in der Regel kürzere Lebensdauer aufweist. Daher betreiber vermeiden. Der Vertragstext unterliegt grund- sollten Garantieleistungen und Service (Wartung, Aus- sätzlich der Vertragsfreiheit, allerdings mit der Maßgabe, tausch defekter Teile) unbedingt vor dem Kauf geklärt dass die gesetzlich vorbestimmten Elemente des EEG nicht sein. Standardgarantien liegen meist bei fünf Jahren, verändert werden dürfen oder auf sie verzichtet werden Garantieverlängerungen bis zu zehn Jahren sind oft ge- kann. Was die Dauer des Einspeiseverhältnisses (20 Jahre gen einen Aufpreis zu haben und durchaus empfehlens- plus das Jahr der Inbetriebnahme) und die Einspeisever wert. gütung angeht, sind die gesetzlichen Vorgaben bindend. Wichtigster Punkt im Einspeisevertrag ist regelmäßig eine Vereinbarung über Haftungsobergrenzen im Schadensfall, der für beide Seiten fair formuliert werden sollte.
16 | Garantien, Recht und Verträge, Versicherung Weiter sinnvoll geregelt werden können Details zur Ener- giemessung, Entgeltzahlung (z.B. Abschlagszahlungen), Laufzeit, Kündigung und Gerichtsstand für den Streitfall. Wer umsatzsteuerpflichtig ist, muss die Einspeisevergü- tung inklusive Mehrwertsteuer in Rechnung stellen. Die meisten Netzbetreiber fragen diesen Punkt ab. Sofern der Anlagenbetreiber nicht bei Vertragsschluss auf diesen Punkt hingewiesen wird, sollte er diesen Punkt von sich aus ansprechen. > VERSICHERUNG Photovoltaikanlagen können über eine bestehende Wohn- gebäudeversicherung mitversichert sein, sofern sie nicht in den Versicherungsbedingungen ausdrücklich ausge- schlossen sind. Je nach Versicherer ist optional eine Mit- versicherung bei kleineren Anlagen gegen Mehrbeitrag möglich. Dieser Schutz kann je nach Tarif unterschiedlich ausgestaltet sein. Der Versicherer ersetzt in der Regel Schä- den durch Brand, Blitzschlag, Explosion, Feuer, Leitungs- wasser, Sturm und Hagel. Schließlich kann im Rahmen der Photovoltaikversicherung Sofern zusätzlich eine Elementarschadenversicherung als eine gesonderte Absicherung in Form einer Haftpflichtver- Ergänzung zur Wohngebäudeversicherung abgeschlossen sicherung für Photovoltaikanlagenbetreiber Sinn machen. wurde, ist die Anlage auch gegen Schäden durch Über- Diese ersetzt Schäden Dritter, für die der Betreiber der An- schwemmung, Schneedruck, Lawinen, Erdbeben, Erdsen- lage aufkommen muss und wehrt unberechtigte Ansprüche kung und Erdrutsch versichert. ab. In Betracht kommen Schäden durch Herabfallen von Teilen der Anlage oder Schäden durch Einspeisung in das Sofern es sich um eine größere Anlage handelt und dem- öffentliche Stromnetz. Wer den Strom nicht nur für sich entsprechend umfassenderer Schutz gewünscht ist, sollte nutzt, sondern diesen auch in das öffentliche Netz ein- eine spezielle Photovoltaikversicherung abgeschlossen speist, ist als Unternehmer anzusehen. In diesem Fall reicht werden. Diese schützt zunächst auch bei Schäden, bei- eine bestehende Privathaftpflichtversicherung beziehungs spielsweise durch Diebstahl, Vandalismus, Konstruktions- weise Haus- und Grund besitzerhaftpflicht nicht aus. und Bedienungsfehler sowie bei weiteren technischen Schäden. Aufgrund der Zunahme von Schäden infolge unsachgemä- ßer Montage hat die Versicherungswirtschaft einen Techni- Weiterhin kann auch der durch einen Schaden bedingte Er- schen Leitfaden zur Installation von Photovoltaikanlagen tragsausfall mitversichert werden. Der Versicherer ersetzt (VdS 3145) herausgegeben. Dieser sollte den Installations- im Schadensfall etwa entgangene Stromverkauf-Erlöse für betrieben bekannt sein. einen begrenzten Zeitraum.
Förderung, Einspeisevergütung, Steuern | 17 FÖRDERUNG, • Allgemein besteht die Möglichkeit, den erzeugten Strom an Dritte zu veräußern. Der Abnahmepreis ist EINSPEISEVERGÜTUNG, dabei frei verhandelbar; eine Direktvermarktung muss aber beim Netzbetreiber spätestens im Vormonat an- STEUERN gezeigt werden. • Definition »Inbetriebnahme«: Eine Anlage gilt als in > FÖRDERUNG Betrieb genommen, wenn Sie ortsfest installiert sowie technisch betriebsbereit ist und Wechselstrom erzeu- Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergibt über die gen kann. Hausbanken zinsgünstige Darlehen im Rahmen des KfW- Programms »Erneuerbare Energien«. > STEUERN > EINSPEISEVERGÜTUNG Eine Anmeldung als Gewerbetreibender beim örtlichen Ordnungsamt ist nicht zwingend erforderlich und sollte im Der von PV-Anlagen erzeugte Strom kann ins öffentliche Einzelfall geprüft werden. Private Anlagenbetreiber werden Stromnetz eingespeist oder zumindest teilweise als steuerrechtlich als Unternehmer behandelt (Umsatzsteu- Eigenverbrauch selbst genutzt werden. Jede ins öffentliche ervoranmeldung erforderlich). Das bedeutet: Auf die Ein- Netz eingespeiste Kilowattstunde wird nach dem Erneuer- speisevergütung des Netzbetreibers kann Mehrwertsteuer bare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Es gilt für zwanzig erhoben werden. Sie ist an das Finanzamt abzuführen. Die Jahre der zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme aktuelle Ver- Entrichtung der Mehrwertsteuer ist im Einspeisevertrag zu gütungssatz. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach der vereinbaren. Die Mehrwertsteuer der Anlagenkosten kann Anlagengröße und dem Datum der Inbetriebnahme. Die man sich dann als Vorsteuer vom Finanzamt rückerstatten Vergütungssätze werden quartalsweise an die aktuelle lassen. Außerdem bestehen steuerliche Abschreibungs- Marktentwicklung angepasst. Je nach Größe der im voran- möglichkeiten. Über die sogenannte Kleinunternehmerre- gehenden Jahr bundesweit neu installierten Anlagenleis- gelung kann die Abführung der Umsatzsteuer entfallen. tung erfolgt eine Erhöhung oder Senkung der Vergütungs- Auf die Einspeisevergütung des Netzbetreibers wird in die- sätze. Die aktuellen Vergütungssätze sind daher in dieser sem Fall keine Mehrwertsteuer erhoben. Information nicht aufgeführt. Allerdings ist es dann auch nicht möglich, sich die Mehr d Die aktuellen Vergütungssätze sind auf der Internet- seite der Bundesnetzagentur veröffentlicht unter: www.bundesnetzagentur.de/eeg-v wertsteuer, die bei der Anschaffung zu zahlen ist, erstatten zu lassen. Für nähere Informationen zur Steuererklärung sollte ein Steuerberater befragt werden. Weitere wichtige Regelungen im EEG: • Alle Daten für die Abrechnung der Einspeisevergütung t Eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Steuerberater über die rechtlichen und steuerlichen Randbedingungen, die für den Eigenverbrauch des Solar- des Vorjahres sind dem Netzbetreiber bis zum 28. Feb- stroms im Einzelfall gelten, ist ratsam. ruar eines Jahres zu übermitteln. Der Anspruch auf Ein speisevergütung entfällt, solange diese Mitteilungs- pflicht nicht erfüllt wird. • Auf selbst verbrauchten Solarstrom ist eine anteilige EEG-Umlage zu zahlen. Diese Pflicht entfällt für An lagen mit höchstens 10 kWp installierter Leistung und für max. 10.000 kWh pro Kalenderjahr selbst verbrauch- tem Strom. Die Bundesnetzagentur hat im Juli 2016 einen »Leitfaden zur Eigenversorgung« mit detaillier- ten Informationen veröffentlicht: www.bundesnetzagentur.de/eigenversorgung
18 | Nach der Inbetriebnahme, Kontrolle und Wartung NACH DER INBETRIEB • Hat sich die Beschattung der Anlage geändert, kann dies erhebliche Auswirkungen auf den Ertrag haben. NAHME, KONTROLLE Dazu gehören neue Dachaufbauten beim Nachbarn wie Satellitenschüsseln oder in die Höhe geschossene UND WARTUNG Bäume. Prüfen Sie deshalb hin und wieder die Son neneinstrahlung auf Ihr Dach. • Solarmodule mit einer Neigung von mindestens 15 Gut geplante und installierte Anlagen sind in der Regel Grad werden durch Regen und Schnee in der Regel wartungsarm. Nach einem Jahr sollte aber eine erste Be- ausreichend gesäubert. Flach installierte Paneele müs triebskontrolle durch den Fachbetrieb erfolgen. Diese um- sen dagegen nach einigen Jahren durch ein speziali- fasst eine Kontrolle der Schutzeinrichtungen und sämtli- siertes Unternehmen gereinigt werden. Die Kosten cher Anlagenteile, die durch Witterungseinflüsse oder Tie- lassen sich minimieren, wenn sich mehrere Anlagen- re beschädigt werden können. Dachdurchdringungen, betreiber zusammentun und gemeinsam ein Unter- Abdichtungen und das Montagesystem sind ebenfalls zu nehmen engagieren. kontrollieren. • Trotz Sicherheitsglas ist ein Glasbruch nicht völlig aus- Weitere Wartungsintervalle sollten je nach örtlichen Gege- geschlossen. Kontrollieren Sie hin und wieder die benheiten und Anlagengröße mit dem Fachbetrieb festge- Module auf Glasbruch. Bei eindringender Feuchtigkeit legt werden. verfärben sich die Module vor allem im Randbereich. • Auch hochwertiges Kabelmaterial kann mürbe wer- Keine Solaranlage ist vor Betriebsausfällen gefeit. Schat- den. Nicht optimal befestigte Kabel und Steckkontak- ten, Schmutz oder Montagefehler können zur Ertragsmin- te können sich lösen und bei Wind am Gehäuse scheu- derung führen. Daher hier einige Hinweise auf mögliche ern. Besonders nach stürmischen Wetterlagen sollte Störungsursachen und ihre Behebung. eine Sichtkontrolle von Kabeln und Steckkontakten • Wenn trotz Sonnenschein zu wenig oder kein Strom erfolgen. erzeugt und eingespeist wird ist das ein erster Hinweis Im Zweifel sollte immer der Installateur hinzugezogen dafür, dass mit der Anlage etwas nicht stimmt. Ein- werden, um selbst verursachten Schaden zu vermeiden. fachste und wichtigste Kontrollmöglichkeit ist daher Eine vollständige Anlagendokumentation erleichtert die das monatliche Ablesen des Einspeisezählers und Fehlersuche. der Vergleich des abgelesenen Werts mit der Prognose aus den Planungsunterlagen. • Empfindlichstes Bauteil der Anlage ist der Wechsel- richter. Fast alle Geräte haben ein Display, auf dem Status- und Fehlermeldungen angezeigt werden. INFORMATIONS- Rufen Sie das Funktionsprotokoll in regelmäßigen ADRESSEN Abständen ab. Werden häufige Abschaltungen proto- kolliert oder treten Unklarheiten bei der Auswertung • Anlagenpass Photovoltaik: des Protokolls auf, sollte der Installateur hinzu gezo- www.photovoltaik-anlagenpass.de gen werden. • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz • Sicherungen können heraus springen. Sollte dies re und Reaktorsicherheit: www.erneuerbare-energien.de gelmäßig passieren, muss der Installateur hinzu gezo- • Bundesnetzagentur: www.bundesnetzagentur.de gen werden. • Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.: www.bee-ev.de • Von Zeit zu Zeit sollte der Betriebsbeginn der Anlage • Bundesverband Solarwirtschaft (BSW): morgens geprüft werden. Beginnt die Netzeinspei www.solarwirtschaft.de sung erst eine Stunde nach Sonnenaufgang, gibt es • Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.: zwei mögliche Ursachen: Der Wechselrichter passt mit www.dgs-solar.org seiner Leistung und seiner Eingangsspannung nicht zu • Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin (HTW): den Modulen oder er ist falsch eingestellt. pvspeicher.htw-berlin.de • Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.: www.sfv.de
SOLAR IN BREMEN & BREMERHAVEN – MACH MEHR AUS DEINEM DACH! UNABHÄNGIGE INFORMATION UND BERATUNG ZUR SOLARENERGIENUTZUNG IM LAND BREMEN > DIE ENERGIE DER ZUKUNFT > KANN MEIN DACH SOLAR? Die Sonne kann so viel mehr als nur Licht spenden: Sie ist der Das Solarkataster gibt dazu eine erste Einschätzung. Mithilfe der Energielieferant der Zukunft. Mit Solarenergie kann man heizen Solarpotenzialanalyse können Sie ermitteln, ob und wie gut sich oder seinen eigenen Strom erzeugen; das schützt nicht nur das Ihr Dach für eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage eignet! Klima, sondern reduziert auch die Energiekosten. Und die Sonne Solarkataster Bremen: liefert hierbei nicht nur tagsüber Energie: Durch innovative Strom- und Wärmespeicher ist die Energie rund um die Uhr verfügbar. i https://solarkataster-bremen.de Solarkataster Bremerhaven: https://solardach.bremerhaven.de/start > INFORMATION UND BERATUNG Solar in Bremen und Bremerhaven ist ein Verbund von Partnern, > UNSERE BERATUNGSANGEBOTE – die unabhängige und qualifizierte Erstinformationen sowie Be PERSÖNLICH, UNABHÄNGIG UND VOR ORT! ratungen vor Ort rund um die Nutzung von Photovoltaik und Solar- thermie anbieten. Die Angebote richten sich dabei je nach Interes- > Private Hauseigentümer*innen sensgruppe an private Haushalte, Unternehmen oder nicht ge- Eignungs-Check Solar und Solarwärme-Check werbliche Einrichtungen. Verbraucherzentrale Bremen: (0421) 160 777 oder info@vz-hb.de • Sie wollen wissen, ob sich Ihr Dach für Photovoltaik oder Kosten: Eigenanteil von 30 Euro Solarthermie eignet und genug Fläche bietet, um ausrei- chend Wärme oder Strom aus Sonnenkraft zu produzieren? > Solarberatung der swb (0421) 359 - 26 56 oder Termin im swb-Kundencenter • Ihnen fehlen neutrale Auskünfte über Anschaffungs- und unter www.swb.de/service/ Betriebskosten, Rentabilität sowie zu Fördermöglichkeiten? (auch für Nichtkunden*innen) • Oder möchten Sie sich mit Menschen im Stadtteil aus kostenfrei tauschen, die bereits Anlagenbesitzer sind und von deren Erfahrungen profitieren? > Unternehmen Im Rahmen der Solarkampagne von energiekonsens finden dafür »energievisite:solar« kostenlose Informationsveranstaltungen oder zum Beispiel die energiekonsens: (0421) 376 671 - 0 oder solar@energiekonsens.de Solartage mit Businessfrühstück statt. kostenfrei Außerdem bietet die Klimaschutzagentur mit den Partnern BUND > Öffentliche Einrichtungen Bremen und der Verbraucherzentrale Bremen unabhängige Vor- wie Sportverein, Stiftung oder kirchliche Organisation Ort-Checks an. Solarberatung Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtent Weiteres erfahren Sie unter: i www.solar-in-bremen.de wicklung und Wohnungsbau (durchgeführt vom BUND Bremen): (0421) 79 00 - 243 oder siecke.martin@bund-bremen.de Die Kampagne wird unterstützt von Dr. Maike Schaefer, Senatorin kostenfrei für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Woh- nungsbau. Die Senatorin für Klimaschutz, Freie Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung Hansestadt und Wohnungsbau Bremen
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